Bahnprojekt Allgäu

Strecken und Fahrzeuge von DB Fernverkehr und anderen als DB Fernverkehr.
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Baseman
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Beitrag von Baseman »

http://www.db.de/site/bahn/de/unternehmen/...t__allgaeu.html

Weiß jemand, ob diese Informationen (laut bahn.de letzte Aktualisierung 11.10.2005) bzw. der Stand der Arbeiten noch aktuell ist? Ich bin dieses Jahr einen Teil auf der "Fernverkehrsachse" gefahren, genauer gesagt von München nach Memmingen und auf dieser Strecke war absolut nichts von irgendwelchen Bauarbeiten zu erkennen (keine Umgestaltung von Bahnhöfen oder Umbau von Bahnübergängen etc.)

Laut Bahn soll ja der 1. Bauabschnitt bis 2006 abgeschlossen sein. Kann es sein, dass bislang nur ein Teil der Strecke saniert wurde (Hergatz - Leutkirch)?
Matthias1044
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Beitrag von Matthias1044 »

Da die Strecke über Memmingen eingleisig ist, ist bei Bauarbeiten in der Regel auch mit Streckensperrungen zu rechnen. Seit August wird die Strecke rege im Umleiterverkehr genutzt, da sind kaum größere Baumaßnahmen möglich. Derzeit wird im Bf Stetten gebaut.

Attraktiv würde diese "Fernverkehrsachse" ohnehin erst, wenn man die Strecke zweigleisig ausbaut und elektrifiziert. Das sehen auch die Schweizer so, daher würden sie sich gern an den Kosten für die Elektrifizierung beteiligen...
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Tequila
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Beitrag von Tequila »

Wenn sogar die Schweizer freiwillig dazulatzen wollen, frage ich mich, woran es nun hängt...
Kann da eine gewisse DB Netz etwa wieder mal ihren Eigenanteil nicht aufbringen, weshalb auch bereitgestellte Gelder vom Bund nicht abgerufen wurden?

Ich finde, man muß das dazu entsprechende Gesetz mal überarbeiten, daß z.B. Einnahmen aus Trassenentgelten auch ausschließlich für die entsprechende KBS-Strecke wieder reinvestiert werden darf und nicht so wie heute, wo Nebenstrecken vergammeln (trotz Trassenentgelteinnahmen) und das eingenommene Geld lieber in Prestige-Fernstrecken gepumpt wird.
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
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ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
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Tegernseebahn
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Beitrag von Tegernseebahn »

Der Bundesregierung befürchtet, dass man sich dann auch an den Baukosten der Gotthardtunnels beteiligen müsste. Deshalb wird da noch gezögert.
Baseman
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Beitrag von Baseman »

Tegernseebahn @ 4 Nov 2005, 14:38 hat geschrieben: Der Bundesregierung befürchtet, dass man sich dann auch an den Baukosten der Gotthardtunnels beteiligen müsste. Deshalb wird da noch gezögert.
Weißt du denn, was denn an der Strecke bisher gemacht wurde? Ist nicht auch eine Elektifizierung und ein zweites Gleis vorgesehen? Was werden dann für Züge eigentlich eingesetzt?
Matthias1044
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Beitrag von Matthias1044 »

Der Bundesregierung befürchtet, dass man sich dann auch an den Baukosten der Gotthardtunnels beteiligen müsste. Deshalb wird da noch gezögert.
Nein, gezögert wird schlichtweg darum, weil die Finanzierung für die Elektrifizierung und zweigleisigen Ausbau der Strecke München - Memmingen - Lindau nicht geklärt ist. Kein Geld. Das Angebot der Schweizer ist zwar ein nettes "Zuckerl", reicht aber eben nicht aus.

(Die Schweizer rechnen und warten ganz sicher nicht auf Geschenke aus Deutschland. Der Gotthard Basistunnel soll ja schließlich pünktlich fertig werden :D. )
Snoopye1970
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Beitrag von Snoopye1970 »

Hallo Ihrs,

in dem Zusammenhang würde mich mal interessieren, welche Bedingungen überhaupt für eine Elektrifizierung gegeben sein müssen?

Im Ruhrgebiet gibt es auch immer noch Strecken ohne Fahrdraht (oft sind es die alten Zechenbahnen) und viele Strecken mit Fahrdraht, die nicht oder kaum noch benutzt werden. Der Fahrdraht hängt aber noch. In Hagen gibt es da z.B. einen Streckenabschnitt, wo schon dick Erde auf den Gleisen liegt und meterhohe Bäume unter dem Fahrdraht wachsen... Der Fahrdraht ist schon ganz grün.
Aber im Allgäu geht das nicht mit dem Strom, obwohl da die Wasserkraft doch recht günstige Energie bedeutet? Besser jedenfalls als bei uns mit den Kohlekraftwerken?

Ich war natürlich schon da, im schönen Allgäu. Der Kemptnener Bahnhof ist ja doch ziemlich groß, aber es können da nur laute und rauchende Dieselloks fahren.
Dieselloks sind nicht laut und rauchen nicht??
Ich kann die Taiger-Trommeln immer schon 5 Minuten hören, bevor sie an meinem Fenster vorbei fährt. Meistens kommt sie aus Richtung des WIT-HBf und beschleunigt dann wenn sie hier vorbei kommt: also volle Motorenpower noch mehr Lärm.
Die Elektrofahrzeuge sind irgendwie leiser. Auch haben diese ganz andere Fahrleistungen, beschleunigen schneller und sind laufruhiger. Jedenfalls diese schönen neuen Triebwagen, mit denen man z.B. von Essen bis nach Siegen in nur 2 Stunden fahren kann. Schneller und bequemer bin ich da mit dem Auto auch nicht.
Aber die Fahrt von Dorsten Richtung Dortmund war doch sehr gemütlich, mit Diesel halt. Ich weiß nicht, ob mit den neuen Elektrofahrzeugen nicht ein besserer Fahrkomfort kommen würde und so vielleicht auch mehr Fahrgäste = höhere Auslastung = Mehr Einnahmen? Oder denk ich schon wieder zu optimistisch?

Karsten
tauRus
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Beitrag von tauRus »

Ich kann die Taiger-Trommeln immer schon 5 Minuten hören, bevor sie an meinem Fenster vorbei fährt. Meistens kommt sie aus Richtung des WIT-HBf und beschleunigt dann wenn sie hier vorbei kommt: also volle Motorenpower noch mehr Lärm.
Die Elektrofahrzeuge sind irgendwie leiser. Auch haben diese ganz andere Fahrleistungen, beschleunigen schneller und sind laufruhiger
Wie in einem anderen Thread schon erwähnt gibt es praktisch keine Taigatrommeln mehr.

Sicher ist eine Diesellok i.d.R lauter als eine E-Lok - Aber bei einem Güterzug macht das keinen Unterschied, da der "lange" und als störend empfundene Lärm sowieso von den Wagen kommt.
Und immer noch besser, als die entsprechende Anzahl LKW - oder? ;)
"Bei Dämmerung ist mit Dunkelheit zu rechnen"
Snoopye1970
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Beitrag von Snoopye1970 »

Und soll ich Euch was Lustiges erzählen?

Bei dem ganzen Lärm kann ich nachts sogar ruhig schlafen.
Aber wehe mein Baby weint, das weckt mich sofort auf...

Das ist jetzt erst 2,5 Monate alt und mag auch schon gerne nach den Zügen gucken...

Karsten
luc
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Beitrag von luc »

Snoopye1970 @ 11 Nov 2005, 10:36 hat geschrieben:in dem Zusammenhang würde mich mal interessieren, welche Bedingungen überhaupt für eine Elektrifizierung gegeben sein müssen?
Als erstes muß die Politik dafür sein. Denn ohne öffentliche Gelder läuft schon seit Jahren sehr wenig. Ein Beispiel ist die KBS 720 (Offenburg-Konstanz). Diese wäre ohne Gelder des Landes Baden-Württemberg im Abschnitt Offenburg-Hausach sicher nie elektrifiziert worden, da dort normalerweise nur ein Zug pro Stunde und Richtung fährt. Die Nahverkehrszüge Offenburg-Hausach wurden eigentlich immer mit Dieselfahrzeugen gefahren (seit es VT 798, VT 627 oder jetzt OSB-RegioShuttle). Der Güterverkehr ist auf der Strecke auch nur eine Randerscheinung. Also mußte das Land eingreifen.
So ähnlich wird es im Allgäu auch laufen. Allerdings sind die Länder auch nicht mehr so sehr dazu bereit, die Kosten zu übernehmen, denn durch eine Elektrifizierung fährt auch kein zusätzlicher Nahverkehrszug, wenn er nicht bestellt wird.
goldberger
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Beitrag von goldberger »

Nun, zu Zeiten der Elektrifizierung der Schwarzwaldbahn fuhr da schon noch einiges an Güterverkehr, vor allem quälten sich schwere Güterzüge über die steigungsreiche Strecke.
Für den Nahverkehr gibt es heute mit Dieseltriebwagen eine brauchbare Alternative, hier wäre das Geld besser woanders angelegt. Und Fernverkehr würde dann auch nicht sehr viel in fahren (München-Zürich, vielleicht 1 Zug alle 2 Stunden wie auf der Gäubahn). Interessant sind Elektrifizierungen heute fast nur für Güterverkehrsstrecken, um mehrfaches Umspannen zu sparen und/oder eine zu stark ausgelastete Hauptstrecke zu umfahren (z.B. Stuttgart-München über Aalen-Donauwörth, ...).
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