Feindbild Mehdorn...
Ich hab mir gestern auch so meine Gedanken gemacht. Daß Mehdorn und sein DB-Management mit dem Börsengang etwas erreichen wollen, das viele andere nicht wollen ist eine Sache. Daß es dem Unternehmen DB gut geht, ist halt was anderes, als daß es der Bahn allgemein gut geht.Rathgeber @ 16 Feb 2006, 23:36 hat geschrieben:Bahnchef Mehdorn: Die Kunst, sich Feinde zu machen (Süddeutsche Zeitung)
Aber daß sich die DB-Spitze bei dem Erreichen der von ihr angestrebten Ziele so blöd anstellt, läßt dann doch an deren Qualifikation zweifeln. Oder - was ich fast vermute - ist es Überheblichkeit?
Wie auch immer, bei dem Gedanken, in welchen Händen die Deutsche Bahn so liegt, und daß diese Leute maßgeblichen Einfluß über ihre Firma hinaus haben, ist mir unwohl.
Edmund
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Das würde aber nur bedeuten, daß er die Feinde, schon vorher hatte. Woraus sich die Frage ableitet, woher diese Feindseligkeit kommt, und wie groß der Anteil von ihm selber an den Ursachen ist.Woodpeckar @ 17 Feb 2006, 09:33 hat geschrieben:Oder auch - gemäß der Themenüberschrift - die Kunst, alles was jemand macht, ins schlechte Licht zu rücken.
Daß Medien gerne schwarzweiß malen ist ja bekannt - aber die SZ ist jetzt nicht unbedingt die Zeitung, der die Grautüne völlig fehlen.
Edmund
Mal wieder ein in Eisenbahnforen weit verbreitetes Obrigkeitsdenken. "Lasst doch die da oben mal in Ruhe! Die sind doch nicht alle blöd und wissen was sie tun! Das sind Experten, und da kommen ein paar dahergelaufene Bürger und msichen sich ein!" Diese Sätze kann man leider in Eisenbahnforen immer mehr im Bezug auf Regierungen, Behörden und die Bahnvorstandsetagen hören.Woodpeckar @ 17 Feb 2006, 09:33 hat geschrieben: Oder auch - gemäß der Themenüberschrift - die Kunst, alles was jemand macht, ins schlechte Licht zu rücken.
Dabei sollte man endlich verstehen, dass eine Demokratie davon lebt, dass man kritisch nachfrägt und sich nicht alles gefallen lässt. Und jetzt braucht bloß keiner kommen, Demokratie betrifft keine unternehmerischen Entscheidungen. Sehr wohl, kein einziges Unternehmen ist von der Verfassung ausgenommen. Wemn das nicht passt, der kann nach China oder den Iran auswandern.
Ohne einen mündigen Bürger geht jede Demokratie zugrunde. Beispiele gibt es genug.
Grüße, Dave
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
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Also Vorstandsetagen von Unternehmen dürfen kritisch hinterfragt werden, dieses Verhalten nennt sich Demokratie.Dave @ 17 Feb 2006, 13:03 hat geschrieben:Mal wieder ein in Eisenbahnforen weit verbreitetes Obrigkeitsdenken. "Lasst doch die da oben mal in Ruhe! Die sind doch nicht alle blöd und wissen was sie tun! Das sind Experten, und da kommen ein paar dahergelaufene Bürger und msichen sich ein!" Diese Sätze kann man leider in Eisenbahnforen immer mehr im Bezug auf Regierungen, Behörden und die Bahnvorstandsetagen hören.
Dabei sollte man endlich verstehen, dass eine Demokratie davon lebt, dass man kritisch nachfrägt und sich nicht alles gefallen lässt. Und jetzt braucht bloß keiner kommen, Demokratie betrifft keine unternehmerischen Entscheidungen. Sehr wohl, kein einziges Unternehmen ist von der Verfassung ausgenommen. Wemn das nicht passt, der kann nach China oder den Iran auswandern.
Ohne einen mündigen Bürger geht jede Demokratie zugrunde. Beispiele gibt es genug.
Grüße, Dave
Zeitungsberichte dürfen nicht kritisch hinterfragt werden, weil das ist Obrigkeitsdenken? Und man ist, wenn man einen Zeitungsartikel kritisch hinterfragt, sofort ein unmündiger Bürger?
Jetzt wirds sogar mir zuviel! Du interpretierst und unterstellst Aussagen, die weder hier, noch an anderer Stelle von mir so getroffen wurden.
Bei allem Respekt vor Deinen Beiträgen, Du solltest das Bild, welches Du Dir über das Denkverhalten Dir völlig unbekannter gemacht hast, nicht vorschnell als Tatsachenbehauptung in einem Forum veröffentlichen.
Ich wollte noch anmerken, daß ich diesen Bericht aus der heutigen SZ eigentlich für den wichtigeren halte (ok, jetzt passt die Themenüberschrift nicht mehr so ganz).
Persönliches zu Mehdorn ist ja vielleicht als Hintergrund interessant, aber eigentlich nicht das, worum es geht.
Edmund
P.S. Auch der Bericht darf kritisch hinterfragt werden. Ich sehe aber bei der SZ einen Vorsprung vor anderen Medien (hat sie nicht immer, aber bei Bahnthemen doch vergleichsweise häufig). Allgemein sollte man nicht versuchen, Medienberichte als WAHRHEIT zu verstehen, sondern als Werkzeug zur eigenen Meinungsbildung. Wie auch Forumsbeiträge.
Persönliches zu Mehdorn ist ja vielleicht als Hintergrund interessant, aber eigentlich nicht das, worum es geht.
Edmund
P.S. Auch der Bericht darf kritisch hinterfragt werden. Ich sehe aber bei der SZ einen Vorsprung vor anderen Medien (hat sie nicht immer, aber bei Bahnthemen doch vergleichsweise häufig). Allgemein sollte man nicht versuchen, Medienberichte als WAHRHEIT zu verstehen, sondern als Werkzeug zur eigenen Meinungsbildung. Wie auch Forumsbeiträge.

Habe ich so nicht behauptet. Aber irgendwie scheinen sich gewisse Menschen in einem ewigen Abwehrkampf gegen die freie Meinungsäußerung der Menschen zu befinden. Niemand hat behauptet, du seist ein unmüdniger Bürger (zumindest kann ich das ganz gewiss nicht feststellen). Die aber sehr eindeutige Botschaft - die wollen doch alle nur die gesammte Arbeit des Herrn Mehdorn in den Dreck ziehen - ist leider sehr weit verbreitet mit der Einstellung, die da oben werden es schon richtig machen. Ich habe diese Aussage aber nicht dir, sondern nur dem Satz in deinem Beitrag unterstellt.Woodpeckar @ 17 Feb 2006, 13:56 hat geschrieben:Zeitungsberichte dürfen nicht kritisch hinterfragt werden, weil das ist Obrigkeitsdenken? Und man ist, wenn man einen Zeitungsartikel kritisch hinterfragt, sofort ein unmündiger Bürger?
Ich habe eigentlich schon alles erklärt - nur noch eins: Du scheinst dich von mir sehr schnell angegriffen zu fühlen! Entschuldigung, ich werde mir Mühe geben, dass du das nicht als Angriff auf dich persönlich sondern oft nur als Antwort auf die Aussagekraft eines deiner beiträge verstehst.Woodpeckar @ 17 Feb 2006, 13:56 hat geschrieben:Jetzt wirds sogar mir zuviel! Du interpretierst und unterstellst Aussagen, die weder hier, noch an anderer Stelle von mir so getroffen wurden.
Ist es hoffentlich auch nicht - falls doch, ich werde mir Mühe geben.Woodpeckar @ 17 Feb 2006, 13:56 hat geschrieben:Bei allem Respekt vor Deinen Beiträgen, Du solltest das Bild, welches Du Dir über das Denkverhalten Dir völlig unbekannter gemacht hast, nicht vorschnell als Tatsachenbehauptung in einem Forum veröffentlichen.
Es sollte jedoch erlaubt sein, auf die Aussagekraft eines Satzes zu antworten und auch ein mit diesem Satz verbundenes Phänomen zu beschreiben. Das hat nciht unbedingt etwas mit der betreffenden Person zu tun (kann es aber auch, deswegen die vielen Missverständnisse).
Grüße, Dave
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
Gebe ich Dir grundsätzlich recht,aber:Dabei sollte man endlich verstehen, dass eine Demokratie davon lebt, dass man kritisch nachfrägt und sich nicht alles gefallen lässt
Viele Leute-zuviele-setzen das Recht,Dinge kritisch nachzufrägen mit dem Recht zu Meckern gleich. Keine Ahnung von der Sache,aber erst mal richtig gemotzt. Eine,wie ich finde,typisch deutsche Verhaltensweise. Ich erlebe das jeden gottverd***ten Tag im Betrieb.
[/QUOTE]Lasst doch die da oben mal in Ruhe! Die sind doch nicht alle blöd
Man kann unseren Herren Managern vieles vorwerfen,aber ganz gewiß nicht,daß sie blöd sind.
Benicarlo @ 17 Feb 2006, 17:16 hat geschrieben:Viele Leute-zuviele-setzen das Recht,Dinge kritisch nachzufrägen mit dem Recht zu Meckern gleich.
Na ja, ich sehe die Trennung nicht unbedingt zwischen "Kritik" und "Meckern". Dieser Unterschied ist rein subjektiv. Niemand kann beispielweise Herrn Mehdorn darin hindern, jedwede Kritik an der DB AG als "Meckern" abzutun. Er wird eine Entscheidung, ob er dies tut, kaum davon abhängig machen, ob die Kritik berechtigt ist oder nicht, sondern davon, wie wenig sie ihm in den Kram paßt und wie stark sie ihn stört.
Ich denke eher, daß eine gewissen Gelassenheit zu einem besseren Umgang mit Kritik führt. Mein Gott - das ist die große Deutsche Bahn AG mit einer zweistelligen Zahl von Pressesprechern - und die bekommem ihr Bild in der Öffentlichkeit nicht zumindest einigermaßen in den Griff?
Je nach Grad der Betroffenheit, oder auch wie die Betroffenen diese einschätzen, halte ich Kritik auch für berechtig, wenn man von der Sache wenig Ahnung hat. Auch wenn man kein Fachmann ist, kann man schließlich Schaden erleiden, und sollte auch das Recht haben, sich dagegen zu wehren. Das das ein schwieriges Thema ist, sieht man beispielsweise aktuell im Bereich Haidhausen vs. 2. Münchner S-Bahn-Tunnel.Keine Ahnung von der Sache,aber erst mal richtig gemotzt.
Es ist typisch deutsch, das, was einem hier nicht gefällt, als typisch deutsch zu klassifizieren.Eine,wie ich finde,typisch deutsche Verhaltensweise. Ich erlebe das jeden gottverd***ten Tag im Betrieb.

Ich befürchte, irgendsowas habe ich im zweiten Beitrag dieses Themas getan.Man kann unseren Herren Managern vieles vorwerfen,aber ganz gewiß nicht,daß sie blöd sind.
Mea Culpa,
Edmund
Genauso blöd wie wir alle auch. Und genauso auf ihren Vorteil und ihr Prestige bedacht wie wir alle auch. Fehler und Probleme ziehen sich wie ein roter Faden durch alles was die Menschheit anpackt. Und trotzdem bleibt uns nix andres übrig.Benicarlo @ 17 Feb 2006, 17:16 hat geschrieben: Man kann unseren Herren Managern vieles vorwerfen,aber ganz gewiß nicht,daß sie blöd sind.
(Tolle Antwort, gell).
Grüße, Dave
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]