ARD-Kontraste: "DB verschrottet Staatseigentum"

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Stef
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luc @ 7 Sep 2006, 21:46 hat geschrieben: Herr Gasser fordert in dem Artikel übrigens auch, dass dieser Disponent abgeschafft werden muss, damit Chancengleichheit zwischen allen EVUs besteht...
Dann wünsch ich dem Herr Gasser doch einfach mal, daß dieser Disponent abgeschafft wird. *g*
luc
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Beitrag von luc »

luc @ 7 Sep 2006, 21:06 hat geschrieben: In der aktuellen Capital (Ausgabe 19/2006 vom 31.08.2006) wettert Rail4Chem-Chef Gasser mal wieder gegen die DB. Er behauptet unter anderem, dass Railion durch das Vorhandensein eines Disponenten in den Betriebsleitzentralen der DB Netz bevorzugt werde. Außerdem würden Trassenanfragen für Railion schneller beantwortet. Als konkretes Beispiel für die Diskriminierung nennt er auch die auf 18 Stunden (ursprünglich 8 Stunden) gedehnte Fahrzeit für Rail4Chem-Züge von Hamburg nach Großkorbetha. Stimmen die Vorwürfe?
Muß mich korrigieren, es war in der Ausgabe 18/2006.
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Beitrag von The_mAtRiX »

Also ich finde, man kann der Bahn keinen Vorwurf bezüglich der Verschrottungen machen. Der Bahn wurde nun einmal mit der Bahnreform alles Eigentum komplett übergeben, daher kann die AG damit auch machen was Sie will. Einer der Vorposter hat ja schon richtigerweise darauf hingewiesen, dass auch keine Privatbahn Material an direkte Konkurrenten abgeben würde. Wenn man diese Zustände nicht haben hätte wollen, hätte man das Eigentum damals nicht übertragen dürfen. Damit ist auch die reisserische Überschrift "DB verschrottet Staatseigentum" irreführend und primitiv, denn zwar gehört die DB AG noch vollständig dem Bund, Eigentümer ist aber die AG, welche eine eigenständige wirtschaftliche Einheit ist.
Zudem: wenn man mal sich ansieht, was da verschrottet wurde, dann war das meiste auch reif für das Ende, also z.B. alle alten Einheitsloks, alte Triebwägen etc. Natürlich gibt es auch diskussionsfähige Ausreisser wie manche früh abgegangene 420er, aber bevor man laut schreit, sollte man sich auch einmal die Realitäten bei den Ausschreibungen der Regionalverkehre ansehen. Mit diesen Fahrzeugen hätte man bei gar keiner Ausschreibung mehr antreten können.
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Beitrag von sbahnfan »

The_mAtRiX @ 9 Sep 2006, 12:24 hat geschrieben:Zudem: wenn man mal sich ansieht, was da verschrottet wurde, dann war das meiste auch reif für das Ende, also z.B. alle alten Einheitsloks, alte Triebwägen etc. Natürlich gibt es auch diskussionsfähige Ausreisser wie manche früh abgegangene 420er
Dass man man 40 Jahre alten, verschlissenen Einheitsloks nicht mehr viel anfangen kann, ist einzusehen. Verschrottet wurde und wird auch anderes, z.B.:

* By-Wagen (relativ junge Fahrzeuge, z.T. vor noch nicht mal 10 Jahren mit komplett neuer Inneneinrichtung versehen)
* Bim-Wagen (ex-IR-Wagen, ebenfalls mit komplett neuer Inneneinrichtung aus den 90er Jahren)
* BR 229 (Anfang der 90er komplett neu aufgebaut, mit neuen Motoren, Elektronik, Führerständen)

Diese Fahrzeuge wurden noch von Deutscher Bundesbahn und Deutscher Reichsbahn beschafft, wurden also von Staatsgeldern finanziert und waren Staatseigentum. Modernisiert wurden sie ebenfalls mit öffentlichen Geldern. Da finde ich es leichtfertig, Fahrzeuge, in die so viel öffentliches Geld investiert wurde, einfach an das Privatunternehmen DB AG zu verschenken und zuzulassen, dass diese Werte vernichtet werden. Da sollte der Staat eingreifen. Möglichkeiten sollte es dazu geben, noch dazu da Anteilseigner der DB ja immer noch der Staat ist.

Es wäre von vorneherein besser gewesen, der DB AG die Fahrzeuge aus Bundesbahn- und Reichsbahnzeiten nicht zu schenken, sondern in einem staatlichen Fahrzeugpool zu halten und der DB AG (oder ggf. auch anderen Unternehmen) nur zur Verfügung zu stellen. Nur die seit 1994 von der DB AG neu beschafften Fahrzeuge sollten der DB AG wirklich gehören. Und auch hier hat die öffentliche Hand ein Wort mitzureden, wenn sie sich an der Finanzierung beteiligt hat.

Eine andere Form der Verschwendung ist, alte Fahrzeuge für ihre letzten zwei, drei Einsatzjahre noch einmal komplett neu verkehrsrot zu lackieren und dann mit noch fast neuem Lack zu verschrotten. Diese Umlackierungen hätte man sich auch besser gespart, das hat mit vernünftigem Wirtschaften nichts zu tun.
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Beitrag von ET 423 »

The_mAtRiX @ 9 Sep 2006, 12:24 hat geschrieben: sollte man sich auch einmal die Realitäten bei den Ausschreibungen der Regionalverkehre ansehen. Mit diesen Fahrzeugen hätte man bei gar keiner Ausschreibung mehr antreten können.
Das ist mit der größte Punkt. Auch wenn Fahrzeuge an sich noch gut drauf sind, so wollen Besteller halt immer wieder was Neues auf den Schienen sehen. Man kann sich natürlich mit dem alten Rollmaterial bewerben, aber Chancen auf den Gewinn der Ausschreibung braucht man sich nicht unbedingt ausmalen.
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Beitrag von sbahnfan »

ET 423 @ 9 Sep 2006, 13:23 hat geschrieben: Das ist mit der größte Punkt. Auch wenn Fahrzeuge an sich noch gut drauf sind, so wollen Besteller halt immer wieder was Neues auf den Schienen sehen. Man kann sich natürlich mit dem alten Rollmaterial bewerben, aber Chancen auf den Gewinn der Ausschreibung braucht man sich nicht unbedingt ausmalen.
Da kann man den Spieß auch umdrehen: Wenn man mit den Fahrzeugen sowieso keine Ausschreibung mehr gewinnen kann, was ist dann dabei wenn die Fahrzeuge Konkurrenten "in die Hände fallen"?
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Flok
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Beitrag von Flok »

Weil dann zum Beispiel sehr schnell mit sehr wenig Geld eigenwirtschaftliche Fernverkehrslinien hochgezogen werden können. Die fahren halt nicht 200, sind aber konkurrenzlos günstig bei etwas mehr Fahrzeit.
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Beitrag von ET 423 »

sbahnfan @ 9 Sep 2006, 13:33 hat geschrieben: Da kann man den Spieß auch umdrehen: Wenn man mit den Fahrzeugen sowieso keine Ausschreibung mehr gewinnen kann, was ist dann dabei wenn die Fahrzeuge Konkurrenten "in die Hände fallen"?
Was soll ein Konkurrent damit? Der kann damit ja auch nix mehr gewinnen. :blink:
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Beitrag von sbahnfan »

Flok @ 9 Sep 2006, 13:36 hat geschrieben: Weil dann zum Beispiel sehr schnell mit sehr wenig Geld eigenwirtschaftliche Fernverkehrslinien hochgezogen werden können. Die fahren halt nicht 200, sind aber konkurrenzlos günstig bei etwas mehr Fahrzeit.
Gut für die Fahrgäste, schlecht für die DB! Von der Warte der DB aus kann ich schon verstehen, dass man das nicht will. Deshalb bin ich auch der Meinung, dass diese Fahrzeuge nicht in Privatbesitz der DB, sondern in öffentlichen Besitz gehören, weil sie nun mal von der Öffentlichkeit bezahlt worden sind (siehe oben). Dann würden sich auch sinnvollere Verwendungen als Verschrottung finden. Man könnte die Fahrzeuge z.B. für gutes Geld ins Ausland verkaufen und so die klammen Staatsfinanzen etwas aufbessern. So wie es derzeit ist, steht das einzelwirtschaftliche Interesse eines Unternehmens (DB AG) höher als das Interesse der Allgemeinheit, dass die hier vernichteten Werte geschaffen hat!
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3247
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Beitrag von 3247 »

sbahnfan @ 9 Sep 2006, 13:21 hat geschrieben: Diese Fahrzeuge wurden noch von Deutscher Bundesbahn und Deutscher Reichsbahn beschafft, wurden also von Staatsgeldern finanziert und waren Staatseigentum. Modernisiert wurden sie ebenfalls mit öffentlichen Geldern. Da finde ich es leichtfertig, Fahrzeuge, in die so viel öffentliches Geld investiert wurde, einfach an das Privatunternehmen DB AG zu verschenken und zuzulassen, dass diese Werte vernichtet werden. Da sollte der Staat eingreifen. Möglichkeiten sollte es dazu geben, noch dazu da Anteilseigner der DB ja immer noch der Staat ist.
Die Deutsche Bahn AG ist kein "Privatunternehmen", sondern gehört immer noch Staat. Betrachtet man Fiskus wie ein Wirtschaftsunternehmen, so wurde bislang nur der Geschäftsbereich "Deutsche Bundesbahn" und der Geschäftsbereich "Deutsche Reichsbahn" in eine 100%ige Tochtergesellschaft "Deutsche Bahn AG" umgewandelt. Der Bahn wurde als nichts "geschenkt" außer ihrer eigenen Rechtsfähigkeit.
Es wäre von vorneherein besser gewesen, der DB AG die Fahrzeuge aus Bundesbahn- und Reichsbahnzeiten nicht zu schenken, sondern in einem staatlichen Fahrzeugpool zu halten und der DB AG (oder ggf. auch anderen Unternehmen) nur zur Verfügung zu stellen.
Wenn man den Fahrzeugpool bei Staat behält, das verbeamtete Personal sowieso -- die Gleise sicherheitshalber auch -- dann ist die DBAG nur ein "Reseller" von Leistungen der Deutschen Bundesbahn.
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Beitrag von sbahnfan »

3247 @ 9 Sep 2006, 15:24 hat geschrieben:Die Deutsche Bahn AG ist kein "Privatunternehmen", sondern gehört immer noch Staat. Betrachtet man Fiskus wie ein Wirtschaftsunternehmen, so wurde bislang nur der Geschäftsbereich "Deutsche Bundesbahn" und der Geschäftsbereich "Deutsche Reichsbahn" in eine 100%ige Tochtergesellschaft "Deutsche Bahn AG" umgewandelt. Der Bahn wurde als nichts "geschenkt" außer ihrer eigenen Rechtsfähigkeit.
Das stimmt schon, nur agiert die DB wie ein Privatunternehmen und will durch den geplanten Börsengang auch eines werden. Und der Noch-Staatsbesitz der DB hindert sie nicht daran, vom Staat bezahlte Werte zu verschrotten. Dem muss Einhalt geboten werden, wie ich oben ausgeführt habe.
3247 @ 9 Sep 2006, 15:24 hat geschrieben:Wenn man den Fahrzeugpool bei Staat behält, das verbeamtete Personal sowieso -- die Gleise sicherheitshalber auch -- dann ist die DBAG nur ein "Reseller" von Leistungen der Deutschen Bundesbahn.
Ich schrieb ausschließlich von den Fahrzeugen, die noch von Bundesbahn und Reichsbahn beschafft wurden. Die wurden vom Staat bezahlt und gehören in staatliche Hände.

Anders ist es mit den Fahrzeugen, die seit der Bahnreform 1994 von der DB AG beschafft wurden. Über diese Fahrzeuge sollte die DB selbstverständlich vollständig verfügen können. Diese Fahrzeuge wurden auf eigene Rechnung gekauft, wie das die Privatbahnen mit ihren Fahrzeugen auch machen, und die DB trägt damit auch das volle unternehmerische Risiko daran.

Davon abgesehen - es wird sehr viel darüber diskutiert, das Schienennetz im Staatsbesitz zu belassen, aber das ist ein anderes Thema...
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Beitrag von The_mAtRiX »

sbahnfan @ 9 Sep 2006, 16:22 hat geschrieben: Ich schrieb ausschließlich von den Fahrzeugen, die noch von Bundesbahn und Reichsbahn beschafft wurden. Die wurden vom Staat bezahlt und gehören in staatliche Hände.

Anders ist es mit den Fahrzeugen, die seit der Bahnreform 1994 von der DB AG beschafft wurden. Über diese Fahrzeuge sollte die DB selbstverständlich vollständig verfügen können. Diese Fahrzeuge wurden auf eigene Rechnung gekauft, wie das die Privatbahnen mit ihren Fahrzeugen auch machen, und die DB trägt damit auch das volle unternehmerische Risiko daran.
Sorry, aber was du da schreibst stimmt insbesondere im Bereich der Regios einfach so nicht.
Die DB AG wurde auch im Fahrzeugbereich seit 1994 von den verschiedensten Quellen subventioniert, wie z.B. München, 423, teilweise durch Freistaat Bayern bezahlt, in anderen S-Bahn Systemen analog. Weiteres Beispiel: Redesign n-Wagen: Das wurde ebenfalls von den jeweiligen Bestellern mitbezahlt, damit also auch durch Steuergelder bezahlt. Auch Privatbahnen werden im SNV Bereich mit Steuergeldern bedacht, wie z.B. bei connex mit der BOB geschehen (halte ich im Übrigen für eine Frechheit deutsche Steuergelder einem französischen oder auch jedem anderen ausländischen Konzern hinterherzuwerfen).
Wer weiß zudem noch durch welche konzerninternen Transfers z.B. Steuergelder für den Netzerhalt, die in vielen Jahren nie ganz ausgeschöpft wurden, in Wirklichkeit ganz woanders hingeflossen sind...
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gmg
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Beitrag von gmg »

sbahnfan @ 9 Sep 2006, 16:22 hat geschrieben:
Davon abgesehen - es wird sehr viel darüber diskutiert, das Schienennetz im Staatsbesitz zu belassen, aber das ist ein anderes Thema...
Ich fände es gut wenn die Kommunen die Gleise zahlen würden. Das würde es viele kleine Bahnunternehmen geben, die unterienader konkurrieren wie jetzt die Speditionen und Flugunternehmen. Der kunde würde profitieren :rolleyes:
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Beitrag von Rohrbacher »

Ich fände es gut wenn die Kommunen die Gleise zahlen würden. Das würde es viele kleine Bahnunternehmen geben, die unterienader konkurrieren wie jetzt die Speditionen und Flugunternehmen. Der kunde würde profitieren
*lol* Dann wären alle Bahnstrecken dicht. :lol:
Die Komunen haben ja teilweise nicht mal das Geld mal das Rathaus nach 30 Jahren wieder mal streichen zu lassen, wie sollen die dann Bahnanlagen zahlen? Und wie soll das überhaupt gehen? Endet dann der RE nach Nürnberg vorzeitig in Pfaffenhofen, weil die Gemeinde Rohrbach zu viel Trassengebühr will? Die würden dann auch das Prinzip in unserem privatisierten Staat verstehen und schauen, wie sie an möglichst viel Geld kommen... :D

Ne, das Gleisnetz gehört zum Bund oder den Ländern! Aber falls das System Eisenbahn nicht ganz verschwindet in den nächsten Jahrzehnten und die Energiepreise für Privatleute weiter steigen, dann wird es in absehbarer Zeit wieder 'ne "Bundesbahn" oder viele "Länderbahnen" (also staatlich geführte Bahnunternehmen mit Monopol) geben. Denn das mit der Privatisierung und Bahn-Aktien war um 1860 schonmal und hat da schon nicht ganz geklappt... Irgendwann ging das nicht mehr, dass man die Gewinne den Aktionären in den Hintern schiebt, statt wieder in die Bahn zu investieren. Und da wir heute Konkurrenz durch Auto und Fliegerei haben, geht das schon dreimal nicht. Und der nächste "schwarze" Tag x an der Börse kommt bestimmt...
halte ich im Übrigen für eine Frechheit deutsche Steuergelder einem französischen oder auch jedem anderen ausländischen Konzern hinterherzuwerfen
Oh ja. Wir leben zwar in der ach so offenen EU, aber fährt die DB oder ein anderes deutsches EVU irgendwo staatlich subventionierten Nahverkehr in Franzosien oder 'nem anderen Land?? Die würden doch gegen sowas gleich Sturm laufen. Nur die Deutschen sind so blöd, das in großem Stil zuzulassen...

Ich bin mir sicher, die "Bahnreform" hat mehr gekostet als genützt und wird auch weiterhin mehr kosten als nützen...
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Beitrag von ET 423 »

Rohrbacher @ 10 Sep 2006, 03:21 hat geschrieben: Nur die Deutschen sind so blöd, das in großem Stil zuzulassen...
Scheinen sie ja teils zu müssen - die beknackte EU will das ja und freut sich jedes Jahr, wie die "Konkurrenz" auf deutschen Schienen wächst und die Ausschreibungen vorangehen (wenn man fast jeden Meter von Schwelle zu Schwelle und jeden Blockabstand von Signal zu Signal ausschreiben muß). Nur wenn man nen Franzosen fragt, was Ausschreibung im Schienenverkehr ist, schaut der einen wahlweise grinsend an oder lacht sich einen ab. Denn außer Deutschland ist kein Land so blöd und läßt sowas mit sich machen.

Wie lange hat es denn alleine gedauert, bis die Maut für Lkw's durch war? Alle anderen Länder hatten es schon lange, wo man auch für jede noch so schlechte Straße löhnen mußte. Nur als Deutschland das auch einführen wollte, gabs nen Aufschrei, man dürfe das nicht. :blink: :angry:
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von Rohrbacher »

Scheinen sie ja teils zu müssen - die beknackte EU will das ja und freut sich jedes Jahr, wie die "Konkurrenz" auf deutschen Schienen wächst
Vielleicht sitzen in den EU-Gremien, die dafür zuständig sind, ja Leute aus gewissen Konzernen oder welche, die diesen nahe stehen... Würd' mich nicht wundern... Ich mein, das ist bei unseren Politikern im Bundestag auch nicht anders: Die Gesundheitsreform machen ja auch nicht Leute von SPD und CDU/CSU, sondern am Ende in Personalunion Leute von Ratiopharm, Bayer, etc... <_<
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Beitrag von sbahnfan »

The_mAtRiX @ 9 Sep 2006, 17:04 hat geschrieben: Die DB AG wurde auch im Fahrzeugbereich seit 1994 von den verschiedensten Quellen subventioniert, wie z.B. München, 423, teilweise durch Freistaat Bayern bezahlt, in anderen S-Bahn Systemen analog. Weiteres Beispiel: Redesign n-Wagen: Das wurde ebenfalls von den jeweiligen Bestellern mitbezahlt, damit also auch durch Steuergelder bezahlt.
Das bestreite ich gar nicht. Umso mehr wundert es mich, dass man staatlicherseits dem Verschrottungswahn nicht Einhalt gebietet. Da wird immer darüber geklagt, wie leer die öffentlichen Kassen seien, aber wenn Fahrzeuge, die vor noch nicht mal zehn Jahren mit Steuergeldern komplett modernisiert wurden, verschrottet werden, regt sich keiner auf. Die Politik ist es der steuerzahlenden Bevölkerung schuldig, dass sie wirtschaftlich mit ihren Steuergeldern umgeht und sie nicht verschwendet!

Bei den Fahrzeugen aus Bundesbahn- und Reichsbahnzeiten wäre das einfach, wenn man sie in Staatsbesitz belassen hätte, wie ich oben ausgeführt habe. Dann hätte die öffentliche Hand auch volle Kontrolle über das Geld, das sie für Modernisierungsmaßnahmen ausgibt. Bei den subventionierten Fahrzeugen, die nach der Bahnreform beschafft wurden (z.B. 423, oder auch 612) sollte man vertraglich genau festlegen, was mit diesen Fahrzeugen gemacht werden darf und was nicht, da sie zumindest teilweise öffentliches Eigentum sind. Das muss man im Einzelfall regeln, je nachdem, zu welchen Anteilen ein Fahrzeug von der DB AG und von der öffentlichen Hand bezahlt worden ist.
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Beitrag von ET 423 »

*BLUBB* *LABERSÜLZ* - Sorry, das ist das Resümée, das man hie und da aus diesem Thema ziehen könnte. Verglichen mit so manch anderer Steuerschandtat handelt es sich hier um Peanuts. Schonmal daran gedacht, wie viele Euros Deutschland jedes Jahr der EU in den Allerwertesten ledert oder wie viel Kohle schon der nutzlose Transrapid alleine an Entwicklungskosten gekostet hat? Da is das bißchen hier beim Verschrotten net der Rede wert, zumal die Wirtschaft mehrfach schon alleine dadurch gestützt wird, daß sie was zum verschrotten bzw. zum neu entwickeln hat.
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Beitrag von luc »

ET 423 @ 10 Sep 2006, 03:30 hat geschrieben: Scheinen sie ja teils zu müssen - die beknackte EU will das ja und freut sich jedes Jahr, wie die "Konkurrenz" auf deutschen Schienen wächst und die Ausschreibungen vorangehen (wenn man fast jeden Meter von Schwelle zu Schwelle und jeden Blockabstand von Signal zu Signal ausschreiben muß). Nur wenn man nen Franzosen fragt, was Ausschreibung im Schienenverkehr ist, schaut der einen wahlweise grinsend an oder lacht sich einen ab. Denn außer Deutschland ist kein Land so blöd und läßt sowas mit sich machen.

Wie lange hat es denn alleine gedauert, bis die Maut für Lkw's durch war? Alle anderen Länder hatten es schon lange, wo man auch für jede noch so schlechte Straße löhnen mußte. Nur als Deutschland das auch einführen wollte, gabs nen Aufschrei, man dürfe das nicht. :blink: :angry:
Die Maut für LKWs war für die EU kein großes Problem. Was Ärger mit der EU gemacht hat, waren die Mineralöl- und Kraftfahrzeugsteuerrückerstattungen für deutsche Spediteure, die die damalige Bundesregierung auf Druck der Spediteure unbedingt durchsetzen wollte. Dass die EU damit ein Problem hat, ist völlig richtig. Jetzt stell dir mal vor: Die Össis geben jedem Fuhrunternehmer im Jahr 10000 € pro LKW ins Mautkonto, finanziert wird das Ganze durch die LKW-Maut. Fändest du das OK?
Und: Auch die EU hat für die Bemautung der LKW-Ausweichstrecken ohne großartige Diskussionen grünes Licht gegeben. Dass es so wenig Ausweichstrecken gibt, liegt an der sturen Haltung einiger Bundesländer. Da wird lieber mit komplizierten Durchfahrtsverboten zu bestimmten Tageszeitern ein neuer riesengroßer Verwaltungsaufwand geschaffen. Hier sollte der Bund als (in den meisten Fällen) Eigentümer der Straßen eigenmächtig handeln. Um diese Bundesländer beim Namen zu nennen: Eigentlich alle außer Hamburg, Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz
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Beitrag von luc »

Und wieder hat Rail4Chem eine Fernsehsendung produziert, diesmal im Panorama von heute abend. Außer dem "Auspacker" der DB, welcher von seiner Qualität der "Enthüllungen" auch ein Eisenbahnforum- oder DSO-Leser sein könnte (meist allgemeines Geblubber), treten nur Rail4Chem-Leute sowie ein Mitarbeiter der D&D (wasn das für ne Privatbahn?) auf. Zusätzlich kommt noch ein Unternehmer aus Kappeln vor, der nur noch Straße fährt, wieso nimmt der aber keine tolle Privatbahn?
Hier ist das ganze: http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/200...d-3537148_.html
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Beitrag von drehgestell »

luc @ 22 Feb 2007, 22:25 hat geschrieben: Und wieder hat Rail4Chem eine Fernsehsendung produziert, diesmal im Panorama von heute abend. Außer dem "Auspacker" der DB, welcher von seiner Qualität der "Enthüllungen" auch ein Eisenbahnforum- oder DSO-Leser sein könnte (meist allgemeines Geblubber), treten nur Rail4Chem-Leute sowie ein Mitarbeiter der D&D (wasn das für ne Privatbahn?) auf. Zusätzlich kommt noch ein Unternehmer aus Kappeln vor, der nur noch Straße fährt, wieso nimmt der aber keine tolle Privatbahn?
Hier ist das ganze: http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/200...d-3537148_.html
Wird wohl die Sendung sein, von der mir heute ein Kollege erzählt hatte.... der war fast auf 180 deswegen! :o
MfG, drehgestell

Du genießt die sanfte Beschleunigung, die unerreichte Laufruhe, den grandiosen Ausblick... und Du weisst, nichts bewegt Dich wie eine Pendelbahn![img]http://www.eisenbahnforum.de/html/emoticons/smile.gif[/img]
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Beitrag von gmg »

luc @ 22 Feb 2007, 22:25 hat geschrieben: Zusätzlich kommt noch ein Unternehmer aus Kappeln vor, der nur noch Straße fährt, wieso nimmt der aber keine tolle Privatbahn?
Weil die, wie in der Sendung geasgt wurde, auch zu langsam sind weil die DB- Netz Ralion bei der Streckenbelegung bevorteiligt. Ihr meckert hier einfach auf die Sendung, ohne deren Vorwürfe argumentativ zu entkräften. Irgendeinen Grund muss es ja haben, dass der Güterstraßenverkehr den Bahnverkehr verdrängt.
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Beitrag von 423-Treiber »

gmg @ 23 Feb 2007, 16:06 hat geschrieben: Weil die, wie in der Sendung geasgt wurde, auch zu langsam sind weil die DB- Netz Ralion bei der Streckenbelegung bevorteiligt. Ihr meckert hier einfach auf die Sendung, ohne deren Vorwürfe argumentativ zu entkräften. Irgendeinen Grund muss es ja haben, dass der Güterstraßenverkehr den Bahnverkehr verdrängt.
Um die Vorwürfe stichhaltig zu entkräften fehlt mir leider der genaue Einblick in die Vergabepraktiken der DB Netz, aber der angebliche Bahnmitarbeiter kam mir irgendwie nicht echt vor, hat eher allgemeine Anti-DB-Floskeln vorgebracht.
Der Güterverkehr auf der Strasse kann einfach billiger angeboten werden, deswegen setzen immer noch die meisten Firmen auf LKW. Es müsste ein Zwang seitens der Regierung her, dass Ferngüterverkehr grundsätzlich über die Schiene abgewickelt werden muss und nur die Nahzustellung auf der Strasse zulässig ist.
Man müsste dafür das RoLa-Konzept neu auflegen: fester Fahrplan zwischen grossen Knotenpunkten im 2- oder besser sogar 1-Stundentakt, Wagenmaterial das mind. 140 läuft, dann ist auch die Trassenvergabe deutlich einfacher, denn so ein Zug könnte dann leichter im Personenverkehr mitschwimmen, Aufbau von Verteilstationen, auf denen die Wagen in kurzer Zeit umrangiert werden und so ein grosses Zieleangebot verwirklicht werden kann. Aber wie gesagt ohne politischen Zwang nicht durchsetzbar, stattdessen wird lieber weiter an irgendwelchen Feinstaubrichtlinien getüffelt...
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Beitrag von Rohrbacher »

Es müsste ein Zwang seitens der Regierung her, dass Ferngüterverkehr grundsätzlich über die Schiene abgewickelt werden muss und nur die Nahzustellung auf der Strasse zulässig ist.
:lol: Lkw-Maut? EU-Wettbewerbsaufsicht? Transitverkehr? Arbeitsplätze? Zwänge sind sowieso immer schlecht und würden nur davon zeugen, dass die Bahn es nicht anders schafft, also den Wettbewerb Straße-Schiene verloren hat. Aber abgesehen davon wäre die Bahn dazu nicht mal im Ansatz in der Lage sämtliche Lkw-Fahrten im Fernverkehr zu übernehmen und wird es auch nie sein. Ich glaube, es ist einfach nicht mehr ganz up to date, wenn die von einer Lagerhalle an der Nordsee in eine Halle nach München zu liefernden täglich frischen Fische (vielleicht 5t) mehrmals stundenlang auf irgendwelchen Rangierbahnhöfen rumstehen oder umgeladen werden müssen...
Man müsste dafür das RoLa-Konzept neu auflegen: fester Fahrplan zwischen grossen Knotenpunkten im 2- oder besser sogar 1-Stundentakt, Wagenmaterial das mind. 140 läuft
Was meinst du wie viele Lkw in dieser Stunde allein auf einer Autobahn unterwegs sind?
Aber wie gesagt ohne politischen Zwang nicht durchsetzbar, stattdessen wird lieber weiter an irgendwelchen Feinstaubrichtlinien getüffelt...
Tüfteln? Beim Tüfteln hätten die aber sehr sehr schnell feststellen müssen, dass nur mal als kleines Beispiel die staatlich geförderten und für "toll" befundenen Holzheizungen genau das in Massen produzieren (sogar in Umweltzonen!), was der böse Autofahrer plötzlich nicht mehr so viel produzieren darf: Feinstaub. Es geht hier nicht um Feinstaub oder gar das Klima, es geht einfach nur um's Geld. Oder warum zögert man mit der Umstellung der Kfz-Steuer auf eine schadstoffbasierende Berechnung? Klar, wehe die Leute machen das, was die Politik immer pro forma fordert, ohne es aber wirklich zu wollen: Dann würde dem Staat nämlich schnell viel Geld fehlen.
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Beitrag von ALK »

Der angebliche Bahnmitarbeiter redet leider nicht nur dummes Zeug.
Ich würde allerdings nicht so weit gehen das Privatbahnen gegenüber Railion benachteiligt werden, ehr werden für Privatbahnen die selben Fahrzeiten angenommen wie sie Railion benötigt/bestellt, zumal oft auch nichts schnelleres mehr möglich ist weil keine Gleise und viel Personenverkehr.
Das man nachts häufig irgendwo an einem Blocksignal oder hinterwelt Bahnhof steht, weil wieder mal 5m Gleis getauscht werden dafür allerdings 15km Eingleisig sind, ist eine Tatsache.
Entscheidungen der Betriebsleitung sind teils sehr unverständlich (warten auf Überholung, um dem überholenden Zug dann an jedem Haltepunkt auf zu laufen) und Informationen gibt es keine. Dass die CLS mit Ihrem Sitz in der BZ mehr Informationen erhält als eine Privatbahn Zugleitung ist logisch. Informationen brauchen aus DB Sicht nämlich weder die Disponenten noch die Tf. In Österreich gibt es zu jeder Störung eine BetriebsStörMeldung per E-Mail, und zwar eine zum Eingang der Meldung, dann wenn nötig mehrere Fortschrittsberichte und eine Meldung zum Ende der Störung, damit kann man Arbeiten. Aber nachdem in Österreich eh vieles besser läuft und bei eingleisigem Betrieb trotzdem noch Güterzüge fahren können, kann man das wohl nicht vergleichen!

Ganz so Weltfremd ist der Beitrag leider nicht!
Mfg ALK
Streiks bitte erst nach 8Uhr! ;)
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423-Treiber @ 23 Feb 2007, 17:18 hat geschrieben: Man müsste dafür das RoLa-Konzept neu auflegen: fester Fahrplan zwischen grossen Knotenpunkten im 2- oder besser sogar 1-Stundentakt, Wagenmaterial das mind. 140 läuft, dann ist auch die Trassenvergabe deutlich einfacher, denn so ein Zug könnte dann leichter im Personenverkehr mitschwimmen,

RoLa, ich denke nicht dass es wirtschaftlich ist. Die meisten Transitstrecken sind so vollgestopft, dass dort ein zusätzlicher 1/2-stündiger RoLa-Verkehr nicht möglich ist! (Siehe KBS 702, 740, 750, 350, ....) oder haben "bauliche Mängel". Man müsste die ganzen Strecken ausbauen und mehrere "Rola-Stationen" (auf)bauen. Und wie will man nahezu zu alle Autobahnen parallel einen RoLa-Verkehr betreiben, es wäre zwar schön, aber wirtschaftlich (und ggf. technisch) nicht machbar.

Besser wäre, den Containerverkehr besser/leichter zu gestalten, denn diese Kisten bekommt man überall drauf, man spart Fahrer und Fahrzeug (das unnüt auf nem Waggon steht). Dieses Kann schon wieder den nächsten Container ausliefern. Und ich denke, in einen Container passt mindestens genausoviel wie in einen LKW!
Aufbau von Verteilstationen, auf denen die Wagen in kurzer Zeit umrangiert werden


Rangieren und kurz, dass ist nahezu unmöglich, vor allem muss jeder LKW in eine andere Richtung und sie davor zu sortieren wäre wieder ein Zeitaufwand.
Aber wie gesagt ohne politischen Zwang nicht durchsetzbar, stattdessen wird lieber weiter an irgendwelchen Feinstaubrichtlinien getüffelt...
Da hast du vollkommen recht (Beispiel Automobilindustrie, während Japon schon Filter einbaut, muss in Deutschland ein Gesetz her.......)

Dazu kommt auch noch der Transitverkehr vom Ausland. Wenn RoLa, dann da, wo "platz ist" und sie sich lohnt!

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Beitrag von 423-Treiber »

411'er @ 23 Feb 2007, 20:21 hat geschrieben:RoLa, ich denke nicht dass es wirtschaftlich ist. Die meisten Transitstrecken sind so vollgestopft, dass dort ein zusätzlicher 1/2-stündiger RoLa-Verkehr nicht möglich ist! (Siehe KBS 702, 740, 750, 350, ....) oder haben "bauliche Mängel". Man müsste die ganzen Strecken ausbauen und mehrere "Rola-Stationen" (auf)bauen. Und wie will man nahezu zu alle Autobahnen parallel einen RoLa-Verkehr betreiben, es wäre zwar schön, aber wirtschaftlich (und ggf. technisch) nicht machbar.

Besser wäre, den Containerverkehr besser/leichter zu gestalten, denn diese Kisten bekommt man überall drauf, man spart Fahrer und Fahrzeug (das unnüt auf nem Waggon steht). Dieses Kann schon wieder den nächsten Container ausliefern. Und ich denke, in einen Container passt mindestens genausoviel wie in einen LKW!
Klar billig wird´s nicht, aber ob wir zukünftig über irgendwelche Umweltsteuern geschröpft werden, dafür die LKWs trotzdem munter Dreck in die Luft blasen und die Strassen blockieren oder wir es alle über höhere Produktpreise bezahlen kommt im Endeffekt auf´s selbe raus.
Mit Containern wäre es noch einfacher, aber dazu bräuchte man dann aber auch richtig fixe Umschlagbahnhöfe, wo man die Container ratzfatz auf andere Züge verteilt, schliesslich will man ja schneller sein als der LKW. Ich dachte halt deswegen an RoLa, da man sich den Containerkran spart, ähnlich wie durch den Eurotunnel.
Rangieren und kurz, dass ist nahezu unmöglich
Ja, ich musste auch schmunzeln als ich das geschrieben habe, aber man wird ja noch träumen dürfen... :D
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Beitrag von tauRus »

423-Treiber @ 23 Feb 2007, 17:18 hat geschrieben:
Man müsste dafür das RoLa-Konzept neu auflegen: fester Fahrplan zwischen grossen Knotenpunkten im 2- oder besser sogar 1-Stundentakt, Wagenmaterial das mind. 140 läuft, dann ist auch die Trassenvergabe deutlich einfacher, denn so ein Zug könnte dann leichter im Personenverkehr mitschwimmen, Aufbau von Verteilstationen, auf denen die Wagen in kurzer Zeit umrangiert werden und so ein grosses Zieleangebot verwirklicht werden kann.
Also rein technisch gesehen dürfte das nicht machbar sein. Mit ihren 100km/h sind die RoLas schon technisch heikel.

Ansonsten ist ein solches RoLa-Konzept ziemlich schwer zu realisieren, v.a. muss das mit den Begleitwagen usw. alles geregelt sein. Selbst mit viel politischem (und finanziellen) Willen vermutlich nicht realisierbar.
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Beitrag von 411'er »

tauRus @ 23 Feb 2007, 21:10 hat geschrieben: Ansonsten ist ein solches RoLa-Konzept ziemlich schwer zu realisieren, v.a. muss das mit den Begleitwagen usw. alles geregelt sein. Selbst mit viel politischem (und finanziellen) Willen vermutlich nicht realisierbar.
Wenn unsere Regierung mal aufwachen täte, dass es jetzt schon mit Klimaschutz zu spät ist....

Das nächste Problem ist die Beschaffenheit der RoLa-Wagen. Sie haben sehr kleine Räder (warum eigentlich?) und das ist ein sehr großes Risiko, wenn z.B. Schnee oder Schmutz auf den Gleisen sind.

Ein weiterer Vorteil von Containern ist natürlich, nicht nur von Zug auf Zug sondern auch auf LKW, Schiffe und ggf. in Flugzeuge passen sie! Sie sind "leicht" zu transportieren. (z.B. passen auf einen Wagen 2 Container (20-Fuß) aber nur ein LKW, obwohl die z.T. auch schon 2 Container draufpacken können).

Wenn, dann wären Grenzüberschreitende RoLa's sinnvoll, oder welche, die Europaweit im Einsatz sind.....

(Ausgeschlossen "RoLa's" wie SyltShuttle, oder BLS-Lötschberg-RoLa.)

SBB Cargo betreibt ja in Deutschland eine RoLa von Freiburg (?) in die Schweiz!

Klick mich, dann sollte ich mich eigentlich vergrößern!
Bild
Bild
Bild

Dachte immer, in Deutschland gebe es keine RoLa's mehr^^! Wie ich sah: Falsch gedacht!

Edit: Bild abgeändert und nochmal Edit: Edit geschrieben^^ ;)

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Beitrag von tauRus »

Also erstmal: Die Mehrzahl von "Rola" ist maximal "Rolas" und nicht "Rola´s" ;)

Die Räder sind deswegen so klein damit die LKWs nicht an der Oberleitung anstoßen. Daher drehen sie sich bei 100 schon so schnell wie vermutlich ICE-Radsätze und dementsprechend hoch ist das Risiko von Lagerschäden.

Das mit Schnee usw. ist vermutlich kein größeres Risiko als bei anderen Zügen, aber Rolas sind einfach wartungsintensiver und teurer.
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