Grundsatzdiskussion Münchner Trambahn

Strecken, Fahrzeuge und Technik von Straßenbahnen und Stadtbahnen
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ropix
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Beitrag von ropix »

tra(u)mmann @ 15 Nov 2006, 23:44 hat geschrieben: Vielleicht produziert ja mal einer einen Zeichentrickfilm, der in der Steinzeit spielt, mit Dr. Edmund Stoiberstein und Erwin Geröllhuber in den Hauptrollen :D :D :D
Äh, äh, wenn jetzt fliegen, dann äh sind äh von Höhle hier direkt in Höhle daneben in äh nichts komma äh null?

Ich mein, der CSU kann man derzeit nicht vorwerfen die Steinzeit wiederhaben zu wollen. Transrapid und U-Bahn sind nunmal beide Jünger als die Trambahn. Ob sie auch Zeit- und anforderungsgemäßer sind, das ist eine andere Frage.
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tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

ropix @ 15 Nov 2006, 23:47 hat geschrieben: [...]Ich mein, der CSU kann man derzeit nicht vorwerfen die Steinzeit wiederhaben zu wollen. Transrapid und U-Bahn sind nunmal beide Jünger als die Trambahn. Ob sie auch Zeit- und anforderungsgemäßer sind, das ist eine andere Frage.
viel Unterschied ist zwischen Tram und U-Bahn nicht:

erste deutsche Dampfstraßenbahn: 1877, Kassel
erste elektrische Trambahn weltweit: 1881, Berlin

erste Dampf-U-Bahn weltweit: 1863, London
erste elektrische U-Bahn weltweit: 1890, London

Quelle: Wikipedia
Dies ist keine Belehrung! Ich find's nur interessant, dass die elektrische U-Bahn kaum jünger ist als die Tram.

Ansonsten Zustimmung.
ropix
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Beitrag von ropix »

tra(u)mmann @ 15 Nov 2006, 23:57 hat geschrieben: viel Unterschied ist zwischen Tram und U-Bahn nicht:

erste deutsche Dampfstraßenbahn: 1877, Kassel
erste elektrische Trambahn weltweit: 1881, Berlin

erste Dampf-U-Bahn weltweit: 1863, London
erste elektrische U-Bahn weltweit: 1890, London

Quelle: Wikipedia
Dies ist keine Belehrung! Ich find's nur interessant, dass die elektrische U-Bahn kaum jünger ist als die Tram.

Ansonsten Zustimmung.
ist mir - zwar nicht so deutlich - aber doch ein wenig bekannt. Auch der Transrapid ist ja "Steinzeittechnologie".

Trotzdem. Ich find es falsch, die Forderung Tram statt U-Bahn - ach quatsch, andersrum - nun ausgerechnet mit Steinzeithölen gleichgesetzt wird. Eher sollte Dagobert von Micky Muse herhalten. Die CSU darf man dann getrost als die Panzerkancker darstellen, immer wollen sie das ganze Geld von Vater Staat in die Erde verbutteln :)

Übrigens - ich hab so ein Plakat nur mal ganz kurz im Vorbeifahren gelesen - Ergebnis. Irgendwas fordert in großen Blauen Letterns Tram statt Transrapid. Klang logisch. Im nächsten Gedankengang hat dann die Farbe nicht gepasst. Hab mich dann zwei Stunden drüber gewundert ob die CSU etwa dazugelernt haben. Dann kam dieses Thema und ich konnte meinen offensichtlichen Fehler nachvollziehen :)
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Die CSU darf man dann getrost als die Panzerkancker darstellen, immer wollen sie das ganze Geld von Vater Staat in die Erde verbutteln
Ah ja...

Klingt jetzt so als wär' ich Jung-CSUler, aber was macht die CSU eigentlich so derat falsch? Und wenn die alle doof sind, wer wählt die denn dann mit meistens um die 50%? Gut, einige geben sich extrem arrogant, aber ich würde nicht sagen, dass die Amtszeit von Stoiber bzw. die der CSU insgesamt Bayern geschadet hat. Ich wohne in einer Gegend mit 2-4 % Arbeitslosigkeit, so ganz daneben kann es nicht laufen und pleite wie andere Bundesländer sind wir nicht. Wir können womöglich sogar mehr oder weniger wackelig eine Magnetbahn finanzieren, die anderswo nicht mal den Weg auf's Papier gefunden hätte! So konservativ und innovationsmordend kann's also nicht zugehen in einem Land, wo sich Lederhose und HighTech gute Nacht sagen. Man weiß jetzt nicht, was passiert wäre, wenn eine andere Partei an der Macht wäre oder wenn die Rahmenbedingungen anders wären, ein reiches Land zu regieren soll recht einfach sein, aber wie gesagt, man weiß es nicht.

Bayern steht ja eigentlich prima da und was die Politik sagt, ist ja bekanntlich was anderes als das, was sie tut. Sagen tun sie alle was anderes, tun müssen sie meistens eh das selbe - zumindest tun sie es, Stichwort Mehrwertsteuer: Die Union wollte sie um 2 auf 18% anheben, die SPD gar nicht - wegen der Mehrkosten für die kleinen Leute - haben sie im Wahlkampf gesagt. Jetzt müssen die zusammen regieren und was machen sie? Einen Kompromiss und wir haben 19%. Toll, oder? Wer hat jetzt mehr gelogen? (Schröder wollte ja an den Arbeitslosenzahlen gemessen werden - rums und schon ist er weg...) Aber okay, ich seh' schon - ihr konzentriert euch lieber darauf zu beobachten, was der Freund oder der Feind so sagt bzw. labert - nicht was er tut. Aber warum wittern einige Tramfreaks jedesmal die Totaleinstellung der Tram durch die böse CSU? Warum gibt's immer eine solche Tram ja-nein-Debatte? Immerhin regiert doch in München die SPD und für MVG-Geschichten ist doch die Stadt zuständig oder sehe ich das als Bewohner einer überschaubareren Gemeinde ohne solche "ÖPNV-Sorgen" irgendwie zu einfach und damit falsch?
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

@Rohrbacher: Die CSU hat natürlich nicht alles falsch gemacht. Allerdings hat Bayern auch davon profitiert, dass sich viele Unternehmen im schönen Alpenvorland angesiedelt haben. Anders ausgedrückt und stark vereinfacht: viel Wirtschaftskraft dank schöner Landschaft. Das war zumindest mal eine These des SPIEGEL, der das Phänomen Bayern zu ergründen versuchte.

Derzeit läuft es aber bei der CSU nicht so ganz rund: Gammelfleischskandal, Ladenschlussblamage, Führungsschwäche von Stoiber, Debatten, ob Stoiber noch einmal antreten soll.

Ob Stoiber und Huber die Transrapid-Finanzierung hinbekommen - abwarten. Ich tippe auch eher darauf (eher befürchte ich es), dass sie es schaffen.

Die CSU erkenne ich als Volkspartei an, obgleich ich diese nie nie gewählt habe.

Wir sprechen aber größtenteils von der Bayern-CSU. Die Münchner CSU liegt schon seit Urzeiten am Boden, gebeutelt von vielen Skandalen. Speziell in der Münchner Verkehrspolitik werden zum Teil scheinheilige Argumente verbreitet und primär die Autofahrer gegen den ÖPNV aufgehetz. Da gefällt mir die SPD-Politik schon deutlich besser, wenngleich diese auch nicht meine Erwartungen - vor allem beim Trambahnneubau (welcher denn?) - erfüllt.
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Komisch. Von der Trambahn redet kein Schwein in der Öffentlichkeit (Sorry, der 23er ist zu unbedeutend...)
Ich wundere mich schon über die Tölpelhaftigkeit der CSU, das Thema vollkommen unmotiviert auf die Agenda zu bringen. Dilettantsicher geht's nimmer - und dann noch an einem (Advents-)Samstag vormittag! Bild

Nein, die Schwarzen müssen sich wirklich nicht wundern, wenn sie in München kein Bein auf den Boden bekommen. Das ist nichts anderes als indirekter Wahlkampf für die Konkurrenz...
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Woodpeckar
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Beitrag von Woodpeckar »

Rohrbacher @ 16 Nov 2006, 00:26 hat geschrieben:Klingt jetzt so als wär' ich Jung-CSUler, aber was macht die CSU eigentlich so derat falsch?
Sehr einfach gesagt: Sie ist gegen verschiedenen Trambahnprojekte, teilweise für U-Bahn-Projekte und für den Transrapid.
Das reicht unter Umständen schon aus, um alle anderen Leistungen und auch den offensichtlichen Rückhalt der Wähler aus den Augen zu verlieren.

Ein ÖPNV-Konzept in einer Stadt, die mittlerweile doch recht enge Grenzen bei der Errichtung neuer Infrastruktur hat, sollte nicht auf ein Verkehrsmittel konzentriert sein. Nur das Zusammenspiel von feinerschließendem Oberflächenverkehr und der gröberen Struktur im Untergrund kann langfristig erfolgreich sein.
Daraus ergibt sich aber auch, sich in jedem Verkehrsmittel "Hintertürchen" zum Ausbau offenzuhalten und den Ausbau ausschließlich eines Verkehrsmittels zu Lasten des Ausbaus anderer Verkehrsmittel zu vermeiden.
Natürlich verstehe ich, wenn ein Straßenbahnbegeisterter dieses Verkehrsmittel für sich bevorzugt. Objektiv kann es aber nicht in allen ÖPNV-Situationen von München "das Beste" Verkehrsmittel sein. Für längere Strecken ist der Fahrzeitgewinn im Untergrund einfach bestechend. Sicherlich ließe sich mancherorts die Straßenbahn beschleunigen, vielleicht sogar von den Trassen des Individualverkehrs entfernt bleiben - aber eben nicht überall.
Auch den U-Bahn-Freund verstehe ich, der am liebsten überallhin unterirdisch unterwegs wäre. Schon der technische Aufwand und die verbundenen Kosten müssen sich dabei aber einer kritischen Bewertung unterziehen lassen. Mit dem Bau von U-Bahnstrecken legt man sich auch langfristig fest, Änderungen von heute auf morgen sind zumeist beschwerlich.
Eine Straßenbahnlinie pauschal abzulehnen, weil es ein Trambahn ist, eine Omnibuslinie abzulehnen, weil sie mit Omnibussen betrieben werden soll oder eine U-Bahn nur deswegen abzulehnen, weil es eine U-Bahn ist und keine Trambahn ist insgesamt nicht vorausschauend.
Jedes benutzte Verkehrsmittel hat Nachteile und Vorteile. Die voreiligen Eigenschaften miteinander zu verknüpfen, auch zu berücksichtigen, wie die Entwicklung nicht nur im nächsten Jahr sondern in 20 Jahren und mehr sein könnte - und auch dann einem funktionierenden ÖPNV in München noch eine Chance zu geben - ist die eigentliche Aufgabe.
Verkehrsmittel-Fanatismus ist dabei meiner Meinung nach vergleichbar mit aufgesetzten Scheuklappen.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

@Woodpeckar: Das klingt alles vernünftig. Zumindest eine Sache sehe ich aber anderes: Die Münchner CSU ist gegen alle Trambahnneubauprojekte (ich spreche nicht von der Bayern-CSU). Gerade einmal die bestehenden Trambahnstrecken will man uns gnädigerweise erhalten. Mit Deiner Argumentation müsste die Münchner CSU die eine oder andere Trambahnneubaustrecke unterstützen, was sie aber nicht tut.

Als Ergänzung: Die Münchner CSU ist teilweise gegen den Transrapid zum Strauß-Flughafen, die Bayern-CSU für den Transrapid. Vor Ort will man offenbar sich auf die Seiten der betroffenen Bürger stellen. Das ist natürlich Pragmatismus.
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Allerdings hat Bayern auch davon profitiert, dass sich viele Unternehmen im schönen Alpenvorland angesiedelt haben.
Ach, dann müsste ja im Schwarzwald eigentlich die Wirtschaft nur so brummen, schöne Landschaft haben die da auch... Leider teils eher schlechte Verkehrswege, ich denke mal es liegt eher an solchen Geschichtspunkten und wage es dem Spiegel zu widersprechen, wenn dem so sei.
Gammelfleischskandal
Hat die CSU das Gammelfleisch produziert?
In Bayern ist das jetzt mehrmals aufgeflogen - anderswo nicht. Vielleicht wird's anderswo ohne Bedenken verzehrt?
Das erinnert mich an die Schlagzeilen, dass deutsche Autos schlecht geworden seien - die Rückrufe sollen stark zugenommen haben. Dass die Zahl der Modelle gestiegen ist und die Qualitätssicherung besser geworden ist, hat mal wieder keiner gecheckt...
Ladenschlussblamage
Wieso Blamage?
Es wurde abgestimmt und es kam ein Ergebnis bei raus, das kommt in einer Demokratie vor.
Führungsschwäche von Stoiber
Ähm...
*fg* Nein im Ernst, das hör' ich immer wieder, verstehen tu' ich's nicht. Nur weil einer ab und an anfängt ziemlichen Shit Bull zu reden?
Debatten, ob Stoiber noch einmal antreten soll.
Ja und? Eigentlich ist das eine parteiinterne Geschichte, wen die für fähig halten als Galeonsfigur möglichst die Mehrheit bei den Wählern zu holen. Alles andere ist nur Medienaffentheater und Sommerloch. Demnach könnte man sagen, in der Wirtschaft und der Bundesliga läuft's auch nicht rund. ;)
Die Münchner CSU liegt schon seit Urzeiten am Boden, gebeutelt von vielen Skandalen.
Dann stellt die ja gar kein Problem dar, warum also dann die Aufregung?
Die CSU erkenne ich als Volkspartei an, obgleich ich diese nie nie gewählt habe.
Das wird die nicht interessieren als was du die anerkennst oder nicht.
Dass du sie nicht gewählt hast schon. Damit kannst du den Parteien auf die wirkungsvollste und eleganteste Art überhaupt die Meinung sagen bzw. du gestaltest die Regierung durch die Wahl mit. Dieses Stammtischgequäke á la Steinzeit bringt rein gar nichts...
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Woodpeckar
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Beitrag von Woodpeckar »

tra(u)mmann @ 16 Nov 2006, 01:17 hat geschrieben:... Die Münchner CSU ist gegen alle Trambahnneubauprojekte (ich spreche nicht von der Bayern-CSU). Gerade einmal die bestehenden Trambahnstrecken will man uns gnädigerweise erhalten. Mit Deiner Argumentation müsste die Münchner CSU die eine oder andere Trambahnneubaustrecke unterstützen, was sie aber nicht tut.

Als Ergänzung: Die Münchner CSU ist teilweise gegen den Transrapid zum Strauß-Flughafen, die Bayern-CSU für den Transrapid. Vor Ort will man offenbar sich auf die Seiten der betroffenen Bürger stellen. Das ist natürlich Pragmatismus.
Natürlich sollte so manches Tramprojekt auch von der CSU unterstützt werden, da gebe ich Dir Recht.
Aber ich habe ja auch nur meine Meinung geäußert und nicht gesagt, dass die CSU - ersatzweise auch irgendeine eine andere Partei - immer vernünftig handelt. ;)
mrj
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Beitrag von mrj »

Effektiv ist es doch so, dass weder das U-Bahn-Projekt, noch die St.-Emmeram-Tram derzeit nötig und finanzierbar sind. Der Bus reicht bis auf eine kurze Phase während des morgendlichen Berufsverkehrs aus, eine zur Rentabilität nötige deutliche Steigerung der Fahrgastzahlen ist mit der Tram auch nicht wirklich drin. Also sollte man das Projekt St.-Emmeram-Tram genauso wie die schon noch weniger rentable U4-Verlängerung endlich begraben. Wenn mal wirklich viel Geld übrig ist, gäbe es ganz andere, wichtigere Nahverkehrsprojekte, ...

Denkt sich bei dem Plakat nun ständig ein nicht CSU-wählender Cosimapark-Anwohner!
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Rohrbacher @ 16 Nov 2006, 01:19 hat geschrieben:Ach, dann müsste ja im Schwarzwald eigentlich die Wirtschaft nur so brummen, schöne Landschaft haben die da auch... Leider teils eher schlechte Verkehrswege, ich denke mal es liegt eher an solchen Geschichtspunkten und wage es dem Spiegel zu widersprechen, wenn dem so sei.
Der Schwarzwald ist auch schön. Die Alpen wurden aber von den Siemens-Leuten als schöner angesehen. So wurde es zumindest erklärt. Ich werde aber nicht alles an der Landschaft festmachen und die SPIEGEL-These sehe ich auch kritisch, aber nicht grundsätzlich als falsch. Die These ist wohl ein Mosaiksteinchen, mehr nicht. Es ist auch keine These, für die man sich schämen müsste. [Edit:] Anders ausgedrückt, bin ich für die tolle Landschaft in Bayern dankbar.[/edit]
Rohrbacher @ 16 Nov 2006, 01:19 hat geschrieben:Hat die CSU das Gammelfleisch produziert?
In Bayern ist das jetzt mehrmals aufgeflogen - anderswo nicht. Vielleicht wird's anderswo ohne Bedenken verzehrt?
Das erinnert mich an die Schlagzeilen, dass deutsche Autos schlecht geworden seien - die Rückrufe sollen stark zugenommen haben. Dass die Zahl der Modelle gestiegen ist und die Qualitätssicherung besser geworden ist, hat mal wieder keiner gecheckt...
Hat niemand behauptet. Schnappauf hat aber keine überzeugende Figur gemacht. Nur Beteuerungen, dass jetzt besser kontrolliert wird und dann schon der nächste große Ekelfall.
Rohrbacher @ 16 Nov 2006, 01:19 hat geschrieben:Wieso Blamage?
Es wurde abgestimmt und es kam ein Ergebnis bei raus, das kommt in einer Demokratie vor.
Nein, das war schon peinlich. Erst war Stoiber gegen eine Liberalisierung, dann dafür eine Freigabe der Öffnungszeiten montags bis samstags, dann wieder doch für 22 Uhr. Der Fraktionsvorsitzende Herrmann hat auch keine gute Figur gemacht. Eine Linie wurde nicht vorgegeben, obwohl es sonst üblich ist. Gegen eine demokratische Abstimmung hat niemand etwas. Aber wenn die Entscheidung fast rein zufällig ausfällt, je nachdem, wer gerade noch anwesend ist, ist das recht ungut. Gut, man könnte sagen, das muss man so akzeptieren, bei anderen Wahlen kann es auch schon knapp ausgehen. Aber auch die CSU-nahen Zeitungen waren entsetzt, die Opposition hatte nur Hohn und Spott übrig. Stoiber war mit dem Ergebnis auch nicht zufrieden. Er kennt das Abstimmungsergebnis dieser demokratischen Abstimmung nur bedingt an und sieht weiteren Diskussionsbedarf und will offiziell doch liberalisieren. Das ist alles nicht überzeugend und so gesehen auch nicht demokratisch.
Rohrbacher @ 16 Nov 2006, 01:19 hat geschrieben:Das wird die nicht interessieren als was du die anerkennst oder nicht.
Dass du sie nicht gewählt hast schon. Damit kannst du den Parteien auf die wirkungsvollste und eleganteste Art überhaupt die Meinung sagen bzw. du gestaltest die Regierung durch die Wahl mit. Dieses Stammtischgequäke á la Steinzeit bringt rein gar nichts...
Ich gestalte ja auch mit, wenn ich nicht die CSU wähle. Bei drohender Zweidrittelmehrheit scheint es mir sinnvoll, eine andere Partei als die CSU zu wählen Zu viel Macht ist nicht gut. Die Opposition muss eine gewisse Stärke haben, um die Regierung kontrollieren zu können. [Edit]: gemeint (aber m.E. etwas schwer herauszulesen) war von Rohrbacher wohl, dass jeder von seinem Wahlrecht Gebrauch machen sollte. Dies sehe ich natürlich genauso.[/Edit]
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

mrj @ 16 Nov 2006, 01:41 hat geschrieben: Effektiv ist es doch so, dass weder das U-Bahn-Projekt, noch die St.-Emmeram-Tram derzeit nötig und finanzierbar sind. Der Bus reicht bis auf eine kurze Phase während des morgendlichen Berufsverkehrs aus, eine zur Rentabilität nötige deutliche Steigerung der Fahrgastzahlen ist mit der Tram auch nicht wirklich drin. Also sollte man das Projekt St.-Emmeram-Tram genauso wie die schon noch weniger rentable U4-Verlängerung endlich begraben. Wenn mal wirklich viel Geld übrig ist, gäbe es ganz andere, wichtigere Nahverkehrsprojekte, ...

Denkt sich bei dem Plakat nun ständig ein nicht CSU-wählender Cosimapark-Anwohner!
Ich stelle infrage, dass die St.-Emmeram-Tram nicht finanzierbar ist. Bei den vergleichsweise geringen Kosten gegenüber der U-Bahn und den sündhaft teuren Straßenbauprojekten (sicher, aus anderen Töpfen) leuchtet mir das nicht ein.

Am Geld scheitert es wohl nicht, mehr am Widerstand der Anwohner. Bauen will man die Trasse ja schon seit Jahrzehnten. Selbst vorbereitende Maßnahmen wurden ja schon getroffen. Da gab es auch Zeiten, da hatte man volle Kassen. Aber da war die Tram halt out.
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Beitrag von mrj »

Letztlich scheiterte diese Tram erstmal an fehlender Nachfrage (als die Vorleistungen in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts erbracht wurden, war da einfach zuviel freie Fläche) und nun am fehlenden Geld und einer eher geringen Wirtschaftlichkeit (allerdings ist mir eine Standardisierte Bewertung dieser Strecke nicht wirklich bekannt). Gut, der 59er ist mit seinen völlig heruntergewirtschafteten Hadersdorfer-Bussen auch nicht sonderlich attraktiv.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

mrj @ 16 Nov 2006, 01:59 hat geschrieben: Letztlich scheiterte diese Tram erstmal an fehlender Nachfrage (als die Vorleistungen in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts erbracht wurden, war da einfach zuviel freie Fläche) und nun am fehlenden Geld und einer eher geringen Wirtschaftlichkeit (allerdings ist mir eine Standardisierte Bewertung dieser Strecke nicht wirklich bekannt). Gut, der 59er ist mit seinen völlig heruntergewirtschafteten Hadersdorfer-Bussen auch nicht sonderlich attraktiv.
Die standardisierte Wertung liegt bei 1,17 (Stand 2002), ist also so schlecht nicht.

Der Faktor ist damit um einiges besser als bei einigen noch anstehenden U-Bahnprojekten, die mit Ach und Krach einen Wert von 1,01 erreichen.

Daher spricht nichts gegen den Bau des St.-Emmeram-Expresses. Wie ich schon mal vorgeschlagen habe, könnte man durch eine Änderung der Führung in St. Emmeram die Linie noch viel attraktiver machen, indem man diese näher am Einkaufszentrum Feringastraße enden lässt. Das Problem ist aber, dass man dann bereits Stadtgebiet verlässt und sich mit Unterföhring zusammentun muss. Der 25er zeigt, welche Probleme dies nach sich ziehen kann.

Ich bin überzeugt davon, dass der St.-Emmeram-Express ein Riesenerfolg wird, stärker als beim 23er.

Förderfähig ist der St.-Emmeram-Express vermutlich auch, da er weitestgehend einen vom IV abgeschirmten Gleiskörper hat.
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Tequila
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Beitrag von Tequila »

tra(u)mmann @ 16 Nov 2006, 02:15 hat geschrieben: Wie ich schon mal vorgeschlagen habe, könnte man durch eine Änderung der Führung in St. Emmeram die Linie noch viel attraktiver machen, indem man diese näher am Einkaufszentrum Feringastraße enden lässt. Das Problem ist aber, dass man dann bereits Stadtgebiet verlässt und sich mit Unterföhring zusammentun muss. Der 25er zeigt, welche Probleme dies nach sich ziehen kann.
Könnte man hier nicht, da es ja nur um "ein paar Meter" Gleis und eine Haltestelle auf fremdem Territorium handelt, mittels eines Vertrages festlegen, daß die Infrastruktur und Betriebsführung einzig und alleine Sache der Münchner ist? Dann gäbe es zumindest nicht das Grünwald-Szenario in dieser Form.
Als Gegenleistung könnte man ja anbieten, daß Unterföhring dafür die Verantwortung einer Buslinie bis zur nächsten oder übernächsten Bushaltestelle bekommt (z.B. 231/233 bis Studentenstadt, 188 bis St. Emmeram).
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
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Beitrag von Step_3 »

Naja, obwohl ich alles andere als Sympathie für diese politische Institution hege..., wenn es darum geht, ob Tram 18 oder U4, wäre ich für letzteres... Besonders aus dem Grund, weil man eben schon a bisserl bislang bescheidene U4 inne hat. Die Strecke steht zu 50% und schreit nahezu nach neuen Aufgaben. Der Ast ist so wie er ist nutzlos, die MVG tut ihr übriges, indem sie die U4 an allen Ecken und Enden in Sachen Attraktivität kastriert (zum Glück nicht immer mit Erfolg). Ein Lückenschluß zur Airport-S8 wäre schon was, insbesondere bei den vielen.. äh.. einigen Stammstreckenstörungen. Die Fahrgast-Zuwächse auf der Strecke (der GANZEN Strecke) ist dann fast nur noch Bonus. Wenn die U4 nen effektiven Nutzen hat, wird sie öfters und weiter fahren und demnach stärker angenommen.
Ich hab nix gegen die Tram, im Gegenteil, die 18 hätte auch irgendwie ihre Reize, aber was das ganze System im Nordosten angeht, halte ich die U4 für die bessere Wahl.
Da Maicho
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Beitrag von Da Maicho »

Da frägt doch einer, warum in Bayern über 50% die CSU/CSU wählen?

Reine Arithmetik:

Wahlbeteiligung knapp 65%, davon wählten etwas über 50% die CSU/CSU. Heißt im Klartext, daß sie also etwa 50% NICHT gewählt haben. Das nennt sich dann 2/3-Mehrheit.

Schwarzen Größenwahn und leicht eingeschränkte Wahrnehmung würde ich sowas nennen.

D.M.
Ich berufe mich auf das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland

Artikel 5, Absatz 1
[Meinungs-, Informations-, Pressefreiheit; Kunst und Wissenschaft]
(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Ich glaube es hätte wohl eher so lauten müssen: stoppt den U-Bahn Wahn (Na ja dafür ist es zu spät. Die Strecken die jetzt gebaut werden sind OK), oder noch stoppt den CSU-Wahn.

Da haben wohl einige CSU-lehr zu viel Rinderwahn in der Vergangenheit gegesen.

Freie Straßen für freie Bürger in der freien demokratischen Republik Bayern. Partnerstadt von St. Petersburg mit dem selben Slogan. Jetzt mit Wahlpflicht.

...........

und die Qualitätssicherung besser geworden ist, hat mal wieder keiner gecheckt...
vor allem bei Mercedes. So sehr, dass mein Vater sich ein 5 gekauft hat.
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
ropix
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Beitrag von ropix »

Jean @ 16 Nov 2006, 07:25 hat geschrieben: Ich glaube es hätte wohl eher so lauten müssen: stoppt den U-Bahn Wahn (Na ja dafür ist es zu spät. Die Strecken die jetzt gebaut werden sind OK)
Hm... - dazu fällt mir jetzt schon eher Steinzeitmentalität ein. Das was bisher geschah war zwar gut, aber bitte nichts weiter. Einspruch. Der U-Bahn Ausbau an sich ist ja nicht unsinnig und reine Geldverschwendung - siehe z.B. Garching. Die Frage ist nur das wo - und vor allen Dingen das Wann. Die CSU will ein jetzt - und das ist auf der geforderten Linie verkehrt, da ein Nutzen zwar in Sicht - aber nicht gegeben ist. Selbiges gilt wohl für Martinsried.

Gut, bei beiden wäre eine schöne Stadtbahn mit MMm oder PPp auch in Frage gekommen - aber Trambahn fährt dort halt keine mehr und fließend U-Bahn wäre in Reichweite - also nimmt man eben eine U-Bahn.

Die CSU argumentiert ja bekanntermaßen genauso. Bestehende Trambahnen sind gut (hin und wieder lässt sich da ein CSU'ler auch mal zu mehr hinreißen), aber alle neuen sind grottenschlecht und müssen auf alle Fälle verhindert werden. Dabei wird derMehrwert übersehen - im Falle der 18ner Arabellapark z.B. die Verknüpfung mit dem Rest des Nord-Ost-ÖPNV. Wenn der jetztige ZUstand gut ist, kann dieser nur besser sein - aber das will die CSU nicht wahrhaben. Dass Autos auf dem ohnehin vorgehaltenen Grünstreifen nicht sonderlich blockiert werden sowieso nicht. In den Augen der CSU ist eine Trambahn ja nur eine Rot-Grüne 40 Meter lange laute Staufalle mit der "eh niemand fährt". Das da hin und wieder ein CSUler um 22 Uhr vor einer vollen Trambahn steht (und staunt - is das ein UFO, U-Bahn für Oben?)

Es wird noch jahrhunderte dauern einen überzeugten vor seinem Führerschein-Erwerb das letzte mal öffentllich gefahrenen davon zu überzeugen was sich die letzten 40 Jahre bei der Tram alles geändert hat.

An der Linie 19 gibts immer noch CSUler die behaupten der 17ner wäre leer und würde deswegen nur im 20 Minutentakt fahren - und ewig lange brauchen, immerhin kommt ja dauernd ne Trambahn :rolleyes: :blink:


Wieso kommt die CSU ausgerechnet jetzt auf das Thema? - nun ich hoffe es liegt daran, was das Planngsreferat schn länger bekanntgibt - sobald der 23er (ah, ein der, obwohl - ist doch die Kasernenlinie) in trockenen Tüchern ist wird die zweite Bahn in den hohen Norden in Angriff genommen.
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MVG-Wauwi
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Beitrag von MVG-Wauwi »

ropix @ 16 Nov 2006, 09:41 hat geschrieben:Wieso kommt die CSU ausgerechnet jetzt auf das Thema? - nun ich hoffe es liegt daran, was das Planugsreferat schn länger bekanntgibt - sobald der 23er (ah, ein der, obwohl - ist doch die Kasernenlinie) in trockenen Tüchern ist wird die zweite Bahn in den hohen Norden in Angriff genommen.
Für mich ist das jetzige Thema ein Zufallsprodukt. Die CSU möchte ja seit neuestem das Feld "Lebensthemen" :lol: beackern und dafür ist man sich nicht zu schade, die Mottenkiste zu entstauben.
Wenn man in letzter Zeit aufmerksam in Bogenhausen unterwegs war, fielen einem schon die verschiedenen verschrobenen Plakate des örtlichen CSU-Verbandes auf - vom "Hort-Notstand" bis zum "Altenheim-Skandal", selbstverständlich jeweils verursacht durch "Rot-Grün", war schon alles dabei.
Insofern sollte man das jetzige Genöle, auch wenn's ärgerlich ist, nicht überbewerten, ist ja ein Zeichen dafür, dass man im Stadtbezirk sonst keine wirklichen "Lebensthemen" findet.
Na, ja, vielleicht wendet sich die Münchner CSU aber jetzt erstmal wieder einem wirklich wichtigen "Lebensthema" zu und erarbeitet ein Strategiekonzept, wie man die Rechnung vom "Bayerischen Hof" bezahlen möchte :lol: :lol: :lol: !
Gruß vom Wauwi
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Step_3 @ 16 Nov 2006, 02:45 hat geschrieben: Naja, obwohl ich alles andere als Sympathie für diese politische Institution hege..., wenn es darum geht, ob Tram 18 oder U4, wäre ich für letzteres... Besonders aus dem Grund, weil man eben schon a bisserl bislang bescheidene U4 inne hat. Die Strecke steht zu 50% und schreit nahezu nach neuen Aufgaben. Der Ast ist so wie er ist nutzlos, die MVG tut ihr übriges, indem sie die U4 an allen Ecken und Enden in Sachen Attraktivität kastriert (zum Glück nicht immer mit Erfolg). Ein Lückenschluß zur Airport-S8 wäre schon was, insbesondere bei den vielen.. äh.. einigen Stammstreckenstörungen. Die Fahrgast-Zuwächse auf der Strecke (der GANZEN Strecke) ist dann fast nur noch Bonus. Wenn die U4 nen effektiven Nutzen hat, wird sie öfters und weiter fahren und demnach stärker angenommen.
Ich hab nix gegen die Tram, im Gegenteil, die 18 hätte auch irgendwie ihre Reize, aber was das ganze System im Nordosten angeht, halte ich die U4 für die bessere Wahl.
Für die Verlängerung der U4 spricht die Verbindung zur S-Bahn. Untersuchungen haben aber ergeben, dass es so gut wie keine neuen Fahrgäste gibt, sondern die U4 fast ausschließlich Fahrgäste aus der S8 abzieht. Die S8 ist aber nicht so überlastet, dass dies wünschenswert wäre. Gerade wenn der Transrapid kommt, wäre es wichtig, dass die S8 gut ausgelastet bleibt, und zwar auch zwischen Ostbahnhof und Englschalking, sonst besteht die Gefahr einer Ausdünnung (wobei ich befürchte, dass die S-Bahn unabhängig davon ausgedünnt wird, damit der Transrapid ein Erfolg wird. Das wird er nur, wenn er Fahrgäste von der S-Bahn abzieht, mit "Neukunden" und den Ehemaligen Flughafenbusbenutzer alleine werden die Magnetwägelchen wohl nicht voll).

Eine Verlängerung der U4 bedeutet, dass man eine sehr teure und äußerst schwach ausgelastete U-Bahn besser auslastet, indem man diese für extrem viel Geld verlängert. Ob dies einen positiven Nutzen hat, ist fraglich, zumal der Faktor der standardisierten Bewertung ja gerade mal mit Hängen und Würgen auf knapp über 1 kommt.

Die Tram nach St. Emmeram hat einen weit größeren Nutzen, dennoch sind überraschend viele dagegen.
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Beitrag von tra(u)mmann »

Tequila @ 16 Nov 2006, 02:39 hat geschrieben: Könnte man hier nicht, da es ja nur um "ein paar Meter" Gleis und eine Haltestelle auf fremdem Territorium handelt, mittels eines Vertrages festlegen, daß die Infrastruktur und Betriebsführung einzig und alleine Sache der Münchner ist? Dann gäbe es zumindest nicht das Grünwald-Szenario in dieser Form.
Als Gegenleistung könnte man ja anbieten, daß Unterföhring dafür die Verantwortung einer Buslinie bis zur nächsten oder übernächsten Bushaltestelle bekommt (z.B. 231/233 bis Studentenstadt, 188 bis St. Emmeram).
Da sind jetzt Rechtsexperten gefragt, um diese Frage zu beantworten.

Aber sind wir mal ehrlich - der St.-Emmeram-Express wird die nächsten 20 Jahre mit ziemlicher Sicherheit nicht gebaut. Selbst in der SPD ist die Bereitschaft für Neubaustrecken der Tram ziemlich gering. Der 23er kommt wegen bestehender Verträge, das ist aber auch schon alles, für weitere Strecken sehe ich so gut wie keine Realisierungschance.
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Beitrag von Lazarus »

also so wie ich die Lage einschätz, wird wohl weder die U4 verlängert, noch die Tram nach St. Emmeram gebaut, wobei ich der U-Bahn derzeit noch grössere Chancen geb als der Tram
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Beitrag von tra(u)mmann »

Lazarus @ 16 Nov 2006, 10:35 hat geschrieben: also so wie ich die Lage einschätz, wird wohl weder die U4 verlängert, noch die Tram nach St. Emmeram gebaut, wobei ich der U-Bahn derzeit noch grössere Chancen geb als der Tram
Richtig. Vorstellen kann ich mir aber schon, dass man die U4 irgendwann in den nächsten 10 Jahren - je nach Wirtschaftslage - in Angriff nimmt. Bis zum Baubeginn und vor allem bis zur Eröffnung müssen wir aber natürlich noch sehr sehr lange warten.
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Beitrag von Lazarus »

tra(u)mmann @ 16 Nov 2006, 10:39 hat geschrieben: Richtig. Vorstellen kann ich mir aber schon, dass man die U4 irgendwann in den nächsten 10 Jahren - je nach Wirtschaftslage - in Angriff nimmt. Bis zum Baubeginn und vor allem bis zur Eröffnung müssen wir aber natürlich noch sehr sehr lange warten.
das wird wohl noch gut 20 Jahre dauern schätz ich mal, da dürften Projekte wie die Verlängerung nach Pasing richtigerweise Vorrang haben
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Beitrag von tra(u)mmann »

Lazarus @ 16 Nov 2006, 11:05 hat geschrieben: das wird wohl noch gut 20 Jahre dauern schätz ich mal, da dürften Projekte wie die Verlängerung nach Pasing richtigerweise Vorrang haben
Das mit Pasing ist Deine Meinung, die ich auch respektiere.

Gegen eine Verlängerung der U5 sprechen natürlich zahlreiche Argumente. Ob sie überhaupt förderfähig ist, ist völlig unklar. Denn der jetzt mühsam erreichte Faktor von knapp über 1 basiert auf alten Daten und wurde nur unter massiven Einsparungen wie dem erwähnten Verzicht auf Rolltreppen erreicht.

Eine zweite S-Bahn-Röhre, sodass eine zweite S-Bahnverbindung von Pasing Richtung Ostbahnhof geschaffen wird, und dann noch eine U5-Verlängerung ist meiner Meinung nach zuviel des Guten. Drei Schnellbahnverbindungen Pasing - Ostbahnhof braucht es einfach nicht.

Die Bestrebungen, die U5 weiterzubauen, sind ja nicht gerade groß. Da wird sich vermutlich auch so schnell nichts tun. Vielleicht ein Beginn des Planfeststellungsverfahren in 10 oder 15 Jahren, wenn überhaupt. Mit der U-Bahn nach Moosach ist der U-Bahnbau in München erst einmal abgeschlossen. Die U6 nach Martinsried hat noch gute Chancen, das ist alles.
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Beitrag von bumsschlumpf »

Eine U-Bahnnach Pasing wird es in absehbarer Zeit nicht geben. Die stadt hat schlicht alle Planungen diesbezüglich eingestellt - und zwar nicht nur wegen mangelnden Geldes, sondern auch wegen des nicht vorhandenn wirtschaftlichen Nutzens, der durch den Bau der 2. stammstrcke sicherlich noch deutlich unter eins fallen dürfte.. Wenn also nicht die CSU an die Macht kommen sollte, wird das defintiv nichts. Auch wenn es teilweise noch veraltete Informatioen gibt, man hätte im Haushalt 2008 dafür etwas übrig.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

wo wird da von Pasing zum Ostbahnhof ein zweite S-Bahn-Verbindung geschaffen? soweit ich weiss, wurde der Umbau von Laim bis auf weiteres aufgeschoben und wird lediglich eine zweite Röhre zwischen Hauptbahnhof und Ostbahnhof gebaut, deren Finanzierung derzeit keinesfalls als gesichert gilt
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Beitrag von tra(u)mmann »

Lazarus @ 16 Nov 2006, 11:35 hat geschrieben: wo wird da von Pasing zum Ostbahnhof ein zweite S-Bahn-Verbindung geschaffen? soweit ich weiss, wurde der Umbau von Laim bis auf weiteres aufgeschoben und wird lediglich eine zweite Röhre zwischen Hauptbahnhof und Ostbahnhof gebaut, deren Finanzierung derzeit keinesfalls als gesichert gilt
Ich habe nicht behauptet, dass der Tunnel in Pasing beginnt. Dass dies nicht der Fall ist, ist mir klar. :)

Dennoch wird eine zweite S-Bahnverbindung Pasing - Ostbahnhof bzw. Leuchtenbergring geschaffen, auch wenn diese die ersten Kilometer die gleiche Streckenführung hat.

Entscheidend ist die zweite Röhre, sodass im Störfall weiterhin S-Bahnen von Pasing Richtung Ostbahnhof fahren können.

Die U5-Verlängerung wird ja zum Teil deshalb gefordert, damit im Störfall eine schnelle Verbindung von Pasing Richtung Innenstadt aufrechterhalten werden kann. Dieses Argument ist dann hinfällig. Unter Berücksichtigung der zweiten S-Bahnröhre (die ja jetzt kommt, wenngleich erst in reduzierter Form) und der stärkeren Sicherheitsmaßnahmen wegen der Terrorgefahr ist es äußerst fraglich, ob man je noch einmal eine standardisierte Bewertung von über 1 erreichen kann. Die U5 ist damit erst einmal tot, wird aber vielleicht in 5 oder 10 Jahren noch einmal diskutiert. Ob sie dann in Angriff genommen wird, ist fraglich. Die Chancen jedenfalls sind gering.
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