[MD] Sprayer stirbt durch Stromschlag

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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gmg
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Beitrag von gmg »

chris @ 1 Feb 2006, 16:41 hat geschrieben: @mult oder wie du heißt: Der hieß Jochen, nicht Kochen!!! :P :ph34r:
Ich denke eh, dass Mult ein Freund von jochen ist und dieser innerhalb des Freundeskreises "Kochen" genannt wird. vielleicht war das ja sogar früher sein Tag (auf englisch auszusprechen).
Teilweise stand schon Mist in Jochens Beitrag. Meiner Meinung nach standen aber auch sinnvolle Sachen drinnen. Aber eigentlich will ich hier nichts weiter zu schreiben, denn über das Thema Graffitti kann man mit den meisten von euch einfach nicht sachlich diskutieren. Das Geliche gilt für das Betreten von Bahnanlagen.
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Froschkönig
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Beitrag von Froschkönig »

@ Jochen: Amen!

@ mult: Im Gegensatz zu Jochens Beitrag, überschreitet der Inhalt deines Beitrages dann leider doch diese feine Linie.
Klar muss man Graffiti-Sprüher nicht dämonisieren, aber es einfach hinnehmen oder sogar begrüßen, dass sie fremdes Eigentum "verzieren", geht dann doch zu weit.
Viele Spüher kann man als Künstler bezeichnen, sie werden sich auch selber so sehen.
Nur ist eben ihre künstlerische Ausdrucksform ins Illegale abgeglitten.
Und weil du das Sprühen mit dem Vandalismus in Zusammenhang gebracht hast:
Es mag sein, dass Sprüher eine andere Motivation haben als Leute, die in Zügen etwas zerstören.
Nur im Ergebnis hat beides die fatale Wirkung eines Präzendezfalles. Wo schon Müll liegt, kommt weiterer hinzu.
Da gibt es dieses nette soziologische Experiment aus den USA, einige werden es kennen.
Zu wissenschaftlichen Zwecken wurde ein Auto irgendwo abgestellt und über Wochen beobachtet.
Nach einigen Wochen ist gar nichts passiert, das Auto stand genauso da wie es hingestellt wurde.
Dann haben die Wissenschaftler eine Scheibe eingeschlagen.
Siehe da, innerhalb kürzester Zeit wurde das Auto anschließend beschädigt, ausgeräumt und letztlich angezündet.
Als Konsequenz ist daraus die Null-Toleranz-Strategie erwachsen nach dem Motto: Wehret den Anfängen.
Ich bin nicht dafür, Leute einzusperren, weil sie in der S-Bahn die Füße auf dem Sitz haben, doch unkommentiert sollte es nicht bleiben.
Denn je früher Grenzen gezogen werden, desto weniger werden sie gedehnt.
Jugendliches Rebellieren gegen Zustände und Verhältnisse hat es immer gegeben und gehört dazu.
Ein gewisser Teil davon ist aber auch ein Schrei nach Aufmerksamkeit. Geben wir sie den Jugendlichen, kümmern wir uns, nehmen wir ernst, dann geht vieles besser!

Und noch was Rechtliches:
Jochen hat schon recht, wenn er das Argument der fehlenden Sachbeschädigung bei rückstandsloser Entfernungsfähigkeit anführt.
Einige Gerichte sind dieser Argumentation tatsächlich gefolgt (in Bayern weniger, eher im Norden) und entschieden, dass es sich in diesem Fall eher um Verschmutzung, denn um Sachbeschädigung handelt.
Allerdings gibt es die Bestrebung vom Gesetzgeber, hier die Gesetze anzupassen, im letzten Jahr ging das zwar meines Wissen nach noch nicht durch, wird aber wohl kommen.
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gmg
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Beitrag von gmg »

gmg @ 1 Feb 2006, 16:50 hat geschrieben: über das Thema Graffitti kann man mit den meisten von euch einfach nicht sachlich diskutieren. Das Geliche gilt für das Betreten von Bahnanlagen.
Froschkönig ausgenommen ;)
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Beitrag von mult »

Also um eines klarzustellen,
ich kenne Jochen nicht!
Ich bin nicht irgendwie hier ins Forum gekommen sondern war auch früher schon einmal hier angemeldet da ich mich für Eisenbahnen aber auch für Graffiti Interessiere.

und @Matthias1044

ich glaube du hast da was ganz komplett falsch verstanden, ich habe da doch nichts gelobt!
Das war so gemeint das z.B. ich in letzter Zeit kaum noch Bahfahre auch wenn hier die S Bahnen sauber sind, da so viele Assis in der ahn sind das man eher Angst um seine Gesundheit hat.
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Beitrag von Jochen »

[QUOTE]mult Erstellt am 1 Feb 2006, 21:06
--------------------------------------------------------------------------------
.... da ich mich für Eisenbahnen aber auch für Graffiti Interessiere.

gute Kombination ;)
Jochen
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Beitrag von Jochen »

Quote Flok: Du verweist in deinem geistreichen Beitrag oft auf irgendwelche Infos die wir haben sollten, bevor wir schreiben (z.B. Reinigungskosten, etc...). Wenn du schon so große Sprüche klopfst, bring uns doch mal die ganzen Infos, auf die sich deine Aussagen stützen. Bin ja mal gespannt...

@ Flok: ich verstehe meinen Beitrag nicht als „dämliches Gesülze“, da du mir mit deinem zweiten Satz bestätigt hast, dass ich mir beim Schreiben etwas gedacht habe und ich „Gesülze“ damit in Verbindung bringe „jemandem etwas schöner zu reden als es eigentlich ist“.
Warum sollte ich versuchen euch von den wenigen „schönen“ Seiten dieser sog. „Kunst“ zu überzeugen? Das ist ungefähr so als ob man versuchen würde Feuer und Wasser zu verkuppeln…. Will ich auch gar nicht mein Schreibansatz war ein ganz anderer!

Quote Flok: „…Infos die wir haben sollten,….“
Ich weiß nicht wie das bei euch war, aber mir ist beigebracht worden, dass ich mir erst dann ein Bild über eine Sache bilden soll, wenn mir die Fakten dazu bekannt sind… anscheinend sind die Fakten über best. Themen vielen Beitragsschreibern (in diesem Thread) nicht bekannt, dennoch urteilen sie über Menschen und Dinge. Wenn ihr sagt „Graffiti ist asozial“ dann sage ich „ihr habt Recht“, sagt ihr aber „Graffiti führt dazu, dass die Fahrpreise steigen“ dann sage ich „informiert euch erstmal bevor ihr so einen Käse verbreitet!“


Zu deinen verlangten Fakten:
In der Presse etc. ist nach einer Graffiti-Aktion oft von Schäden zu lesen, die in die Tausende gehen. Nimmt man z.B. einen komplett besprühten Waggon, werden gerne Zahlen jenseits der 10.000 Euro genannt !
Wieviel qm hat ein Waggon? Eine ET 423 als Beispiel dürft so 60qm haben (L: 20m; H: 3m).
Nehmen wir 10.000 Euro ergibt sich folgenden Rechnung:
10.000 € /60qm= 166€/qm !!
Mir sind Preise von weit einem Viertel dieses Betrages bekannt (für alle in einer Zahl: ca. 40€/qm) !
Und wie wir alle wissen „ist der Geschädigte dazu verpflichtet, die kostengünstigste Reinigung zu wählen“…. Natürlich kommen zur Reinigung noch weitere Kosten hinzu wie Betriebsausfall, Überführung etc. aber dennoch ist ein derart hoher Kostenaufwand i.d.R. wohl nicht gegeben!
Sollte der Zug desweiteren noch mit einer zusätzlichen Schutzbeschichtung beschichtet gewesen sein, ist davon auszugehen, dass es nochmals günstiger wird.
Solltest du explizit ein Angebot wünschen, müsstest du ein wenig googeln, denn ich habe jetzt keine Fa. an der Hand. Wozu auch?

Zu Skandinavien kann ich dir leider keine Fakten präsentieren, da ich mir nicht jeden Zeitungsartikel aufbewahre. Ich habe aber letztes Jahr diesbezgl. einen Bericht in einer schwedischen Tageszeitung gelesen und aus anderen stichfesten Quellen kenne ich ebenfalls Zahlen die das belegen.

Bezgl. der Fahrpreise muss man sich lediglich die Kostendimensionen vor Augen halten in denen man zum Thema Bahn redet (Erhaltung, Sanierung, Renovierung etc.) Da ist es mit Sicherheit schmerzlich, dass man noch einige hunderttausend Euro für Graffitientfernung berappen muss, aber AUSSCHLAGGEBEND ist es mit Sicherheit nicht! Lediglich medienwirksam…. Schließlich klingt es besser wenn man den „schwarzen Peter“ den „bösen Sprayern“ in die Schuhe schieben kann, als wenn man sagt, dass man fehlinvestiert hat und dabei einige Millionen verbraten wurden, die nun wieder reingeholt werden müssen…

@ mult:
Leider muss ich den meisten hier recht geben: „erst denken, dann schreiben“
Wir führen hier nicht die Diskussion darüber, ob ein Menschenleben mehr Wert sei als ein Haufen Blech auf Rädern, das hat niemand behauptet. Dies gibt allerdings auch niemandem das Recht diesen Haufen Blech anzumalen…das gleiche gilt für das „Schmuddelimage“… Froschkönig hat den „broken-window-effekt“ (so heißt er in Fachkreisen) ja schon angesprochen, dieser berechtigt aber immer noch niemanden weiteren Schaden an einer Sache vorzunehmen mit der Begründung dass es eh schon kaputt war…. Zudem kann ich in letzter Zeit ohnehin von keinem Schmuddelimage mehr reden…. Die Züge sind schön (nur zu rot), ansonsten würden wir alle sie ja auch nicht so mögen ;)

Ein gutes Schlusswort denke ich….
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Jochen @ 1 Feb 2006, 21:38 hat geschrieben: Warum sollte ich versuchen euch von den wenigen „schönen“ Seiten dieser sog. „Kunst“ zu überzeugen? Das ist ungefähr so als ob man versuchen würde Feuer und Wasser zu verkuppeln…. Will ich auch gar nicht mein Schreibansatz war ein ganz anderer!
Totaler Unsinn - gegen schönes und genehmigtes Graffiti hab ich nichts, ganz im Gegenteil. Aber wenn Züge damit verziert werden, dann schon. Und somit sag mir bitte, wo die schönene Seiten dieser Kunst sein sollen? Schön ist es eben nur dann, wenn richtig schöne Bilder gemacht werden, die genehmigt sind (siehe z.B. Lärmschutzwände auf der S4 nach MEG). Das, was deine Artgenossen ansonsten zu 99% abschmieren, ist totale Scheiße. Irgendwelche Schriftzeichen, irgendwelche komischen Bilder - ja sehr schön! Du solltest wohl mal eher deine (ehemaligen) Kontakte zu Rate ziehen und sie fragen, was sie denn so treiben. Und wenn solch' eine Handlung durch eine Instanz (und sei es die härsteste Instanz - die OL) geahndet wird, na dann halt Pech gehabt.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Flok
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Beitrag von Flok »

„jemandem etwas schöner zu reden als es eigentlich ist“.

Naja. Das ist jetzt Ansichtssache! Und deine Fakten sind nicht wirklich Fakten. Aber egal.

Nachdem ich keinen Bock mehr auf dieses eigentlich nicht redenswerte Thema, noch ein paar abschließende Gedanken meinerseits dazu:

Graffiti an öffentlichen Objekten ist für die Mehrheit der zivilen Bevölkerung definitiv nicht schön, ärgerlich und störend wirkend. Sprayer, die ihre Kunst illegal und auch verbotener Weise an öffentlichen Einrichtungen ausüben, widersetzen sich somit wissentlich dem Denken der Gesellschaft und dem Gesellschaftsleben, und sind somit einfach asozial.
Picasso & co. brauchten schließlich auch keine Häuser und Bahnen für ihre Kunst, um anderen Leuten diese aufzudrängen.

Zum eigentlichen Thema:

Ich glaub keiner denkt wirklich ernsthaft, der Tod sei eine gerechte Strafe für ein Verbrechen oder eine Straftat. Wenn doch steckt diese Person noch in der Pupertät, oder wurde californisch erzogen.
Mitleid habe ich dennoch nicht. Mir wurde nämlich schon als Kleinkind beigebracht, nicht in die Steckdose zu langen. Und dass die Eisenbahn eben nicht nur mit 220V fährt, dürfte selbst jemanden ohne Schulbildung einleuchten.
Wenn nun trotzdem jemand meint, er müsse sich trotz Verbot wissentlich auf Bahnanlagen bewegen, um wissentlich etwas Verbotenes auszuüben, dann ist er definitv selber Schuld wenn er dabei verunglückt. Glaub da gibts nix zum diskutieren, oder?

Kein Mitleid haben heißt nicht, dass man den Tod gerechtfertigt findet.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Flok @ 2 Feb 2006, 09:23 hat geschrieben:Mitleid habe ich dennoch nicht. Mir wurde nämlich schon als Kleinkind beigebracht, nicht in die Steckdose zu langen. Und dass die Eisenbahn eben nicht nur mit 220V fährt, dürfte selbst jemanden ohne Schulbildung einleuchten.
Wenn nun trotzdem jemand meint, er müsse sich trotz Verbot wissentlich auf Bahnanlagen bewegen, um wissentlich etwas Verbotenes auszuüben, dann ist er definitv selber Schuld wenn er dabei verunglückt. Glaub da gibts nix zum diskutieren, oder?
Was einem Großteil der Leute nicht bekannt sein dürfte, ist die Tatsache, dass man eine Hochspannungsleitung nicht mal berühren muss, um sich ins Jenseits zu befördern (Spannungsüberschlag).

Damit will ich nichts entschuldigen.

Es gibt immer wieder Meldungen, dass Jugendliche (nicht immer Sprayer) z.B. auf Güterwaggons geklettert sind und jetzt um die Antwort, ob es ein Leben nach dem Leben gibt, reicher sind.

Ja, klar, das mit dem Spannungsüberschlag lernt man in der Schule, aber hier scheinen einige bei der entsprechenden Stunde gefehlt zu haben. :angry: :angry: :angry: (vielleicht weil sie in der Zeit gesprüht haben.;) ).
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Also ich habs in der Schule net beigebracht bekommen (vielleicht war ich da krank?) - aber mit ein bißchen Menschenverstand kann man sich das auch denken. Man sollte sich nur mal in der früh die "Stromparaden" angucken und die Blitze, die Stromabnehmer verursachen, wenn sie ne vereiste Oberleitung befahren. Daß hier keine 230V drin sind, sollte man sich da irgendwie denken können. :blink:
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gmg
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Beitrag von gmg »

ET 423 @ 2 Feb 2006, 13:07 hat geschrieben: Also ich habs in der Schule net beigebracht bekommen (vielleicht war ich da krank?) -
Doch, ich glaube, uns haben sie immer gesagt, wir sollen bloß nicht auf die Idee kommen, mal auf eine Überlandleitung zu klettern weil da eben Funken überspringen können. Dass man auch einfach so runterfallen kann, wurde dabei sogar verschwiegen wenn ich mich recht erinnere.
Wie hoch ist eigentlich die Spannung auf normalen Eisenbahnleitungen. Bei der U- Bahn ist sie ja anscheinend nur 800V, was mir für die U- Bahn schon erstaunlich wenig vorkommt. Dass es aber auch für einen 401er- ICE oder einen Güterzug reicht, kann ich mir dann aber gar nicht mehr vorstellen.
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Beitrag von ET 423 »

Ja, Überlandleitungen wurden oft angesprochen - aber net die Oberleitung der Eisenbahn.

Wie hoch die Spannung ist, kann ich dir schon sagen - die beträgt in Deutschland im Durchschnit 15000Volt bei 16,7Hz, können ein paar tausend Volt mehr oder auch weniger sein (wenn viel im gleichen Einspeisungsabschnitt unterwegs ist). Auch noch eine nicht unübliche Spannung sind 25000Volt und 50Hz.

Die U-Bahn in München fährt mit 750V Gleichstrom, ebenso wie die Trambahn. ;)
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ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Andere Spannungen sind 1500V bzw. 3000V Gleichstrom, wo es aber genau welche Spannung gibt, kann ich nicht sagen.
Lifeguard78
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Beitrag von Lifeguard78 »

Das ist halt unsere Gesellschaft, alles in Watte packen und gut ist. Es ist dann wieder die böse Bahn mit den Bösen 15kV. Verbrecher bekommen mitlerweile x Chancen. Und mal ehrlich, ist es nicht Gemein; ein Mörder kann auf seine schwere Kindheit verweisen, und wird wieder Resozialisiert. Ein Spreyer steht vor einer Oberleitung und die macht so einfach kurzen Prozess mit ihm. Fragt nicht nach seiner Kindheit, und was er noch für Strafmildernde Gründe hat, warum er jetzt gerade eine Sachbeschädigung begeht.
Ich glaube das Wurzel dieses Übels liegt schon in der Kinderstube. Eltern reden nicht mehr mit Ihren Kindern. Ich glaube, daß erste was ich beigebracht bekommen habe, Straßen sind gefährlich. Strom ist gefährlich. Im zarten Alter von 3 Jahren habe ich schon verstanden, daß Strom nicht nur durch Leitungen tötet, sondern auch wenn man von der Brücke versucht draufzupissen, bzw die Oberleitung mit einem Stock zu berühren. Und tot war für mich tot. Also was entgültiges. Nicht so wie heute in den Comics, bzw Computerspielen. Ach ja, man hat ja x Leben, und wenn es einen Verkohlt hat, steht man wieder auf. Ich hatte dann echt nicht das bedürfnis zu Prüfen, ob ich dann wirklich tot bin, wenn ich von der Brücke piss, oder auf einen Panzer krabbel der auf einem Zug steht, oder mal mit einem Stock die Leitungen berühren. Geschweigeden einen Drachen in Überlandleitungen fliegen zu lassen, bzw die Masten als schön hohe Klettergerüste zu missbrauchen. Es war einfach so, und Punkt.
Aber heute gibt es Tempo 30 Zonen, über Gleise laufen ist das normalste der Welt, etc.
Wollten wir der Tendenz weiter folgen, sollte man sich mal Gedanken darüber machen, ob wir die Eisenbahnen nicht komplett einmauern, oder einen zwischen die Schienen eine Metallplatte verlegen mit 12V aber einigen kAmpere. Die springen wenigstens nicht. Ist zwar ein extremer Verlust hinzunehmen, und die Leitungen müßen sehr dick sein.
Oder man schaltet die Oberleitungssegmente einzeln. So daß die immer nur dann Spannung führen, wenn Spannung benötigt wird. Und die Kosten hierfür ist auch wieder jeder Bereit zu zahlen. Denn dann sind unsere Kinder wieder in Watte gepackt, und wir brauchen nicht mehr hinterher zu sein, daß sie etwas nicht machen. Und es auch nicht aus trotz erst recht machen.

Naja, ich wäre dafür, das ergebnis von dem Blödmann zu Fotografieren und auf die großen Plakatwände zu hängen. Bildunterschrift, die Physik straft härter wie jeder Richter. Also halte dich besser dran.

Noch was zur Physik. Meines Wissens interresiert den Motor nur eins. Und zwar die Kraft. Die Kraft wird in Watt gemessen, bzw bei Lokomotiven sinnvollerweise in Kilowatt. Dass Gesetz lautet hier Spannung (in Volt) mal Strom (in Ampere) = Leistung (in Watt)
Dies hat zur Folge, dass je höher die Spannung ist, der fließende Strom immer kleiner wird. Der Vorteil hier ist, jede Leitung hat einen kleinen Wiederstand (in Ohm). Da hier die Formel Spannung = Wiederstand mal Strom ist, ist eine hohe Spannung vorteilhaft, weil dann sehr wenig strom im Wiederstand der Leitung verlorengeht. Ein weiterer Vorteil ist, daß man dünnere Leitungsquerschnitte verwenden kann, ohne das diese durch den fließenden Strom und den hierdurch auftrettenden Wiederstand heiß werden und im schlimmsten fall verglühen.
Nachteil ist hier jedoch, je höher die Spannung, umso größer werden die Distanzen in denen der Strom auch durch Luft überschlägt.
In der Ubahn fehlt einem der lichte Raum um 15kV sicher und ohne Überschlag zu transportieren. Wenn man auf die Stromschiene 15kV anlegen würde, könnte man die schönsten Lichtbögen zu den Gleisen beobachten. Weil nun die Spannung sehr gering ist, muss der Durschnitt der Leitung erhöht werden, damit der Wiederstand für den fließenden Strom geringer wird, und hierdurch weniger Wärme entsteht. Deswegen sind Stromschienen auch um einiges dicker als Oberleitungen. Dafür reicht aber auch schon ein kleiner Isolator (Verhindert einen Überschlag) zur Befestigung.
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Beitrag von jadefalcon »

ChristianMUC @ 2 Feb 2006, 13:38 hat geschrieben: Andere Spannungen sind 1500V bzw. 3000V Gleichstrom, wo es aber genau welche Spannung gibt, kann ich nicht sagen.
1500 V DC gibt's in weiten Teilen Frankreichs und in den Niederlanden, 3000 V DC u.a. in Belgien, Italien, im westlichen Russland, in Slowenien und Spanien.
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Beitrag von Der Adler »

jadefalcon @ 2 Feb 2006, 18:38 hat geschrieben: 1500 V DC gibt's in weiten Teilen Frankreichs und in den Niederlanden, 3000 V DC u.a. in Belgien, Italien, im westlichen Russland, in Slowenien und Spanien.
Wenn in den anderen Ländern die Züge mit dieser beschriebenen Spannung fahren können, warum aber wurde das hier bei uns 15 kV gewählt?
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Beitrag von Bahnfan »

Und warum heißt die Spannung Spannung? Warum haben wir 230V in der Steckdose? Genau! Das ist einfach aus vergangenen Zeiten so übernommen worden. Warum man es gewählt hat? Hm. Einfach "herzustellen", einfach zu "verarbeiten" oder so? :rolleyes:
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Beitrag von ET 423 »

DT810 @ 2 Feb 2006, 19:48 hat geschrieben: Wenn in den anderen Ländern die Züge mit dieser beschriebenen Spannung fahren können, warum aber wurde das hier bei uns 15 kV gewählt?
Ganz einfach - Wechselspannung läßt sich nahezu beliebig transformieren, Wechselspannung benötigt, wie schon von anderen gesagt, niedrigere Leitungsquerschnitte hat, über größere Entfernungen transportiert werden kann mit nur geringfügigen Verlusten, usw.. Die Vorteile liegen eindeutig bei der Wechselspannung, was aber nicht heißen soll, daß Gleichspannung schlecht ist - nur Wechselspannung ist eben besser.

Da könnte man auch fragen, warum wir ein 230V Hausnetz haben, warum unsere Stecker so geformt sind wie sie sind und die Engländer z.B. auch 230V verwenden, aber andere Stecker, die Amerikaner 115V im Hausnetz haben usw.. Viele Antworten auf diese Fragen liegen, wie Bahnfan sagte, in der Vergangenheit - es ist historisch begründet. ;)

Vorteil zwischen 115V und 230V ist ganz klar der, daß du niedrigere Stromstärke brauchst, um das gleiche Ergebnis (z.B. bei der Lichtleistung einer Lampe) zu kriegen. Weiterer Vorteil: Spannungsschwankungen im Stromnetz fallen bei 230V nicht so schnell auf (im Gegensatz zum 115er). Nachteil ist natürlich, daß 230V schon ordentlich weh tun und auch schon zum Tod führen können - aber das können 115V auch...
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Beitrag von jadefalcon »

Was man als Vorteil von Gleichstromsystemen sehen kann, ist sicherlich die Möglichkeit, Triebfahrzeuge im elektrischen Teil simpler aufbauen zu können - bzw. war dies zu Beginn der Elektrifizierungswelle ja auch ein oft gebrauchtes und beim damaligen Stand der Technik noch viel stichhaltigeres Argument als heutzutage. Man bedenke beispielsweise den fehlenden, weil nicht notwendigen Trafo, der gerade in der Vergangenheit recht viel Platz im Lokkasten weggenommen hat. Mit den heutigen, viel kompakteren Trafos, die auch unterflur eingebaut werden können, ist das Platz-Argument freilich weniger schlagkräftig.

Ganz interessant in dem Zusammenhang ist übrigens folgende Seite: http://www.e636.it/ . Dort wird die italienische Baureihe E636 - eine Gleichstromlok älterer Bauart - recht detailliert, allerdings nur in italienischer Sprache, beschrieben. Die Technik dieser Lok wirkt aus heutiger Sicht doch eher rustikal :D ...die Antriebssteuerung erfolgt beispielsweise im Grunde nur über einen stufenweise zu- und abschaltbaren Widerstand, Feldschwächung sowie Reihen- und Parallelschaltung der Fahrmotoren. Was ich allerdings nicht abwertend verstanden wissen will; Fakt ist, dass diese Loks und ihre Verwandten noch heute Dienst tun.
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Beitrag von Lifeguard78 »

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Beitrag von Flok »

Vandalismus: Deutsche Bahn beklagt anhaltend hohen Sachschaden – 50 Millionen Euro im Jahr

25.02.2006 - Die Deutsche Bahn leidet weiterhin unter großen Vandalismus-Schäden. Im vergangenen Jahr soll die Schadenshöhe von 2004 erreicht worden sein. Diese lag seinerzeit bei 50 Millionen Euro. Das erklärte DB-Sprecher von der Laden der „inform“, dem Mitgliedermagazin der TRANSNET.

Die Deutsche Bahn AG leidet nach wie vor unter großen Schäden durch Vandalismus. „Wir gehen davon aus, dass wir 2005 die Schadenshöhe des Vorjahres erreichen“, erklärte Konzernsprecher Heiner von der Laden der „inform“, dem Mitgliedermagazin der TRANSNET. Allerdings liege eine abschließende Bilanz noch nicht vor. 2004 habe der Schaden bei 50 Millionen Euro gelegen.

Seinerzeit seien bei der Bahn rund 50.000 Fälle aktenkundig geworden; insgesamt 26.000 hätten zur Anzeige gebracht werden können. Hauptproblem sei unverändert das so genannte Scratching, das Beschädigen von Fenstern, beklagte von der Laden in der „inform“. Allerdings bleibe auch Graffiti ein erhebliches Ärgernis.

Der DB-Sprecher betonte, dass die Beseitigung der Schäden hohe Priorität genieße. Er verwies jedoch darauf, dass allein die Neulackierung eines Wagens nach einer Graffiti-Attacke mindestens sieben Tage in Anspruch nehme. Schwerpunkte des Vandalismus insgesamt seien die großen deutschen Ballungsräume.

Quelle: www.transnet.org
Der Adler

Beitrag von Der Adler »

Oh mein Gott! Jetzt werden auch sogar die Gewerkschaftsartikel mit dem "schreienden" Überschrift über die Graffitis veröffentlicht.

Was ich denke daß nicht nur die Schwarzfahrer sondern auch die Sprüher uns alle Geld kostet. Ich glaube allmählich, daß die Beseitigung von Schmiereien auch auf die Fahrpreise umgelegt werden müssen, nicht nur durch die Schwarzfahrer allein. ! :angry: hoch 1000!
MünchnerFreiheit
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Beitrag von MünchnerFreiheit »

Soweit die Bahn als normal wirtschaftendes Unternehmen agiert, werden die Kosten für Graffity natürlich auf die Fahrpreise "umgelegt"...

Gruß Flo
Of Course I'm for Monogamy: I'm Also for Everlasting Peace and an End to Taxes
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Beitrag von BajK »

ich dachte, der innenraum (beim 423) sei mit einem lack beschichtet, auf dem nicht mal edding hebt?
Kann man nicht dann auch außen den Zug mit dem Zeug einsprühen?

Baut man halt Panzerglas ein, ist zwar teuer, kommt im Endeffekt dann aber doch billiger (oder ist das auch nicht gegen scratching resistent?) Bei BahnTV hab ich nen Bericht darüber geschaut
Koffer.
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