Was ist hochdeutsch?!?

Hier haben Anregungen und Kritik zum Eisenbahnforum ihren Platz
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SethAphopes
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Beitrag von SethAphopes »

Mal wieder ein vom Grundsatz her eher überflüßiges Thema... ;)

Mir fällt in letzter Zeit auf, das immer mehr Leute immer größere Probleme mit der Grammatik bekommen.
Jeder weiß mal nicht wie was geschrieben wird oder vertippt sich einfach mal, aber was ich so in letzter Zeit lese...
(und das gilt für alle Foren und auch so manche angeblich offizielle Internetseite..)

Laßt doch Wöter die zusammengehören auch zusammensein. (Wobei ich hier durchaus die Neue Rechtschreibung als Hauptverursacher sehe.)
Was mir dazu einfällt: im Zweifels Falle zu sammen. (oder noch schlimmer: Zweifels-Falle - AUA! - wer fängt den hier die ganzen Zweifel ein - oder - Wer ist bitte Herr Zweifel? :D )

Auch oft falsch: "in 2007" (hatten das ja gerade erst...) Das ist grammatisch korrekt... im Englischen - aber auch nur da!
Im Deutschen heißt es immer noch "im Jahre 2007" oder kurz "2007"...

Ein weiterer beliebter Kandidat ist das arme Wörtchen ihrerseits, es wird immer stark diskriminiert...
Denn die Eisenbahn war eben nicht seinerzeit eine bahnbrechende ( ;) ) Erfindung, sondern ihrerzeit.
(Fast) Alle weiblichen oder gesteigerten Nomen waren, wenn sie vor langer Zeit bekannt waren, ihrerzeit berühmt!

Das sind so die drei häufigsten Fehler die mir über den Weg laufen. (Aber bei Weitem nicht alle!)
Lehrreiche aber auch sehr vergnügliche Lektüre zum Thema gibts HIER
(Nur in einem Punkt irrt her Sick: Man kann sehr wohl "in" Mallorca sein! Ist immerhin eine spanische Provinz und da ist man nunmal drinne :D )

MfG, SethAphopes

P.S.: Ja, es ist ein komplett überflüßiges Thema und wird auch schnell wieder in den unendlichen Weiten des Forums verschwinden, aber damit hab ich in meiner über 2 Jahre währenden EF-Zeit auch endlich mal ein Thema ERÖFFNET und nicht nur REINGESCHRIEBEN... ;)
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423176
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Beitrag von 423176 »

Ich kann das nachvollziehen. Besonders bescheiden sind die dran, die alte Rechtschreibung und dann neue Rechtschreibung in der Schule gelernt haben. Manchmal schreibe ich dann so, wie es mir besser gefällt. Ich finde es auch blöd und es ärgert mich auch :(
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Cmbln
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Beitrag von Cmbln »

Ich hab z.B. die neue Rechtschreibung überhaupt nicht mehr in der Schule gelernt... daher kann ich nur anwenden, was ich irgendwo "aufgeschnappt" habe..

Aber dafür schreíbe ick in feensten hochdeutsch! B) ;)
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

@SethAphopes

Mit Verlaub, so wichtig ich Dein Anliegen auch halte, aber Dein Text ist gespickt mit Rechtschreib- und Kommafehlern. Auch die Groß- und Kleinschreibung ist nicht durchgehend korrekt.

Ich bin der Letzte, der Rechtschreib - und Grammatikfehler in Beiträgen moniert (selten habe ich es mal gemacht), aber wenn Du schon das Thema ansprichst. Einer der ersten Fehler ist bereits das "das" mit einem "s" in der zweiten Zeile
Mir fällt in letzter Zeit auf, das immer
Hier muss es natürlich "dass" heißen. Eine vollständige Liste aller Fehler erspare ich mir.
Es ist übrigens nicht böse gemeint, aber wenn man schon die Probleme der Grammatik der Anderen anspricht, sollte der Beitrag annähernd fehlerfrei sein.
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josuav
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Beitrag von josuav »

Bei mir is es umgekehrt: ich hab die alte Rechtschreibung nicht gelernt, überhaupt finde ich z.B. dass mit ß abartig. :ph34r:
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Woodpeckar
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Beitrag von Woodpeckar »

Hier wird zwar ein interessantes Thema angesprochen, aber - im Sinne des Startbeitrags - bereits das Thema falsch geschrieben.
Das Wort "Hochdeutsch" ist ein Synonym für die deutsche Standardsprache, inklusive ihrer Rechtschreibung und Grammatik, "hochdeutsch" beschreibt dagegen eine weitgehend dialektfreie Aussprache, die auch nicht umgangssprachlich eingefärbt ist.

Wenn, wie bereits angesprochen, ein Beitrag sich kritisierend mit den Rechtschreib- und Grammatikgebräuchen im Forum befasst, sollte sich der Autor zumindest ansatzweise um die Einhaltung der Rechtschreibung bemühen. Ob nach den Regeln der alten Rechtschreibung, oder denen der Rechtschreibreform wäre dann sogar egal.
Und nur (schlecht) zu wiederholen, was in einschlägigen Publikationen zum Sprachgebrauch steht, wird zum getretenen Quark, breit, nicht stark.

Der "Zwiebelfisch" wird zwar immer wieder gern zitiert wenn man meint, man müsse andere über die deutsche Sprache belehren. Sind seine Artikel aber eine mögliche Quelle der Reflektion über den eigenen Sprachgebrauch, oder wirklich Maßstab für die deutsche Sprache?

Inhaltlich widerspreche ich, dass das "arme Wörtchen ihrerseits" immer stark diskriminiert wird. Belegt wird dies seltsamerweise mit der Massakrierung von "seinerzeit".
"Seinerzeit" (abgekürzt s.Z.) ist ein feststehender Begriff für "damals". Das vorgeschlagene "ihrerzeit" funktioniert leider nur in der Form "ihrer Zeit".
Antares
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Beitrag von Antares »

Sehr beliebt sind auch mehrzeilige Posts, bei dem dem Autor wohl die Kommata ausgegangen waren - die sind dann fast komplett unlesbar da sind meist noch so viele Buchstabendreher drin dass man noch nichtmal die einzelnen Worte versteht und wenn man das geschafft hat muss man erstmal jeden Satz in Haupt- und Nebensätze auseinanderfieseln was auch nicht so einfach ist weil gerade in solchen Fällen Bandwurmsätze in denen das Ende mit dem Anfang nichts zu tun hat oder etwas ungewöhnliche und verworrene Satzkonstruktionen sehr beliebt sind ;-)
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Wetterfrosch
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Beitrag von Wetterfrosch »

Senf an: Es gibt eine gute Seite zur deutschen Grammatik im Netz. Da kann man ganz schnell überprüfen, wie man etwas richtig schreibt: z.B. zusammensein - das war nach alter Rechtschreibung wohl Ok - wundert mich jetzt auch etwas - nach neuer Rechtschreibung heißt es aber zusammen sein -
die Seite: canoo
Senf aus.

Ich denke SethAphopes spricht vor allem Beiträge an, die man aufgrund von Rechtschreib-, Grammatik- und Zeichensetzungsfehlern kaum noch lesen kann - und um Gottes Willen -
Dolbrother wird damit nicht kritisiert - nicht das hier wieder jemand etwas falsch auslegt!
B)
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Auch oft falsch: "in 2007" (hatten das ja gerade erst...) Das ist grammatisch korrekt... im Englischen - aber auch nur da!
Nun, Hochdeutsch kenn' ich das auch nicht, weil es das nicht gibt, aber angenommen, man verlässt das streng Hochdeutsche, dann geht das sehr wohl: "In 2006 hom mia so vui Umsatz gmacht wia no nia." Hör' ich öfter, da bayerische Dialekte ja nicht meine Muttersprache sind, fällt mir sowas sogar auf. Dann möchte ich widersprechen: Hochdeutsch gibt's gar nicht. Ich kenne niemanden, der ein korrektes akzentfreies Hochdeutsch spricht. Hochdeutsch ist meiner Ansicht nur eine papierabhängige frühbürokratenische Sprache aus der Zeit vor der EU (wartet nur mal, bis die uns in Brüssel nicht nur unser Geld, sondern auch unsere Sprache nehmen!), damit sich auch ein Bayer und ein Berliner einen Brief schreiben können. Daher sehe ich es im Zweifel auch nicht ein in einfachen völlig unbürokratischen Texten den Paragrafenwälzer namens Duden zu Hilfe zu nehmen. Mit Freunden schreib' ich oft Dialekt, was heißt "so wie ich es spreche". Es kann also sein, dass jemand anders die Sache ganz anders schreiben würde, trotzdem weiß jeder (fast) selbstverständlich, was der andere gesagt hat - wie bei der gesprochenen Sprache. Krass, oder?

Übrigens. Wer auf starren Rechtschreibregeln rumreitet oder Einflüsse aus anderen Sprachen generell ableht zum "Schutze" der eigenen, hat Sprache nicht verstanden, denn mir ist keine Sprache bekannt, die sich per Verordnung entwickelt hat. Und Fremdwörter sind in der "deutschen" Sprachen alltäglich, es wimmelt nur so von eigentlich französischen, englischen oder anderen Wörtern mit Migrationshintergrund, die man eben oft nur nicht mehr als solche erkennt. (Fahrschein - Ticket - Billet) Ich meine im 17. Jahrhundert war Französich mal extrem angesagt (wie jetzt das Englische) und sogar das y im Wort Bayern hat keinen urbayerischen Ursprung. ;)

Und was ist schon bayerisch? In Deutschland redet fast jedes Dorf anders. Man schaue sich meine schwarzwälder Verwandschaft an, da fällt mir das besonders auf. Und so gesehen könnte man fast sagen, jeder Mensch hat seine eigene "Sprache", jeder hat andere Einflüsse mitbekommen, hat irgendwelche Lieblingswörter/-formulierungen oder mal wo anders was aufgeschnappt. (Daher geht die Rechtschreibereform so derart in die Hose, dass der Normalmensch wieder angefangen hat zu schreiben wie er will.) Ich gebe zu, ich gehöre zu der Type, die hin und wieder lol oder rofl sagen, wenn sie 'ne Pointe gewittert haben. Da kommt's auf ein paar Kommata und ein paar Formulierungen, die jeder versteht, aber nicht im Duden sind, wirklich nicht mehr an.
Antares
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Beitrag von Antares »

Rohrbacher @ 29 Apr 2007, 11:59 hat geschrieben: denn mir ist keine Sprache bekannt, die sich per Verordnung entwickelt hat.
Doch - die Franzosen sprechen und schreiben u.a. nach der Loi Toubon...

Und "in 2006" ist soweit ich weiß auch im Bairischen falsch, zumindest hier in München hab ich sowas bis jetzt nur von Anzugträgern aus klimatisierten Büros bei langweiligen Powerpoint-Vorträgen gehört ;)
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Und "in 2006" ist soweit ich weiß auch im Bairischen falsch
Zeig' mir die rechtsgültige Textstelle, wo das steht.
Doch - die Franzosen sprechen und schreiben u.a. nach der Loi Toubon...
Da steht aber nur drin, dass Franzöisch verwendet werden muss, nicht aber, dass Wort x und y zum 31.02.2008 französisch werden und dann zum 12.12.2012 die nächste Lautverschiebung mit Rechtschreibreform ansteht. Die Entwicklung vom Mittelhochdeutschen zum Deutsch heutiger Tage ging ohne, auch wenn mehrmals versucht wurde, in die Entwicklung einzugreifen, was aber nicht wirklich funktionieren kann. Selbst die Franzosen scheinen nach dem Wiki-Artikel die erwähnten "Lieblingswörter" zu haben.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Wetterfrosch @ 29 Apr 2007, 11:56 hat geschrieben: Senf an: Es gibt eine gute Seite zur deutschen Grammatik im Netz. Da kann man ganz schnell überprüfen, wie man etwas richtig schreibt: z.B. zusammensein - das war nach alter Rechtschreibung wohl Ok - wundert mich jetzt auch etwas - nach neuer Rechtschreibung heißt es aber zusammen sein -
Richtig, nach neuer Rechtschreibung: "zusammen sein", früher "zusammensein". Immer schon auseinander schrieb man z.B. aber "sie sollen zusammen singen". Merkhilfe: "zusammen" steht hier für "gemeinsam" und auf "gemeinsamsingen" (falsch) würde sicher niemand kommen. Daher wird man den Ausdruck intuitiv auseinander schreiben: "gemeinsam singen" .

Übrigens "auseinander schreiben" schreibt man tatsächlich auseinander, nach neuer Rechtschreibung wird aber weiterhin zusammengeschrieben: "zusammenschreiben" :D

Bei "zusammenarbeiten" hängt es wiederum vom Kontext ab, man schreibt es zusammen, es sei denn, auch hier ist die Bedeutung "gemeinsam, gleichzeitig" gemeint: Lasst uns zusammenarbeiten (uns gegenseitig unterstützen, also der abstrakte Fall), aber: "In diesem Raum können wir nicht zusammen arbeiten, da er zu klein ist." (der Fall "gleichzeitig"). Das sind extrem diffizile Grenzfälle, die gerade nach neuer Rechtschreibung kaum mehr zu durchblicken sind, mit denen sich aber ein Lektor herumschlagen muss.

Genauso schwer verständlich wie "die Lage ist Besorgnis erregend, die Lage ist sogar besonders besorgniserregend". Das zweite "besorgniserregend" schreibt man tatsächlich zusammen, da sich Substantive, wie hier "Besorgnis", nicht steigern lassen (durch das "besonders"), sodass man hier den Adjektivcharakter durch Klein- und Zusammenschreibung kennzeichnen muss. :(

Edit: farbliche Kennzeichnungen, diverse Korrekturen und Verbesserungen
SethAphopes
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Beitrag von SethAphopes »

TramPolin @ 29 Apr 2007, 10:09 hat geschrieben:@SethAphopes
Mit Verlaub, so wichtig ich Dein Anliegen auch halte, aber Dein Text ist gespickt mit Rechtschreib- und Kommafehlern. Auch die Groß- und Kleinschreibung ist nicht durchgehend korrekt.
Mit Verlaub, so wichtig ich deinen Beitrag auch finde, mir war hauptsächlich langweilig vorm ins Bett gehen (oder doch Insbettgehen?!?). :D
Kleiner Tip dazu: Schau mal auf die Uhrzeit... ;)
TramPolin @ 29 Apr 2007, 10:09 hat geschrieben:Hier muss es natürlich "dass" heißen.
Stimmt natürlich, hier muß es "daß" heißen... :P
Und der Satz hier:
SethAphopes hat geschrieben:Was mir dazu einfällt: im Zweifels Falle zu sammen
war selbstverständlich volle Absicht, aber ich dachte, so etwas sei offensichtlich... (offensichtlich nicht... :( )
Woodpeckar hat geschrieben:"Seinerzeit" (abgekürzt s.Z.) ist ein feststehender Begriff für "damals".
MÖÖP, eben nicht!!! Fester Begriff für "damals" ok, aber nicht feststehend, das ist ein kleiner aber feiner Unterschied. Es soll (wird ist ja leider bei vielen nicht mehr drin...) sich schön nach dem Genus richten und damit wird es bei der Eisenbahn nunmal zu ihrerzeit... (sic!)
Ich stimme Herrn Sick in vielen Bereichen nicht zu, doch gerade in diesem Punkt hat er schlicht und einfach nur Recht.

Zum Thema Hochdeutsch: Ok, unglücklich gewählt, ich meinte Standarddeutsch (scheiß Name, aber so schimpft sich das...)
Ich war meinerzeit noch nicht fertig mit dem denken, aber da konnte ich schon nicht mehr editieren... (noch so ein Punkt - lest es mal folgendermaßen: Ich war seinerzeit noch nicht fertig... - Zu Wessen Zeit bitte? Wer soll denn da noch dabei gewesen sein?!?)

Und im Standarddeutsch ist z.B. "in 2007" klipp und klar verboten. Ob es im gesprochen bairisch tatsächlich erlaubt sein sollte ist mir als "ollem Hesse" auch relativ gleischgüldisch.... :rolleyes:

MfG, SethAphopes

P.S.: @TramPolin: Klär mich bitte mal über alle weiteren Fehler im 1. und in diesem Beitrag auf, damit ich in Zukunft versuchen kann, solche Sachen zu vermeiden... oder wie soll ich mich sonst verbessern? B)

P.P.S.: Vielleicht sollte ein Mod oder Admin das Hochdeutsch im Titel mal durch Standarddeutsch ersetzen?
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Beitrag von Rohrbacher »

Und im Standarddeutsch ist z.B. "in 2007" klipp und klar verboten.
Steht wo?
SethAphopes
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Beitrag von SethAphopes »

Rohrbacher @ 29 Apr 2007, 18:56 hat geschrieben: Steht wo?
In jeder Auflage des Duden...?!?
In Wurfprospekten vielleicht?!?

Jahresangaben können NUR mit der Jahreszahl alleine oder einem vorangestellten "im Jahre" gebildet werden, womit alle anderen Möglichkeiten für das Standarddeutsch ausscheiden...

MFG, SethAphopes

P.S.: Der 2. Satz ist selbstverständlich ironischer Natur und nicht herablassend zu verstehen... :ph34r:
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Beitrag von Rohrbacher »

In jeder Auflage des Duden...?!?
Herrlich deutsch das hier. Weißt du zufällig die Seite deiner Ausgabe, ich finde auf die Schnelle nichts. Ich wusste außerdem nicht, dass da drinsteht, was man alles nicht schreiben kann, da wäre der Duden recht dick.

Ich war immer der Meinung es steht nur im Duden, was man konkret wie schreiben kann und das schließt ja neue und andere Formen nicht aus. Immerhin sieht man einem Text ja wahrlich an, ob er in 1578, in 1851 oder in 2007 verfasst wurde. Und selbst Texte die 1901 (zum Inkrafttreten der "alten Rechtschreibung") verfasst wurden, weisen Unterschiede auf zu Texten, die 1997 geschrieben wurden, also vor Inkrafttreten der Neuen. Irgendwie müssen die Unterschiede ja reingekommen sein.

Jedes Jahr kommen neue Wörter/Formulierungen in den Duden rein und es fallen Wörter/Formulierungen raus, die niemand mehr verwendet! Das ging übrigens dem Lateinischen genauso, am Schluss waren praktisch alle der schülernervenden Verbformen nicht mehr in Gebrauch, also statt "te amo" sagte der Spätrömer nur noch "ego amare te", was ja als Satzkonstruktion glücklicherweise auch in allen modernen europäischen Sprachen zu finden ist. Irgendwie muss das ja passiert. Eine Sprache, die sich nicht verändert, ist langweilig und praktisch tot, daher lasse ich es mir von keinem Bürokraten nehmen, meine Sprache zu gestalten. Wenn es "in 2007" vorher noch nicht gegeben hat, dann gibt es es eben jetzt. Es ist einigermaßen verbreitet, warscheinlich weil's an die derzeitige Modesprache Englisch angelehnt ist, daher internationaler, es hat die selbe Bedeutung wie "im Jahr 2007" (im Gegensatz zu den Leuten, die statt "Autofahrer" lieber "Autolenker" schreiben *scnr + g*), ist kürzer als dieses und vor allem weiß jeder was gemeint ist, warum also nicht? - "Des hamma no nia so gmacht."

Am besten wir reden in 2047 nochmal drüber. :ph34r:
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Beitrag von TramPolin »

SethAphopes @ 29 Apr 2007, 18:44 hat geschrieben:MÖÖP, eben nicht!!! Fester Begriff für "damals" ok, aber nicht feststehend, das ist ein kleiner aber feiner Unterschied. Es soll (wird ist ja leider bei vielen nicht mehr drin...) sich schön nach dem Genus richten und damit wird es bei der Eisenbahn nunmal zu ihrerzeit... (sic!)
Ich stimme Herrn Sick in vielen Bereichen nicht zu, doch gerade in diesem Punkt hat er schlicht und einfach nur Recht.
Bei "seinerzeit" muss ich Dich enttäuschen.

Laut DUDEN 9 "Richtiges und gutes Deutsch" heißt es auf Seite 608 wörtlich:
Das Adverb "seinerzeit" bleibt immer unverändert: Sie war seinerzeit (nicht: ihrerzeit) eine gefeierte Sängerin.
Eine Liste Deiner Fehler werde ich meinetwegen zusammenstellen, auch wenn das oberlehrerhaft wirkt.

Im Übrigen kannst Du schreiben, wie Du willst. Es ist nicht gesetzlich geregelt. Du kannst sogar neue Wörter und Schreibweisen erfinden, das steht Dir frei.

Wenn Du Dich aber schon auf eine allgemein gültige Schreibung beziehst, die an Schulen gelehrt wird und in Behörden verwendet wird, hast Du aber in vielen Punkten Unrecht.

Übrigens: Die Uhrzeit Deines Beitrags fiel mir auf. Die Uhrzeit entschuldigt natürlich Flüchtigkeitsfehler :)
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Beitrag von TramPolin »

Rohrbacher @ 29 Apr 2007, 19:35 hat geschrieben:Wenn es "in 2007" vorher noch nicht gegeben hat, dann gibt es es eben jetzt. Es ist einigermaßen verbreitet, warscheinlich weil's an die derzeitige Modesprache Englisch angelehnt ist, daher internationaler, es hat die selbe Bedeutung wie "im Jahr 2007"
Weitgehend Zustimmung. Wenn "in 2007" sehr oft verwendet wird, wird es auch irgendwann anerkannte Schreibung. Wenn dann aber schon "dieselbe Bedeutung" (als ein einziges Wort), nicht "die selbe ...". :P
Rohrbacher @ 29 Apr 2007, 19:35 hat geschrieben:(im Gegensatz zu den Leuten, die statt "Autofahrer" lieber "Autolenker" schreiben *scnr + g*), ist kürzer als dieses und vor allem weiß jeder was gemeint ist, warum also nicht? - "Des hamma no nia so gmacht."
Das ist wahrscheinlich eine Anspielung an die Fraktion Süd, also auch an mich. Mir gefällt "Autolenker" einfach besser und es ist mal was anderes. In Österreich heißt es folgerichtig auch nicht "Führerschein", sondern "Lenkberechtigung". RTL fragt ja in Spots einer Lotterie gerade danach*, in der Schweiz dagegen "Führerausweis", also quasi der Ausweis des Führers :D.
Dank meines "Lenker"-Ticks hätte ich die Frage nach dem österreichischen Wort für "Führerschein" sogar beantworten können. Wissen kann nützlich sein. :D Allerdings dürfen die Kandidaten des Lotteriespiels aus rechtlichen Gründen die Fragen nicht selbst beantworten, da es ein Glücksspiel ist, daher müssen es Prominente übernehmen (denen es oft an Grundwissen fehlt).

Edit: Alternative (und natürlich falsche) Antworten sind "Schaltbefugnis" und "Zündlizenz", wenn mich nicht alles täuscht.
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Beitrag von Rohrbacher »

Das mag ja schon sein. Die Tf scheinen es auch nicht zu mögen, wenn man sie auf's Hebelschubsen beschränkt, auch wenn diese Bezeichnung sicher Abwechslung bringt. Leider ist das Wort eben meiner Meinung nach nur teilweise zutreffend, es bezeichnet meiner Auslegung des Begriffs "Lenken" nach eben nur einen Teil. Ich weiß nicht wie du oder die Österreicher Autofahren (oder Auto fahren?), aber Lenken ist halt nunmal gerade bei handgeschalteten (oder Hand geschalteten?) Fahrzeugen nicht alles, was man da zu tun hat. Ich weiß nicht ob ich hochbegabt bin (ich glaub's eher nicht), aber ich hab' schon alles gleichzeitig geschafft. Aber vielleicht brauchen die Österreicher (Ostfriesen auch?) aufgrund (oder auf Grund? - nein, ich nehm' die kreative Lösung mit der Binnenmajuskel: aufGrund) gewisser ihnen nachgesagter Mängel ja mehrere Leute und damit eben mehrere Lizenzen, um ein Kfz zu fahren: Einen Lenker, einen Gasgeber, einen Bremser, einen Kuppler, einen Schalter und einen Verkehrsbeobachter. Daher sind Minivans so verbreitet... :lol: :ph34r:
Wenn dann aber schon "dieselbe Bedeutung" (als ein einziges Wort), nicht "die selbe ...". :P
Ach, wenn es genug Leute auseinander schreiben, dann geht das auch irgendwann offiziell. Um mal ein schönes (?) Schlusswort meinerseits zu setzen: Es blickt ja eh kein Otto mehr durch.
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Beitrag von TramPolin »

Rohrbacher @ 29 Apr 2007, 21:20 hat geschrieben:Das mag ja schon sein. Die Tf scheinen es auch nicht zu mögen, wenn man sie auf's Hebelschubsen beschränkt, auch wenn diese Bezeichnung sicher Abwechslung bringt. Leider ist das Wort eben meiner Meinung nach nur teilweise zutreffend, es bezeichnet meiner Auslegung des Begriffs "Lenken" nach eben nur einen Teil. Ich weiß nicht wie du oder die Österreicher Autofahren (oder Auto fahren?), aber Lenken ist halt nunmal gerade bei handgeschalteten (oder Hand geschalteten?) Fahrzeugen nicht alles, was man da zu tun hat. Ich weiß nicht ob ich hochbegabt bin (ich glaub's eher nicht), aber ich hab' schon alles gleichzeitig geschafft. Aber vielleicht brauchen die Österreicher (Ostfriesen auch?) aufgrund (oder auf Grund? - nein, ich nehm' die kreative Lösung mit der Binnenmajuskel: aufGrund) gewisser ihnen nachgesagter Mängel ja mehrere Leute und damit eben mehrere Lizenzen, um ein Kfz zu fahren: Einen Lenker, einen Gasgeber, einen Bremser, einen Kuppler, einen Schalter und einen Verkehrsbeobachter. Daher sind Minivans so verbreitet...  :lol:  :ph34r:


Ach, wenn es genug Leute auseinander schreiben, dann geht das auch irgendwann offiziell. Um mal ein schönes (?) Schlusswort meinerseits zu setzen: Es blickt ja eh kein Otto mehr durch.
"Lenken" bedeutet nicht nur das konkrete Drehen am Lenkrad, sondern auch Lenken im übertragenen Sinn, das heißt "führen", "steuern" usw. (bis hin zu den abstraktesten Fällen wie in "Er lenkte die Geschicke des Unternehmens"). Somit wären wir beim "Wagenführer" oder "Steuermann" usw.

Deswegen ist das Wort "Autolenker" nicht falsch und auch nicht unlogisch!

Zu "dasselbe". Natürlich wird es irgendwann Bestandteil der Sprache, wenn es genug Leute auseinander schreiben. Ich bezog mich auf den aktuellen DUDEN.

Zu: auf Grund/aufgrund: Beide Schreibweisen sind laut DUDEN richtig. Nur "aufGrund" ist laut DUDEN falsch! :P
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Beitrag von gmg »

TramPolin @ 29 Apr 2007, 12:20 hat geschrieben: Genauso schwer verständlich wie "die Lage ist Besorgnis erregend, die Lage ist sogar besonders besorgniserregend". Das zweite "besorgniserregend" schreibt man tatsächlich zusammen, da sich Substantive, wie hier "Besorgnis", nicht steigern lassen (durch das "besonders"), sodass man hier den Adjektivcharakter durch Klein- und Zusammenschreibung kennzeichnen muss. :(
Das durften wir übrigens von deinem Alter Ego schon zwei mal lesen!
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Beitrag von TramPolin »

gmg @ 30 Apr 2007, 13:57 hat geschrieben: Das durften wir übrigens von deinem Alter Ego schon zwei mal lesen!
O.k., ich neige gelegentlich zu Wiederholungen, aber ich fand, es passte hier.

Dafür gibt es in diesem Forum noch diverse andere Wiederholungen, ich glaube, das ist aber normal.

Da User kommen und gehen, sind manche Wiederholungen aber auch nicht sinnlos.
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Beitrag von gmg »

TramPolin @ 30 Apr 2007, 14:09 hat geschrieben: Da User kommen und gehen, sind manche Wiederholungen aber auch nicht sinnlos.
Stimmt auch wiederum!
Das sieht man ja daran, dass es außer mir eh keinem aufgefallen ist.
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