München - Prag
Am vergangenen verlängerten Wochenende habe ich mal endlich meinen langgehegten Plan umgesetzt und bin mit dem ALEX von München nach Prag und zurück gefahren.
Nach dieser Fahrt sind mir folgende Dinge aufgefallen:
Die Fahrtdauer ist immer noch ungewöhnlich lang. So weit ist das doch gar nicht... Eigentlich ist mir nicht ganz klar, wieso die Verbindung zwischen München und Prag seit dem Fall des Eisernen Vorhangs immer noch nicht besser ausgebaut wurde. Der Zug schaukelt noch wie vor 20 Jahren im Schneckentempo über eingleisige Strecken durch Oberpfälzer Wald und Böhmerwald und wird durch die insgesamt viermaligen Lokwechsel (in Regensburg, Schwandorf, Furth i.W. und Plzen) noch zusätzlich ausgebremst.
Wieso gibt es eigentlich nur zwei Zugpaare pro Tag? Und wieso fahren nur vier oder fünf Waggons über die ganze Strecke? Insbesondere die Rückfahrt gestern abend war sehr gut ausgelastet. Schon bei der Abfahrt in Prag waren die meisten Klappsitze in den Gängen der Abteilwägen belegt, und es stiegen immer noch mehr Leute zu. In Cham standen die Leute zweireihig in den Gängen. Erst ab Schwandorf entspannte sich die Situation, da eine größere Anzahl der Fahrgäste in den Zug nach Nürnberg umstiegen.
Wieso schafft man eigentlich die Lokwechsel trotz der sowieso schon großzügig bemessenen Aufenthaltszeiten in den jeweiligen Bahnhöfen nicht pünktlich? Jeder Rangiervorgang dauerte einige Minuten länger als vorgesehen, und am Ende traf der Zug mit beinahe 20 Minuten Verspätung in München ein (auf der Hinfahrt dasselbe). Und wieso ist der Lokwechsel in Furth i.W. überhaupt notwendig?
Alles in allem würde ich eine Zugfahrt München - Prag nur echten Eisenbahnfans empfehlen, die einmal wieder erleben wollen, wie sich Zugfahren vor 20 Jahren angefühlt hat: langsames Geschaukel über polternde Schienen, häufige lange Aufenthalte, keine Durchsagen (auf dem tschechischen Streckenabschnitt) und enge, überfüllte Abteilwägen...
Nach dieser Fahrt sind mir folgende Dinge aufgefallen:
Die Fahrtdauer ist immer noch ungewöhnlich lang. So weit ist das doch gar nicht... Eigentlich ist mir nicht ganz klar, wieso die Verbindung zwischen München und Prag seit dem Fall des Eisernen Vorhangs immer noch nicht besser ausgebaut wurde. Der Zug schaukelt noch wie vor 20 Jahren im Schneckentempo über eingleisige Strecken durch Oberpfälzer Wald und Böhmerwald und wird durch die insgesamt viermaligen Lokwechsel (in Regensburg, Schwandorf, Furth i.W. und Plzen) noch zusätzlich ausgebremst.
Wieso gibt es eigentlich nur zwei Zugpaare pro Tag? Und wieso fahren nur vier oder fünf Waggons über die ganze Strecke? Insbesondere die Rückfahrt gestern abend war sehr gut ausgelastet. Schon bei der Abfahrt in Prag waren die meisten Klappsitze in den Gängen der Abteilwägen belegt, und es stiegen immer noch mehr Leute zu. In Cham standen die Leute zweireihig in den Gängen. Erst ab Schwandorf entspannte sich die Situation, da eine größere Anzahl der Fahrgäste in den Zug nach Nürnberg umstiegen.
Wieso schafft man eigentlich die Lokwechsel trotz der sowieso schon großzügig bemessenen Aufenthaltszeiten in den jeweiligen Bahnhöfen nicht pünktlich? Jeder Rangiervorgang dauerte einige Minuten länger als vorgesehen, und am Ende traf der Zug mit beinahe 20 Minuten Verspätung in München ein (auf der Hinfahrt dasselbe). Und wieso ist der Lokwechsel in Furth i.W. überhaupt notwendig?
Alles in allem würde ich eine Zugfahrt München - Prag nur echten Eisenbahnfans empfehlen, die einmal wieder erleben wollen, wie sich Zugfahren vor 20 Jahren angefühlt hat: langsames Geschaukel über polternde Schienen, häufige lange Aufenthalte, keine Durchsagen (auf dem tschechischen Streckenabschnitt) und enge, überfüllte Abteilwägen...
Wo ist das Problem?
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Schneckentempo? Nun ein bissel schneller geht's schon.rautatie @ 6 Oct 2008, 10:34 hat geschrieben:Der Zug schaukelt noch wie vor 20 Jahren im Schneckentempo über eingleisige Strecken durch Oberpfälzer Wald und Böhmerwald und wird durch die insgesamt viermaligen Lokwechsel (in Regensburg, Schwandorf, Furth i.W. und Plzen) noch zusätzlich ausgebremst.
Es werden ja nicht nur Loks gewechselt:
- Regensburg: Zug schwächen, Fahrtrichtungswechsel, Wechsel von E auf Diesel
- Schwandorf: Fahrtrichtungswechsel
- Furth im Wald: Der einzige Lokwechsel, den man wirklich einsparen könnte. War nicht eine Zulassung der ER20 in Tschechien im Gespräch?
- Plzen: Wechsel von Diesel auf E und Verstärken des Zugs
Es wird nur so viel gefahren, wie bestellt und bezahlt wird. Generell: Vergangenes Wochenende war "Bierfest" in Plzen, demzufolge war extrem hoher Andrang. Viele haben die Gelegenheit auch für einen zusätzlichen Kurzurlaub in Praha genutzt.rautatie @ 6 Oct 2008, 10:34 hat geschrieben:Wieso gibt es eigentlich nur zwei Zugpaare pro Tag? Und wieso fahren nur vier oder fünf Waggons über die ganze Strecke? Insbesondere die Rückfahrt gestern abend war sehr gut ausgelastet. Schon bei der Abfahrt in Prag waren die meisten Klappsitze in den Gängen der Abteilwägen belegt, und es stiegen immer noch mehr Leute zu. In Cham standen die Leute zweireihig in den Gängen. Erst ab Schwandorf entspannte sich die Situation, da eine größere Anzahl der Fahrgäste in den Zug nach Nürnberg umstiegen.
Als der Eiserne Vorhang noch alltäglich war, fristeten die Strecken ein Schattendasein. Der Ausbau geht nunmal nicht auf Zuruf und kostet nebenbei auch Geld - und das nicht zu knapp. Generell find' ich die Fahrzeit aber nicht soo extrem schlimm. Die Aufenthalte kann man wunderbar nutzen, um Brötchen oder ein Bierchen zu kaufen. Grade Regensburg und Schwandorf sind hier sehr zu empfehlen. Und ich freue mich auch immer wieder, das Ramm-tamm-tamm zu hören. Wie war das bei Enid Blyton? "Wir fahren weit, wir fahren weit..."rautatie @ 6 Oct 2008, 10:34 hat geschrieben:Alles in allem würde ich eine Zugfahrt München - Prag nur echten Eisenbahnfans empfehlen, die einmal wieder erleben wollen, wie sich Zugfahren vor 20 Jahren angefühlt hat: langsames Geschaukel über polternde Schienen, häufige lange Aufenthalte, keine Durchsagen (auf dem tschechischen Streckenabschnitt) und enge, überfüllte Abteilwägen...
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Ich bin mir nicht ganz sicher, ob's wirklich der Grund ist, aber ich werfe mal vorsichtig die »Bahnsteiglängen« in den Raum.
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Danke für den interessanten und ausführlichen Bericht, rautatie!
Da ich im November nach Prag fahren werde, hab ich auch sehr lange wegen der Fahrt mit dem ALEX überlegt.
Abgesehen von der unerträglich langen Fahrzeit, hat mich die geringe Anzahl der Wagen und die nicht-Möglichkeit zur Sitzplatzreservierung abgeschreckt. Deine Beobachtung, dass der Zug extrem gut gefüllt war, bestärkt mich da in meiner Meinung - Bierfest in Pilsen hin oder her. Zumal ich sonntag nachmittags/abends zurück muß.
Zum Glück hab ich jetzt ein 99€-Ticket der Kranich-Airline nach Prag (hin und zurück) ergattert - die 37€ Aufpreis im Vergleich zum Prag-Spezial der Bahn und die vielleicht nochmal 30€ für die Fahrten vom/zum Flughafen werden durch die üppige Zeit-Einsparung sowie die Gewissheit, einen Sitzplatz zu haben, mehr als ausgeglichen.
Bahnfahren von München nach Prag ist wohl wirklich nur zu empfehlen, wenn man Bahnfahren mag und der Weg das Ziel ist - aber keinesfalls, wenn man aus 4 Tagen Prag möglichst viel Zeit in der Stadt rausschlagen will.
Da ich im November nach Prag fahren werde, hab ich auch sehr lange wegen der Fahrt mit dem ALEX überlegt.
Abgesehen von der unerträglich langen Fahrzeit, hat mich die geringe Anzahl der Wagen und die nicht-Möglichkeit zur Sitzplatzreservierung abgeschreckt. Deine Beobachtung, dass der Zug extrem gut gefüllt war, bestärkt mich da in meiner Meinung - Bierfest in Pilsen hin oder her. Zumal ich sonntag nachmittags/abends zurück muß.
Zum Glück hab ich jetzt ein 99€-Ticket der Kranich-Airline nach Prag (hin und zurück) ergattert - die 37€ Aufpreis im Vergleich zum Prag-Spezial der Bahn und die vielleicht nochmal 30€ für die Fahrten vom/zum Flughafen werden durch die üppige Zeit-Einsparung sowie die Gewissheit, einen Sitzplatz zu haben, mehr als ausgeglichen.
Bahnfahren von München nach Prag ist wohl wirklich nur zu empfehlen, wenn man Bahnfahren mag und der Weg das Ziel ist - aber keinesfalls, wenn man aus 4 Tagen Prag möglichst viel Zeit in der Stadt rausschlagen will.
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Eben net - so viele Leute finden in den Gängen auch net Platz...rautatie @ 6 Oct 2008, 11:31 hat geschrieben: Wozu ist eigentlich das Zug schwächen und wieder verstärken gut? Was spricht dagegen, die Anzahl der Waggons einfach gleich zu lassen? Immerhin war grade der mittlere Streckenabschnitt (wo der Zug am kürzesten ist) am stärksten ausgelastet.
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Bin schon oft mit dem Zug nach Prag egfahren. Normal ist über die Grenze zwischen Regensburtg und Pilsen tote Hose, aber es war an diesem Wochenende mehrfach Ausnahme:Wozu ist eigentlich das Zug schwächen und wieder verstärken gut? Was spricht dagegen, die Anzahl der Waggons einfach gleich zu lassen? Immerhin war grade der mittlere Streckenabschnitt (wo der Zug am kürzesten ist) am stärksten ausgelastet.
- verlängertes Wochenende mit Feiertag, wo viele einen Kurzurlaub in Prag machen
- Bierfest in Pilsen
- Bierfest in München

Normal ist die stärkste Belastung Prag-Pilsen und Freising - München. Sitzplatz ist nie ein Problem.
So unertragäglich ist die Fahrtzeit auch wieder nicht, und mit dem ganzen Flughafen-hin-und-her und einchecken ist man nicht soo viel schneller. Dafür hat man 6h Zeit am Stück udn kann da in Ruhe lesen/schlafen/was auch immer. Und gerade in Pilsen kannman sich auch noch was zum Essen/Trinken holen.
Und ab Ende 2009 soll es ja 20 Min. schneller gehen und der Lokwechsel in Furth im Wald wegfallen.
Taj, und ausgebaut wird nicht, weil die ICE-Strecke durch den ThüringerWald wichtiger ist, und damit das Geld weg.......Pläne für die Donau-Moldau-Bahn mit Fahrzeiten von 3-4 Stunden gibt es ja und schlafen in den Schubladen.....auf tschechischer Seite läuft der Ausbau Prag - Cheb ja bereits.
Doch, Sitzplatzreservierung scheint wider Erwarten zumindest auf der internationalen Strecke möglich zu sein. Jedenfalls waren viele Plätze in meinem Wagen reserviert.Oliver-BergamLaim @ 6 Oct 2008, 10:40 hat geschrieben:... und die nicht-Möglichkeit zur Sitzplatzreservierung abgeschreckt.
Noch ein Detail, welches für Verwirrung sorgte:
Wie gesagt wird der Zug ja im mittleren Streckenabschnitt "geschwächt", d.h. es werden mehrere Wägen abgehängt und später wieder andere Wägen drangehängt. Dies war aber den meisten Fahrgästen, die in Prag am Bahnsteig auf die Bereitstellung des Zuges warteten nicht geläufig: die Fahrgäste verteilten sich über die volle Bahnsteiglänge. Der Wagenstandsanzeiger in Prag (in Form einer digitalen Anzeige) war an diesem Bahnsteig defekt, sodass man nicht herausfinden konnte, welche Wagen bis München fahren würden. Als dann relativ spät der Zug bereitgestellt wurde begann das große Gerenne und Gerempel, als viele Leute merkten, dass ausgerechnet der Wagen, an dessen Position sie gewartet hatten nur bis Pilsen fuhr.
Ich selber hatte übrigens versucht zu erraten, dass vermutlich die letzten Wagen abgehängt werden würden und stellte mich an das vermutete vordere Ende des Zuges. Dies war mein Glück, denn bis sich die übrige Fahrgastmeute inklusive Schrankkoffern und Kinderwägen besonnen hatte, hatte ich schon einen der knappen Sitzplätze ergattert.
Wo ist das Problem?
Sollte man jemals dran denken die Strecke fernverkersmäßig auszubauen, wäre es dann nicht sinnvoller die Route über Nürnberg zu wählen? Von Nürnberg kommt man recht fix nach München und man hätte auch gute Umsteigeverbindungen in die restliche Bundesrepublik.
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Nun ja, die Zeitersparnis mit Fliegen ist doch noch deutlich spürbar.viafierretica @ 6 Oct 2008, 12:47 hat geschrieben: So unertragäglich ist die Fahrtzeit auch wieder nicht, und mit dem ganzen Flughafen-hin-und-her und einchecken ist man nicht soo viel schneller. Dafür hat man 6h Zeit am Stück udn kann da in Ruhe lesen/schlafen/was auch immer. Und gerade in Pilsen kannman sich auch noch was zum Essen/Trinken holen.
Und ab Ende 2009 soll es ja 20 Min. schneller gehen und der Lokwechsel in Furth im Wald wegfallen.
Zug sieht bei mir so aus:
20 min Fahrt in München zum Hauptbahnhof
20 Minuten vor Abfahrt des Zuges dort sein (Zeitpuffer bei evtl. Verspätung der Straßenbahn, Fensterplatz im Zug sichern)
6h Fahrt
Macht bis ins Zentrum von Prag 6h 40min Fahrzeit ab Haustür.
Mit Fliegen sieht's bei mir so aus:
30 min Fahrt zum Flughafen (S-Bahn)
1h vor Abflug dort sein
1h fliegen
1h für aufs Gepäck warten und in die Stadt fahren
unterm Strich 3h 30 min.
Rechnet man die gesparte Zeit auf Hin- und Rückweg hoch, spart man durchs Fliegen 6h 20min. Das ist ein ganzer Nachmittag extra. Bei einer längeren Reise mag das nicht ins Gewicht fallen aber bei einem verlängerten Wochenende ist es durchaus spürbar.
Sehr schade. Ich verstehe nicht ganz, weshalb viele internationale Bahnverbindungen nach wie vor Stiefkinder der Bahn zu sein scheinen. Sobald sich ein Zug einer Grenze nähert ist es vorbei mit der Hochgeschwindigkeit. Und insbesondere die Anbindung Tschechiens ans bayerische Schienennetz scheint ja von sehr niedriger Priorität zu sein. (Anderes Beispiel: auch die Züge München - Zürich sind nicht gerade für ihr atemberaubendes Tempo bekannt).viafierretica @ 6 Oct 2008, 11:47 hat geschrieben: Taj, und ausgebaut wird nicht, weil die ICE-Strecke durch den ThüringerWald wichtiger ist, und damit das Geld weg.......Pläne für die Donau-Moldau-Bahn mit Fahrzeiten von 3-4 Stunden gibt es ja und schlafen in den Schubladen.....auf tschechischer Seite läuft der Ausbau Prag - Cheb ja bereits.
6 Stunden mögen nicht allzu lang sein (zumindest im Vergleich mit einer Bahnreise durch China oder Russland), aber andererseits ist Prag ja auch nicht so weit von München entfernt (laut einer Entfernungskarte gerade mal 358 Straßenkilometer). Da wirken die 6 Stunden schon wieder ein wenig übertrieben.
Wo ist das Problem?
Das ist wieder typisch für dich, natürlich über Nürnberg und andere Regionen abhängen.Iarn @ 6 Oct 2008, 13:01 hat geschrieben: Sollte man jemals dran denken die Strecke fernverkersmäßig auszubauen, wäre es dann nicht sinnvoller die Route über Nürnberg zu wählen? Von Nürnberg kommt man recht fix nach München und man hätte auch gute Umsteigeverbindungen in die restliche Bundesrepublik.
Über Nürnberg würde es nur gehen, wenn man eine NBS entlang der A6 nach Pilsen bauen würde, sehr realistisch!
Eine Fahrzeitverkürzung wäre ganz einfach:
Ausbau München - Regensburg wo möglich, für höhere Geschwindigkeiten
Bau der Donau-Moldau-Bahn Regensburg - Roding, inkl. Ausbau der Anschlusstrecken
http://www.regensburg.de/wirtschaft/verkeh...ene/index.shtml
http://de.wikipedia.org/wiki/Donau-Moldau-Bahn
Man könnte eine Fahrzeit von 3,5 Stunden schaffen, das wäre durchaus noch attraktiv. Von Nürnberg her kommend müsste man die Zulaufstrecke Nürnberg - Schwandorf - Roding elektrifizieren und Amberg - Roding zweigleisig ausbauen. Kommt auch deutlich billiger als weiter auf die Marktredwitzer Strecke mit ihren vielen Tunneln zu setzen.
Ja, das klingt auf jeden Fall attraktiv und auch realistisch. 3,5 bis 4 Stunden wäre ungefähr die Fahrzeit, die ich normalerweise im Jahr 2008 erwarten würde.KBS 855 @ 6 Oct 2008, 12:18 hat geschrieben:Man könnte eine Fahrzeit von 3,5 Stunden schaffen, das wäre durchaus noch attraktiv.
A propos: zu den eh schon langen 6 Stunden kamen pro Fahrtrichtung noch jeweils etwa 20 Minuten Verspätung hinzu, wegen der überlangen Rangiervorgänge und einiger Wartezeiten auf kreuzende Gegenzüge.
Wo ist das Problem?
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Es gibt noch eine tägliche Busverbindung München Hbf. - Regensburg - Prag. Die spart allerdings gegenüber der Bahnverbindung weder Zeit noch Geld.rautatie @ 6 Oct 2008, 13:15 hat geschrieben: 6 Stunden mögen nicht allzu lang sein (zumindest im Vergleich mit einer Bahnreise durch China oder Russland), aber andererseits ist Prag ja auch nicht so weit von München entfernt (laut einer Entfernungskarte gerade mal 358 Straßenkilometer). Da wirken die 6 Stunden schon wieder ein wenig übertrieben.
Der Routenplaner von Google Maps gibt mit dem Auto eine Fahrzeit von unter 4 Stunden für München - Prag an - wie realistisch das ist vermag ich nicht zu beurteilen, aber in den USA habe ich gelernt dass man auf die Fahrzeitempfehlungen der Routenplaner 30 bis 50% draufschlagen kann (und nein, das lag nicht daran dass ich ständig wo angehalten hab

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Völlig d´accord, aber das musst dem Verkehrsministern sagen, nicht mirSehr schade. Ich verstehe nicht ganz, weshalb viele internationale Bahnverbindungen nach wie vor Stiefkinder der Bahn zu sein scheinen. Sobald sich ein Zug einer Grenze nähert ist es vorbei mit der Hochgeschwindigkeit. Und insbesondere die Anbindung Tschechiens ans bayerische Schienennetz scheint ja von sehr niedriger Priorität zu sein. (Auch die Züge München - Zürich sind nicht gerade für ihr atemberaubendes Tempo bekannt).

Dm Gegensatz zur Deutschen Einheit hat man bahnmässig die Ostöffnung völlig verschlafen, und die Bahnverbindungen sind anachronistisch. Die Autobahn Nürnberg -Prag wurde ja vor kurzem fertig gestellt......Die Elektrifizierung von Nürnberg nach Cheb wurde ja auch auf den St.Nimmerleinstag zurückgestellt, auf tschechischerSeite wird fleissig ausgebaut.....
Nach Polen ist es ja genau die gleiche Scheisse; Berlin - Breslau nur 300 km und auch 6 Stunden, aber dafür nur einmal am Tag......Dresden-Breslau auch nur Nahverkehr mit mindestens einmal umsteigen.
und selbst die Reaktivierung der paar Meter von Selb nach As ist ja ein Drama ohne Ende.
Ja stimmt. Das ist der Hauptgrund, weswegen ich mir einen Abstecher von Berlin nach Polen bisher immer verkniffen habe (mit Ausnahme einer Fahrt nach Stettin, aber auch die Fahrten Berlin - Stettin über Angermünde wirken eher wie eine Fahrt nach Großkleinklinkersheim und werden der Größe der Stadt Stettin nicht gerecht).viafierretica @ 6 Oct 2008, 12:26 hat geschrieben:Nach Polen ist es ja genau die gleiche Scheisse; Berlin - Breslau nur 300 km und auch 6 Stunden, aber dafür nur einmal am Tag...
Wo ist das Problem?
Tja, für die Eisenbahn hat man nun mal kein Geld, da steckt man lieber mehr in den Straßenbau, da darf es kosten was es will. Da baut man dann die A94 auch auf der teureren Trasse, nur damit man recht behält und die letzte A6-Lücke wurde auch nicht gerade in der günstigesten Trassenlage gebaut, mit sehr vielen Talbrücken.viafierretica @ 6 Oct 2008, 13:26 hat geschrieben: Völlig d´accord, aber das musst dem Verkehrsministern sagen, nicht mir........
Dm Gegensatz zur Deutschen Einheit hat man bahnmässig die Ostöffnung völlig verschlafen, und die Bahnverbindungen sind anachronistisch. Die Autobahn Nürnberg -Prag wurde ja vor kurzem fertig gestellt......Die Elektrifizierung von Nürnberg nach Cheb wurde ja auch auf den St.Nimmerleinstag zurückgestellt, auf tschechischerSeite wird fleissig ausgebaut.....
Nach Polen ist es ja genau die gleiche Scheisse; Berlin - Breslau nur 300 km und auch 6 Stunden, aber dafür nur einmal am Tag......Dresden-Breslau auch nur Nahverkehr mit mindestens einmal umsteigen.
und selbst die Reaktivierung der paar Meter von Selb nach As ist ja ein Drama ohne Ende.
Gerade der Verkehr nach Osteuropa müsste beschleunigt werden, in ein paar Jahren sind die Beziehung dorthin genauso wichtig wie in die westeuropäischen Länder. Während Frankreich alle Nachbarländer mit schnellen HGV-Verbindungen anschließen will und auch macht, wird bei uns wieder mal alles verschlafen.
Von der Trassierung her, müsste z. B. Berlin - Warschau eine tolle NBS ergeben, mit Bilderbuchfahrzeiten. Wäre es Frankreich, würde man wahrscheinlich schon planen, man denke nur an die tollen Projekte nach Spanien und der lange Tunnel nach Italien der geplant ist (das würde bei uns schon wieder kostenmäßig zerredet).
Berlin/Dresden - Wroclaw, da könnte man auch eine schnelle Verbindung herstellen, wenn man wollen würde, aber man schafft ja nicht mal zwischen Berlin und Dresden die Vorkriegsfahrzeit zu unterbieten!
Der Gipfel sind ja selbst Investitionen die nur wenig Geld kosten würden, die kaputtgeredet werden, weil man lieber Oberschweinseck eine Umgehungsstraße gönnt, weil ja 10 Autos am Tag die armen 50 Bewohner terrorisieren.
Selb - Asch ist ein Beispiel, das mit geringsten Mitteln zu einer erfolgreichen Strecke ausgebaut werden kann, mit Zügen Hof - Cheb und auch einigen Güterzügen die man hier an Land ziehen könnte. Aber ob sich da was tut? Der Selber Bürgermeister scheint dagegen zu sein, bahnfeindliche Provinz eben. Solange aber andere dafür sind, wird auch das kleine Hinterwälderlerdorf Selb nichts dagegen machen können, aber daran wirds wohl scheitern, die Lobby ist zu gering für die Reaktivierung.
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Eher weniger, wenn man diesen Angaben trauen darf. 300 Meter Zuglänge sollten demnach schon drin sein. Und in Domazlice sind die Bahnsteige, wenn ich das richtig im Kopf hab, auch eher endlos als knapp bemessen.Daniel Schuhmann @ 6 Oct 2008, 11:35 hat geschrieben: Ich bin mir nicht ganz sicher, ob's wirklich der Grund ist, aber ich werfe mal vorsichtig die »Bahnsteiglängen« in den Raum.
Beste Grüße usw....
Christian
Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
Christian
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1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
Eine ähnliche Situation herrscht auch im Raum Freyung im Bayerischen Wald: während von tschechischer Seite aus die Bahn bis fast zur Grenze nach wie vor in Betrieb ist, ist auf bayerischer Seite an eine Wiederaufnahme der Verbindung Passau - Freyung - Grenze nicht zu denken. Deswegen ist zum Beispiel Cesky Krumlov für Bahnreisende aus Bayern quasi unerreichbar.KBS 855 @ 6 Oct 2008, 12:48 hat geschrieben:Selb - Asch ist ein Beispiel, das mit geringsten Mitteln zu einer erfolgreichen Strecke ausgebaut werden kann, mit Zügen Hof - Cheb und auch einigen Güterzügen die man hier an Land ziehen könnte. Aber ob sich da was tut? Der Selber Bürgermeister scheint dagegen zu sein, bahnfeindliche Provinz eben.
Immerhin scheint es intensive Reaktivierungsbemühungen für die Strecke bis Freyung zu geben - auch wenn die meisten Freyunger Bürger dagegen sind und stattdessen einen Radweg auf der stillgelegten Trasse fordern.
Wo ist das Problem?
Hier hast du genau das gleiche Problem. Die tschechische Seite war sogar an einem Wiederaufbau nach Waldkirchen interessiert, das wäre auch touristisch äußerst interessant gewesen, gerade in einem Gebiet wo man für den sanften Tourismus wirbt, mit Zügen Passau - Ceske Budejovice (Budweis). Auch der Güterverkehr hätte davon etwas profitieren können.rautatie @ 6 Oct 2008, 14:00 hat geschrieben: Eine ähnliche Situation herrscht auch im Raum Freyung im Bayerischen Wald: während von tschechischer Seite aus die Bahn bis fast zur Grenze nach wie vor in Betrieb ist, ist auf bayerischer Seite an eine Wiederaufnahme der Verbindung Passau - Freyung - Grenze nicht zu denken. Deswegen ist zum Beispiel Cesky Krumlov für Bahnreisende aus Bayern quasi unerreichbar.
Immerhin scheint es intensive Reaktivierungsbemühungen für die Strecke bis Freyung zu geben - auch wenn die meisten Freyunger Bürger dagegen sind und stattdessen einen Radweg auf der stillgelegten Trasse fordern.
Dass sich Passau - Freyung noch halten kann, ist dem Engagement vieler Menschen für diese Strecke zu verdanken, nach dem die provinziellen Lokalpolitiker oftmals gegen die Strecke sind und ihren dummen Radweg fordern.
Ein Radweg ist eine tolle Sache, aber neben der Bahnstrecke und nicht auf ihr! Für den Straßenbau ist auch nichts zu viel und gerade im Zulauf auf Passau aus dem Wald könnte man die Straßen etwas entlasten mit einer Verbindung Freyung - Passau, die in Freyung optimalen Busanschluss aus den Winkeln haben müsste und auch aus Grafenau, wo ja die Ausrichtung mehr nach Passau als nach Zwiesel gehen dürfte.
Hoffen wir das beste für diese Strecke, aber wenn ich an den neuen FDP-Verkehrsminister denke, sehe ich tiefschwarz.
*Claudia Roth Gesicht aufsetzt*KBS 855 @ 6 Oct 2008, 13:18 hat geschrieben: Das ist wieder typisch für dich, natürlich über Nürnberg und andere Regionen abhängen.
Über Nürnberg würde es nur gehen, wenn man eine NBS entlang der A6 nach Pilsen bauen würde, sehr realistisch!
Eine Fahrzeitverkürzung wäre ganz einfach:
Ausbau München - Regensburg wo möglich, für höhere Geschwindigkeiten
Bau der Donau-Moldau-Bahn Regensburg - Roding, inkl. Ausbau der Anschlusstrecken
http://www.regensburg.de/wirtschaft/verkeh...ene/index.shtml
http://de.wikipedia.org/wiki/Donau-Moldau-Bahn
Man könnte eine Fahrzeit von 3,5 Stunden schaffen, das wäre durchaus noch attraktiv. Von Nürnberg her kommend müsste man die Zulaufstrecke Nürnberg - Schwandorf - Roding elektrifizieren und Amberg - Roding zweigleisig ausbauen. Kommt auch deutlich billiger als weiter auf die Marktredwitzer Strecke mit ihren vielen Tunneln zu setzen.
Ich bin gaanz gaanz traurig und auch betroffen. Ich wollte nur eine harmlose Frage stellen und Du unterstellst mir ich wolle Regionen abhängen. Dabei hat man mir hier in diesem Forum beigebracht, dass die Donau - Moldau - Bahn gaaanz gaaanz böse ist, weil die wollen über den Münchner Flughafen fahren und dann hat Freising keinen Fernverkehr mehr und die Freisinger sind gaaanz gaaanz traurig.
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Bis vor paar Jahren fuhr ja noch der EC Albert Einstein Interlaken - Prag (Gott habe ihn selig, der hatte übrigens wohl Europarekord im Lokwechseln: (8 mal!!!!! Bern, Zürich, Lindau, München, Regensburg, Schwandorf, Furth i Wald, Pilsen) - mit 7 Wagen......Eher weniger, wenn man diesen Angaben trauen darf. 300 Meter Zuglänge sollten demnach schon drin sein.
Auf tschechischer Seite sind Bahnsteiglängen sicher kein Problem. Was auf DB-Seite seither rückgebaut wurde, weiss ich nicht.
@ KBS855: völlig zustimm:-)
und zusammen mit der Höllental-Reaktivierung könnte man noch viel weiter fahren......
Nur in Sachsen geht so etwas "kleines" komischerweise.....
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Bitte nochmal nachrechnenOliver-BergamLaim @ 6 Oct 2008, 13:14 hat geschrieben: Macht bis ins Zentrum von Prag 6h 40min Fahrzeit ab Haustür.
[..]
unterm Strich 3h 30 min.
Rechnet man die gesparte Zeit auf Hin- und Rückweg hoch, spart man durchs Fliegen 6h 20min.

Ich denke das liegt daran, dass Deutschland nach der deutschen Einheit immer noch genug zu tun hat die ehemalig internationalen innerdeutschen Verbindungen benutzbar zu machen - und wenn man die Wahl zwischen Ausbau von München - Berlin und Ausbau von München - Prag hat, fällt die Wahl halt doch eher auf ersteres.rautatie @ 6 Oct 2008, 13:15 hat geschrieben:Sehr schade. Ich verstehe nicht ganz, weshalb viele internationale Bahnverbindungen nach wie vor Stiefkinder der Bahn zu sein scheinen.
Nichts gegen Prag, aber vernünftige Fahrzeiten nach Berlin sind mir dann irgendwie doch etwas wichtiger.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Dass sich solche Bahnstrecken touristisch lohnen sieht man ja an der Waldbahn ein Stück weiter nördlich. Sogar die kurze Stichstrecke von Zwiesel nach Bodenmais scheint ziemlich gut ausgelastet zu sein. Und das liegt unter anderem an einem guten Marketingkonzept mit Tagestickets und begleitenden Infomaterialien zu Wanderstrecken, einem vernünftigen Taktfahrplan etc.KBS 855 @ 6 Oct 2008, 13:07 hat geschrieben:Die tschechische Seite war sogar an einem Wiederaufbau nach Waldkirchen interessiert, das wäre auch touristisch äußerst interessant gewesen, gerade in einem Gebiet wo man für den sanften Tourismus wirbt, mit Zügen Passau - Ceske Budejovice (Budweis). .
Vor einigen Jahren habe ich mich mal mit einigen Freyungern über die Vorzüge einer Bahnanbindung unterhalten, die konnten mich leider gar nicht verstehen. "Wirklich?", hieß es. "Welcher Tourist fährt denn noch mit der Bahn? Die kommen doch alle mit dem Auto!" Ja klar, dachte ich, wie sollen sie auch sonst kommen, wenn kein Zug fährt...
Meiner Einschätzung nach wäre eine durchgehende Verbindung von Passau nach Tschechien über Freyung ein touristischer Erfolg - vorausgesetzt es fahren mehr als zwei Züge pro Tag und die Fahrt dauert nicht grade 5 Stunden...
Zum Thema Radweg auf stillgelegter Bahntrasse:
ich bin vor einigen Monaten mal auf der stillgelegten Trasse Kempten - Isny geradelt. Auf der ganzen Strecke kamen mir insgesamt vielleicht 5 Radler entgegen. Größtenteils war der Weg völlig verwaist. Also, mir schien der Sinn dieser Radelstrecke nicht so recht einzuleuchten... Viel touristisches Potential scheint er jedenfalls nicht zu haben...
Wo ist das Problem?
Wenn man denn die Strecke nach Berlin mal ordentlich bauen würde. Das ist ein Langzeitprojekt, während die zwei Autobahnen durch den Thüringer Wald schon fertig sind, da war anscheinend genug Geld da, nur für die Eisenbahn nicht. Es ist eh die Frage, ob da nicht eine Autobahn gereicht hätte.Boris Merath @ 6 Oct 2008, 14:22 hat geschrieben: Ich denke das liegt daran, dass Deutschland nach der deutschen Einheit immer noch genug zu tun hat die ehemalig internationalen innerdeutschen Verbindungen benutzbar zu machen - und wenn man die Wahl zwischen Ausbau von München - Berlin und Ausbau von München - Prag hat, fällt die Wahl halt doch eher auf ersteres.
Nichts gegen Prag, aber vernünftige Fahrzeiten nach Berlin sind mir dann irgendwie doch etwas wichtiger.
Wo wandert das Geld also hin? Berlin - München tut sich ja nichts, man kommt andererseits den Verpflichtungen z. B. gegenüber der Schweiz nicht nach (Mannheim - Basel, Lindau - München). Peinlich, Deutschland ist verkehrspolitisch einfach nur peinlich.
Und wenn wir schon bei München - Berlin sind, auch nur bei uns kommt man auf die Idee so eine verrückte NBS zu bauen, die natürlich über Erfurt muss. Dann wahrscheinlich muss noch jeder Zug nach Leipzig, dort Kopf machen und weiter nach Berlin.
Berlin - München soll ja eine Fahrzeit von ca. 4 Stunden (!) haben. Wofür dann eine NBS? Wie schnell würde die SNCF diese Verbindung schaffen? Da geht ja Paris - Marseille schneller und das bei weiterer Entfernung!
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Hm... steh ich da auf dem Schlauch?Boris Merath @ 6 Oct 2008, 14:22 hat geschrieben:Bitte nochmal nachrechnenOliver-BergamLaim @ 6 Oct 2008, 13:14 hat geschrieben: Macht bis ins Zentrum von Prag 6h 40min Fahrzeit ab Haustür.
[..]
unterm Strich 3h 30 min.
Rechnet man die gesparte Zeit auf Hin- und Rückweg hoch, spart man durchs Fliegen 6h 20min.![]()
München Haustür - Prag Innenstadt einfach:
Zug 6h 40min
Flug 3h 30min
hin und zurück:
Zug 13h 20min
Flug 7h
Zeitersparnis bei hin und zurück: 6h 20min
Ist da der Wurm drin? :blink:

Hm, also, ich finde, man sollte die Bedeutung internationaler Verbindungen nicht unterschätzen. Natürlich ist Berlin - München wichtig, aber deswegen den Zustand der Strecken nach Tschechien und Polen auf dem Stand der 80er-Jahre zu halten finde ich etwas zu kurzsichtig. Auch heute noch hat man das Gefühl, gleich müsse man mit Stacheldraht und Wachtürmen rechnen, wenn sich der Zug zögernd aus Furth i. W. kommend an die Grenze herantastet... Und kurz nach der kleinen Tafel, die die Grenze markiert bleibt er auch gleich stehen, irgendwo mitten im Wald, am kleinen Bahnhof von Cesky Kubice, und man schaut unwillkürlich zur Abteiltür, ob sie nicht gleich von einem zackigen Grenzorgan aufgerissen wird...Boris Merath @ 6 Oct 2008, 13:22 hat geschrieben:Nichts gegen Prag, aber vernünftige Fahrzeiten nach Berlin sind mir dann irgendwie doch etwas wichtiger.
Wo ist das Problem?
Ja wo sollen die Radler denn alle fahren? Es gibt so viele Radwege und die Radfahrer sind eine begrenzte Masse, jedenfalls dürfte kein Radweg wirtschaftlich sein (Donauradweg etc. mal abgesehen, da fahren wirklich viele).rautatie @ 6 Oct 2008, 14:25 hat geschrieben: Zum Thema Radweg auf stillgelegter Bahntrasse:
ich bin vor einigen Monaten mal auf der stillgelegten Trasse Kempten - Isny geradelt. Auf der ganzen Strecke kamen mir insgesamt vielleicht 5 Radler entgegen. Größtenteils war der Weg völlig verwaist. Also, mir schien der Sinn dieser Radelstrecke nicht so recht einzuleuchten... Viel touristisches Potential scheint er jedenfalls nicht zu haben...
Kempten - Isny wäre auch heute eine tolle Regionalverkehrsstrecke, leider hat man sie eingestellt. Ist ja auch keine touristisch interessante Region, wer macht schon im Allgäu Urlaub? :rolleyes:
Und das Argument der Freyunger ist zu kurzsichtig. Wenn kein Angebot da ist, verschließt man den Urlaubern die per Bahn anreisen wollen, den Weg und der Ökotourismus wird sicher zunehmen. Aber selbst wenn Urlauber aus nachvollziehbaren Gründen mit dem Auto anreisen, heißt das doch nicht, dass sie im Urlaub nicht auch mal Bahn fahren. Wenn z. B. ein Zug nach Tschechien gehen würde, warum sollten die dann unbedingt mit dem Auto fahren wollen?
Man könnte ja auch ein touristisch interessantes Angebot einführen und der Zug nach Ceske Budejovice könnte den Urlaubern die Vorzüge der tschechischen Braukunst näher bringen etc., es gäbe vieles umweltfreundlich zu entdecken.
Mit der Donau-Moldau-Bahn wäre die Bahn unschlagbar, dann könnte man die Flüge München - Prag einstellen. Man muss ja nur nach Frankreich schauen wie man es schafft solche Flugstrecken auszuhebeln und am Münchner Flughafen wäre wieder Platz für die Weitstrecken, so kann man helfen Kapazitäten zu schaffen, dann braucht man auch keine dritte Startbahn.Oliver-BergamLaim @ 6 Oct 2008, 14:31 hat geschrieben: München Haustür - Prag Innenstadt einfach:
Zug 6h 40min
Flug 3h 30min
hin und zurück:
Zug 13h 20min
Flug 7h
Zeitersparnis bei hin und zurück: 6h 20min
Ist da der Wurm drin? :blink:![]()
Ein weiterer Vorteil der Bahn, der häufig unterschlagen wird: man kann sorgenfrei ein paar leckere Biere kosten und kommt problemlos wieder zurück, ohne den Führerschein oder das Leben zu riskieren. Wäre das nicht schon Grund genug, die Strecke nach Budweis zu reaktivieren? Da könnte man doch glatt einen Budweiser Express touristisch vermarkten...KBS 855 @ 6 Oct 2008, 13:33 hat geschrieben: Man könnte ja auch ein touristisch interessantes Angebot einführen und der Zug nach Ceske Budejovice könnte den Urlaubern die Vorzüge der tschechischen Braukunst näher bringen etc., es gäbe vieles umweltfreundlich zu entdecken.
Wo ist das Problem?