josuav @ 24 Feb 2008, 13:08 hat geschrieben: Was heißt "Fahren im absoltuem Bremswegabstand" ?
Heißt das , dass zum Beispiel ein Zug mit 160 km/h in 1000m Abstand hinter einem zweiten fahren kann und wenn er langsamer ist noch dichter?
Genauso ist es.
Gibts das bei LZB auch schon?
Wäre theoretisch möglich (hat man schon bei der LZB der S-Bahn-Stammstrecke geplant - und nein, ich meine nicht die jetzige, sondern die von 1972, ob man es nur geplant oder auch gebaut hat habe ich aber leider noch nicht rausgefunden). Die Nürnberger U-Bahn bekommt das ganze jetzt mit dem System LZB, allerdings ist die U-Bahn-LZB technisch kaum mit der Bahn-LZB vergleichbar.
Wieso werden neue Strecken für ETCS Level 2 und nicht Level 3 geplant, obwohl das so wie ich es verstanden habe besonders für den Güterverkehr große Vorteile brächte? :unsure:
Das System ist so nicht so ganz leicht - ein Problem ist, dass der Zug seinen Standort dabei selber feststellen und an die Strecke senden muss - diese Eigenortung muss also ausreichend gut funktionieren. Dann können so ein System natürlich nur Züge nutzen, die damit ausgerüstet sind - wenn man auch will dass nicht ausgerüstete Züge drüber können, braucht man zusätzlich auch noch die konventionelle Gleisfreimeldung, hat hier also keine Einsparung.
Das größte Problem ist die technische Ausrüstung der Züge selber. Es reicht dabei nicht, in die Lok ein Gerät einzubauen:
Bei der herkömmlichen Gleisfreimeldung wird von Seiten der Strecke festgestellt, ob ein Zug den Abschnitt
vollständig verlassen hat. Bei älteren Stellwerken durch den Fahrdienstleiter/Weichenwärter durch hinschauen, ob der Zugschluß gesteckt ist/leuchtet, bei neueren Stellwerken durch die selbsttätige Gleisfreimeldung. Wenn ein Wagen unterwegs verloren geht bleibt die Strecke besetzt. Wenn man keine orstfeste Gleisfreimeldung hat, ist das natürlich nicht mehr möglich - hier muss der Zug selber durchgehend überprüfen, ob er noch komplett ist. Bei Triebwagen geht das relativ einfach, die neueren sollten das von Haus aus können - aber bei nem Güterzug stellt das ein ernsthaftes Problem dar - da müssten alle Wagen mit diesem System ausgestattet sein - heutzutage haben diese Wagen in der Regel keinerlei Technik von der Luftbremse abgesehen.
Das ganze ist halt eine erhebliche Umstellung, die nicht so leicht zu stemmen ist. Letztlich dürfte es aber egal sein - die Hochrüstung von Level 2 auf Level 3 dürfte in erster Linie ne Softwaresache sein - die dafür nötige Streckentechnik für die Kommunikation Zug - Radio Block Center existiert ja eh.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876