Wo sind eigentlich Engpässe?

Strecken und Fahrzeuge des Güterverkehrs
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Regiotraindriver
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Beitrag von Regiotraindriver »

ET 423 @ 7 Jun 2006, 23:29 hat geschrieben:
Streckentastensperre @ 7 Jun 2006, 19:03 hat geschrieben: "Fahren auf dem Gegengleis mit Zs7 ständig eingerichtet".
Hab ich eine Neuerung des Signalbuches verpaßt? :blink: :o
Ich glaube hier handelt es sich um eine Streckentastensperre eines Reichsbahnstellwerkes, denn dort darf ja mit Zs 7 auf das Gegengleis gefahren werden. :ph34r:

Korrekterweise heißt es dann aber: "Fahren auf dem Gegengleis mit Hauptsignal und Signal Zs 7 ist ständig eingerichtet". Bei der ehem. DB ist es natürlich das Signal Zs 6 nicht das Zs 7. :D
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glemsexpress
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Beitrag von glemsexpress »

Flok @ 10 Jan 2005, 16:39 hat geschrieben:Wenn es so ein Gesetz gibt, ist es in meinen Augen einfach nur Schwachsinn. Meiner Meinung nach gibt es eine ganz einfache Rangfolge, nach der gefahren werden sollte: Fernverkehr, Güterverkehr, Nahverkehr. Und schon geht keiner dem anderen im Weg um. Die paar Minuten Überholzeit hier oder da sind schnell wieder reingeholt... und wenn nicht, tut auch keinem weh. Dies könnte man auch verhindern, indem man wieder ein paar Zeitpuffer in die Fahpläne einbaut.
In Bretten werden öfters mal die Karlsruher Stadtbahnen von Güterzügen überhohlt.
luc @ 30 Apr 2005, 18:08 hat geschrieben:Auf die Strecke gehören schon ein paar mehr Überholgleise. Ich kenn die Strecke zwar nicht komplett auswendig, aber soweit ich das gesehen habe, gibt es zwischen Karlsruhe-Hagsfeld und Graben-Neudorf nur das Ausweichgleis in Blankenloch in Fahrtrichtung Mannheim.
Das stimmt. Im weiteren Streckenverlauf sind noch überhohlungen, in Hockenheim und Oftersheim (wie lange noch?) möglich. Außerdem meine ich in Waghäusel in Überhohlgleis gesehen zu haben.
Immerhin dürfte zwischen Graben-Neudorf und Manheim mehr Güterverkehr fahren, als weiter Richtung Karlsruhe.
Außerdem können sich die Züge Natürlich in Schwetzingen (für die Streckenunkundigen, da fängt die einführung in den Rbf MA an, außerdem kann man von dort direkt über Darmstadt nach Frankfurt fahren) und Graben-Neudorf möglich.
Flok @ 6 Jun 2006, 17:27 hat geschrieben:Und selbst wenn wird der GWB von den Fdl in Deutschland nicht genutzt - ganz im Gegensatz zu ihren Kollegen von der ÖBB.
Sagen wir es mal so, der GWB bird in Deutschland nicht oft angewendet, aber er wird.
Hier ein paar Beispiele, die ich jetzt in Erinnerung habe:
- Ich bin schon mal zwischen Graben-Neudorf mit einen RE auf den linken Gleis an einer RB vorbeigefahren. Und das ging so bis nach Karlsruhe.
- Ein weiteres beispiel: Mein IRE nach Karlsruhe wurde mal auf der SFS von einen ICE links überhohlt.
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Beitrag von luc »

Ich wurde mal mit meiner Stadtbahn S41 auf der Fahrt von Rastatt nach Karlsruhe Hbf kurz hinter Rastatt aufs linke Gleis gelenkt, weil auf dem "richtigen" Gleis ein ICE uns überholte. Ansonsten sah ich bei den IRE Tübingen-Stuttgart öfters auf dem linken Gleis einen 650 von Kirchheim (Teck) auf dem linken Gleis nach Plochingen fahren. Sonst erinnere ich mich nur an Gleiswechsel im Zuge von Bauabeiten, besonders auf der NBS Stuttgart-Mannheim. GWB kommt hierzulande also nicht allzu häufig vor.
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glemsexpress
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Beitrag von glemsexpress »

Beim Betrachten von luc´s beitrag fällt mir ein, das mich mal ein IC irgendwo zwischen Heidelberg und Karlsruhe rechts überhohlt hatte, während meine S-Bahn links fuhr.
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Regiotraindriver
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Beitrag von Regiotraindriver »

glemsexpress @ 8 Jun 2006, 00:15 hat geschrieben:Das stimmt. Im weiteren Streckenverlauf sind noch überhohlungen, in Hockenheim und Oftersheim (wie lange noch?) möglich. Außerdem meine ich in Waghäusel in Überhohlgleis gesehen zu haben.
Immerhin dürfte zwischen Graben-Neudorf und Manheim mehr Güterverkehr fahren, als weiter Richtung Karlsruhe.
Außerdem können sich die Züge Natürlich in Schwetzingen (für die Streckenunkundigen, da fängt die einführung in den Rbf MA an, außerdem kann man von dort direkt über Darmstadt nach Frankfurt fahren) und Graben-Neudorf möglich.


Sagen wir es mal so, der GWB bird in Deutschland nicht oft angewendet, aber er wird.
Hier ein paar Beispiele, die ich jetzt in Erinnerung habe:
- Ich bin schon mal zwischen Graben-Neudorf mit einen RE auf den linken Gleis an einer RB vorbeigefahren. Und das ging so bis nach Karlsruhe.
- Ein weiteres beispiel: Mein IRE nach Karlsruhe wurde mal auf der SFS von einen ICE links überhohlt.
Ja, in Waghäusel gibt es das Gleis 3, dort enden und beginnen die RB von/nach Biblis, insofern sie nicht bis Karlsruhe durgebunden sind. Und dann gibt's ja dort auch noch den alten Teil des Bf, den benutzen auch ab und zu mal ein paar Güterzüge. Des weiteren besteht zwischen Hockenheim und Graben-Neudorf die Möglichkeit sowohl über die Fernbahn als auch über die Rheintalbahn zufahren, auch dadurch ist eine weitere Möglichkeit des Überholens geschaffen. In Ma-Rheinau besteht ebenfalls noch die Möglichkeit überholt zu werden. Noch mehr Überholgleise finde ich für überflüssig. In Ma-Neckerau kann man übrigens auch noch Richtung Rbf fahren.

Zwischen Mannheim Hbf und dem Abzweig Molzau auf der SFS (hier zweigt die Strecke Richtung Karlruhe ab) kann man regelmäßig ICE Parallelfahrten beobachten. Zwischen Ludwigshafen und Mannheim wird der Gleiswechselbetrieb regelmäßig benutzt, die RE, RB und S-Bahnen von Lu nach Ma fahren sogar planmäßig im Gegengleis. :D

Ps.: Oftersheim ist ein Bahnhofsteil des Bf Schwetzingen.
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glemsexpress
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Beitrag von glemsexpress »

Regiotraindriver @ 8 Jun 2006, 13:09 hat geschrieben: Zwischen Ludwigshafen und Mannheim wird der Gleiswechselbetrieb regelmäßig benutzt, die RE, RB und S-Bahnen von Lu nach Ma fahren sogar planmäßig im Gegengleis.  :D
Da wird eh kreuz und Quer gefahren, wie´s grad so passt :P
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Beitrag von Zollstock »

glemsexpress @ 8 Jun 2006, 10:46 hat geschrieben: Beim Betrachten von luc´s beitrag fällt mir ein, das mich mal ein IC irgendwo zwischen Heidelberg und Karlsruhe rechts überhohlt hatte, während meine S-Bahn links fuhr.
dito, ist mir auf der gleichen Strecke auch schon in der Gegenrichtung passiert... allerdings wurde dabei gleich ein planmäßiger Halt ausfallen gelassen :blink: Warum auch immer
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Flok
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Beitrag von Flok »

Streckentastensperre @ 7 Jun 2006, 19:03 hat geschrieben: Zunächst einmal: die Bezeichnung des Gleiswechsel- oder Falschfahrbetriebs existiert nicht mehr, das ganze heißt jetzt "Fahren auf dem Gegengleis mit Zs7 ständig eingerichtet".
Offiziell nicht mehr. Trotzdem sehen die Tf´s entweder ein Hp2 mit Zs6, ein Zs8 oder einen Befehlsvordruck. Das sind drei unterscheidliche Betriebsführungen, auch wenn es nur noch einen Begriff dafür gibt.

Fahren auf dem Ggl bedeutet für den Fdl zusätzliche Arbeit, schließlich müssen Züge angeboten und die Erlaubnis gedreht werden.
Ihr armen Fdls könnt einem aber auch Leid tun. 1*)
Noch eine Frage: Welche Regionalbahnen auf zweigleisigen Strecken sind denn langsamer als Güterzüge? Auf meinen Strecken fahren die Personenzüge mindestens 100 km/h.
Hier die Antwort: Alle! RB haben eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 70 km/h, auch wenn auf dem Fahrzeug 140 km/h angeschrieben steht. Euch müsste das doch schon komisch vorkommen, wenn die Zugnummern der Güterzüge ständig auf die der Nahverkehrszüge auflaufen. Aber manche verstehen das nicht, und wieder andere verstehen es - machen aber nix. Doch: man wird angerufen und es wird gesagt, dass man langsamer tun soll weil die RB voraus is...
Und dann tritt der Fall ein, der euch beim Blick auf den Stelltisch wieder eine "Normalsituation" erkennen lässt: Der Güterzug hat seine Geschwindigkeit auf 70 km/h reduziert, 1*)um nicht ständig aufzulaufen und jedes Vr0 mitzunehmen und 1500 Tonnen wegen der PZB auf unter 70/55 km/h zu bremsen...

Man könnte durch fahren auf dem Gegengleis oft den ganzen Betrieb etwas flüssiger gestalten. Dass das nicht immer geht leuchtet mir ein, aber es gibt genug Fälle in denen es problemlos möglich wäre. Aber das wird in Deutschland wohl immer ein Wunschtraum bleiben - obwohl die Nachbarbahnen ÖBB und SBB die Funktionalität eindrucksvoll beweisen. Und da sind auch "nur" Fdl und Tf am Werk.
Streckentastensperre
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Beitrag von Streckentastensperre »

Hallo,

auf meinem Stellwerksbereich sind Züge nur noch rote Linie und dispositive Aufgaben (die ich durchführen darf) führt man am besten mit Hilfe der ZWL-Bilder durch.

Personenzüge können zwar eine geringere Durchschnittsgeschwindigkeit als Güterzüge haben, besitzen aber eine höhere Spitzengeschwindigkeit (i.d.R. 120). Sie sind daher auf freier Strecke schneller als Güterzüge (die Durchschnittsgeschwindigkeiten machen sie sich in den Bahnhöfen und Haltepunkten "kaputt").

Ein Güterzug braucht auf freier Strecke erkennbar länger,bis er einen Blockabschnitt geräumt hat. Lasse ich direkt dahinter jetzt eine Regionalbahn fahren, so fährt sie immer auf haltzeigende Blocksignale drauf zu und muss dementsprechend (ggf) immer wieder anhalten. Das wiederum bremst den Personenzug aus und verursacht Verspätungen, die man als Fdl begründen muss (könnte, wenn man Pech hat auch eine Nr. 11 werden - Personalbedingte Ursachen; 3x11 = Abmahnung).

Beachten sollte man auch, dass Güterzüge, wenn sie auf dem Gegengleis abgelassen werden, bei der Rückkehr aufs Regelgleis (aufgrund ihrer Länge und Geschwindigkeit) deutlich länger benötigen, bis die Zugstraße aufgelöst ist. In der Zeit sind natürlich beide Fahrtrichtungen blockiert (Fahrstraßenbildungs-,Auflöse- und Fahrtzeit).

Gruß
streckentastensperre
ALK
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Beitrag von ALK »

Mag ja alles stimmen... aber ich gebe dir jetzt mal ein Konkretes beispiel:
Strecke Trudering - Waldtrudering - Grafing - Rosenheim -Kufstein
Es gibt Fahrdienstleiter die lassen einen in Waldtrudering nicht mehr auf die Strecke wenn der Regionalzug (egal was für einer) in München Ost am einfahren ist. Für den Güterzug bedeutet das min. 10min Standzeit. Die RB ist dann bis Grafing außer reichweite weil höhere Spitzengeschwindigkeit (vmtl 140) in Grafing hält sie an ... der Güterzug kommt mit 100km/h von hinten und man dürfte am Stellwerk sehen das der Abstand kleiner wird, geht sich aber bis zum nächsten Bf noch aus... der is Aßling... da fährt die Rb mit 60km/h ein und aus und der Güterzug läuft auf! anschließend läuft der Güterzug ind Ostermünchen und Großkaro auf! Da vor Rosenheim ein Bü ist wird man in der Regel am Esig nochmals gestutzt so dass man nicht mehr vor der RB Richtung Kufstein durchkommt das heist auch hier wieder nachzuckeln mit 70km/h bis etwa Fischbach, dannach sind die Halteabständer der RB so weit auseinander das sie dem Güterzug nichts mehr tut!

Bei einem anderen Fahrdienstleiter kommt man in der gleichen Situation noch vor der RB raus, fährt ohne halt bis Kufstein durch und ist 15-20min vor der RB in Kufstein! lediglich am Block vor Grafing besteht die gefahr das die RB ein einziges mal vr0 bekommen könnte!

So und ein Fahrdienstleiter merkt das idr. aus dem Grund nicht das wir Tf uns das schon ausrechnen können wie schnell wir fahren müssen um nicht jedesmal auf zu laufen. Es kostet nämlich unwesentlich mehr energie einen 1500t nP Zug wieder auf 100km/h zu beschleunigen als einen leichten P Zug!

Und zum Thema Gegengleis... wäre das deutsche Netz vernünftig aufgebaut würde das überleiten keine Zeit kosten .... im Inntal gibt es beispielsweise ca alle 2Blöcke eine Üst und die sind meist mit 100km/h in der Ablenkung befahrbar! Ich empfehle jedem Fdl sich mal in Wörgel aufs Stellwerk zu setzen und den beiden FDl da oben über die Schulter zu blicken!
Mfg ALK
Streiks bitte erst nach 8Uhr! ;)
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ubahnfahrn
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Beitrag von ubahnfahrn »

ALK @ 9 Jun 2006, 07:47 hat geschrieben: Und zum Thema Gegengleis... wäre das deutsche Netz vernünftig aufgebaut würde das überleiten keine Zeit kosten .... im Inntal gibt es beispielsweise ca alle 2Blöcke eine Üst und die sind meist mit 100km/h in der Ablenkung befahrbar! Ich empfehle jedem Fdl sich mal in Wörgel aufs Stellwerk zu setzen und den beiden FDl da oben über die Schulter zu blicken!
Wie groß ist denn der Blockabstand im Inntal für das StW Wörgl ?

Bei uns ist der Abstand der Überleitstellen bei etwa 20 km auf einer 2-gleisigen Hauptstrecke mit mind. 3 Zügen/h und Richtung ...
(und ab 2007 mit GWB !!!?)
[img]http://img856.imageshack.us/img856/8064 ... eu2011.png[/img]

Grüße vom Holledauer Tor
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Flok
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Beitrag von Flok »

Streckentastensperre @ 8 Jun 2006, 19:25 hat geschrieben:
Personenzüge können zwar eine geringere Durchschnittsgeschwindigkeit als Güterzüge haben, besitzen aber eine höhere Spitzengeschwindigkeit (i.d.R. 120). Sie sind daher auf freier Strecke schneller als Güterzüge (die Durchschnittsgeschwindigkeiten machen sie sich in den Bahnhöfen und Haltepunkten "kaputt").
Eben, dass ist das Problem das kein Fdl erkennt!
Ein Güterzug braucht auf freier Strecke erkennbar länger,bis er einen Blockabschnitt geräumt hat. Lasse ich direkt dahinter jetzt eine Regionalbahn fahren, so fährt sie immer auf haltzeigende Blocksignale drauf zu und muss dementsprechend (ggf) immer wieder anhalten. Das wiederum bremst den Personenzug aus und verursacht Verspätungen, die man als Fdl begründen muss
Auf freier Strecke trifft das zu. Aber was ist eine "freie Strecke"? Wenn die Haltepunkte der RB in weitem Abstand zueinander liegen, ist die RB schneller. Als "weit" bezeichne ich jetz mal ab 10 km. Liegen die Haltepunkte -wie es meistens der Fall ist- fünf bis sieben Kilometer auseinander, fährt die RB mit ca. 70 km/h. Somit laufen jedes mal tausende von Tonnen auf und es wird wertvolle Energie an 1000 Hz Magneten verbraten.
Ein weiteres Problem ist die Trägheit vieler Fdl. Anstatt dem ankommenden Güterzug durchzuziehen, muss er natürlich durch die Gütergleise schleichen, wie es traditionell in fast jedem Bahnhof geschieht. Nachdem das den Zug ausbremst, lässt der Fdl ihn natürlich gleich im Bahnhof stehen, weil in 3 Minuten die RB rausfährt. Hätte er durchgezogen, wäre der GZ schon über alle Berge und der Tf der RB würde keine einzige orange Lampe mehr sehen.
Und selbst wenn die RB mit ein bis zwei Minuten Verspätung rauskommt, kann sie diese auf ihrem Weg leicht wieder rausfahren und jeder ist glücklich.
(könnte, wenn man Pech hat auch eine Nr. 11 werden - Personalbedingte Ursachen; 3x11 = Abmahnung).
Da kann ich euch auch etwas verstehen. Eigentlich seid auch nicht ihr die unkompetenten Übeltäter, sondern eure Oberen bzw. die allgemeine DB Fahrordnung. Manche Fdl würden uns auch oft lassen wenn ihnen die ZÜ nicht dazwischen fuchteln würde.
Beachten sollte man auch, dass Güterzüge, wenn sie auf dem Gegengleis abgelassen werden, bei der Rückkehr aufs Regelgleis (aufgrund ihrer Länge und Geschwindigkeit) deutlich länger benötigen, bis die Zugstraße aufgelöst ist. In der Zeit sind natürlich beide Fahrtrichtungen blockiert (Fahrstraßenbildungs-,Auflöse- und Fahrtzeit).
ALK hat das schon angeschnitten: Wegen der überall betriebenen Rückbaustrategie von DB Netz wird es immer weniger oft möglich sein auszuweichen und zu überholen. Es hat auch keinen Sinn wenn 1500 t / 700 Meter auf vergammelten 40 km/h Weichen zum überholen ansetzen müssen. Die ganze Infrastruktur in Deutschland ist für sowas grundsätzlich mal nicht (mehr) geeignet - und DB Netz tut auch weiterhin alles dafür, dass dies auch in Zukunft nicht funktionieren wird.
Aber wenn mir auf dem Weg von Regensburg nach Nürnberg 3 Züge entgegen kommen, und ich mit 70 km/h der RB hinterher eier, muss ich mir schon ans Hirn langen.
Oder: Warum kann man nicht die eh haltende RB im Bahnhof ausnahmsweise auf dem Gegengleis halten lassen, um den GZ mit 100 durchzuziehen? Entweder wir sind so schnell dass die RB gleich wieder aufs richtige Gleis kann, oder sie machts halt am nächsten Bahnhof - bis dahin ist der GZ auf jeden Fall wieder weg. Das Problem dabei ist, dass wir das aus der Lok nicht überblicken können. Und das noch viel größere Problem ist, dass 95% aller Fdl traditionell nach "Schema F" verfahren und auch in den oben genannten Situationen nichts machen.
Das was mich am meisten stört, ist einfach die grundsätzliche Interessenlosigkeit der meisten Fdl! Was hindert sie daran, einfach mal anzufunken und zu fragen: "Hey, wie lang is dein Zug, und wie schwer?" Anhand dieser Daten können dann beide überschlagen ob sich ein Überholversuch lohnt. Aber von Seiten DB Netz passiert einfach nichts, absolut garnix! Es fehlt an KREATIVITÄT!!!!

Und komm mir bitte jetz nicht mit der zusätzlichen Arbeit mit telefonieren usw... Wir Tf müssen auch immer mehr machen, egal ob Schreibzeug, Lok putzen, Züge selber bremsen usw. Und wir überleben das auch - mit dem gleichen Geld!
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glemsexpress
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Beitrag von glemsexpress »

Flok @ 9 Jun 2006, 19:44 hat geschrieben: Warum kann man nicht die eh haltende RB im Bahnhof ausnahmsweise auf dem Gegengleis halten lassen, um den GZ mit 100 durchzuziehen? Entweder wir sind so schnell dass die RB gleich wieder aufs richtige Gleis kann, oder sie machts halt am nächsten Bahnhof - bis dahin ist der GZ auf jeden Fall wieder weg. Das Problem dabei ist, dass wir das aus der Lok nicht überblicken können.
Ich kann dir sagen, das das selbst bei einen IC nicht funktioniert der auf einger Gut ausgebauten Strecke (Vmax 160 km/h) an einer S-Bahn vprbeifährt. Das habe ich wie schon erwähnt einmal mitgemacht:
- Wechsel in Wiesloch Waldorf auf das Gegengleis
- In der Nächsten Station (Rot-Malsch) ist der IC immer noch nicht eingetroffen.
- Warten (aber nur noch kurz)
- IC überhohlt
- Warten
- Mit ca. 5min Auf rechtes Gleis wechseln und weiterfahren.

Das liegt daran, das eben eine normale Strecke höchstens eine Zugfolge von 2-3 Minuten hergibt. Eine Störungsfreie Überhohlung für den zu überholenden Zug muss mindestens über 5 Stationen erfolgen (wenn der folgende Zug schon fast aufgefahren ist). Soll ein Auffahren verhindet werden würde ich noch mehr Stationen ansetzten.
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Beitrag von Flok »

Schön das du bei dir so ein Erlebnis gemacht hast... ich will jetz auch nicht überheblich klingen, aber ich verbringe meine 40 Stunden Woche auf Güterzügen und das auf mehreren 100 Kilometern. Ich sage dir, dass das durchaus möglich ist; nicht überall - aber oft!
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Beitrag von ALK »

ubahnfahrn @ 9 Jun 2006, 11:41 hat geschrieben: Wie groß ist denn der Blockabstand im Inntal für das StW Wörgl ?

Bei uns ist der Abstand der Überleitstellen bei etwa 20 km auf einer 2-gleisigen Hauptstrecke mit mind. 3 Zügen/h und Richtung ...
(und ab 2007 mit GWB !!!?)
Überleitstelle so etwa alle 5km. Beide Gleise sind absolut gleich Siganlisiert, also jeder Block den es am Regelgleis gibt, gibt es auch am Gegengleis (sprich auch im Gegengleis selbe Zugdichte wie am Regelgleis möglich!) Dazu eben die Geschwindigkeit bei der Überleitung von meist 100km/h. Ich meine es ist klar, wenn am anderen Gleis kein Platz ist, zuckelt man auch im Inntal hinter der RB her. Aber wenn Platz ist, gehts vorbei!
Mfg ALK
Streiks bitte erst nach 8Uhr! ;)
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Beitrag von elchris »

ALK @ 10 Jun 2006, 18:49 hat geschrieben: Überleitstelle so etwa alle 5km. Beide Gleise sind absolut gleich Siganlisiert, also jeder Block den es am Regelgleis gibt, gibt es auch am Gegengleis (sprich auch im Gegengleis selbe Zugdichte wie am Regelgleis möglich!) Dazu eben die Geschwindigkeit bei der Überleitung von meist 100km/h. Ich meine es ist klar, wenn am anderen Gleis kein Platz ist, zuckelt man auch im Inntal hinter der RB her. Aber wenn Platz ist, gehts vorbei!
Und das ohne Probleme:

Die Fdl fragen nach (weil ihnen die Leitstelle wohl nur gesagt hat "Sonderzug mit Dampflok") - wie schnell darfst du und wie schnell bist du da? 01 hing dran - ab Kufstein ging es bis Innsbruck ungefähr 8 mal hin und her. B)
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