Speisewagen mit Stromabnehmer

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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gmg
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Beitrag von gmg »

Hallo,
mir ist heute mal wieder eingefallen, dass es bis vor 15 Jahren oder so auf den IC- und EC- Bordrestaurants noch Stromabnehmer gab. Ich habe die aber immer nur abgebügelt gesehen. Kann mir jemand sagen, wann und warum die benötigt wurden?
uferlos
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Beitrag von uferlos »

um strom zu bekommen, wenn die wagen im Bahnhof standen und keine lok am zug war.
mfg Daniel
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FloSch
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Beitrag von FloSch »

Die Bordrestaurants in den schweizerischen EuroCitys haben den auch nach wie vor drauf, zumindest die, die nach München fahren.
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Luchs
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Beitrag von Luchs »

Und ebendort habe ich die auch schon aufgebügelt gesehen. Wird jetzt aber wohl weniger gemacht, da man inzwischen die Loks wieder rausrangiert. und nicht zwei neue dranhängt.

Bei der DB AG ist das ja sei RIGA und Steuerwagen nur noch in seltensten Fällen notwendig - beim umspannen auf Diesel in Glückstadt, ulm und Augsburg. Hab ich was vergessen?

Luchs.
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120 160-7
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Beitrag von 120 160-7 »

Luchs @ 9 May 2007, 19:04 hat geschrieben: Bei der DB AG ist das ja sei RIGA und Steuerwagen nur noch in seltensten Fällen notwendig - beim umspannen auf Diesel in Glückstadt, ulm und Augsburg. Hab ich was vergessen?

Luchs.
Glückstadt? :unsure: Richtung Westerland wird in Itzehoe umgespannt.

Nur dort sind auch noch Züge betroffen, in denen richtige Speisewagen verkehren. (Klick für Liste der IC mit Speisewagen)

Es gibt auch noch einige wenige Fälle, wo bei Fernzügen beim Kopfmachen die E-Loks gewechselt werden. (114/115 in TS und MH, 2427 (2429) in MH - mehr fallen mir gerad nicht ein).
ropix
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Beitrag von ropix »

Luchs @ 9 May 2007, 19:04 hat geschrieben: Hab ich was vergessen?

Luchs.
Weiß ned, aber in Garmisch steht (odre stand???) auch hin und wieder mal einer aufgebügelt rum.
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gmg
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Beitrag von gmg »

Ok, danke erstmal!
Aber jetzt muss ich mal grundsätzlich fragen, wie sich Züge eigentlich wenn sie kein Tfz haben oder abgebügelt sind, eigentlich mit Strom versorgen können. Also wie lange geht das, wo haben sie Batterien, was kann man wie lange mit diesen Batterien versorgen?
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Wie sich Wagen/Tfz mit Strom versorgen, wenn die Motoren aus sind bzw. abgebügelt wurde, hast du ja schon beantwortet: Mit den Batterien (naja, technisch genau müßte man sie Akkus nennen). Also was man mit den Batterien versorgen kann: Prinzipiell alles außer der Heizung/Klimaanlage. Das wären z.B. Türen, Beschallung, Licht, Sprechstellen. Wie lange das möglich ist? Nun, das hängt von vielen Faktoren ab, wie etwa die Ladung der Batterien zum Zeitpunkt des Abschaltens der Stromversorgung, den Kapazitäten, wie viele Batterien vorhanden sind, Alter der Batterien, Außentemperatur, wie viele Verbraucher zugeschaltet sind, usw. Das läßt sich so einfach also leider nicht beantworten.
Zusatz: Um eine kleine Vorstellung davon zu geben: Beim 423 sind als Dauer der Stromversorgung, wenn beide Hauptschalter abgeschaltet sind, 2 - 5h angegeben, in denen die Grundversorgung durch die Batterien noch gewährleistet ist.

Hoffe, dennoch bißchen weitergeholfen zu haben. :)
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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gmg
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Beitrag von gmg »

ET 423 @ 10 May 2007, 11:34 hat geschrieben:

Hoffe, dennoch bißchen weitergeholfen zu haben. :)
Ja, danke!
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Wenn das Triebfahrzeug länger weg ist gibt es an vielen Bahnhöfen feste Stromversorgungsanlagen, die man an der Zugsammelschiene des Wagenparks anschließen kann und die dann die Stromversorgung übernehmen. Das wird man aber nicht beim schnellen Loktausch machen, wenn aber im Winter ein Wagenpark ne Stunde ohne Lok im Hbf stehen soll (oder noch schlimmer: Die ganze Nacht) nutzt man das schon.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Luchs
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Beitrag von Luchs »

Es reichen schon die 1,5 h, die ein 628 in Pfronten-Steinach steht, damit er stationär angeschlossen wird ...

Luchs
Didy
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Beitrag von Didy »

628 und Zugsammelschienenanschluß? Hat der das? Nicht eher 230V/50Hz-Anschluß?
Es geht ja nur um Licht, Lüfung, Akkuladung. Für die Heizung hat der 628er doch einen Ölbrenner...
hauseltr
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Beitrag von hauseltr »

In der Abstellgruppe der Bf Goslar war früher (heute?) extra ein Stück Oberleitung aufgebaut, um eben diese Speisewagen mit Strom zu versorgen. Ich habe lange überlegt, wofür diese Oberleitung war, bis endlich mal ein aufgebügelter Speisewagen darunter stand. War wohl einfacher, als eine Anlage für die Zugsammelschiene zu installieren. Der Bügel konnte vermutlich auch vom Speisewagenpersonal angehoben werden, für die Benutzung der Zugsammelschiene benötigt man eine Ausbildung.
Der Bahnhof Goslar war sonst nicht "verstromt", also keine Oberleitung.

MfG
Hauseltr
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Luchs
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Beitrag von Luchs »

Interessant, was mich aber wundert: was für eine Spannung hing dann da dran? Hatte man dafür dann extra einen Umformer Industrie -> Bahnfrequenz + spannung gebaut, oder waren diese Speisewagen alle mehrsystemfähig, so dass man mit normalen 50 Hz auskam?
Jedenfalls wird man keine gesonderte Versorungsleitung nach Goslar gelegt haben ...

Luchs.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Luchs @ 10 May 2007, 16:35 hat geschrieben: Interessant, was mich aber wundert: was für eine Spannung hing dann da dran? Hatte man dafür dann extra einen Umformer Industrie -> Bahnfrequenz + spannung gebaut, oder waren diese Speisewagen alle mehrsystemfähig, so dass man mit normalen 50 Hz auskam?
Jedenfalls wird man keine gesonderte Versorungsleitung nach Goslar gelegt haben ...
Ich habe keine Ahnung, aber eine kleine Überlegung anzubieten: Man hat vermutlich dieselbe Frequenz auf der Oberleitung gehabt wie auf den stationären Zugsammelschienenanschlüssen. Entweder man braucht für beides 16 2/3Hz, oder der Speisewagen nimmt 50Hz. Ich denke mal technisch wird im Speisewagen auch nur der große Umschalter entweder Zugsammelschiene direkt oder Oberleitung über Trafo sein, so daß es eigentlich egal ist ob man jetzt das ganze über die Zugsammelschiene speist oder über die Oberleitung - entweder man braucht die exakte Frequenz, oder man braucht sie nicht.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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hauseltr
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Beitrag von hauseltr »

Ich vermute, da wird für die richtige Spannung ein Trafo vorgeschaltet gewesen sein.
Da habe ich aber nicht drauf geachtet, ist ja auch schon gut 15 Jahre her, dass ich da das letzte Mal Züge hin begleitet habe und es ging immer bis Bad Harzburg, da war nicht groß Zeit zum Inspizieren.

Mein schlaues Buch Reisezugwagen (Horst J Obermayer/J.Deppmayer) sagt dazu:

WRmz 135 und WRümz 135

88-90 401
88-90 310 ... 336

Die Speisewagen .. entsprechen ... der Bauartnummer 132.

Während des Stillstandes des Wagens kann ... die ... Energie ... aus dem Fahrdraht entnommen
werden. .... Dachtransformator ....
Bei Einspeisung aus der Hauptheizleitung senkt sich der Stromabnehmer automatisch, ebenso bei der Bewegung des Wagens nach einer Radumdrehung, außerdem bei Spannungsausfall in der Fahrleitung und nach 10 Sekunden bei fehlendem Fahrdraht.

ARmz 211 und ARümz 211

88-90 501 bis 506, 84-94 501 ... 556

Für den Einsatz in TEE ... mit dem Regelbahnstromsystem 15 kV .....

MfG
MHA
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