Religiöse Diskussionen

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glemsexpress
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Beitrag von glemsexpress »

tra(u)mmann @ 30 Aug 2006, 23:08 hat geschrieben: Vielleicht dürfen ja die Ehefrauen und Kinder Buddhisten oder Muslime sein :D.
Glaubst du?
Glaubst du auch an die weiße Weste der Kirche? :P
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

glemsexpress @ 30 Aug 2006, 23:13 hat geschrieben: Glaubst du?
Keine Ahnung. Es steht auch nicht da, welche Angehörigen der Schweizer Garde die Staatsbürgerschaft erhalten. Möglicherweise bekommen auch die Ehefrauen und Kinder diese Staatsbürgerschaft nur unter bestimmten Voraussetzungen, nämlich Mitglied der überlegenen und einzig wahren Kirche (ja, polemisch, ich gebe es zu) zu sein, womit die Frage nach der Religionsfreiheit beantwortet wäre. Man müsste es aber noch hundertprozentig klären.

Vielleicht sieht man mich ja demnächst mit einem Transparent am Marienplatz oder auf der Neuen Messe. Aufschrift: "Religionsfreiheit im Vatikan!"
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glemsexpress
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Beitrag von glemsexpress »

tra(u)mmann @ 30 Aug 2006, 23:19 hat geschrieben:Vielleicht sieht man mich ja demnächst mit einem Transparent am Marienplatz oder auf der Neuen Messe. Aufschrift: "Religionsfreiheit im Vatikan!"
Tu´s lieber nicht, denn sonst wirst du auch wegen beleidugung der Kirche und eines fremden Staatsoberhauptes angezeigt ;)
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

glemsexpress @ 30 Aug 2006, 23:30 hat geschrieben: Tu´s lieber nicht, denn sonst wirst du auch wegen beleidugung der Kirche und eines fremden Staatsoberhauptes angezeigt ;)
Gegen beleidigende Transparente wird in der Tat vorgegangen, wurde gemeldet. Allgemein gegen kritische nicht.

Ob das eine Beldeidigung ist, sei dahingestellt. Es hat eher was Satirisches, aber religiöse Satire will ja der Stoiber am liebsten verbieten.
BajK
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Beitrag von BajK »

Ich finde das nicht beleidigend.

Ist ja wie "Für Behindertengerechtigkeit im ÖPNV", oder?
Koffer.
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Wow, daß ich je die katholische Kirche verteidige, hätte ich nicht gedacht. aber bei dem mitunter äußerst eindimensionalen Beiträgen komme ich nicht umhin
glemsexpress @ 30 Aug 2006, 21:57 hat geschrieben:Und was mach der Papst? Werbung für seine Gaunerbande. Sowas machen die anderen Staatsoberhäupter nicht.
Stell dir mal vor Bill Gates währe Präsident von den USA und würde bei seinen Deutschlandbesuch nichts anderes tun als Windows zu bewerben.
Jeder Staatsbesuch macht Werbung für seinen Staat bzwe. seine politische Interessen, die nicht selten umstritten sind. Hinzu kommt, daß das Staatsoberhaupt des Vatikan in Personlaunion der oberste Repräsentant der größten Glaubensgemeinde nicht nur hierzulande ist. Und deswegen pilgern viel Menschen nach München, Regensburg, usw. Das heißt, die "Werbung", die Benedikt VXI. macht, stößt doch auf erhebliche Gegenliebe.
Daß die katholische Kirche (bei allen "Schwächen", die ich gar nicht ignorieren will) auf dem christlichen Weltbild beruht, das die Basis unserer Normen und Werte sind, muß ich nicht eigens betonen, oder?
glemsexpress @ 30 Aug 2006, 21:57 hat geschrieben:Staatsbesuche dienen den Austausch zwischen den Regierungen und das ist für mich kein Austausch sondern Werbung.
Auch wenn's im Trubel untergeht: der Austausch findet statt.

Das Einfordern von Religionsfreiheit setzt voraus, zumindest den Glauben, dem ein Großteil der Bevölkerung angehört, zu respektieren. Davon kann bei den Beiträgen der letzten Tage, die weniger mit einer religiösen Diskussion als mit notorischem Genörgel zu tun haben, nicht die Rede sein.

Wohlgemerkt: mich stören gar nicht mal die Ausgaben und die Menschenaufläufe, die der Papstbesuch verursacht. Was mir mißfällt, ist diese Sicherheitshysterie, für die allerdings nicht der Papst zu verantworten ist. Aber die ist fern jeglicher Religionsdebatte (sofern man dieses Thema wirklich als religiöse Diskussion betrachten kann).
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

tra(u)mmann @ 30 Aug 2006, 10:55 hat geschrieben: Die Süddeutsche Zeitung bringt heute in ihrer Printausgabe die alles erklärende und auf den Punkt bringende Überschrift:
Papstbesuch kostet den Steuerzahlen Millionen
Quelle: Süddeutsche Zeitung, 30.08.2006, Seite 38, Stadtausgabe
Dazu kann ich eigentlich nur sagen: Ja und? Den Steuerzahler kostet vieles viel Geld, auch wenn nicht jeder dafür ist - jede Demonstration z.B. kostet nicht grade wenig. Auch der genannte Christopher Street Day hat Geld gekostet (Polizei, Sanitätsdienst und Straßenreinigung z.B., evtl. wurde auch die Bühne finanziell unterstützt). Und wenn zum Papstbesuch nicht nur zehntausende, sondern hunderttausende kommen, kostets auch entsprechend mehr - warum sollen diese Leute nicht das Recht haben - acuh wenn viele andere sich nicht vorstellen können warum dem Papst so gehuldigt werden soll.

Zu der Papstpuppe beim Christopher Street Day: Da weiß ich nicht recht was cih davon halten soll - auf der einen Seite wars ne gute Idee (und bei Anblick des Wagens ohne die Puppe und Plakate war der Sinn nicht mehr wirklich erkennbar und ich hab mich etwas gewundert was das jetzt soll), auf der anderen Seite kann ich auch die Sichtweise der Polizei bzw. des Gesetzgebers verstehen, die nicht möchten, dass bei so empfindlichen Themen wie Religion und Staatsoberhäupter zu sehr daneben gegriffen wird. Was ich allerdings übertrieben fände wäre ein Strafverfahren - aber da muss man ja erstmal sehen, ob der Vatikan überhaupt eine Verfolgung wünscht - wenn er das tun würde fände ich das allerdings auch daneben.

Wie Ude dann auch in seiner Rede sagte: Mann kann und soll die Kirche und den Papst kritisieren - aber man muss Ihnen auch mit Respekt begegnen - schon allein weil diese vielen Leuten sehr wichtig sind.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von tra(u)mmann »

Boris Merath @ 31 Aug 2006, 13:29 hat geschrieben:
tra(u)mmann @ 30 Aug 2006, 10:55 hat geschrieben: Die Süddeutsche Zeitung bringt heute in ihrer Printausgabe die alles erklärende und auf den Punkt bringende Überschrift:
Quelle: Süddeutsche Zeitung, 30.08.2006, Seite 38, Stadtausgabe
Dazu kann ich eigentlich nur sagen: Ja und? Den Steuerzahler kostet vieles viel Geld, auch wenn nicht jeder dafür ist - jede Demonstration z.B. kostet nicht grade wenig. Auch der genannte Christopher Street Day hat Geld gekostet (Polizei, Sanitätsdienst und Straßenreinigung z.B., evtl. wurde auch die Bühne finanziell unterstützt). Und wenn zum Papstbesuch nicht nur zehntausende, sondern hunderttausende kommen, kostets auch entsprechend mehr - warum sollen diese Leute nicht das Recht haben - acuh wenn viele andere sich nicht vorstellen können warum dem Papst so gehuldigt werden soll.

Zu der Papstpuppe beim Christopher Street Day: Da weiß ich nicht recht was cih davon halten soll - auf der einen Seite wars ne gute Idee (und bei Anblick des Wagens ohne die Puppe und Plakate war der Sinn nicht mehr wirklich erkennbar und ich hab mich etwas gewundert was das jetzt soll), auf der anderen Seite kann ich auch die Sichtweise der Polizei bzw. des Gesetzgebers verstehen, die nicht möchten, dass bei so empfindlichen Themen wie Religion und Staatsoberhäupter zu sehr daneben gegriffen wird. Was ich allerdings übertrieben fände wäre ein Strafverfahren - aber da muss man ja erstmal sehen, ob der Vatikan überhaupt eine Verfolgung wünscht - wenn er das tun würde fände ich das allerdings auch daneben.

Wie Ude dann auch in seiner Rede sagte: Mann kann und soll die Kirche und den Papst kritisieren - aber man muss Ihnen auch mit Respekt begegnen - schon allein weil diese vielen Leuten sehr wichtig sind.
Also zunächst einmal habe ich auf die hier gestellte, wenngleich eher rhetorische Frage geantwortet.

Klar, es gibt Religionsfreiheit. Aber man muss sich immer die Frage stellen, ob man Intoleranz mit allzu viel Toleranz begegnen sollte. Immerhin hat der Papst eine fast menschenunwürdige Haltung zu vielen Minderheiten, z.B. zu Schwulen und Leseben. Das Kondomverbot könnte man außerdem fast als Körperverletzung werten.

Wenn man den Papst als Staatsoberhaupt einlädt, sollte man diesen eher wie ein Staatsoberhaupt eines diktatorischen Landes behandeln und hier auch viel mehr Kritik anbringen. Ich glaube nicht, dass irgendein Politiker überhaupt ein paar kritische Töne dem Papst ins Gesicht sagt. Kritikern des Papstes wird gedroht, dass es eine sehr niedrige Eingriffsschwelle gibt.

Ich frage ich, wie lange dieses völlig veraltete, nicht mehr zeitgemäße System von katholischer Kirche noch in dieser Form existieren kann. Die Gesellschaft entwickelt sich weiter, aber die katholische Kirche maßt sich an, auch rein gar nichts zu ändern.

Wenn es mal einen Reform-Papst gibt (der erste, dem man das zugetraut hat, ein übrigens sehr netter Papst, war Johannes-Paul I., von dem es immer wieder heißt, er wäre wegen seinen Reformankündigungen ermordet worden), kann ich mir durchaus vorstellen, Papstfan zu werden. Aber bei dem Scharfmacher, Ratzinger hieß er früher mal, der zwar päpstliche Milde nach außen zeigt, aber in seinen Ansichten und Forderungen keine Bewegung erkennen lässt, no!
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Wetterfrosch
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Beitrag von Wetterfrosch »

tra(u)mmann @ 31 Aug 2006, 13:47 hat geschrieben:
Wenn man den Papst als Staatsoberhaupt einlädt, sollte man diesen eher wie ein Staatsoberhaupt eines diktatorischen Landes behandeln und hier auch viel mehr Kritik anbringen. Ich glaube nicht, dass irgendein Politiker überhaupt ein paar kritische Töne dem Papst ins Gesicht sagt. Kritikern des Papstes wird gedroht, dass es eine sehr niedrige Eingriffsschwelle gibt.
Jetzt hör aber mal auf... sag mal... :blink: - gehts noch? Was hat der Papst mit Diktatur zu tun? Wirst du gezwungen, der Kirche anzugehören? Wirst du gezwungen, Kirchensteuer zu zahlen? - Du kannst austreten, kannst einer Sekte beitreten oder auch nicht... das steht dir alles frei. Diese, übrigens, verschlingen ebenso sehr viel Geld - da reisst aber kaum einer den Mund auf.

Wirst du gezwungen zu GLAUBEN?

Vielleicht fehlt dir ein bisschen die Glaubensfrage: Woher kommst du, Wohin gehst du, Wer bist du?


P.S.: Der Papst reist übrigens auch in Länder wie die Türkei, bekommt da vom Volk wahrscheinlich mehr Respekt als vor dir!
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Wetterfrosch @ 31 Aug 2006, 14:23 hat geschrieben: Jetzt hör aber mal auf... sag mal... :blink: - gehts noch? Was hat der Papst mit Diktatur zu tun? Wirst du gezwungen, der Kirche anzugehören? Wirst du gezwungen, Kirchensteuer zu zahlen? - Du kannst austreten, kannst einer Sekte beitreten oder auch nicht... das steht dir alles frei. Diese, übrigens, verschlingen ebenso sehr viel Geld - da reisst aber kaum einer den Mund auf.

Wirst du gezwungen zu GLAUBEN?

Vielleicht fehlt dir ein bisschen die Glaubensfrage: Woher kommst du, Wohin gehst du, Wer bist du?


P.S.: Der Papst reist übrigens auch in Länder wie die Türkei, bekommt da vom Volk wahrscheinlich mehr Respekt als vor dir!
Ich habe nicht geschrieben, dass der Papst ein Diktator ist. Ich habe geschrieben, man sollte ihn eher behandeln wie...

Ich habe einen hohen Respekt vor allen, unabhängig von ihrem Glauben. Was ich aber aufs Schärfste verachte, ist eine menschenfeindliche Einstellung. Bestimmte Glaubensgrundsätze sollten sich nicht mit den Menschenrechten beißen. Dazu gehören ein Schutz von Minderheiten und das Recht auf körperliche Unversehrtheit. Die katholische Kirche erlaubt aber zum Beispiel keine Kondome, sodass man sich neben Aids auch Geschlechtskrankheiten einfangen kann. Selbst minderjährigen Mädchen von z.B. 13 Jahren wird die Abtreibung verwehrt, wenn sie vergewaltigt wurden. Das ist ein himmelschreiender Skandal.

Pervers finde ich es in gewisser Weise, dass alle dem Papst zujubeln, die wenigsten aber sich an seine Vorgaben halten, z.B. was die Unauflöslichkeit der Ehe angeht, Verhütung usw.

Vielleicht wird es dich wundern, ich glaube nicht nur an Gott, sondern bin von seiner Existenz vollständig überzeugt. Aber die katholische Kirche hat mit dem christlichen Glauben nicht mehr viel zu tun. Um an Gott zu glauben, brauche ich keine Institution.

Dies schließt nicht aus, dass ich einem liberaleren Papst mehr Respekt zollen würde.
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Woodpeckar
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Beitrag von Woodpeckar »

tra(u)mmann @ 31 Aug 2006, 14:34 hat geschrieben:Ich habe nicht geschrieben, dass der Papst ein Diktator ist. Ich habe geschrieben, man sollte ihn eher behandeln wie...

Ich habe einen hohen Respekt vor allen, unabhängig von ihrem Glauben. Was ich aber aufs Schärfste verachte, ist eine menschenfeindliche Einstellung. Bestimmte Glaubensgrundsätze sollten sich nicht mit den Menschenrechten beißen. Dazu gehören ein Schutz von Minderheiten und das Recht auf körperliche Unversehrtheit. Die katholische Kirche erlaubt aber zum Beispiel keine Kondome, sodass man sich neben Aids auch Geschlechtskrankheiten einfangen kann. Selbst minderjährigen Mädchen von z.B. 13 Jahren wird die Abtreibung verwehrt, wenn sie vergewaltigt wurden. Das ist ein himmelschreiender Skandal.

Pervers finde ich es in gewisser Weise, dass alle dem Papst zujubeln, die wenigsten aber sich an seine Vorgaben halten, z.B. was die Unauflöslichkeit der Ehe angeht, Verhütung usw.

Vielleicht wird es dich wundern, ich glaube nicht nur an Gott, sondern bin von seiner Existenz vollständig überzeugt. Aber die katholische Kirche hat mit dem christlichen Glauben nicht mehr viel zu tun. Um an Gott zu glauben, brauche ich keine Institution.

Dies schließt nicht aus, dass ich einem liberaleren Papst mehr Respekt zollen würde.
Ich würde gerne verstehen, warum die "päpstlichen Vorgaben" von Dir als himmelschreiendes Unrecht an der Menschlichkeit angesehen werden, wenn nach Deiner eigenen Aussage sich sowieso die wenigsten an diese Vorgaben halten...
Dann spielen diese Vorgaben im gelebten Glauben doch sowieso keine Rolle mehr, ihre Existenz oder der Urheber muss also nicht immer wieder schlechtgeredet werden.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Woodpeckar @ 31 Aug 2006, 14:56 hat geschrieben: Ich würde gerne verstehen, warum die "päpstlichen Vorgaben" von Dir als himmelschreiendes Unrecht an der Menschlichkeit angesehen werden, wenn nach Deiner eigenen Aussage sich sowieso die wenigsten an diese Vorgaben halten...
Dann spielen diese Vorgaben im gelebten Glauben doch sowieso keine Rolle mehr, ihre Existenz oder der Urheber muss also nicht immer wieder schlechtgeredet werden.
In Irland ist vor kurzem mal einem 13-jährigem Vergewaltigungsopfer die Abtreibung verwehrt worden. Ein Skandal. In Irland hat die Kirche ja noch mehr Einfluss. Der Papst ist das Oberhaupt aller Katholiken.

Außerdem habe ich nicht gesagt, dass sich niemand dran hält. Die meisten in Deutschland ignorieren die Weisungen des Papstes, haben dabei ein schlechtes Gewissen und jubeln ihm dennoch zu? Ist das nicht ein wenig seltsam? Anders ausgedrückt - ist das eine freie Entfaltung?

Es muss legitim sein, einen alten Mann, der sowohl Einfluss hat, zum Glück nicht mehr so viel wie früher, zu kritisieren.

Den Personenkult lehnt die christliche Lehre übrigens ab. Was mit dem Papst passiert, ist der größte nur vorstellbare Personenkult. Papstbilder, Bierflaschen mit Papstfoto usw.

Das Grundbedürfnis nach Spiritualität wird gestillt, indem der Papst zum Popstar und zu einer Art Ersatzgott wird. So etwas wird man ja noch erwähnen dürfen.

Ich verurteile niemand, der den Papst anhimmelt. Ich weise nur darauf hin und möchte zum Nachdenken anreden. Bei welchen, die Verantwortung haben wie dem Papst, ist dagegen entsprechende Kritik angebracht.
Chep87
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Beitrag von Chep87 »

Naja - Was soll man sonst machen? Die Leute einfach stehen lassen? Den normalen Takt fahren? Keine Verstärkerzüge fahren? Die Menschen kommen so oder so - egal ob nun mehr Züge/U-Bahnen fahren oder nicht. Und wenn man keine Zusatzangebote fährt schreit dann auf einmal jeder auf, das das ja nicht sein kann die Züge so überfüllt fahren zu lassen.

Ich bin auch römisch-katholisch. Und? Ich benutze Kondome, habe Sex vor der Ehe, gehe nicht jeden Sonntag in die Kirche (wenn überhaupt nur zu Weihnachten und zu taufen). Es ist mein Leben und ich lasse mir nicht von solchen teilweise Realitätsfremden Menschen mein Leben bestimmen. Ich muss ja auch in Deutschland nicht mit allem Verstanden sein das die Oberhäuptin Merkel von sich bringt!
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Chep87 @ 31 Aug 2006, 17:20 hat geschrieben: Naja - Was soll man sonst machen? Die Leute einfach stehen lassen? Den normalen Takt fahren? Keine Verstärkerzüge fahren? Die Menschen kommen so oder so - egal ob nun mehr Züge/U-Bahnen fahren oder nicht. Und wenn man keine Zusatzangebote fährt schreit dann auf einmal jeder auf, das das ja nicht sein kann die Züge so überfüllt fahren zu lassen. [...]
Soweit ich es verstanden habe, hat hier niemand gefordert, keine Verstärkerzüge einzusetzen. Kritisiert wurde wohl von einigen hier der Papstbesuch an sich. Wenn der Papst kommt, muss natürlich alles getan werden, was notwendig ist, das ist klar.

Befremdlich ist natürlich der Sicherheitsaufwand. Nur weil ein paar Idioten dem Papst nach dem Leben trachten, muss jedes Fahrrad entfernt, Papierkörbe abmontiert, Kanaldeckel zugeschweißt werden und vieles mehr. Bitte nicht missverstehen, ich sage nicht, man soll diese Sicherheitsmaßnahmen einfach lassen. Dennoch find ich, dass man mal darüber nachdenken sollte, in welchem Zustand die Welt ist, dass man solch einen gigantischen Aufwand betreiben muss, und das nicht etwa für einen martialischen Staatspräsidenten, sonder für einen Frieden predigenden Papst (in diesem Punkt genießt der Papst meinen Respekt, auch wenn ich inzwischen lernen musste, dass es ohne militärische Gewalt wohl nicht geht). Oft wird es ja einfach so hingenommen.
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Beitrag von Chep87 »

Dennoch find ich, dass man mal darüber nachdenken sollte, in welchem Zustand die Welt ist, dass man solch einen gigantischen Aufwand betreiben muss, und das nicht etwa für einen martialischen Staatspräsidenten
Von mir aus hätte man den Bushi auch in nem nicht gepanzerten Auto fahren lassen können und die 3 Meter hohen stacheldraht/nato zäune hätten auch nicht sein gemusst... Wieso betreibt man so einen Aufwand für einen Kriegstreiber?
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Chep87 @ 31 Aug 2006, 18:18 hat geschrieben:Von mir aus hätte man den Bushi auch in nem nicht gepanzerten Auto fahren lassen können und die 3 Meter hohen stacheldraht/nato zäune hätten auch nicht sein gemusst... Wieso betreibt man so einen Aufwand für einen Kriegstreiber?
Die Sicherheitsmaßnahmen beim amerikanischen Präsidenten in Ostdeutschland waren teilweise grotesk. So durften sich die Bewohner nicht einmal am eigenen Fenster zeigen. Klar, die Bewohner sind Fernschützen oder bieten solchen Unterschlupf und man hat von der Ermordung des amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy gelernt.
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Beitrag von Chep87 »

Aber dennoch, solche Sicherheiten willst du dem Staatspräsidenten des Vatikans bzw. dem Oberhaupt der Katholischen Kirche nicht zugestehen?
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Chep87 @ 31 Aug 2006, 18:44 hat geschrieben: Aber dennoch, solche Sicherheiten willst du dem Staatspräsidenten des Vatikans bzw. dem Oberhaupt der Katholischen Kirche nicht zugestehen?
Das habe ich doch gar nicht gefordert.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Chep87 @ 31 Aug 2006, 17:20 hat geschrieben: Naja - Was soll man sonst machen? Die Leute einfach stehen lassen? Den normalen Takt fahren? Keine Verstärkerzüge fahren? Die Menschen kommen so oder so - egal ob nun mehr Züge/U-Bahnen fahren oder nicht. Und wenn man keine Zusatzangebote fährt schreit dann auf einmal jeder auf, das das ja nicht sein kann die Züge so überfüllt fahren zu lassen.
Ich wage zu bezweifeln dass die Züge durch den Einsatz der Verstärkerzüge leerer sein werden...nur die Zahl der Leute die mit der U nicht mitkommen wird geringer sein.
Ich bin auch römisch-katholisch.
Gläubig oder nur getauft?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Chep87 »

Boris Merath @ 31 Aug 2006, 19:07 hat geschrieben: Gläubig oder nur getauft?
getauft - und das es da oben einen gibt glaube ich auch - nur halt nicht daran das ich dafür jeden sonntag in die kirche gehen muss und "hallo" zu ihm sagen muss....
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Hier ein paar Kostproben von der Papst-Vermarktung:

http://www.sueddeutsche.de/,trt1m2/muenche...0/?img=0.0#bild

Ratzinger Kaffee
Papst Bendedikt der XVI.-Torte und die Ratzinger-Schnitte mit Kreuzverzierung (sieht lecker aus)
Kerze mit Papstfoto
Jutetasche mit Papstbild
Radiergummi "Ratze-Fummel"
Papst-Sammlerpuppe
Papst-Puppe (139 EUR)
Papst-Plaketten
Milchweckerl "Papst-Benedikt-Mütze"
Marktler Papstbier
Papst-Flaschenwärmer
Papst-Geburtshaus für die Modelleisenbahn (!!!)
Pilgerwurst (Guten Appetit!)
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Beitrag von Chep87 »

Ja und? machen das andere Staatsoberhäupter/Wichtige/Beliebte Personen nicht auch?
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Chep87 @ 31 Aug 2006, 19:46 hat geschrieben: Ja und? machen das andere Staatsoberhäupter/Wichtige/Beliebte Personen nicht auch?
Ich gehe mal davon aus, dieser Einwand bezog sich auf die Papstartikel?

Ich sehe den Personenkult im Widerspruch zur christlichen Lehre. Mit Papstartikeln kann man m.E. keine spirituellen Erfahrungen machen, manche meinen das aber offenbar dennoch, sonst hätte es z.B. keine Wahnsinnsgebote auf den Papst-Golf gegeben.

Aber ich will nicht missverstanden werden. Wer meint, diese Artikel kaufen zu müssen, bitte.

Außerdem fand ich diese Liste einfach nur skurril und unterhaltsam, daher habe ich sie eingestellt.
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Beitrag von Chep87 »

Man gibt auch Wahnsinnsgebote für andere idiotische Artikel ab. Und nebenbei: Der Golf und das Toast wurden von einem Casino gekauft!
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Chep87 @ 31 Aug 2006, 20:32 hat geschrieben: Man gibt auch Wahnsinnsgebote für andere idiotische Artikel ab. Und nebenbei: Der Golf und das Toast wurden von einem Casino gekauft!
Der Papst gilt aber als was Besonderes. Auf den Papst-Golf haben auch andere neben dem Casino Wahnsinnssummen geboten. Selbst in Marktl, dem Geburtsort des Papstes, haben Geistliche (wenn ich mich richtig erinnere, sogar der Pfarrer, bin mir aber nicht ganz sicher) sehr hohe Gebote abgegeben und sich sogar beschwert, weil der Ebay-Server in die Knie ging.

Von den "normalen" Papst-Devotionalien und sonstigen Artikeln werden vermutlich Hunderttausende oder Millionen verkauft.

Letztendlich ist es eine Papstverehrung oder sogar -anbetung. Natürlich gibt es auch Elvis- und Beatles-Fanartikel, hierbei handelt es sich aber um weltliche Stars.

Personenkult und Götzentum sind dem Christentum per Definition fremd - dass dies aber heute nicht mehr den Tatsachen entspricht, kann man überall sehen. Ist es denn so schlimm, auf diese Wurzeln des Christentums hinzuweisen?
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Beitrag von Chep87 »

Letztendlich ist es eine Papstverehrung oder sogar -anbetung. Natürlich gibt es auch Elvis- und Beatles-Fanartikel, hierbei handelt es sich aber um weltliche Stars.
Was ist am Papst nicht weltlich?

Er fasziniert Millionen, Tausende von Menschen kommen um ihn zu sehen. Viel anders war es bei Elvis und Beatles auch nicht!
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Chep87 @ 31 Aug 2006, 20:56 hat geschrieben: Was ist am Papst nicht weltlich?

Er fasziniert Millionen, Tausende von Menschen kommen um ihn zu sehen. Viel anders war es bei Elvis und Beatles auch nicht!
Ja, der Papst ist weltlich, sicher. Aber genau die Verkörperung des Weltlichen ist nicht seine Aufgabe, wenn es schon einen Papst braucht.

Man muss ich frage, warum der Papst so viel Faszination weckt. Sicher nicht durch seine Gesangeskünste :D, aber zum Ernst zurück.

Fast jeder hat sich schon einmal gefragt, woher er kommt, wohin er geht, ob es ein Leben nach dem Tode gibt usw. Für die Leute ist es ein Trost, wenn da einer da ist, der eventuell auch eine gewisse Ausstrahlung hat, der ihnen die Existenz Gottes immer wieder bestätigt. Die meisten zweifeln, sie glauben zwar prinzipiell, sie wissen aber nicht. Bevor hier eine Attacke gegen mich kommt, ich schreibe "die meisten".

Ich für meine Seite brauche keinen Papst. Ich habe für mich selbst eine Antwort auf die wesentlichen der für mich wichtigen Fragen gefunden und so stellt sich die Frage nach der Existenz Gottes nicht mehr.

Ich will auch erneut nicht missverstanden werden, es soll jeder seinen Weg gehen und es ist nichts Schlechtes daran, den Papst zu verehren. Aber wenn ich eine Sache sehe, die meiner Meinung nach ein Abkommen vom Weg oder nennen wir es eher einen Widerspruch darstellt, werde ich darauf hinweisen. Ob ich Recht habe, soll jeder selbst entscheiden und vor allem jeder selbst prüfen.

Außedem fände ich es für eine Diskussion erträglicher, wenn wir uns nicht gegenseitig angreifen, sondern mal bei Einwänden genau die Materie hinterfragen und auch mal über Inhalte sprechen.
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Beitrag von Chep87 »

Ja, der Papst ist weltlich, sicher. Aber genau die Verkörperung des Weltlichen ist nicht seine Aufgabe, wenn es schon einen Papst braucht.
Naja, was soll er denn sonst machen? :D
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Beitrag von tra(u)mmann »

Chep87 @ 31 Aug 2006, 21:17 hat geschrieben: Naja, was soll er denn sonst machen? :D
Ich dachte eigentlich, er soll uns das Spirituelle näher bringen, also gerade nicht das Weltliche verkörpern?

Was mich an der katholischen Kirche übrigens so stört ist, dass man blind glauben muss und unangenehme Fragen nicht erwünscht sind. M.E. funktioniert das nicht. Wie soll ich etwas glauben, das für mich widersprüchlich ist. Wenn ich dann etwas frage, heißt es vom Religionslehrer oder sonst von jemandem "weil es halt so ist". Daher hat die katholische Kirche mich verloren. Dennoch glaube ich und lebe es - ohne Kirche, ohne Sekte und ohne sonstige Origanisation.
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Woodpeckar
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Beitrag von Woodpeckar »

tra(u)mmann @ 31 Aug 2006, 21:22 hat geschrieben:Ich dachte eigentlich, er soll uns das Spirituelle näher bringen, also gerade nicht das Weltliche verkörpern?

Was mich an der katholischen Kirche übrigens so stört ist, dass man blind glauben muss und unangenehme Fragen nicht erwünscht sind. M.E. funktioniert das nicht. Wie soll ich etwas glauben, das für mich widersprüchlich ist. Wenn ich dann etwas frage, heißt es vom Religionslehrer oder sonst von jemandem "weil es halt so ist". Daher hat die katholische Kirche mich verloren. Dennoch glaube ich und lebe es - ohne Kirche, ohne Sekte und ohne sonstige Origanisation.
Unabhängig von der katholischen Kirche ist Glauben doch wunderschön, da ich, um zu glauben gar nichts wissen muss. Widersprüche zum "Wissen" kann der "Glaube" also gar nicht hervorrufen. Und von Blindheit kann meines Erachtens auch keine Rede sein, ermöglicht der Glaube an sich doch eine reizvolle Sicht fern jeglichen "Wissens". Es sei denn, man will nur glauben, was man weiß ...
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