[BO] Stadtbahntunnel

Strecken, Fahrzeuge und Technik von Straßenbahnen und Stadtbahnen
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Servus,

am Sonntagmorgen war ich während meiner Deutschland-Tourerei mal kurz (1 1/2 Stunden) in Bochum. Nachdem ich bei der Deutschland-Ticket-Tour Anfang Januar noch die Tram in der Fußgängerzone fotografiert hab, gings diesmal in die Tunnelstationen - übrigens ohne Fotogenehmigung der Bogestra :D
Aber was soll ich sagen - das ist ein Milliardengrab, das seines gleichen sucht. Winzige Bahnen halten in riesigen Stationen - den ganzen Sonntag über im 10/20-Takt (2 Linien im 30-Min-Takt). Dafür braucht man doch keinen Tunnel. Richtig absurd wurde es dann am Hbf. Die Linien 302 und 310 halten zusammen mit der U35 an einem Bahnsteig - der für eine Vierfachtraktion B-Wagen ausgelegt ist. Wenn dann so ein Solo M6 ankommt, fragt man sich doch "Wächst der noch, wenn man ihn gießt?" Das Ding wirkt dermaßen verloren daran, dass es nicht mehr feierlich ist. Geldverschwendung, die ihres gleichen sucht...
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FloSch
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Beitrag von FloSch »

Ich stimm dir in der Einschätzung zu, das wirkt richtig lächerlich, wenn da so ein Bähnchen an einem langen Bahnsteig steht. Schaut man sich die H-Tafeln an, stellt man auch fest, dass in den neuen Bahnhöfen gar nie Bahnen halten, die die komplette Länge benötigen. Die Planung der Bahnhöfe stammt wohl noch aus einer Zeit, wo man andere Auslastungen vorhergesehen hat....

Aber eins muss man den Bochumern lassen: schöne neue Bahnhöfe sind es schon. Ich hab nur Rathaus (Süd) und Lohring gesehen, aber die beiden haben mir gefallen. Sie waren am Samstag vor einer Woche allerdings relativ menschenleer. Ob's die Tunnel wirklich gebraucht hätte... Aber na ja, vielleicht haben sie ja nur sehr vorausschauend geplant....

Ach ja, damit man mal einen Eindruck bekommt:
Bild

Ich stand da noch längst nicht am Bahnsteigende, hinter mir ist noch der Schrägaufzug und einige weitere Meter Bahnsteig.
Bild
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andreas
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Beitrag von andreas »

nö, kann man jetzt so nicht sagen, daß ganze war halt teil einer größeren planung, die dann halt doch nix wurde (wäre z.b. die u35 nicht schon in herne geendet, sondern bis nach recklinghausen gegangen hätte das schon wieder einiges an mehrfahrten gebracht usw.)

schlimmer ist es doch in ludwigshafen, wo man die tunnelstrecke eigentlich mangels fahrgästen teilweise stilllegen müßte
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FloSch
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Beitrag von FloSch »

andreas @ 26 Jun 2006, 11:52 hat geschrieben: nö, kann man jetzt so nicht sagen, daß ganze war halt teil einer größeren planung, die dann halt doch nix wurde (wäre z.b. die u35 nicht schon in herne geendet, sondern bis nach recklinghausen gegangen hätte das schon wieder einiges an mehrfahrten gebracht usw.)
Die U35 hat mit den neuen Tunnelbahnhöfen nichts zu tun, das ist was anderes. Die U35 fährt auch sonntags noch in gut gefüllter Doppeltraktion.
Bild
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MVG-Wauwi
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Beitrag von MVG-Wauwi »

Zumindest fahrzeugseitig sollte sich in absehbarer Zeit was tun, wenn die niedlichen M-Wägelchen durch die neuen Variobahnen ersetzt werden. Die sind zwar auch nur 29m lang, aber besser als nix....
Nun, das Bild hinterlässt schon einen lustigen Eindruck. Unter Münchner Bedingungen könnte man diesen Wagen ja fast mit einer U-Bahn-Maus verwechseln! Wie konnte man so was im Tunnel versenken.... :huh: ..... Ich jedenfalls hab es vor anderthalb Jahren noch an der Oberfläche erleben dürfen und fand das wesentlich artgerechter :D ......
Gruß vom Wauwi
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120 160-7
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Beitrag von 120 160-7 »

Da ich werktags fast täglich mit besagter U35 fahre, mag ich auch noch ein paar Kommentare abgeben.

Es ist in der Tat so, dass die neuen Straßenbahn-Tunnelbahnhöfe beinahe üppiger dimensioniert sind, als die Bahnhöfe der U35. Wenn man sich zum Beispiel die Haltestelle Oskar-Hoffmann-Straße anschaut, dann passt die U35 da gerade so eben rein, während 302 und 310, wie ja schon beschrieben, an ihren Bahnhöfen regelrecht verschwinden.
Schlimmer als die Größe der Bahnhöfe empfinde ich jedoch die Ausstattung. Die Bahnhöfe sehen zwar alle ganz nett aus, aber wer braucht zum Beispiel diese Lichtkonstruktion in Rathaus (Nord)? Zwei einfache Röhren mit Personenzugang (ähnlich wie Hbf) hätten vollends ausgereicht... Außer ein paar Obdachlosen hält sich da doch eh keiner länger als 10 Minuten auf.

Das ist in meinen Augen eindeutig Geldverschwendung gewesen. :ph34r:
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reveal
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Beitrag von reveal »

Die ganze Bochumer Tunnelstrecke ist dafür ausgelegt worden, irgendwann, in einigen Jahrhunderten, Teil der U21 (zusammen mit dem Gelsenkirchener Tunnel) zu werden. Deshalb lassen sich die Stationen im Bedarfsfall dann auch abschottern. Nur Lohring müsste man teilweise abtragen.
Aber wie schon oben gesagt wurde, Ludwixhafen ist schlimmer. Danziger Platz wird nur noch während der HVZ bedient.
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Baureihe 401
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Beitrag von Baureihe 401 »

Also mir gefällt der neue Tunnel.Aber sieht trotzdem ein bisschen komisch aus wenn ein M6 hält.Ein bild hab ich auch noch:

Bild
Fahrberechtigt auf den Baureihen 101, 111, 120, 143, 146, 1016/1116, 401, 402, 403/406, 423-426, 440, 442, 445 und diversen Steuerwagen.
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Beitrag von Chefanwender »

ChristianMUC @ 26 Jun 2006, 11:30 hat geschrieben:
... Das Ding wirkt dermaßen verloren daran, dass es nicht mehr feierlich ist. Geldverschwendung, die ihres gleichen sucht.


Die alte rot-grüne NRW-Landesregierung hatte eben gute Connections zur letzten rot-grünen Bundesregierung. Da war das mit den Fördermitteln dann auch keine großes Problem ...
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Dave
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Beitrag von Dave »

Alexander @ 26 Jun 2006, 15:41 hat geschrieben: Die alte rot-grüne NRW-Landesregierung hatte eben gute Connections zur letzten rot-grünen Bundesregierung. Da war das mit den Fördermitteln dann auch keine großes Problem ...
Nachdem du "rot-grün" so betonst: Es ist wohl auch eine ureigene rot-grüne Politik die Straßenbahn in den Tunnel zu verlegen? Von wem stammen nochmal die Ideen von der Autogerechten und Tram-freien Stadt? :ph34r:
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
Catracho
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Beitrag von Catracho »

Kinders, was regt ihr euch denn über diese überdimensionierten Anlagen auf? Ist doch nur vorrausschauend geplant. Wenn in 20 oder 30 Jahren das Verkehrsaufkommen auf diesen Linien so groß ist dass man 2er oder 3er-Traktionen einsetzen muß um den Ansturm zu bewältigen, dann sind die Kapazitäten da. Immer noch besser als wenn man dann zu immensen Kosten großartig ausbauen müßte, dann würden alle drüber meckern dass man das ja wohl auch von vorneherein so hätte bauen können. Selbes Spiel wenn irgendwann der Straßenverkehr in BOC so zugenommen hat dass man mit der Straba oberirdisch nicht mehr vorwärts kommt (bzw die Straba alles blockiert), dann wird man glücklich darüber sein das ganze unterirdisch gebaut zu haben. Ich sehs doch hier in Köln: da ärgert man sich jetzt darüber die Ost-West-Strecke (Linien 1, 7, 8 und 9) linksrheinisch nicht schon vor Jahrzehnten in eine Tunnelstrecke umgewandelt zu haben. Und jetzt sind die Baumaßnahmen so umständlich und die Kosten so enorm hoch das da wohl vor 2016 nichts läuft. Also mein Vorschlag: Ein paar Jahrzehnte warten und wenn sich dann nichts geändert hat mach ich beim nörgeln sogar mit... ;) B) :) Übrigens: die größte unterirdische Straßenbahnhaltestelle in Deutschland (im Vergleich zum Gesamtstreckennetz) die ich kenne ist die Haltestelle "Hauptbahnhof" in Bielefeld: 4-gleisig, 2 Inselbahnsteige bei einem Streckennetz von gerade mal 35km mit 4 Linien in Meterspur.
Mfg
Catracho

PS: Über die wohl existiernde überdimensionierte und protzige Ausstattung zu meckern halt ich allerdings für richtig.
Theirs not to reason why, theirs but to do and die. - Alfred Tennyson
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Beitrag von Chefanwender »

Catracho @ 1 Jul 2006, 04:43 hat geschrieben: Kinders, was regt ihr euch denn über diese überdimensionierten Anlagen auf? Ist doch nur vorrausschauend geplant. Wenn in 20 oder 30 Jahren das Verkehrsaufkommen auf diesen Linien so groß ist dass man 2er oder 3er-Traktionen einsetzen muß um den Ansturm zu bewältigen, dann sind die Kapazitäten da. Immer noch besser als wenn man dann zu immensen Kosten großartig ausbauen müßte, dann würden alle drüber meckern dass man das ja wohl auch von vorneherein so hätte bauen können. Selbes Spiel wenn irgendwann der Straßenverkehr in BOC so zugenommen hat dass man mit der Straba oberirdisch nicht mehr vorwärts kommt (bzw die Straba alles blockiert), dann wird man glücklich darüber sein das ganze unterirdisch gebaut zu haben. Ich sehs doch hier in Köln: da ärgert man sich jetzt darüber die Ost-West-Strecke (Linien 1, 7, 8 und 9) linksrheinisch nicht schon vor Jahrzehnten in eine Tunnelstrecke umgewandelt zu haben. Und jetzt sind die Baumaßnahmen so umständlich und die Kosten so enorm hoch das da wohl vor 2016 nichts läuft. Also mein Vorschlag: Ein paar Jahrzehnte warten und wenn sich dann nichts geändert hat mach ich beim nörgeln sogar mit... ;) B) :) Übrigens: die größte unterirdische Straßenbahnhaltestelle in Deutschland (im Vergleich zum Gesamtstreckennetz) die ich kenne ist die Haltestelle "Hauptbahnhof" in Bielefeld: 4-gleisig, 2 Inselbahnsteige bei einem Streckennetz von gerade mal 35km mit 4 Linien in Meterspur.
Mfg
Catracho

PS: Über die wohl existiernde überdimensionierte und protzige Ausstattung zu meckern halt ich allerdings für richtig.

@ Catracho,

Ich rege mich darüber auf, dass eine 300000-400000-Einwohner Stadt in Zeiten wo an allen Ecken und Enden gespart wird (oder espart werden muss) einen sauteuren U-Bahn-Tunnel bekommt. Angesichts stagnierender bzw. rückläufiger Bevölkerungsentwicklung halte ich es auch für sehr unwahrscheinlich, dass in 20-30 Jahren das Verkehraufkommen größer sein wird als heute.


@ Dave,

der Unsinn in Bochum ist ja, dass man hier die Niederflurbahn, die sich ja (anders als unsere Stuttgarter DT 8) ansonsten eigentlich gut, unauffällig und kompakt in das Stadtbild einfügen, unter die Erde verbannt. Das muss meiner Ansicht nach nicht sein.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Ich hatte mal da ein netten Artikel gelesen.
Anscheinend wurden die Tunnels in den 1970er teilweise so gebaut das sie als Luftschutzbunker verwendet werden können...
Zweitens: Tunnelstrecken kosten sehr viel. Wer weiß ob einige noch in 30 Jahren bestehen werden. Vielleicht werden ja wieder einige aus Geldmangel geschloßen und die oberirdische Strecke wieder aufgebaut...
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
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Dave
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Beitrag von Dave »

Alexander @ 1 Jul 2006, 07:07 hat geschrieben:@ Dave, der Unsinn in Bochum ist ja, dass man hier die Niederflurbahn, die sich ja (anders als unsere Stuttgarter DT 8) ansonsten eigentlich gut, unauffällig und kompakt in das Stadtbild einfügen, unter die Erde verbannt. Das muss meiner Ansicht nach nicht sein.
Die Niederflurbahn gehört auf die Straße, da gebe ich dir recht. Nur das liegt ganz bestimmt nicht an rot-grün sondern an gewissen Menschen ähnlich wie jetzt in Karlsruhe die der Anblick einer Tram/Stadtbahn in der Innenstadt generell stört, ob optisch eine Niederflurbahn oder ein S/U-Bahn-Imitat.

@Catracho: Zu den imensen Baukosten kommen noch die Kosten für spätere Sanierungen hinzu weswegen einige Städte auch zu kämpfen haben. Für den Bau gibt es GVFG-Gelder, für kostspielige Sanierungsarbeiten nicht, das müssen die Kommunen komplett selber tragen. Daran wird manche Stadt, besonders beu euch da oben, zu leiden haben.

Grüße, Dave
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shadowdream
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Beitrag von shadowdream »

Hi 120 160-7

da magst du recht haben. Die U/Strassen/Stadtbahn Anlagen unter dem Bochumer Rathaus is wirklich etwas protzig ausgefallen.
Aber die Bahnanlagen unter dem Essenser HBf sind genau auf die größe des Verkehrsnetzes der EVAG zugeschnitten. da stehen wirklich mal drei Strassenbahnen hinterinander an dem Bahnsteig. Aber in Bochum hält ja nur mal eine, sehr selten auch mal 2, aber in den Bochumer anlagen ist man schon recht viel am laufen.

Gruß Shadowdream
Bochumer
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Beitrag von Bochumer »

Wenn man sich den Tunnel am Hauptbahnhof ja mal genauer anschaut, stellt man sehr schnell fest, dass die theoretische Länge des Bahnsteiges für die Linien 302/310 nie wieder genutzt werden kann. Im ersten Drittel (vom Rathaus kommend) liegt der Schotter so tief, dass die Bahn dort ihre Türen nicht öffnen könnte. Da merkt man ganz deutlich, dass dieser Bahnhof für einen anderen Wagentyp mal geplant war. Mehr als zwei Bahnen hintereinander könnten im Bahnhof HBF also gar nicht halten...so viel zur weiteren Verschwendung. Ganz zu schweigen vom riesigen Boulevard, das wir jetzt besitzen...Eine dritte Buslinie musste her, um die weggefallene Straßenbahn zu kompensieren...Das ist Stadtpolitik à la Ruhrgebiet. Das findet man hier (leider) häufig.
ruhri
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Beitrag von ruhri »

Leute, was wollt ihr? Immerhin werden die Tunnel benutzt! Werktags fahren die Bahnen zum Teil alle fünf Minuten durch, und das ist doch schon etwas. Natürlich müssen wir irgendwann die veralteten M6-Wagen abschaffen, aber das läuft. Ab diesem Jahr wird der "M6-Tunnel" in Gelsenkirchen aufgewertet, wenn die 301 die ersten Variobahnen erhält, und ab 2009 ist die 306 dran. Mit der 310 wird das leider noch etwas dauern, weil an der Strecke doch noch arg viel zu tun ist, bevor dort 30-Meter-Bahnen fahren können.

Bevor einer noch mehr über den Bochumer Hauptbahnhof meckert: Verglichen mit dem Duisburger ist das ein "Bahnhof der kurzen Wege"! Da müsste man eigentlich den Bus oder die U-Bahn nehmen, um zur U-Bahn zu gelangen, und die Gleise Richtung Westen sind dann noch extrem tief unter der Erde. Außerdem haben sie dort für die 903, die zwar hochflurig ist, aber tiefe Bahnsteige benötigt, aus dem Hochbahnsteig der U79 Nischen herausgefräst und etwas verbreitert, damit diese alten 2,20 m breiten Wagen dort überhaupt halten können. Da finde ich die Bochumer Lösung wesentlich besser gelungen.

Im übrigen hatten wir ja die gleiche Idee wie die Stuttgarter, aber auf Grund der vielen Tunnelstrecken und des knapper werdenden Geldes sind wir nicht schon fast fertig mit dem Umbau auf Stadtbahn, sondern noch nicht einmal halb so weit. Natürlich ist die Technik nicht stehen geblieben, und den stufenlosen Einstieg kann man heute auch ohne 90-cm-Hochbahnsteige hinbekommen. Die neuen Strecken in Dortmund und Düsseldorf werden dann auch auf Hochbahnsteige verzichten.

Die Arbeiten zum dritten Bochumer Innenstadttunnel haben übrigens 1990 begonnen, und da hat Helmut Kohl noch huldvoll über uns alle geherrscht - nix da mit der rot-grünen Connection zwischen Bund und Land! Damals hingen wir schon weit hinter dem Plan zurück und es war abzusehen, dass wir den Rest nicht mehr würden finanzieren können. Durch den dritten Tunnel haben wir aber immerhin alle Bahnen am Hauptbahnhof schön dicht zusammen, und sie können den Innestadtbereich zügig passieren.
ubahhn
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Beitrag von ubahhn »

Ich möchte auch noch etwas dazu schreiben auch wenn der Beitrag mittleirweile schon zum alten Eisen gehört

Ich war auxh schon häurifer in Bochum und mir ist aufgefallen das der U-Bahnhof Herme Mitte sehr leer ist und ich wüsste auch nicht was Herne mit einer U-Bahn sollte?

Hätte man das Gleiche nicht oberirdisch deutluch billiger haben können? Ich weiß die 70iger da lag das Geld noch auf der Straße zum Vergraben bereit ;)
andreas
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Beitrag von andreas »

ubahhn @ 19 Jan 2013, 22:29 hat geschrieben: Ich möchte auch noch etwas dazu schreiben auch wenn der Beitrag mittleirweile schon zum alten Eisen gehört

Ich war auxh schon häurifer in Bochum und mir ist aufgefallen das der U-Bahnhof Herme Mitte sehr leer ist und ich wüsste auch nicht was Herne mit einer U-Bahn sollte?

Hätte man das Gleiche nicht oberirdisch deutluch billiger haben können? Ich weiß die 70iger da lag das Geld noch auf der Straße zum Vergraben bereit ;)
ja, das Geld lag bereit, nur im Ruhrgebiet warens zu blöde, daß auch abzurufen, darum haben München und Nürnberg schöne U-bahnen, weil sie ein schlüssiges, durchdachtes Konzept hatten und immer was zum bauen bereit (ähnlich wie in Stuttgart) - andere Städte konnten ihr Geld nicht abrufen, weil sie mit der Planung ihrer eierlegenden Wollmilchsau nicht zurande kamen....

und die U-bahn in Herne hätte eigentlich nach Recklinghausen weitergehen sollen, dann wäre auch der Bahnhof in Herne besser belebt gewesen.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ andreas

Du vergisst den Eigenanteil, den die Städte tragen mussten. Und eine Kommune kann ein besseres Konzept vorlegen, als ein Konglomerat von vielen Städten.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von andreas »

Autobahn @ 20 Jan 2013, 13:11 hat geschrieben: @ andreas

Du vergisst den Eigenanteil, den die Städte tragen mussten. Und eine Kommune kann ein besseres Konzept vorlegen, als ein Konglomerat von vielen Städten.
das ist klar - aber die Stadtbahn Rhein - Ruhr hat sich ja hauptsächlich durch völlig überdimensionierte Planungen ausgezeichnet und durch mangelnde Weitsicht. (gut, sagt man hinterher so einfach).
Ich mein, wer hätte schon groß Interesse gehabt an einer durchgehenden Stadtbahn Düsseldorf-Duisburg-Mühlheim-Essen?
Dann die Idee, da quasi U-bahnwagen dafür zu entwickeln (der Typ B war ja dann auch nur das Feigenblatt, weil man kein eigenes Fahrzeug zusammenbrachte) war natürlich auch sehr vermessen.

aber im Prinzip hat man einfach zu lange gebraucht, wenn man anschaut, wann die Tunnels eröffnet worden sind.
Woanders war man halt mal eben 10 Jahre früher dran (hannover, Frankfurt, München, Nürnberg)
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ andreas

Noch mal, es handelt sich um verschiedene Städte. Die bestehenden Städte übergreifenden Linien sind historisch gewachsen. Die heutige U79 geht auf das Jahr 1896 zurück. Sie wurde als D-Linie bezeichnet.

Die Verbindung von Duisburg nach Mülheim entstand 1888 als Dampf-Straßenbahn.

Vom Mülheim nach Essen kam man mit der Linie 18. Sie fuhr als Gemeinschaftslinie der "Betriebe der Stadt Mülheim a.d. Ruhr" (heute MVG) und der Essener Verkehrs AG (EVAG) von Mülheim-Uhlenhorst nach Essen-Kray. Allerdings in Meterspur. Zwischen Mülheim und Essen gab es noch weitere übergreifende Linien.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von ubahhn »

Wenn man die 70iger wiederholen könnte würde man die Trams aus den Tunnels rausnehmen und stattdessen echte U-Bahnen dort fahren lassen vllt auch mit einer Tunnelverlängerung.
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Beitrag von 146225 »

ubahhn @ 17 Feb 2013, 11:59 hat geschrieben: Wenn man die 70iger wiederholen könnte würde man die Trams aus den Tunnels rausnehmen und stattdessen echte U-Bahnen dort fahren lassen vllt auch mit einer Tunnelverlängerung.
Wenn in dieser Wiederholung gleichzeitig das notwendige Geld vorhanden wäre, vielleicht... :rolleyes:
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
ubahhn
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Beitrag von ubahhn »

Ich bin in Bochum mit der U35 vor ca 3 Wochen gefahren und finde es eehr sehr gut das die aucn noch nach 0 Uhr fährt.

Da können sich andere NRW-Städte wie Köln oder Düsseldorf mal 2 ganz fette Scheiben abschneiden
ubahhn
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Beitrag von ubahhn »

Letzte Woche wieder mit der U35 gefahren ;)

Dabei is mir aufgefallen das manche Andsasgen in manchen Wagen von einer Frau kommen ist das neu?
NJ Transit
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Beitrag von NJ Transit »

Nein, vermutlich ziemlich alt. Die (männliche) Computerstimme kam erst mit den Tangos.
My hovercraft is full of eels.

SWMdrölf. Jetzt noch nächer, noch hältiger, noch fitter. Bist auch du Glasfaser und P-Wagen?
Jo B.
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Beitrag von Jo B. »

ubahhn @ 14 Jul 2013, 13:57 hat geschrieben: Ich bin in Bochum mit der U35 vor ca 3 Wochen gefahren und finde es eehr sehr gut das die aucn noch nach 0 Uhr fährt.

Da können sich andere NRW-Städte wie Köln oder Düsseldorf mal 2 ganz fette Scheiben abschneiden
Bitte?
In keinem anderen NRW-Betrieb fahren die Bahnen so lange wie in Köln, in der Woche bis etwa 1:15 h/1:30 h aus der Stadt heraus, zum Teil noch später. Am Wochenende und vor Feiertagen sogar die Nacht hindurch tlws. im 15 Minutentakt. Da hat dann selbst Berlin Schwierigkeiten mitzuhalten.
Also bitte: In Zukunft erst informieren, dann schreiben!
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Jo B. @ 24 Aug 2013, 13:36 hat geschrieben: Am Wochenende und vor Feiertagen sogar die Nacht hindurch tlws. im 15 Minutentakt.
Dafür dann auch tagsüber?

DFI an einer Kölner U-Bahn-Station mitten in der Innenstadt:

Bild

Das können andere Städte häufiger. Deutlich. Auch wenn die KVB das offenbar anders sehen.
Jo B.
König
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Beitrag von Jo B. »

Die gezeigte Haltestelle, ist ein Stummelstück der neuen Nord-Süd-Stadtbahn, das hauptsächlich in Betrieb genommen wurde, um den Leuten einen Fortschritt nach den ganzen Problemen zu zeigen. Diese kurze Strecke hat verkehrlich kaum einen Wert, und hier könnte man wahrscheinlich auch nur alle Stunde fahren, es würden niemandem auffallen. Bevor die Nord-Süd-Stadtbahn nicht in Gänze in Betrieb ist, wird diese Station ein Schattendasein fristen. Insofern ist Dein Einwand wenig sinnvoll. Denn von dieser Station kann nicht auf die anderen Kölner Innenstadtstationen geschlossen werden, die eher überlastet sind, als zu wenig frequentiert. Deshalb wird die Nord-Süd-Stadtbahn ja gebaut.

Wichtige Strecken werden am Wochenende häufiger als alle 15 Min. befahren, das erreicht man entweder durch Linienbündelung oder durch Taktverdichtung.

Außerdem hat das alles nichts mit meiner ursprünglichen Aussage zum Abend- und Nachtverkehr in Köln zu tun, der von seiner Performanz in NRW der der beste ist.
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