[M] SWM erneuern 111 Fahrtreppen

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eurostarter
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Beitrag von eurostarter »

Laut der neuesten Pressemitteilung der SWM werden bis zum Jahr 2010 111 Fahrtreppen mit einem Investitionsvolumen von 20 Mio. Euro erneuert. 740 Fahrtreppen stehen insgesamt zur Verfügung.

Nun stellt sich mir die Frage, wie teuer der Betrieb von Rolltreppen ist. Weiß jemand Genaueres zum Stromverbrauch? Ich denke, dass zwei Lifte pro U-Bahn-Station, und dafür der Verzicht auf einige Rolltreppen wirtschaftlicher wäre. Im Nachhinein natürlich nicht.
Immerhin verzichtete man ja bei den neueren U-Bahnhöfen (z.B. U2 Nord) auf zwei Fahrtreppen pro Bahnsteigseite, stattdessen genügt dort eine Rolltreppe mit Fahrtrichtungswechsel.
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FloSch
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Beitrag von FloSch »

eurostarter @ 20 Mar 2006, 18:20 hat geschrieben: Immerhin verzichtete man ja bei den neueren U-Bahnhöfen (z.B. U2 Nord) auf zwei Fahrtreppen pro Bahnsteigseite, stattdessen genügt dort eine Rolltreppe mit Fahrtrichtungswechsel.
So ganz spontan würde ich sagen, dass das bei vielen älteren Bahnhöfen auf den Außenästen auch schon so ist oder irre ich da? 2 Rolltreppe pro Bahnsteigzugang gibt's doch eigentlich nur in der Innenstadt, oder?

Die Zahlen sind schon ein wenig beeindruckend wenn man die so liest...
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tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Auch wenn ich jetzt wieder geprügelt werde. Das wäre doch eine gute Gelegenheit, ein paar Rolltreppen stillzulegen, um Geld zu sparen.

In der Quiddestraße gibt's insgesamt zwei Fahrtreppen (eine Nordausgang, eine Südausgang), die vom Südausgang ist mit einem Richtungswechsel ausgestattet (beim Nordausgang weiß ich's nicht, weil ich keine Rolltreppen benutze, ich glaube, der hat keinen). Einen Aufzug gibt's wie an (fast?) allen Stationen auch dazu. Der würde doch reichen. Zumindest auf eine Rolltreppe könnte verzichtet werden.
elba

Beitrag von elba »

tra(u)mmann @ 20 Mar 2006, 18:51 hat geschrieben:Auch wenn ich jetzt wieder geprügelt werde. Das wäre doch eine gute Gelegenheit, ein paar Rolltreppen stillzulegen, um Geld zu sparen.

In der Quiddestraße gibt's insgesamt zwei Fahrtreppen (eine Nordausgang, eine Südausgang), die vom Südausgang ist mit einem Richtungswechsel ausgestattet (beim Nordausgang weiß ich's nicht, weil ich keine Rolltreppen benutze, ich glaube, der hat keinen). Einen Aufzug gibt's wie an (fast?) allen Stationen auch dazu. Der würde doch reichen. Zumindest auf eine Rolltreppe könnte verzichtet werden.
Ich denke, daß Rolltreppen von größeren Bevölkerungsteilen als ein wesentliches Komfortmerkmal angesehen werden. So wie Sitze in ÖV-Fahrzeugen, Durchsagen, Anzeigen, etc.

Und: älter wirst du von allein - aber vielleicht möchtest du auch bei eingeschränkter Mobilität deine Reisegeschwindigkeit nicht direkt so weit nach unten drücken, wie es bei Nutzung von Aufzügen statt Rolltreppen geschieht bzw. diese zunächst mal den Leuten mit stärkerer Mobilitätseinschränkung überlassen. (Ich habe mal im TV gesehen, daß es so eine Art Alterssimulationsanzüge gibt - vielleicht solltest du sowas mal ausleihen und damit einen Tag durch München turnen.)

Übrigens: um Geld zu sparen, könnte man auch die ganzen Vergünstigungen für Jugendliche, Schüler, Studenten etc. streichen. Der MVV ist auch bei Kindertarifen im Schnitt billiger als andere Verbünde.

Was m.E. überlegenswert wäre, ist, bei vorhanden Aufzügen auf Rolltreppen mit Richtungswechsel zu verzichten. Da durch den Aufzug die grrundsätzliche Erreichbarkeit gegeben ist, sollte m.E. die Rolltreppe aufwärts betrieben werden. Ist nur so ein Gedanke.

Edmund
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

elba @ 20 Mar 2006, 19:23 hat geschrieben: Ich denke, daß Rolltreppen von größeren Bevölkerungsteilen als ein wesentliches Komfortmerkmal angesehen werden. So wie Sitze in ÖV-Fahrzeugen, Durchsagen, Anzeigen, etc.

Und: älter wirst du von allein - aber vielleicht möchtest du auch bei eingeschränkter Mobilität deine Reisegeschwindigkeit nicht direkt so weit nach unten drücken, wie es bei Nutzung von Aufzügen statt Rolltreppen geschieht bzw. diese zunächst mal den Leuten mit stärkerer Mobilitätseinschränkung überlassen. (Ich habe mal im TV gesehen, daß es so eine Art Alterssimulationsanzüge gibt - vielleicht solltest du sowas mal ausleihen und damit einen Tag durch München turnen.)

Übrigens: um Geld zu sparen, könnte man auch die ganzen Vergünstigungen für Jugendliche, Schüler, Studenten etc. streichen. Der MVV ist auch bei Kindertarifen im Schnitt billiger als andere Verbünde.

Was m.E. überlegenswert wäre, ist, bei vorhanden Aufzügen auf Rolltreppen mit Richtungswechsel zu verzichten. Da durch den Aufzug die grrundsätzliche Erreichbarkeit gegeben ist, sollte m.E. die Rolltreppe aufwärts betrieben werden. Ist nur so ein Gedanke.

Edmund
Die Vergünstigungen - für Schüler, Senioren usw. - sind unstrittig. Meiner Meinung nach müssten die Angebote hier deutlich lukrativer werden. Gerade beim Schulverkehr ist hier sehr viel weggekürzt worden. Diese Entwicklung kann ich nicht gutheißen. Die Frage ist nur, ob man nicht besser wo anders sparen kann.

Ich möchte den Mobilitätseingeschränkten auch nichts wegnehmen, ich sagte nur, dass eine Beförderungseinrichtung in Form eines Aufzugs ausreicht. Das gilt zudem nur für nicht so stark frequentierte Bahnhöfe. Bei Knotenpunkten wird man ohne Rolltreppen nicht auskommen.

Ich weiß, dass die Betriebs- und die Instandhaltungskosten von Rolltreppen sehr hoch sind. München hat aber eine Rolltreppendichte bei der U-Bahn, die - glaub ich - sogar weltweit einmalig ist (zumindest in Europa ganz oder fast ganz oben). Niemand würde aber auf die Idee kommen, Städte mit einer etwas geringeren Rolltreppendichte als behinderten- oder seniorenfeindlich einzustufen.

Mein Gedanke war, bei einem Überangebot zu kürzen. Für einen Bahnhof wie Quiddestraße, der wahrlich kein Knotenpunkt darstellt, sind 2 Rolltreppen plus 1 Aufzug ein bisschen viel, finde ich.
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

Was ich sehr interessant finde, ist, dass die Rolltreppen am Marienplatz abermals nicht auf der Liste stehen. Möchte man die als museumsstücke irgendwann dauerhaft erhalten?
elba

Beitrag von elba »

tra(u)mmann @ 20 Mar 2006, 19:43 hat geschrieben:
Ich möchte den Mobilitätseingeschränkten auch nichts wegnehmen, ich sagte nur, dass eine Beförderungseinrichtung in Form eines Aufzugs ausreicht. Das gilt zudem nur für nicht so stark frequentierte Bahnhöfe. Bei Knotenpunkten wird man ohne Rolltreppen nicht auskommen.
Ich sehe das anders.
Ein Aufzug oder allgemein die Erreichbarkeit für Rollstühle, Kinderwagen etc. wird mehr und mehr zum Muß. (wobei das natürlich auch von Kostenfragen beeinflußt ist, insbesondere das Tempo der Nachrüstungen)

Rolltreppen sind eher ein Qualitätsmerkmal. Genau wie FIS / DEFAS etc.
Und glaube mir - du erreichst den Zustand, in dem du Treppen hassen wirst, aber dich nicht wirklich auf Aufzugtempo herabdrosseln lassen möchtest. Der Anteil der alten Menschen in der Bevölkerung ist viel zu groß, als daß man sie vor die Wahl Aufzug oder Verzicht auf U-Bahn stellen kann. Und auch ein Umweg über den auf der falschen Seite liegenden U-Bahn-Kopf ist eher nicht zumutbar.

Einsparen kann man alles. Aber genauso wie du dich über Schülertickets echauffierst, haben die älteren Leute auch ein Recht auf Lebensqualität. Noch leben wie im Jugendwahn, und dazu gehört, daß die Jüngeren sich meistens lauter artikulieren, wenn es um Einschränkungen ihrer Lebensqualität geht.

Ich weiß nicht, ob du bereit bist, das zu verstehen, da ich dachte, ich hätte es im vorherigen Beitrag schon ausreichend erläutert.

Edmund
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Was ich mit Sorge sehe, ist, dass mindestens 90 % der Fahrgäste die Rolltreppen benutzen, wenn auch eine "normale" Treppe vorhanden ist.
Da sind alle Altergruppen dabei. Vor allem aber auch Leute, welche die Rolltreppe überhaupt nicht benötigen. Dass Treppensteigen gesund ist, scheint keine weitverbreitete Meinung mehr zu sein.

Die Bequemlichkeit verführt natürlich dazu. So haben Rolltreppen auch ihren Anteil an einer Verkümmerung des Körpers. Zugegeben dürfte der Anteil nur ein kleiner sein. Wenn man aber alle technischen "Errungenschaften" zusammennimmt, sieht das Ganze schon anders aus.

Ich sehe daher nichts Verwerfliches, primär in Einrichtungen zu investieren, die für wirklich Bedürftige* gedacht sind, nämlich Aufzüge (Rollstuhlfahrer, Leute auf Krücken, Personen mit Kinderwägen).

Komfort haben wir doch generell schon genug, da braucht es keine Rolltreppen. Zumindest nicht überall, wo es mal ein paar Meter nach oben oder unten geht.

[Ergänzung:] * Woraus man aber nicht ableiten sollte, dass ich Mütter oder Väter mit Kinderwägen als Behinderte sehe :D
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

Diese Diskussion ob rolltreppen oder nicht hatten wir doch wirklich schon ausführlich genug an anderer Stelle geführt. Es bringt doch nichts, jetzt die gleichen Argumente wieder auszugraben.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Flo_K @ 20 Mar 2006, 20:18 hat geschrieben: Diese Diskussion ob rolltreppen oder nicht hatten wir doch wirklich schon ausführlich genug an anderer Stelle geführt. Es bringt doch nichts, jetzt die gleichen Argumente wieder auszugraben.
O.k., ich fand nur die Gelegenheit gut, wenn Sanierungen anstehen, kann man ja überlegen, sich von manchen Teilen für immer zu verabschieden.

Ich bin aber schon still. <schäm>
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Woodpeckar
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Beitrag von Woodpeckar »

tra(u)mmann @ 20 Mar 2006, 20:16 hat geschrieben:Was ich mit Sorge sehe, ist, dass mindestens 90 % der Fahrgäste die Rolltreppen benutzen, wenn auch eine "normale" Treppe vorhanden ist.
Da sind alle Altergruppen dabei. Vor allem aber auch Leute, welche die Rolltreppe überhaupt nicht benötigen. Dass Treppensteigen gesund ist, scheint keine weitverbreitete Meinung mehr zu sein.

Die Bequemlichkeit verführt natürlich dazu. So haben Rolltreppen auch ihren Anteil an einer Verkümmerung des Körpers. Zugegeben dürfte der Anteil nur ein kleiner sein. Wenn man aber alle technischen "Errungenschaften" zusammennimmt, sieht das Ganze schon anders ais.

Ich sehe daher nichts Verwerfliches, primär in Einrichtungen zu investieren, die für wirklich Bedürftige* gedacht sind, nämlich Aufzüge (Rollstuhlfahrer, Leute auf Krücken, Personen mit Kinderwägen).

Komfort haben wir doch generell schon genug, da braucht es keine Rolltreppen. Zumindest nicht überall, wo es mal ein paar Meter nach oben oder unten geht.

[Ergänzung:] * Woraus man aber nicht ableiten soltle, dass ich Mütter oder Väter mit Kinderwägen als Behinderte sehe :D
Ich sehe mit Sorge, dass wir mittlerweile vor allem zu viele Menschen haben, die anderen bis ins kleinste und extremste Detail vorschreiben möchten, wie sie ihr Leben - einschließlich Lebensqualität und Komfortanspruch - einzurichten haben.
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Beitrag von Tecko »

FloSch @ 20 Mar 2006, 18:37 hat geschrieben: Die Zahlen sind schon ein wenig beeindruckend wenn man die so liest...
Bei der Anzahl der Fahrtreppen und Fahrsteige steht München gleich nach Paris auf Rang 2 in Europa. Wobei das RER- und Metro-Netz in der Innenstadt deutlich dichter ist. Rechnet man auf das Verhältnis Tunnelstationen/Rolltreppen um, dürfte München unangefochten auf Platz eins liegen.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Woodpeckar @ 20 Mar 2006, 20:28 hat geschrieben: Ich sehe mit Sorge, dass wir mittlerweile vor allem zu viele Menschen haben, die anderen bis ins kleinste und extremste Detail vorschreiben möchten, wie sie ihr Leben - einschließlich Lebensqualität und Komfortanspruch - einzurichten haben.
Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass ein Handeln aus eigener Einsicht erfolgen muss.

Ich kann aber keinen Eingriff ins kleinste und extremste Detail ins menschliche Leben erkennen, wenn ein Fahrgast auf einmal eine Rolltreppe weniger oder nur noch einen Aufzug vorfindet. Außerdem schreibe ich niemandem etwas vor, ich habe hier meine Meinung geäußert, andere haben eine andere Meinung. Ich will nicht mal jemand überzeugen.

Die Stilllegung einer Buslinie oder die Ausdünnung eines Taktes sehe ich als größeren Eingriff. Hier kann eine Sparmaßnahme, etwa ein neuer, absolut unattraktiver Takt, vielleicht sogar auch überfüllte Fahrzeuge, durchaus zu mehr Komforteinschränkung führen als das Zubetonieren einer automatischen Treppe.
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FloSch
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Beitrag von FloSch »

Flo_K @ 20 Mar 2006, 19:53 hat geschrieben: Was ich sehr interessant finde, ist, dass die Rolltreppen am Marienplatz abermals nicht auf der Liste stehen. Möchte man die als museumsstücke irgendwann dauerhaft erhalten?
Ich hab mal gehört, dass ein Austausch dieser Rolltreppen ungeheuer teuer wäre - die sind ja recht lang und auch schwer erreichbar, dazu kommt, dass ein Ausfall der Treppen über längere Zeit unweigerlich zu Kapazitätsproblemen des Bahnhofs führt. Deswegen sind die auch die am besten gewarteten Rolltreppen in ganz München :)
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tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

FloSch @ 20 Mar 2006, 21:11 hat geschrieben: Ich hab mal gehört, dass ein Austausch dieser Rolltreppen ungeheuer teuer wäre - die sind ja recht lang und auch schwer erreichbar, dazu kommt, dass ein Ausfall der Treppen über längere Zeit unweigerlich zu Kapazitätsproblemen des Bahnhofs führt. Deswegen sind die auch die am besten gewarteten Rolltreppen in ganz München :)
Hört sich logisch an.

Beeindruckend sind diese Rolltreppen wegen ihrer Länge auf jeden Fall, auch wenn ich mich hier nicht gerade als Rolltreppenfan geäußert habe. :)
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

tra(u)mmann @ 20 Mar 2006, 21:21 hat geschrieben: Hört sich logisch an.

Beeindruckend sind diese Rolltreppen wegen ihrer Länge auf jeden Fall, auch wenn ich mich hier nicht gerade als Rolltreppenfan geäußert habe. :)
Ja, wobei meines Wissens die Rolltreppe am Stachus Aufgang Lenbachplatz die längste ist.
Aber ewig wird man die am Marieplatz ja auch nicht behalten können. Irgendwann wird des doch zu teuer für die alten Dinger noch Ersatzteile zu bekommen. Aber es stimmt schon, verdammt schlecht zu erreichen. Und ein stückweiser Austausch würde für dieses Bahnhof eindeutig zu lange dauern. Wenn während dieser Arbeiten dann noch eine Rolltreppe ausfällt, ist das Chaos perfekt.
Matthias1044
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Beitrag von Matthias1044 »

Diverse Rolltreppen am Marienplatz wurden vor rund 10 Jahren getauscht. Der Transport erfolgte mit der Bahn. Dazu waren nachts Arbeitszüge mit BR 360 auf der Stammstrecke unterwegs.
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FloSch
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Beitrag von FloSch »

Matthias1044 @ 20 Mar 2006, 22:43 hat geschrieben: Diverse Rolltreppen am Marienplatz wurden vor rund 10 Jahren getauscht. Der Transport erfolgte mit der Bahn. Dazu waren nachts Arbeitszüge mit BR 360 auf der Stammstrecke unterwegs.
Wir sind gerade aber bei der U-Bahn, da wurde auch schon viel getauscht und per Zug antransportiert - die angesprochenen drittlängsten Rolltreppen im Münchner U-Bahn-Netz waren aber nicht dabei, die sind nach wie vor Original.
Auf der S-Bahn-Stammstrecke fand kurz vor "Takt 10" auch noch eine größere Tauschaktion, bei der auch die letzten Rathgeber Rolltreppen entfernt wurden (oder gibt's da noch welche?).


Übrigens ist in der verlinkten Pressemitteilung auch die genaue länge der fraglichen Rolltreppe sowie der längsten am Lenbachplatz und noch einige andere interessante Zahlen erwähnt.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Rolltreppen ja oder nein - ich sage: ja. Rolltreppen sind einfach ein Merkmal, die die U-Bahn attraktiv machen, die Vorstellung, die Treppen laufen zu müssten dürfte viele Leute zu Bus, Tram oder Auto führen. Auch ist ein Aufzug keine wirklich Alternative. Sag mal einem gehbehinderten er soll halt einfach den Aufzug am anderen Bahnhofskopf benutzen....mal davon abgesehen bezweifle ich dass ein Aufzug alle Leute, die nicht Treppen gehen können oder Probleme damit haben abfangen könnte.

Auch sind Rolltreppen mit wechselnder Rolltreppen zwar besser als nichts, aber wenn ich seh wie oft und lange da oft ältere Leute stehen und warten müssen - das gelbe vom Ei isses auch nicht.

Ansonsten muss ich sagen bin ich fast überrascht, dass die Tauschaktion doch so "billig" ist....
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Boris Merath @ 21 Mar 2006, 00:34 hat geschrieben: Rolltreppen ja oder nein - ich sage: ja. Rolltreppen sind einfach ein Merkmal, die die U-Bahn attraktiv machen, die Vorstellung, die Treppen laufen zu müssten dürfte viele Leute zu Bus, Tram oder Auto führen. Auch ist ein Aufzug keine wirklich Alternative. Sag mal einem gehbehinderten er soll halt einfach den Aufzug am anderen Bahnhofskopf benutzen....mal davon abgesehen bezweifle ich dass ein Aufzug alle Leute, die nicht Treppen gehen können oder Probleme damit haben abfangen könnte.

Auch sind Rolltreppen mit wechselnder Rolltreppen zwar besser als nichts, aber wenn ich seh wie oft und lange da oft ältere Leute stehen und warten müssen - das gelbe vom Ei isses auch nicht.

Ansonsten muss ich sagen bin ich fast überrascht, dass die Tauschaktion doch so "billig" ist....
Ich habe schon oft ältere Leute gehört, die sagen, sie fahren lieber Bus oder Tram (besonders das letztgenannte Verkehrsmittel), damit sie nicht den beschwerlichen Weg in den Untergrund nehmen müssen, trotz Rolltreppen. Es gibt ja diverse Punkte, die man in der Stadt auch per Tram oder Bus erreicht, auch wenn sie per U-Bahn erschlossen sind.

Zum Teil wurde Angst vor dem Rolltreppenfahren angegeben, ein generelles Unbehagen im Untergrund oder einfach der weite Weg, der ja auch ebenerdig zurückzulegen ist.

Das gar nicht als Argument für oder gegen Rolltreppen, es ist nur eine Beobachtung (Ergänzung: soll aber zeigen, dass nicht alle Fahrgäste die Rolltreppen bzw. die U-Bahn attraktiv finden).

Ob dieser Teil der Senioren eine größere Rolle spielt, vermag ich nicht zu sagen. Vermutlich würden aber bei weiteren Tram-Parallelangeboten viele (nicht nur Senioren) die Tram bevorzugen.
pok

Beitrag von pok »

das glaube ich nicht. Denn ich denke, dass die meisten Fahrgäste einfach schnell von A nach B kommen wollen, und das geht mit der U-Bahn in der Regel deutlich besser als mit der Straßenbahn.
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MVG-Wauwi
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Beitrag von MVG-Wauwi »

Es wird in Zukunft durch den demographischen Wandel bekanntlich einen viel höheren Anteil an älteren Menschen geben, die aber zugleich viel mobiler als ihre Vorgängergeneration sein werden. Diese Klientel ist anspruchsvoller und viel freier in ihrer Verkehrsmittelwahl. Komfort- und Serviceaspekte spielen somit bei der Entscheidung für oder gegen den ÖPNV eine immer größere Rolle. So ist man bestimmt gut damit beraten, die Rolltreppendichte, mit einigen kleinen Anpassungen so zu belassen ist, wie sie ist. So gibt es sicherlich überversorgte Bahnhöfe wie Kolumbusplatz mit 14 Fahrtreppen, an manchen Stellen, wie etwa am Rotkreuzplatz zeigt sich aber auch, dass eine Wechselrolltreppe nicht den erwünschten Nutzen bringt.

Über den Komfortaspekt hinaus sollte man aber auch sehen, dass Rolltreppen ja durchaus auch der Reisezeitverkürzung dienen. Wie wäre es sonst anders zu erklären, dass die Hälfte der Münchner Menschheit die Rolltreppen in gehender Form passiert und auf der "Überholspur" Stehende wüst anrempelt?
Gruß vom Wauwi
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

pok @ 21 Mar 2006, 07:39 hat geschrieben: das glaube ich nicht. Denn ich denke, dass die meisten Fahrgäste einfach schnell von A nach B kommen wollen, und das geht mit der U-Bahn in der Regel deutlich besser als mit der Straßenbahn.
Diese Gruppe gibt es sehr wohl. Es dürfte allerdings eine sehr kleine Gruppe sein mit Leuten, die viel Zeit haben und gehbehindert sind. Ihr Anteil dürfte aber durch die Vergreisung der Gesellschaft steigen, trotz medizinischer Fortschritte.

Ich wollte vielmehr sagen, dass nicht jeder die Rolltreppen und die U-Bahn so komfortabel findet.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

MVG-Wauwi @ 21 Mar 2006, 08:08 hat geschrieben: Es wird in Zukunft durch den demographischen Wandel bekanntlich einen viel höheren Anteil an älteren Menschen geben, die aber zugleich viel mobiler als ihre Vorgängergeneration sein werden. Diese Klientel ist anspruchsvoller und viel freier in ihrer Verkehrsmittelwahl. Komfort- und Serviceaspekte spielen somit bei der Entscheidung für oder gegen den ÖPNV eine immer größere Rolle. So ist man bestimmt gut damit beraten, die Rolltreppendichte, mit einigen kleinen Anpassungen so zu belassen ist, wie sie ist. So gibt es sicherlich überversorgte Bahnhöfe wie Kolumbusplatz mit 14 Fahrtreppen, an manchen Stellen, wie etwa am Rotkreuzplatz zeigt sich aber auch, dass eine Wechselrolltreppe nicht den erwünschten Nutzen bringt.

Über den Komfortaspekt hinaus sollte man aber auch sehen, dass Rolltreppen ja durchaus auch der Reisezeitverkürzung dienen. Wie wäre es sonst anders zu erklären, dass die Hälfte der Münchner Menschheit die Rolltreppen in gehender Form passiert und auf der "Überholspur" Stehende wüst anrempelt?
Die gehenden Rolltreppenfahrer sind für mich ein Grund mehr, gleich die Steintreppe zu benutzen, da ist die Gefahr des Angerempelt-werden geringer. Da mag ich ein paar Sekunden länger brauchen, o.k. Das kann ich verschmerzen.

Übrigens geht's sich auf der Rolltreppe wegen der großen Stufen ohnehin nicht so gut.

Ich gehe mit gutem Beispiel - auf der Treppe - voran, möchte aber niemand dazu nötigen, es mir gleichzutun. Und um es auch zu betonen, weil ich hier - einige Beiträge vorher - mal wieder angegriffen wurde, ich unterstütze weder den Jugendwahn, noch möchte ich den Senioren etwas Unverzichtbares wegnehmen. Meine Meinung ist nur, dass es an einigen Stellen zu viele Rolltreppen gibt. Ob die reduziert werden sollen, ist immer noch eine Entscheidung, die demokratisch gefällt werden sollte. Hier bringen sich diverse Verbände ein, wenn die MVG zu viel Sparmaßnahmen ankündigt, die sich z.B. negativ auf Senioren auswirken, und dann wird schnell wieder etwas zurückgenommen.
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Beitrag von Wildwechsel »

tra(u)mmann @ 21 Mar 2006, 08:25 hat geschrieben: Übrigens geht's sich auf der Rolltreppe wegen der großen Stufen ohnehin nicht so gut.
Übrigens geht's sich auf der Festtreppe wegen der kleinen Stufen ohnehin nicht so gut - soweit meine Meinung dazu (die Deiner ja "fast" wörtlich entspricht ;) ), womit wir wieder bei persönlichen Vorlieben sind, die halt bei jedem anders sind. Ich ziehe z.B. aus diesem Grund auch bei einer defekten Rolltreppe die Rolltreppe der Festtreppe vor.
Beste Grüße usw....
Christian


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1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
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Beitrag von tra(u)mmann »

Wildwechsel @ 21 Mar 2006, 09:02 hat geschrieben: Übrigens geht's sich auf der Festtreppe wegen der kleinen Stufen ohnehin nicht so gut - soweit meine Meinung dazu (die Deiner ja "fast" wörtlich entspricht ;) ), womit wir wieder bei persönlichen Vorlieben sind, die halt bei jedem anders sind. Ich ziehe z.B. aus diesem Grund auch bei einer defekten Rolltreppe die Rolltreppe der Festtreppe vor.
Deine Vorliebe für große Stufen sei Dir gegönnt. Ich habe aber nur beobachtet, dass die meisten, wenn sie feststellen, dass eine automatische Treppe tot ist, einen Schritt zurückweichen und die Steintreppe verwenden. Daraus leitete ich ab, dass das Gehen auf der Rolltreppe im Allgemeinen als unbequem angesehen wird.
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Beitrag von Boris Merath »

tra(u)mmann @ 21 Mar 2006, 09:36 hat geschrieben: Deine Vorliebe für große Stufen sei Dir gegönnt. Ich habe aber nur beobachtet, dass die meisten, wenn sie feststellen, dass eine automatische Treppe tot ist, einen Schritt zurückweichen und die Steintreppe verwenden.
Da machen sie sogar was sehr sinnvolles, auch wenns die meißten wohl nicht wissen: Viele moderne Rolltreppen schalten sich unter bestimmten Bedingungen (z.B. wenn Grunmd für die Abschaltung der Nothalt war) automatisch nach einigen Minuten wieder ein, was häufig daran scheitert, dass einfach in der nötign Zeitspanne zu viele Leute drüber trampeln...
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Beitrag von tra(u)mmann »

Boris Merath @ 21 Mar 2006, 14:34 hat geschrieben: Da machen sie sogar was sehr sinnvolles, auch wenns die meißten wohl nicht wissen: Viele moderne Rolltreppen schalten sich unter bestimmten Bedingungen (z.B. wenn Grunmd für die Abschaltung der Nothalt war) automatisch nach einigen Minuten wieder ein, was häufig daran scheitert, dass einfach in der nötign Zeitspanne zu viele Leute drüber trampeln...
Ja. Aber auch wenn die Rolltreppen wieder von Hand eingeschaltet werden, müssen erst die Leute runter von der Treppe, um Unfälle durch die plötzliche Anfahrt zu verhindern. Hier hat der Mann mit dem Schlüssel oft Mühe, die Treppe freizubekommen, weil immer neue Leute auf die Treppe möchten.
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Beitrag von ET 423 »

tra(u)mmann @ 21 Mar 2006, 14:37 hat geschrieben: um Unfälle durch die plötzliche Anfahrt zu verhindern.
Keine mir in München bekannte Rolltreppe rollt plötzlich an und das auf Höchstgeschwindigkeit :D. Vielmehr fahren sie langsam hoch, um dann nach kurzer Zeit ihre normale Geschwindigkeit zu erreichen. Ein Unfallpotential seh ich hier beim besten Willen nicht. ;)
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von tra(u)mmann »

ET 423 @ 21 Mar 2006, 15:01 hat geschrieben: Keine mir in München bekannte Rolltreppe rollt plötzlich an und das auf Höchstgeschwindigkeit :D. Vielmehr fahren sie langsam hoch, um dann nach kurzer Zeit ihre normale Geschwindigkeit zu erreichen. Ein Unfallpotential seh ich hier beim besten Willen nicht. ;)
Dennoch verscheucht der Mann oder die Frau mit dem Schlüssel auf der Rolltreppe befindliche Personen, bevor er/sie die Treppe wieder in Betrieb setzt. Offenbar gibt es eine Vorschrift dazu.

Bei Rolltreppen mit Wiederanfahrautomatik kann man nicht direkt feststellen, ob diese frei von Personen sind. Man geht wahrscheinlich davon aus, wenn eine bestimmte Zeitlang kein Kontakt mehr an den beiden Treppenenden festgestellt wurde, dass die Treppe frei ist.

Natürlich fahren die (wohl alle) Treppen recht sanft an, das habe ich auch nicht bestritten. Manche schreckhafte Personen könnten dennoch erschrecken und stürzen.
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