JeDi @ 1 Feb 2009, 17:07 hat geschrieben:Bei der (nicht vorhandenen) Rechtschreibung wohl auch nicht...
Ich halte die
Rechtschreibung in der Tat für ein wichtiges Gut. Aber wirklich neutral gefragt, ist sie wirklich für den Job eines U-Bahnfahrers wichtig? Seine Hauptaufgabe dürfte doch wohl darin bestehen, die U-Bahn sicher zu führen und weniger darin, Romane zu veröffentlichen.
Zwar wird in bildungsnahen Schichten immer ein Zusammenhang zwischen der Beherrschung der Rechtschreibung und den sonstigen Fähigkeiten der Menschen gesehen, unbedingt richtig ist das aber nicht. Auch ein Legastheniker kann hochintelligent sein und seine Fähigkeiten liegen vielleicht im musisch - künstlerischen oder im technischen Bereich.
Das Führen von Fahrzeugen ist eher eine physische Fähigkeit. Sie ist den Menschen angeboren. Entweder man
kann es, oder nicht.
Lernen kann man allenfalls die Bedienung des Fahrzeugs und die Regeln für das jeweilige Verkehrsmittel.
Es ist sicher OT, also nur zur Kenntnisnahme: Ich war mit einer befreundeten Person auf einem Verkehrsübungsplatz. Nach einer Stunde Anfahren und Bremsen sagte ich: "Beim nächsten Mal üben wir das Lenken." Mit meinen Kindern war ich ebenfalls auf dem Verkehrsübungsplatz. Die Jüngste konnte noch nicht einmal vom Sitz aus über das Lenkrad blicken, geschweige denn, Gas und Kupplung erreichen. Aber auf meinem Schoß sitzend konnte sie problemlos lenken. Und gerade sie hatte später in der Schule Schwierigkeiten mit der Rechtschreibung (die aber durch Fleiß mittlerweile behoben sind). Der Erstgeborene fuhr von der ersten Minute an ohne Probleme, selbständig erkannte er gefährliche oder problematische Situationen. Die "mittlere" Tochter hingegen hatte überhaupt kein Talent.
Ich selbst durfte mal eine Fahrschultram der Rheinbahn (Düsseldorf) auf dem Betriebsgelände fahren. Innerhalb weniger Sekunden war ich mit dem Fahrzeug vertraut.
Ich kenne Neurochirurgen, die nicht einmal die elementarsten kaufmännischen Dinge begreifen und Kaufleute, die keinen Nagel in die Wand schlagen können.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.