[M] EC nach Zürich mit nur einer 218
Ich habe in den letzten Tagen vermehrt beobachtet das die EC von München nach Zürich mit nur einer 218 bespannt waren. An einen Tag war der Zug kürzer und mit nur einer 218 bespannt. Aber am nächsten Tag hatte er wieder die altbekannte Länge. Wie ist das möglich das die einfach Traktionfahren? Bei dieser Strecke müsste doch der Zug mit nur einer 218 liegen bleiben. Kommt vieleicht irgendwo anders die zweite Lok dazu?
Fragende Grüße von BR 103
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War der eine Tag, an dem der Zug kürzer war, zufällig der vergangene Donnerstag? An diesem Tag war die KBS 970 München - Lindau zwischen Geltendorf und Kaufering wegen eines Dammrutsches längere Zeit gesperrt. Es mußten Züge umgeleitet werden und der Wagenumlauf geriet dadurch auch etwas durcheinander.
Man kann ER20 nicht mit (allen) 218ern kombinieren, weil diese noch nicht alle den GTO-Wandler haben. Traktionsmäßig geht es, aber nur die ER20 speist dann in die Sammelschiene ein.
Übrigens kommt eine 218 bei planmäßiger Zuglänge schon mit der Klimaanlage zurecht, aber sie kann den Fahrplan nicht halten, von evtl. Aufholreserven ganz zu schweigen
Grüße
Stw
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Wieso schneller anziehen? Eine Diesellok der Baureihe 241 mit 450kN Anfahrzugkraft wird einen 1000t-Güterzug sicher schneller "anziehen" als eine BR140 mit ca. 270kN - nur wird ihr schätzungsweise bei 40km/h die Puste ausgehen und die 140 hat den Güterzug im Endeffekt schneller auf der Höchstgeschwindigkeit.Stellwerk @ 19 Feb 2006, 17:06 hat geschrieben: Aha, und das geht ? Ich denke, die Elok zieht doch schneller an, als die Diesellok
Mit rätselnden Grüßen
Stw
Das Tandem funktioniert definitiv, es können 1016/1116, 1144, 1142, 2016 und die Steuerwagen alle untereinander "kommunizieren" und Mehrfachtraktion bzw, Wendezugbetrieb fahren. Bei der 1014 bin ich mir jetzt nicht ganz sicher, ob die auch in Traktion mit den o.g. Baureihen fahren kann, Steuerwagen auf jeden Fall.
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Hallo miteinender!
@taurus: "schneller anziehen" war wohl ungünstig ausgedrückt. Ich meinte, daß der E-Motor sofort nach dem Aufschalten Drehmoment bringt, während der Dieselmotor ein paar Sekunden braucht, bis er auf Drehzahl kommt und Leistung ins Getriebe bzw. Fahrgenerator einspeisen kann.
Wenn nicht, ist es vielleicht gut, daß ich in einem anderen Beruf gelandet bin
Zur Ursprungsfrage: Liegt es dann nur an unterschiedlichen Steuerungssystemen, daß ER20 und 218 nicht funktionieren- vom Vorspann mal abgesehen?
Grüße Stw
@taurus: "schneller anziehen" war wohl ungünstig ausgedrückt. Ich meinte, daß der E-Motor sofort nach dem Aufschalten Drehmoment bringt, während der Dieselmotor ein paar Sekunden braucht, bis er auf Drehzahl kommt und Leistung ins Getriebe bzw. Fahrgenerator einspeisen kann.
Wenn nicht, ist es vielleicht gut, daß ich in einem anderen Beruf gelandet bin

Zur Ursprungsfrage: Liegt es dann nur an unterschiedlichen Steuerungssystemen, daß ER20 und 218 nicht funktionieren- vom Vorspann mal abgesehen?
Grüße Stw
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Das mag zwar sein, aber trotzdem spricht doch nichts dagegen in Doppel bzw. Tandem zu fahren. Auch bei einer artreinen Doppeltraktion geben beide Lokomotiven nicht immer dieselbe Leistung ab.Ich meinte, daß der E-Motor sofort nach dem Aufschalten Drehmoment bringt, während der Dieselmotor ein paar Sekunden braucht, bis er auf Drehzahl kommt und Leistung ins Getriebe bzw. Fahrgenerator einspeisen kann.
Es liegt überwiegend an den unterschiedlichen Fernsteuerungen. Es ist ja nicht grundsätzlich ausgeschlossen, dass 218 und 2016/ER20 Doppeltraktion fahren könnten. Aber bisher hat man schlichtweg noch keine Versuche unternommen, die 218 dementsprechend nachzurüsten.Liegt es dann nur an unterschiedlichen Steuerungssystemen, daß ER20 und 218 nicht funktionieren- vom Vorspann mal abgesehen?
Auch das ist falsch, zumindest bei Dieselelektrischen Loks (v.a. Drehstrom) reicht i.d.R. die Leerlaufdrehzahl absolut aus, um eine recht hohe Anfahrzugkraft zu erreichen.Stellwerk @ 19 Feb 2006, 18:56 hat geschrieben: @taurus: "schneller anziehen" war wohl ungünstig ausgedrückt. Ich meinte, daß der E-Motor sofort nach dem Aufschalten Drehmoment bringt, während der Dieselmotor ein paar Sekunden braucht, bis er auf Drehzahl kommt und Leistung ins Getriebe bzw. Fahrgenerator einspeisen kann.
Hör dir mal einen ER20 beim Anfahren an - die ersten paar km/h läuft der Dieselmotor im Leerlauf.
Rein technisch gesehen passiert nämlich bei ER20 und 182 das selbe: Aus einer Gleichspannung aus dem Zwischenkreis wird von den Pulswechselrichtern Drehstrom für die Fahrmotoren gebildet.
Bei der 182 kommt dieser Strom eben gleichgerichtet aus der Oberleitung, beim ER20 gleichgerichtet vom Drehstromgenerator, der am Dieselmotor hängt.
Abgesehen davon kann man durch die Elektronik wenn es nötig wäre die "schnelle" E-Lok künstlich beim aufschalten bremsen.
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Und wenn die beiden versch Loks unterschiedliche Zugkraftdiagramme haben, was solls
->
Angenommen, wieder das Päarchen Taurus & Hercules (also Rh1x16 und Rh2016),
die E-Lok zieht schneller an bzw zerrt direkt von am Anfang an den Zug,
dann zieht anfangs nur die E-Lok die Wagen des Zuges, und Diesellok eilt zugkraftmässig hinterher.
Aber nach und nach teilen beide Loks sich die Zugkräfte auf.
Entweder halb/halb oder wenn die Diesellok ihr Maximum erreicht hat, muss die E-Lok verhältnismässig mehr ziehen.
Es entsteht ein Kräftegleichgewicht:
Wenn die Wagen am Zughacken mit 200kN ziehen, so muessen beide Loks zusammen auch die 200kN aufbringen, damit der Zug weiter konstant schnell fährt.
Nun fährt der Zug 80km/h und die Hercules schafft nur noch 75kN, dann muss der Taurus die andern 125 kN aufbringen (Leistungsmässig würde er 275kN schaffen... also auch den Zug alleine <_< )

Angenommen, wieder das Päarchen Taurus & Hercules (also Rh1x16 und Rh2016),
die E-Lok zieht schneller an bzw zerrt direkt von am Anfang an den Zug,
dann zieht anfangs nur die E-Lok die Wagen des Zuges, und Diesellok eilt zugkraftmässig hinterher.
Aber nach und nach teilen beide Loks sich die Zugkräfte auf.
Entweder halb/halb oder wenn die Diesellok ihr Maximum erreicht hat, muss die E-Lok verhältnismässig mehr ziehen.
Es entsteht ein Kräftegleichgewicht:
Wenn die Wagen am Zughacken mit 200kN ziehen, so muessen beide Loks zusammen auch die 200kN aufbringen, damit der Zug weiter konstant schnell fährt.
Nun fährt der Zug 80km/h und die Hercules schafft nur noch 75kN, dann muss der Taurus die andern 125 kN aufbringen (Leistungsmässig würde er 275kN schaffen... also auch den Zug alleine <_< )
Wie gesagt, die E-Lok zieht nicht schneller anStückgut-Schnellverkehr @ 20 Feb 2006, 00:17 hat geschrieben: Und wenn die beiden versch Loks unterschiedliche Zugkraftdiagramme haben, was solls->
Angenommen, wieder das Päarchen Taurus & Hercules (also Rh1x16 und Rh2016),
die E-Lok zieht schneller an bzw zerrt direkt von am Anfang an den Zug,
dann zieht anfangs nur die E-Lok die Wagen des Zuges, und Diesellok eilt zugkraftmässig hinterher.
Aber nach und nach teilen beide Loks sich die Zugkräfte auf.
Entweder halb/halb oder wenn die Diesellok ihr Maximum erreicht hat, muss die E-Lok verhältnismässig mehr ziehen.
Es entsteht ein Kräftegleichgewicht:
Wenn die Wagen am Zughacken mit 200kN ziehen, so muessen beide Loks zusammen auch die 200kN aufbringen, damit der Zug weiter konstant schnell fährt.
Nun fährt der Zug 80km/h und die Hercules schafft nur noch 75kN, dann muss der Taurus die andern 125 kN aufbringen (Leistungsmässig würde er 275kN schaffen... also auch den Zug alleine <_< )

Und für all das was du jetzt beschrieben hast gibt es die schlaue Elektronik B)
"Bei Dämmerung ist mit Dunkelheit zu rechnen"
Da brauchts eigentlich überhaupt keine Elektronik! Jede Lok gibt die Zugkraft die sie möchte an den Rädern ab! Die vordere gibt dann die Zugkraft am Zughaken der zweiten Lok ab. Die Zugkraft am Rad der zweiten Lok addiert sich mit der von der ersten Lok am Zughaken der zweiten Lok aufgebrachten Zugkraft. Am Zughaken des ersten Wagens des Wagenzuges kommt dann die Summe der Zugkraft der beiden Loks an. Die addieren sich völlig unabhängig voneinander! Je nachdem wie groß die Zugkraft für den gesamten Zug einschließlich Loks ausfällt wird der dann beschleunigt!tauRus @ 20 Feb 2006, 06:27 hat geschrieben:Und für all das was du jetzt beschrieben hast gibt es die schlaue Elektronik B)
Die E18 - die gelungenste E-Lok aller Zeiten
Das ist ja interessant - gut dass man hier als Tf immer noch was neues lernt
Und du brauchst keine Elektronik um eine Drehstromlok zu regeln? Dann gibt es wohl einen anderen Grund, warum die Entwicklung so lange gedauert hat ...
Bei einer dreiphasigen Oberleitung könntest du recht haben

Und du brauchst keine Elektronik um eine Drehstromlok zu regeln? Dann gibt es wohl einen anderen Grund, warum die Entwicklung so lange gedauert hat ...
Bei einer dreiphasigen Oberleitung könntest du recht haben

"Bei Dämmerung ist mit Dunkelheit zu rechnen"
- Tigerente290
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Der Zugkraftverlauf einer jeden Lok endet nicht an den Rädern, sondern am Zughaken!Jede Lok gibt die Zugkraft die sie möchte an den Rädern ab!
Die vordere Lok gibt selbstverständlich die Zugkraft an ihrem eigenen Zughaken ab. Am Zughaken der zweiten Lok summieren sich die Kräfte beider Lokomotiven.Die vordere gibt dann die Zugkraft am Zughaken der zweiten Lok ab.