Rauchverbote (nicht nur) bei der Bahn

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LugPaj
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Beitrag von LugPaj »

Woodpeckar @ 8 Dec 2006, 11:58 hat geschrieben: Jeder Mensch bestimmt für sich selbst, was er als notwendig erachtet.
Sorry, aber genau das gilt nicht. Sobald du andere Menschen mit deinem Tun belaestigst oder beeintraechtigst (und wenn es nur Rasenmaehen um 10 Uhr nachts ist), dann kannst du in einer modernen Gesellschaft halt nicht mehr bestimmen, was du fuer dich als notwendig erachtest.
Nicht umsonst haben wir hunderte von Gesetzen.
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Woodpeckar
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Beitrag von Woodpeckar »

LugPaj @ 8 Dec 2006, 12:47 hat geschrieben:Sorry, aber genau das gilt nicht. Sobald du andere Menschen mit deinem Tun belaestigst oder beeintraechtigst (und wenn es nur Rasenmaehen um 10 Uhr nachts ist), dann kannst du in einer modernen Gesellschaft halt nicht mehr bestimmen, was du fuer dich als notwendig erachtest.
Nicht umsonst haben wir hunderte von Gesetzen.
Natürlich, erwischt.
Du kannst mir dann auch sicher helfen, und zeigen, wo ich geschrieben habe, dass ich alles, was ich für notwendig erachte, auch uneingeschränkt immer und überall ausleben darf; ich finde es nämlich nicht. Danke.
LugPaj
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Beitrag von LugPaj »

Woodpeckar @ 8 Dec 2006, 13:33 hat geschrieben: Du kannst mir dann auch sicher helfen, und zeigen, wo ich geschrieben habe, dass ich alles, was ich für notwendig erachte, auch uneingeschränkt immer und überall ausleben darf;
Aha, du tust dann also damit uebereinstimmen, dass du Sachen, die du als notwendig erachtest, nicht uneingeschränkt immer und überallausleben musst.

Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, dass es Raucher gibt, die nicht verstehen wollen, dass sie mit rauchen andere Menschen in ihrer gesundheit beeintraechtigen und zum Teil auch extrem belaestigen. Denn wenn sie das verstehen wuerden, wuerden sie zB in Restaurants auch nicht rauchen und es gaebe diese Diskussion gar nicht.
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tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Woodpeckar @ 8 Dec 2006, 11:58 hat geschrieben:Ich lasse ganz bewusst offen, wer wessen Worte verdreht, da es nichts zur Sache beiträgt ...
*kopfschüttel*
Woodpeckar @ 8 Dec 2006, 11:58 hat geschrieben:Vielleicht wird verständlicher, was ich in den obigen Beiträgen meinte, wenn ich es anders formuliere.

Du bestimmst nicht, was allgemeingültig für den Menschen/die Menschheit notwendig ist. Du kannst Dir maximal eine Vorstellung davon machen, was für einen anderen aus Deiner Sicht notwendig sein könnte.
Jeder Mensch bestimmt für sich selbst, was er als notwendig erachtet.
Die These
Beim Autofahren oder generell beim motorisierten Verkehr sind viele Fahrten unbedingt notwendig, das Rauchen ist es aber nicht.
ist daher, in dieser von Dir als allgemeingültig dargestellten Form, schlicht falsch.
Die These ist verallgemeinert, zugegeben, da ich nicht einen Roman schreiben kann. Natürlich ist der Übergang zu einer Art übergeordneten Wahrheit, wenn es denn eine solche gibt, und einer Sicht aus der eigenen Wirklichkeit fließend.

Ansetzen könnte man an meiner These daran, dass man die Gesellschaft und Infrastruktur so umbaut, dass für keinen irgendwelche Autofahrten notwendig sind. Ich beziehe mich aber auf das Hier und Jetzt.

Dass für jemand eine Zigarette "notwendig" sein kann, weil er eben Bock darauf hat, vielleicht süchtig ist oder warum auch immer, will ich nicht abstreiten. Aber es kann halt nicht jeder tun und lassen, was, wann und wo er will. Es erscheint daher legitim, ihm an bestimmten Orten irgend etwas zu verbieten und diese Verbote auch mal zu erweitern, wenn triftige Gründe dafür sprechen. Dies mögen gesundheitliche Gründe sein, auch neue Erkenntnisse über die Gefährlichkeit des Passivrauchens oder weil es ein paar militante Raucher gibt, mit denen man nicht reden kann (militante Nichtraucher gibt es natürlich auch). Ein Staat, wo alle untereinander einen Konsens finden, ohne Gesetze, wäre schön. Ob ein solcher Staat machbar wäre, ist ein anderes Thema, für den Augenblick werden m.E., erst einmal pragmatische Lösungen gebraucht.

Das sind mal meine Ansatzpunkte, wo hier "Fehler" in meiner These sein könnten. Solche "Fehler" gibt es aber in der Mehrzahl irgendwelcher Aussagen.

Wenn du das anders siehst, wäre es schön, wenn du das erklärst und nicht einfach "falsch" rufst.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Woodpeckar @ 8 Dec 2006, 13:33 hat geschrieben: Du kannst mir dann auch sicher helfen, und zeigen, wo ich geschrieben habe, dass ich alles, was ich für notwendig erachte, auch uneingeschränkt immer und überall ausleben darf; ich finde es nämlich nicht. Danke.
Gut, dann bist Du also entweder für einen menschlichen Umgang untereinander, damit Raucher und Nichtraucher miteinander auskommen, oder/und für Gesetze. Da man mit manchen Rauchern definitiv nicht reden kann, geht es offenbar nicht ohne Gesetze. Diese Erfahrung musste nicht nur ich alleine machen.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Nichtraucherschutz: Jetzt sind die Länder dran

Der Weg eines Nichtraucherschutzgesetzes führt nach dem Aus für das Bundesgesetz nun über die Bundesländer.

Die folgende Quelle bietet einen Überblick über die derzeitigen Pläne der einzelnen Bundesländer:

http://www.tagesspiegel.de/fragen-des-tage...006/2954351.asp

Die Pläne sind höchst unterschiedlich. Niedersachsen will allerdings vorerst kein Rauchverbot in Gaststätten, sondern setzt auf Freiwilligkeit. Der deutsche Hotel- und Gaststättenverband hat zugesagt, einen erheblichen Prozentsatz der Gaststättenplätze als Nichtraucherplätze auszuweisen.

Nordrhein-Westfalen dagegen will einfach die ursprünglichen Pläne des Bundes selbst umsetzen, sodass etwa in Bars geraucht werden darf, in Speiselokalen dagegen nicht bzw. nur in abgeschlossenen Raucherbereichen.

Kommentar: Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Selbstverpflichtung nicht ausreichend ist. Außerdem droht wie beim Ladenschluss ein Fleckerteppich: Man stelle sich vor, Neu-Ulmer gehen spät abends zum Einkaufen ein paar Straßen weiter nach Ulm, wohingegen (rein fiktiv, verseht sich), Ulmer Raucher nach Neu-Ulm in eine Kneipe einkehren, weil dort geraucht werden darf.
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Beitrag von LugPaj »

Naja, aber gross verwirrend sollte das nicht werden. Man muss halt wie bisher auf "Rauchen verboten" Schilder achten und darf halt gegebenenfalls nicht rauchen.

Fuer Bayern bin ich mal optimistisch und hoffe auf die Uebernahme des Vorschlages des Bundes.
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Beitrag von tra(u)mmann »

Bayern will übrigens ein Rauchverbot für Gaststätten einführen. Bierzelte - jeder dürfte es erwartet haben - sollen davon aber ausgenommen sein.

[edit - added:]
Quelle:
http://www.n24.de/politik/article.php?articleId=87658

[edit - added #2:]
Kommentar: Hoffen wir mal, dass der Stoiber nun da was voranbringt und das Ganze nicht wieder in einer Blamage endet.
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Beitrag von LugPaj »

Laut Medienecho hat sich Stoiber diesmal aber schon recht weit rausgelehnt und eindeutig Position bezogen:

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/...,453489,00.html
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Fahrgast
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Beitrag von Fahrgast »

Die ganze Diskussion über eine Ausweitung des Rauchverbots kann man sich schenken:

Schon seit langer Zeit ist das Rauchen an allen Bahnsteigen (außer bestimmten ausgewiesenen Raucherzonen) verboten. Und, hält sich jemand dran? Geh mal z.B. über den Münchner Hbf. Da findet man garantiert mindestens 50 Raucher in 5 Minuten.

Anderes Beispiel: Gestern im Nahverkehr Richtung München. Eine Horde Fußball-"Fans", grölen, saufen, rauchen. Zugbegleiter? Fehlanzeige!

Auch in der U-Bahn Richtung Fröttmaning schon erlebt: Fußball-Fans grölen, saufen, rauchen, keiner traut sich, was dagegen zu tun (kann ich aber verstehen, ich hab ja auch nichts gesagt :angry: ).

Also, wozu über weitere Rauchverbote diskutieren? Erst mal die bestehenen Verbote durchsetzen (überwachen, bestrafen).

Aber das ist wohl zuviel verlangt, wenn sogar Leute in DB-Uniformen und auch Rotkäppchen am Bahnsteig rauchen (vorbildlich :( ).
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Beitrag von Chep87 »

Fahrgast @ 10 Dec 2006, 12:18 hat geschrieben: Schon seit langer Zeit ist das Rauchen an allen Bahnsteigen (außer bestimmten ausgewiesenen Raucherzonen) verboten. Und, hält sich jemand dran? Geh mal z.B. über den Münchner Hbf. Da findet man garantiert mindestens 50 Raucher in 5 Minuten.
Da muss man aber auch dazu sagen das mir diese Rauchverbotsschilder nicht aufgefallen sind bei meinem letzten Besuch in München Hbf. Erst als mich ein BSGler darauf ansprach habe ich die Schilder entdeckt.
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Fahrgast
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Beitrag von Fahrgast »

Dann war das aber die große Ausnahme. Ich habe noch nie gesehen, dass ein Raucher angesprochen worden wäre, das Rauchen zu unterlassen.


Aber, es stimmt schon, die Verbotsschilder sind sehr sparsam (und klein) angebracht, vielleicht gibts wirklich noch Leute, die gar nicht wissen, dass das Rauchen verboten ist.
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Beitrag von luc »

Fahrgast @ 10 Dec 2006, 12:18 hat geschrieben: Die ganze Diskussion über eine Ausweitung des Rauchverbots kann man sich schenken:

Schon seit langer Zeit ist das Rauchen an allen Bahnsteigen (außer bestimmten ausgewiesenen Raucherzonen) verboten. Und, hält sich jemand dran? Geh mal z.B. über den Münchner Hbf. Da findet man garantiert mindestens 50 Raucher in 5 Minuten.

Anderes Beispiel: Gestern im Nahverkehr Richtung München. Eine Horde Fußball-"Fans", grölen, saufen, rauchen. Zugbegleiter? Fehlanzeige!

Auch in der U-Bahn Richtung Fröttmaning schon erlebt: Fußball-Fans grölen, saufen, rauchen, keiner traut sich, was dagegen zu tun (kann ich aber verstehen, ich hab ja auch nichts gesagt :angry: ).

Also, wozu über weitere Rauchverbote diskutieren? Erst mal die bestehenen Verbote durchsetzen (überwachen, bestrafen).

Aber das ist wohl zuviel verlangt, wenn sogar Leute in DB-Uniformen und auch Rotkäppchen am Bahnsteig rauchen (vorbildlich :( ).
Es gibt noch genug Raucherbahnhöfe, dies sind insbesondere mittelgroße Umsteigebahnhöfe, z.B. Tübingen Hbf, Waiblingen, Horb, Herrenberg, Plochingen,.... Meistens sind nur die kleinsten Kaffstationen sowie Großstadtbahnhöfe NR-Bahnhöfe. Mit dem "bestehende Verbote erstmal durchsetzen" hast du wirklich 100% Recht, versuch das aber mal den militanten Nichtrauchern in diesem Forum und den nichtbahnfahrenden Politikern klarzumachen, du wirst (leider) keinen Erfolg haben.
LugPaj
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Beitrag von LugPaj »

Fahrgast @ 10 Dec 2006, 12:18 hat geschrieben: Schon seit langer Zeit ist das Rauchen an allen Bahnsteigen (außer bestimmten ausgewiesenen Raucherzonen) verboten. Und, hält sich jemand dran? Geh mal z.B. über den Münchner Hbf. Da findet man garantiert mindestens 50 Raucher in 5 Minuten.

Anderes Beispiel: Gestern im Nahverkehr Richtung München. Eine Horde Fußball-"Fans", grölen, saufen, rauchen. Zugbegleiter? Fehlanzeige!

Auch in der U-Bahn Richtung Fröttmaning schon erlebt: Fußball-Fans grölen, saufen, rauchen, keiner traut sich, was dagegen zu tun (kann ich aber verstehen, ich hab ja auch nichts gesagt :angry: ).

Also, wozu über weitere Rauchverbote diskutieren? Erst mal die bestehenen Verbote durchsetzen (überwachen, bestrafen).
So ein Schwachsinn...

Weil sich manche teils aus Nichtwissen oder aus dem Volltrunkenheit nicht an ein Rauchverbot halten, sollte man zuerst mal darauf achten, dass dieses zu 100% eingehalten wird, bevor man an eine Ausweitung nachdenkt? Zu 100% wird so etwas wohl nie eingehalten werden. Auch am S-Bahn Bahnhof Marienplatz scheint es immer wieder solche Verbotsbrecher zu geben, wie man an einzelnen Kippen in den Gleisen erkennen kann. Aber trotzdem ist die jetzige Situation nun mal viel viel besser, als zu der Zeit als dort noch geraucht werden durfte und es teilweise ziemlich unertraeglich war, dort herumzulaufen.
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tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Grüß Gott, ich bin nicht Ihre Restmülltone und auch keine andere Mülltonne,
Fahrgast @ 10 Dec 2006, 12:18 hat geschrieben:Die ganze Diskussion über eine Ausweitung des Rauchverbots kann man sich schenken:

Schon seit langer Zeit ist das Rauchen an allen Bahnsteigen (außer bestimmten ausgewiesenen Raucherzonen) verboten. Und, hält sich jemand dran? Geh mal z.B. über den Münchner Hbf. Da findet man garantiert mindestens 50 Raucher in 5 Minuten.

Anderes Beispiel: Gestern im Nahverkehr Richtung München. Eine Horde Fußball-"Fans", grölen, saufen, rauchen. Zugbegleiter? Fehlanzeige!

Auch in der U-Bahn Richtung Fröttmaning schon erlebt: Fußball-Fans grölen, saufen, rauchen, keiner traut sich, was dagegen zu tun (kann ich aber verstehen, ich hab ja auch nichts gesagt :angry: ).

Also, wozu über weitere Rauchverbote diskutieren? Erst mal die bestehenen Verbote durchsetzen (überwachen, bestrafen).

Aber das ist wohl zuviel verlangt, wenn sogar Leute in DB-Uniformen und auch Rotkäppchen am Bahnsteig rauchen (vorbildlich :( ).
ja, die Rauchverbote sind das eine, die Einhaltung das andere.

Interessant finde ich auch den Aspekt, zu untersuchen, ob Rauchverbote auch schädliche Auswirkungen haben, weil sie möglicherweise die Brandgefahr erhöhen oder zur Vermüllung von Bahnhöfen führen.

Es gab ja schon Brände in Schnellbahnstationen, weil Raucher ihre Zigaretten mangels Aschenbechern in Papierkörben entsorgt haben, die dann in Flammen aufgegangen sind. Teilweise wurden dann als Konsequenz darauf die Mülleimer abmontiert. Es ist davon auszugehen, dass jetzt viel Abfall auf dem Boden oder den Gleisen landet.

Siehe z.B. hier:

http://www.eisenbahnforum.de/index.php?act...ascher&p=142782

Keiner kann ernsthaft wollen, aus Gründen der Brandgefahr und der Vermüllung wieder das Rauchen in Bahnhöfen zu erlauben. Wie aber können Rauchverbote durchgesetzt werden? Was kann gegen die Vermüllung unternommen werden? Der Abbau von öffentlichen Mülleimern (z.B. an Bahnsteigen und in U-Bahnzügen) ist ja ein Trend, der nicht nur mit dem Rauchverbot in Verbindung steht.

Nur mal als Diskussionsgrundlage: Helfen drakonische Strafen? Wenn das Rauchen am Bahnsteig mit 2.000 EUR geahndet wird oder das Entsorgen von Kippen in Bahnsteigmülleimern mit 10.000 EUR, schreckt dann das vielleicht mehr ab, als wenn man nur 20 EUR löhnt? Ich bin kein Freund harter Strafe, das soll nur ein Gedanke sein.

Mehr Überwachung kostet natürlich Geld. Man kann natürlich zumindest das bestehende Personal animieren, hier mehr was dagegen zu unternehmen, aber ob sich das Personal hier wirklich dauerhaft motivieren lässt? Sollten man selbst als Fahrgast andere Fahrgäste, die illegal rauchen, auf das Rauchverbot hinweisen? Ich gebe zu, dass ich spät nachts bei einer zwielichtigen Gestalt besser den Mund halte, bevor ich eine verpasst bekomme.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Fahrgast @ 10 Dec 2006, 12:38 hat geschrieben: Dann war das aber die große Ausnahme. Ich habe noch nie gesehen, dass ein Raucher angesprochen worden wäre, das Rauchen zu unterlassen.


Aber, es stimmt schon, die Verbotsschilder sind sehr sparsam (und klein) angebracht, vielleicht gibts wirklich noch Leute, die gar nicht wissen, dass das Rauchen verboten ist.
Hier hätte es vielleicht geholfen, das Rauchverbot nicht stückchenweise einzuführen, sondern von einem Tag auf den anderen, und zwar in allen Bahnhöfen - unterirdisch wie oberirdisch, Bahnhofshalle wie Bahnsteig. Zumindest kein in Deutschland Lebender kann sich dann rausreden, das Schild nicht gesehen zu haben, da in den Medien groß berichtet worden wäre und es so gut wie jeder mitbekommen hätte. Schilder und Durchsagen (Letztere die ersten Tage) hätte es natürlich als Ergänzung auch geben müssen.

Daher sehe ich auch solche Fleckerlteppichlösungen, wie sie jetzt in Gaststätten drohen, als problematisch an. Besser wäre eine klare Regelung. Diese könnte so aussehen, in allen nicht privaten Räumen das Rauchen zu untersagen, und zwar deutschlandweit. Ob das machbar wäre unter Berufung, dass der Bund für die Gesundheit zuständig ist, ist eine andere Frage. Es gibt hier ja unterschiedliche Ansichten dazu.

Es ist ja so, dass ein bestimmter Teil der Raucher (ich unterstelle mal, es ist die absolute Mehrheit) nicht böswillig raucht, sondern als Unkenntnis. Man stelle sich vor, der Raucher übersieht die Schilder und denkt, er wäre in einer Kneipe oder einem Cafe, weiß aber nicht, dass die Lokalität, in der er sich gerade aufhält, rein rechtlich gesehen eine Speisewirtschaft ist und er sich unglücklicherweise im falschen Bundesland befindet.

Daher wäre ein absolutes Rauchverbot vermutlich erheblich effektiver, dann dann jeder weiß, was Sache ist. Ansonsten muss immer nach - gut versteckten - Schildern gesucht werden und die Wirte geben es dann wohl nach einiger Zeit wahrscheinlich auf, auf das Rauchverbot hinzuweisen.

Allerdings wird es auch bei einem einheitlichen Rauchverbot und drastischen Strafen immer wieder Missachtungen des Rauchverbots geben. Ich vermute aber mal dass die Anzahl der Verstöße dann weit geringer ausfällt.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Tabakwerbung - Bundesregierung scheitert endgültig - EU-Verbot ist rechtens

Der Europäische Gerichtshof hat die Klage der Bundesregierung abgewiesen. Diese wollte die EU-Richtlinie eines Verbots von Tabakwerbung in der Presse, im Rundfunk und im Internet nicht akzeptieren, da die EU damit angeblich ihre Kompetenzen überschreitet. In der Praxis ist die Ablehnung allerdings fast bedeutungslos, da die Bundesregierung inzwischen ein Tabakwerbeverbot beschlossen hat - wohl aus Gründen der sich abzeichnenden Niederlage.

Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,453919,00.html

Kommentar: Geht es der Bundesregierung wirklich nur um eine etwaige Kompetenzüberschreitung der EU? Ich habe den Eindruck, dass die Bundesregierung in allen Belangen sehr ungern etwas im Bereich von Tabakrestriktionen umsetzt. Macht hier die Tabaklobby entsprechend Druck oder wie ist das sonst zu erklären?
LugPaj
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Beitrag von LugPaj »

Die deutsche Klage wurde noch unter Schroederregierung eingereicht. Damals koennten dank Zigarren-Schroeder noch andere Zeiten geherrscht haben.
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Beitrag von tra(u)mmann »

LugPaj @ 12 Dec 2006, 11:07 hat geschrieben: Die deutsche Klage wurde noch unter Schroederregierung eingereicht. Damals koennten dank Zigarren-Schroeder noch andere Zeiten geherrscht haben.
Ja, das mit der Schröder-Regierung ist richtig, aber auch der Kohl hat sich seinerzeit gewehrt und hier nichts in Sachen Tabakwerbeverbot umgesetzt. Dies hat der EU nicht gefallen.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Bayerischer Hotel- und Gaststättenverband: Rauchen in allen öffentlichen Räumen verbieten!

In der Diskussion um ein Rauchverbot in Gaststätten hat der bayerische Hotel- und Gaststättenverband (BHG) eine drastische Änderung der Zielsetzung vorgenommen. War der Verband zunächst gegen ein Rauchverbot, ist man seit gestern für ein solches, sogar eines, das erheblich schärfer als die Vorstellungen von Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber (CSU) ausfällt. Dabei soll das Rauchen in allen öffentlichen Räumen verboten werden, neben Speiselokalen auch in Bars, Cafes, Nebenzimmen, Bierzelten usw. Der BHG begründet die Kehrtwende mit dem immer lauter werdenden Forderungen der Gäste nach einem Rauchverbot.

Der bayerische Gesundheitsminister Werner Schnappauf (CSU) begrüßt die Phliosophieänderung des BHG.

Quelle: Süddeutsche Zeitung vom 13.12.2006, Seite 30, Deutschlandausgabe

Kommentar: Sehen wir nun den Anfang vom Ende des Rauchens in bayerischen Gaststätten? Wenn schon der BHG jetzt auf einmal dafür ist?
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Beitrag von LugPaj »

tra(u)mmann @ 12 Dec 2006, 11:16 hat geschrieben: Ja, das mit der Schröder-Regierung ist richtig, aber auch der Kohl hat sich seinerzeit gewehrt und hier nichts in Sachen Tabakwerbeverbot umgesetzt. Dies hat der EU nicht gefallen.
Also zur Kohl Zeit war das doch noch gar nicht aktuell, oder?

Kurioserweise hat die jetzige Regierung (in form eines statements von Seehofer) die Entscheidung begruesst.
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Beitrag von tra(u)mmann »

LugPaj @ 13 Dec 2006, 00:58 hat geschrieben:Also zur Kohl Zeit war das doch noch gar nicht aktuell, oder?
Doch! Das zieht sich ewig hin, man glaubt es kaum.
Quellen:
http://www.nichtraucher-nun.de/information...elles/index.php
http://nichtraucherschutz.wordpress.com/20...nn-einspannten/
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Beitrag von oberpfälzer »

tra(u)mmann @ 13 Dec 2006, 01:07 hat geschrieben: Doch! Das zieht sich ewig hin, man glaubt es kaum.
Quellen:
http://www.nichtraucher-nun.de/information...elles/index.php
http://nichtraucherschutz.wordpress.com/20...nn-einspannten/
Grad die Deutschen sind Weltmeister darin, sich von Lobby´s leiten zu lassen. Die zwei prominentesten, Tabak und Auto. Das war schon immer so und wird immer so bleiben. :(
Auf Wiedersehen Forum. Man hat mich rausgeekelt, wie man es wollte. Ich hoffe, man kann mit dieser Entscheidung leben.
Bis demnächst.

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Beitrag von tra(u)mmann »

oberpfälzer @ 13 Dec 2006, 01:14 hat geschrieben: Grad die Deutschen sind Weltmeister darin, sich von Lobby´s leiten zu lassen. Die zwei prominentesten, Tabak und Auto. Das war schon immer so und wird immer so bleiben. :(
"Die Wahrheit lässt sich eine Zeitlang verdunkeln, aber nicht unterdrücken."

In Deutschland dauert vieles halt länger.
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Beitrag von oberpfälzer »

tra(u)mmann @ 13 Dec 2006, 01:18 hat geschrieben: "Die Wahrheit lässt sich eine Zeitlang verdunkeln, aber nicht unterdrücken."

In Deutschland dauert vieles halt länger.
Zu lang, das ist große Problem, wie ich finde. Bis in Deutschland endlich mal was unternommen wird, ist es schon zu spät.
Auf Wiedersehen Forum. Man hat mich rausgeekelt, wie man es wollte. Ich hoffe, man kann mit dieser Entscheidung leben.
Bis demnächst.

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Beitrag von tra(u)mmann »

oberpfälzer @ 13 Dec 2006, 01:20 hat geschrieben: Zu lang, das ist große Problem, wie ich finde. Bis in Deutschland endlich mal was unternommen wird, ist es schon zu spät.
Noch ist es nicht zu spät, meine Lunge ist noch gut in Schuss :D Besser spät, als nie!
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Beitrag von oberpfälzer »

tra(u)mmann @ 13 Dec 2006, 01:23 hat geschrieben: Noch ist es nicht zu spät, meine Lunge ist noch gut in Schuss :D Besser spät, als nie!
Dafür gibts schon andere Dinge, bei denen es schon zu spät ist. Zum Beispiel die Kinderpolitik der Bundesrepublik Deutschland.
Auf Wiedersehen Forum. Man hat mich rausgeekelt, wie man es wollte. Ich hoffe, man kann mit dieser Entscheidung leben.
Bis demnächst.

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Beitrag von LugPaj »

oberpfälzer @ 13 Dec 2006, 01:25 hat geschrieben: Dafür gibts schon andere Dinge, bei denen es schon zu spät ist. Zum Beispiel die Kinderpolitik der Bundesrepublik Deutschland.
offtopic:
Sehr spaet, aber nicht zu spaet. (Die Bevoelkerung ist ja noch nicht wirklich am sinken). Die Kinderpolitik ist ja grosses Thema und mit Elterngeld wurde ja auch nun wieder ein neues Instrument geschaffen.

Zum guten Teil ist die Kinderlosigkeit glaub ich auch auf die Jammerei der Deutschen zurueckzufuehren. In vielen Laendern muss fuer vieles Zahlen, was in Deutschland als selbstverstaendlich (Schule usw) angesehen wird. Aber in diesem Thema sollte man sich hierzulande mal wirklich ein Beispiel an Frankreich nehmen.

offtopic2:
Schwarz sehe ich derzeit fuer Japan, was aehnlich kinderlos ist, aber das Theman Kinderlosigkeit leider wegignoriert (und echte Einwanderung gibt es in Japan auch nicht, was dieses Problem lindern koennte)
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Beitrag von MVG-Wauwi »

Wie die Nachrichten jetzt melden, ist der Bund auch für den Nichtraucherschutz in öffentlichen Verkehrsmitteln zuständig, so dass nun im Fernverkehr rauchfreie Verkehrsmittel zu erwarten sind.
Gruß vom Wauwi
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

MVG-Wauwi @ 13 Dec 2006, 19:28 hat geschrieben: Wie die Nachrichten jetzt melden, ist der Bund auch für den Nichtraucherschutz in öffentlichen Verkehrsmitteln zuständig, so dass nun im Fernverkehr rauchfreie Verkehrsmittel zu erwarten sind.
Juhu!

Wichtig ist aber die Einhaltung. Obwohl schon längst verboten, soll ja in den Bistros wie blöd weitergeraucht werden.
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