@Oliver-BergamLaim: Danke für den ausführlichen Bericht, den ich mit großem Interesse und großer Freude gelesen habe.
Oliver-BergamLaim @ 12 Nov 2006, 19:47 hat geschrieben:Auch wenn die Antwort nun ein wenig gedauert hat: ja, die Unterführung hab ich schon besucht

. Die Stelle des früheren Aufgangs zur Tram ist wirklich gut zu erkennen, dank der anderen Fliesenfarbe. Was mich etwas verwundert ist allerdings, dass man nicht auch von der stadtauswärtigen Tramhaltestelle einen Treppenabgang zur Unterführung hatte.
Die Gründe kenne ich nicht. aber es gestaltete sich ja so, dass man immerhin ohne Straßenüberquerung vom stadtauswärtigen Gleis in die Unterführung gelangen konnte. Gut, die Gefahr, von einem P-Wagen überrollt zu werden, bestand dabei natürlich. Möglicherweise war für den Aufgang auch nicht genug Platz. Da es schon sehr lange her ist, kann ich mich nicht mehr an jeden Zentimeter erinnern, aber ich schätze, dass der stadteinwärtige Bahnsteig etwas breiter war, da dort der Aufgang untergebracht war. Immerhin hat ja der Grünstreifen eine feste Breite und reicht eventuell zur Aufnahme zweier Aufgänge nicht aus.
Gestört hat es damals niemand, man war ja damals nicht verwöhnt. Rolltreppen? Das kannte der Neuperlacher vielleicht aus den Kaufhäusern der Innenstadt. Vor Eröffnung des S-Bahnhofes Neuperlach Süd dürfte es in Neuperlach keine einzige Rolltreppe gegeben haben, zumindest keine öffentliche. Vielleicht in einem Firmengebäude, aber die waren anfangs ja auch nicht zahlreich. Neuperlach war ja in der Anfangszeit praktisch eine reine Wohnstadt - fast ohne Arbeits- und Freizeitmöglichkeiten. So musste halt in Neuperlach Nord ein Kinderwagen die Treppe hochgehievt werden oder aber die Rampe benutzt werden, was dann aber eine Querung der Hälfte der Heinrich-Wieland-Straße bedeutete.
Auch gilt zu bedenken, dass Rollstühle damals eine Seltenheit waren. Sah man einen, war das Tagesgespräch. Heute gibt es viel mehr Rollstuhllenker, da es immer mehr Ältere gibt und die Leute außerdem bei schweren Autounfällen nicht mehr sterben, sondern von der Hightechmedizin gerettet werden können, aber querschnittgelähmt sind. Natürlich muss ich nicht erwähnen, dass nach der Treppe im Aufgang der Kinderwagen oder - was ebenso sperrig war - auch noch irgendwie in den P-Wagen gehoben werden musste.
Oliver-BergamLaim @ 12 Nov 2006, 19:47 hat geschrieben:Schade auch, dass man nicht für alle historisch Interessierten eine Art Erinnerungsplakette an die Tram angebracht hat. Für so etwas wäre anno 1980 sicherlich noch Geld in den Kassen gewesen. Aber damals wollte man jede Erinnerung an die altmodische Tram wohl eher verdrängen...
Ja, die war damals Auslaufmodell. Wer sich für die Tram interessierte, wurde schief angeschaut. Dennoch, es gab in den Anfangsjahren massive Proteste, da die Verbindung zum Ostbahnhof weg war und die Haltestelle Zehntfeldstraße keine ÖPNV-Anbindung mehr hatte. Für viele war die Fahrzeit ihrer altem Strecke drastisch höher. Erst die Eröffnung der U5 lies die letzten Proteste verstummen. (Die Zehntfeldstraße ist aber auch heute noch ÖPNV-los.)
Oliver-BergamLaim @ 12 Nov 2006, 19:47 hat geschrieben:Verwundert hat mich ferner die tatsächlich äußerst starke Frequentierung dieser Unterführung. Meinen Vorschlag zur Schließung nehme ich damit natürlich zurück. Auch wenn auf der Straße darüber m.E. wirklich nicht sooo viel los ist, wie es eine Hauptstraße eigentlich erwarten ließe...
Ja, die ganzen Hauptstraßen in Neuperlach sind allesamt nur mäßig frequentiert. Die hat man sehr großzügig gebaut. Viele sind zweispurig und überdimensioniert und es gibt mehre Möglichkeiten, von A nach B zu kommen, was immerhin Staus verhindert hat. die einzige Staus, die ich in Neuperlach erlebt habe, waren die im PEP-Parkhaus

, die waren aber dafür heftig.
Oliver-BergamLaim @ 12 Nov 2006, 19:47 hat geschrieben:Daher ist es bisweilen sinnvoll, das oben genannte Konzept dahingehend zu erweitern, dass dort, wo Verwirrungen entstehen könnten, jeweils der Name des befahrenen Straßenzuges und des gekreuzten Straßenzuges genannt werden. Das ist dem Münchner Trambahnfreund nicht unbekannt: "Wörth-/Preysingstraße" ist das wohl bekannteste Beispiel dafür. Das verwenden viele Trambahner im P-Wagen noch heute. Soweit ich weiß, war die Haltestelle früher sogar offiziell so benannt.
Richtig, die hieß früher offiziell so.