Betriebsablauf an der Geislinger Steige

Strecken und Fahrzeuge des Güterverkehrs
Tecko
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Beitrag von Tecko »

Heute bin ich mal wieder die Geislinger Steige hochgefahren. Auffallend hier ist, dass in Geislingen immer ein paar Loks zur Stärkung von schwere Güterzügen vorgehalten werden.

Was mich interessieren würde - wie sieht der Betriebsablauf in Geislingen aus?
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120 160-7
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Beitrag von 120 160-7 »

Was um alles in der Welt ist ein Betriebsauflauf? Kann man das essen? ;)

Der Ablauf beim Nachschieben dürfte aber, wie auch auf der Spessart-Rampe folgender sein:
Güterzug fährt in den Bahnhof. Schiebelok (in der Regel BR 151) setzt an den Zug (nicht gekuppelt) und drückt den Zug dann in Funkabstimmung mit der vorderen Lok über den Berg. In Amstetten lässt sie sich einfach zurückfallen, währen der eigentliche Zug ohne Halt weiterfährt. Anschließend fährt die Lok leer zurück nach Geislingen
Tecko
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Beitrag von Tecko »

Vielen Dank! In welcher Häufigkeit kann man sich dieses Anschieben vorstellen? Passiert sowas mehrmals am Tag, mehrmals die Woche?
Catracho
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Beitrag von Catracho »

Wo außer an der Geislinger Steige gibt es in Deutschland eigentlich noch planmäßigen Einsatz von Loks zum nachschieben? Mir fällt da spontan nur der Abschnitt Siegen-Ost - Rudersdorfer Tunnel auf der Dillstrecke ein.
Mfg
Catracho
Theirs not to reason why, theirs but to do and die. - Alfred Tennyson
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Hmm, mir fallen ein:

Frankenwald (Probstzella - Steinach im Wald)
Geislinger Steige (Geislingen West - Amstetten)
Spessart (Laufach - Heigenbrücken)
Dann das bei Siegen ;), teilweise auch schon ab Hagen-Vorhalle

bei den schweren Erz/Kohlezügen: Nürnberg - Regensburg Ost
bei Umleitern: Düsseldorf-Gerresheim - W'tal-Vohwinkel
Tecko
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Beitrag von Tecko »

Und noch ne kleine Zusatzfrage: Wie viele Loks werden denn zu diesem Zweck an der Geislinger Steige vorgehalten?
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

2x BR 151, am Wochenende (Sa 6:00 bis So 18:00) ist davon nur eine in Bereitschaft, die andere steht meist abgebügelt irgendwo in Geislingen...
Mario
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Beitrag von Mario »

ChristianMUC @ 12 May 2008, 19:53 hat geschrieben: Hmm, mir fallen ein:

Frankenwald (Probstzella - Steinach im Wald)
Geislinger Steige (Geislingen West - Amstetten)
Spessart (Laufach - Heigenbrücken)
Dann das bei Siegen ;), teilweise auch schon ab Hagen-Vorhalle

bei den schweren Erz/Kohlezügen: Nürnberg - Regensburg Ost
bei Umleitern: Düsseldorf-Gerresheim - W'tal-Vohwinkel

Hallo

Kannst du mir sagen ob die Züge auf der Frankenwald Bahn immer noch als Schiebelok eine Diesel 232 der ex DR fahren

Mario
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Meistens 151 oder 155, selten was anders, dann aber auch elektrisch... Private meistens eine 482 der SBB Cargo.
ChoMar
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Beitrag von ChoMar »

Was steht denn an der Geislinger Steige privat? Oder ist da nur DBB?
146225
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Beitrag von 146225 »

ChoMar @ 14 May 2008, 09:47 hat geschrieben: Was steht denn an der Geislinger Steige privat? Oder ist da nur DBB?
An Schubloks gibt es m.W. nur die bewährte 151 von Railion (die das Erbe der 150 antrat, nachdem sich die 139 als zu schwach erwies), jedoch sollten z.B. HGK und Veolia Cargo auch auf der Steige unterwegs sein. Ob nun mit oder ohne Schub bergwärts, entzieht sich meiner Kenntnis.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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411'er
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Beitrag von 411'er »

Ich hab erfahren, dass HGK ab und zu Schub bekommt, Veolia dürfte so über den Buckel kommen, groß ist der Zug nicht.

Zum Güterverkehr auf der 750: Zur Zeit herrscht sehr wenig Güterverkehr auf der Strecke, unter anderm Bauarbeiten bedingt um Mühlacker. Die Winnerzüge werden zum Beispiel umgeleitet. Die Winner, mit DB fahren meines Wissens wieder über die Steige. Die werden auch nachgeschoben.
Lokomotion/RTC bekam meines Wissens auch Nachschub (Ok, die gehören ja auch der DB zu 30%).
Sonntags kann es auch sein, dass beide Schubloks abgebügelt am Stellwerk stehen. Verstärkter Güterverkehr morgens und abends, da auch Nachschub. Ich hab es bisher nur zweimal miterlebt.
Einmal fuhr eine 151 solo Richtung Amstetten und kehrte wieder zurück, diese Aktion blieb mir jedoch fremd.

Grüße Philipp
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Beitrag von Fastrider »

411'er @ 29 Jun 2008, 18:23 hat geschrieben: Zum Güterverkehr auf der 750: Zur Zeit herrscht sehr wenig Güterverkehr auf der Strecke, unter anderm Bauarbeiten bedingt um Mühlacker.
Wie wird denn umgeleitet, dass man nicht über die Steige muss?
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Über Würzburg - Frankfurt...
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Beitrag von Fastrider »

ChristianMUC @ 29 Jun 2008, 19:05 hat geschrieben:Über Würzburg - Frankfurt...
Habs mir schon fast gedacht. Nur wollte ich das nicht glauben, dass man da so Riesen-Umwege fährt.
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Wieso riesen Umwege? Wenn das Ziel NRW ist und eh alles übers Rheintal geht...
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Beitrag von Fastrider »

ChristianMUC @ 30 Jun 2008, 22:19 hat geschrieben: Wieso riesen Umwege? Wenn das Ziel NRW ist und eh alles übers Rheintal geht...
Ich habe gerade an Basel/Karlsruhe/Mannheim - München gedacht. Aber so ist natürlich recht.

Auf die Riesenumwege bin ich gekommen, weil Leipzig - Nürnberg aus Trassenmangel am Frankenwald jetzt teilweise über Nordhausen - Kassel - Würzburg - Ansbach gefahren wird.
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Ja, Leipzig-Nürnberg ist son Problem - da gibts ja mittlerweile schon Züge, die mit Dieselvorspann über Hof fahren.
Und was Mannheim/Basel angeht - da geht vieles wie bisher über die Steige und dann halt ggf. ab Mühlacker über Karlsruhe Gbf mit Kopfmachen.
Tecko
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Beitrag von Tecko »

Fastrider @ 30 Jun 2008, 22:22 hat geschrieben: Auf die Riesenumwege bin ich gekommen, weil Leipzig - Nürnberg aus Trassenmangel am Frankenwald jetzt teilweise über Nordhausen - Kassel - Würzburg - Ansbach gefahren wird.
Sind solche "Riesenumwege" wirklich günstiger, als mal mit Diesel zu fahren?
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Wenn das entsprechende EVU keine Diesellok hat und diese anmieten müsste - ja.
Zudem gibt es teilweise auch Nachlässe auf den Trassenpreis, wenn man bestimmte Umwegrouten fährt. (Da ist mir jetzt aber konkret nur Hannover - Kassel über Altenbeken (Kurve) bekannt, da gibt es 40% Nachlass...)
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Beitrag von E18-Fan »

ChristianMUC @ 29 Jun 2008, 19:05 hat geschrieben:Über Würzburg - Frankfurt...
Ist das nicht die falsche Richtung? Mir eine Deutschlandkarte vorstellend hätte ich gedacht Frankfurt - Würzburg ...
Und müssen die dann nicht auf der Spessartrampe nachgeschoben werden? Oder gibt es Güterzüge (Gewichte ...) die auf der Geislinger Steige Nachschub brauchen, auf der Spessartrampe aber nicht?

Grüße Martin
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Beitrag von goldberger »

Ich denke es ging um das Nachschieben privater, und da steht eben an der Spessartrampe eine Lok, nicht an der Geislinger Steige...
ChoMar
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Beitrag von ChoMar »

Steht an der Spessartrampe nicht sogar ne private E94 zum nachschieben?
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Beitrag von ropix »

ChoMar @ 4 Jul 2008, 10:23 hat geschrieben: Steht an der Spessartrampe nicht sogar ne private E94 zum nachschieben?
Ja, die MWB-wir schieben Sie übern Berg E94.
-
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Beitrag von Tecko »

E18-Fan @ 2 Jul 2008, 19:23 hat geschrieben: Oder gibt es Güterzüge (Gewichte ...) die auf der Geislinger Steige Nachschub brauchen, auf der Spessartrampe aber nicht?

Grüße Martin
Ist die Geislinger Steige denn deutlich steiler?
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Beitrag von E18-Fan »

Tecko @ 4 Jul 2008, 13:56 hat geschrieben:
E18-Fan @ 2 Jul 2008, 19:23 hat geschrieben: Oder gibt es Güterzüge (Gewichte ...) die auf der Geislinger Steige Nachschub brauchen, auf der Spessartrampe aber nicht?

Grüße Martin
Ist die Geislinger Steige denn deutlich steiler?
Jetzt habe ich mal kurz nach den Steigungen gegoogelt:
Geislinger Steige: 22,5%o, Länge 5,6 km
Spessart-Rampe: 20%o, Länge 5,4 km
Etwas steiler ist die Geislinger Steige also.
Weiß aber nicht ob sich der Unterschied praktisch (auf die möglichen Zuglasten) auswirkt!
Nur zum Vergleich:
Frankenwaldrampe: Max. Steigungen: 29%o
Mittlere Steigung süd->nord: 22%o; nord->süd: 17%o
Habe das über die Streckenlänge und die Höhenmeter ausgerechnet, der Wert nord->süd kommt mir etwas wenig vor, offenbar gibt es da einige ebene Abschnitte.
Letztens bin ich über die Rampe von Norden nach Süden gefahren und die kam mir schon gscheit steil vor!

Grüße Martin
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Beitrag von 411'er »

Die Winnerzüge fahren jetzt aber wieder über die Geislinger Steige, meines Standpunktes beide, die mit Lokomotion/RTC und die mit DB RAILION.

Viel Glück ;)
Gruß Philipp
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Beitrag von 189 100-1 »

goldberger @ 3 Jul 2008, 19:07 hat geschrieben: Ich denke es ging um das Nachschieben privater, und da steht eben an der Spessartrampe eine Lok, nicht an der Geislinger Steige...
Private werden an der Geislinger Steige von der DB hochgeschoben.
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Beitrag von 411'er »

189 100-1 @ 16 Jul 2008, 01:53 hat geschrieben: Private werden an der Geislinger Steige von der DB hochgeschoben.
Nicht generell. TX Logistik zum Beispiel fährt (Sonderleistungen) generell nur Richtung Stuttgart (Steige runter),. Muss ein Zug Richtung München muss übers Maintal oder Rems/Ruhr gefahren werden.
Sieht man auch an den "Scania-Zügen".

Hier ein TXL-Zug, dessen Ladung (einem Freund und zwei weiteren anwesenden Fotografen) bis heute noch unbekannt ist in Wiesental, KBS 700 Karlsruhe-Mannheim. Das Ziel war München Pasing Rbf. Der Zug fährt Richtung Mannheim, also "eher weg" von München, da er ohne Schub nicht über die Alb kommt.
Die Aktion war übrigens am 18.3.2008...

Nachgeschoben werden zur Zeit neben eigenen Zügen nur HGK und Lokomotion/RTC (DB Anteil jeweils 30%).

Hab ich mal im Südbahnforum vor einiger Zeit nachgeforscht.

Gruß Philipp
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Beitrag von 189 100-1 »

411'er @ 16 Jul 2008, 22:51 hat geschrieben:Nicht generell. TX Logistik zum Beispiel fährt (Sonderleistungen) generell nur Richtung Stuttgart (Steige runter),. Muss ein Zug Richtung München muss übers Maintal oder Rems/Ruhr gefahren werden.
Sieht man auch an den "Scania-Zügen".
Du meinst bestimmt Rems/Murr, also TK - TB/TA - TC - NAN?
Nachgeschoben werden zur Zeit neben eigenen Zügen nur HGK und Lokomotion/RTC (DB Anteil jeweils 30%).
Die HGK gehört zu 54,5% den Stadtwerke Köln GmbH, zu 39,2% der Stadt Köln und zu 6,3% dem Rhein-Erft-Kreis (Quelle: Wikipedia), hat also mit der DB nichts zu tun - sieht man auch am Kooperationspartner der HGK: SBB Cargo. Der Railion Deutschland AG ist es egal, welcher Zug nachgeschoben wird, hauptsache die Kasse stimmt - allerdings weiß ich nicht, wieviel das Nachschieben kostet, von 130 bis 1300 € für einmaliges Nachschieben habe ich jetzt schon so ziemlich jeden Tarif gehört. Vermutlich dürfte es den meisten Privatbahnen schlichtweg zu teuer sein, daher die Umwege.
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