Ausbildung

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
Trooper
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Beitrag von Trooper »

Hallo,

möglicherweise wurde das hier schon öfters mal gefragt aber ich bin mal so frei.

Ich würde der DB gerne eine Bewerbung für 2008 "Eisenbahner im Betriebsdienst Fachrichtung Lokführer u. Transport" zukommen lassen.

Die Situation ist die, dass ich bereits 26 bin und schon eine Berufsausbildung gemacht habe. Es ist aber so, dass seit allseits und jeher Lokführer mein Traumberuf ist. Damals habe ich lediglich auf drängen meiner Eltern eine kaufmännische Ausbildung gemacht und der Bahn (bei der ich mich ebenfalls schon beworben hatte) leider abgesagt.

Folgende Fragen:

Kennt jemand Ausschlusskriterien bzgl. der Bahnärztlichen Untersuchung (z.b. Brille) ?
Hat meine Bewerbung aufgrund meines Alters eigentlich überhaupt noch Aussicht auf Erfolg?

Viele Grüße
Stefan
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Froschkönig
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Beitrag von Froschkönig »

Hallo Stefan,

wo möchtest du denn die Ausbildung eigentlich machen?
Wenn es München sein sollte, hätte ich die S-Bahn München im Angebot.
Wir haben zwar eigentlich eine Altersgrenze von 25, aber wenn du die Bewerbung reinschickst, könnten wir mal gucken.
Sollte es da vom Konzern keine definitiven Altersgrenzen geben, dann kann man im Traumberufsfall schon mal drüber reden.
Der Berufswunsch sollte halt überzeugend rüberkommen.

Bei den Augen sollten es nicht mehr als 5 Dioptrien sein und keine Rot-Grün-Sehschwäche vorliegen.

Starttermin wäre der 1.9.2008, wir fangen jetzt im September mit den Einstellungen an und haben diesmal 20 Plätze zu vergeben,
die Bewerbungsadresse für unsere EiB-Ausbildung ist:

DB Regio S-Bahn München
- Personalabteilung -
z.Hd. Frau Weinfurter
Orleansplatz 9a
81667 München

Eine weitere Möglichkeit gibt es, wenn du arbeitslos bist, Arbeitslosengeld II beziehst, einen Vermittlungsschein von der Arbeitsagentur erhältst und dich dann über Nürnberg bewirbst.
Da geht es auch für Ältere, die Ausbildung dauert acht Monate und läuft über das sogenannte SGB-II-Programm.
Wenn Interesse besteht, könnte ich dir die genaue Bewerbungsadresse raussuchen.

Empfehlen kann ich natürlich die EiB-Ausbildung, die ist gründlicher.
Für Noch-Nicht-Eisenbahner ist die Acht-Monatsausbildung ziemlich heftig.
Trooper
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Beitrag von Trooper »

Hallo,

vielen dank für die ausführliche Antwort.

Da es wirklich mein TRAUMBERUF ist, werde ich mich bundesweit bewerben sofern das möglich ist.

Auch an die Münchener Adresse werde ich in den nächsten Tagen eine Bewerbung schicken.

Ich vermute mal, dass es keine "zentrale Adresse" für eine bundesweite Bewerbung gibt. Wahrscheinlich muß ich mich dann an jedem einzelnen Standort bewerben. Habe zu diesem Thema auch bei der Bahn selbst keine Informationen gefunden.

Wegen weiterer Details habe ich Dir eine private Nachricht geschickt.

Danke schonmal.
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francis-braun
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Beitrag von francis-braun »

Hallo Trooper, wenn du nirgendwo unbedingt hinwillst, kannst du dich auch bei diversen JobCentern bewerben, diese leiten dann deine Bewerbung an die Dienststelle weiter, bei der am meisten Aussicht auf Erfolg ist (zumindest wenn ich richtig informiert bin). Kann aber auch sein, dass sie die lediglich dahin weiterleiten, wo am meisten Personalknappheit herscht. die Bahn bietet auch ein nettes Portal für Onlinebewerbunge, musste dich nur anmelden, diese Stellenbörse findest du hier: einfach klicken da dann noch auf Stellenbörse klicken und gut is.

Ich hatte im prinzip eine ähnliche Situation wie du, hab eine kaufmännische Ausbildung angefangen und nach der hälfte abgebrochen. Hatte mich Anno 2005 auch schon bei DB beworben und bekam von denen eine Absage, sie waren aber nicht abgetan von mir, weil ich mich ein 2. mal beworben habe, im Gegenteil: Das zeigt Interesse am Beruf und auch deshalb beginne ich nächste Woche meine Ausbildung zum EiB ;). Hast du deinen Wehrdienst / Zivildienst schoin hinter dir? Ach ne das zählt ja mit 26 nicht mehr, da sie dich eh nimmer holen dürfen :) das bringt dir schon einen kleinen Vorteil, ein Nachteil ist sicherlich dein Alter aber wie sagt man so schön? Probieren geht über Studieren :)

Der Einstellungstest von der Bahn besteht aus 2 großen Abschnitten, zuerst kommt der Einstellungstest an sich, da kann ich dir gerne eine selbstgemachte PDF-Datei dazu zukommen lassen, wenn ich sie noch finde. Werde dich in diesem fall per pn zukommen lassen. Der zweite Abschnitt ist der Besuch beim Bahnarzt, dieser berteilt ob du tauglich bist, dafür macht er einen Sehtest, selbst wenn du ihn bestehst darfst du nicht mehr als 5 Diopthren haben. Danach fragt er wie groß und schwer du bist, (mich wollte er erst ablehnen wegen Übergewicht - 3 Wochen später beim Nachtermin hatte ich abgenommen und er sagte nichts mehr), auch die Zähne schaut er sich an und guckt ob du evtl. eine krumme Wirbelsäule hast usw. Vor dieser Untersuchung musst du eigentlich keine Angst haben, der Einstellungstest ist auch zu schaffen, bleibt nur noch dein Alter ... aber wie gesagt, Probieren geht über Studieren.

LG Francis
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Der Adler

Beitrag von Der Adler »

Froschkönig @ 27 Aug 2007, 23:17 hat geschrieben: ... Rot-Grün-Sehschwäche ...
Was noch lange nicht heißt, daß man zw. Rot und Grün nicht unterscheiden kann.

@francis: Was hat die Eignung eigentlich mit dem "Übergewicht" des Persons zu tun?
Trooper
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Beitrag von Trooper »

Hallo,

danke auch für Eure Antworten.

Ich habe zwar Übergewicht und Brille, werde es aber trotzdem versuchen.

Denn probieren geht wirklich über studieren. Wenn ich mich bewerbe kann ich mir ein "nein" holen aber wenn ich mich nicht bewerbe kann ich mir definitiv kein "ja" holen.

Dann wollen wir mal schauen.

@francis, sobald ich eine Einladung zu einem Einstellungstest habe melde ich mich via pn bei Dir. Wenn Du das Material hast, kannst Du mir es gerne auch vorher schicken.

Danke, Stefan
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SDL-BS
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Beitrag von SDL-BS »

Seid wann is das mit der 5 Dioptrin Grenze? wird das von den Werten der Brille genommen? Ich hab nämlich noch Kontaktlinsen da hab ich weniger ^^? Zur Ausbildung weiß jemand ob noch irgendwo Plätze frei sind? Ich such nämlich auch!
Nächsder Hald: Halladoar!
KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

SDL-BS @ 28 Aug 2007, 12:57 hat geschrieben: Seid wann is das mit der 5 Dioptrin Grenze? wird das von den Werten der Brille genommen? Ich hab nämlich noch Kontaktlinsen da hab ich weniger ^^? Zur Ausbildung weiß jemand ob noch irgendwo Plätze frei sind? Ich such nämlich auch!
5 Dioptrin ist doch großzügig! Schaut euch mal an was die ÖBB verlangen, da kannst als normaler Kurzsichtiger ja schon fast gar nicht hin.
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SDL-BS
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Beitrag von SDL-BS »

Wobei ich mir sage warum diese Hürde da ist werd ich jetzt als Behindert angesehen? Ne Brille Korrigiert das ganze doch!
Nächsder Hald: Halladoar!
KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

SDL-BS @ 28 Aug 2007, 15:38 hat geschrieben: Wobei ich mir sage warum diese Hürde da ist werd ich jetzt als Behindert angesehen? Ne Brille Korrigiert das ganze doch!
Die Frage ist ja ob man nach dem Anti-Diskriminierungsgesetz wegen einer Sehschwäche abgelehnt werden kann, wenn die Sehschwäche mit Hilfsmitteln zu 100% beseitigt ist?

Zu den Azubis: Ich rate jedem, der keine technische Ausbildung hat, eine Ausbildung als EiB zu machen und nicht die Kurzausbildung! Da erlebt man wirklich oftmals das übelste.
Bei Leuten mit technischen Vorkenntnissen bzw. einer Ausbildung in anderen Bahnbereichen mag das noch gehen, sonst ist das meist viel zu kurz.
elchris
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Beitrag von elchris »

SDL-BS @ 28 Aug 2007, 15:38 hat geschrieben:Wobei ich mir sage warum diese Hürde da ist werd ich jetzt als Behindert angesehen? Ne Brille Korrigiert das ganze doch!
Und wenn die kaputt geht und du garnichts mehr siehst? Ausserdem wenn es jetzt schon so "schlimm" ist, kanns ja eig. nurnoch schlimmer werden - und gebrochene Nasen durch riesige Brillen sind nicht der Arbeit förderlich...

KBS 855:

Welche tech. Vorbildung? Ein Elektriker kann dann trotz seiner Vorbildung seine Lok nicht auseinandernehmen und wieder zusammenbauen.
Chefanwender
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Beitrag von Chefanwender »

Der Adler @ 28 Aug 2007, 08:12 hat geschrieben: Was noch lange nicht heißt, daß man zw. Rot und Grün nicht unterscheiden kann.

Hier muss dir ausnahmsweise mal recht geben!

Es setzt zudem nämlich noch ein gewisses (wenn auch kein besonders hohes) geistiges Intellekt voraus, um definitv zwischen rot und grün unterscheiden zu können.

Und da hast du es sicher nicht einfach! :P
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francis-braun
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Beitrag von francis-braun »

Was die Einstellung mit dem Übergewicht zu tun hat hab ich den Arzt auch gefragt, da meinte er: "Dicke Menschen sind öfter krank". Da sag ich besser nix dazu.
Seid wann is das mit der 5 Dioptrin Grenze? wird das von den Werten der Brille genommen? Ich hab nämlich noch Kontaktlinsen da hab ich weniger ^^? Zur Ausbildung weiß jemand ob noch irgendwo Plätze frei sind? Ich such nämlich auch!
Seit wann das so ist weiß ich nicht, der Arzt meinte nur dass es diese Grenze gibt. Zum Thema Ausbildungsstellen frei: Bitte auf die schon in meinem ersten Post angesprochene Stellenbörse gehen.
@francis, sobald ich eine Einladung zu einem Einstellungstest habe melde ich mich via pn bei Dir. Wenn Du das Material hast, kannst Du mir es gerne auch vorher schicken.
Kriegst gleich ne pn, nich wundern, die pdf ist selbst gemacht
Zu den Azubis: Ich rate jedem, der keine technische Ausbildung hat, eine Ausbildung als EiB zu machen und nicht die Kurzausbildung! Da erlebt man wirklich oftmals das übelste.
Hab mal ne Frage: Kriegen die Kurzazubis auch ne Rangierausbildung? die krieg ich gleich im Februar :D

LG Francis
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Beitrag von ET 423 »

francis-braun @ 28 Aug 2007, 17:54 hat geschrieben: Was die Einstellung mit dem Übergewicht zu tun hat hab ich den Arzt auch gefragt, da meinte er: "Dicke Menschen sind öfter krank".
Dann müßte ich nur noch krank sein. ;)
KBS 855 @ 28 Aug 2007, 15:45 hat geschrieben: Die Frage ist ja ob man nach dem Anti-Diskriminierungsgesetz wegen einer Sehschwäche abgelehnt werden kann, wenn die Sehschwäche mit Hilfsmitteln zu 100% beseitigt ist?
Die Ablehnung erfolgt wenn aufgrund der bahnärztlichen Tauglichkeit. In manchen Berufen gibt es eben manchmal Anforderungen, die nicht jeder erfüllen kann. Als Dachdeckerbetrieb kannst du auch schlecht einen ausgelernten Dachdecker einstellen, der durch einen Unfall ein Bein verlor. Das hat nichts mit Diskriminierung zu tun. In diesem Fall kann zwar die Sehschwäche mit einer Sehhilfe ggf. zu 100% ausgeglichen werden, aber wie es schon gesagt wurde, gilt eben auch der Fall, daß man die Brille verlieren kann oder sie geht kaputt. Darum müssen Autofahrer auch ab einer gewissen Sehschwäche eine Ersatzbrille mit sich führen.
francis-braun @ 28 Aug 2007, 17:54 hat geschrieben: Hab mal ne Frage: Kriegen die Kurzazubis auch ne Rangierausbildung? die krieg ich gleich im Februar :D
Ja, denn um die Berechtigung zum Strecken-Tf zu erhalten, braucht es nunmal auch das Rangiergeschäft. ;)
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von Diplomat »

Trooper @ 27 Aug 2007, 21:31 hat geschrieben: Hallo,

möglicherweise wurde das hier schon öfters mal gefragt aber ich bin mal so frei.

Ich würde der DB gerne eine Bewerbung für 2008 "Eisenbahner im Betriebsdienst Fachrichtung Lokführer u. Transport" zukommen lassen.

Die Situation ist die, dass ich bereits 26 bin und schon eine Berufsausbildung gemacht habe. Es ist aber so, dass seit allseits und jeher Lokführer mein Traumberuf ist. Damals habe ich lediglich auf drängen meiner Eltern eine kaufmännische Ausbildung gemacht und der Bahn (bei der ich mich ebenfalls schon beworben hatte) leider abgesagt.

Folgende Fragen:

Kennt jemand Ausschlusskriterien bzgl. der Bahnärztlichen Untersuchung (z.b. Brille) ?
Hat meine Bewerbung aufgrund meines Alters eigentlich überhaupt noch Aussicht auf Erfolg?

Viele Grüße
Stefan
schau mal bei der webseite www.akad-bahn.de oder www.easy2learn.org vorbei.Dort kann dir geholfen werden.Habe schon einen Vertrag mit einer Arbeitsstelle in der Nähe von Stuttgart bekommen und beginne dort meine Ausbildung zum LF am 17.09.07
PS. wenn du arbeitsloss bist geht auch die heftig verkürzte Ausbildung mit 8 Monaten.Dann kannst du BR 185 fahren und den Führerschein wirst du bei deinem neuen Arbeitgeber machen.
viel glück
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Nur ist die Grenze 5 Dioptrin Unsinn - ich hab 5,5, und weiß wie das ist. Es ist völlig egal ob man mit 3,5 oder 5,5 seine Brille verliert - man ist halb blind. Ich hätte jedenfalls auch vor Jahren wo ich noch weniger hatte nur sehr sehr vorsichtig die Straße überquert ohne Brille - und als Tf in so nem Fall ohne Brille weiterzufahren halte ich auch mit 3,5 Dioptrin für ausgeschlossen. Von daher stellt sich schon die Frage nach dem Sinn.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von ET 423 »

Welche Grenze schlägst du also vor? Auch wenns nix zur Sache tut, meine ich mich zu erinnern, daß die Grenze bei 4 Dioptrin liegt; wie auch immer: Was wäre eine vernünftige Grenze? 0,0? 0,5? 1,0? Dann gäbe es jedenfalls einen noch größeren Tf-Mangel... ;)
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Gar keine Grenze - so oft verliert man seine Brille nicht...und wenn das in 30 Jahren doch einmal vorkommt, dann muss der Tf sich halt ablösen lassen. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand wegen nem Herzinfarkt ausfällt ist da vermutlich höher. Mir ist noch nie ne Brille kaputtgegangen - wie sollte das passieren?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Trooper »

Sicherlich eine nicht uninteressante Alternativmöglichkeit.

Allerdings befürchte ich zum einen, dass (wie bereits einige erfahrene User erwähnten) die Ausbildung für jemanden der nicht vom Fach ist, sagen wir dezent, hart ist.

Zum anderen vermute ich das die Ausbildungskosten für jemanden der keine öffentliche Förderung erhalten kann kaum aufzubringen sind. Es geht ja nicht nur um die reinen Ausbildungskosten, wenn da 8 bis 10 Monate Vollzeitunterricht ist wovon soll man in der Zeit leben?

Oder habe ich da was falsch verstanden und man steht vom ersten Tag an in einem Beschäftigungsverhältnis?
konsti
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Beitrag von konsti »

Boris Merath @ 28 Aug 2007, 22:32 hat geschrieben: Mir ist noch nie ne Brille kaputtgegangen - wie sollte das passieren?
Mir schon, wie ich mitm Kanu gekäntert bin...

Aber des wär im Bahnwesen vergleichbar mit nem größeren Unfall...
LG
Konsti
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Froschkönig
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Beitrag von Froschkönig »

Trooper @ 28 Aug 2007, 22:42 hat geschrieben:Sicherlich eine nicht uninteressante Alternativmöglichkeit.

Allerdings befürchte ich zum einen, dass (wie bereits einige erfahrene User erwähnten) die Ausbildung für jemanden der nicht vom Fach ist, sagen wir dezent, hart ist.

Zum anderen vermute ich das die Ausbildungskosten für jemanden der keine öffentliche Förderung erhalten kann kaum aufzubringen sind. Es geht ja nicht nur um die reinen Ausbildungskosten, wenn da 8 bis 10 Monate Vollzeitunterricht ist wovon soll man in der Zeit leben?

Oder habe ich da was falsch verstanden und man steht vom ersten Tag an in einem Beschäftigungsverhältnis?
Man ist während dieser Zeit kein Bahn-Mitarbeiter, sondern besucht eine von der Arbeitsagentur finanzierte Umschulung und lebt während dieser Zeit von Hartz IV.

Zu schaffen ist es schon, man muss sich halt richtig reinhängen, das Programm ist für Nichteisenbahner heftig.
Ist also vor allem eine Hirn- und Motivationsfrage.

Das mit dem technischen Beruf vorher ist ein alter Hut aus Bundesbahnzeiten.
Wer Elektriker ist, hat als Nichteisenbahner keinerlei Vorteile bei der Ausbildung, der elktrische Sachverstand beschränkt sich heutzutage darauf, Leitungsschutzschalter ein- und auszulegen.

Besser sind da schon ein allgemeines Grundverständnis für technische Zusammenhänge, gute Lernfähigkeit sowie gerade bei Regio immer wichtiger, ein aufgeschlossener Umgang mit Menschen und Service-Orientierung.
Der Lokführer ist ja immer häufiger allein am Zug und daher Anprechpartner für alles, was sonst das Zugbegleitpersonal erledigt.

Und die Augenfrage kann natürlich lang und breit erörtert werden, es gibt aber nun mal die bahnärztliche Richtlinie und die lässt sich leider nicht wegdiskutieren.
mtu

Beitrag von mtu »

Froschkönig @ 28 Aug 2007, 22:16 hat geschrieben: Das mit dem technischen Beruf vorher ist ein alter Hut aus Bundesbahnzeiten.
Mag sein, dass das heute so ist, weil es der Konzern so haben will, aber eine technische Vorbildung kann sicherlich nicht schaden, gerade wenn man auf älteren Baureihen unterwegs ist. Man könnte sich sicher einige Hilfsloks sparen, wenn man bei der technischen Bildung den Maßstab heute genauso hoch anlegen würde wie damals.
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Froschkönig
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Beitrag von Froschkönig »

mtu @ 28 Aug 2007, 23:27 hat geschrieben:
Froschkönig @ 28 Aug 2007, 22:16 hat geschrieben: Das mit dem technischen Beruf vorher ist ein alter Hut aus Bundesbahnzeiten.
Mag sein, dass das heute so ist, weil es der Konzern so haben will, aber eine technische Vorbildung kann sicherlich nicht schaden, gerade wenn man auf älteren Baureihen unterwegs ist. Man könnte sich sicher einige Hilfsloks sparen, wenn man bei der technischen Bildung den Maßstab heute genauso hoch anlegen würde wie damals.
Die Arbeitsamt-Leute werden wohl kaum in die Verlegenheit kommen, auf 110ern durch die Gegend zu röhren,
Und wen ein paar Hilfsloks billiger sind als höhere Standards, dann wird das so geregelt.
Das mag man jetzt wieder finden wie man will, die Realitäten ändert es nicht.
KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

Froschkönig @ 29 Aug 2007, 00:18 hat geschrieben: Die Arbeitsamt-Leute werden wohl kaum in die Verlegenheit kommen, auf 110ern durch die Gegend zu röhren,
Und wen ein paar Hilfsloks billiger sind als höhere Standards, dann wird das so geregelt.
Das mag man jetzt wieder finden wie man will, die Realitäten ändert es nicht.
Also meine Erfahrungen mit diesen 9-Monatskindern (oder wieviel auch immer es wo anders sein mag) ist, dass die mit technischer Vorbildung sich leichter tun. Ob das mit ihrer Ausbildung zu tun hat, keine Ahnung, ist nun mal meine Beobachtung.

Schlimm finde ich nur dass es keine einheitlichen Prüfungsstandards gibt, am besten vom EBA abgenommen (wie bei der Fahrschulprüfung durch den TÜV oder wem auch immer). So wird verhindert dass man in Personalnot auch die größten Nieten durchrutschen lässt.
Es ist doch nicht Sinn der Sache wenn man Leute mehrfach prüft, bis sie es endlich schaffen, am Ende auch noch mit einer geschönten Prüfung. Passiert aber! Und dann hat man wandelnde Betriebsgefahren, die im Störungsfall z. B. nicht mehr weiterwissen und drei weiße Lichter in Form eines "A" ungläubig ansehen und rätseln was das nun sei...
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Beitrag von ET 423 »

KBS 855 @ 29 Aug 2007, 01:33 hat geschrieben: Schlimm finde ich nur dass es keine einheitlichen Prüfungsstandards gibt, am besten vom EBA abgenommen (wie bei der Fahrschulprüfung durch den TÜV oder wem auch immer). So wird verhindert dass man in Personalnot auch die größten Nieten durchrutschen lässt.
Tut mir leid, aber du negierst deine Aussage selber wieder. Stichwort: TÜV nimmt Fahrschulprüfungen ab. Gemäß deiner Aussage also dürfte kein Fahranfänger, der vom TÜV geprüft wurde, mehr einen Fehler machen. Ja wie kommts dann zu den hunderten Unfällen tagtäglich? Ich will damit Schmalspurausbildungen nicht gutheißen, keineswegs. Aber schwarze Schafe gab es immer, gibt es und wird es immer geben. Egal, in welchem Bereich
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

KBS 855 @ 29 Aug 2007, 01:33 hat geschrieben: Es ist doch nicht Sinn der Sache wenn man Leute mehrfach prüft, bis sie es endlich schaffen, am Ende auch noch mit einer geschönten Prüfung. Passiert aber! Und dann hat man wandelnde Betriebsgefahren, die im Störungsfall z. B. nicht mehr weiterwissen und drei weiße Lichter in Form eines "A" ungläubig ansehen und rätseln was das nun sei...
Guten Morgen!

Letztes Jahr im Frühjahr auf der Ruhr-Lenne-Bahn Richtung Hagen. Bei Bochum-Ehrenfeld hält der Zug und nach einigen Minuten kommt eine Durchsage, die etwas von einer Signalstörung erzählt. Dann steht der Zug am Bochumer Hauptbahnhof eine Weile und es ertönt mehrfach eine Durchsage.

"Triebfahrzeugführer in Gleis 6 bitte Ersatzsignal annehmen!"

Es vergeht einige Zeit.

"Triebfahrzeugführer in Gleis 6 bitte Ersatzsignal annehmen!"

Es vergeht noch etwas Zeit. Diesmal ist die Stimme weniger freundlich.

"Triebfahrzeugführer in Gleis 6, Ruhr-Lenne-Bahn nach Hagen, bitte Ersatzsignal annehmen!"

Es vergeht ziemlich wenig Zeit.

"Triebfahrzeugführer in Gleis 6, Ruhr-Lenne-Bahn nach Hagen bitte Ersatzsignal annehmen!"

Und der Zug setzte sich endlich in Bewegung. Vermutlich wußte der Triebfahrzeugführer der Ruhr-Lenne-Bahn nicht, was der Fahrdienstleiter von ihm wollte. Ich frage mich, was wohl wäre, wenn dieser Triebfahrzeugführer seinen Zug auf offener Strecke evakuieren müßte.
Kunden - Ein bei der DBAG völlig unbekannter Begriff für "Beförderungsfälle"
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Beitrag von SDL-BS »

Boris Merath @ 28 Aug 2007, 21:35 hat geschrieben: Nur ist die Grenze 5 Dioptrin Unsinn - ich hab 5,5, und weiß wie das ist. Es ist völlig egal ob man mit 3,5 oder 5,5 seine Brille verliert - man ist halb blind. Ich hätte jedenfalls auch vor Jahren wo ich noch weniger hatte nur sehr sehr vorsichtig die Straße überquert ohne Brille - und als Tf in so nem Fall ohne Brille weiterzufahren halte ich auch mit 3,5 Dioptrin für ausgeschlossen. Von daher stellt sich schon die Frage nach dem Sinn.
Nochmal zu dem Thema was ist wenn ich Kontaktlinsen trage wie wird dann vorgegangen?
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Beitrag von elchris »

Larry Laffer:

Also bei einer Durchsage aus den Bahnsteiglautsprechern bleibt wohl jeder stehen...
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Beitrag von Stef »

5 Dioptrien? Zu Zeiten meiner Bewerbung wurde man mit 2,0 Dioptrien ohne Wenn und Aber abgelehnt.

Was die Rot-Grün-Schwäche angeht: Man kann zwar die Farben dennoch unterscheiden unter Umständen, aber nicht zweifelsfrei in allen Fällen. Deshalb ist man mit Rot-Grün-Sehschwäche eben nicht fahrdiensttauglich. Im Straßenverkehr hat man das Problem mit den festen Orten der Lampen auf dem Ampelschirm gelöst (rot ist eben immer oben, grün unten) - im Falle der Eisenbahn geht dieses jedoch nicht.
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Beitrag von mellertime »

Froschkönig @ 28 Aug 2007, 23:16 hat geschrieben: Zu schaffen ist es schon, man muss sich halt richtig reinhängen, das Programm ist für Nichteisenbahner heftig.
Ist also vor allem eine Hirn- und Motivationsfrage.
Das kann ich bestätigen!
Das mit dem technischen Beruf vorher ist ein alter Hut aus Bundesbahnzeiten.
Wer Elektriker ist, hat als Nichteisenbahner keinerlei Vorteile bei der Ausbildung, der elktrische Sachverstand beschränkt sich heutzutage darauf, Leitungsschutzschalter ein- und auszulegen.
Oh, doch! Das hilft ungemein.
Muss man heutzutage keine Stromlaufpläne mehr nachvollziehen, sowie die Luftleitungssysteme?
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