Los ging es, wie nicht anders zu erwarten war, in Wuppertal Hbf, wo mich zunächst 120 150 mit ihrem NZ 378 begrüßte. Um 7:58 verabschiedete sich 112 162 dann von mir, und es ging zunächst nach Düsseldorf.
Von dort ging es dann mit dem gut ausgelasteten ICE 222 "international" nach Amsterdam CS. Die Fahrt verlief ruhig. Auf Grund von Bauarbeiten zwischen Wesel und Emmerich, sowie auf einigen Abschnitten in den Niederlanden, war die Fahrtzeit allerdings planmäßig um knapp 30 Minuten verlängert worden.
In Amsterdam Centraal (CS) wurde mir dann auch gleich eine Auswahl von niederländischen Doppelstockzügen präsentiert, bevor ich auf eine gut zweistündige Straßenbahn- und Boots-Tour ging.
Nach der Rückankunft an der Centraal Station wurde noch fleißig gefuzzt, wobei mir unter anderem moderne Doppelstocktriebzüge, endlich auch lokbespannte Züge und der erste Thalys (PBA) des Tages vor die Linse fuhren.
Um 14:23 Uhr fuhr ich mit IC 637 nach Brüssel Süd (Midi). Diese Züge fahren stündlich und werden aus niederländischen Wendezügen und Zweisystemlokomotiven der SNCB gebildet. Die Wagen waren recht bequem, allerdings war ihnen (mir auch) offenbar etwas warm, da andauernd das Licht und die Klimaanlage ausfiehl. Bis zur belgischen Grenze bei Roosendahl ging alles glatt, danach allerdings ging es drunter und drüber. Zunächst wurde im belgischen Essen ein Zusatzhalt eingelegt, dann war wenige Kilometer weiter, in einem Ort namens Kappellen, erstmal 20 Minuten Stillstand. Ursächlich waren wohl Bauarbeiten. Nachdem der Zug dann noch einen Umweg über Antwerpen-Central machen musste, und es danach nur noch schleichend weiterging, kam der Zug dann mit 47 Minuten Verspätung in Brüssel-Nord an, wo der Zug dann endete und wenige Minuten später direkt wieder nach Amsterdam zurück fuhr. Der Übergang nach Brüssel-Midi musste dann auf eigene Faust erfolgen.
Nach dem der erste Zug in Brüssel-Nord liegen blieb, ging es dann mit einem belgischen Dosto-IC nach Midi.
Auch dort wurde natürlich wieder die Kamera ausgepackt. Zu sehen waren beispielsweise eine größere Zahl Thalys, belgische Gumminasen, wenig anschauliche Nahverkehrszüge, einem, durch den speziellen Abfertigungsterminal kaum fotografierbaren Eurostar und Signale, an denen man offenbar nur links vorbeifahren kann *g*.
Kurz vor Einfahrt des Thalys nach Köln, traf noch ein TGV aus Nizza ein. Womit die Sammlung der großen mittel-, und westeuropäischen Hochgeschwindigkeitszüge komplett war.
Mit dem Thalys um 19:28 Uhr ging es dann über belgischen Schnellfahr- (Brüssel - Lüttich) und Schleichfahrstrecken (Lüttlich - Grenze) nach Köln. Zwischen Brüssel und Lüttich war der Zug, in Folge von Anschlussfahrgästen aus Amsterdam, die den vorherigen ICE nach Frankfurt, wegen oben beschriebenen Verspätungen verpasst hatten, etwas überbucht. Ab Lüttich konnte ich dann aber einen Viererplatz mit Tisch mein Eigen nennen.

Für den letzten Abschnitt war dann noch EC 24 mit ÖBB-Tauri und ÖBB-Wagenmaterial vorgesehen. Ich hatte mich auch schon mit Hilfstativ bereitgestellt. Es stellte sich jedoch heraus, dass dieser wegen einer größeren Betriebsstörung im Raum Frankfurt über 30 Minuten Verspätung hatte. Auf Grund der fortgeschrittenen Stunde musste daher noch kurz eine 111 als Ersatzmotiv herhalten, bevor mich ersatzweise, mit 112 162, eine alte Bekannte, nach exakt 15 Stunden und fast exakt 716 Kilometern, wieder nach Wuppertal brachte.
Rückblick:
Trotz Verspätungen und Hitze, war es eine wirklich tolle Rundfahrt. Und als Erkenntniss bleibt, dass in den Niederlanden ein modernes und leistungsfähiges Bahnnetz entstanden ist und noch weiter entsteht (kaum ein Bahnhof an dem nicht gebaut wurde), die Belgier es hingegen irgendwie nicht so ganz drauf haben, ihren Fahrplan präzies abzuwickeln. Von den teilweise wenig ansehnlichen und alten Fahrzeugen ganz abgesehen.
(die Edith hat aus Antwerben Antwerpen gemacht
