Entschädigung bei Zugverspätung

Fragen und Diskussionen zu den Tarifen von Bahnen und Verkehrsverbünden.
XFOR
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Beitrag von XFOR »

Hallo,

BC100 Inhaber erhalten 15,- € Entschädigung bei Zugverspätung über X Minuten.
Wie wird dieser Gutschein beantragt?

Reicht es aus am Zielbahnhof zum Reisezentrum zu gehen? In welcher Zeit muss dies geschehen?
Dort gibt es dann eine Bestätigung - wohin muss diese gesendet werden?

Wie kann denn nachgeprüft werden, ob der BC100 Inhaber wirklich mit dem Zug gefahren ist?
dochnochmal
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Beitrag von dochnochmal »

15 Euro? Eigentlich nur 10, oder? Aber da gibt's hier auch Experten in Tariffragen...

Üblicherweise bekommst du im verspäteten Zug, wie alle Reisenden, eine Gutscheinkarte. Die füllst du aus und gehst damit mit deiner BC100 zum Reisezentrum deiines Vertrauens und bekommst dafür den Gutschein, der dann ein Jahr gültig ist. Wenn du im Zug keine Gutscheinkarte bekommen konntest, kannst du sie auch zeitnah am ServicePoint bekommen. Also nicht erst am nächsten Tag hingehen... Da kann ja dann jeder kommen... Am besten irgendwie nachweisen können das du mit dem Zug gefahren bist. Es liegen überall Fahrpläne im Zug aus, einfach den Zugbegleiter einen Zangenabdruck drauf machen lassen und mit dem Ding dann zum ServicePoint. Wenn es glaubwürdig ist, geht es auch ohne das, aber sicherer und besser ist es, einen Nachweis darüber zu haben, dass man mit dem Zug gefahren ist. Und wenn alles nicht geht... Email an deinen Kundenservice (Mailadresse hast du ja als BC100-Nutzer), den Fall erklären und am besten den Reiseplan mit Zangenabdruck eingescannt als Anhang beifügen, dann kommt der Gutschein in der Regel per Post zu dir.
XFOR
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Beitrag von XFOR »

dochnochmal @ 15 Jan 2009, 07:47 hat geschrieben: 15 Euro? Eigentlich nur 10, oder? Aber da gibt's hier auch Experten in Tariffragen...

Üblicherweise bekommst du im verspäteten Zug, wie alle Reisenden, eine Gutscheinkarte. Die füllst du aus und gehst damit mit deiner BC100 zum Reisezentrum deiines Vertrauens und bekommst dafür den Gutschein, der dann ein Jahr gültig ist. Wenn du im Zug keine Gutscheinkarte bekommen konntest, kannst du sie auch zeitnah am ServicePoint bekommen. Also nicht erst am nächsten Tag hingehen... Da kann ja dann jeder kommen... Am besten irgendwie nachweisen können das du mit dem Zug gefahren bist. Es liegen überall Fahrpläne im Zug aus, einfach den Zugbegleiter einen Zangenabdruck drauf machen lassen und mit dem Ding dann zum ServicePoint. Wenn es glaubwürdig ist, geht es auch ohne das, aber sicherer und besser ist es, einen Nachweis darüber zu haben, dass man mit dem Zug gefahren ist. Und wenn alles nicht geht... Email an deinen Kundenservice (Mailadresse hast du ja als BC100-Nutzer), den Fall erklären und am besten den Reiseplan mit Zangenabdruck eingescannt als Anhang beifügen, dann kommt der Gutschein in der Regel per Post zu dir.
Dank dir für die Antwort!
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

Ich hab jetzt auch mal eine Frage. Und zwar bin ich letzten Dienstag mit dem DB-Produkt City-Night-Line von München nach Paris gefahren und hatte über drei Stunden Verspätung, verursacht auf deutschem Boden. Der Tarif war die Sparnight für 49 Euro. Gekauft habe ich das Ticket allerdings (wegen des kostenlosen Postversands) bei den SNCF auf deren deutscher Internetseite. Meine Frage nun: Wer ist für die Erstattung zuständig? Die Deutsche Bahn oder die SNCF? Ich vermute fast die SNCF, vermute aber gleichzeitig, dass die für einen verspätet übergebenen Zug kaum blechen werden. Aber 75% Erstattung sind schon verlockend ^^
Wer weiß es sicher?
Guido
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Beitrag von Guido »

Du hast deine Fahrkarte bei der SNCF gekauft, ergo ist Dein Vertragspartner die SNCF. Irgendwelche Ansprüche mußt Du bei denen geltend machen.
Gruß, Guido

Tf bei der S-Bahn München
[img]http://www.eisenbahner-online.de/420-423.gif[/img]

Hinweis: Der obenstehende Beitrag spiegelt - sofern nicht anders gekennzeichnet - ausschließlich die persönliche Meinung des Verfassers wider.
Spirit of Obersulm-Wiesle
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Beitrag von Spirit of Obersulm-Wiesle »

Guido @ 3 May 2011, 10:49 hat geschrieben: Du hast deine Fahrkarte bei der SNCF gekauft, ergo ist Dein Vertragspartner die SNCF. Irgendwelche Ansprüche mußt Du bei denen geltend machen.
Käse! Die Ansprüche können beim Fahrkartenverkäufer oder jedem beteiligten Carrier geltend gemacht werden.
yeg009a

Beitrag von yeg009a »

Spirit of Obersulm-Wieslensdorf @ 3 May 2011, 11:54 hat geschrieben:Käse! Die Ansprüche können beim Fahrkartenverkäufer oder jedem beteiligten Carrier geltend gemacht werden.
Beim Fahrkartenverkäufer der Deutschen Bahn? Da habe ich meine Zweifel (In letzter Zeit schlug der Versuch, mit der DB-Fahrkarte, in Strasbourg, eine andere TGV-Verbindung nach Stuttgart umzubuchen, fehl (2. Klasse war ausgebucht, 1. Klasse war nicht gegen den Unterschied zw. der 2. und 1. Klasse, sondern gegen volle Zahlung für die höherwertige Klasse zu haben)), da es sich, wie Guido es schrieb, um SNCF-Fahrkarten (Ich glaube das kaum, in SNCF-Fahrkarten ein DB-Tarif ausgewiesen ist) handelt.

Was ist ein "Carrier"?
Systemfehler
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Beitrag von Systemfehler »

Wahrscheinlich neudeutsch für EVU ;)
Spirit of Obersulm-Wiesle
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Beitrag von Spirit of Obersulm-Wiesle »

yeg009a @ 3 May 2011, 17:25 hat geschrieben: Strasbourg
Was ist "Strasbourg"?
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Spirit of Obersulm-Wieslensdorf @ 3 May 2011, 22:50 hat geschrieben: Was ist "Strasbourg"?
BOAH jetzt ist aber mal gut!

JeDi, ChristianMUC, wir haben uns jetzt genügend über eure tollen "Spirits" amüsiert! Was ist der Sinn dieser Aktion? Mal wieder bisschen Unruhe hier reinbringen, weil man selbst mit seinen Forderungen diverser Sperrungen nicht durchkommt und sich jetzt nicht die Blöße geben kann doch hier mitschreiben zu wollen? Oder einfach nur zu viel Zeit und nicht wissen wohin mit überschüssiger Energie?

Steht wenigstens zu dem Blödsinn den ihr hier verzapft und schreibt unter euren richtigen Namen, so macht ihr euch nur noch lächerlich(er)!

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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

yeg009a @ 3 May 2011, 18:25 hat geschrieben: (Ich glaube das kaum, in SNCF-Fahrkarten ein DB-Tarif ausgewiesen ist)
Naja, es steht unten schon "Sparnight" drauf, die ja ein tarif der CNL ist.
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rockstar84
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Beitrag von rockstar84 »

Spirit of Obersulm-Wieslensdorf @ 3 May 2011, 22:50 hat geschrieben: Was ist "Strasbourg"?
Eine Stadt in Frankreich! Vielleicht kennst du sie besser unter dem Namen Straßburg.

Städte die im Ausland liegen bei ihrem früheren deutschen Namen zu nennen ist politisch nicht korrekt,
Ich will dir nichts unterstellen aber für dich gibt es vermutlich auch immer noch Apenrade, Nimwegen, Preßburg, Laibach und Danzig.
(Aabenraa, Nijmegen, Bratislava, Ljubljana und Gdansk)
Die "Harlingerland" ist die längste der drei Wangerooge-Fähren und wurde 1979 von der Werft Schürenstedt in Bardenfleth gebaut. Geschwindigkeit: 11,00 kn (21 km/h) Antriebsleistung: 820 kW Vermessung: 477 BRZ Motoren: 4 Fahrgäste: 635 Personen
Das Schiff ist in Besitz der Schiffahrt und Inselbahn Wangerooge, welche eine Tochtergesellschaft von DB AutoZug ist, welche eine Tochter von DB Fernverkehr ist.
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

Naja. Wobei Straßburg im Elsass liegt und einem da fast mehr Deutsch begegnet als Französisch, da ist das politisch schon noch korrekt. Anders ist es mit Städten wie Pressburg oder Laibach ;)
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Beitrag von Bayernlover »

Und nichtsdestotrotz kann man als normaldenkender Mensch mit gefühlten 0,5s Nachdenken darauf kommen. Aber das ist zuviel verlangt, und dann könnte man sich auch nicht profilieren und sich an Gesetzen und Regelwerken aufgeilen *kopschüttel*
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Beitrag von rockstar84 »

Bayernlover @ 3 May 2011, 23:22 hat geschrieben: Und nichtsdestotrotz kann man als normaldenkender Mensch mit gefühlten 0,5s Nachdenken darauf kommen.
Richtig. Schließlich sitzt dort das Europäische Parlament. Sowas sollte man als EU-Bürger schon wissen...
Die "Harlingerland" ist die längste der drei Wangerooge-Fähren und wurde 1979 von der Werft Schürenstedt in Bardenfleth gebaut. Geschwindigkeit: 11,00 kn (21 km/h) Antriebsleistung: 820 kW Vermessung: 477 BRZ Motoren: 4 Fahrgäste: 635 Personen
Das Schiff ist in Besitz der Schiffahrt und Inselbahn Wangerooge, welche eine Tochtergesellschaft von DB AutoZug ist, welche eine Tochter von DB Fernverkehr ist.
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Beitrag von Catracho »

Flo_K @ 3 May 2011, 23:18 hat geschrieben: Naja. Wobei Straßburg im Elsass liegt und einem da fast mehr Deutsch begegnet als Französisch, da ist das politisch schon noch korrekt. Anders ist es mit Städten wie Pressburg oder Laibach ;)
In Strasbourg begegnet einem mehr Deutsch als Französisch? Mit Sicherheit nicht. Und selbst wenn es so wäre, wenn es bei Bratislava oder Lubljana politisch unkorrekt sein soll den alten deutschen Namen zu nehmen dann ist es das im Falle der elsässischen Hauptstadt auch. Entweder oder.

Mfg
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Beitrag von Oliver »

Spirit of Obersulm-Wieslensdorf @ 3 May 2011, 10:54 hat geschrieben:Die Ansprüche können beim Fahrkartenverkäufer oder jedem beteiligten Carrier geltend gemacht werden.
"Die DB entschädigt grundsätzlich nur grenzüberschreitende Fahrscheine, die von der DB ausgegeben wurden." (http://www.bahn.de/p/view/service/fahrgast...rnational.shtml)
Sei dabei! - Der Film des ABC-Zugs München-Land: www.abc-zug.info/film
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Beitrag von rockstar84 »

Catracho @ 3 May 2011, 23:30 hat geschrieben: wenn es bei Bratislava oder Lubljana politisch unkorrekt sein soll den alten deutschen Namen zu nehmen dann ist es das im Falle der elsässischen Hauptstadt auch. Entweder oder.
Naja solange der korrekte Name aussprechbar ist sollte man ihn verwenden.
Die "Harlingerland" ist die längste der drei Wangerooge-Fähren und wurde 1979 von der Werft Schürenstedt in Bardenfleth gebaut. Geschwindigkeit: 11,00 kn (21 km/h) Antriebsleistung: 820 kW Vermessung: 477 BRZ Motoren: 4 Fahrgäste: 635 Personen
Das Schiff ist in Besitz der Schiffahrt und Inselbahn Wangerooge, welche eine Tochtergesellschaft von DB AutoZug ist, welche eine Tochter von DB Fernverkehr ist.
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

Catracho @ 3 May 2011, 23:30 hat geschrieben: In Strasbourg begegnet einem mehr Deutsch als Französisch? Mit Sicherheit nicht. Und selbst wenn es so wäre, wenn es bei Bratislava oder Lubljana politisch unkorrekt sein soll den alten deutschen Namen zu nehmen dann ist es das im Falle der elsässischen Hauptstadt auch. Entweder oder.

Mfg
Catracho
Nein, nicht entweder oder. Schon mal dran gedacht, dass im Elsass viel Deutsch gesprochen wird? Schonmal in Straßburg die Straßennamenbeschilderung der Altstadt angesehen? Schonmal in Straßburg die Erfahrung gemacht, was auf Französisch zu bestellen und dann auf Deutsch bedient zu werden? Ich schon. Und wer sagt bitte "Nice" anstatt Nizza
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

Oliver @ 3 May 2011, 23:31 hat geschrieben: "Die DB entschädigt grundsätzlich nur grenzüberschreitende Fahrscheine, die von der DB ausgegeben wurden." (http://www.bahn.de/p/view/service/fahrgast...rnational.shtml)
Danke. Das habe ich gesucht :)

(Sorry, dass ich das in zwei Beiträgen gepostet habe. Man gebe Asche auf mein Haupt)
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Ist das in irgendeiner Weise relevant? Große Städte haben häufig Namen in verschiedene Sprachen, so heißt München auf Englisch z.B. Munich, und bei Moskau nehmen wir ja auch den deutschen Namen und nicht Москва́.

Edit: Hmpf, die Forensoftware ist zu doof :-)
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Daniel Schuhmann
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

Flo_K @ 3 May 2011, 23:51 hat geschrieben: Sorry, dass ich das in zwei Beiträgen gepostet habe. Man gebe Asche auf mein Haupt.
Meinste, dass das in dieser OT-Exkursion noch irgendeinen Unterschied macht? :D
Catracho
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Beitrag von Catracho »

Schon mal dran gedacht, dass im Elsass viel Deutsch gesprochen wird?
Aber mit Sicherheit nicht mehr als Französisch. Viele Einwohner des Elsass sind trilingual. Deutsch wird beherrscht, ist aber weder Umgangssprache der Bevölkerung untereinander, noch Muttersprache.
Schonmal in Straßburg die Straßennamenbeschilderung der Altstadt angesehen?
Ja. Französisch und Elsässisch. Kein Deutsch.
Schonmal in Straßburg die Erfahrung gemacht, was auf Französisch zu bestellen und dann auf Deutsch bedient zu werden?
Nein. Mag aber daran liegen dass ich französischer Muttersprachler bin und mich ein Elsässer/Franzose nicht als Deutscher identifiziert, ergo auch nicht Deutsch mit mir spricht. Aber das ist eh kein Argument: In den Niederlanden spricht auch ein Großteil der Bevölkerung deutsch. Im Umgang mit Deutschen (z.B. im Restaurant bei einer Bestellung, um bei deinem Beispiel zu bleiben) wenden die Niederländer die Sprache auch an, aber nie als Umgangssprache untereinander. Muttersprache ist Deutsch dort erst Recht nicht. Das ist im Elsass genauso.

Dass Deutsch in Strasbourg von vielen Einheimischen beherrscht und in Gesprächen mit Deutschen auch genutzt wird macht es also noch lange nicht politisch korrekt auch die deutsche Bezeichnung für die Stadt zu verwenden. Sonst dürfte ich das mit Nijmegen auch machen.

Um ehrlich zu sein möchte ich aber gar nicht über die politisch korrekte Bezeichnung irgendwelcher Städte diskutieren, da mir diese Political Correctness sowieso gleich ist. Ich sag Nizza anstatt Nice. Und schreib auch Straßburg anstatt Strasbourg. Und benutze in der Regel auch Breslau anstatt Wroclaw. Dafür benutz ich nie Laibach oder Preßburg sondern immer Ljubljana und Bratislava. Eigentlich nehme ich immer das, was geläufiger und im Alltag üblich ist.

Mir geht es nur ums Prinzip: Wenn hier jemand mit politisch korrekt ankommt und meint Städte immer mit dem einheimischen und nicht deutschen Namen zu bezeichnen, dann soll er das bitte auch für Strasbourg tun. Da gibt es keine Ausnahme, das meinte ich mit "entweder oder". Denn die Sprachen dort sind Französisch und Elsässisch und nicht Deutsch.

Mfg
Catracho

PS: Das wars dann auch mit Off-topic von mir ;)
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Beitrag von Systemfehler »

Ich hab eher die Erfahrung gemacht, dass die Elsässer, die eigentlich sehr wohl deutsch verstehen und auch sprechen (vor allem weil das Elsässische große Verwandtschaft mit dem Allemanischen, einem deutschen Dialekt, hat), es dann auf einmal komplett verlernt haben, wenn sie denn tatsächlich einen Deutschen vor sich stehen haben! *lol*
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Tequila
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Beitrag von Tequila »

Sogar mein Schulatlas bezeichnet die slowakische Hauptstadt als "Preßburg", und nein, es ist kein Atlas der Marke 1939-1945, sondern der Nachwendezeit (baltische Staaten, die 1991 unabhängig wurden, sind darin schon enthalten).

@Systemfehler
Du kennst doch das gute alte Vorurteil über die Franzosen: Essen Milchbrötchen... äh Croissants, schlürfen Wein und schnauzen dich auf französisch an, wenn du ihre Sprache nicht sprichst. SCNR
Wobei das Elsass-Lothringen 1871-1918 zu Deutschland gehörte, deutsche Wurzeln sind daher nicht unüblich in der Gegend.
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
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Beitrag von GSIISp64b »

rockstar84 @ 3 May 2011, 23:16 hat geschrieben: Städte die im Ausland liegen bei ihrem früheren deutschen Namen zu nennen ist politisch nicht korrekt,
Ich sage Straßburg und Danzig, genau so, wie ich auch Rom, London (in deutscher Aussprache), Paris (dito) und Stockholm sage.

Und die Briten sagen zu München "Munich" und die Italiener "Monaco (di baviera)". So what?
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Boris Merath @ 4 May 2011, 00:05 hat geschrieben: Ist das in irgendeiner Weise relevant? Große Städte haben häufig Namen in verschiedene Sprachen, so heißt München auf Englisch z.B. Munich, und bei Moskau nehmen wir ja auch den deutschen Namen und nicht Москва́.

Edit: Hmpf, die Forensoftware ist zu doof :-)
MOCKBA :P

Ergänzung: Auch viele deutsche Städte haben im Ausland einen anderen Namen. So heißt Achen im französischen Aix la Chapellle und auf niederländisch Aken. Ist immer wieder lustig, durch Belgien zu fahren und je nach Provinz auf der gleichen Autobahn unterschiedliche Hinweisschilder zu sehen. Kurz hinter Lüttich (Luik, Liegé) heißt es dann auch Aachen. Übrigens, im niederländischen heißt es auch Keulen, statt Köln.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

rockstar84 @ 3 May 2011, 23:16 hat geschrieben: Ich will dir nichts unterstellen aber für dich gibt es vermutlich auch immer noch Apenrade, Nimwegen, Preßburg, Laibach und Danzig.
(Aabenraa, Nijmegen, Bratislava, Ljubljana und Gdansk)
Auch, wenn ich nicht gemeint bin, aber für mich gibt es auch die Städte Rom, Mailand, Moskau, Nizza, Kopenhagen, Athen, .... (Roma, Milano, Moskwa, Nice, Köbenhavn, Athina, ....)
Beste Grüße usw....
Christian


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2. Wo kamat ma denn da hi
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Beitrag von Mahlzeit »

rockstar84 @ 3 May 2011, 22:29 hat geschrieben: Richtig. Schließlich sitzt dort das Europäische Parlament. Sowas sollte man als EU-Bürger schon wissen...
Über Städtenamen zu streiten kann man machen oder auch nicht.
Ich mache es nicht, denn dazu fehlt mir die Zeit, außer das, was ich hier jetzt schreibe.
Mir ist es zum Beispiel egal, daß Köln in Holland Keulen geschrieben wird.
Ich nenne in Deutschland die korrekte Schreibweise für die Städte, wie sie auch in den Atlanten wiedergegeben ist und jeder versteht es.
Die Städtenamen werden in den Bahnhöfen nun mal in der Sprache wiedergegeben, deren Bestimmungsbahnhof der Zug hat.
Das ist halt so und war bei der Bundesbahn, wie jetzt bei der DB.
Catracho
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Beitrag von Catracho »

Tequila @ 4 May 2011, 09:23 hat geschrieben: Wobei das Elsass-Lothringen 1871-1918 zu Deutschland gehörte, deutsche Wurzeln sind daher nicht unüblich in der Gegend.
Vorsicht, das stimmt so nicht! Die Deutschen die sich zwischen 1871 und 1918 dort angesiedelt hatten wurden nach 1918 von den Franzosen samt und sonders ausgewiesen. Von daher gibt es heute im Elsass nur noch sehr wenige Leute die deutsche Wurzeln haben. Elsässische Wurzeln haben (selbstverständlich) viele, aber das ist nicht deutsch.

Mfg
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