Selbstmord und die Öffentlichkeit

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

tunnelrettungszug @ 26 Feb 2007, 21:46 hat geschrieben: Es geht auch beides gleichzeitig:
Dazu  eine Einsatzmeldung aus der März-Ausgabe des Feuerwehrmagazins, sinngemäss zitiert:

In Lochau/Österreich erfasste ein Regionalzug eine Person auf dem Gleis. Da der Tf nur eine Erschütterung wahr nahm, meldete er diese und setzte  die Fahrt fort.
Als Gegenleistung wechselte er später auf einen EC und fuhr die selbe Strecke zurück. Da die Strecke nicht gesperrt worden war, wusste er nicht, dass sich zwischenzeitlich ein Bergungsteam auf der Strecke befand. An der Unglücksstelle erfasste der selbe Tf dann mit seinem Zug zwei Polizisten und einen Bestatter.

Warum die Strecke nicht gesperrt war, noch warum sich dann die Personen dort aufhielten, geht aus dem Bericht nicht hervor
So was kann es doch nicht geben :( Erschütternd...

Auch wenn es wohl wahr ist, wäre es eher was für einen schlechten Roman.

Ich habe mal gehört, dass in Österreich weniger konsequent (Gegen-/Nachbar)-Gleise bei Personenunfällen als hierzulande gesperrt werden, aber ob's stimmt?
Benutzeravatar
gmg
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 5592
Registriert: 14 Okt 2004, 15:23
Wohnort: Germering

Beitrag von gmg »

josuav @ 26 Feb 2007, 14:00 hat geschrieben: Komischerweise passieren Selbtmorde kaum im Fernverkehr. Kaum jemand schmeißt sich vor den ICE mit 300.
Na das sollen sie auch mal schön bleiben lassen! Schau dir doch mal an wie ein 403 vorne geformt ist! Da wird jede Person im Gleis schnell mal zu einem tödlichen Geschoss für den Tf.

@Trampolin und Rohrbacher: Meine Grundaussage ist ja nur, dass ich die Praxis des Verschweigens für bedenkenswert halte und finde, dass es an der Zeit ist, andere Maßnahmen auszuprobieren. Das heißt nicht, dass ich in meiner Plakataktion ein Patentrezept sehe. Rohrbachers Aussage, dieses Thema aus der Öffentlichkeit fernzuhalten weil es unbequem ist, kann ich mich auf keinen Fall anschließen. Und dass die Bahn um ihr Image besorgt ist, sollte auch kein Grund sein, das Thema zu verschweigen. Auch wenn die Autoindustrie nicht an Anti- Raser- Kampagnen teilnimmt, gibt es diese trotzdem. Die Bahn zieht sich bei dem Thema eh gerne aus der Verantwortung, das habe ich in dem Schadenersatzthema schon gesagt (auch wenn ich nicht weiß, ob oder welche Reaktionen es darauf gab bevor die Zensur einsetzte).
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

@gmg

wie gesagt, ich kann mir grundsätzlich schon eine Aufklärungskamapgne vorstellen. Die kleine Göre mit dem Schock fürs Leben sollte natürlich nicht gezeigt werden.

Die Gefahr ist aber auch, dass eine Aussage entsteht, dass man sich nicht vor den Zug werfen sollte, sondern anderweitig umbringen sollte, was natürlich makaber ist.

Ich denke eher an etwas wie

Wussten Sie, dass jedes Jahr 250 Lokführer* berufsunfähig werden, weil sie einen Selbstmörder überfahren haben?
Wussten Sie, dass 50 %*aller, die sich vor einen Zug werfen, schwer behindert überleben?

Zerstören Sie nicht das Leben von Lokführern.
Zerstören Sie nicht Ihr Leben.

Selbstmord ist keine Lösung.
Selbstmord durchs Vor-den-Zug ist erst erst recht keine Lösung.

Entscheiden Sie sich fürs Leben.

Aktion "Leben".

Mehr Informationen erhalten Sie unter 0800-xxxxxxx und unter www.selbstmord-ist-keine-loesung.de


*Phantasiezahl
Benutzeravatar
MVG-Wauwi
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2603
Registriert: 22 Nov 2004, 13:26
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von MVG-Wauwi »

Zu der ganzen Thematik auch einmal der Verweis auf diese Broschüre.
Gruß vom Wauwi
Benutzeravatar
eurostarter
Routinier
Beiträge: 318
Registriert: 03 Jan 2005, 06:54

Beitrag von eurostarter »

MVG-Wauwi @ 27 Feb 2007, 14:39 hat geschrieben: Zu der ganzen Thematik auch einmal der Verweis auf diese Broschüre.
Das Projekt klang anfangs plausibel, die Statistiken belegen aber, dass es keine große Veränderung gebracht hat, der größte Vorteil besteht wohl darin, dass die MVG sich damit viele Zeitungsberichte erspart hat, die ein negatives Image nach sich ziehen würden..

Was mich ein wenig stört ist, dass das Thema Bahnsuizide inzwischen so tabuisiert ist, dass man es reflexartig mit "PU" oder "Notarzteinsatz" umschreibt, auch wenn man damit nicht die große Öffentlichkeit erreicht.. (z. B. hier im Forum)
Rohrbacher
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14693
Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
Wohnort: ja

Beitrag von Rohrbacher »

der größte Vorteil besteht wohl darin, dass die MVG sich damit viele Zeitungsberichte erspart hat, die ein negatives Image nach sich ziehen würden..
Und genau das ist das der warscheinlich sensibelste Teil des in dem Heftchen erwähnten sensiblen Themas.
Benutzeravatar
gmg
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 5592
Registriert: 14 Okt 2004, 15:23
Wohnort: Germering

Beitrag von gmg »

TramPolin @ 27 Feb 2007, 14:29 hat geschrieben: @gmg

wie gesagt, ich kann mir grundsätzlich schon eine Aufklärungskamapgne vorstellen. Die kleine Göre mit dem Schock fürs Leben sollte natürlich nicht gezeigt werden.
Ich bin halt eher ein Befürworter schockierender Kampagnen wenn es um schlimme Themen geht. Alles andere nimmt doch keiner Ernst! Nur wenn Emotionen geweckt werden, setzt man sich ernsthaft mit einem Problem das einen nur indirekt betrifft ernsthaft auseinander. Ich finde auch nicht, dass man Kinder vor dem Thema schonen sollte.
Die Erderwärmung wird doch von der breiten Masse auch erst ernst genommen seitdem die Uno vor ein paar wochen gesagt hat, dass uns nur noch 20 Jahre bleiben. Der Zweck heiligt die Mittel.

Deine Entwürfe fände ich aber immer noch besser als gar nichts zu tun.
Benutzeravatar
josuav
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3523
Registriert: 20 Dez 2006, 19:20
Wohnort: Moosburg

Beitrag von josuav »

TramPolin @ 26 Feb 2007, 23:47 hat geschrieben: ... Da der Tf nur eine Erschütterung wahr nahm, ...
Ich wage mal zu behaupten, dass es nicht ganz so schlimm ist, wenn der TF nichts sieht und nicht mehr bemerkt als eine Erschütterung als wenn er direkt mitbekommt, wie jemand zerstückelt wird.
Benutzeravatar
profimaulwurf
Kaiser
Beiträge: 1039
Registriert: 04 Mär 2004, 16:37
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von profimaulwurf »

Versetzt Euch mal in die Selbstmörder ...

Die ganze Zeit einer von vielen. Ein nichts und dann mit einem Mal wird er zumindest für ca. 100 000 Leute eine Berühmtheit.
Wenn auch negativ. Aber er hat mal wenigstens ein paar Menschen geschädigt. Und es gibt viele Leute, die das nachmachen würden.

Dadurch, dass man nichts mehr darüber schreibt ist er halt kein Thema mehr. Ein Notarzteinsatz wie wenn einer im Zug ohnmächtig geworden ist. Nicht mehr, nicht weniger. Find ich schon super.
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

@gmg
Ich akzeptiere natürlich Deine Meinung.

Dennoch: Man stelle sich vor, wie schlimm das für das Kind sein muss. Es wird durch die Plakate immer wieder an den Vorfall erinnert und kann ihn dadurch nicht richtig verarbeiten. Es wird von Wildfremden angesprochen "Bist Du nicht die Kleine von dem Plakat, auf dem...". Man könnte auch ein anderes Kind zeigen, aber das wäre dann eine Art Betrug und auch dieses Kind würde angesprochen werden.

Daher halte ich nichts davon, diese Zeugen, die zum Opfer geworden sind, noch mehr zum Opfer zu machen, indem diese instrumentalisiert werden.

Schockkampagnen gerne - aber bitte nicht auf Kosten von Menschen.

Mal davon abgesehen, ist es unklar, ob solch eine Kampagne aus ethischen Gründen überhaupt zulässig wäre.
Tim
Routinier
Beiträge: 348
Registriert: 20 Nov 2004, 22:23

Beitrag von Tim »

TramPolin @ 27 Feb 2007, 14:29 hat geschrieben: Selbstmord ist keine Lösung.

Entscheiden Sie sich fürs Leben.

Aktion "Leben".
Solche Sprüche finde ich das letzte. Das klingt so danach, als wolle man Menschen mit aller Gewalt am Leben halten und wenn sie noch so großem Leid ausgesetzt sind. Jeder hat das Recht, seinem Leid ein Ende zu setzen. Gott sei dank sind wir (noch) nicht so weit wie die Japaner z.B., dass Selbstmord verboten ist und man die Leute zum Leben zwingt.
Gib Triebwagen und Doppelstockwagen keine Chance! Schützt die n-Wagen!
Benutzeravatar
chris232
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 6049
Registriert: 30 Jul 2005, 20:04
Wohnort: Myunkhen

Beitrag von chris232 »

Echt? Ich wußte gar nicht, dass so was gesetzlich geregelt ist...

Übrigens: Der Spruch klingt zwar bissl - naja - aber sonst halt ich das für 'ne plausible und sinnvolle Idee. Wenn die Zahlen so eindrucksvoll sind jedenfalls. Ich bezweifle aber, dass das tatsächlich so ist...
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck

Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
Zp9
Tripel-Ass
Beiträge: 162
Registriert: 24 Feb 2005, 00:13

Beitrag von Zp9 »

Tim @ 27 Feb 2007, 17:25 hat geschrieben: Jeder hat das Recht, seinem Leid ein Ende zu setzen.
aber doch bitte nicht so, dass man evtl. neues leid schafft?! der selbstmoerder hats meisten s hinter sich, aber was macht wie schon oft geschrieben die Familie des Tf, wenn plötzlich der "ernährer" wegfällt, von depressionen geplagt ist, stimmungsschwankungen bekommt, das leben selbst nicht mehr lebenswert findet? weil er vielleicht schon zum 2 oder 3. mal von selbstmördern zum "mittel zum zweck" gemacht wurde?!
Der Adler

Beitrag von Der Adler »

Tim @ 27 Feb 2007, 17:25 hat geschrieben: Solche Sprüche finde ich das letzte. Das klingt so danach, als wolle man Menschen mit aller Gewalt am Leben halten und wenn sie noch so großem Leid ausgesetzt sind. Jeder hat das Recht, seinem Leid ein Ende zu setzen.
Abgelehnt!
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

Tim @ 27 Feb 2007, 17:25 hat geschrieben: Solche Sprüche finde ich das letzte. Das klingt so danach, als wolle man Menschen mit aller Gewalt am Leben halten und wenn sie noch so großem Leid ausgesetzt sind. Jeder hat das Recht, seinem Leid ein Ende zu setzen. Gott sei dank sind wir (noch) nicht so weit wie die Japaner z.B., dass Selbstmord verboten ist und man die Leute zum Leben zwingt.
Danke für das "Lob".

Du liest etwas raus, das da nicht drin steht. Oft sind Suizide- und -versuche Kurzschlussreaktionen und ein paar Wochen später hätte die Welt wieder anders ausgesehen.

Wenn jemand schwer krank ist und absolut keine Aussicht auf Heilung besteht, dann sage ich nicht generell was gegen die Selbsttötung.

Was aber spricht dagegen, wenn man jemand noch anbietet, Hilfe in Anspruch zu nehmen? Wenn dieser Jemand dann sich immer noch töten will, o.k.

Deswegen war meine Botschaft in keinster Weise so zu verstehen, dass man leben muss, sondern als Angebot.
Der Adler

Beitrag von Der Adler »

TramPolin @ 27 Feb 2007, 20:40 hat geschrieben: Deswegen war meine Botschaft in keinster Weise so zu verstehen, dass man leben muss, sondern als Angebot.
Daß der Mensch leben kann als Angebot? Nö! Kommt nicht in Frage! Jeder muß weiterleben und zwar so lange, bis er sein Lebensende erreicht hat.
Benutzeravatar
eurostarter
Routinier
Beiträge: 318
Registriert: 03 Jan 2005, 06:54

Beitrag von eurostarter »

DT810 @ 27 Feb 2007, 20:44 hat geschrieben: Daß der Mensch leben kann als Angebot? Nö! Kommt nicht in Frage! Jeder muß weiterleben und zwar so lange, bis er sein Lebensende erreicht hat.
Wie darf man das verstehen? Dein Standpunkt in Ehren, aber den kannst Du nicht als allgemeinverbindlich festsetzen. :blink:

Selbsttötung ist so eine Sache. Meiner Meinung nach soll jeder tun was er für richtig hält, aber natürlich ohne damit noch andere Menschen zu schädigen.
Benutzeravatar
Hellwach
Routinier
Beiträge: 349
Registriert: 12 Feb 2005, 12:21
Wohnort: Constantia

Beitrag von Hellwach »

eurostarter @ 27 Feb 2007, 20:52 hat geschrieben:Meiner Meinung nach soll jeder tun was er für richtig hält, aber natürlich ohne damit noch andere Menschen zu schädigen.
Wenn man Angehörige hat werden die zwangsläufig geschädigt - seelisch. Und je nach Freitodart auch die Rettungskräfte und alle sonstigen Involvierten.
Hellwach ist das Auge
Benutzeravatar
gmg
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 5592
Registriert: 14 Okt 2004, 15:23
Wohnort: Germering

Beitrag von gmg »

TramPolin @ 27 Feb 2007, 17:00 hat geschrieben: Man stelle sich vor, wie schlimm das für das Kind sein muss. Es wird durch die Plakate immer wieder an den Vorfall erinnert und kann ihn dadurch nicht richtig verarbeiten. Es wird von Wildfremden angesprochen "Bist Du nicht die Kleine von dem Plakat, auf dem...". Man könnte auch ein anderes Kind zeigen, aber das wäre dann eine Art Betrug und auch dieses Kind würde angesprochen werden.

Daher halte ich nichts davon, diese Zeugen, die zum Opfer geworden sind, noch mehr zum Opfer zu machen, indem diese instrumentalisiert werden.

Schockkampagnen gerne - aber bitte nicht auf Kosten von Menschen.

Mal davon abgesehen, ist es unklar, ob solch eine Kampagne aus ethischen Gründen überhaupt zulässig wäre.
Wo denkst du hin? :o Ich habe bei den Plakaten auf jeden Fall an Schauspieler gedacht mit erfundenen Fällen. Das isr doch selbstverständlich. Bei Aktenzeichen xy ungelöst oder bei RTL- Notruf nimmt man doch auch nicht die Originalbeteiligten her.
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

gmg @ 28 Feb 2007, 15:29 hat geschrieben: Wo denkst du hin? :o Ich habe bei den Plakaten auf jeden Fall an Schauspieler gedacht mit erfundenen Fällen. Das isr doch selbstverständlich. Bei Aktenzeichen xy ungelöst oder bei RTL- Notruf nimmt man doch auch nicht die Originalbeteiligten her.
Dann ist es ja gut, ich war mir nicht sicher, wie Du das gemeint hattest.

Bei RTL Notruf muss ich aber etwas widersprechen: Zwar wurden die Unglückszenen mit Schauspielern gespielt, aber die Opfer und die Beteiligten wurden im Interview auch gezeigt.

Bei einer Kampagne hinsichtlich der Selbsttötung durch die Eisenbahn würde ich aber keine Gesichter zeigen wollen. Auch wenn es Models sind, ist das für mich eine Zurschaustellung und dann nicht einmal eine ehrliche.

Ich würde Textbotschaften (müssen ja nicht so hölzerne sein, wie die, die ich gepostet habe, war ja auch nur ein Schnellschuss) verwenden

Über Bilder und Filmchen kann man natürlich auch nachdenken, ob Schock oder nicht, aber es müssen keine identifizierbaren Personen sein, finde ich. Es dürfte sehr schwer sein, etwas zu finden, was schockt und aufrüttelt, aber gleichzeitig noch eine gewisse Pietät wahrt.

Ich schätze aber, dass die öffentlichen Nahverkehre und die Deutsche Bahn in dieser Hinsicht nichts unternehmen werden.
Ex-Fdl_Mfr
Doppel-Ass
Beiträge: 121
Registriert: 16 Nov 2004, 16:15

Beitrag von Ex-Fdl_Mfr »

Hi

sorry, das sind alles nur Gedankenspiele von euch, die absolut NICHTS bringen.

Ein Selbstmörder bringt sich um, weil er psychische Probleme hat. Warum, wieso, weshalb er so weit gegangen ist, wird wohl niemals jemand verstehen. Oftmals haben die Leute ja sogar eine Familie... diese verletzen sie mit ihrer Tat ja auch ganz erheblich, doch im Moment der Selbsttötung denken diese Menschen ganz sicher nicht an Andere. Denen ist in diesem Moment ganz egal, ob sie jemanden mit reinziehen oder nicht.

Da helfen keine Plakate o.ä. Das einzige was da hilft sind Lärmschutzwände (die ich hasse), aber auch die bringen nix, wenn sie sich entschieden haben, diesen Weg aus dem Leben zu wählen. Siehe Haar.... dann machen sie es halt am Bahnhof direkt. Und dann ist es denen auch egal, wenn der Bahnsteig voller Leute ist.... siehe Augsburg Hbf vor ein paa Wochen....

Ich denke zudem, dass nur ein ganz kleiner Teil der Selbstmörder denkt: Haha, ich hau mich vorn Zug, da bin ich wenigstens noch kurz im Mittelpunkt.....

Meine Gedanken dazu

mfG
Bat
Kaiser
Beiträge: 1501
Registriert: 04 Dez 2006, 15:01

Beitrag von Bat »

josuav @ 27 Feb 2007, 16:06 hat geschrieben: Ich wage mal zu behaupten, dass es nicht ganz so schlimm ist, wenn der TF nichts sieht und nicht mehr bemerkt als eine Erschütterung als wenn er direkt mitbekommt, wie jemand zerstückelt wird.
Das kommt ganz auf den einzelnen Tf an. Wenn Du genug Phantasie oder auch Erfahrungen auf dem Gebiet hast, reicht es immer noch für's Umfallen, wenn Du zu Hause angerufen wirst.

@Ex-Fdl_Mfr
Auch solche Ideenspiele gehören zur Verarbeitung und Bewußtmachung eines solchen Themas.
Doofheit und Ignoranz verpflichten nicht zu Postings!
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

Der SPIEGEL meldet: Der mutmaßliche Mörder von Mitja wollte sich gestern Nacht durch den Sprung vor eine Tram das Leben nehmen und wurde dabei schwer verletzt. Er wurde einige Meter mitgeschleift.

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,15...,469248,00.html

Passt eigentlich zum Thema, denn es zeigt, dass viele Selbstmörder überleben, wenn sie die Schiene wählen.
Ex-Fdl_Mfr
Doppel-Ass
Beiträge: 121
Registriert: 16 Nov 2004, 16:15

Beitrag von Ex-Fdl_Mfr »

Hi

sorry, aber eins kann ich dir sagen:

Überleben tun die Wenigsten einen solchen "Unfall". Bei Straßenbahnen vielleicht noch eher, aber bei etwas schneller fahrenden Fahrzeugen oder an der richtigen Stelle...... da is es vorbei.

Vorgestern hats übrigens auf der NBS Ing-Nürnb. mal wieder geknallt....

mfG
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

@Ex-Fdl_Mfr

Ein erheblicher Prozentsatz überlebt. Zwar wohl nicht die Mehrheit, aber es ist beachtlich. Vielleicht hat ja jemand genaue Zahlen.

Viele überleben schwer verstümmelt. Ich vermute mal, dass viele es sich im letzten Moment anders überlegen und dann - bei der U-Bahn - versuchen, wieder auf den Bahnsteig zu gelangen und dabei eingequetscht werden.

Klar, wenn man mit dem Hals auf der Schiene liegt, hat man keine Überlebenschance, aber viele werden wie gesagt eingequetscht oder sie verlieren Arme oder Beine.
Rohrbacher
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14693
Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
Wohnort: ja

Beitrag von Rohrbacher »

Auch wenn das auch schon hunderttausend mal durchdiskutiert wurde: Wo man lieber etwas mehr tun sollte in Sachen Aufklärung ist der "Umgang mit der Eisenbahn". Da hapert's bei vielen Leuten, die wenig bis nichts mit der Eisenbahn zu tun haben, nämlich extrem an den Basics!

Ich glaub', es ist zwei Jahre her, da ist ein leicht angetrunkener 17-Jähriger ganz ohne Selbstmordabsicht eingeklemmt worden und hat sich dabei bleibende Schäden zugezogen, kurzgesagt fehlen dem jetzt ein oder zwei Beine. Wie kams? Aus Spaß oder warum auch immer sind er und ein paar Kumpels bei uns in Rohrbach gegen einen anfahrenden Zug gesprungen und er landelte nicht auf dem Bahnsteig, sondern zwischen diesem und dem Regionalzug. (Lok- und Wagennummern standen damals nicht in der Zeitung, nur falls wer fragen sollte... <_< ) Lange Zeit erinnerte eine immer noch leicht rötlich gefärbte Bahnsteigkante an diesen Unfall, bei dem der Zug nur langsam angerollt war. Der Tf muss es wohl glücklicherweise gerade zu der Zeit noch aus'm Fenster nach hinten geschaut haben und konnte den Zug sofort stoppen...

Fälle mit totgefahrenen "Gleislatschern" gab's allein in meiner Umgebung auch öfter, erst letzten Montag oder Dienstag wurde scheinbar bei Pfaffenhofen wieder einer erwischt, bei dem es sich warscheinlich wohl doch nicht um vorsätzlichen Selbstmord gehandelt haben soll.
Vorgestern hats übrigens auf der NBS Ing-Nürnb. mal wieder geknallt....
Könnte passen - war das mein nicht aufgetauchter RE 4035!? Ich hab' sowas in die Art befürchtet. :(
Benutzeravatar
gmg
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 5592
Registriert: 14 Okt 2004, 15:23
Wohnort: Germering

Beitrag von gmg »

TramPolin @ 1 Mar 2007, 09:22 hat geschrieben: Der SPIEGEL meldet: Der mutmaßliche Mörder von Mitja wollte sich gestern Nacht durch den Sprung vor eine Tram das Leben nehmen und wurde dabei schwer verletzt. Er wurde einige Meter mitgeschleift.

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,15...,469248,00.html
Da hat sich wohl jemand für einen deutschen Wolfgang Priklopil gehalten!
Ex-Fdl_Mfr
Doppel-Ass
Beiträge: 121
Registriert: 16 Nov 2004, 16:15

Beitrag von Ex-Fdl_Mfr »

Hi

@TramPolin:

Sorry, ich habe als DB-Mitarbeiter Zugriff auf die Störungsdatenbank. Und ich kann dir sagen, dass in 10 Fällen max. 2 Personen überleben.... Wo du deine Zahlen her hast würde ich gerne wissen...

@Rohrbacher

War der RE4035, war aber nicht auf der SFS, sondern im Bahnhofsbreich MPF. So gegen 20:30

mfG :blink:
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

Ex-Fdl_Mfr @ 1 Mar 2007, 15:04 hat geschrieben: Sorry, ich habe als DB-Mitarbeiter Zugriff auf die Störungsdatenbank. Und ich kann dir sagen, dass in 10 Fällen max. 2 Personen überleben.... Wo du deine Zahlen her hast würde ich gerne wissen...
Ich habe nie gesagt, dass ich Zahlen habe. Ich habe nur düster in Erinnerung, mal gelesen zu haben, dass nicht wenige überleben. Die 50 % aus der fiktiven Kampagne waren als Phantasiezahl gekennzeichnet.

Außerdem: Die Wahrscheinlichkeit bei einem Selbstmordversuch zu 20 % als Krüppel zu überleben, ist doch auch keine berauschende Aussicht, oder? Bei der U-Bahn sind es eventuell mehr als 20 %.
gmg @ 1 Mar 2007, 14:25 hat geschrieben:Da hat sich wohl jemand für einen deutschen Wolfgang Priklopil gehalten!
Das schoss mir auch beim Lesen der SPIEGEL-Meldung durch den Kopf.
Es ist wirklich erschreckend, mit welcher Regelmäßigkeit (mutmaßliche) Mörder, Kinderschänder und generell Verbrecher die Schiene als Flucht vor der juristischen Konsequenz wählen und damit auch noch das Leben von Tfs zerstören können. Feiger geht es nicht.
Rohrbacher
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14693
Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
Wohnort: ja

Beitrag von Rohrbacher »

Ex-Fdl_Mfr @ 1 Mar 2007, 15:04 hat geschrieben: @Rohrbacher

War der RE4035, war aber nicht auf der SFS, sondern im Bahnhofsbreich MPF. So gegen 20:30

mfG :blink:
Äh... also dann war's eher nicht mein 4035, weil der fährt ja eher morgens - wenn er denn nicht wie Dienstag nicht kommt. ;)
Das in Pfaffenhofen passt auch eher auf diese bei uns derzeit kursierenden Mundfunkmeldungen:
Fälle mit totgefahrenen "Gleislatschern" gab's allein in meiner Umgebung auch öfter, erst letzten Montag oder Dienstag wurde scheinbar bei Pfaffenhofen wieder einer erwischt, bei dem es sich warscheinlich wohl doch nicht um vorsätzlichen Selbstmord gehandelt haben soll.
Antworten