gmg @ 21 Oct 2005, 15:31 hat geschrieben: am Beispiel der schwedischen 420er hat man ja gesehen, dass man da so manches Prachtstück gut unterbringen kann.
Das ging aber nur so problemlos, weil DB Regio eine Tochterfirma in Schweden gegründet hat. D.h., die Fahrzeuge befinden sich immer noch im Eigentum der DB.
Der Verkauf an private Bahnen dürfte sich auch in Grenzen halten. Die alten Maschinen würden allenfalls noch als "Starthilfe" für neue Unternehmen dienen, bevor sie auf den Schrott wandern. Wie man an den heutigen Mittelstandsunternehmen auf der Schiene sehen kann, haben die meisten neue(re) Loks gekauft, oder greifen auf die Lokpools zurück. Alte Streckenfahrzeuge (um die es ja überwiegend geht) wie Ost V200 wurden fast alle ins Ausland verkauft oder verschrottet, weil sie auf Dauer zu teuer sind, und selbst in der Startphase einer Firma viel Geld kosten. Man mag es kaum glauben, aber einen wesentlichen Bestandteil der Transportkosten machen Traktionsenergie und Trassenpreise aus.
Im Jahr 2005 kann man von der Kleinlok bis zur Hochleistungsellok alles mieten und leasen - und das dürfte günstiger sein, als den Unterhalt und den Einsatz weniger 140 (oder ähnliches) im Unternehmen zu finanzieren.
Sicher, pauschalisieren kann man nichts. Bei einer Monatsmiete von ca. 40.000 € für einen Taurus, muss die Firma schon viele Aufträge zur Hand haben, um die Lok Gewinnbringend einsetzen zu können.
Grundsätzlich halte ich ein Verkaufsangebot oder einen Poolservice seitens der DB schon für sinnvoll, allerdings nur aus wirtschaftlichen Gründen. Für die Nostalgiker unter den Freaks wird sowas aber nicht von langer dauer sein. Wenn die Altbauloks bei der DB aussterben, wird die Ersatzteilbesorgung zunehmend schwieriger - und somit auch der Unterhalt.
Ausserdem würde ich mein Altmetall bei den derzeitigen Schrottpreisen auch lieber in die Presse geben
