Rauchverbote (nicht nur) bei der Bahn

Alles was in den anderen Foren OFF-TOPIC wäre.
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tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Woodpeckar @ 10 Jun 2006, 21:41 hat geschrieben:Welch neue Idee, selektives Frühableben auf Basis der Moral der Scheinheiligkeit.  :angry:
Die Bundesregierung plant, Motorradfahrern, die ohne Helm verunglücken, dass diese die Behandlung selbst bezahlen müssen. Das geht in dieselbe Richtung. Schaun mer mal, ob das durchkommt.
Woodpeckar @ 10 Jun 2006, 21:41 hat geschrieben:Wie viele wären auch beim Vorzeigen einer Nichtraucherlunge davongelaufen?
Irrtum, zuerst wurde eine Nichtraucherlunge gezeigt.
Die Raucherlunge sah übrigens tatsächlich schrecklich und Furcht erregend aus.
andreas
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Beitrag von andreas »

man muß ja alkoholkonsum nicht verbieten, aber:

wie beim den zigaretten kräftige warnhinweise auf alle bier, wein, schnaps uws flaschen.
werbeverbot für alkoholika jeglicher art
schnaps und co. (also die harten sachen) nur noch in spezialgeschäften
offensichtlich betrunkene in der öffentlichkeit zur ausnüchterung verhaften/in ein krankenhaus einliefern
öffentliche besäufnisfeste abschaffen
massive steuererhöhungen auf alkoholhaltige getränke
senkung der promillegrenze auf 0,1
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

andreas @ 10 Jun 2006, 22:06 hat geschrieben:man muß ja alkoholkonsum nicht verbieten, aber:
wie beim den zigaretten kräftige warnhinweise auf alle bier, wein, schnaps uws flaschen.
Animiert Jugendliche m.E. eher. Habe schon viele gesehen, die es cool finden, dass "... kann tödlich sein" draufsteht und man das trotzdem konsumiert.
andreas @ 10 Jun 2006, 22:06 hat geschrieben:werbeverbot für alkoholika jeglicher art
Zustimmung.
andreas @ 10 Jun 2006, 22:06 hat geschrieben:schnaps und co. (also die harten sachen) nur noch in spezialgeschäften
Zustimmung.
andreas @ 10 Jun 2006, 22:06 hat geschrieben:offensichtlich betrunkene in der öffentlichkeit zur ausnüchterung verhaften/in ein krankenhaus einliefern
Zustimmung.
andreas @ 10 Jun 2006, 22:06 hat geschrieben:öffentliche besäufnisfeste abschaffen
Zustimmung.
andreas @ 10 Jun 2006, 22:06 hat geschrieben:massive steuererhöhungen auf alkoholhaltige getränke
Zustimmung.
andreas @ 10 Jun 2006, 22:06 hat geschrieben:senkung der promillegrenze auf 0,1
Zustimmung.
ropix
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Beitrag von ropix »

andreas @ 10 Jun 2006, 22:06 hat geschrieben: man muß ja alkoholkonsum nicht verbieten, aber:

wie beim den zigaretten kräftige warnhinweise auf alle bier, wein, schnaps uws flaschen.
werbeverbot für alkoholika jeglicher art
schnaps und co. (also die harten sachen) nur noch in spezialgeschäften
offensichtlich betrunkene in der öffentlichkeit zur ausnüchterung verhaften/in ein krankenhaus einliefern
öffentliche besäufnisfeste abschaffen
massive steuererhöhungen auf alkoholhaltige getränke
senkung der promillegrenze auf 0,1
Schön wärs - nur durchsetzbar isses in keinster Weise. Da fehlt einfach der Realismus.
-
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

ropix @ 10 Jun 2006, 22:19 hat geschrieben: Schön wärs - nur durchsetzbar isses in keinster Weise. Da fehlt einfach der Realismus.
Einige Punkte sind sicher durchsetzbar.
Zumindest die Steuererhöhungen, da der Staat immer Geld braucht. Einige der anderen Punkten könnten in 5-10 Jahren kommen.
Was das andere Thema - Zigaretten - angeht, hat hier die Bundesregierung ihre Hausaufgaben noch nicht gemacht und die EU-Vorgaben noch nicht umgesetzt. Hier drohen Strafen. Wenn die EU auch härter gegen Alkohol vorgeht, muss das langfristig in nationales Recht umgesetzt werden.
ropix
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Beitrag von ropix »

tra(u)mmann @ 10 Jun 2006, 22:23 hat geschrieben: Einige Punkte sind sicher durchsetzbar.
Zumindest die Steuererhöhungen, da der Staat immer Geld braucht. Einige der anderen Punkten könnten in 5-10 Jahren kommen.
Was das andere Thema - Zigaretten - angeht, hat hier die Bundesregierung ihre Hausaufgaben noch nicht gemacht und die EU-Vorgaben noch nicht umgesetzt. Hier drohen Strafen. Wenn die EU auch härter gegen Alkohol vorgeht, muss das langfristig in nationales Recht umgesetzt werden.
In der EU sitzten Franzosen - ohoh, denen ihren Rotwein zu verbieten, schlechte Idee. Es sitzten Schotten und Iren drin (und ich würde mich blamieren ,da wisk[e]y zuzuordnen) - nö, geht aucht nicht. Auch die Spanier werden sich den Alk nicht nehmen lassen - genausowenig wie die deutschen das Bier.

Wo man aber ruhig ansetzten kann sind wesentlich schärfere Grenzen und drakonischere Maßnahmen im Straßenverkehr. Auch wenns vielleicht mit Mehraufwand in Diskos und Lokalen verbunden ist.
-
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Beitrag von Chep87 »

Na die Polizei ist doch eh schon chronisch Unterbesetzt. In der Nacht kann bei mir im Landkreis es schon zwei Stunden dauern bis sie kommt - Kein Wunder wenn nur ein Fahrzeug unterwegs ist und falls mehr los ist immer die Polizei aus Rostock kommen muss...
ropix
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Beitrag von ropix »

Chep87 @ 10 Jun 2006, 23:14 hat geschrieben: Na die Polizei ist doch eh schon chronisch Unterbesetzt. In der Nacht kann bei mir im Landkreis es schon zwei Stunden dauern bis sie kommt - Kein Wunder wenn nur ein Fahrzeug unterwegs ist und falls mehr los ist immer die Polizei aus Rostock kommen muss...
Hm... - ja, mit den Einsatzzeiten ists nicht immer weit her, das ham ma bei der Demolierung von Markt Indersdorf schon selber erfahren.
-
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

ropix @ 10 Jun 2006, 22:54 hat geschrieben: In der EU sitzten Franzosen - ohoh, denen ihren Rotwein zu verbieten, schlechte Idee. Es sitzten Schotten und Iren drin (und ich würde mich blamieren ,da wisk[e]y zuzuordnen) - nö, geht aucht nicht. Auch die Spanier werden sich den Alk nicht nehmen lassen - genausowenig wie die deutschen das Bier.

Wo man aber ruhig ansetzten kann sind wesentlich schärfere Grenzen und drakonischere Maßnahmen im Straßenverkehr. Auch wenns vielleicht mit Mehraufwand in Diskos und Lokalen verbunden ist.
Von einem Verbot des Alkohols habe ich in keinem meiner Beiträge gesprochen. Natürlich werden die Franzosen ihren Rotwein behalten (dürfen).

Aber bei dem Drumherum lässt sich eine Menge machen - eben Steuererhöhungen (hier muss aber klar sein, dass das Geld für Prävention und Aufklärung eingesetzt wird und nicht zum Stopfen von Haushaltslöchern eingesetzt wird), Werbeverbot, Einschränkungen bei der Krankenversicherung, härtere Strafen bei alkoholbedingten Verkehrsunfällen, Aufklärung usw.

Die Zigarettenwerbung ist ja in Deutschland schon zum Teil verboten (bald hoffentlich ganz), warum soll das beim Alkohol nicht auch gehen? Ja, die Alkohollobby.

Die Zigarettenindustrie soll übrigens von der Lösung, die Zigarettenautomaten auf ec-Karte mit Alterschip umzurüsten und damit für unter 16-Jährige nicht mehr zugänglich zu machen, erst dann überzeugt gewesen sein, als sie errechneten, dass sie die Verluste bei den Jugendlichen wieder dadurch wettmachen, dass Erwachsene mehr Glimmstängel ziehen, weil dank ec-Karte der Kaufwunsch nicht mehr am gerade nicht vorhandenen Kleingeld scheitern kann. Ergo wird mehr geraucht, wenn mehr Gelegenheiten da sind. Ohne, dass die Lobbys, wenn sie etwas verlieren, eine Kompensation erfahren, lässt sich in diesem Land ja leider nichts durchsetzen. :angry:
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Beitrag von andreas »

ropix @ 10 Jun 2006, 22:19 hat geschrieben:
andreas @ 10 Jun 2006, 22:06 hat geschrieben: man muß ja alkoholkonsum nicht verbieten, aber:

wie beim den zigaretten kräftige warnhinweise auf alle bier, wein, schnaps uws flaschen.
werbeverbot für alkoholika jeglicher art
schnaps und co. (also die harten sachen) nur noch in spezialgeschäften
offensichtlich betrunkene in der öffentlichkeit zur ausnüchterung verhaften/in ein krankenhaus einliefern
öffentliche besäufnisfeste abschaffen
massive steuererhöhungen auf alkoholhaltige getränke
senkung der promillegrenze auf 0,1
Schön wärs - nur durchsetzbar isses in keinster Weise. Da fehlt einfach der Realismus.
naja, bei den zigaretten hat man vor 50 jahren noch nicht mal gedacht, daß sie schädlich sind....

aber hast schon recht, alkohol ist quasi die heilige kuh, wer dagegen was macht als politiker wäre politisch am ende....
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

andreas @ 11 Jun 2006, 09:12 hat geschrieben: aber hast schon recht, alkohol ist quasi die heilige kuh, wer dagegen was macht als politiker wäre politisch am ende....
Als die Steuer für die Alkopops drastisch erhöht wurde, sodass der Markt danach zusammenbrach, wurden die Politiker auch nicht dafür bestraft.

Ich glaube z.B. nicht, dass ein Politiker abgestraft wird, wenn er z.B. Alkoholflatrates verbietet. Das alles sind viel zu spezielle Themen, als dass dann zu einem Wählen einer anderen Partei führt. Gewählt wird wegen der großen Thema - Arbeitslosigkeit, Steuern, Gesundheitsreform usw.

Natürlich bewirkt der Verbot von Alkoholflatrates nicht so besonders viel, aber eine Kombination einiger ähnlicher Maßnahmen wäre ein Anfang.

Alkoholflatrates sehe ich übrigens nicht als pfiffige Geschäftsidee im Unterschied zu anderen Rabattangeboten. Da sie bewirken, dass man versucht, innerhalb kürzester Zeit so viel Alkohol wie möglich zu konsumieren, um die Flatrate auszunutzen, und die Alkoholabhängigkeit fördert, kann hier die Allgemeinheit kein Interesse haben, dass so was legitim bleibt.

Ein wirkliches Politikum wäre ein komplettes Verbot von Alkohol, das ich ablehne. Aber mit vielen kleinen Maßnahmen, wie dem schon mehrfach erwähnten Werbeverbot, könnten die Wähler (die Lobbys wohl nicht :angry:) leben. Solch ein Werbeverbot bringt m.E. schon etwas. Werbung funktioniert, sonst würde nicht so viel geworben. In den Werbespots wird teilweise für hochprozentige ursprüngliche Altherrengetränke geworben und diese zusammen mit erfolgreichen, attraktiven jungen Leuten gezeigt. Das passt nicht so recht zusammen. Die Werbespots wirken unterschwellig und das Ganze fällt daher kaum auf. Inzwischen gehen immer mehr Firmen dazu über, die Wirkung von Werbung mithilfe von Computertompographen zu verbessern. Die Spots werden dabei so optimiert, dass die richtigen Gehirnregionen aktiviert werden. Werbung könnte daher in Zukunft noch besser wirken.
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Beitrag von ropix »

Und was machst du mit Werbung für Alkoholfreies Bier (das auch nicht immer so ganz alkoholfrei ist?)
-
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

ropix @ 11 Jun 2006, 09:50 hat geschrieben: Und was machst du mit Werbung für Alkoholfreies Bier (das auch nicht immer so ganz alkoholfrei ist?)
Akoholfreies Bier hat so wenig Alkohol, dass es fast unmöglich ist, hiervon betrunken zu werden. Im Grunde sind das Detailfragen. Meinetwegen kann solch eine Werbung erlaubt bleiben, wenngleich natürlich indirekt für die akoholhaltige Variante geworben mit. Ein Dorn im Auge ist mir ohnehin die Werbung für Hochprozentiges. Namen der Getränke nenne ich mal vorsichtshalber nicht.
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Beitrag von ropix »

tra(u)mmann @ 11 Jun 2006, 10:11 hat geschrieben: Akoholfreies Bier hat so wenig Alkohol, dass es fast unmöglich ist, hiervon betrunken zu werden. Im Grunde sind das Detailfragen. Meinetwegen kann solch eine Werbung erlaubt bleiben, wenngleich natürlich indirekt für die akoholhaltige Variante geworben mit. Ein Dorn im Auge ist mir ohnehin die Werbung für Hochprozentiges. Namen der Getränke nenne ich mal vorsichtshalber nicht.
Naja - vor jedem großen Ereignis / Film kommt derzeit eine Alkoholwerbung. Und meist werden in den letzten Worten eben auch die Alkoholfreien Ableger erwähnt (bis auf bei dem komischen Huhn)

das umzudrehen wäre wohl kein großes Problem - die Werbung für auch das gehaltvolle wird wohl bleiben.
-
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

ropix @ 11 Jun 2006, 10:24 hat geschrieben: Naja - vor jedem großen Ereignis / Film kommt derzeit eine Alkoholwerbung. Und meist werden in den letzten Worten eben auch die Alkoholfreien Ableger erwähnt (bis auf bei dem komischen Huhn)

das umzudrehen wäre wohl kein großes Problem - die Werbung für auch das gehaltvolle wird wohl bleiben.
Wie gesagt, ich bin in dieser Detailfrage, die nicht unwichtig ist, noch unentschieden. Es darf natürlich nicht sein, dass durch die Hintertüre wieder für Alkohol gworben wird.

Was man übrigens verboten hat, um wieder auf das ursprüngliche Thema zurückzukommen, sind Ableger von Zigarettenfirmen, z.B. Kleidungsmarken. Hier hat man das Werbeverbot umgangen, indem man für Kleidung unter demselben Label wie für Zigaretten geworben hat. Diese Ableger mussten vor einiger Zeit alle umbenannt werden und dürfen nicht mehr mit Zigaretten in Verbindung gebracht werden. Das ist natürlich auch wieder nur ein kleiner Schritt, aber immerhin.

Im Übrigen darf für verschreibungspflichige Medikamente nicht geworben werden, für Zigaretten und Alkohol, die sicher ein zum Teil noch höheres Missbrauchspotenzial als so manches Medikament haben, schon. Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen, Zigaretten und Alkohol sind natürlich keine Medikamente, schon eher Betäubungsmittel oder Drogen und gehören daher im weiten Umfeld schon zu dem, was in Apotheken verkauft wird. Es gab ja schon mehrmals den Vorschlag, dass Zigaretten nur noch in Apotheken verkauft werden sollten.
Lifeguard78
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Beitrag von Lifeguard78 »

Warum wird, beim verbieten wollen von Tabak, immer die schädlichkeit von Alkohol ins Feld geführt.
Meines wissens ist rauchen von der ersten Zigarette an schädlich;- Alkohol in maßen jedoch Gesund.
Trastisches Beispiel Kochsalz. Jeder braucht es, in geringen maßen. Ein paar Teelöfel davon können aber durchaus tötlich sein.
Es wird auch gerne das normale Rauchen mit einem Alkoholüberkonsum gleichgesetzt. Warum?
Ich stinke nach einem Bier nicht soviel, daß sich kein Mensch mehr neben mir platz nimmt. Rauche ich eine zigarette, so nimmt dies meine Umwelt sofort war.
Außerdem kann die Bahn einem zu stark betrunkenen die Beförderung verweigern. Einem Raucher bisher nicht.
Was auch immer wieder gerne als berechtigung fürs Rauchen hergenommen wird, ist daß das Autofahren auch Umweltgifte absondert.
Stimmt, nur sind geschlossene Räume (Tunnel) dementsprechend gut gelüftet, was eine UBahn nicht ist; zumindest nicht so gut, denn sonst wäre es kein Problem diese auch mit Diesel zu betreiben. D.h. die warscheinlichkeit, daß man die Gifte von einem Auto in hoher Dosis einatmet ist deutlich geringer, als bei Rauchern.
Auch immer wieder gerne genutzes Argument. Raucher zahlen mehr Steuern.
Stimmt. Aber geben Sie auch teilweise ihr Gehalt an nichtrauchende Kollegen weiter, die reale 8 Stunden arbeiten, und teilweise in den Raucherpausen die Tätigkeiten der Raucher mit übernehmen. (Nicht alle Branchen)
Wer kommt für die im durchschnitt höhere Krankheitsanfälligkeit und damit verbundene Fehlzeit auf?
Mein Dilema ist, daß ich mir bei einem Auftrag einen chronischen Husten zugezogen habe, und jede höhere Umweltbelastung mit einem Hustenreiz quittiert bekomme. Somit kommt es für mich gleich, ob mir einer in der UBahn die Fresse polliert, oder sich neben mir einen Glimmstengel ansteckt. Mir geht es auf jeden Fall erstmal körperlich schlecht. Nur das eine ist eine strafbare Körperverletzung, und das andere nicht.
Somit bleibt mir dann auch nur noch, daß Auto zu benutzen, solange mein Hals entzündet ist.
Also ich wäre für ein generelles Rauchverbot in öffentlichen Räumen. Wer in einem geschlossenen Raum raucht, sollte wegen Kenntnis der schädlichkeit wegen vorsätzlicher Körperverletzung angeklagt werden können.
EasyDor
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Beitrag von EasyDor »

Danke Lifeguard78, das war schon lange nötig.

Ich möchte aber noch etwas hinzufügen. Und zwar zu der Sache, wie gefährlich doch der Alkohol ist, und was Betrunkene alles anrichten können. Ich streite nicht ab, dass Alkohol in Massen für einzelnen und auch unter Umständen für andere schädlich ist.
Allerdings muss man hier differenzieren. Ein Raucher, der sich neben mir eine Zigarette ansteckt, und das darf er leider noch fast überall*, beeinflusst meine Gesundheit und mein Wohlbefinden sofort und unmittelbar!
Ein Mensch der Alkohol in Maßen konsumiert hat stört nichts und niemanden. Anders ist das bei Bierleichen, aber selbst die beeinflussen nicht meine Gesundheit, sondern allenfalls mein Wohlbefinden. Das allerdings in einem viel geringeren Aktionsradius...

Und bevor jetzt wieder alle schreien was für schlimme Unfälle doch unter Alkoholeinfluss passieren: Das ist klar, und bestreitet auch niemand. Jedoch sollte man mal über das Verhältnis der Chance von einem Betrunkenen über den Haufen gefahren zu werden, und der Chance ungewollt (!!!!) Zigarettenrauch abzubekommen (und diesen aufgrund der Notwendigkeit zu atmen auch noch voll zu inhallieren) nachdenken!


*und selbst wenn nicht, wird es gemacht, weil die Strafen einfach zu lächerlich sind. Sollte man sich dann auch noch die Unverschämtheit erlauben, einem Raucher in einem Nichtraucherbereich sein "Menschenrecht" (es wird von vielen wirklich so angesehen, bzw. kommt so rüber) verbieten zu wollen, wird man blöd angemacht.



Ich habe nichts gegen Raucher, allerdings sollte man es endlich hinkriegen eine rauchfreie Umgebung in allen Lebenslagen (Reisen, Arbeitsplatz, Freizeit) für die zu schaffen die es wollen (Und das ist die Mehrheit der Gesellschaft!). Sprich, dass Nichtrauchen das normale ist, und für die Raucher eben entsprechenende Räumlichkeiten geschaffen werden, die man als Nichtraucher nicht betreten muss.



Und es geht hier ums Rauchen, nicht um Alkohol!
Was hier manche militante Raucher versuchen hat mich schon mal unschuldig (und natürlich auch ohne Folgen) in eine Gerichtsverhandlung gezogen, und ist eine uralte Unart der Menschen: Es leidet sich besser in der Gruppe.

Oder in der hier passenden Abwandlung: Wenn ich auf etwas verzichten muss, dann sollen es die anderen gefälligst auch müssen!
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Beitrag von tra(u)mmann »

Lifeguard78 @ 13 Jun 2006, 12:34 hat geschrieben: Warum wird, beim verbieten wollen von Tabak, immer die schädlichkeit von Alkohol ins Feld geführt.
Meines wissens ist rauchen von der ersten Zigarette an schädlich;- Alkohol in maßen jedoch Gesund.
Ich möchte Dir größtenteils Recht geben. Die Nikotinsucht und die Alkoholsucht sind zwei völlig unterschiedliche Dinge, die in ihrer Wirkung auf den Konsumenten und den, der nicht konsumiert und sich lediglich in der Nähe eines Konsumenten aufhält, sich gänzlich anders verhalten. Ein Vergleich wird immer hinken.

Ich halte auch nichts davon, wenn Raucher mit dem Argument kommen und andere mit ihrem hochtoxischen Qualm belästigen, man solle erst mal etwas gegen den Alkohol unternehmen. Dennoch sind beide Suchstoffe hochgefährliche Drogen.

Was die Schädlichkeit geringer Mengen Alkohol angeht: Hier ist die Wissenschaft nicht einig, ob geringe Mengen Alkohol wirklich gesundheitsfördernd oder zumindest unschädlich sind. Lange Zeit galt Alkohol als schädlich, dann kamen diverse Studien mit der Aussage, ein bestimmter Rotwein sei in Maßen gesund. Später dehnte man es auf alkoholartige Getränke aller Art aus. Gerade in letzter Zeit wurden öfters Studien veröffentlicht, die zum Schluss kamen, dass Alkohol ab dem ersten Tropfen schädlich ist. Man muss auch befürchten, dass bei alkoholfreundlichen Studien die Alkoholindustrie ihre Finger mit ihm Spiel haben könnte, sodass das Ergebnis zu ihren Gunsten beeinflusst wird.

Um es noch einmal zu betonen, ich würde es begrüßen, wenn Rauchen nur noch in den eigenen vier Wänden (ausschließlich in kinderlosen Haushalten) und unter Umständen in freier Natur, wenn niemand in der Nähe ist, erlaubt werden sollte. Bereits ein toter Passivraucher weniger würde das rechtfertigen. Es gilt heute als unstrittig, dass Passivrauchen sehr schädlich ist und z.B. Asthma und auch in Einzelfällen Lungenkrebs auslösen kann. Ebenso sollte der Alkoholkonsum eingeschränkt werden, auch wenn dies ein anderes Thema ist und ich es nicht als Argument "pro" Rauchen akzeptieren kann.
andreas
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Beitrag von andreas »

Lifeguard78 @ 13 Jun 2006, 12:34 hat geschrieben: Warum wird, beim verbieten wollen von Tabak, immer die schädlichkeit von Alkohol ins Feld geführt.
Meines wissens ist rauchen von der ersten Zigarette an schädlich;- Alkohol in maßen jedoch Gesund.
Trastisches Beispiel Kochsalz. Jeder braucht es, in geringen maßen. Ein paar Teelöfel davon können aber durchaus tötlich sein.
Es wird auch gerne das normale Rauchen mit einem Alkoholüberkonsum gleichgesetzt. Warum?
Ich stinke nach einem Bier nicht soviel, daß sich kein Mensch mehr neben mir platz nimmt. Rauche ich eine zigarette, so nimmt dies meine Umwelt sofort war.
Außerdem kann die Bahn einem zu stark betrunkenen die Beförderung verweigern. Einem Raucher bisher nicht.
Was auch immer wieder gerne als berechtigung fürs Rauchen hergenommen wird, ist daß das Autofahren auch Umweltgifte absondert.
Stimmt, nur sind geschlossene Räume (Tunnel) dementsprechend gut gelüftet, was eine UBahn nicht ist; zumindest nicht so gut, denn sonst wäre es kein Problem diese auch mit Diesel zu betreiben. D.h. die warscheinlichkeit, daß man die Gifte von einem Auto in hoher Dosis einatmet ist deutlich geringer, als bei Rauchern.
Auch immer wieder gerne genutzes Argument. Raucher zahlen mehr Steuern.
Stimmt. Aber geben Sie auch teilweise ihr Gehalt an nichtrauchende Kollegen weiter, die reale 8 Stunden arbeiten, und teilweise in den Raucherpausen die Tätigkeiten der Raucher mit übernehmen. (Nicht alle Branchen)
Wer kommt für die im durchschnitt höhere Krankheitsanfälligkeit und damit verbundene Fehlzeit auf?
Mein Dilema ist, daß ich mir bei einem Auftrag einen chronischen Husten zugezogen habe, und jede höhere Umweltbelastung mit einem Hustenreiz quittiert bekomme. Somit kommt es für mich gleich, ob mir einer in der UBahn die Fresse polliert, oder sich neben mir einen Glimmstengel ansteckt. Mir geht es auf jeden Fall erstmal körperlich schlecht. Nur das eine ist eine strafbare Körperverletzung, und das andere nicht.
Somit bleibt mir dann auch nur noch, daß Auto zu benutzen, solange mein Hals entzündet ist.
Also ich wäre für ein generelles Rauchverbot in öffentlichen Räumen. Wer in einem geschlossenen Raum raucht, sollte wegen Kenntnis der schädlichkeit wegen vorsätzlicher Körperverletzung angeklagt werden können.
ich sag dir warum:

weil man die zigaretten verteufelt (mit recht), raucher diskriminiert, auf die schachteln schon übergroß die warnhinweise pappt, die werbung verbietet usw, während beim alkohol von staatlicher seite nicht nur nicht gewarnt wird, nein, daß wird auch noch gefördert (nur mal so als beispiel, wer veranstaltet wohl das welt größte besäufnisfest? (und alkohol soll ja auch ähnliche kosten im gesundheitswesen verursachen wie nikotin)

und das geringe mengen alkohol nicht schädlich sind bestreite ich einfach - das liegt nämlich nur daran, daß ein großer teil der gesellschaft eine grundgewöhnung an alkohol hat - darum schadet denen ein oder zwei glas wein oder ein bier nicht.
jemand (ich z.b.), der nie alkohol trinkt ist nach eine halben bier schon so weit beeinträchtigt, daß ich nicht mehr autofahren wollen würde.

der grund also, warum immer alkohol angeführt wird liegt daran, daß im alkoholsektor viel zu wenig gemacht wird im vergleich zum nikotinsektor.

ist irgendwann mal alkoholwerbung verboten, pappt auf bierflaschen warnhinweise, was alkoholkonsum auslöst, wird das trinken in der öffentlichkeit verboten, dann wird keiner mehr alkohol anführen im vergleich zum nikotin
Chep87
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Beitrag von Chep87 »

ist irgendwann mal alkoholwerbung verboten, pappt auf bierflaschen warnhinweise, was alkoholkonsum auslöst, wird das trinken in der öffentlichkeit verboten, dann wird keiner mehr alkohol anführen im vergleich zum nikotin
Wäre ich mir nicht so sicher. Zwar verringert sich die Anzahl der Trinker (wobei das auch relativ ist, bei der Alkopop-Steuer sind die Leute halt auf anderes umgeschwenkt) aber dafür wird der Schwarzmarkt boomen, ähnlich wie bei den Zigaretten.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Die Tabakwerbung steht in Deutschland vor dem Aus. Der Generalanwalt beim Europäischen Gerichtshof (EuGH) empfiehlt, die Klage Deutschlands gegen die EU-Richtlinie, die ein umfassendes Tabakwerbeverbot vorsieht, abzulehnen. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung in ihrer morgigen Ausgabe. Doch die Vertreter der Werbewirtschaft und der Verlage geben nicht auf und fordern die Bundesregierung auf, die EU-Richtlinien größtenteils zu ignorieren und nur auf grenzüberschreitende Medien wie das Internet anzuwenden. Die Argumentation: Zeitungen und Zeitschriften werden primär im Inland verkauft und in Fragen des Gesundheitsschutzes hätten die EU-Mitgliedsstaaten und nicht die EU die Kompetenz. Quelle: Süddeutsche Zeitung, 14.06.2006, Deutschland-Ausgabe, Seite 1

Kommentar: So eine Frechheit! Da könnte mal ein ganz klein wenig was gegen das Rauchen getan werden und dann wird es mit einer scheinheiligen Begründung, nämlich der Länderkompetenz, von den Lobbys abgelehnt. Um den Nichtraucherschutz scheint es überhaupt nicht mehr zu gehen. Und auch nicht darum, zu verhindern, dass Kinder und Jugendliche durch Werbung zum Rauchen animiert werden. Zugegeben wird man keine Zigarettenwerbung in der neuen "Mickey Maus" finden und auch im TV ist Tabakwerbung schon lange verboten. Aber es gibt noch genug Zeitschriften, die auch von Minderjährigen konsumiert werden und in denen für die todbringenden Suchtstoffe geworben wird. Wenn die Glimmstängel schon legal bleiben, muss nicht auch noch dafür geworben werden. Der Hinweis, es handelt sich um legale Produkte, zählt nicht. Für verschreibungspflichtige Medikamente darf ja z.B. aus gutem Grund auch nicht geworben werden.

[Edit - Ergänzung:]
Passend zum Thema und sehr aufschlussreich:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,421221,00.html
EasyDor
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Beitrag von EasyDor »

Was mir grade noch als gutes Argument für das Verbot von Rauchen in öffentlichen Räumen wie z.B. auch Bars in Restaurants eingefallen ist. Es ist die beste Lösung die Anzahl der Neuanfänger endlich zu verkleinern... Denn wo fangen die meisten an? Im Teenageralter beim weggehen, "weil es ja die anderen auch machen" und zusätzlich Alkohol die Hemmschwelle senkt.
Wenn die "Trendsetter" allerdings nur noch daheim, oder draußen irgendwo räuchern fällt der Cool-Faktor weg, da Abends in der Disco die Glimmstengel aus bleiben....

Oder was meint ihr? Ist mit grade nur gekommen als ich den Spiegel-Artikel gelesen hab.

Ich finde es halt wirklich traurig, dass die meisten Raucher den Wunsch zugeben nie angefangen zu haben. Und ich glaube da sollte man ansetzen...
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Beitrag von andreas »

Chep87 @ 13 Jun 2006, 20:07 hat geschrieben: Wäre ich mir nicht so sicher. Zwar verringert sich die Anzahl der Trinker (wobei das auch relativ ist, bei der Alkopop-Steuer sind die Leute halt auf anderes umgeschwenkt) aber dafür wird der Schwarzmarkt boomen, ähnlich wie bei den Zigaretten.
nö, ich will ja das zeug nicht verbieten, nur sollen die leute das dann zu hause trinken (und allein trinken ist ja fade, von daher sollte dann ja der absatz sinken) - oder eben, wer besoffen durch die gegend torkelt von der polizei eingesammelt werden darf und bis zur ausnüchtern in sichere verwahrung gebracht werden darf (knast, krankenhaus)
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Beitrag von andreas »

EasyDor @ 13 Jun 2006, 20:55 hat geschrieben: Was mir grade noch als gutes Argument für das Verbot von Rauchen in öffentlichen Räumen wie z.B. auch Bars in Restaurants eingefallen ist. Es ist die beste Lösung die Anzahl der Neuanfänger endlich zu verkleinern... Denn wo fangen die meisten an? Im Teenageralter beim weggehen, "weil es ja die anderen auch machen" und zusätzlich Alkohol die Hemmschwelle senkt.
Wenn die "Trendsetter" allerdings nur noch daheim, oder draußen irgendwo räuchern fällt der Cool-Faktor weg, da Abends in der Disco die Glimmstengel aus bleiben....

Oder was meint ihr? Ist mit grade nur gekommen als ich den Spiegel-Artikel gelesen hab.

Ich finde es halt wirklich traurig, dass die meisten Raucher den Wunsch zugeben nie angefangen zu haben. Und ich glaube da sollte man ansetzen...
und gäbs in der disco keinen alkohol, würde die hemmschwelle gar nicht sinken :D

ich hab bis vor 4 jahren geraucht, ich hab auch mit 15 angefangen und hab wirklich viel geraucht (ich mag gar nicht dran denken, wenn ich im gleichen maße alkoholabhängig geworden bin) und bin zwar jetzt froh, aufgehört zu haben (und das war dann im endeffekt doch einfacher als ich gedacht hätte), aber bereuen tue ich die jahre auch nicht)
(und ich bin mir sicher, daß die meisten, die besoffen einen totfahren, ihre ehe ruinieren, haus und arbeit verlieren dann in der gosse auch jammern, hätte ich nur nie gesoffen....)

und daß das werbeverbot eher die trifft, die davon profitiert haben (die kinos, die zeitschriften etc), während es doch keinen kratzt, ob der dämliche marlboro cowboy jetzt noch auf der plakatwand pappt oder dann doch der paulaner mönch....

und würde man wirklich was für die gesundheit tun wollen, würde man die zigarettenautomaten verbieten, die es ja sogar in unser kleines 50 seelen dorf geschafft haben
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

EasyDor @ 13 Jun 2006, 20:55 hat geschrieben: Was mir grade noch als gutes Argument für das Verbot von Rauchen in öffentlichen Räumen wie z.B. auch Bars in Restaurants eingefallen ist. Es ist die beste Lösung die Anzahl der Neuanfänger endlich zu verkleinern... Denn wo fangen die meisten an? Im Teenageralter beim weggehen, "weil es ja die anderen auch machen" und zusätzlich Alkohol die Hemmschwelle senkt.
Wenn die "Trendsetter" allerdings nur noch daheim, oder draußen irgendwo räuchern fällt der Cool-Faktor weg, da Abends in der Disco die Glimmstengel aus bleiben....
Zustimmung. Aber es ist in diesem Land offenbar sehr schwer, irgendetwas zu verändern. Auch wenn jetzt das Werbeverbot kommen könnte, ist es bis zum Verbot des Tabakkonsums in Bars und Gaststätten sowie am Arbeitsplatz noch ein weiter Weg. Der SPIEGEL bezeichnet Deutschland ja nicht umsonst als das "letzte Raucherparadies".

Es ist grundsätzlich richtig, das Rauchen als Einstieg zu erschweren. Allerdings ist es in vielen Jugendcliquen das Rauchen Voraussetzung, um aufgenommen zu werden. So fangen viele an, weil sie dazu gehören und keine Außenseiter sein möchten. Wie man das bekämpfen sollte, weiß ich nicht. Eine nochmalige drastische Erhöhung der Tabaksteuer wäre vielleicht ein Weg, fördert aber natürlich auch den Schwarzimport von Zigaretten. Diesen wiederum müsste man noch mit mehr Zollkontrollen und einem Vorgehen gegen illegale Straßenhändler begegnen. Dabei müsste auch der Käufer Zigaretten beim illegalen Straßenhändler hart bestraft werden und nicht nur der Straßenhändler selbst. Ohne diese Abschreckung kann man das wirkungsvoll kaum eindämmen. Wenn es kaum noch Käufer gibt, geben auch die Straßenhändler auf. Andernfalls werden zwei neue aufgestellt, wenn einer erwischt wird. In Italien muss man z.B. ein Bußgeld von 10.000 EUR zahlen, wenn man beim Straßenhändler zwar keine Zigaretten, aber ein Plagiat kauft, z.B. eine gefälschte Rolex. Immerhin wird das Bußgeld auf großzügige :D 3.333 EUR gesenkt, wenn man sofort zahlt. Solch ein Modell wäre doch etwas für die Käufer beim Nikotinstraßenhändler. Es soll jeder wissen, dass er bei einem Kaufversuch, wenn er erwischt wird, finanziell ruiniert ist. Das schreckt ab. So ein Kauf beim Zigaretten-Vietnamesen ist nämlich Steuerhinterziehung, und da gibt es nichts schönzureden.
luc
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Beitrag von luc »

Lifeguard78 @ 13 Jun 2006, 12:34 hat geschrieben:Also ich wäre für ein generelles Rauchverbot in öffentlichen Räumen.  Wer in einem geschlossenen Raum raucht, sollte wegen Kenntnis der schädlichkeit wegen vorsätzlicher Körperverletzung angeklagt werden können.
Öffentliche Räume sind für mich aber nur Rathäuser, Bürgerbüros, Schulen,.... Der Rest ist für mich Privatraum-oder gehört eine Gaststätte der Öffentlichkeit?
Lifeguard78 @ 13 Jun 2006, 12:34 hat geschrieben:Warum wird, beim verbieten wollen von Tabak, immer die schädlichkeit von Alkohol ins Feld geführt.
Meines wissens ist rauchen von der ersten Zigarette an schädlich;- Alkohol in maßen jedoch Gesund.
Du weißt nicht, ob Alkohol in Maßen in zehn Jahren noch gesund ist. Rauchen war bis vor 20 Jahren auch nicht schädlich.
Lifeguard78 @ 13 Jun 2006, 12:34 hat geschrieben:Stimmt, nur sind geschlossene Räume (Tunnel) dementsprechend gut gelüftet, was eine UBahn nicht ist; zumindest nicht so gut, denn sonst wäre es kein Problem diese auch mit Diesel zu betreiben. D.h. die warscheinlichkeit, daß man die Gifte von einem Auto in hoher Dosis einatmet ist deutlich geringer, als bei Rauchern.
Habe ich jemals Raucherbereiche in einer U-Bahn gefordert? Ich bin schon froh, wenns Raucherbereiche in jeden Zügen >2Stunden gibt. Und für Rauchen in S-Bahn sollten die Strafen deutlich höher sein. Allerdings ist die Bahn kein Kindergarten wie die SBB, sondern ein kundenorientiertes Unternehmen, welches auf die Bedürfnisse der Kunden eingehen sollte. Und da die Raucher einen relativ hohen Anteil haben, sollte auf deren Bedürfnisse auch eingegangen werde, allerdings ohne die Nichtraucher zu schädigen.
Lifeguard78 @ 13 Jun 2006, 12:34 hat geschrieben:Auch immer wieder gerne genutzes Argument. Raucher zahlen mehr Steuern.
Stimmt. Aber geben Sie auch teilweise ihr Gehalt an nichtrauchende Kollegen weiter, die reale 8 Stunden arbeiten, und teilweise in den Raucherpausen die Tätigkeiten der Raucher mit übernehmen. (Nicht alle Branchen)
Wer kommt für die im durchschnitt höhere Krankheitsanfälligkeit und damit verbundene Fehlzeit auf?
Jo, die Nichtraucher arbeiten wohl 8 Stunden am Stück durch. In den meisten Betrieben muss man außerhalb der offiziellen Pausen sowieso sich abmelden, wenn man eine rauchen will.
Lifeguard78 @ 13 Jun 2006, 12:34 hat geschrieben:Somit bleibt mir dann auch nur noch, daß Auto zu benutzen, solange mein Hals entzündet ist.
Mir bleibt bald auch nur noch das Auto.
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Beitrag von Rathgeber »

Jetzt laß doch mal die Kirche im Dorf, lieber tr(a)ummann! Man kann auch alles kriminalisieren...
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Rathgeber @ 13 Jun 2006, 22:19 hat geschrieben: Jetzt laß doch mal die Kirche im Dorf, lieber tr(a)ummann! Man kann auch alles kriminalisieren...
Wieso, Steuerhinterziehung ist doch schon kriminell. Ich sehe das nicht als Kavaliersdelikt. Wer illegal Zigaretten kauft, hinterzieht nicht nur Steuern, sondern unterstützt die "wirkliche" Zigarettenmafia, die allzu oft Zigaretten fälschen. Angeblich sind diese nachgemachten Zigaretten noch viel schädlicher als die normalen Zigaretten. Auch wenn ich nicht immer sofort nach härteren Strafen rufe, wie sonst soll man den Schwarzimport und Zigarettenplagiate eindämmen, wenn man nicht auch den Kauf unter Strafe stellt? 10.000 EUR für den Kauf einer gefälschten Rolex halte ich auch etwas zu hoch, aber beim Kauf von unversteuerten Zigaretten könnte ich mich mit so einem Bußgeld anfreunden. Das ist zumindest meine Meinung.

Wer unbedingt rauchen will, soll die normalen Steuern zahlen, die übrigens in einigen anderen Ländern viel höher als in Deutschland sind.

Eine Übertreibung meinerseits sehe ich nicht.

Normale Steuerhinterziehung ist ja auch strafbar. Der Kauf beim Straßenhändler ist aber meines Wissens nicht unter Strafe gestellt. Dabei weiß der Käufer, dass das bei dem Preis nicht mit rechten Dingen zugehen kann.

Wichtige Anmerkung: Der obige Beitrag stellt keine Rechtsberatung dar, sondern gibt meine persönliche Meinung wieder.
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Beitrag von Chep87 »

Wo ist das Verhältniss? Bei einer gefälschten Rolex sind 10.000€ zu viel, bei einer! einer einzigen! Zigarette sind 10.000 in Ordnung??? Sorry - so radikale nichtraucher habe ich bisher noch nie erlebt.
luc
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Beitrag von luc »

Chep87 @ 13 Jun 2006, 23:13 hat geschrieben: Wo ist das Verhältniss? Bei einer gefälschten Rolex sind 10.000€ zu viel, bei einer! einer einzigen! Zigarette sind 10.000 in Ordnung??? Sorry - so radikale nichtraucher habe ich bisher noch nie erlebt.
Auch ich befürworte höhere Strafen für den Schwarzhandel und überhöhter Einfuhr, nicht nur bei Zigaretten sondern auch bei Alkohol und Benzin (LKWs). Wobei ich persönlich zwei Schachteln statt einer Stange als maximale Einfuhrgenze mir auch vorstellen könnte. Viel wichtiger wäre aber, dass ein paar Länder im Europäischen Wirtschaftsraum (z.B. Spanien und Luxemburg) ihre Tabaksteuern erhöhen. Beide Länder halten doch so viel vom Nichtraucherschutz - wenns halt nicht um die Steuereinnahmen geht. Wer zu arm für Zigaretten ist, hat auch noch die Möglichkeit, Zigaretten selber zu machen. Pa.. Ma.. macht dafür grad ziemlich viel Werbung dafür.
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