[M] Wie rücksichtslos kann man sein?

Strecken, Fahrzeuge und Technik von U-Bahnen
nachtgedanke
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Beitrag von nachtgedanke »

Heute Abend habe ich etwas erlebt, da kann ich mir wirklich nur noch an den Kopf fassen:
Stachus U-Bahnsteig, es etönt aus dem Lautsprecher "Zurückbleiben bitte" bei der U5 Richtung Laimer Platz schließen sich die Türen es kommt einer angerannt und rennt mit Maximalgeschwindigkeit eine junge Frau über den Haufen und zwar mit solcher Wucht, dass sie gegen die U-Bahn knallt und erst mal kurz benommen am Boden liegt. Der Typ entschuldigt sich halbherzig und schreit "Ich musste diese U-Bahn kriegen" und geht weiter. Die Frau steht auf, ein paar Leute kümmern sich um sie, es scheint ihr körperlich nichts oder weinig passiert zu sein. Sie ist aber sichtlich geschockt, schliesslich hätte die U-Bahn ja auch anfahren können und dann wäre möglicherweise mehr passiert. Ich hab sie später noch mal angesprochen, sie versicherte mir, okay zu sein, bis auf den Schock natürlich.
Wegen fünf Minuten, mal unterstellt, der Typ wollte über die Theresienwiese hinaus, riskiert jemand das Leben eines anderen. Ich bin immer noch fassungslos.
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423176
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Beitrag von 423176 »

Das ist das immer mehr auftretende "Sozialverhalten".
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Leider kommt so was sehr oft vor, meist bleibt es aber dabei, jemand "nur" anzurempeln. Wie Hat der Typ eigentlich die U-Bahn noch bekommen? Das geht aus dem Bericht nicht eindeutig hervor. Hoffen wirf mal nicht, dann hat er zumindest einen kleinen Denkzettel.
nachtgedanke
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Beitrag von nachtgedanke »

Nein, die U-Bahn hat er nicht mehr bekommen, die Türen waren ja schon vor dem Zusammenstoß geschlossen. Recht geschiehts ihm, wenn ich nicht um die Frau besorgt gewesen wäre, hätte er vermutlich noch die nächsten drei U-Bahnen verpasst, weill ich so jemanden schon mal ganz gern die Meinung sage.
Ich bin ja normalerweise auch eher jemand, der in letzter Minute auf den Bahnsteig hetzt, aber so etwas würde ich nie riskieren. Ich wäre für Schranken an den Bahnsteigzugängen, die geschlossen bleiben, solange eine Bahn am Bahnsteig steht. Und bitte jetzt nicht mit Praktikabilität und Kosten kommen, ich träum ja nur.
ropix
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Beitrag von ropix »

ja hoffentlich. Ansonsten wäre das Problem Stammstrecke aber schnell gelöst, da steht ja fast immer ein Zug am Bahnsteig.
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konsti
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Beitrag von konsti »

In London hat man des an einigen Bahnsteigen eingebaut: Bild!
LG
Konsti
nachtgedanke
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Beitrag von nachtgedanke »

@konst: nein, das meinte ich nicht, da kann ja immer noch jemand die Treppe runter renne, ich dachte eigentlich eher an eine Sperre am Fuße der Treppe.
@ropix: wenn die Schranken aufgehen, sobald der Zug anfährt, sollte schon genügend Zeit sein. Dann wird ja wohl selbst der letzte hirnverbrannte Egoist schnallen, dass die Bahn weg ist. Aber eigentlich ist es ja so, dass wenn alle sich das Sprichwort zu eigen machen würden "Was Du nicht willst, dass man Dir tut, das füg auch keinem andern zu", wir auf die meisten Regularien verzichten könnten.
Paul
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Beitrag von Paul »

Rücksichtslosigkeit kennt keine Grenzen. Wir regen uns aber immer nur bei den individuellen Kleinigkeiten auf - bei den großen Rücksichtslosigkeiten schauen wir weg.

Paul
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Beitrag von konsti »

nachtgedanke @ 13 Dec 2006, 20:36 hat geschrieben: @konsti: nein, das meinte ich nicht, da kann ja immer noch jemand die Treppe runter renne, ich dachte eigentlich eher an eine Sperre am Fuße der Treppe.
Ich will nicht wissen, wieviele dann gegen die Tür/Schranke rennen... :P
LG
Konsti
nachtgedanke
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Beitrag von nachtgedanke »

@konsti: na, nach der dritten Platzwunde werden es sich die meisten dann doch überlegen ;)
ropix
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Beitrag von ropix »

nachtgedanke @ 13 Dec 2006, 20:36 hat geschrieben: @ropix: wenn die Schranken aufgehen, sobald der Zug anfährt, sollte schon genügend Zeit sein. Dann wird ja wohl selbst der letzte hirnverbrannte Egoist schnallen, dass die Bahn weg ist. Aber eigentlich ist es ja so, dass wenn alle sich das Sprichwort zu eigen machen würden "Was Du nicht willst, dass man Dir tut, das füg auch keinem andern zu", wir auf die meisten Regularien verzichten könnten.
Problem: Die Bahn aufm anderen Gleis ist ja noch da. Sollte diese fahren ist Bahn auf Gleis 1 wieder da. Außerdem kann man nicht sämtliches Idiotismus durch Idiotenschutzanlagen ersetzten.

Arschlöcher wird es immer und überall geben. Dieses auf die Bahn rennen ist ja durchaus weiter verbreitet. Das ganz schlimme ist, wenn sich die Leute noch nicht mal darum kümmern was sie gerade angerichtet haben.

@konsti: Problem bei der U-Bahn in München ist u.a. dass der C-Zug seine Türen ganz wo anders wie a und b hat :D
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nachtgedanke
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Beitrag von nachtgedanke »

@ropix: deshalb meinte ich ja, das gegenseitige Rücksichtnahme vieles überflüssig machen würde ;)
ropix
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Beitrag von ropix »

nachtgedanke @ 13 Dec 2006, 22:32 hat geschrieben: @ropix: deshalb meinte ich ja, das gegenseitige Rücksichtnahme vieles überflüssig machen würde ;)
die wirst aber nie zu 100% bekommen. Ganz abgesehen davon, dass man wirklich auch mal jemanden übersehen kann. Das wäre mir beinahe auch schon passiert.
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Daniel Schuhmann
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

ropix @ 13 Dec 2006, 22:40 hat geschrieben: Ganz abgesehen davon, dass man wirklich auch mal jemanden übersehen kann. Das wäre mir beinahe auch schon passiert.
Sicherlich hat jeder schon mal einen angerempelt. Aber die Kunst liegt halt dann darin, sich zu entschuldigen und nicht auf die U-Bahn zu verweisen.

.oO( Und am Ende ist sowieso die MVG dran schuld. )
ropix
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Beitrag von ropix »

Daniel Schuhmann @ 13 Dec 2006, 23:10 hat geschrieben: .oO( Und am Ende ist sowieso die MVG dran schuld. )
die MVG ist doch sowieso schuld, oder?
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Der Adler

Beitrag von Der Adler »

Und bei uns rennen die Simpson-Hirne in S-Zuffenhausen wegen 5 Min. in der HVZ in richtung Hbf in die S-Bahn. Selbst im Hauptbahnhof versuchen die Leute, wenn sie bloß nur 1 oder 2 Stationen fahren wollen (Hbf - Schwabstraße) die S-Bahn, -während des Schließvorgangs- zu erreichen.

ropix, Was hat das damit zu tun, daß die MVG schuld ist, wenn jemand, der selbst verschuldet oder unverschuldet verspätet kommt?

Mir persönlich war auch klar, wenn ich mit dem Bus in Degerloch ankomme und weiß, daß in ca. 3 min. nach planmäßigen Ankunft des Busses, eine Stadtbahn kommt, und wenn mein Bus verspätet ankommt, daß es zur Stadtbahn nicht reicht, dann fahre ich halt eben mit der nächsten, da die nächste sowieso in 5 min. kommt. Da soll die SSB schuld sein, wenn ich die Stadtbahn verpasse? Also nie und nimmer. Da denke ich, daß die MVG allenfalls unschuldig ist.
VT 609

Beitrag von VT 609 »

DT810 @ 13 Dec 2006, 23:16 hat geschrieben: Selbst im Hauptbahnhof versuchen die Leute, wenn sie bloß nur 1 oder 2 Stationen fahren wollen (Hbf - Schwabstraße) die S-Bahn, das -während des Schließvorgangs- zu erreichen.
Das ist in München genauso. Manche drücken sogar noch an den Türknopf, wenn die S-Bahn schon losfährt. :ph34r:
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423176
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Beitrag von 423176 »

VT 609 @ 13 Dec 2006, 23:18 hat geschrieben: Das ist in München genauso. Manche drücken sogar noch an den Türknopf, wenn die S-Bahn schon losfährt. :ph34r:
...es könnte ja sein, das die türen vielleicht doch nochmal aufgehen...
ropix
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Beitrag von ropix »

VT 609 @ 13 Dec 2006, 23:18 hat geschrieben: Das ist in München genauso. Manche drücken sogar noch an den Türknopf, wenn die S-Bahn schon losfährt. :ph34r:
hin und wieder hilft das sogar um noch einsteigen zu können :D - allerdings kommt dabei kein unbeteiligter zu schaden. Ne abgefertigte U-Bahn hat auch schon mal für mich wieder ne Türe geöffnet :D
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Der Adler

Beitrag von Der Adler »

423176 @ 13 Dec 2006, 23:20 hat geschrieben: ...es könnte ja sein, das die türen vielleicht doch nochmal aufgehen...
Bei deaktiviertem Knopf? :lol:
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423176
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Beitrag von 423176 »

DT810 @ 13 Dec 2006, 23:26 hat geschrieben: Bei deaktiviertem Knopf? :lol:
Ja, wer weiß! Es kann doch sein, das der mal spinnt und es klappt.

Das ist wie mit dem "Nicht mehr zusteigen!" und "Zurückbleiben!". Da muss man um sein Leben rennen, weil man vom Hauptbahnhof zum Stachus fährt. Alles keine seltenheit, deshalb bin ich froh Nächte zu arbeiten. Da ist das alles nicht mehr so schlimm.

Aber ein Beispiel zu dem Schubsen noch. Am Montag in Ottobrunn haben es auch Schüler gemacht...da hat nicht viel gefehlt und der Jung hätte zwischen Zug und Bahnsteig gelegen (wäre ich da losgefahren)...nur weil es mit der Tür noch dauerte bin ich ans Fenster. Es hat nicht mal einer was gesagt, die es an der ersten Tür mitbekommen haben
Der Adler

Beitrag von Der Adler »

In Tokio wirdste vom "U-Bahn-Drücker" zurückgehalten, um die Pünktlichkeit des Zuges nicht zu gefährden oder zu stören.
Daniel Schuhmann
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

423176 @ 13 Dec 2006, 23:29 hat geschrieben: Das ist wie mit dem "Nicht mehr zusteigen!" und "Zurückbleiben!". Da muss man um sein Leben rennen, weil man vom Hauptbahnhof zum Stachus fährt.
Ich bin ohnehin der Meinung, dass eine Ansage wie "Bitte nicht mehr Zusteigen" falsch ist. Da das "Zurückbleiben" noch folgt, klingt erstere Ansage wie die Gelbphase bei der Ampel, fordert eher auf "Jetzt noch schnell rein". Ich bin für einfach "Zurückbleiben" und fertig.
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423176
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Beitrag von 423176 »

Daniel Schuhmann @ 13 Dec 2006, 23:51 hat geschrieben: Ich bin ohnehin der Meinung, dass eine Ansage wie "Bitte nicht mehr Zusteigen" falsch ist. Da das "Zurückbleiben" noch folgt, klingt erstere Ansage wie die Gelbphase bei der Ampel, fordert eher auf "Jetzt noch schnell rein". Ich bin für einfach "Zurückbleiben" und fertig.
Ja, ich verwende auch nur "Zurückbleiben" auch ohen das bitte :P Denn es ist ja eine Aufforderung und keine Bitte
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MVG-Wauwi
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Beitrag von MVG-Wauwi »

Ohne das "Sozialverhalten" dieses Mannes gutheißen zu wollen, das ist einfach inakzeptbabel, so ist es manchmal eben doch so, dass die komplette Reisekette von der "richtigen" U-Bahn abhängt. Wenn der Bus am Endbahnhof nur alle 20 Minuten oder der Anschlusszug alle Stunde fährt, nutzt die nächste U-Bahn in fünf Minuten auch nichts.
Ich komme jedenfalls auch hin und wieder in die Verlegenheit, nach einer bestimmten Straßenbahn, die zu Verfühung neigt, "um mein Leben zu rennen". Wenn ich die nicht kriegen würde (und eine Bahn früher ist bei der langen Taktfolge am Wochenende früh auch nicht drin) , wäre der Zug weg und der finanzielle Schaden bei einem zuggebundenen Ticket enorm.
Gruß vom Wauwi
Paul
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Beitrag von Paul »

MVG-Wauwi @ 14 Dec 2006, 08:03 hat geschrieben: Ohne das "Sozialverhalten" dieses Mannes gutheißen zu wollen, das ist einfach inakzeptbabel, so ist es manchmal eben doch so, dass die komplette Reisekette von der "richtigen" U-Bahn abhängt.
früher losgehen hilft manchmal.
Wenn beim Krawallzustieg etwas passiert, ist die Kette für Stunden unterbrochen.

Paul
Bat
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Beitrag von Bat »

Ja, wenn man die 68/69 Generation betrachtet, und deren Kinder jetzt so um die 18 Jahre alt sind, und man dann daraus eine Summe bildet, dann kommen dabei jede Menge Menschen heraus die nach der heutigen Regel "Ich vorne, alles für mich, alle anderen sind Looser, ich Chef!!!" im Leben so austeilen ohne einzustecken, oder gar zurückzustecken, daß man als normaler Mensch schon der Außenseiter ist.
Das zieht sich aber inzwischen durch alle Bereiche des Lebens. Zwischenmenschlich funktioniert diese Gesellschaft schon lange nicht mehr. Guckt Euch doch mal um. Wer handelt denn noch nach Werten?
Wenn ich bei Zugwendungen am Bahnsteig wärend des Durchgehens die Leute auffordern muß die dreckigen Schuhe von den Polstern zu nehmen, dann sind das nicht unbedingt 16jährige sondern Leute fast aller Altersklassen! Und, nein, ich werde nicht müde die Leute deswegen vollzulabern!

Edit: Zeile 4 +u
Doofheit und Ignoranz verpflichten nicht zu Postings!
VT 609

Beitrag von VT 609 »

Daniel Schuhmann @ 13 Dec 2006, 23:51 hat geschrieben: Ich bin ohnehin der Meinung, dass eine Ansage wie "Bitte nicht mehr Zusteigen" falsch ist. Da das "Zurückbleiben" noch folgt, klingt erstere Ansage wie die Gelbphase bei der Ampel, fordert eher auf "Jetzt noch schnell rein". Ich bin für einfach "Zurückbleiben" und fertig.
Dieses "Bitte nicht mehr zusteigen" wurde eh erst eingeführt, als auf der Stammstrecke das generelle Zwangsschließen bei den ET 423 eingeführt wurde. Früher hieß es einfach "Zurückbleiben bitte". Das fand ich auch besser so.
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Das "nicht mehr zusteigen" heißt, wie es heißt, nicht mehr einzusteigen. Zurückbleiben heißt an sich nur, man solle den Bereich zwischen Sicherheitsstreifen und Zug räumen. Daß das in der Praxis so nie funktioniert, zeigt sich überall. Von daher wäre eine Rückkehr zum normalen "Zurückbleiben!" besser und würde auch schneller gehen. :)
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Ja, ich verwende auch nur "Zurückbleiben" auch ohen das bitte :P Denn es ist ja eine Aufforderung und keine Bitte
Soso, interessantes Argument...
Wenn ich sage: "Würden Sie bitte Ihren Hund anleihnen." oder "Fährst du mich bitte mal schnell zum Bahnhof." sind das keine Bitten oder im letzten Fall gar eine Frage, sondern eine höflich formulierte Aufforderung. Selbst wenn ich gezwungen werde "Begleiten Sie uns mal bitte auf's Revier." ist das die höfliche Umgangsform einer sogar sehr starken Aufforderung! Das hat also nix mit bitten zu tun, sondern mit schlichter Höflichkeit. Dass jemand im öffentlichen Leben um etwas bittet, ist im Übrigen extrem selten, die Bedeutung des kleinen Zauberworts sollte man beherrschen, bis man in die Grundschule kommt...

Dass das in einem Service-Unternehmen (jaja, nix anderes ist die Bahn) doch nicht so unwichtig sein kann, sieht jeder, wenn er mal Fresh fährt. Die bekannten Grantler und zu allem zu faulen hab' ich in dem Zug noch nicht gesehen - immerhin schaut derzeit noch verstärkt die Presse zu und man will sich nicht blamieren, Zufall ist das keiner, dass die Ansagen alle für den Nahverkehr ungewohnt vornehm klingen und die Zugbegleiter (ja, sind mehrere) auch mal Gepäck mitraustragen und auch einer älteren Dame hundert mal erklären wie die Türen aufgehen (!)... ;)
Und wenn man sich mal so umhört, sind die Leute von dem Zug begeistert, obwohl 5-10 Minuten Verspätung, Überfüllung und defekte WCs ganz normal sind. Das hat hier komischerweise noch keinen gestört; was das Auftreten des Personals scheinbar alles bewirken kann...

Wenn man dann mal wieder Dosto fährt und gewisse "alte Bekannte" trifft, glaubt man nicht, dass beide Züge das selbe Produkt darstellen sollen. Und solche Dinge prägen das Image eines Unternehmen, egal wie toll alles andere funktioniert oder wie toll das Marketing ist, fühlt sich der Kunde verarscht oder schlicht blöd angemacht, wird dieser kein gutes Urteil fällen... Nur mal so...
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