Brand im Eurotunnel
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wie n-tv im Moment berichtet, ist ein LKW auf einem der Shuttlezüge in Brand geraten. Es sollen dabei auch gefährliche Chemikalien an Bord dieses LKW sein. 12 Menschen sollen leicht verletzt sein. Der Tunnel bleibt voraussichtlich bis Freitag früh in beiden Richtungen gesperrt.
(Die Fakten sind von mir grob wiedergegeben)
(Die Fakten sind von mir grob wiedergegeben)
Die Gans erwacht betroffen.
Wird man aus Sicherheitsgründen nicht zulassen. Lieber nimmt man eine längerfristige Totalsperre in Kauf.firefly @ 11 Sep 2008, 21:12 hat geschrieben:Mir stellt sich jetzt die Frage, ob man und wie man den Verkehr mit nur einer Röhre abwickeln kann, im Falle die ausgebrannte Röhre ist zu stark beschädigt.
Kluge Aussage. Möchtest Du noch 20 km mit einem brennenden Zug fahren?firefly @ 12 Sep 2008, 13:52 hat geschrieben: Scheiss Sicherheit. Wieso hält der Zug eigentlich im Tunnel an, wenn er brennt. Es gibt ja wohl keinen dümmeren Ort als den Tunnel, um den Zug ausbrennen zu lassen.
Life is not a Ponyhof...
Es kommt immer auf die Begleitumstände an, von daher kann man das pauschal nicht beantworten. Aber ja, es ist manchmal besser, mit einem brennenden/rauchenden Zug noch den Tunnel zu verlassen.dragon46 @ 12 Sep 2008, 13:54 hat geschrieben: Kluge Aussage. Möchtest Du noch 20 km mit einem brennenden Zug fahren?
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Das ist ja wohl besser als Feuer im Tunneldragon46 @ 12 Sep 2008, 13:54 hat geschrieben: Kluge Aussage. Möchtest Du noch 20 km mit einem brennenden Zug fahren?
Wie ich mir jetzt hab sagen lassen, war es wohl auch der ursprüngliche Plan, brennende Züge immer ins Freie durchfahren zu lassen. Nur bei dem 1996er Brand ist das wohl daran gescheitert, dass der Fahrdraht vom Feuer durchtrennt wurde und der Zug stecken blieb. Seit dem ist der Notfallplan, im Tunnel anzuhalten. Wie sich nun herausstellt, ist das keine gute Idee.
http://www.guardian.co.uk/uk/2008/sep/12/t....channeltunnel1
Nach meinen Informationen soll die unbeschädigte Röhre am Samstag wieder freigegeben werden. Das wird aber trotzdem zu erheblichen Behinderungen führen. Auch entzieht es sich meiner Kenntnis, ob sich das lediglich auf den LKW-Shuttle bezieht.firefly @ 11 Sep 2008, 21:12 hat geschrieben:Mir stellt sich jetzt die Frage, ob man und wie man den Verkehr mit nur einer Röhre abwickeln kann, im Falle die ausgebrannte Röhre ist zu stark beschädigt. Ich will nämlich nächsten Mittwoch mit dem Eurostar nach London fahren. Das macht mich nun ein Bisschen nervös.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Ich glaube mit Umsteigen kommen man beim Eurostar nicht weit. Die Auslastung der Züge dürfte über 50% liegen. Und da Eurostar eine ordentliche Bahngesellschaft ist und in deren Zügen niemand auf dem Gang rumlungert, ist das keine Option. Ich würde eher dazu neigen, die Züge zu flügeln.spock5407 @ 12 Sep 2008, 19:11 hat geschrieben: Man muss halt südlich Lille alternierend Paris und Brüssel bedienen und für den
jeweiligen anderen Ast Korrespondenzanschlüsse mit Umsteigen herstellen.
Die Informationen, die ich über die Inbetriebnahme einer Röhre habe, beziehen sich nur auf den Güterverkehr, also LKW-Shuttle! Als Großkunde in diesem Bereich ist mein Arbeitgeber im Verteiler der Betreibergesellschaftspock5407 @ 12 Sep 2008, 19:11 hat geschrieben:Man muss halt südlich Lille alternierend Paris und Brüssel bedienen und für den
jeweiligen anderen Ast Korrespondenzanschlüsse mit Umsteigen herstellen.

Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Es hängt vom Feuer ab - vergiss nicht, dass der Fahrtwind einen brennenden LKW ggf. nur noch weiter anfacht. Gerade wenn unklar ist ob man es nach außen schafft isses vielleicht sinnvoll früh zu evakuieren als zu riskieren dass man dann doch im Tunnel evakuieren muss, nur mit zwischenzeitlich deutlich stärkerem Feuer.firefly @ 12 Sep 2008, 16:55 hat geschrieben: Das ist ja wohl besser als Feuer im Tunnel
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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a) sind Eurostar-Züge betrieblich nicht 2 voll eigenständige Halbzüge, die man man flügeln könnte.firefly @ 12 Sep 2008, 20:39 hat geschrieben:Ich glaube mit Umsteigen kommen man beim Eurostar nicht weit. Die Auslastung der Züge dürfte über 50% liegen. Und da Eurostar eine ordentliche Bahngesellschaft ist und in deren Zügen niemand auf dem Gang rumlungert, ist das keine Option. Ich würde eher dazu neigen, die Züge zu flügeln.spock5407 @ 12 Sep 2008, 19:11 hat geschrieben: Man muss halt südlich Lille alternierend Paris und Brüssel bedienen und für den
jeweiligen anderen Ast Korrespondenzanschlüsse mit Umsteigen herstellen.
Das ist nur Vorgesehen für Notfälle, um aus dem Tunnel rausfahren zu können, aber nicht im regulären Fahrgastbetrieb.
b ) würde ein Flügeln an der reduzierten Gesamtkapazität nichts ändern, worauf Du ja mit der Auslastung anspielst.
Alternativ könnte man natürlich 2 Züge im Blockabstand hinterherfahren lassen. Das weiss ich aber net, ob das
im Tunnel dort zugelassen ist.
Ich mein ja nicht, einen Zug zu halbieren, sondern zwei Züge zu koppeln, damit sie als ein Zug in der Tunnelstrecke weniger Kapazität beanspruchen.spock5407 @ 13 Sep 2008, 11:27 hat geschrieben: a) sind Eurostar-Züge betrieblich nicht 2 voll eigenständige Halbzüge, die man man flügeln könnte.
Das ist nur Vorgesehen für Notfälle, um aus dem Tunnel rausfahren zu können, aber nicht im regulären Fahrgastbetrieb.
b ) würde ein Flügeln an der reduzierten Gesamtkapazität nichts ändern, worauf Du ja mit der Auslastung anspielst.
Im Übrigen halte ich es für die grösste Frechheit, dem Güterverkehr den Vorrang einzuräumen. Es war wieder ein Güterzug, der den Schaden verursacht und nun gibt's auch noch Bevorzugung. Fliegen ist für Passagiere jedenfalls keine Alternative.
Dann ist der Zug eben 800 m lang. Was soll's. Die Welt hat auch schon längere Züge gesehen.spock5407 @ 13 Sep 2008, 19:09 hat geschrieben: Ähm, Du weisst dass ein Eurostar schon knapp 400m lang is? Was willst Du da noch koppeln?
Die Frage ist auch, ob die Software der Züge das überhaupt im Regelbetrieb vorsehen würde.
=> so einfach is dat net.
Dass sie das vielleicht nicht können, würde mich nicht wundern. Mir scheint Eurostar ohnehin ganz miserabel auf den Fall vorbereitet sein, dass die Kapazitäten im Tunnel auf unter 50% fallen. Das Krisenmanagement ist schlicht ein Desaster.
Sie brauchen doch keinen 800 m langen Bahnsteige. Sie brauchen die Züge nur im letzten Halt vor dem Tunnel zusammenkoppeln und beim Ersten dahinter wieder trennen. Wenn man will, geht das.spock5407 @ 13 Sep 2008, 22:00 hat geschrieben: Da gibts Vorschriften, Bahnsteige die nur für 400m-Züge da sind, usw.
Mach nicht Eurostar dafür verantwortlich. Die werden sicher das fahren, was irgendwie geht.
Eurostar fährt vielleicht, was möglich ist. Aber sie informieren derart schlecht, dass ich das Schlimmste befürchte.
Das geht nicht. Man muss den Zug im Notfall noch evakuieren können.firefly @ 13 Sep 2008, 22:43 hat geschrieben: Sie brauchen doch keinen 800 m langen Bahnsteige. Sie brauchen die Züge nur im letzten Halt vor dem Tunnel zusammenkoppeln und beim Ersten dahinter wieder trennen. Wenn man will, geht das.
Eurostar fährt vielleicht, was möglich ist. Aber sie informieren derart schlecht, dass ich das Schlimmste befürchte.
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Ich gehe davon aus, dass Du zu gegebener Zeit von Deinen Erlebnissen berichtest. :rolleyes:firefly @ 13 Sep 2008, 22:43 hat geschrieben: Aber sie informieren derart schlecht, dass ich das Schlimmste befürchte.
Beste Grüße usw....
Christian
Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
Christian
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1. Des hamma no nia so gmacht
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3. Da kannt ja a jeda kemma
Wie meine Kollegen berichten fahren im 5 Minuten Takt drei (Fracht-) Züge in die gleiche Richtung. Während die PKW und LKW vom Zug rollen, werden wohl Personenzüge nach dem gleichen Schema durch den Tunnel fahren. Danach ist die Gegenrichtung dran.firefly @ 13 Sep 2008, 21:16 hat geschrieben: Dann ist der Zug eben 800 m lang. Was soll's. Die Welt hat auch schon längere Züge gesehen.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Ja, kann ich machen. Ich hab kurzfristig umgebucht und bin mit dem Auto gefahren. Das ging wunderbar. Klappte alles wie am Schnürchen, so dass ich sogar immer eine Fähre eher gekriegt hab. Für mich ist Bahnfahren erst mal gestorben. Zumindest auf den grossen Distanzen. In London selbst bin ich dann nur noch gelaufen und mit der Bahn gefahren. Aber dort ist das Auto auch keine Alternative.Wildwechsel @ 18 Sep 2008, 13:23 hat geschrieben: Ich gehe davon aus, dass Du zu gegebener Zeit von Deinen Erlebnissen berichtest. :rolleyes:
Als ich das letzte Mal in London war, habe ich mir ein Auto gemietet (Rechtslenker)firefly @ 27 Sep 2008, 15:37 hat geschrieben:In London selbst bin ich dann nur noch gelaufen und mit der Bahn gefahren. Aber dort ist das Auto auch keine Alternative.


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Kannst Du uns vielleicht mal vor Deinen persönlichen Aversionen gegen den ÖPNV verschonen? Ich wüsste jetzt nicht warum Du in jedem fünften Thema erwähnen musst dass Du nicht in der Lage bist einen Netzplan zu lesen, das dürften so langsam alle wissen...Autobahn @ 27 Sep 2008, 21:06 hat geschrieben: Aber selbst die hätte ich bezahlt. Der ÖPNV ist dort zwar super aufgestellt, aber ich "verfahre" mich ja schon in meiner Heimatstadt mit Bus und Bahn :ph34r: . Und dann erst recht in London. Komisch, mit dem Mietwagen hatte ich keine Probleme, mich zurecht zu finden.
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@ Boris
Ich habe keine grundsätzliche Abneigung gegen öffentliche Verkehrsmittel. Ich würde sie auch häufiger nutzen, wenn es mir einen Vorteil bringen würde. Leider ist das auf den für mich wichtigen Relationen nicht der Fall. Dass ich mich mit dem Auto schneller und besser orientieren kann, liegt an meiner langen Berufspraxis
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Ich habe keine grundsätzliche Abneigung gegen öffentliche Verkehrsmittel. Ich würde sie auch häufiger nutzen, wenn es mir einen Vorteil bringen würde. Leider ist das auf den für mich wichtigen Relationen nicht der Fall. Dass ich mich mit dem Auto schneller und besser orientieren kann, liegt an meiner langen Berufspraxis

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Sind wir hier im Eisenbahn- oder im Autoforum? :rolleyes:
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck
Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
Otto von Bismarck
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