Monopolkommission plädiert für mehr Wettbewerb

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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411'er
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Beitrag von 411'er »

Monopolkommission plädiert für mehr Wettbewerb im Bahnverkehr:
Hier mal ein Link zu meiner "heißgeliebten" Tageszeitung *Würg*

http://www.schwarzwaelder-bote.de/wm?catId...&artId=11900894



Wettbewerb im Fernverkehr, das macht Sinn!
Hier gehts zu meiner Homepage

Viel Spaß beim Anschauen ;-)
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Es gibt im 14. Jahr nach der Auflösung der Deutschen Bundesbahn eine einzige eigenwirtschaftlich betriebene Fernverkehrslinie. Das heißt einerseits, daß es möglich ist, auf den Schienen der DB Netz AG eigenwirtschaftliche Züge zu betreiben, andererseits scheint es für Kapitalinvestoren, die eine Rendite sehen wollen und nichts mit Pufferküsserei am Hut haben, nicht attraktiv zu sein, ihr Geld auf der Schiene zu investieren. Im Güterverkehr sieht das ja anders aus, aber zumindest im Personenverkehr ist das so. Zwar sollte man das Schienennetz nicht an die Börse bringen, d.h. es müßte aus dem Eigentum der DB gelöst werden, bevor diese an die Börse gebracht wird, aber das heißt noch lange nicht, daß jemand Interesse hat, im großen Stil Fernverkehr zu betreiben.
Kunden - Ein bei der DBAG völlig unbekannter Begriff für "Beförderungsfälle"
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

Richtig, es ist doch jetzt schon möglich, daß Privatbahnen Fernverkehr anbieten können. Nur machts fast keiner, weil denen anscheinend das Risiko zu hoch ist. Deshalb ist ja der Regionalverkehrso beliebt. Ob nun 50 oder 500 Leute im Zug sitzen, die Zahlungen vom Besteller kommen so oder so.
Zeuge eines Quietschi'
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Beitrag von Zeuge eines Quietschi' »

Das größte Problem der Privaten im Fernverkehr ist wohl das Problem der Vermarktung und der Reisezeit, siehe bei den InterConnex-Zügen.
Signatur musste verändert werden. Danke VT609

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josuav
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Beitrag von josuav »

Also ich bin gegen Privatbahnen im Fernverkehr:

Stellt euch vor es gäbe 3 verschiedene Züge nach Hamburg, da wär doch gar nicht einheitlich. Die Leute würden das nicht mögen.
Das sieht man auch daran, dass die Briten überlegen, die Bahn wieder zu verstaatlichen. Klar, Wettbewerb ist gut für eine Verbesserung des Angebots, aber viel lässt sich bei ICE nicht mehr verbessern, viel weniger als im Regionalverkehr.
JeDi
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Beitrag von JeDi »

josuav @ 30 Apr 2007, 15:02 hat geschrieben: Also ich bin gegen Privatbahnen im Fernverkehr:

Stellt euch vor es gäbe 3 verschiedene Züge nach Hamburg, da wär doch gar nicht einheitlich. Die Leute würden das nicht mögen.
Das sieht man auch daran, dass die Briten überlegen, die Bahn wieder zu verstaatlichen. Klar, Wettbewerb ist gut für eine Verbesserung des Angebots, aber viel lässt sich bei ICE nicht mehr verbessern, viel weniger als im Regionalverkehr.
Och, gibts doch jetzt auch... ERinnert mich immer wieder an ein Verkaufsgespräch in [acronym title="TS: Stuttgart Hbf <Bf>"]TS[/acronym]:

You can take the High-Speed-Train, the InterCity and the Regional Train, which is cheapest. (oder so)
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120 160-7
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Beitrag von 120 160-7 »

josuav @ 30 Apr 2007, 15:02 hat geschrieben: Also ich bin gegen Privatbahnen im Fernverkehr:

Stellt euch vor es gäbe 3 verschiedene Züge nach Hamburg, da wär doch gar nicht einheitlich. Die Leute würden das nicht mögen.
Das sieht man auch daran, dass die Briten überlegen, die Bahn wieder zu verstaatlichen. Klar, Wettbewerb ist gut für eine Verbesserung des Angebots, aber viel lässt sich bei ICE nicht mehr verbessern, viel weniger als im Regionalverkehr.
Niemand der ansatzweise wirtschaftlich arbeiten will, würde dauerhaft umfangreichen und vergleichbaren Parallelverkehr zu anderen Konkurrenten anbieten. Das geht vielleicht ein Jahr. Danach hat sich einer durchgesetzt und die anderen verschwinden wieder.
goldberger
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Beitrag von goldberger »

Stellt euch vor es gäbe 3 verschiedene Tankstellenketten, da wär doch gar nicht einheitlich. Die Leute würden das nicht mögen.
Stellt euch vor es gäbe 3 verschiedene Fluglinien, da wär doch gar nicht einheitlich. Die Leute würden das nicht mögen.
Stellt euch vor es gäbe 3 verschiedene Automarken, da wär doch gar nicht einheitlich. Die Leute würden das nicht mögen.
Stellt euch vor es gäbe 3 verschiedene Telefonanbieter, da wär doch gar nicht einheitlich. Die Leute würden das nicht mögen.
Sorry, musste sein, ;-) Warum bei der Bahn nicht ?

Das große Problem am FV ist nur, dass man eigentlich ein kpl. Netz braucht (Verkehrsnetz, nicht i.S.v. Infrastruktur), weil es eben zu wenige gibt die direkt Berlin Hbf-Hamburg Hbf fahren.

Vielleicht wird irgendwann mal die Bundesnetzagentur auch für die Bahn Vorleistungen festlegen, d.h. sie muss Anschlussfahrkarten bei Verkauf über Dritte z.B. mindestens zum eigenen Endverkaufspreis-10% anbieten (es fallen ja dafür keine Vertriebskosten an).
CodeSharing oder das Verkaufen von Wagenkapazitäten (z.B. 1 Wagen pro ICE).
Verrückt ? Schaut euch mal an wie die Telekom Anschlüsse, LineSharing und ReSale anbieten muss.
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

mellertime @ 30 Apr 2007, 01:29 hat geschrieben: Deshalb ist ja der Regionalverkehrso beliebt. Ob nun 50 oder 500 Leute im Zug sitzen, die Zahlungen vom Besteller kommen so oder so.
Das ist bei ausgeschriebenen Linien oft nicht ganz richtig. Klar, wenn Aufgabenträger ihre Linien ohne Ausschreibung rausgeben, mag das sein, aber gerade bei regulären Ausschreibungen, nach denen die Eisenbahnverkehrsunternehmen i.d.R. strengere Auflagen erfüllen müssen. ist es oft so, daß die Zahlungen von der Entwicklung der Fahrgastzahl abhängt. Aktuell wurden im VRR der Rhein-Emscher-Expreß und der Maas-Wupper-Expreß ausgeschrieben und an die Rhenus Keolis GmbH vergeben. Die Zahlungen richten sich nach der Fahrgastmenge. Das ist auch richtig so, denn wenn das Eisenbahnverkehrsunternehmen ein eigenes Interesse daran hat, daß die Linie beliebt ist, sind natürlich ganz andere Anreize für qualitativ hochwertige Zugleistungen gegeben, als wenn ohne zu fragen bezahlt wird. Siehe dazu auch die Pressemitteilung des VRR vom 30. März 2007 hier.
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