[M] Fahrplan-Utopie - Taktverdichtungen
Folgendes hatte ich schon im Thread "Planungen des Fahrplans 2007 bei der MVG" untergebracht - wegen off-Topic-Überfüllung habe ich es ausgegliedert:
Es gab in [o.g.] Thread (oder einem anderen? ich finds nicht mehr) zur Ausdünnung der Takte zur besseren Auslastung einzelner Kurse mal ein gutes Beispiel: fahren nur 2 Fahrgäste pro Bus müßte auf einen 2-Busse-pro-Tag-Takt ausgedünnt werden und wenn sich die Fahrgäste wieder gleichmäßig verteilen sind die Busse plötzlich wieder voll. Das Ergebnis wäre klar: am Ende würde natürlich fast keiner mehr so eine Linie benutzen können.
Umgekehrt (und das ist sicher keine neue Erkenntnis) könnte man sie aber auch zu attraktiven Linien verdichten um sie wieder wirtschaftlicher zu machen. Bei riichtig großer Werbung würden sicher einige Leite auf Öffentliche umsteigen und für mehr Auslastung sorgen.
möglicher (nicht ganz falscher) Gedanke von Gegnern dieser Theorie: wenn z.B. vorher alle 20 min nur jeweils 10 Leute fahren und nachher alle 10 min wieder jeweils 10 Leute hat sich zwar die Fahrgastzahl verdoppelt, aber die Auslastung des einzelnen Fahrzeuges ist gleich und die unwirtschaftliche Siuation wäre sogar verdoppelt. - Reicht aber die gleiche Anzahl der Fahrzeuge (z.B. weil sie sonst lange Pausen haben) oder kriegt man die Fahrgäste auf weitere Linien ist die Situation plötzlich wirtschaftlicher (mehr Einnahmen bei gleichem Aufwand, Benzin und Monatskarten mal außer acht gelassen) - das ist natürich alles sehr sehr vereinfacht.
Zurück zu meinem Gedankengang:
Ich hab mich oft gefragt, ob folgendes passieren könnte: man kriegt den MVG (oder die Stadt München) dazu versuchsweise ein (zwei?) Jahr(e) eine Linie den ganzen Tag alle 10 (5) min. fahren zu lassen, um Fahrgäste anzulocken. Bei Erfolg, wäre nicht nur diese Linie wirtschaftlicher, sondern auch Zubringer- und Anschlußlinien, bei denen sich dieser Effekt wiederholt. Und plötzlich können alle Linien Tag und Nacht vollbesetzt alle 5 min fahren. So toll wirds natürlich nie, aber in diese Richtung könnts gehen.
Natürlich müßte man mit einer Linie anfangen, die sowieso halbwegs attraktiv ist und viele Leute erreichen kann - vielleicht die 17er oder 27er - wo halt viele Leute wohnen.
Wie findet ihr diese Theorie? Und wie realistisch die Chancen so einen Verusch starten zu können. Die Fragen sind ernst gemeint!
Jetzt nicht gleich sagen: das geht doch sowieso nicht - sondern lieber mal ein Brainstorming * mit vielen Ideen wagen (* in der ersten Phase sind alle Ideen erlaubt - die utopische Fantasie des bringt plötzlich einen anderen auf eine realistischere Idee, siehe auch wikipedia
Es gab in [o.g.] Thread (oder einem anderen? ich finds nicht mehr) zur Ausdünnung der Takte zur besseren Auslastung einzelner Kurse mal ein gutes Beispiel: fahren nur 2 Fahrgäste pro Bus müßte auf einen 2-Busse-pro-Tag-Takt ausgedünnt werden und wenn sich die Fahrgäste wieder gleichmäßig verteilen sind die Busse plötzlich wieder voll. Das Ergebnis wäre klar: am Ende würde natürlich fast keiner mehr so eine Linie benutzen können.
Umgekehrt (und das ist sicher keine neue Erkenntnis) könnte man sie aber auch zu attraktiven Linien verdichten um sie wieder wirtschaftlicher zu machen. Bei riichtig großer Werbung würden sicher einige Leite auf Öffentliche umsteigen und für mehr Auslastung sorgen.
möglicher (nicht ganz falscher) Gedanke von Gegnern dieser Theorie: wenn z.B. vorher alle 20 min nur jeweils 10 Leute fahren und nachher alle 10 min wieder jeweils 10 Leute hat sich zwar die Fahrgastzahl verdoppelt, aber die Auslastung des einzelnen Fahrzeuges ist gleich und die unwirtschaftliche Siuation wäre sogar verdoppelt. - Reicht aber die gleiche Anzahl der Fahrzeuge (z.B. weil sie sonst lange Pausen haben) oder kriegt man die Fahrgäste auf weitere Linien ist die Situation plötzlich wirtschaftlicher (mehr Einnahmen bei gleichem Aufwand, Benzin und Monatskarten mal außer acht gelassen) - das ist natürich alles sehr sehr vereinfacht.
Zurück zu meinem Gedankengang:
Ich hab mich oft gefragt, ob folgendes passieren könnte: man kriegt den MVG (oder die Stadt München) dazu versuchsweise ein (zwei?) Jahr(e) eine Linie den ganzen Tag alle 10 (5) min. fahren zu lassen, um Fahrgäste anzulocken. Bei Erfolg, wäre nicht nur diese Linie wirtschaftlicher, sondern auch Zubringer- und Anschlußlinien, bei denen sich dieser Effekt wiederholt. Und plötzlich können alle Linien Tag und Nacht vollbesetzt alle 5 min fahren. So toll wirds natürlich nie, aber in diese Richtung könnts gehen.
Natürlich müßte man mit einer Linie anfangen, die sowieso halbwegs attraktiv ist und viele Leute erreichen kann - vielleicht die 17er oder 27er - wo halt viele Leute wohnen.
Wie findet ihr diese Theorie? Und wie realistisch die Chancen so einen Verusch starten zu können. Die Fragen sind ernst gemeint!
Jetzt nicht gleich sagen: das geht doch sowieso nicht - sondern lieber mal ein Brainstorming * mit vielen Ideen wagen (* in der ersten Phase sind alle Ideen erlaubt - die utopische Fantasie des bringt plötzlich einen anderen auf eine realistischere Idee, siehe auch wikipedia
Bei dem ÖPNV gilt das Angebot mach die Nachfrage. Na ja bis zu einem gewissen Grad, und diesen zu finden ist die Kunst. In München könnten sicher mehr Fahrgäste fahren, doch die MVG will lieber Kosten einsparen.
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
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Nehmen wir doch gleich mal ein reales, praktisches Beispiel: Mit Einführung des Takt10 hat sich bei der S-Bahn das Fahrgastaufkommen speziell auf diesen Linien erhöhrt. Sprach man vor 2 Jahren noch von 720.000 Fahrgästen werktags, sind dies heute bereits über 800.000 Fahrgäste. Und es hat sich in 2 Jahren noch lange nicht bis zum letzten Autofahrer durchgesprochen, dass die S-Bahn einen attraktiveren Takt hat. So etwas könnte also durchaus bei Tram/Bus funktionieren. Dazu gehört aber erst einmal der Mut zum Risiko.
Daß Mut zum Risiko notwendig ist, da stimm ich Dir zu. Aber was man nicht auf den ersten Blick sieht, ob sich das Risilo nun "gelohnt" hat.Der Reisende @ 14 Nov 2006, 18:17 hat geschrieben:Nehmen wir doch gleich mal ein reales, praktisches Beispiel: Mit Einführung des Takt10 hat sich bei der S-Bahn das Fahrgastaufkommen speziell auf diesen Linien erhöhrt. Sprach man vor 2 Jahren noch von 720.000 Fahrgästen werktags, sind dies heute bereits über 800.000 Fahrgäste. Und es hat sich in 2 Jahren noch lange nicht bis zum letzten Autofahrer durchgesprochen, dass die S-Bahn einen attraktiveren Takt hat. So etwas könnte also durchaus bei Tram/Bus funktionieren. Dazu gehört aber erst einmal der Mut zum Risiko.
Weisst Du da was genaueres? Z.B. die Zahlen auf einer der 10-min-Linien? Oder wieviel Fahrzeuge man mehr brauchte?
Ich frag nur, weil es immer so ne Sache ist, ob und wann sich ein ÖPNV-Angebot "lohnt". Es gibt im Grunde drei Möglichkeiten:
1. gewinnbringend: man muß keinen überzeugen, weiter zu verbessern (Grenzen sind nur fehlenden Kapazitäten wie bei der S-Stammstrecke)
2. kostendeckend: man kann im Grunde weiter aufstocken solange man will, solange es lostendeckend bleibt
3. verlustbringend: man muß gute Gründe finden, um den Betrieb überhaupt aufrecht zu erhalten (z.B. wichtige Linie für Schüler, Altenheim usw.)
Dazu zunächst ein fiktives Rechen-Spiel. Die Praxis ist natürlich weniger extrem, weniger linear und hat Grenzen (z.B. verfügbare Gleiskapazitäten und Einwohnerzahlen):
1. 60-min-Takt: 1 Fahrt a 100 Euro bzw. igs. 100 Euro, 60 Fahrgäste a 2 Euro bzw. igs. 120 Euro = 20 Euro Gewinn
5-min-Takt: 12 Fahrten a 100 Euro bzw. igs. 1200 Euro, 12x60 Fahrgäste a 2 Euro bzw. igs. 1440 Euro = 240 Euro Gewinn
2. 60-min-Takt: 1 Fahrt a 100 Euro bzw. igs. 100 Euro, 50 Fahrgäste a 2 Euro bzw. igs. 100 Euro = ± 0 Euro
5-min-Takt: 12 Fahrten a 100 Euro bzw. igs. 1200 Euro, 12x50 Fahrgäste a 2 Euro bzw. igs. 1200 Euro = ± 0 Euro
3. 60-min-Takt: 1 Fahrt a 100 Euro bzw. igs. 100 Euro, 40 Fahrgäste a 2 Euro bzw. igs. 80 Euro = 20 Euro Verlust
5-min-Takt: 12 Fahrten a 100 Euro bzw. igs. 1200 Euro, 12x40 Fahrgäste a 2 Euro bzw. igs. 960 Euro = 240 Euro Verlust
Jetzt die Frage, die sich stellt, wenn man das auf das zitierte S-Bahn-Beispiel umrechnet (die "Unbekannten", also alles außer den Fahrgästen sind natürlich wieder erfunden). Ist Fall 1, 2 oder 3 eingetreten?
1. täglich 10.000 Fahrten a 100 Euro bzw. igs. 1.000.000, 720.000 Fahrgäste a 2 Euro bzw. igs. 1.440.000 Euro = 440.000 Gewinn
täglich 11.000 Fahrten a 100 Euro bzw. igs. 1.100.000, 800.000 Fahrgäste a 2 Euro bzw. igs. 1.600.000 Euro = 500.000 Gewinn
2. täglich 14.400 Fahrten a 100 Euro bzw. igs. 1.440.000, 720.000 Fahrgäste a 2 Euro bzw. igs. 1.440.000 Euro = ±0 Euro
täglich 16.400 Fahrten a 100 Euro bzw. igs. 1.600.000, 800.000 Fahrgäste a 2 Euro bzw. igs. 1.600.000 Euro = ±0 Euro
3. täglich 18.800 Fahrten a 100 Euro bzw. igs. 1.880.000, 720.000 Fahrgäste a 2 Euro bzw. igs. 1.440.000 Euro = 440.000 Verlust
täglich 20.100 Fahrten a 100 Euro bzw. igs. 2.100.000, 800.000 Fahrgäste a 2 Euro bzw. igs. 1.600.000 Euro = 500.000 Verlust
Man braucht für den Versuch keine neuen Fahrzeuge, wenn man den Nebenverkehrs-Takt nur so dicht macht, wie er tagsüber ist. Auf der 20/21er wäre damit den ganzen Tag ein 3-4-min-Takt möglich, was für den Versuch reichen dürfte. Was man braucht sind mehr Fahrer.Lazarus @ 14 Nov 2006, 18:31 hat geschrieben: bei der Tram wirds leider nur schwer möglich sein, da es dafür an Fahrzeugen fehlt und ich glaub kaum, das man nur für einen Versuch neue anschafft, bei Bus siehts da schon besser aus, da könnte man durcchaus mal was wagen
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willste etwa jeden Fahrer 24 Stunden fahren lassen? der wird sich bedankenr2d2 @ 14 Nov 2006, 21:25 hat geschrieben: Man braucht für den Versuch keine neuen Fahrzeuge, wenn man den Nebenverkehrs-Takt nur so dicht macht, wie er tagsüber ist. Auf der 20/21er wäre damit den ganzen Tag ein 3-4-min-Takt möglich, was für den Versuch reichen dürfte. Was man braucht sind mehr Fahrer.
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
Hallo, ich hab das ganze bewußt mit einem Hinweis auf ein brainstorming angefangen. Ich weiß das liegt nicht jedem und auf dem Onlline-Forum geht das natürlich schwerer als in Wirklcihkeit. Aber wir könnten noch in Phase 1 bleiben, dann ist nicht notwendig zu überlegen ob es sinnlos ist.profimaulwurf @ 15 Nov 2006, 00:50 hat geschrieben: Man braucht dafür Fahrer - und die fehlen.
Und bevor das Personalproblem nicht gelöst ist, kann man
soviel Pläne aufstellen, wie man will, sie sind alle sinnlos.
Falls Du in Phase II bleiben willst: Freiham, Parkstadt Schwabing, St. Emeran und die Fürstenriederstr. sind nicht machbar: Man braucht dafür Fahrer - und die fehlen. Und bevor das Personalproblem nicht gelöst ist, kann man soviel Pläne aufstellen, wie man will, sie sind alle sinnlos. :huh: was ich damit sagen will ist klar, oder?

Die Isarparallele könnte auf ein 10 Minuten Takt verbessert werden, dafr im Gegenzug der Abschnitt Isartor - Marienplatz aufgegeben werden. Bringt für die Linie sicher mehr Fahrgäste.
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
Gute Idee, für eine Innenstadtlinie viel zu lange Takte. Ich weiche fast immer auf andere Linien aus, die öfter fahren, obwohl die Isarparlallele für mich oft viel kürzer wär.Jean @ 15 Nov 2006, 07:19 hat geschrieben: Die Isarparallele könnte auf ein 10 Minuten Takt verbessert werden, dafr im Gegenzug der Abschnitt Isartor - Marienplatz aufgegeben werden. Bringt für die Linie sicher mehr Fahrgäste.