[B] Merkwürdiges Geräusch beim Einfahren d. S-Bahn

Die Fahrzeuge der S-Bahn-Systeme
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ecalis
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Beitrag von ecalis »

hallo alle zusammen,

Wenn bei uns in Berlin eine S-Bahn in den Bahnhof einfährt, dann hört man mehrere Sekunden bevor der Zug überhaupt da ist, ein Geräusch, was meines Erachtens durch die Stromschiene dem Zug vorauswandert.
Das Geräusch ist erst ein hohes Surren,manchmal ein metallisches Klopfen und hört jedoch auf, wenn der Zug näherkommt.
Weiß jemand, was es damit aufsich hat? :blink:

mfg
ecalis
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gmg
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Beitrag von gmg »

Soviel ich weiß, haben die U- Bahnen in Berlin eine Walze am Stromabnehmer, die über die Stromschiene rollt. Wenn die S- Bahn sowas auch hat, (was ich aber nicht weiß) würde das dieses Surren recht einleuchtend erklären. Das klopfen könnte entweder durch Unebenheiten auf der Stromschiene verursacht werden, bei dem die Walze kurz abhebt und wieder aufsetzt, oder es könnte dann entstehen, wenn eine Stromschiene aufhört und auf der anderen Gleisseite eine andere anfängt.
Hier in München, wo die U- Bahn ihren Stomabnehmer über die Stromschiene schleift, wird ihre Fahrt von einem Rauschen begleitet.
pok

Beitrag von pok »

gmg @ 19 Dec 2005, 16:19 hat geschrieben: Hier in München, wo die U- Bahn ihren Stomabnehmer über die Stromschiene schleift, wird ihre Fahrt von einem Rauschen begleitet.
Hö? :blink: Also ich hab noch nie irgendein "Rauschen" vernommen bei der Münchner U-Bahn.
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

pok @ 19 Dec 2005, 16:42 hat geschrieben: Hö? :blink: Also ich hab noch nie irgendein "Rauschen" vernommen bei der Münchner U-Bahn.
Rauschen o.ä. hab ich auch noch nie gehört...ab und zu "hört" man den Luftzug, den die U beim Einfahren in die Station verursacht.
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gmg
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Beitrag von gmg »

Wenn ihr das nächste mit der U- Bahn fahrt, dann achtet einfach mal darauf wie sich die U- Bahn anhört und vergleicht es im Gedächtnis damit wie sich eine S- Bahn anhört!

U- Bahn beliebiger Bauart: Rollen von Stahlrädern auf Stahl Untergrund + Summen des Motors + Windpfeifen+ Rauschen

420 im Untergrund: Rollen von Stahlrädern auf Stahl + Heulen, das bei abfallender Geschwindigkeit in stetig in ein Summen übergeht.

423 im Untergrund: Rollen von Stahl auf Stahl, was aber wesentlich leiser als bei den meisten anderen Zügen ist + Heulen, beim erreichen einer schnellen Schrittgeschwindigkeit schlagartig in ein quietschendes Pfeifen übergeht.

Wenn ihr dann mal auf einem stählernen Treppengeländer mit einem etwas härteren aber nicht zu harten Gegenstand (zB. Holz oder Plastik) entlangschleift, hört ihr ein Raschen, das dem der U- Bahn etwas ähnlich ist (aber bei weitem nicht gleich).
ecalis
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Beitrag von ecalis »

ok, das mit der rolle am stromabnehmer könnt hinkommen, nur warum hören die geräusche (sowohl surren als auch das klopfen) auf, wenn der zug näherkommt?
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

ecalis @ 19 Dec 2005, 17:28 hat geschrieben: warum hören die geräusche (sowohl surren als auch das klopfen) auf, wenn der zug näherkommt?
Wenn es wirklich die Stromabnehmer/Stromschiene sind: der näherkommende Zug hindert durch den Andruck seiner Abnehmer die Stromschiene am Schwingen, würde ich mal vermuten; oder die Geräusche werden durch andere Dinge (z.B. Windgeräusche, getriebe/Motor im zug) übertönt.

Ein metallisches "Schlagen" vor der Einfahrt eines Zuges kenne ich aber auch von der Münchner U-Bahn; hier vermute ich dass es irgendwie von den Fahrschienen stammt, bin aber auch noch zu keiner Erklärung gekommen. Gibts hier nicht irgendjemanden, der was passendes studiert und das alles mal untersuchen möchte? :)

MfG Michi
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ecalis
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Beitrag von ecalis »

genau dieses metallische "schlagen" meine ich! haben wir hier sowohl bei der s-bahn als auch bei der u-bahn, wobei ich fast sagen würde, dass es bei der u-bahn stärker ist.. (kann auch am tunnel liegen)
liegt das vielleicht daran, das häufig vor dem bahnhof die stromschiene von der innenseite der zwei gleise zur außenseite wechselt und die stromabnehmer dagegenschlagen? dann müsste das schlagen doch aber so häufig wiederholt werden, wie der gesamte zug stromabnehmer auf einer seite hat, oder?
und soweit ich das bemerkt hab, kommt es nur ein, zwei mal bis dann 5 sekunden später der zug einrollt..
wer bringt licht ins dunkel?
mfg
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gmg
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Beitrag von gmg »

Michi Greger @ 19 Dec 2005, 17:54 hat geschrieben: Wenn es wirklich die Stromabnehmer/Stromschiene sind: der näherkommende Zug hindert durch den Andruck seiner Abnehmer die Stromschiene am Schwingen, würde ich mal vermuten;
Ich behaupte das Gegenteil und sage, dass der Abnehmer der Hauptschuldige daran ist, dass die Schiene überhaupt schwingt. In seiner unmittelbaren Nähe hindert er sie zwar am schwingen aber ein paar Meter weiter weg schaukelt sich seine Reibung zu einer hörbaren Vibration hoch. Ein Skateboard vibriert und rauscht ja auch obwohl Brett, Achsen, Rollen und Straße durchgehend Kontakt miteinander haben. Es rauscht selbst dann wenn man auf einem richtig glatten Boden fährt.

Dass das Rauschen/ Surren aufhört, erkläre ich mir damit, dass erstens die Vibrationsintensität (der Physiker würde sagen die "Amplitude") gemeinsam mit der Fahrgeschwindigkeit abnimmt und damit dass der Bahnhof nicht so gut widerhallt wie der Tunnel.

Zu dem Knallen: Ich hatte ja vorher schon gemutmaßt, dass das Knallen entsteht wenn eine Stromschiene aufhört und eine neue anfängt. Außerhalb der Bahnhöfe sind ja viele Unterbrechungen in den Stromschienen weil man ja bei jeder Weiche eine Unterbrechung braucht. Am Bahnsteig ist die Stromschiene durchgehend auf der gegenüberliegenden Seite des Gleises (ich nehme an wegen der Sicherheit). Das würde erkären, warum es im Bhf nicht knallt.

Jetzt ein Beispiel: Ein A- Zug (für den Berliner einer alte Münchner U- Bahn) mit 6 Wagen fährt an einer Weiche vorbei, die nach links abzweigt. Die Ss. hört links auf und eine neue fängt entweder rechts oder nach der Weiche an. Das Verlassen des abnehmers und das Aufsetzen an der Schiene verursachen jeweils einen kleinen Knall. Pro Wagen und Seite gibt es einen Stromabnehmer am A- Zug.
2 x 6 = 12.
Das heißt ein langer A- Zug knallt 12 mal nur weil er an einer Weiche vorbeifährt.
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gmg
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Beitrag von gmg »

ecalis @ 19 Dec 2005, 18:18 hat geschrieben: genau dieses metallische "schlagen" meine ich! haben wir hier sowohl bei der s-bahn als auch bei der u-bahn, wobei ich fast sagen würde, dass es bei der u-bahn stärker ist.. (kann auch am tunnel liegen)
liegt das vielleicht daran, das häufig vor dem bahnhof die stromschiene von der innenseite der zwei gleise zur außenseite wechselt und die stromabnehmer dagegenschlagen? dann müsste das schlagen doch aber so häufig wiederholt werden, wie der gesamte zug stromabnehmer auf einer seite hat, oder?
und soweit ich das bemerkt hab, kommt es nur ein, zwei mal bis dann 5 sekunden später der zug einrollt..
wer bringt licht ins dunkel?
mfg
Ach, jetzt sehe ich erst deinen Beitrag!
Das man das Schlagen nur wenige Male hört wird wohl daran liegen, dass die hinteren Schläge überhört werden weil zum einen der erste Wagen ein hindernis für den Schall der hinteren Wagen darstellt und zum anderen daran, dass der erste Wagen dem Hörer am nächsten ist und somit auch aktiv den Rest des zuges übertönt.
ecalis
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Beitrag von ecalis »

vielen dank, das klingt absolut plausibel und leuchtet ein :D
werde morgen früh mal probieren, die restlichen metallischen knaller auch rauszuhören, was sich bei unseren heulsusen eventuell als schwierig rausstellen könnte.. ;)
mfg
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Ich finde es immer wieder faszinierend, worauf manche Leute so alles achten; alle Achtung. ;)
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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gmg
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Beitrag von gmg »

ET 423 @ 20 Dec 2005, 01:28 hat geschrieben: Ich finde es immer wieder faszinierend, worauf manche Leute so alles achten; alle Achtung. ;)
Würdest du den Smilie und das "alle Achtung" weglassen, könnte das ein typischer Plochinger- Beitrag sein.

@ecalis: Sei dir aber bewusst, dass ich auch nur gemutmaßt habe! Dass du dich so nah wie möglich an den Tunnelausgang stellen solltest um die restlichen Knaller zu hören, versteht sich von selbst. Geh aber nicht zu nah hin sonst übertönt das Hupen des Tfs alles :D !
ecalis
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Beitrag von ecalis »

naja, sagen wir so:
deine mutmaßung ist mit großer wahrscheinlichkeit richtig, denn nirgendwo findet man eine andere erklärung.. ;) gleichzeitig is die erklärung nachvollziehbar und plausibel
sollte jemand jedoch eine andere erklärung haben, dann immer her damit, bevor ich demnächst bekanntschaft mit einem wütend hupenden tf mache.. :D
SethAphopes
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Beitrag von SethAphopes »

Hallo,

ich stand bei meinem letzten Besuch in Hamburg ganz hinten am Ende vom Bahnsteig Jungfernstieg (Inselbahnsteig), wo die Sromschiene eindeutig von innen nach außen wechselt.
Bei der Einfahrt hört man erst die Motoren, dann ein metallisches Kratzen (auch die Hamburger U-Bahnen schleifen ihre Stromschiene) und dann kurz vor einfahrt zwei metallische Schläge, die sich wiederhohlen bis der letzte Wagen vorbei ist, dabei aber immer ein bißchen leiser werden.

Das kann man sich aufgeschrieben (vielleicht?) so vorstellen:
(SSSSSS*KLACK*KLACK*SSSSSS) x Anzahl der Virtelzüge
(Ja ich weiß, sieht scheiße aus, aber machts besser ;))

Das sind m.M.n. eindeutig die Schleifstücke der Wagen. Ich denke das kann man so auf ziemlich alle Stromschienensysteme übertragen.
Meine Vermutung zum fehlen der übrigen Schläge ist, daß die einfahrende Bahn die Geräusche zur Mitte des Bahnsteigs hin übertönt.
ET423 @ 20 Dec 2005, 01:28 hat geschrieben:Ich finde es immer wieder faszinierend, worauf manche Leute so alles achten; alle Achtung. ;)
Ja, nicht wahr? ;) War das erste Geräusch was mir aufgefallen ist als ich da zu Besuch war und jetzt kann ich das hier auch noch sinnvoll verbraten, ist doch geil, oder :P?

MfG, SethApohpes
"Der Mensch, der so ehrbar im Einzelnen, aber so miserabel im Ganzen ist."
Johann Wolfgang von Goethe
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BR 103
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Beitrag von BR 103 »

pok @ 19 Dec 2005, 16:42 hat geschrieben: Hö? :blink: Also ich hab noch nie irgendein "Rauschen" vernommen bei der Münchner U-Bahn.
In Baby Sprache ausgedrückt aber so kann man sichs am besten Vorstellen:
"Kröccch."
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