Was haltet ihr von Mehdorns Bahnpolitik?

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EiB München
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Beitrag von EiB München »

moin leude,
was haltet ihr von Mehdorns Bahnpolitik? schreibt eure meinung.
ich bin da sehr gespalten muß ich erhlich zugeben.

cu 8)
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

:mehlwurm:

MFG Michi
Achtung! Entladezeit länger als 1 Minute!
Chefanwender
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Beitrag von Chefanwender »

Ich finde auch, dass Mehdorn raus der Chefetge der DB sollte.
Sein Vorvorgänger Heinz Dürr war viel besser; unter seiner "Herrschaft" fand nämlich auch die erfolgreiche Vereinigung von Bundesbahn und Reichsbahn statt!
Sausebahner_FFM
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Beitrag von Sausebahner_FFM »

Mehdorn ist glaube ich der falsche Adressat für Kritik an falscher Bahnpolitik, denn die macht die Bundes- bzw. Landesregierung. Und der Bundestag hat seinerzeit beschlossen, die Bahn in ein privatwirtschaftlich organisiertes, auf Gewinn ausgerichtetes Unternehmen umzuwandeln. Ob das richtig oder falsch war ist eine andere Frage. Mehdorns Aufgabe als Vorstandsvorsitzender ist es nur, die Ziele der Aktionäre umzusetzen- dafür ist er vom Vorstand gewählt worden. Ob der Service der Bahn besser wird oder mehr Verkehr auf die Schiene kommt ist für ihn nachrangig.

Ärgerlich an Mehdorn finde ich sein Auftreten in der Öffentlichkeit: Wer längere Bahnfahrten als "Tortur" bezeichnet oder der berechtigten Kritik von Verbraucherschützern und Fahrgastverbänden am Preissystem mit Klagedrohungen begegnet, schadet dem öffentlichen Ansehen der Bahn enorm. Diesbezüglich kann ich mich dem :mehlwurm: nur anschließen!

Gruß vom Sausebahner
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jadefalcon
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Beitrag von jadefalcon »

Original von Sausebahner_FFM
Und der Bundestag hat seinerzeit beschlossen, die Bahn in ein privatwirtschaftlich organisiertes, auf Gewinn ausgerichtetes Unternehmen umzuwandeln. Ob das richtig oder falsch war ist eine andere Frage.

Die Privatisierung von Schienennetz und Bahnbetrieb in England hat doch auch zu solch argen Problemen geführt, oder? Wenn ich mich recht erinnere, hat man deshalb doch inzwischen zumindest das bisher von Railtrack unterhaltene Schienenetz wieder verstaatlicht...?


Sorry, ich weiß, dass ich das auch im internationalen Forum hätte fragen können, aber es passte m.M.n. gerade in den Zusammenhang.
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Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Hallo zusammen,

was Mehdorn veranstaltet, wächst nicht ausschließlich auf dem Mist von Bund und Ländern.

Leider wurde der einzig sinnvolle Vorschlag des damaligen Verkehrsministers Bodewig, der Bahn das Netz wegzunehmen, sehr schnell fallengelassen.

Was den Bereich "Service" angeht, ist wohl die Bahn eigenverantwortlich für den Blödsinn, den sie anstellt. Auf der einen Seite will man sich Flughäfen angleichen, andererseits hat jede Crash-Air einen besseren Service.

Fatal ist sicherlich die Einstellung, daß ein Unternehmen wie die Bahn (oder jedes andere öffentliche Verkehrsunternehmen) Gewinn einfahren muß. Da ist es nicht weiter verwunderlich, daß immer mehr Schwachstellen auftreten. Das Mehdorn anzukreiden, ist allerdings verkehrt...
Autobahnen fahren auch keine Gewinne ein...

Aber prinzipiell kann ich mich den bisherigen Aussagen nur anschließen.
Aber: Kennt Ihr jemanden, der besser wäre?

Gruß

neudinho
sbahnfan
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Beitrag von sbahnfan »

Mehdorn schmeißt das Geld (Steuergelder und Fahrkartenerlöse) zum Fenster raus. Er hat sich ja auf die Fahnen geschrieben "alle alten Züge auszumustern", und seitdem wandern unzählige Fahrzeuge auf den Schrott die noch gar nicht so alt sind oder sogar erst kürzlich modernisiert und verkehrsrot lackiert wurden. Und die "neuen Züge", die Mehdorn zu hunderten anschafft, bringen nicht immer einen Qualitätsfortschritt. Ohne jetzt eine Diskussion über die Vorzüge bestimmter Baureihen vom Zaune brechen zu wollen - ich fahre lieber zwei Stunden im IR-Wagen als mir eine Stunde und fünfzig Minuten das Motordröhnen der BR 612 anzuhören. Das ist wirklich eine Tortur!
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Flok
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Beitrag von Flok »

Ich finde auch das mehr unsere Verkehrspolitik versagt hat, und das gewaltig und auch nicht erst seit gestern. Mehdorn gibt halt noch den Rest dazu.
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Tigerente290
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Beitrag von Tigerente290 »

Aber ehrlich gesagt, er will doch auch nur seine weißen Flitzer. NAhverkehr, was eigentlich viel interessanter ist, will er kaputtmachen. Weswegen verlieren die sonst so viele Ausschreibungen??? AUch wegen dem Lohn der Eisenbahner, die sollen weniger bekommen, aber das die mal in den Chefetagen den Lohn UM 20% kürzen, das machen die nicht oder?
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Jean
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Beitrag von Jean »

Kurz gesagt: nichts! Es gib mehr als ICE's auf den Schienen. Wie willst du eine lokale Bahnlinie aus Berlin verwalten? Von der Stillegungspolitik will ich gar nicht reden und weise auf den Satz: wo ein Angebot ist, ist auch eine Nachfrage!
Also noch einmal konkret: Mehdorn :angry: :angry: :angry: :angry:
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
Ole

Beitrag von Ole »

Das Problem ist, dass der Bund statt eines Bahners einen Flugzeugingeneur an die Spitze des Unternehmens gestellt hatz. Und das Mehdorn anstatt auf fähige Leute im Betrieb zurück zugreifen liebner welche aus der Flugzeugbranche ins Unternehmen geholt hat. Bestes Beispiel ist Frau Bonetti die bei Lufthansa gearbeitet bevor sier das neue Preissyxstem der `Bahn erstellt hat. Und ich kenne einige die mit ihrer art nicht zurecht kamen.
Die Bahn gibt sehr viel Geld aus um fähige Menschen für die Bahn zu begeistern aber anstatt sie dann an die Spitze zu stellen werden Luftfahrtexperten ins Boot geholt. Deswegen kriegt die Bahn auch immer weniger Nachwuchs an akademikern.

gruß ole
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Schneggal
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Beitrag von Schneggal »

Wo issn der "Mehdorn Raus!!!!" - Smiley????

*gg* Ich habe auch den Eindruck, der ICE ist das Lieblingskind der Bahn. Um den Nahverkehr kümmert sich niemand. Da werden einfach Züge gnadenlos gestrichen. Der ICE hält nicht überall, er ist z:B. auch mir viel zu teuer. Aber scheinbar gibt es genug "Bonzen", die mit dem ICE fahren können (das soll jetzt kein Angriff auf die etwas "geldigeren" sein, aber es müsste doch auch für die "Kleinen" was bezahlbares gefördert werden!).
Die Bahn ist ein Luxus. So, wie die Politik jetzt betrieben wird, wird das Auto mehr gefördert als die Bahn. :angry:
Ein solcher Service bei diesen Preisen :blink: vertreibt doch sämtliche Kunden!
Ich stand gestern in einem Zug auf der Strecke Dachau-München 1 Stunde blöd rum. Angeblich sollte der Lokführer das Gleis wechseln aufgrund eines Oberleitungsschadens. Wir fuhren bzw. standen aber die ganze Zeit bis Muc auf demselben Gleis. Währendessen fuhren ganze vier andere Züge fröhlich an uns vorbei...
Ich glaube, die Leute "da oben" müssen schleunigst mal umdenken. Auch der Güterverkehr soll auf die Schiene! Prognosen hinsichtlich Straßentransport sind mehr als beängstigend...

@Ole:
Die innerdeutschen Flüge sind ja jetzt schon viel billiger als die Bahn...dadurch, dass sie auch noch schneller sind und der Service bei der Bahn so dürftig ist, steigen viele Leute auf das Flugzeug um. :(
Also Luftfahrtexperten sind ja bei der Bahn wohl eine völlige Fehlbesetzung. Außer, sie könnten das umsetzen, was sie bei den Fluglinien machen...

*lg* Schneggal
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jadefalcon
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Beitrag von jadefalcon »

Wie, Mehdorn kommt aus der Airline-Branche? :o War mir auch neu...hihi, vielleicht erklärt das ja, warum er so auf Schnellverkehr zu setzen scheint! :D

Wo wir gerade eh von Flugzeug vs. Bahn sprechen...in gewisser Weise ist das für mich eine nicht ganz einfache Frage, weil ich auch durchaus gern fliege - aber dann wiederum, seien wir ehrlich, was zum Kuckuck machen solch kurze inländische Lufthopser wie Frankfurt-Köln für einen Sinn?! Ich persönlich finde, dass es sich erst dann lohnt, zu fliegen, wenn die Reise über die Landesgrenze hinaus gehen soll...aber für innerdeutsche Punkt-zu-Punkt-Verbindungen würde ich die Bahn allemal vorziehen.
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Flok
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Beitrag von Flok »

Die Billigfliegerei geht nur deshalb, weil das Kerosin nicht besteuert wird. Die Bahn bezahlt aber brav ihre Ökosteuer auf Diesel & co. Wenigstens hat man es jetzt soweit gebracht, das die Bahn davon befreit wird (glaub 2004; war das, was ich als letztes gehört habe). Macht in meinen Augen aber nicht viel Sinn, man sollte lieber das Kerosin mitbesteuern. Und Innlandsflüge sollten Grundsätzlich verboten werden -> genauso wie der LKW-Transitverkehr schrittweise verboten gehört. Beim Verteilerverkehr wird man um den LKW nicht drumrum kommen, aber das ist dann nicht mehr so wild.
Hmm , aber wie oben schon gesagt: Dank dem versagen der sch*** EU, und der Deutschen Verkehrspolitik gehts immer weiter Bergab, und Mehdorn beschleunigt das ganze.
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Diese Billigfliegerei macht das Bahn fahren auch wirklich unrentabel und ungünstig. Ein Billig-Flug nach Berlin ist viel billiger als mit der Bahn zu fahren. Selbst mit diesem Plan & Spar und diesem ganzen Zeugs kommt der Preis nicht mal annähernd an die Kosten für einen Flug hin. Und obwohl ich die Bahn bevorzuge, würde ich da lieber den Billigflug nehmen. Überdies dauert das Fliegen nicht so lange. Und auch wenn ich mit dem Auto fahre, fahre ich billiger, wie mit der Bahn. Und die Fahrtzeit nach Berlin beträgt mit dem Auto (ohne Stau) natürlich etwa so viel wie mit dem Zug. Man stelle sich vor: Ein Hochgeschwindigkeitszug (ICE) ist genauso schnell wie ein Auto. Dabei bin ich nie ein Raser; ich fahre auf der Autobahn nie schneller als 100km/h oder so (bin halt gemütlich *g*). Und dennoch ist die Fahrtzeit nahezu die Gleiche.
Zum Lkw-Verkehr kann ich nur sagen, daß dieser Transitverkehr verboten gehört; unsere Straßen sind eh schon überlastet; aber das hat ja Flok schon erläutert ;-)))

Grüße

ET 423
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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jadefalcon
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Beitrag von jadefalcon »

Auf jeden Fall wird derzeit noch ein viel zu geringer Teil der Lkw per Bahn transportiert. Ich finde, man sollte das so handhaben - sagen wir, Lkw, deren Ziel nicht weiter als ca. 50-75 km hinter der Grenze liegt, dürfen dieses aus eigener Kraft ansteuern, doch wenn sie bis ans andere Ende des Landes oder Deutschland nur durchqueren wollen, müssen sie auf die RoLa ausweichen. Ist doch auch für die Fahrer viel bequemer - ich meine, wie oft hört man in den Nachrichten von Truckern, die bis an die Grenze der Erschöpfung gepusht werden, dann am Steuer einpennen und katastrophale Unfälle bauen? Sicherlich, so eine Verkehrsverlagerung könnte nur sukzessive erfolgen...irgendwo muss man ja erst mal das Geld hernehmen, und so wie ich das sehe, ginge das halt nur stufenweise.

Aber das andere, was ihr angesprochen habt, stimmt auch - lokaler und regionaler Zulieferverkehr wird wohl kaum zu einem überwiegenden Anteil auf die Bahn verlagert werden können, aber schließlich sollen ja auch die Spediteure ihr Auskommen haben, finde ich. Außerdem würde die vermehrte Einrichtung von Güter-Umschlagzentren doch sicher auch kräftig Jobs bringen.
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tauRus
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Beitrag von tauRus »

Ein großes Problem stellt die schei** Auto - und LKW- Lobby dar :(
"Bei Dämmerung ist mit Dunkelheit zu rechnen"
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

@jadefalcon&taurus: Ihr sprecht mir aus der Seele :(
Ich verstehe einfach nicht, was in Deutschland los ist; Deutschland hat ein sehr großes Schienennetz, aber dennoch bersten die Straßen aus allen Nähten. Das soll mal jemand verstehen...
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Flok
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Beitrag von Flok »

Von einem Spediteur haben viele ein vollkommen falsches Bild. Eine Spedition ist ein Transportunternehmen, und auch durchaus bereit die Schiene zu nutzen. Aber der Bahntransport ist einfach noch zu teuer weil der LKW Steuerlich begünstigt wird (ich hoffe auf die LKW-Maut). Ausserdem ist es absurd, einen LKW 100 km bis zum nächsten Terminal fahren zu lassen. In dieser Zeit wäre er oft schon ein gutes Stück seinem eigentlichen Ziel näher. Man müsste in Deutschland ein richtiges, neues Transportlogistiknetz aufbauen.

Mehdorn und die Verkehrspolitik müssten meiner Meinung nach für folgendes kämpfen:

-Jede Großstadt erhält ein GVZ (Güterverkehrszentrum) mit RoLa-Anschluß. -> Rola-Netz wird ausgebaut

-Jede kleinere Stadt erhält Umschlschlagterminals (je nach größe der Industrie in der Stadt und im Umland). Dabei muss jede Möglichkeit des Umschlags gegeben sein, d.h. Kombiverkehr, Container, Kühlfracht, ....

-sofortiger stop bei der Schließung von Ladegleisen (MORA C)

-hohe Maut für unnütze Fahrten auf allen Straßen; ausgenommen Verteilerverkehr, und dahin wo keine Eisenbahn fährt.

-Transitverkehr nur auf der Schiene

-Schiffahrt auch stärker nutzen

Daraus würden sich auch keine Probleme mit den arbeitslosen Fernfahrern ergeben, da die Terminals, der Verteilerverkehr und auch folglich die Eisenbahn viele Arbeitsplätze bieten. Finanzierbar durch den Staat (Mauteinnahmen, Gewerbesteuern, LKW-Steuer, usw), sowie durch private Betreibergesellschaften der Terminals.


Haaaach *träum*, zwar eine vollkommene Themenverfehlung, .... aber ich hab ja schon ausgeträumt :)
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Tigerente290
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Beitrag von Tigerente290 »

Jetzt ham wir aber schon wieder das nächste problem: Das Prinzip der RoLa ist veraltet. Es gibt doch diesen BTZ "Bayrische TrailerZug". Das ist doch ein gutes Prinzip, den Sattelauflieger (hieß das so, ich glaub schon) ohne Zugmaschine auf nur zwei Drehgestelle zu laden.
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Flok
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Beitrag von Flok »

Das Prinzip der RoLa ist zeitlos genial! Jeden herkömlichen LKW auf den Wagen, und ab gehts!
Das BTZ-System ist im Prinzip auch nicht schlecht, aber es hat einen Nachteil: Die Sattelauflieger müssen aus einem festeren Rahmen bestehen, und haben noch andere etliche Zuatzfunktionen (z.B.: durchgehende HLL). Man kann nicht die Speditionen dazu verpflichten auf dieses System umzusteigen, wäre auch sinnlos. Ausserdem ist es von der Wirtschaftlichkeit her besser, einen Taschenwagen für die verladung von ganzen Aufliegern zu verwenden, da diese auch Container und Brücken laden können.
Die RoLa ist das unkomplizierteste Verfahren, wenn es darum geht ganze LKW´s zu verladen.
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

@Flok: Deine Ideen sind zweifellos genial! ;-)) Auf diese Weise könnte man einen sehr großen Teil der Lkw's von der Straße holen; das Problem ist nur, daß dieser Aufwand mit den Güterverkehrszentren usw. niemals betrieben werden wird. ;-(((((((((((((( Denn dafür müßten einige Leute (nenn jetzt mal bewußt keine Namen) mal ihre Trägheit überwinden und die Sache anpacken; aber das wird zu großer Wahrscheinlichkeit nicht passieren :-(

Grüße

ET 423
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Schneggal
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Beitrag von Schneggal »

Also "da oben an der Spitze" sind eindeutig die falschen Leute! Was man hier so liest, müsstet IHR das mal in die Hand nehmen! :D
Nur leider kommen die vernünftigen Leute nicht "nach oben", weil da wieder irgendwelche andere Lobbys dahinterstecken. Die Öllobby hat z.B. so viel Macht, dass alle Verkehrsmittel, die nicht mit "Öl" fahren, unterdrückt werden. Und das mit den Bahnpreisen ist wie eine Spirale: je teurer, desto weniger Leute nutzen die Bahn. Desto höher die Verluste, desto mehr müssen die Preise wieder steigen... :angry: :angry: :angry:
Wenn sich die Bahn mal zu vernünftigen Preisen und besserem Service durchringen könnte, würden wieder mehr Kunden kommen...
Und das neue Tarifsystem, Herr Mehdorn, ist wohl auch nicht so das Wahre. Warum man da nicht auf die Kundschaft hört und das alles überdenkt...???? :o

@Flok:
Dass das Kerosin nicht besteuert wird ist ja wohl bodenlos :blink:
Dabei sind Flugzeuge doch mit die größten "Dreckschleudern" (mal so einfach gesagt). Wieviel so ein Flieger braucht, weiß ich jetzt gar nicht. Aber für einen Flug nach Australien könnte man genausogut drei Jahre Autofahren...hab das mal wo gelesen oder so...also wird man wohl einiges mehr an Kraftstoff in die Atmosphäre pusten, als wenn man von Köln nach Bonn mit dem Auto kurvt...und die Bahn is den meisten zu teuer...
Im Gegensatz zu denen, die "da oben" so Mist bauen, hättest Du wenigstens ein anständiges Konzept für den Verkehr... :rolleyes:

*lg* Schneggal
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Beitrag von ET 423 »

@Schneggal: Das mit der Kerosinbesteuerung ist auch die größte Frechheit überhaupt :angry: Der Begriff Dreckschleuder ist für ein Flugzeug noch ein vorsichtiger Ausdruck. Wie viel so ein Flieger braucht, ist auch unmöglich zu sagen. Das wäre genauso, wie wenn man fragt, wie viel ein Auto verbraucht. Da muß man fragen, welches Auto? (ist net bös gemeint!) Aber ich kann dir ein kleines Beispiel geben:
Die Boeing 747-400 (zur Zeit das größte Passagierflugzeug) hat einen maximalen Tankinhalt von 215200l (!!!!) und damit eine maximale Reichweite von 13350km. Dann kannst du dir den Verbrauch auf 100km ausrechnen; es sind über 1600l auf 100 Kilometer. Nun muß man aber mit einrechnen, daß so ein Flugzeug über 600 Passagiere befördern kann (maximal) und deren Gepäck; das maximale Abfluggewicht beträgt AFAIK über 380t. Somit relativiert sich das Ganze wieder ein bißchen. Aber dennoch; schon alleine die Tatsache, daß im Flugverkehr solche Wörter wie Katalysator Fremdwörter sind...bei den Autos kommt alle paar Sekunden ne neue Abgasnorm, und bei den Flugzeugen wird nur gebeten, daß der Verbrauch ein bißchen gesenkt wird...
Naja, darüber kann man noch ewig streiten/reden ;-(

Grüße

ET 423
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jadefalcon
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Beitrag von jadefalcon »

Es stimmt schon, die Wirtschaftlichkeit eines Flugzeugs (und damit auch die relative Abgasbelastung pro Passagier) hängt stark von der Auslastung ab - daher muss dort das Designziel auch sein, ein Flugzeug zu bauen, das selbst mit kleinstmöglicher Auslastung in rechnerischer Hinsicht unterm Strich noch mindestens neutral (besser natürlich mit einem Gewinn, und sei er auch noch so klein) sein muss - daher gibt es ja auch so viele verschiedene Modelle, von denen jedes einzelne (und seien es auch nur Variationen eines Grundmusters, wie z.B. die A320-Reihe) so entworfen ist, dass es innerhalb eines spezifischen Leistungsrahmens möglichst weitgehend effizient fliegt - zumindest seh ich die Sache so, basierend auf dem, was ich bis zum heutigen Tage so gelesen habe.
Zur Fairness muss man aber auch sagen, dass heutige Triebwerke vergleichweise um ein Vielfaches umweltschonender sind als die Turbojets aus den 50er/60er Jahren. Habt ihr zum Beispiel mal eine frühe B-52 mit J57-Triebwerken beim Start gesehen? Heiland der Welt, DAS sind Rußfahnen, die da entstehen! :o :angry: Bei diesem Triebwerkstyp (und auch anderen) wurde beim Start Wasser in die Brennkammer gespritzt, um die Leistung zu erhöhen - wie genau das gefunzt haben soll, weiß ich aber nicht - , was mit für diese gewaltigen Rußwolken verantwortlich war. Ähnliches lässt sich freilich auch an turbojet-getriebenen Airlinern wie Boeing 707, DC-8, CV-880 und -990 usw. beobachten, die vielfach im Prinzip die gleichen Triebwerke hatten wie Militärflugzeuge.

Siehe hier und hier! :o


Aber dennoch denke auch ich, dass Kerosin besteuert gehört - wo bitte ist denn da die Gerechtigkeit, wenn es steuerfrei ist? Alle anderen fossilen Treibstoffe (Benzin, Diesel, Gas, Heizöl etc.) sind doch auch besteuert!
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ET 423
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Beitrag von ET 423 »

@jadefalcon: IMHO haste den Nagel aufn Kopf getroffen ;-))) Auf genau das wollte ich hinaus :-) Wenn ne 747 leer fliegt, so isses weniger (um es vorsichtig auszudrücken) wirtschaftlich, wie wenn sie voll besetzt und voll beladen ist ;-))
Ist klar, daß sich die Turbinentechnik in den Jahrzehnten und Methoden und Vorgänge verbessert wurden. Wasser in die Brennkammern zu injektieren, um die Leistung zu erhöhen, hört sich für mich eher nach nem Versuch an, als nach seriöser Wissenschaftsarbeit :angry: Das ist doch vollkommen meschugge! :blink: [ironie] Aber stimmt schon, wenn ich ein Feuer anheizen will, hau ich auch immer nen paar Liter Wasser drauf [/ironie] :D :D

JA IGITT!!!! Also diese Bilder sind ja fast so ekelhaft anzuschauen, wie das Bild von dem Klo, das hier mal reingestellt wurde :o :o :o :o Da vergeht einem der Appetit, wenn man solche Dreckschleudern @work sehen muß *WÄH*.
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Beitrag von Flok »

Man müsste eigentlich garnicht so viel über das Flugzeug diskutieren. Kersoin gehört besteuert, Innlandsflüge verboten. Schon hätte man das ganze Problem gelöst.
Das man nach Amerika oder so nicht mit Auto und Schiff reist ist ja klar. Da macht das Flugzeug auf jeden Fall Sinn, auch wenn´s nur zur Hälfte ausgelastet ist.

Zurück zu Herrn Mehlwurm: Man merkt deutlich welche Ziele er verfolgt, und das er von der Eisenbahn absolut keine Ahnung hat. Aber irgendwann wird die Wende kommen, wo man erkennt, das ein Dienstleistungsunternehmen nur Geld verdient wenn man den SERVICE mit Personal und nicht mit Maschinen bietet. Man wird erkennen das der Nahverker höchste Priorität hat, da dieser Bereich halt nunmal DAS DELD EINFÄHRT! usw...

EISENBAHNER AN DIE MACHT IM KONZERN!!! :D
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jadefalcon
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Beitrag von jadefalcon »

@ Flok:
EISENBAHNER AN DIE MACHT IM KONZERN!!!
Volle Zustimmung! Gleiches gilt aber natürlich auch in anderen Bereichen des Transportwesens, u.a. auch bei Fluglinien, denn ich glaube kaum, dass Außenstehende eine vergleichbar gute Kenntnis von den alltäglichen Abläufen und Problemchen haben.

Aber zumindest sollten sich meiner Meinung nach Repräsentanten des Bahnbetriebspersonals und des Verwaltungs- und Managementbereiches besser die Waage halten, als dies derzeit der Fall zu sein scheint. Ich denke zwar, dass man wohl kaum ohne Leute mit Kenntnis von wirtschaftlichen Thematiken würde auskommen können, aber wenn's ans "Eingemachte" geht - sei es die Beschaffung von Neufahrzeugen, der Ausbau von Strecken und Stationen, oder was auch immer - , sollten diejenigen, die draußen auf und an der Strecke die Arbeit machen, gleiches Mitspracherecht haben.


@ ET 423:
Wasser in die Brennkammern zu injektieren, um die Leistung zu erhöhen, hört sich für mich eher nach nem Versuch an, als nach seriöser Wissenschaftsarbeit

Tatsache ist aber, dass das wahrhaftig so gemacht wurde! Im letzten Weltkrieg wurde bei einigen Kampfflugzeugtypen übrigens auch eine Wasser- oder Wasser/Methanol-Injektion verwendet, um bei Kolbenmotoren die Leistung zu steigern. Die Bf 109 und Fw 190 hatten in ihren späteren Versionen zum Beispiel so eine Vorrichtung die M/W 50 genannt wurde, und die für eine begrenzte Zeit (gut zehn Minuten) rund 200 zusätzliche Pferdchen rauskitzeln konnte. Natürlich war die Verwendungszeit dieser Injektionsanlage begrenzt - einerseits durch die Menge des Gemischs, andererseits hat dieser Überlastbetrieb auf die Dauer natürlich auch dem Motor nicht gerade gut getan.
Andere Motoren (zum Beispiel die Rolls Royce Merlin in den frühen Versionen der englischen Spitfire) waren so justiert, dass sie bei 100% Auslenkung des Gashebels de facto nicht 100% ihrer theoretisch möglichen Leistung brachten. Um diese zu "aktivieren", musste der Pilot den Gashebel über eine plombierte Sperre hinausschieben. Auch dies durfte er natürlich nur für wenige Minuten am Stück tun, weil er sonst den Motor gekillt hätte - und außerdem musste das Flugzeug nach der Landung sofort zum Motorcheck, bevor es wieder aufsteigen durfte.


Sorry für den Diskurs, aber da wr gerade von "leistungssteigernden Maßnahmen" sprachen ;) ...
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Wetterfrosch
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Beitrag von Wetterfrosch »

Folgendes Problem besteht aber bei der Bahn: Sie müsste flexibler sein. Außerdem werden viele LKW-Ladeplätze abgebaut. Letztens wurde einem großen Holzbetrieb in Rosenheim der Anschluß bzw. die Versorgung gekündigt. Was bleibt diesem übrig? Natürlich umsteigen auf die Straße und das ist nun wirklich nicht toll.
Weiteres Beispiel: Einer Papierfabrik hier im Mangfalltal wurde vor 2 Jahren mitgeteilt, man könne die Bedienung nicht aufrechterhalten. Zum Glück hat sich dies geändert, die Bahn bedient weiterhin, fast täglich kommen Waggons mit Zellstoff. Wäre dies wirklich weggefallen, müssten doppelt so viele Sattelschlepper täglich den Betrieb aufsuchen und den Weg von Bremen/Hamburg bis hierher in den Süden zurücklegen. Die große Anzahl von kleinen und mittelständischen Betrieben macht auch viel aus. Hier wäre ein großes Potential für die Bahn.
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Flok
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Beitrag von Flok »

Zum diesem Thema gibts schon was beim GÜTERVERKEHR-> GLEISANSCHLÜSSE und WETTBEWERB IM ... . Nur so . . . :)
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