Warum gibt es keine innerdeutsche RoLa?

Student123 · Beitrag von **Student123** » 04 Nov 2006, 17:48

Hallo zusammen,

ich schreibe gerade meine Studienarbeit im Bereich RoLa.
Dabei sollen die momentanen Einsatzgebiete recherchiert werden.
Ich habe herausgefunden, dass RoLa Strecken durch Deutschland oder von Deutschland ins Ausland führen, aber es gibt keine innerdeutsche RoLa-Strecke.
Kann mir jemand dafür den Grund nennen, oder Hinweise, wo ich weitere Infos darüber bekomme?
Ich google mich hier fast zu tode, finde aber keine Informationen darüber.

Vielen Dank schonmal im Voraus.

MfG

Matthias1044 · Beitrag von **Matthias1044** » 04 Nov 2006, 20:00

ich schreibe gerade meine Studienarbeit im Bereich RoLa.

Ein sehr interessantes Thema! Reicht das verfügbare Material tatsächlich für eine Studienarbeit?

Ich habe herausgefunden, dass RoLa Strecken durch Deutschland oder von Deutschland ins Ausland führen, aber es gibt keine innerdeutsche RoLa-Strecke.

Bin mir relativ sicher, dass es im Bereich der ehemaligen Bundesbahn innerdeutsche Rola Linien gab. Als Relation fallen mir da München Laim bzw Regensburg nach Mannheim bzw. Mainz ein.
So nebenbei geplaudert, in ähnlichem Verlauf gab bis vor rund 10 Jahren auch eine internationale Linie zwischen Mainz und Wels.

Kann mir jemand dafür den Grund nennen

Die Rola ist ein Zuschußgeschäft über dessen Existenz zu einem großen Teil politischer Wille entscheidet. In der Schweiz gibt es jüngste Studien, wonach sich der Rola Verkehr auf der Relation Freiburg - Basel - Lötschberg - Simplon - Novara mit einem sehr dichten 30 Minuten Takt möglicherweise halbwegs rentabel betreiben ließe. Vielleicht ist diese Studie auch etwas für deine Arbeit.

Cmbln · Beitrag von **Cmbln** » 04 Nov 2006, 20:07

Es gab mal eine, Berlin-Hannover! Aber nach Fertigstellung der ausgebauten A2 gab es dafür keinen Grund mehr und sie wurde eingestellt...

Matthias1044 · Beitrag von **Matthias1044** » 04 Nov 2006, 20:09

Es gab mal eine, Berlin-Hannover!

Bist du dir sicher, dass du die Rollende Landstraße nicht mit der Rollenden Raststätte verwechselst?

Tigerente290 · Beitrag von **Tigerente290** » 04 Nov 2006, 20:11

Hast du schonmal hier im Forum geschaut? Da müsste es auch mehrere Themen geben.

Sollte es nichtmal eine RoLa von Regensburg nach Dresden geben?

Cmbln · Beitrag von **Cmbln** » 04 Nov 2006, 20:51

Matthias1044 @ 4 Nov 2006, 20:09 hat geschrieben: Bist du dir sicher, dass du die Rollende Landstraße nicht mit der Rollenden Raststätte verwechselst?

Das kann sein.. aber ist das nicht das selbe ??

ChristianMUC · Beitrag von **ChristianMUC** » 04 Nov 2006, 20:52

Cmbln @ 4 Nov 2006, 20:51 hat geschrieben: Das kann sein.. aber ist das nicht das selbe ??

Nein, RoLa ist für LKWs, die Rollende Raststätte war ein Projekt von ADAC und DB Mitte der 90er zur Entlastung der A2 - hier wurden PKW transportiert.

Bing · Beitrag von **Bing** » 04 Nov 2006, 21:04

Moin Moin,

die RoLa ist halt ein Zuschußgeschäft. Zudem entgehen dem Deutschen Staat, der nach wie vor Eigentümer der Bahn ist, die LKW-Mautgebühren auf Autobahnen. Warum sollte also ein Staatsunternehmen im innerdeutschen Verkehr dem deutschen Fiskus Konkurenz machen der auch noch subventioniert werden müßte?

so long Bing

411'er · Beitrag von **411'er** » 04 Nov 2006, 23:10

Jetzt mit der Maut könnte es vielleicht wieder sinnvoller sein, aber dazu ist es noch zu wenig. Wartet mal bis die Sprittpreise enorm steigen,.....

ChristianMUC · Beitrag von **ChristianMUC** » 04 Nov 2006, 23:21

411'er @ 4 Nov 2006, 23:10 hat geschrieben: Jetzt mit der Maut könnte es vielleicht wieder sinnvoller sein, aber dazu ist es noch zu wenig. Wartet mal bis die Sprittpreise enorm steigen,.....

Die Maut ist doch ein Witz - damit man nen Eindruck erhält: die Höhe der LKW-Maut bewegt sich im selben Preis wie eine Fahrkarte 2. Klasse mit BahnCard 50 für den ICE...also knapp 25 Euro für München-Stuttgart, um die 20 Euro nach Nürnberg...

Matthias1044 · Beitrag von **Matthias1044** » 04 Nov 2006, 23:29

Zudem entgehen dem Deutschen Staat, der nach wie vor Eigentümer der Bahn ist, die LKW-Mautgebühren auf Autobahnen.

Wenn es danach geht, dürfte kein einzige Güterwagen auf der Schiene fahren. Die starke Autolobby in Wirtschaft und Regierung tut alles daran, die Rahmenbedingungen für die Bahnen nicht zu verändern. Im Gegenteil - wenn man an die 60 Tönner denkt...

Zurück zur Rola: Das Problem der Rola ist der geringe Anteil der Nutzlast. Aber um einen sensiblen Lebensraum zu schützen, ist der subventionierte Einsatz der Rola wie in den Alpenländern durchaus legitim.

Übrigens, das Schienenverkehrssystem mit der höchsten Nutzlast ist das Trailersystem, welches in Deutschland vor Jahren bekanntlich eingestellt wurde. Der Nachteil liegt zudem darin, dass es mit keinem anderen System kompatibel ist. Reaktivierungsversuche mit dem vorhandenen Material scheiterten unter anderem an technischen Gründen, da an den Trailern Rahmenrisse festgestellt wurden.

Bei Interesse hätte ich noch einen Literaturtipp zur Rola Manching - ingolstadt - Brennersee "Brenner Shuttle" anzubieten.
In der Eisenbahn Revue 3/1998 erschien mit der Auslieferung der Reihe 1012 ein sehr interessanter Artikel "Künftiges Einsatzgebiet der 1012: Rola-Traktion Kufstein - Brennersee" der nicht nur auf die Reihe 1012, sondern auch auf die Geschichte und die Probleme der Rola auf der Brennerrampe eingeht.

Hat jemand Informationen, welches die älteste Rola Linie in bzw. nach Deutschland ist? Im oben genannten Artikel wird eine seit 1971 bestehende Rola München - Ala/Verona genannt, bei der mangels Streckenausbau auf der Brennerstrecke Profilbeschränkungen bestanden. Diese Rola wurde 1992 eingestellt.

Kilian Salzer · Beitrag von **Kilian Salzer** » 05 Nov 2006, 08:37

Ich erinnere mich an Rolas (ungefähr um 1980 herum) von München (???) nach Köln-Eifeltor bzw. nach Hannover-Wülfel. Bei beiden Verbindungen konnte ich damals im "Mannschaftswagen" mitfahren. Es wurden noch die kurzen Rola-Waggons eingesetzt.
Ich erinnere mich auch noch an die planmäßig über die Mangfalltalbahn verkehrenden Rolas (Baureihe 139) sowie an die in Freilassing durchfahrenden Rolas (Mainz - Wels mit Br 140).

Student123 · Beitrag von **Student123** » 05 Nov 2006, 09:58

Vielen Dank für eure schnellen Antworten!

@ Lebende Forenlegende: Ich werde mich mal nach dieser Studie erkundigen. Bin mal gespannt ob man das was im www findet. Und ja, das Material reicht für eine Studienarbeit aus

Für weitere Hinweise und Anregungen würde ich mich freuen.

MfG

glemsexpress · Beitrag von **glemsexpress** » 05 Nov 2006, 10:19

Student123 @ 5 Nov 2006, 09:58 hat geschrieben: @ Lebende Forenlegende

Das ist kein Name sondern eher so was wie ein Rang. Ich glaub du meinst Matthias1044

Du heißt ja auch nicht "Jungspund"

Matthias1044 · Beitrag von **Matthias1044** » 05 Nov 2006, 12:17

"Jungspund"

Im Gegensatz zu mir ist student123 ganz sicher noch ein Jungspund, altersgerecht müßte es sogar überlebende Forenlegende heißen

.

Für weitere Hinweise und Anregungen würde ich mich freuen.

Ja, da wäre vielleicht noch ein Hinweis zu der Dauerproblematik Heißläufer bei Rola Wagen. Ursache für die oft heißgelaufenen Achslager war wohl die Qualität des verwendeten Lageröls. Zudem sind die Rolas allgemein anfälliger mit festen Bremsen. Das Problem war so groß, dass in München Ost jahrelang eine besetzte Bereitschaftslok vorgehalten wurde, die bei Bedarf sofort ausrücken konnte.
Weiterhin mußte aus demselben Grund auf den Triebfahrzeugen jeweils ein großer schwarzer Mafiakoffer mitgeführt werden, indem sich Meßpistole und Meßprotokolle befanden <_< .

Matthias1044 · Beitrag von **Matthias1044** » 05 Nov 2006, 12:33

Ich werde mich mal nach dieser Studie erkundigen. Bin mal gespannt ob man das was im www findet.

Im Netz ist dazu folgender interessante Beitrag zu finden:
Alpenquerender Verkehr und Einsatz der Rola.
Die im Artikel erwähnten 900 m langen Rola Züge kommen auf dem Lötschberg noch nicht zum Einsatz. Fraglich ob dies jemals geschieht.