[M] Der 24er und die Anbindung Neuperlachs

Strecken, Fahrzeuge und Technik von Straßenbahnen und Stadtbahnen
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tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Oliver-BergamLaim @ 2 Nov 2006, 20:59 hat geschrieben: :blink: diesen Beitrag muß ich Ende September übersehen haben - besagte Fußgängerunterführung werde ich mir am Wochenende umgehend anschauen. Ich hatte nicht gewußt, dass es am 24er einen Treppenaufgang zu einer Haltestelle gab (von der Unterführung an der Ramersdorfer Schleife mal abgesehen).
Wo liegt denn diese Unterführung genau? An der Heinrich-Wieland-Straße nehme ich an, aber auf welcher Höhe!?

Und war die Haltestelle dann nur über diese Unterführung zu erreichen? [...]
Also, so kommst Du zur Unterführung, die einen Zugang zur Haltestelle "Neuperlach Nord" hatte:

U5 Quiddestraße, Ausgang Süd nehmen (das ist der Ausgang ohne Bushaltestelle). Am unterirdischen Kiosk links abbiegen und die Rampe rauf. Dann ein Stück gerade aus. Die Unterführung beginnt auf Höhe einer Firma (wenn mich nicht alles täuscht, ist da Danone Pudding drin).

Den ehemaligen Aufgang zum 24er findet man an südlichen Wand (wenn man so geht wie beschrieben, ist es die rechte Wand) und erkennt ihn an der anderen Fliesenfarbe. Es gab nur einen Aufgang zum Gleis Richtung Innenstadt. Bei der Rückfahrt überquerte man die Gleise und kam dadurch zur Treppe. Ein Zugang über die Straße - also die Heinrich-Wieland-Straße - zu den Bahnsteigen war aber auch möglich.
Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

tra(u)mmann @ 2 Nov 2006, 22:07 hat geschrieben: Also, so kommst Du zur Unterführung, die einen Zugang zur Haltestelle "Neuperlach Nord" hatte: [...]
Super, danke für die ausführliche Beschreibung! :)

Dank der genauen Angaben hab ich die exakte Stelle auch gerade beim Satellitenbilderprogramm einer bekannten Suchmaschine gefunden. Ich werde am Wochenende mal rausfahren und mir das etwas genauer anschauen :-). Ist denn hinter der Vermauerung noch die Treppe vorhanden? Müßte ja eigentlich so sein... auch wenn an der Oberfläche nichts mehr davon sichtbar ist.

Wie an manch anderer Stelle in Neuperlach, war man hier m.E. allerdings etwas zu großzügig mit Bau und Planung von Fußgängerbrücken bzw. -unterführungen. Ob an der Stelle wirklich eine Unterführung notwendig war/ist, wage ich stark zu bezweifeln. Eine Fußgängerinsel auf dem Grünstreifen hätte es wohl auch getan... spärlich genutzte Fußgängerunterführungen sind für mich ein Sinnbild für Schmierereien und potentielle Überfälle und daher zu schließen.

Überhaupt sollten wir mal nen Thread "Fußgängerunterführungen in München" aufmachen und darüber diskutieren... ich glaube es gibt nämlich genug... :)
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Oliver-BergamLaim @ 2 Nov 2006, 23:10 hat geschrieben: Super, danke für die ausführliche Beschreibung! :)

Dank der genauen Angaben hab ich die exakte Stelle auch gerade beim Satellitenbilderprogramm einer bekannten Suchmaschine gefunden. Ich werde am Wochenende mal rausfahren und mir das etwas genauer anschauen :-). Ist denn hinter der Vermauerung noch die Treppe vorhanden? Müßte ja eigentlich so sein... auch wenn an der Oberfläche nichts mehr davon sichtbar ist.

Wie an manch anderer Stelle in Neuperlach, war man hier m.E. allerdings etwas zu großzügig mit Bau und Planung von Fußgängerbrücken bzw. -unterführungen. Ob an der Stelle wirklich eine Unterführung notwendig war/ist, wage ich stark zu bezweifeln. Eine Fußgängerinsel auf dem Grünstreifen hätte es wohl auch getan... spärlich genutzte Fußgängerunterführungen sind für mich ein Sinnbild für Schmierereien und potentielle Überfälle und daher zu schließen.

Überhaupt sollten wir mal nen Thread "Fußgängerunterführungen in München" aufmachen und darüber diskutieren... ich glaube es gibt nämlich genug... :)
Zur Schließung: bloß nicht! Die Unterführung wird ja auch heute noch genutzt. Viele fahren mit dem Radl zur U-Bahn oder gehen zu Fuß und benutzen diese Unterführung. Selbst spät abends ist da noch jede Menge Betrieb. Dass die Unterführung genutzt wird, liegt daran, dass der breite Rad-/Fußweg vom Marxzentrum auf direktem Weg zur U-Bahn führt. Die Unterführung erlaubt ein schnelles Passieren der Heinrich-Wieland-Straße. Andere Wege über die Heinrich-Wieland-Straße oben rüber oder am Karl-Marx-Ring entlang sind länger. Vor allem ist der Rad-/Fußweg ohnehin etwas tiefergelegt, sodass man "oben rüber" bergauf fahren/gehen müsste, was natürlich niemand macht. Außerdem müsste man zusätzlich noch über den Grünstreifen an der Heinrich-Wieland-Straße, alles sehr unbequem.

Ob die Treppe noch vorhanden ist? Ich vermute mal, ja. Ich habe es selbst mitbekommen. Einige Zeit war der Aufgang noch vorhanden. Später hat man ihn einfach zugeschüttet (wie vermutet ohne Entfernung der Treppe) und in der Unterführung eine Wand eingezogen und diese gefliest. Oben hat es wahrscheinlich Erde alleine getan.

Da dieselben Fliesen offenbar nicht mehr zu bekommen waren, kann man noch heute wie erwähnt die Stelle deutlich sehen.

Nicht wundern: Vor dem eigentlichen Aufgang ist noch eine Türe. Hinter dieser befinden sich meines Wissens (auch heute noch) irgendwelche Hausmeister-Utensilien. Die Türe hat mit der Trambahn nichts zu tun.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Oliver-BergamLaim @ 2 Nov 2006, 23:10 hat geschrieben: [...] Dank der genauen Angaben hab ich die exakte Stelle auch gerade beim Satellitenbilderprogramm einer bekannten Suchmaschine gefunden. Ich werde am Wochenende mal rausfahren und mir das etwas genauer anschauen :-). Ist denn hinter der Vermauerung noch die Treppe vorhanden? Müßte ja eigentlich so sein... auch wenn an der Oberfläche nichts mehr davon sichtbar ist. [...]
Haltestelle Neuperlach Nord - Trambahnstation mit unterirdischem Fahrgastzugang

Und, hast Du Dir (vielleicht ja auch ein Mitleser) die Stelle inzwischen angeschaut. Du wolltest es ja am Wochenende tun? Ich bin gespannt, da mich damit viele Kindheitserinnerungen an die Trambahn verbinden.

Übrigens ging ich exakt neben dieser Unterführung zur Schule (zwischen der heutigen U-Bahnhaltestelle Quiddestraße und der ehemaligen Haltestelle Neuperlach Nord*). In dieser heutigen Hauptschule war früher ein Teil des Werner-von-Siemens-Gymnasiums ausgelagert.

* Diese Haltestellenbezeichnung** verschwand wie auch die Haltestellenbezeichnungen "Neuperlach West" und "Neuperlach Ost", nur "Neuperlach Süd" überlebte, wobei ich eigentlich kein Fan dieser Himmelsrichtungen-Haltestellen bin. "Neuperlach Süd" hätte man besser "Neuperlach Siemens" (oder "Siemens Neuperlach") genannt und "Neuperlach Zentrum" besser "Neuperlach PEP" oder "PEP Neuperlach".

Beim OEZ ging das ja auch und eine Haltestelle Siemenswerke gibt es auch. Die Leute kommen erfahrungsgemäß besser damit klar, wenn die alles überstrahlende Einrichtung als Name verwendet wird. Aber das war jetzt ein wenig off-topic.

** Neuperlach Nord hieß anfangs nur Perlach. Das war in einer Zeit, als es schick war, Trambahnendpunkte einfach mit dem Stadtteil zu benennen. Davon kam man ja bekanntlich wieder ab.
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FloSch
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Beitrag von FloSch »

tra(u)mmann @ 9 Nov 2006, 10:04 hat geschrieben: "Neuperlach Zentrum" besser "Neuperlach PEP" oder "PEP Neuperlach".

Beim OEZ ging das ja auch
Na ja, als die U-Bahn eröffnet und vor allem geplant wurde, gab es das PEP ja noch gar nicht, das kam ja erst etwa ein halbes Jahr nach der U-Bahn. Das OEZ war schon lange Jahre vor der U-Bahn dort und deswegen den Leuten ein Begriff, beim PEP ist die Lage da etwas anders.

Sinnvoller fände ich es auch, da geb ich dir recht, ich mag auch lieber bekannte Punkte als Haltestellennamen als eher geographische Einordnungen. Aus dem Grund mag ich auch Straßen nicht sonderlich, besonders bei recht langen Straßen sind solche Haltestellennamen dann recht uneindeutig...

Aber ich schweife ab... die Unterführung wollte ich mir eigentlich auch mal anschauen, aber bisher kam ich noch nicht dazu. Andere Teile der Tram in Neuperlach hab ich ja schon letztes Jahr mal gesucht und teilweise ja auch gefunden :)
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Jean
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Beitrag von Jean »

Erlich gesagt bin ich nicht einverstanden Siemens ein Gefallen zu tunBild außerdem heißt ja das Viertel Neuperlach Süd. Vielleicht wäre ja das PEP sogar bereits für den Zusatz Neuperlach Zentrum PEP zu bezahlen. Bezahlt eigentlich das OEZ für den Namen der U-Bahnstation?
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Beitrag von MVG-Wauwi »

Ich finde, man sollte das mit den Haltestellennamen individuell handhaben. Olympia-Einkaufszentrum ist, auch wenn es ein Eigenname ist, ein recht verkehrsfähiger Begriff und damit als U-Bahn-Name geeignet. Einen Bahnhof "Perlacher Einkaufsparadies" oder gar "PEP" mag ich mir da schon weniger vorstellen (...graus). In Karlsruhe meinte man, eine neue Haltestelle unbedingt "ZKM" nennen zu müssen (wer's rausfindet, bekommt als Belohnung ein Haltestellenkürzel seiner Wahl ;) ).
So gar nicht mag ich übrigens Endhaltestellen, die sich ohne Not nur auf einen Straßennamen stützen, so a la "St.-Veit-Str.", "Fritz-Meyer-Weg" oder "Bruno-Walter-Ring".
Gruß vom Wauwi
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Jean
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Beitrag von Jean »

ZKM bedeutet Zentrum für Kunst und Medientechnologie. Bild
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tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Jean @ 9 Nov 2006, 10:15 hat geschrieben:Erlich gesagt bin ich nicht einverstanden Siemens ein Gefallen zu tunBild außerdem heißt ja das Viertel Neuperlach Süd. Vielleicht wäre ja das PEP sogar bereits für den Zusatz Neuperlach Zentrum PEP zu bezahlen. Bezahlt eigentlich das OEZ für den Namen der U-Bahnstation?
Nun gut, Siemens ist derzeit negativ in der Presse, vor allem wegen BenQ. Aber es ist halt dort ein Riesenbau und viele sagen nicht "Neuperlach Süd" zur U-/S-Bahnstation, sondern halt "Siemens".

Ob das OEZ bezahlt, ist mir nicht bekannt. Auch hier wiederhole ich mich, "OEZ" wäre als Name besser gewesen statt "Olympiaeinkaufszentrum", da zu lange und Verwechslungsgefahr mit "Olympiazentrum". Außerdem sagt fast jeder "O-E-Z" oder sogar "Öz", die Leute sind halt faul, daher sind m.E. halbe Zungenbrecher als Haltestellennamen nichts geeignet.
FloSch @ 9 Nov 2006, 10:14 hat geschrieben:Na ja, als die U-Bahn eröffnet und vor allem geplant wurde, gab es das PEP ja noch gar nicht, das kam ja erst etwa ein halbes Jahr nach der U-Bahn. Das OEZ war schon lange Jahre vor der U-Bahn dort und deswegen den Leuten ein Begriff, beim PEP ist die Lage da etwas anders.
Mit dem Argument hast Du Recht, allerdings war das PEP schon im Bau und es war klar, dass es "der" Begriff in Neuperlach werden wird.
FloSch @ 9 Nov 2006, 10:14 hat geschrieben:Sinnvoller fände ich es auch, da geb ich dir recht, ich mag auch lieber bekannte Punkte als Haltestellennamen als eher geographische Einordnungen. Aus dem Grund mag ich auch Straßen nicht sonderlich, besonders bei recht langen Straßen sind solche Haltestellennamen dann recht uneindeutig...
Nun gut, normalerweise nimmt man ja nicht die Straße selbst, sondern die Querstraße. Wer jetzt glaubt, ich werde nun :offtopic:, täuscht sich, mir gelingt jetzt eine geniale Rückleitung:

Nehmen wir die ehemalige 24er Haltestelle "Karl-Marx-Ring". Man nannte diese so, da der 24er, der die Heinrich-Wieland-Straße lang fuhr, den Karl-Marx-Ring kreuzte. Die heute reine Bushaltestelle heißt jetzt immer noch so. Toll, der Bus fährt den ganzen Karl-Marx-Ring entlang (an der Heinrich-Wieland-Straße fährt nichts entlang) und irgendeine der Haltestellen heißt "Karl-Marx-Ring". Was bringt das? Gut, Vorortexperten werden anmerken, dass es zumindest die Haltestelle ist, an welcher der Karl-Marx-Ring beginnt. Dass die Haltestelle überflüssig ist, da sie extrem nahe an der U-Bahn liegt, ist ein anderes Thema. Derzeit wird die Haltestelle übrigens umgebaut (die gegen dem Uhrzeigersinn befahren wird). Anstatt sie zeitweise aufzuheben, hat man sie Richtung U-Bahn (!) verlegt mit dem Resultat, dass der Bus nur noch leicht anfährt und dann schon die Haltestelle Quiddestraße erreicht hat. Ein schlechter Witz! Das Geld für die Umbaukosten hätte man lieber sinnvoll verwendet und die Haltestelle endlich ganz aufgehoben.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

MVG-Wauwi @ 9 Nov 2006, 10:34 hat geschrieben: Einen Bahnhof "Perlacher Einkaufsparadies" oder gar "PEP" mag ich mir da schon weniger vorstellen (...graus).
PEP stand früher für "Perlach Einkaufspassage(n)". **

Die Deutung mit dem "Einkaufsparadies" kam erst Jahre später, das ist wohl einem Marketingmitarbeiter mal eingefallen.

Natürlich sollte die "Haltestelle nicht Perlacher Einkaufsparadies" (wäre auch nicht gegangen, da, wie gerade erwähnt, diese Deutung die ersten Jahre gar nicht existierte).

Aber als Kompromiss "PEP" oder "PEP Neuperlach" oder "Neuperlach PEP" fände ich gut. Außerdem ist PEP keine dumme 3-Buchstaben-Abkürzung, sondern man assoziiert auch das normale Wort "pepp" damit und kann sich den Namen daher auch leicht einprägen.

Aber leider, gerade in letzter Zeit, ist die Tendenz, immer längere Namen zu verwenden, die dann auf dem Fahrzieldisplay mehrfach abgekürzt werden oder in einer schlecht lesbaren Schmalschrift erscheinen. Man denke an den „Moosacher St.-Martinsplatz“, was soll das bitte?

** [edit - added] Ob Singular oder Plural, weiß ich nicht mehr, ich glaube sogar, dass beide Versionen offiziell verbreitet wurden.
Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

tra(u)mmann @ 9 Nov 2006, 10:04 hat geschrieben: Und, hast Du Dir (vielleicht ja auch ein Mitleser) die Stelle inzwischen angeschaut. Du wolltest es ja am Wochenende tun? Ich bin gespannt, da mich damit viele Kindheitserinnerungen an die Trambahn verbinden.
Auch wenn die Antwort nun ein wenig gedauert hat: ja, die Unterführung hab ich schon besucht :). Die Stelle des früheren Aufgangs zur Tram ist wirklich gut zu erkennen, dank der anderen Fliesenfarbe. Was mich etwas verwundert ist allerdings, dass man nicht auch von der stadtauswärtigen Tramhaltestelle einen Treppenabgang zur Unterführung hatte. Schade auch, dass man nicht für alle historisch Interessierten eine Art Erinnerungsplakette an die Tram angebracht hat. Für so etwas wäre anno 1980 sicherlich noch Geld in den Kassen gewesen. Aber damals wollte man jede Erinnerung an die altmodische Tram wohl eher verdrängen...

Verwundert hat mich ferner die tatsächlich äußerst starke Frequentierung dieser Unterführung. Meinen Vorschlag zur Schließung nehme ich damit natürlich zurück. Auch wenn auf der Straße darüber m.E. wirklich nicht sooo viel los ist, wie es eine Hauptstraße eigentlich erwarten ließe...

Zum Thema Haltestellenbezeichnungen:
Generell finde ich es sinnvoll, dass, wenn eine Linie einen längeren Straßenzug befährt, die Haltestellen dieser Linie nach den jeweils gekreuzten Querstraßen benannt werden.
Haltestellen an besonderen Punkten oder Plätzen können/sollen natürlich nach diesen benannt werden. Auf der 19-Ost ist das relativ konsequent durchgezogen: Ostbahnhof - Haidenauplatz - (Tram schwenkt auf die Berg-am-Laim-Straße, jedoch gibt es [zum Glück] keine Haltestelle Berg-am-Laim-Straße, sondern es geht weiter mit) Ampfingstr - Schlüsselbergstr - Baumkirchner Str. - (die Berg-am-Laim-Str heißt ab hier Kreillerstr) - Mutschellestr. Dann kommt der große Ausreißer, die nächste Haltestelle heißt Kreillerstraße - und liegt ziemlich in der Mitte dieses Straßenzuges, was schon sehr verwirrend ist. Konsequenterweise müßte die heutige Haltestelle Kreillerstraße eigentlich St. Veit-Straße heißen und die Endhaltestelle St. Veit-Straße müßte Waldstraße heißen. Würd sich auch besser anhören, find ich - "19 Waldstraße" :).

Bei der New Yorker U-Bahn ist dieses System sehr konsequent durchgezogen - was einerseits sehr gut ist, aber andererseits auch manchmal etwas verwirrend ist. So gibt es durch Manhattan fünf U-Bahn-"Stammstrecken" in Nord-Süd-Richtung. Alle fünf Stammstrecken kreuzen auf ihrem Weg natürlich die in Ost-West-Richtung verlaufende 23. Straße - und richtig, alle fünf Strecken haben auf Höhe dieser Straße einen Bahnhof. Dadurch gibt es in Manhattan fünf (!) Stationen mit dem Namen 23 Street. Diese werden jedoch allesamt von anderen Linien angefahren und liegen jeweils mehrere hundert Meter auseinander. [edit: um die Verwirrung komplett zu machen, gibt es im Borough Queens sogar noch eine Haltestelle 23 Street]. Das ist ungefähr so als ob die Haltestelle Ampfingstr des 144ers Berg-am-Laim-Str heißen würde und die Haltestelle Schlüsselbergstr des 146ers ebenfalls Berg-am-Laim-Str.

Daher ist es bisweilen sinnvoll, das oben genannte Konzept dahingehend zu erweitern, dass dort, wo Verwirrungen entstehen könnten, jeweils der Name des befahrenen Straßenzuges und des gekreuzten Straßenzuges genannt werden. Das ist dem Münchner Trambahnfreund nicht unbekannt: "Wörth-/Preysingstraße" ist das wohl bekannteste Beispiel dafür. Das verwenden viele Trambahner im P-Wagen noch heute. Soweit ich weiß, war die Haltestelle früher sogar offiziell so benannt. Von manchen Trambahnern hab ich im P-Wagen auch schon "Berg-am-Laim-/Ampfingstraß" gehört.
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Oliver-BergamLaim @ 12 Nov 2006, 19:47 hat geschrieben: Daher ist es bisweilen sinnvoll, das oben genannte Konzept dahingehend zu erweitern, dass dort, wo Verwirrungen entstehen könnten, jeweils der Name des befahrenen Straßenzuges und des gekreuzten Straßenzuges genannt werden. Das ist dem Münchner Trambahnfreund nicht unbekannt: "Wörth-/Preysingstraße" ist das wohl bekannteste Beispiel dafür. Das verwenden viele Trambahner im P-Wagen noch heute. Soweit ich weiß, war die Haltestelle früher sogar offiziell so benannt. Von manchen Trambahnern hab ich im P-Wagen auch schon "Berg-am-Laim-/Ampfingstraß" gehört.
Das ist in Frankfurt üblich, was die Orientierung ziemlich erleichtert. Die Haltestelle "Balanstraße" mag für Fahrgäste auf dem 144er noch hilfreich sein, am 145er dagegen weniger...
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

"Näxxte Bohnhofsplootz"
Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

spock5407 @ 12 Nov 2006, 20:17 hat geschrieben: "Näxxte Bohnhofsplootz"
:lol:

wenn man das Glück hat, aufm 19er nen P-Wagen und nen eingsessnen Fahrer zu erwischen, hört sich das eh ein bisserl anders an wie auf dem Papier:
Bahnhofsblodz statt Hauptbahnhof
Prielmayerstraß statt Karlsplatz
Perusastraß statt Theatinerstraße
Max Zwoa-Denkmal statt Maxmonument
Wörth-Preysingstraß statt Wörthstraße
:D

leider viel zu selten geworden, aber ab und zu erwischt man so nen Fahrer noch :)

Die Ausrottung der bayrischen Mundart in München und damit der Verlust eines einzigartigen Lokalkolorits spiegelt sich eben auch in der Automatisierung der Haltestellenansagen wieder...
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

@Oliver-BergamLaim: Danke für den ausführlichen Bericht, den ich mit großem Interesse und großer Freude gelesen habe.
Oliver-BergamLaim @ 12 Nov 2006, 19:47 hat geschrieben:Auch wenn die Antwort nun ein wenig gedauert hat: ja, die Unterführung hab ich schon besucht  :). Die Stelle des früheren Aufgangs zur Tram ist wirklich gut zu erkennen, dank der anderen Fliesenfarbe. Was mich etwas verwundert ist allerdings, dass man nicht auch von der stadtauswärtigen Tramhaltestelle einen Treppenabgang zur Unterführung hatte.
Die Gründe kenne ich nicht. aber es gestaltete sich ja so, dass man immerhin ohne Straßenüberquerung vom stadtauswärtigen Gleis in die Unterführung gelangen konnte. Gut, die Gefahr, von einem P-Wagen überrollt zu werden, bestand dabei natürlich. Möglicherweise war für den Aufgang auch nicht genug Platz. Da es schon sehr lange her ist, kann ich mich nicht mehr an jeden Zentimeter erinnern, aber ich schätze, dass der stadteinwärtige Bahnsteig etwas breiter war, da dort der Aufgang untergebracht war. Immerhin hat ja der Grünstreifen eine feste Breite und reicht eventuell zur Aufnahme zweier Aufgänge nicht aus.

Gestört hat es damals niemand, man war ja damals nicht verwöhnt. Rolltreppen? Das kannte der Neuperlacher vielleicht aus den Kaufhäusern der Innenstadt. Vor Eröffnung des S-Bahnhofes Neuperlach Süd dürfte es in Neuperlach keine einzige Rolltreppe gegeben haben, zumindest keine öffentliche. Vielleicht in einem Firmengebäude, aber die waren anfangs ja auch nicht zahlreich. Neuperlach war ja in der Anfangszeit praktisch eine reine Wohnstadt - fast ohne Arbeits- und Freizeitmöglichkeiten. So musste halt in Neuperlach Nord ein Kinderwagen die Treppe hochgehievt werden oder aber die Rampe benutzt werden, was dann aber eine Querung der Hälfte der Heinrich-Wieland-Straße bedeutete.

Auch gilt zu bedenken, dass Rollstühle damals eine Seltenheit waren. Sah man einen, war das Tagesgespräch. Heute gibt es viel mehr Rollstuhllenker, da es immer mehr Ältere gibt und die Leute außerdem bei schweren Autounfällen nicht mehr sterben, sondern von der Hightechmedizin gerettet werden können, aber querschnittgelähmt sind. Natürlich muss ich nicht erwähnen, dass nach der Treppe im Aufgang der Kinderwagen oder - was ebenso sperrig war - auch noch irgendwie in den P-Wagen gehoben werden musste.
Oliver-BergamLaim @ 12 Nov 2006, 19:47 hat geschrieben:Schade auch, dass man nicht für alle historisch Interessierten eine Art Erinnerungsplakette an die Tram angebracht hat. Für so etwas wäre anno 1980 sicherlich noch Geld in den Kassen gewesen. Aber damals wollte man jede Erinnerung an die altmodische Tram wohl eher verdrängen...
Ja, die war damals Auslaufmodell. Wer sich für die Tram interessierte, wurde schief angeschaut. Dennoch, es gab in den Anfangsjahren massive Proteste, da die Verbindung zum Ostbahnhof weg war und die Haltestelle Zehntfeldstraße keine ÖPNV-Anbindung mehr hatte. Für viele war die Fahrzeit ihrer altem Strecke drastisch höher. Erst die Eröffnung der U5 lies die letzten Proteste verstummen. (Die Zehntfeldstraße ist aber auch heute noch ÖPNV-los.)
Oliver-BergamLaim @ 12 Nov 2006, 19:47 hat geschrieben:Verwundert hat mich ferner die tatsächlich äußerst starke Frequentierung dieser Unterführung. Meinen Vorschlag zur Schließung nehme ich damit natürlich zurück. Auch wenn auf der Straße darüber m.E. wirklich nicht sooo viel los ist, wie es eine Hauptstraße eigentlich erwarten ließe...
Ja, die ganzen Hauptstraßen in Neuperlach sind allesamt nur mäßig frequentiert. Die hat man sehr großzügig gebaut. Viele sind zweispurig und überdimensioniert und es gibt mehre Möglichkeiten, von A nach B zu kommen, was immerhin Staus verhindert hat. die einzige Staus, die ich in Neuperlach erlebt habe, waren die im PEP-Parkhaus ;) , die waren aber dafür heftig.
Oliver-BergamLaim @ 12 Nov 2006, 19:47 hat geschrieben:Daher ist es bisweilen sinnvoll, das oben genannte Konzept dahingehend zu erweitern, dass dort, wo Verwirrungen entstehen könnten, jeweils der Name des befahrenen Straßenzuges und des gekreuzten Straßenzuges genannt werden. Das ist dem Münchner Trambahnfreund nicht unbekannt: "Wörth-/Preysingstraße" ist das wohl bekannteste Beispiel dafür. Das verwenden viele Trambahner im P-Wagen noch heute. Soweit ich weiß, war die Haltestelle früher sogar offiziell so benannt.
Richtig, die hieß früher offiziell so.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Oliver-BergamLaim @ 12 Nov 2006, 20:31 hat geschrieben: Die Ausrottung der bayrischen Mundart in München und damit der Verlust eines einzigartigen Lokalkolorits spiegelt sich eben auch in der Automatisierung der Haltestellenansagen wieder...
Ja, das ist schlimm. Man hat sich zwar Mühe gegeben, die Silben zumindest richtig zu betonen, aber bei einigen Haltestellen habe ich schon falsche Betonungen ausgemacht. Im Moment fehlt es mir an Beispielen. Generell wäre ein zumindest leichter Münchnerischer Ton angebracht gewesen, der auch von Auswärtigen noch gut verstanden werden würde.

Der Tag, an dem wir das letzte Mal "Lechel" statt "Lehel" hören, wird endgültig die Abkehr von handgemachten und Originalton-Süd-Durchsagen markieren :(
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

Oliver-BergamLaim @ 12 Nov 2006, 20:31 hat geschrieben: wenn man das Glück hat, aufm 19er nen P-Wagen und nen eingsessnen Fahrer zu erwischen, hört sich das eh ein bisserl anders an wie auf dem Papier:
Bahnhofsblodz statt Hauptbahnhof
Prielmayerstraß statt Karlsplatz
Perusastraß statt Theatinerstraße
Max Zwoa-Denkmal statt Maxmonument
Wörth-Preysingstraß statt Wörthstraße
nicht zu vergessen:
"Agnes-Bernauer-/Ecke Friedenheimerstraß"
Beste Grüße usw....
Christian


Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
r2d2

Beitrag von r2d2 »

zu Unterführungen:

Die Unterführung Neuperlach Nord kenn ich nicht. aber so was ähnliches gibts noch heute auf der 17er an der Maria-Ward-Str. Da dort der Ausläufer des Mittleren Rings auf den von der Stuttgarter Autobahn hereinbrechenden Verkehr trifft, ist auf der Fahrbahn schon ziemlich viel los. Aber die Straßenbahn und Unterführung liegt unmittelbar an der ampelgesteuerten Kreuzung, wo bei der jeweiligen Grünphase auch Fußgänger oben drüber gehen könnten. OK, man muß auf Grün warten und einer der Linksabbiegerströme ist ein bischen unübersichtlich, was auch an der Straßenmarkierung und der Beschilderung liegt. Aber das Treppensteigen und die langen unterirdischen Gänge, die so oft ich dort war menschenleer sind würde man sich bei Fußgängerampeln sparen. Wenn man die Kreuzung schräg (also 2x) queren muß, ist die Unterführung vielleicht noch ganz praktisch.

Die meisten Leute, die ich beobachte gehen, wenn es geht oben rüber - ich glaub an einer Seite gibts so gar ne Fußgängerampel.

Also das ist wirklich ein Beispiel von einer überdimensinierten Unterfühung aus der autogerechten-Stadt-Zeit, die man von mir aus zuschütten könnte
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Jean
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Beitrag von Jean »

Bei der Maria-Ward Str. sehe ich keine Ampel, es sei den sie wurde seit Winter hinzugefügt. Die Haltestelle besitzt zwei Abgänge, eins für jeden Bahnsteig. Wozu ist das Häuschen zur vor der Kreuzung? Die Linie 143 und Linie 51 können da nicht halten. Wäre es nicht sinnvoll bei der nächsten Gleissanierung die Fahrbahn auch für den Bus benutzbar zu machen, für die Linie 143 (gut ist Bild)
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r2d2

Beitrag von r2d2 »

Was heißt jetzt " ... für die Linie 143 (gut ist Bild)" Fehlt da was?
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Jean
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Beitrag von Jean »

Die Hand müsste in der anderen Richtung zeichen. Leider gab es für diesen Smily keine Vorschau und ich wollte ihn im nachhinein nicht mehr endern.
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Flo
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Beitrag von Flo »

Um wieder zum 24er zu kommen: Eine solche Unterführung existiert noch unter der ehemaligen Schleife Ramersdorf. Da sind auch die Abgänge noch offen und natürlich begehbar.
Interessantes Detail: Am Rand der ehemaligen Ausstiegshaltestelle der Schleife steht noch ein Schild das verkündet: "Zum Omnibus nur durch die Unterführung." Mit großer Sicherheit steht das dort seit 1961 und wartet seit 34 Jahren vergelblich auf angkommende Fahrgäste. Hab davon glaub ich heuer auch mal ein Bild gemacht, als ich auf Archäologie war.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Flo @ 14 Nov 2006, 17:46 hat geschrieben: Um wieder zum 24er zu kommen: Eine solche Unterführung existiert noch unter der ehemaligen Schleife Ramersdorf. Da sind auch die Abgänge noch offen und natürlich begehbar.
Interessantes Detail: Am Rand der ehemaligen Ausstiegshaltestelle der Schleife steht noch ein Schild das verkündet: "Zum Omnibus nur durch die Unterführung." Mit großer Sicherheit steht das dort seit 1961 und wartet seit 34 Jahren vergelblich auf angkommende Fahrgäste. Hab davon glaub ich heuer auch mal ein Bild gemacht, als ich auf Archäologie war.
Ein interessantes Detail. Die Schleife Ramersdorf wurden aber vom 24er nicht befahren, von Betriebsstörungen abgesehen. Die normale Haltestelle Ramersdorf war - wenn mich nicht alles täuscht - nicht per Unterführung erreichbar (ich könnte mich aber auch täuschen). Ich müsste es mir vor Ort aber mal anschauen. In Ramersdorf bin ich früher selten in den 24er ein- oder ausgestiegen.
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Beitrag von Flo »

Die Unterführung geht unter der Rosenheimer Landstraße durch, aur höhe der Schleifen Ein/Ausfahrt.
Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Flo @ 14 Nov 2006, 17:46 hat geschrieben: Eine solche Unterführung existiert noch unter der ehemaligen Schleife Ramersdorf. Da sind auch die Abgänge noch offen und natürlich begehbar.
Interessantes Detail: Am Rand der ehemaligen Ausstiegshaltestelle der Schleife steht noch ein Schild das verkündet: "Zum Omnibus nur durch die Unterführung."
Das ist interessant. Ich war erst vor kurzem - auch im Rahmen ÖPNV-archäologischer Nachforschungen ;) - in dieser Unterführung unterwegs und habe einige Fotografien der in der Unterführung immer noch existierenden Wegweiser zu den Buslinien angefertigt. Ich werde sie demnächst online stellen und hier verlinken.
Dass auch an der Oberfläche noch ein Hinweisschild zu den Bussen existiert, habe ich jedoch glatt übersehen :blink:. Das schreit nach einem 2. Besuch in nächster Zeit...

Die Haltestelle Ramersdorf der Linie 24, die ab 30.9.1973 bedient wurde, hatte mit der Schleife nichts mehr zu tun, sondern lag in der Fahrbahnmitte der Kirchseeoner Straße und war/ist damals wie heute nicht über eine Unterführung zu erreichen. Die heutige Haltestelle Ramersdorf der Linien 55, 144 und 155 in Richtung Karl-Preis-Platz entspricht der früheren Haltestelle des 24ers Richtung Ostbahnhof. An der auswärtigen Haltestelle Ramersdorf des 24ers hält heute gar nichts mehr, die auswärtige Haltestelle des 155ers könnte theoretisch an dieser Stelle liegen, wurde aber aus praktischen Gründen gleich an den Fahrbahnrand verlegt. Trotzdem sind die Bodenplatten hier noch sehr gut erhalten, ebenso wie bei den Haltestellen in der alten Schleife.
Ich werde mal versuchen, eine Skizze des Ganzen zu erstellen und ebenfalls online zu stellen.

Interessant wäre übrigens noch, wie die Haltestelle Ramersdorf der Trambahn Anfang der 70er bedient wurde. Bis 27.5.1972 endete in der alten Schleife die Linie 1, und ab 30.9.1973 bediente die Linie 24 die "neue" Haltestelle in der Mitte der Kirchseeoner Straße. Was aber war zwischen Mai 1972 und September 1973? Fuhr gute eineinhalb Jahre überhaupt keine Trambahn zur Haltestelle Ramersdorf?

Ferner wäre interessant, wann die Ramersdorfer Schleifenunterführung erbaut wurde. Ich habe nach einem entsprechenden Hinweis in der Unterführung gesucht (Jahresplakette o.ä.), bin aber nicht fündig geworden. Ich würde auf Mitte bis Ende der 60er Jahre tippen. Im Endeffekt wurde die Unterführung dann bereits nach wenigen Jahren wieder nutzlos. Dass sie bis heute geöffnet ist, verstehe ich ohnehin nicht; ich hielt mich dort ca. 20 Minuten während der Nachmittags-Stoßzeit auf und begegnete keiner Menschenseele.

Das erinnert mich immer an eine ewig lange Fußgängerunterführung in der New Yorker U-Bahn, die in den 30er Jahren quasi als Verbindung zwischen zwei Bahnhöfen gebaut wurde (das wäre so als ob es zwischen den Bahnhöfen Max-Weber-Platz und Prinzregentenplatz einen durchgehenden Fußgängertunnel gäbe). In den 70ern und 80ern wußte im Endeffekt niemand mehr warum diese Unterführung überhaupt gebaut wurde, aber man ließ sie offen. Mitte der 80er wurde dort schließlich ein Passant überfallen und ermordet und die Unterführung endlich geschlossen.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Oliver-BergamLaim @ 14 Nov 2006, 21:35 hat geschrieben: Interessant wäre übrigens noch, wie die Haltestelle Ramersdorf der Trambahn Anfang der 70er bedient wurde. Bis 27.5.1972 endete in der alten Schleife die Linie 1, und ab 30.9.1973 bediente die Linie 24 die "neue" Haltestelle in der Mitte der Kirchseeoner Straße. Was aber war zwischen Mai 1972 und September 1973? Fuhr gute eineinhalb Jahre überhaupt keine Trambahn zur Haltestelle Ramersdorf?
Richtig. In diesem Zeitraum wurde die Strecke Anzinger Straße - Ramersdorf nicht per Trambahn bedient.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Da führ der Bus in der HVZ im 2 /3 Minuten Takt und sogar noch öfter.
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
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Beitrag von 2010forever »

Hallo,

mal ne ganz andere Frage: Hatte der 24er eigentlich irgendeinen speziellen Namen bei Fahrpersonal oder Fahrgästen (so entsprechend dem Ruinenschleicher oder der Giaßkandltram...) ?


Gruß


Björn


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Beitrag von TramPolin »

2010forever @ 14 Mar 2007, 21:36 hat geschrieben: Hallo,

mal ne ganz andere Frage: Hatte der 24er eigentlich irgendeinen speziellen Namen bei Fahrpersonal oder Fahrgästen (so entsprechend dem Ruinenschleicher oder der Giaßkandltram...) ?


Gruß


Björn


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Eine sehr interessante Frage für mich als Neuperlacher Ureinwohner. Mir ist kein solcher Name bekannt. Vielleicht gibt es einen, hmmm.

In der Anfangszeit gab es in Neuperlach praktisch keine Arbeitsplätze (die ziemlich einzigen waren die der Tram- und Busfahrer, gut ein paar Läden gab es auch von Anfang an). Hier könnte es eventuell einen Bezug geben, da die schicken blauen Wägelchen die Leute in der Früh zum Arbeiten abholten und abends zum Schlafen heimbrachten. Aber irgendwas Passendes wie "Betthupferlexpress" wäre mir nicht geläufig.

Natürlich gibt es auch noch das Thema Trabantenstadt, aber "Trabi" heiß das Teil (zum Glück) dann doch nicht, das war ein anderes Gefährt, nicht so edel und vor allem nur aus Plaste.

Auch ein "Klein New York"-Express bleibt wohl eine Phantasie.

Ich bin an einer Auflösung der Frage sehr interessiert.
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Beitrag von ropix »

Welche Namen haben denn die heutigen Trambahnlinien?

der Studentenschleicher dürfte hier keinem geläufig sein - die einzige Trambahn mit Namen wäre demnach die Parkstadt-Tram. Auch der 24 müsste viel zu Jung sein für die Namenszeit.
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