Glaubst du?tra(u)mmann @ 30 Aug 2006, 23:08 hat geschrieben: Vielleicht dürfen ja die Ehefrauen und Kinder Buddhisten oder Muslime sein.
Glaubst du auch an die weiße Weste der Kirche?
Keine Ahnung. Es steht auch nicht da, welche Angehörigen der Schweizer Garde die Staatsbürgerschaft erhalten. Möglicherweise bekommen auch die Ehefrauen und Kinder diese Staatsbürgerschaft nur unter bestimmten Voraussetzungen, nämlich Mitglied der überlegenen und einzig wahren Kirche (ja, polemisch, ich gebe es zu) zu sein, womit die Frage nach der Religionsfreiheit beantwortet wäre. Man müsste es aber noch hundertprozentig klären.glemsexpress @ 30 Aug 2006, 23:13 hat geschrieben: Glaubst du?
Tu´s lieber nicht, denn sonst wirst du auch wegen beleidugung der Kirche und eines fremden Staatsoberhauptes angezeigttra(u)mmann @ 30 Aug 2006, 23:19 hat geschrieben:Vielleicht sieht man mich ja demnächst mit einem Transparent am Marienplatz oder auf der Neuen Messe. Aufschrift: "Religionsfreiheit im Vatikan!"
Gegen beleidigende Transparente wird in der Tat vorgegangen, wurde gemeldet. Allgemein gegen kritische nicht.glemsexpress @ 30 Aug 2006, 23:30 hat geschrieben: Tu´s lieber nicht, denn sonst wirst du auch wegen beleidugung der Kirche und eines fremden Staatsoberhauptes angezeigt![]()
Jeder Staatsbesuch macht Werbung für seinen Staat bzwe. seine politische Interessen, die nicht selten umstritten sind. Hinzu kommt, daß das Staatsoberhaupt des Vatikan in Personlaunion der oberste Repräsentant der größten Glaubensgemeinde nicht nur hierzulande ist. Und deswegen pilgern viel Menschen nach München, Regensburg, usw. Das heißt, die "Werbung", die Benedikt VXI. macht, stößt doch auf erhebliche Gegenliebe.glemsexpress @ 30 Aug 2006, 21:57 hat geschrieben:Und was mach der Papst? Werbung für seine Gaunerbande. Sowas machen die anderen Staatsoberhäupter nicht.
Stell dir mal vor Bill Gates währe Präsident von den USA und würde bei seinen Deutschlandbesuch nichts anderes tun als Windows zu bewerben.
Auch wenn's im Trubel untergeht: der Austausch findet statt.glemsexpress @ 30 Aug 2006, 21:57 hat geschrieben:Staatsbesuche dienen den Austausch zwischen den Regierungen und das ist für mich kein Austausch sondern Werbung.
Dazu kann ich eigentlich nur sagen: Ja und? Den Steuerzahler kostet vieles viel Geld, auch wenn nicht jeder dafür ist - jede Demonstration z.B. kostet nicht grade wenig. Auch der genannte Christopher Street Day hat Geld gekostet (Polizei, Sanitätsdienst und Straßenreinigung z.B., evtl. wurde auch die Bühne finanziell unterstützt). Und wenn zum Papstbesuch nicht nur zehntausende, sondern hunderttausende kommen, kostets auch entsprechend mehr - warum sollen diese Leute nicht das Recht haben - acuh wenn viele andere sich nicht vorstellen können warum dem Papst so gehuldigt werden soll.tra(u)mmann @ 30 Aug 2006, 10:55 hat geschrieben: Die Süddeutsche Zeitung bringt heute in ihrer Printausgabe die alles erklärende und auf den Punkt bringende Überschrift:
Quelle: Süddeutsche Zeitung, 30.08.2006, Seite 38, StadtausgabePapstbesuch kostet den Steuerzahlen Millionen
Also zunächst einmal habe ich auf die hier gestellte, wenngleich eher rhetorische Frage geantwortet.Boris Merath @ 31 Aug 2006, 13:29 hat geschrieben:Dazu kann ich eigentlich nur sagen: Ja und? Den Steuerzahler kostet vieles viel Geld, auch wenn nicht jeder dafür ist - jede Demonstration z.B. kostet nicht grade wenig. Auch der genannte Christopher Street Day hat Geld gekostet (Polizei, Sanitätsdienst und Straßenreinigung z.B., evtl. wurde auch die Bühne finanziell unterstützt). Und wenn zum Papstbesuch nicht nur zehntausende, sondern hunderttausende kommen, kostets auch entsprechend mehr - warum sollen diese Leute nicht das Recht haben - acuh wenn viele andere sich nicht vorstellen können warum dem Papst so gehuldigt werden soll.tra(u)mmann @ 30 Aug 2006, 10:55 hat geschrieben: Die Süddeutsche Zeitung bringt heute in ihrer Printausgabe die alles erklärende und auf den Punkt bringende Überschrift:
Quelle: Süddeutsche Zeitung, 30.08.2006, Seite 38, Stadtausgabe
Zu der Papstpuppe beim Christopher Street Day: Da weiß ich nicht recht was cih davon halten soll - auf der einen Seite wars ne gute Idee (und bei Anblick des Wagens ohne die Puppe und Plakate war der Sinn nicht mehr wirklich erkennbar und ich hab mich etwas gewundert was das jetzt soll), auf der anderen Seite kann ich auch die Sichtweise der Polizei bzw. des Gesetzgebers verstehen, die nicht möchten, dass bei so empfindlichen Themen wie Religion und Staatsoberhäupter zu sehr daneben gegriffen wird. Was ich allerdings übertrieben fände wäre ein Strafverfahren - aber da muss man ja erstmal sehen, ob der Vatikan überhaupt eine Verfolgung wünscht - wenn er das tun würde fände ich das allerdings auch daneben.
Wie Ude dann auch in seiner Rede sagte: Mann kann und soll die Kirche und den Papst kritisieren - aber man muss Ihnen auch mit Respekt begegnen - schon allein weil diese vielen Leuten sehr wichtig sind.
Jetzt hör aber mal auf... sag mal... :blink: - gehts noch? Was hat der Papst mit Diktatur zu tun? Wirst du gezwungen, der Kirche anzugehören? Wirst du gezwungen, Kirchensteuer zu zahlen? - Du kannst austreten, kannst einer Sekte beitreten oder auch nicht... das steht dir alles frei. Diese, übrigens, verschlingen ebenso sehr viel Geld - da reisst aber kaum einer den Mund auf.tra(u)mmann @ 31 Aug 2006, 13:47 hat geschrieben:
Wenn man den Papst als Staatsoberhaupt einlädt, sollte man diesen eher wie ein Staatsoberhaupt eines diktatorischen Landes behandeln und hier auch viel mehr Kritik anbringen. Ich glaube nicht, dass irgendein Politiker überhaupt ein paar kritische Töne dem Papst ins Gesicht sagt. Kritikern des Papstes wird gedroht, dass es eine sehr niedrige Eingriffsschwelle gibt.
Ich habe nicht geschrieben, dass der Papst ein Diktator ist. Ich habe geschrieben, man sollte ihn eher behandeln wie...Wetterfrosch @ 31 Aug 2006, 14:23 hat geschrieben: Jetzt hör aber mal auf... sag mal... :blink: - gehts noch? Was hat der Papst mit Diktatur zu tun? Wirst du gezwungen, der Kirche anzugehören? Wirst du gezwungen, Kirchensteuer zu zahlen? - Du kannst austreten, kannst einer Sekte beitreten oder auch nicht... das steht dir alles frei. Diese, übrigens, verschlingen ebenso sehr viel Geld - da reisst aber kaum einer den Mund auf.
Wirst du gezwungen zu GLAUBEN?
Vielleicht fehlt dir ein bisschen die Glaubensfrage: Woher kommst du, Wohin gehst du, Wer bist du?
P.S.: Der Papst reist übrigens auch in Länder wie die Türkei, bekommt da vom Volk wahrscheinlich mehr Respekt als vor dir!
Ich würde gerne verstehen, warum die "päpstlichen Vorgaben" von Dir als himmelschreiendes Unrecht an der Menschlichkeit angesehen werden, wenn nach Deiner eigenen Aussage sich sowieso die wenigsten an diese Vorgaben halten...tra(u)mmann @ 31 Aug 2006, 14:34 hat geschrieben:Ich habe nicht geschrieben, dass der Papst ein Diktator ist. Ich habe geschrieben, man sollte ihn eher behandeln wie...
Ich habe einen hohen Respekt vor allen, unabhängig von ihrem Glauben. Was ich aber aufs Schärfste verachte, ist eine menschenfeindliche Einstellung. Bestimmte Glaubensgrundsätze sollten sich nicht mit den Menschenrechten beißen. Dazu gehören ein Schutz von Minderheiten und das Recht auf körperliche Unversehrtheit. Die katholische Kirche erlaubt aber zum Beispiel keine Kondome, sodass man sich neben Aids auch Geschlechtskrankheiten einfangen kann. Selbst minderjährigen Mädchen von z.B. 13 Jahren wird die Abtreibung verwehrt, wenn sie vergewaltigt wurden. Das ist ein himmelschreiender Skandal.
Pervers finde ich es in gewisser Weise, dass alle dem Papst zujubeln, die wenigsten aber sich an seine Vorgaben halten, z.B. was die Unauflöslichkeit der Ehe angeht, Verhütung usw.
Vielleicht wird es dich wundern, ich glaube nicht nur an Gott, sondern bin von seiner Existenz vollständig überzeugt. Aber die katholische Kirche hat mit dem christlichen Glauben nicht mehr viel zu tun. Um an Gott zu glauben, brauche ich keine Institution.
Dies schließt nicht aus, dass ich einem liberaleren Papst mehr Respekt zollen würde.
In Irland ist vor kurzem mal einem 13-jährigem Vergewaltigungsopfer die Abtreibung verwehrt worden. Ein Skandal. In Irland hat die Kirche ja noch mehr Einfluss. Der Papst ist das Oberhaupt aller Katholiken.Woodpeckar @ 31 Aug 2006, 14:56 hat geschrieben: Ich würde gerne verstehen, warum die "päpstlichen Vorgaben" von Dir als himmelschreiendes Unrecht an der Menschlichkeit angesehen werden, wenn nach Deiner eigenen Aussage sich sowieso die wenigsten an diese Vorgaben halten...
Dann spielen diese Vorgaben im gelebten Glauben doch sowieso keine Rolle mehr, ihre Existenz oder der Urheber muss also nicht immer wieder schlechtgeredet werden.
Soweit ich es verstanden habe, hat hier niemand gefordert, keine Verstärkerzüge einzusetzen. Kritisiert wurde wohl von einigen hier der Papstbesuch an sich. Wenn der Papst kommt, muss natürlich alles getan werden, was notwendig ist, das ist klar.Chep87 @ 31 Aug 2006, 17:20 hat geschrieben: Naja - Was soll man sonst machen? Die Leute einfach stehen lassen? Den normalen Takt fahren? Keine Verstärkerzüge fahren? Die Menschen kommen so oder so - egal ob nun mehr Züge/U-Bahnen fahren oder nicht. Und wenn man keine Zusatzangebote fährt schreit dann auf einmal jeder auf, das das ja nicht sein kann die Züge so überfüllt fahren zu lassen. [...]
Von mir aus hätte man den Bushi auch in nem nicht gepanzerten Auto fahren lassen können und die 3 Meter hohen stacheldraht/nato zäune hätten auch nicht sein gemusst... Wieso betreibt man so einen Aufwand für einen Kriegstreiber?Dennoch find ich, dass man mal darüber nachdenken sollte, in welchem Zustand die Welt ist, dass man solch einen gigantischen Aufwand betreiben muss, und das nicht etwa für einen martialischen Staatspräsidenten
Die Sicherheitsmaßnahmen beim amerikanischen Präsidenten in Ostdeutschland waren teilweise grotesk. So durften sich die Bewohner nicht einmal am eigenen Fenster zeigen. Klar, die Bewohner sind Fernschützen oder bieten solchen Unterschlupf und man hat von der Ermordung des amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy gelernt.Chep87 @ 31 Aug 2006, 18:18 hat geschrieben:Von mir aus hätte man den Bushi auch in nem nicht gepanzerten Auto fahren lassen können und die 3 Meter hohen stacheldraht/nato zäune hätten auch nicht sein gemusst... Wieso betreibt man so einen Aufwand für einen Kriegstreiber?
Ich wage zu bezweifeln dass die Züge durch den Einsatz der Verstärkerzüge leerer sein werden...nur die Zahl der Leute die mit der U nicht mitkommen wird geringer sein.Chep87 @ 31 Aug 2006, 17:20 hat geschrieben: Naja - Was soll man sonst machen? Die Leute einfach stehen lassen? Den normalen Takt fahren? Keine Verstärkerzüge fahren? Die Menschen kommen so oder so - egal ob nun mehr Züge/U-Bahnen fahren oder nicht. Und wenn man keine Zusatzangebote fährt schreit dann auf einmal jeder auf, das das ja nicht sein kann die Züge so überfüllt fahren zu lassen.
Gläubig oder nur getauft?Ich bin auch römisch-katholisch.
Ich gehe mal davon aus, dieser Einwand bezog sich auf die Papstartikel?Chep87 @ 31 Aug 2006, 19:46 hat geschrieben: Ja und? machen das andere Staatsoberhäupter/Wichtige/Beliebte Personen nicht auch?
Der Papst gilt aber als was Besonderes. Auf den Papst-Golf haben auch andere neben dem Casino Wahnsinnssummen geboten. Selbst in Marktl, dem Geburtsort des Papstes, haben Geistliche (wenn ich mich richtig erinnere, sogar der Pfarrer, bin mir aber nicht ganz sicher) sehr hohe Gebote abgegeben und sich sogar beschwert, weil der Ebay-Server in die Knie ging.Chep87 @ 31 Aug 2006, 20:32 hat geschrieben: Man gibt auch Wahnsinnsgebote für andere idiotische Artikel ab. Und nebenbei: Der Golf und das Toast wurden von einem Casino gekauft!
Was ist am Papst nicht weltlich?Letztendlich ist es eine Papstverehrung oder sogar -anbetung. Natürlich gibt es auch Elvis- und Beatles-Fanartikel, hierbei handelt es sich aber um weltliche Stars.
Ja, der Papst ist weltlich, sicher. Aber genau die Verkörperung des Weltlichen ist nicht seine Aufgabe, wenn es schon einen Papst braucht.Chep87 @ 31 Aug 2006, 20:56 hat geschrieben: Was ist am Papst nicht weltlich?
Er fasziniert Millionen, Tausende von Menschen kommen um ihn zu sehen. Viel anders war es bei Elvis und Beatles auch nicht!
Ich dachte eigentlich, er soll uns das Spirituelle näher bringen, also gerade nicht das Weltliche verkörpern?Chep87 @ 31 Aug 2006, 21:17 hat geschrieben: Naja, was soll er denn sonst machen?![]()
Unabhängig von der katholischen Kirche ist Glauben doch wunderschön, da ich, um zu glauben gar nichts wissen muss. Widersprüche zum "Wissen" kann der "Glaube" also gar nicht hervorrufen. Und von Blindheit kann meines Erachtens auch keine Rede sein, ermöglicht der Glaube an sich doch eine reizvolle Sicht fern jeglichen "Wissens". Es sei denn, man will nur glauben, was man weiß ...tra(u)mmann @ 31 Aug 2006, 21:22 hat geschrieben:Ich dachte eigentlich, er soll uns das Spirituelle näher bringen, also gerade nicht das Weltliche verkörpern?
Was mich an der katholischen Kirche übrigens so stört ist, dass man blind glauben muss und unangenehme Fragen nicht erwünscht sind. M.E. funktioniert das nicht. Wie soll ich etwas glauben, das für mich widersprüchlich ist. Wenn ich dann etwas frage, heißt es vom Religionslehrer oder sonst von jemandem "weil es halt so ist". Daher hat die katholische Kirche mich verloren. Dennoch glaube ich und lebe es - ohne Kirche, ohne Sekte und ohne sonstige Origanisation.