Bäume im Weg

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
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Ike59
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Beitrag von Ike59 »

am 16.12.05 vormittags ereilte einen vt 648 der auf der strecke 60 zwischen elze und hameln das schicksal in form eines richtig dicken baumes der sich - offenbar in suizidabsicht - unmittelbar vor den heranfahrenden lint stürzte.
ergebnis: keinem was passiert - der vt an der front und einer seite schwer beschädigt - diverse luftleitungen, steuerleitungen, a-kammer und einges anders quasi nicht mehr vorhanden.
da nicht mehr fahrbereit wurde er mitteles eines anderen vt aus der strecke geschleppt und zunächst in hameln abgestellt. mit grosser wahrscheinlichkeit bekommen die kollegen im ausbesserungswerk stendal auf diese weise wieder zusätzliche arbeit....
auch andere strecken waren bei den orkanartigen winden betroffen.
- zwischen hameln und paderborn fiel ein baum in die oberleitung = 2,5 stunden stillstand bei der s-bahn.
- im bereich bielefeld krachte ein talent in einen baum; das fahrzeug blieb aber fahrbereit.
- bei der nordwestbahn kam es ebenfalls zu ausfällen und schäden durch umgefallene bäume.

ein übler tag also für den schienenverkehr an diesem freitag. sicher hat es auch anderswo schäden und ausfälle gegeben. ich frage mich nun warum in der letzten zeit derart viele solcher vorkommnisse für ärger sorgen. ich erinnere mich in den letzten 15 jahren nicht dass es so massiv zu unfällen mit bäumen kommt. ob es was mit mangelnder pflege der bahnanlagen zu tun haben könnte - oder bilde ich mir das vieleicht nur ein....!?

grüssli
ike
...Alstom - aber überleben kann man trotzdem lernen...
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Hellwach
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Beitrag von Hellwach »

Ja, wenn man nur alle Jubeljahre mal entlang der Strecken entwaldet, dann braucht man sich natürlich über die Schäden nicht wundern.
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ropix
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Beitrag von ropix »

Hellwach @ 17 Dec 2005, 21:17 hat geschrieben: Ja, wenn man nur alle Jubeljahre mal entlang der Strecken entwaldet, dann braucht man sich natürlich über die Schäden nicht wundern.
Alsoauf zwischen Laim und Allach kann man nun wirklich nicht mehr von Baumreichen Regionen reden. Und trotzdem hat sich einer auf die Gleise verirrt.
-
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Noch zu Dampflokzeiten wäre sowas net passiert... ;)
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
andreas
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Beitrag von andreas »

Hellwach @ 17 Dec 2005, 21:17 hat geschrieben: Ja, wenn man nur alle Jubeljahre mal entlang der Strecken entwaldet, dann braucht man sich natürlich über die Schäden nicht wundern.
man kann ja wohl kaum rund um Bahnstrecken 60 Meter Schneisen schlagen....
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

ET 423 @ 18 Dec 2005, 03:36 hat geschrieben: Noch zu Dampflokzeiten wäre sowas net passiert... ;)
Ja, ja, die guten alten Zeiten ... *seufzt*, da hatte noch jede Lok eine Axt auf'm Führerstand und der Heizer musste ranklotzen... ;)
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Hellwach
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Beitrag von Hellwach »

andreas @ 18 Dec 2005, 08:21 hat geschrieben: man kann ja wohl kaum rund um Bahnstrecken 60 Meter Schneisen schlagen....
Nein, das nicht unbedingt - jedenfalls nicht auf Nebenstrecken. Man sollte aber Bäume, die gefährlich auf die Strecke ragen sofort entfernen und gegen eine Schneise von ca. 25m ist nichts einzuwenden. Vor zwei Jahren konnte man hier im Kreis Freudenstadt noch die Hand zum Zugabteil hinausstrecken und hatte/hätte Grünzeug in der Hand gehabt.
Dann gab es endlich eine größere Entwaldungsaktion (die erste große seit etwa 15 Jahren!).
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Dave
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Beitrag von Dave »

Hellwach @ 18 Dec 2005, 11:02 hat geschrieben: Dann gab es endlich eine größere Entwaldungsaktion (die erste große seit etwa 15 Jahren!).
Wegen Streckenumbau, oder? Welche Strecke(n) meinst du? Die nach Hausach runter ist ja immer noch nicht so gut in Schuss. Von der Vegatation her OK, aber sonst...
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
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Beitrag von andreas »

Hellwach @ 18 Dec 2005, 11:02 hat geschrieben: Nein, das nicht unbedingt - jedenfalls nicht auf Nebenstrecken. Man sollte aber Bäume, die gefährlich auf die Strecke ragen sofort entfernen und gegen eine Schneise von ca. 25m ist nichts einzuwenden. Vor zwei Jahren konnte man hier im Kreis Freudenstadt noch die Hand zum Zugabteil hinausstrecken und hatte/hätte Grünzeug in der Hand gehabt.
Dann gab es endlich eine größere Entwaldungsaktion (die erste große seit etwa 15 Jahren!).
nur hilft die nix - entweder man macht 25 M auf beiden Seiten, dann hat man schon wieder 50 m oder man kann auch auf einen oder zwei Meter weggehen, denn die Bäume fallen dann trotzdem auf die Gleise
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Beitrag von ropix »

Bäume im Gleis dürfte es sogar zur Dampflokzeit gegeben haben. Aber da die schnaufer noch ein bisserl schwerer waren, wurde aus dem Baum halt kurzerhand Kleinholz gemacht - das man "Umweltfreundlich" auch gleich entsorgen konnte. Außerdem hat damals[TM] ein Baum noch keine Oberleitung getroffen. Das ist ja das heutige Hauptproblem - auch beim entfernen der Hölzer.
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Hellwach
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Beitrag von Hellwach »

Dave @ 18 Dec 2005, 12:27 hat geschrieben: Wegen Streckenumbau, oder? Welche Strecke(n) meinst du? Die nach Hausach runter ist ja immer noch nicht so gut in Schuss. Von der Vegatation her OK, aber sonst...
Ja, Murgtalbahn natürlich im Zuge der Elektrifizierung; gen Eutingen gibts gar nicht so viel Wildwuchs, dürfte aber mit der dortigen Elektrifizierung auch nochmal "entgrünt" werden und Freudenstadt-Offenburg (bzw. Hausach) wurde - so viel ich weiß - letztes Jahr entwaldet. Dafür gabs einige Wochenenden SEV. Wie weit die Strecke saniert wurde weiß ich aber auch nicht.
Und auf der Gäubahn ist mir bisher auch nichts den Schienen allzu nahestehendes aufgefallen ;)
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Beitrag von Maha »

:lol: Ihr wollt nicht wirklich für voll genommen werden mit Eurer 25-30m breiten Schneise um jede Bimmelbahn drumrum? :blink:
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Beitrag von Hellwach »

andreas @ 18 Dec 2005, 15:03 hat geschrieben: entweder man macht 25 M auf beiden Seiten, dann hat man schon wieder 50 m oder man kann auch auf einen oder zwei Meter weggehen, denn die Bäume fallen dann trotzdem auf die Gleise
Ich finde sowas auf Hauptstrecken schon sinnvoll. Auf Nebenstrecken ist das meist unwirtschaftlich. Da reicht es ja im Grunde wenn man die gefährlichsten Bäume entfernt. Hat aber natürlich Restrisiko...
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ropix
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Beitrag von ropix »

Hellwach @ 18 Dec 2005, 15:30 hat geschrieben: Ich finde sowas auf Hauptstrecken schon sinnvoll. Auf Nebenstrecken ist das meist unwirtschaftlich. Da reicht es ja im Grunde wenn man die gefährlichsten Bäume entfernt. Hat aber natürlich Restrisiko...
wie das aussieht kann man an der S5 / BOB zwischen Deisenhofen und Holzkirchen begutachten.
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Dave
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Beitrag von Dave »

Hellwach @ 18 Dec 2005, 15:24 hat geschrieben: Dafür gabs einige Wochenenden SEV. Wie weit die Strecke saniert wurde weiß ich aber auch nicht.
Stimmt, kann mich erinnern. Hatte ziemliches Glück, musste gerade so keinen Bus mehr nach Loßburg-Rodt nehmen.
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
650-Kutscher
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Beitrag von 650-Kutscher »

Wer soll denn die Schneisen in den Wald hauen ?
Der Bahn gehören die Wälder schließlich nicht.
Und dann erst der Aufstand von Umweltverbänden gegen solche Schneisen.
Ist alles nicht so einfach, wie es zunächst scheint.
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