Klimaschutz , die Bahn macht Mobil

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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drosselbart
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Beitrag von drosselbart »

Wir kennen die aktuelle Debatte in den Nachrichten, die Deutschen sollen als vorreiter in der Welt sich beispielhaft in Fragen des Klimaschutzes zeigen und auf ihre Fernreiseflüge bzw Flugreisen verzichten.

Ich verkneife mir diesen Schwachsinn hier noch zu politisieren, dann das bringt nichts, die Fluggesellschaften haben ja mit ihrem Preisdumping die Bahn abgehängt und die Clerosinvergasung Europas sozusagen geradzu provoziert.

Es wäre mir lieber alle innereuropäischen Flüge total zu verbieten, auch wenn es für den ein oder anderen Bürger einen Prestigeverlust bzw die Bequemlichkeit in Frage stellt.

Es gibt durchaus Möglichkeiten das Bahnnetz in Europa weiter auszubauen und zu vernetzen so dass es Möglich sein müsste zum Beispiel von Moskau/Warschau direkt nach Paris zu fahren bzw von Berlin mit einem Nachtschnellzug direkt nach Venedig bzw Barcelona, wie auch die Option von Prag nach Kopenhagen über Berlin bzw von Beograd direk über Budapest/Wien , Prag , Dresden , Berlin , Sassnitz nach Malmö mit Kurswagen nach Stockholm.

Derartige Verbindungen hat es in ähnlicher Weise mal in den 60er Jahren gegeben, trotz kalten Krieges usw, ich kann mich noch sehr gut an das Jahr 1996 erinnern, wo ich für nur 38,-DM von Greifswald mit dem InterRegio nach Malmö fahren konnte.

Die Bahn ist ein gutes Unternehmen, müsste nur die fairen Preise in übersichtlicher Form geltend machen und gute und vor allem bequeme Züge im Fern und Regionalverkehr anbieten.

Die Schweden machen es uns vor, da fährt der Connex direkt von Stockholm C nach Narvik , der nördlichste Bahnhof Europas.

Diese mehr als 1.500 km lange Strecke legt der Zug in einer Nacht weg, es verkehren die üblichen Schlafwagen in drei Kategorien, kleinere D-Zug Waggons und sowas wie IR-Waggons für die die keinen Schlafplatz brauchen sozusagen, es gibt sogar dort einen Kinowaggon und neben den Barwagen ein Restaurantwagen bzw eine Ruhe-Salonwagen.

Hier wurden alle Bedürfnisse der Reisenden berücksichtigt und ich muss sagen, das Konzept funktioniert super.

Warum ist sowas in Westeuropa nicht durchsetzbar ?? Sind dann alle Leute so auf ihre Auto und Flieger verliebt und auf ihrem Ego, dass denen auch die Umwelt egal ist ????
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Wetterfrosch
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Beitrag von Wetterfrosch »

Tja - dann sollte man einmal das Netz verbessern - bzw. erneuern und ausbauen. Klar - in etwas über 6 Stunden kann ich von München nach Hamburg jagen - aber abseits dieser Schnellfahrstrecken siehts zappenduster aus...

Die Bahn hat das ja auch vor - in der SZ steht heute ein Artikel über den TGV Est nach Stuttgart und im Zuge der DB der ICE Frankfurt - Paris.

Die europäische Schnellfahrstrecke existiert ja schon - sie hat nur noch zu viele Baustellen ;)
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Wetterfrosch
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Beitrag von Wetterfrosch »

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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Sind dann alle Leute so auf ihre Auto und Flieger verliebt und auf ihrem Ego, dass denen auch die Umwelt egal ist ????
Es gibt oft keine zeitgemäßen Alternativen, heutzutage hat man nicht mal eben Zeit für 400 km einen Tag zu brauchen. Das Problem ist nicht das Ego der Leute, sondern sind die Ansprüche der Gesellschaft bzw. das Angebot. Durch das Schlechtmachen oder gar verbieten von Auto und Flieger wird die Bahn nicht besser, auch wenn vor allem unverbesserliche Ostalgiker noch nicht ganz in der heutigen Zeit angekommen sind.
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120 160-7
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Beitrag von 120 160-7 »

Wenn man mal von der ein oder anderen Formulierung und ein paar Hirngespinnsten absieht, ist an der Aussage von Drosselbart ja durchaus einiges dran.
Innerstaatliche und auch internationale Flüge über überwindbare topographische Hindernisse bis rund 600 km, müssen in meinen Augen nicht sein und im Hinblick auf die Klimasituation sollten sie auch nicht sein.

Setzt aber natürlich voraus, dass das Alternativverkehrsmittel die Bahn ist und diese auch wirklich eine Alternative bietet. In West- und Mitteleuropa (insbesondere in Frankreich aber auch in Deutschland) ist das ja teilweise auch bereits der Fall.
Nur dass viele wichtige Verbindungen entweder in misserablem Zustand sind (vgl. SFS Hannover - Würzburg) oder bei ihrer Realisierung ständig auf Hindernisse stößt, die allerdings selten topographischer bzw. technischer Natur sind (was ja noch nach vollziehbar wäre), sondern eher bürokratischer bzw. ideologischer Natur.
Das Konzept TGV Osteuropa liegt in Frankreich jetzt bald seit Jahrzenten in den Schubladen, über die Ostgrenzen kommt das Konzept aber nur gaaaanz langsam. Immerhin sind die deutschen Großstädte Düren und Stuttgart bald (mehr oder weniger) durchgehend an das europäische Hochgeschwindigkeitsstreckennetz angebunden. Von Osteuropa (die SNCF träumte einst von Budapest) ist das freilich noch ein ganzes Stück entfernt. Wenn man bedenkt, wo die NBS/ABS Stuttgart - Augsburg momentan im Bundesverkehrswegeplan steht oder schaut, wie viele Jahrzente vergangen sein werden, bis der Frankenwald durchbrochen ist, um endlich wirklich konkurrenzfähige Fahrzeiten zwischen Berlin und München anbieten zu können. Heute kann man dort kaum jemandem, der es eilig hat verübeln, den Flieger zu nehmen.
Es ist ein äußerst trauriger Treppenwitz der Geschichte, dass solche schnell vorangetriebenen Verkehrsprojekte (nicht nur im Eisenbahnverkehr) in Deutschland bisher nur unter dem wohl schrecklichsten Regime möglich war, dass die Welt bisher kennen gelernt hat. Es sollte in unserer Welt eigentlich möglich sein, solche, im Hinblick auf die Umwelt, dringensten Projekte auch ohne Diktatur zu verwirklichen. Es sollte...
Aber so lange Umweltschützer durch Kampf gegen die Ausrottung der Bergschnecke der dritten Seitenlinie (bevor jemand meckert, es handelt sich hier um ein rein fiktives und überspitztes Beispiel), den Flugverkehr fördern (und sich damit selbst der Art ad absurdum führen), wird sich wohl nichts ändern, bevor es zu spät ist...

Edit: aus der West- eine Ostgrenze gemacht
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josuav
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Beitrag von josuav »

drosselbart @ 12 Mar 2007, 22:17 hat geschrieben: Es wäre mir lieber alle innereuropäischen Flüge total zu verbieten, auch wenn es für den ein oder anderen Bürger einen Prestigeverlust bzw die Bequemlichkeit in Frage stellt.
Ich glaube aber, dass innnerhalb Europas die Entfernung für die Bahn etwas zu groß ist. Ich wäre eher für eine extreme Verteuerung innerdeutscher Fleüge, denn innerhalb Deutschland zu fliegen ist jas der größte Kas. ;)
Wenns dann mal den europaweien Transrapid gibt, dann kann man auch innerhalb Europas auf den Flieger verzichten. Nach Frakreich kommt man mit dem Zug schon ganz gut, aber wenn ich mir einen Urlaub in der Türkei vorstelle, das ist bahnmäßig einfach unmöglich. Da braucht man (zumindest heute) noch Tage dafür.
Man kann aber auch den anderen Ansatz gehen udn die Flieger umweltferundlich machen, das braucht aber noch sehr viel Forschung, weil selbst das Ausstoßen von Wasserdampf in der Höhe negative Auswirkungen hätte (erhöhte Wolkenbildung).
Der Ansatz mit der Bahn ist mir lieber und man wird wohl auch in Zukunft (zumindest interkontinental) nicht ums Fliegen herumkommen.
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Dol-Sbahn
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Beitrag von Dol-Sbahn »

Man kann aber auch den anderen Ansatz gehen udn die Flieger umweltferundlich machen, das braucht aber noch sehr viel Forschung, weil selbst das Ausstoßen von Wasserdampf in der Höhe negative Auswirkungen hätte (erhöhte Wolkenbildung).
Dafür mehr Niederschlag. Damit ist die Problem des Trinkwassers gelöst. :rolleyes:
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