Quelle: Freiburger Verkehrs AG (VAG)Eine Freiburger Institution wird 75
Grund zur Freude haben die Verantwortlichen der Schauinslandbahn in diesem Jahr nicht nur wegen der bislang ausgezeichneten Besucherresonanz; Grund zur Freude bietet auch die Tatsache, dass Deutschlands längste Seilbahn im Umlaufverfahren in diesem Jahr ihren 75. Geburtstag feiern kann.
Trotz ihres Alters ist die Schauinslandbahn beileibe noch nicht in die Jahre gekommen. Dank guter, liebevoller Pflege und etlicher Modernisierungen kommt die beliebte Freiburger Freizeiteinrichtung heute auf dem aktuellen technischen Stand daher. Seit einigen Jahren ist sie gar die Eingangspforte zu den mannigfachen Erholungsmöglichkeiten und Angeboten der „Bergwelt Schauinsland“.
Mit Fug und Recht kann man sagen, dass die Schauinslandbahn zu einem Stück Heimatgeschichte geworden ist. Ihr Werdegang ist eng mit der Geschichte der Stadt Freiburg und der Gemeinde Horben verbunden. Es ist die wechselvolle Geschichte einer Anlage, die bei ihrer Eröffnung als erster Großkabinen-Seilbahn im Umlaufprinzip, eine Weltneuheit darstellte. Mehrmals wechselten die Besitzverhältnisse und in den Jahren 1987/ 88 wurde sie umgebaut. Auch heute noch ist sie tief in der Freiburger Seele verwurzelt.
Historisches
Am 17. Juli 1930 ging die weltweit erste – und heute noch zu den längsten zählenden - Seilschwebebahn nach dem Umlaufprinzip in Betrieb. In der damaligen Festschrift euphorisch gefeiert, wurde ihr gar der Rang eines Verkehrsmittels von internationaler Bedeutung beigemessen. Die Erwartungen waren groß: "Man packe die Gelegenheit beim Schopfe, und in wenigen Jahren wird die rührige Propaganda Höhenbad, Golfplatz, Bobbahn als neue 'Attraktionen' im Schwarzwald in die Welt posaunen können." sagte der Festschriftschreiber von 1930 voraus.
Derart hochgesteckte Erwartungen konnte die Bahn freilich nicht erfüllen. Die realistischen aber, nämlich den Menschen Freude und Erholung zu bringen, diese Funktion übt die Seilbahn bis heute aus.
Bereits im Jahre 1893 hatte Freiburgs Oberbürgermeister Dr. Otto Winterer den Bau einer Bahn auf den Freiburger Hausberg angeregt. Als im Jahr 1925 die "Schauinslandbahn-Studiengesellschaft" gegründet wurde, nahm das Vorhaben ernsthafte Formen an. An der schließlich am 19. Dezember 1928 gegründeten "Schauinslandbahn AG" hielt die Stadt 51 Prozent.
Am 17. Juli 1930 wurde die Seilbahn feierlich eröffnet. Bis zu ihrem Umbau im Jahre 1987 nutzten rund 14 Millionen Fahrgäste dieses besondere Verkehrsmittel.
Trotz dieses guten Zuspruchs konnten die ursprünglich erwarteten Einnahmen nicht erreicht werden. Der Aufschwung des Automobils tat ein übriges dazu, war dadurch doch eine ernstzunehmende Konkurrenz erwachsen.
1969 übernahm die Stadt Freiburg die restlichen Aktienanteile und gründete die Schauinslandbahn GmbH. 1982 schließlich wurde die Schauinslandbahn als Betriebsabteilung in die Freiburger Verkehrs AG (VAG) eingegliedert.
Eine Aufsichtsratentscheidung vom 13. Juni 1986 sorgte für eine einschneidende Veränderung in der Geschichte der Bahn. Man beschloss den Umbau in ein schaffnerloses Kabinensystem.
In enger Abstimmung mit den Denkmalschutzbehörden wurde das technische Denkmal "Schauinslandbahn" einer kompletten Modernisierung der elektrischen und mechanischen Anlagen sowie der Kabinen unterzogen. Der Umbau kostete 8 Millionen Mark.
Mit der Wiedereröffnung am 6. Dezember 1988 ist eine Verdoppelung der Leistungsfähigkeit gegenüber der alten Bahn eingetreten. 37 Kabinen mit 7 Sitz- und 4 Stehplätzen können nun bis zu 700 Personen stündlich in jeder Richtung befördern.
Nach dem Umbau gönnten sich etwa 65 bis 70 Prozent mehr Fahrgäste bei der Schauinslandbahn das Schwebevergnügen als mit den alten Kabinen.
Seit der Wiedereröffnung hat die VAG immer wieder in die Seilbahn investiert. Neben anderen Dingen wurden die Spanngewichte erneuert, die Wasserversorgung der Bergstation – auch für den Brandschutz – wurde auf neue Füße gestellt, die technischen Anlagen wurden auf dem Stand der Technik gehalten und nicht zuletzt wurde einiges in die baulichen Einrichtungen in der Berg- und der Talstation investiert. Zuletzt wurde das Bergrestaurant renoviert.
Das Fest
Am 16. und 17. Juli steigt das größte Fest seit der Eröffnung der Seilbahn an der Talstation.
Am 16. Juli wird ab 21 Uhr bei Musik von „Mr. Kings Delite“, Unterhaltung und einem Festzelt mit Bewirtung in den Geburtstag hineingefeiert – Seilbahnnachtfahrten zum Sonderpreis inbegriffen. Höhepunkte der Nacht ist die Open-Air-Uraufführung eines historischen Films über den Bau der Schauinslandbahn von 1930, der neu aufbereitet wurde und den in dieser Form noch kaum jemand bisher gesehen hat.
VISTA-Tour bietet zudem eine „historische Nachtwanderung“ an.
Start: 20.30 Uhr ab Bergstation. Anmeldung unter Tel. 0761/ 701943.
Am Tag des Jubiläums, dem 17. Juli, wird zwischen 10 und 18.30 Uhr ein großes Fest- und Unterhaltungsprogramm geboten.
Nachdem das Badnerlied, gespielt von der VAG-Blasmusik , verklungen ist, begrüßt VAG-Vorstand Prof. Dr. Kretschmer und gratulieren Oberbürgermeister Dr. Dieter Salomon, Landrat Jochen Glaeser, sowie die Bürgermeister Franz-Josef Winterhalter (Oberried) und Markus Riesterer (Horben) mit kurzen Ansprachen.
Angeboten wird ein reichhaltiges Rahmenprogramm, das für alle Altersgruppen - und vor allem für Kinder und Jugendliche - etwas zu bieten hat. Hauptattraktion des Tages ist aber zweifellos die Live-Übertragung der „Wunschmelodie“ des SWR Hörfunks, moderiert von Heinz Siebeneicher. Mit im Programm auf dem Festplatz an der Talstation sind u.a. die „Feldberger“.
Musikalisch ausklingen wird der Abend mit den Musikvereinen aus Hofsgrund und aus Horben.
Die Fahrt mit der Stadtbahnlinie 4 und den Bussen zur Talstation ist an diesem Tag frei. Parkmöglichkeiten an der Talstation gibt es an diesen Tagen nicht!
Kostenlose P& R-Parkplätze stehen ausreichend am techn. Rathaus, der Johanneskirche und am VAG-Betriebshof-Süd in der Urachstrasse zur Verfügung.
Erfreuliches vor dem Jubiläum
Passend zum Jubiläumsjahr entwickelten sich in den ersten Monaten 2005 die Fahrgastzahlen der Schauinslandbahn: Von Januar bis April lagen sie im Vergleich zum Vorjahr um 17,2 Prozent besser. Die Erlöse stiegen gar um fast 40 Prozent!
Auch das sind zweifellos zwei weitere gute Gründe zum Feiern.
Für weitere Informationen: