Neubau München Hauptbahnhof

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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Woodpeckar
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Beitrag von Woodpeckar »

ChristianMUC @ 14 Mar 2006, 15:31 hat geschrieben:...Wenn's weniger Platz für Autos gibt, werden mit der Zeit auch weniger kommen, dann steigt die Lebensqualität.
Lebensqualität an einem Bahnhofshofplatz eines Hauptbahnhofs in einer Großstadt?
Ein Bahnhof, der nicht oder nur schlecht mit dem Individualverkehr verknüpft ist, ist irgendwann gar nicht mehr lebendig sondern tot.
Nicht alle Beförderungsvorkommnisse zu einem Bahnhof lassen sich mit öffentlichem Personennahverkehr erledigen. Dass es keines Autobahnkurzstückes am Bahnhof bedarf, wenn keinerlei Möglichkeiten des Verkehrsabflusses vorhanden sind, ist unbestritten, aber zumindest für Abholer/Zubringer zur Bahn sollten ausreichend Fahr-/Kurzparkbereiche vorhanden sein.
andreas
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Beitrag von andreas »

tra(u)mmann @ 14 Mar 2006, 20:10 hat geschrieben:
andreas @ 14 Mar 2006, 19:55 hat geschrieben: ist doch lächerlich oder, einen Bahnhof zu unterhalten für nur 2 Wochen im Jahr - entweder er hat anderweit einen sinnvollen nutzen oder er ist umsonst.
(und ich hätte ja auch weiterhin die Tram zur Wiesn fahren lassen um die U-bahn zu entlasten)
Na ja, war ja nicht so ernst gemeint.

Aber den Bahnhof "Olympiastadion" gab's ja auch. Der war auch nur wenige Tage im Jahr geöffnet. Nicht mal bei allen Heimspielen des FC Bayern war er offen, nur bei den mittelwichtigen und sehr wichtigen. Dazu noch ein paar andere Veranstaltungen. Da kommt man auch nur auf vielleicht 20 Betriebstage im Jahr. Zudem war der Bahnhof ja nur für jeweils wenige Stunden in Betrieb. Ein Wiesn-Bahnhof wäre wohl wirtschaftlicher.
wobei ich mir schon vorstellen hätte können, daß man mit dem OEZ direkt neben dem Bahnhof einen rentablen Betrieb für den Bahnhof hätte erreichen können übers ganze Jahr gesehen. (für 2 ubahnen gibts da ja scheinbar auch verkehrspotential)

Naja, ist ja eigentlich akademisch was wir da über Hackerbrücke und co. labern, da ja der Bahnhof da ist, die Stammstrecke und die U4/5 sicher nicht verlegt werden, sind halt träumereien....

Aber was ich immer noch denke, daß der Hackerbrücke fehlt wäre eine Verbindung zum Starnberger Bahnhof - da könnte man dann noch ein paar Fahrgäste mehr für den Bahnhof rausholen
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

[acronym title="MOLY: München Olympiastadion <Bf>"]MOLY[/acronym] war halt nur nach Osten zum Stadion hin angebunden, jegliche anbindungswürdigen Einrichtungen ausser dem Stadion lagen aber im Westen und waren vom Bahnhof nur schwer zu erreichen. Sollte man irgendwann von der bescheidenen Transrapid-Idee abkommen und anstattdessen eine S-Bahn bauen, sollte an der Stelle des Olympiabahnhofs ein S-Bahn-Haltepunkt vorgesehen werden, diesesmal bitte mit Anbindung an beide Seiten.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

andreas @ 14 Mar 2006, 20:20 hat geschrieben: wobei ich mir schon vorstellen hätte können, daß man mit dem OEZ direkt neben dem Bahnhof einen rentablen Betrieb für den Bahnhof hätte erreichen können übers ganze Jahr gesehen. (für 2 ubahnen gibts da ja scheinbar auch verkehrspotential)
Ich bin in den frühen 80er Jahren in der Olympia Pressestadt zur Schule gegangen und habe es nie verstanden, warum hier Horden von Schülern in ultravollen Gelenkbusssen transportiert wurden, obwohl einen Steinwurf weiter ein (ungenutzter) S-Bahnhof da war.

Ich habe damals auch daran gedacht, den Bahnhof könnte man für das OEZ und für die Pressestadt nutzen. Gut, ein paar Meter hätte man laufen müssen. Aber man will lieber Gigantismus, jetzt bekommt das OEZ gleich 2 U-Bahnstrecken (bzw. eine existiert ja schon).
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

ChristianMUC @ 14 Mar 2006, 20:23 hat geschrieben: [acronym title="MOLY: München Olympiastadion <Bf>"]MOLY[/acronym] war halt nur nach Osten zum Stadion hin angebunden, jegliche anbindungswürdigen Einrichtungen ausser dem Stadion lagen aber im Westen und waren vom Bahnhof nur schwer zu erreichen. Sollte man irgendwann von der bescheidenen Transrapid-Idee abkommen und anstattdessen eine S-Bahn bauen, sollte an der Stelle des Olympiabahnhofs ein S-Bahn-Haltepunkt vorgesehen werden, diesesmal bitte mit Anbindung an beide Seiten.
Soweit ich mich erinnere, war sowohl West als auch Ost über eine Brücke und einen Fußweg sehr gut erreichbar. Aber schwer zu sagen, wie viele Minuten es vom Bahnhof zum OEZ waren. Weit war es jedenfalls nicht, vielleicht 5 Minuten??? Für manche schon wieder zu viel, oder?
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

tra(u)mmann @ 14 Mar 2006, 20:29 hat geschrieben: Soweit ich mich erinnere, war sowohl West als auch Ost über eine Brücke und einen Fußweg sehr gut erreichbar. Aber schwer zu sagen, wie viele Minuten es vom Bahnhof zum OEZ waren. Weit war es jedenfalls nicht, vielleicht 5 Minuten??? Für manche schon wieder zu viel, oder?
Zumindest in den letzten Jahren des Betriebs gab es nur einen Abgang nach Südosten zum Stadion hin. Zu den Wohngebieten im Nordwesten, die wirklich Potential hätten, gab es keinen direkten Abgang, würde man zu den Fussgängerbrücke im Norden einen Aufgang bauen, wären es vielleicht noch 150 Meter zum Osteingang des OEZ.
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Ubile
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Beitrag von Ubile »

Ich stehe dem Neubau des Hauptbahnhofs eher skeptisch gegenüber. Ich habe in den letzten Jahren zu oft erlebt, dass die so hoch gelobten Neubauten zwar chic aussehen, aber viel unpraktischer sind. Als neustes Beispiel aus dem Bahnbereich seien hier mal die neuen Halte an der S2 Nord genannt. Einen von diesen Halten nutze ich regelmäßig: der Neubau wirkt zwar modern und sauber, hat sicherlich auch Vorteile (z.B. Bahnsteighöhe), doch auch extreme Nachteile - vor allem der Komfort für die wartenden Fahrgäste ist gesunken. Die Form ist der Funktion gewichen (z.B. Bahnsteigdächer).
Und so befürchte ich, dass ähnliches am Hauptbahnhof passieren könnte. <_<
Ich hoffe mal, dass man sich bei einem solch wichtigem Projekt etwas genauer überlegt was man macht und dass die Planer auch schon mal etwas länger auf einen Zug warten mussten.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

tra(u)mmann @ 14 Mar 2006, 20:25 hat geschrieben: Ich bin in den frühen 80er Jahren in der Olympia Pressestadt zur Schule gegangen und habe es nie verstanden, warum hier Horden von Schülern in ultravollen Gelenkbusssen transportiert wurden, obwohl einen Steinwurf weiter ein (ungenutzter) S-Bahnhof da war.
Gegenfrage: wohin willst Du die S-Bahn denn fahren lassen? In Frage kommt eigentlich nur Richtung Innenstadt, der Sinn eines Olympiapark-Express mit Halt ausserhalb der Strammstrecke (und ziemlichem Umweg-fahren) nur da draußen kann glaueb ich bezweifelt werden...
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Boris Merath @ 14 Mar 2006, 23:40 hat geschrieben: Gegenfrage: wohin willst Du die S-Bahn denn fahren lassen? In Frage kommt eigentlich nur Richtung Innenstadt, der Sinn eines Olympiapark-Express mit Halt ausserhalb der Strammstrecke (und ziemlichem Umweg-fahren) nur da draußen kann glaueb ich bezweifelt werden...
Heute ist die Sache natürlich uninteressant, zumal von der Strecke nicht mehr viel übrig ist.

Damals: Als Stadion-Zubringer hat es die Strecke ja auch gebracht. Als Überbrückung bis zur U-Bahn-Eröffnung wäre es schon interessant gewesen. Die Fahrzeit war vermutlich geringer als zuerst den Bus bis zum Olympiazentrum zu bemühen. Ein 20-Minuten-Takt wäre aber nicht so sonderlich interessant gewesen, ein 10-Minuten-Takt ohne die damals nicht vorhandene LZB in der Stammstrecke aber kaum denkbar gewesen.
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Woodpeckar @ 14 Mar 2006, 20:18 hat geschrieben:Lebensqualität an einem Bahnhofshofplatz eines Hauptbahnhofs in einer Großstadt?
Ein Bahnhof, der nicht oder nur schlecht mit dem Individualverkehr verknüpft ist, ist irgendwann gar nicht mehr lebendig sondern tot.
Nicht alle Beförderungsvorkommnisse zu einem Bahnhof lassen sich mit öffentlichem Personennahverkehr erledigen. Dass es keines Autobahnkurzstückes am Bahnhof bedarf, wenn keinerlei Möglichkeiten des Verkehrsabflusses vorhanden sind, ist unbestritten, aber zumindest für Abholer/Zubringer zur Bahn sollten ausreichend Fahr-/Kurzparkbereiche vorhanden sein.
Ein Hauptbahnhof liegt idealerweise im Zentrum einer Stadt, was auf München glüklicherweise auch zutrifft. Das hat den Vorteil, daß er mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut zu erreichen ist; auch das trifft auf München zu.

Gerade an einem zentralen Punkt ist es raumplanerisch (verkehrspolitisch sowieseo) kaum zu verantworten, dem MIV mehr Raum einzuräumen. Eine Ausweitung der Kurzzeitparkzonen müßte auch mehr bzw. breitere Straßen implizieren. Das ist, wenn man die auch ohne Reiseverkehr immensen Pendlerströme betrachtet, nicht zu verantworten. Es würde nur noch mehr MIV bedeuten, der mit dem An- und Abreiseverkehr zum und vom Hauptbahnhof allenfalls marginal zu tun hätte.

Daß man seit rund siebzig Jahren vergeblich versucht, den MIV flüsiiger zu gestalten, ist hier schon dargestellt worden...

Man kann der Gegend rund um den Hauptbahnhof viel unterstellen. Aber daß sie mangels MIV-Erreichbarkeit tot wäre, kann man wirklich nicht behaupten...
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Also, hier mein Statement:
  • U4/5 wollte ich zu den anderen U-Bahnhöfen verlegen, sodass man diese Linien schneller erreicht wie bisher
  • Ich glaube nicht, dass da mehr Verkehr sein würde. Wieso auch? Wenn ich mit dem Auto da fahren will, fahre ich da, ob jetzt eine oder 300 Spuren sind! Das ist mir doch sch**ßegal! Oder fährst du öfter die Umgehung zwischen Stuttgarter und Lindauer, nur weil es die gibt? :blink: :lol:
  • Ich denke ehrlich gesagt, dass man mit einer Spur mehr LEICHTER über die Straße kommt! Oder glaubt ihr, man kommt einfach so über den mittleren Ring, wenn der nur eine Spur hätte? :lol: Nein, mit einer Spur mehr verteilt sich der Verkehr so, dass leichter mal Lücken entstehen.
  • Das ich die Bahn gegenüber dem Auto bevorzuge ist klar, aber wenn man nicht zum Zug kommt... <_< [nettes Wortspiel, gell?]
@Ubile: Seit nunmehr über einem Jahr gibt es nur noch die S2 Nord und keine Süd mehr :lol:
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck

Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

chris @ 15 Mar 2006, 15:11 hat geschrieben:U4/5 wollte ich zu den anderen U-Bahnhöfen verlegen, sodass man diese Linien schneller erreicht wie bisher
Wobei der annähernd rechte Winkel sicher erhalten bleiben soll. (Klar, was sonst, anders geht's ja wohl kaum. ;) )
chris @ 15 Mar 2006, 15:11 hat geschrieben:Ich glaube nicht, dass da mehr Verkehr sein würde. Wieso auch? Wenn ich mit dem Auto da fahren will, fahre ich da, ob jetzt eine oder 300 Spuren sind! Das ist mir doch sch**ßegal!
Wenn ich da fahren will, mich aber erstmal 2 Stunden mit dem Auto anstellen müsste, weil schon entsprechend viele vor mir da hinfahren wollen, dann lass ich das lieber bleiben. Aber gut, jedem das seine. :lol:
chris @ 15 Mar 2006, 15:11 hat geschrieben:Ich denke ehrlich gesagt, dass man mit einer Spur mehr LEICHTER über die Straße kommt! Oder glaubt ihr, man kommt einfach so über den mittleren Ring, wenn der nur eine Spur hätte?  :lol:  Nein, mit einer Spur mehr verteilt sich der Verkehr so, dass leichter mal Lücken entstehen.
Also so verrückt, dass ich den Mittleren Ring ohne Ampel zu Fuß überqueren wollte, bin ich dann doch nicht. :huh: :P
Beste Grüße usw....
Christian


Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
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FloSch
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Beitrag von FloSch »

chris @ 15 Mar 2006, 15:11 hat geschrieben:
  • Ich glaube nicht, dass da mehr Verkehr sein würde. Wieso auch? Wenn ich mit dem Auto da fahren will, fahre ich da, ob jetzt eine oder 300 Spuren sind! Das ist mir doch sch**ßegal! Oder fährst du öfter die Umgehung zwischen Stuttgarter und Lindauer, nur weil es die gibt?  :blink:  :lol:
  • Ich denke ehrlich gesagt, dass man mit einer Spur mehr LEICHTER über die Straße kommt! Oder glaubt ihr, man kommt einfach so über den mittleren Ring, wenn der nur eine Spur hätte?  :lol:  Nein, mit einer Spur mehr verteilt sich der Verkehr so, dass leichter mal Lücken entstehen.
Ich glaube, das siehst du falsch.
Es ist empirisch bewiesen, dass neue Straßen auch neuen Verkehr anziehen, also solchen Verkehr, der vorher nicht unterwegs gewesen wäre.

Mal ein Beispiel:
Wenn die Straßenverbindungen von mir bis zum nächsten Einkaufszentrum schlecht sind (z.B. eine schmale Straße) und dort meistens Stau oder zähfließender Verkehr ist, fahre ich vielleicht nicht einmal die Woche einkaufen sondern nur alle zwei Wochen, weil ich mir den Stress nicht dauernd antun möchte.
Wird da jetzt eine schöne breite mehrspurige Straße gebaut, brauch ich nur noch die halbe Zeit für die Fahrt und steh auch nicht mehr im Stau, also fahr ich jetzt manchmal auch zwei mal die Woche hin, wenn mir noch schnell was einfällt, was ich brauche.

Ich hoffe, das Beispiel war anschaulich genug. Bei gut ausgebauten Straßen steigt automatisch die Zahl der Fahrzeuge, die dort fahren möchten.
Auch die A99-West wird mehr Verkehr anziehen, der ansonsten vielleicht Richtung Salzburg eher über die A99-Nord gefahren wäre, jetzt aber durchs Stadtgebiet bis zum "Autobahnende A995" (ist eigentlich die B13) fährt.

BTW, ich würde dir eine Überquerung des Mittleren Rings ohne Fußgängerampel allenfalls auf der Chiemgaustraße raten, ansonsten ist mir mein Leben zu Schade um 4, 6 oder 8 Fahrspuren zu überqueren (wobei ich zugeben muss, auch schon eine 10-spurige Straße ohne Ampel/Zebrastreifen überquert zu haben. Es war aber nicht wirklich angenehm).


Ein kleiner Exkurs mal noch zum Thema autogerechte Stadt: Prof. Nida-Rümelin erzählte mal in einem Seminar, dass der Münchner Stadtrat Anfang der 1960er / Ende der 1950er Jahre eine Exkursion nach Los Angeles gemacht hat, um sich mal anzuschauen, wie so eine autogerechte Stadt aussieht, weil man das ja mit München auch vor hatte. Die Stadträte waren so entsetzt von der Betonwüste dort, dass sie sich für die "Kleine Lösung" mit 3 Ringstraßen und keinen Stadtautobahnen entschieden haben, stattdessen wurde mehr auf U- und S-Bahn gesetzt. Nix mit A991-999 (außer dem winzigen Abschnitt 995), keine Ständler- oder Effnerautobahn. Wir sollten wirklich froh drüber sein, dass sie sich das vorher mal anschauen wollten, ehe sie das beschlossen haben.
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BG
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Beitrag von BG »

Wildwechsel @ 15 Mar 2006, 16:19 hat geschrieben: Also so verrückt, dass ich den Mittleren Ring ohne Ampel zu Fuß überqueren wollte, bin ich dann doch nicht. :huh: :P
Naja, kommt drauf an welches Stück. Am westlichen Teil der Chiemgaustr. kann man das z.B. dann doch teilweise ganz gut machen. Kommt natürlich auch auf die Uhrzeit an.

Ansonsten: Man kann den MIV nicht aus der Innenstadt verbannen. Bei den meisten Leuten wirds wohl eh so sein dass sie nur mit dem Auto in die Stadt fahren wenn sie müssen - aber manchmal muss es eben sein. Was macht man z.B. wenn jemand um halb 3 Uhr nachts mit dem Zug ankommt und in einem Staddteil wohnt, der nicht mit Nachtlinien angebunden ist? Den holt man halt dann mit dem Auto ab. 5km von der nächsten Nachtlinienstation zu laufen kannst dem auch nicht zumuten.

Oder auch wenn man mal wirklich viele große und schwere Sachen transportieren muss, Zielort irgendwo in der Innenstadt. Das geht einfach nicht per ÖPNV.
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Ubile
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Beitrag von Ubile »

chris @ 15 Mar 2006, 15:11 hat geschrieben:Seit nunmehr über einem Jahr gibt es nur noch die S2 Nord und keine Süd mehr  :lol:
Ähm... ja, stimmt. :rolleyes:
Meine natürlich die S2 West.
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ubahnfahrn
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Beitrag von ubahnfahrn »

BG @ 15 Mar 2006, 17:11 hat geschrieben:
Ansonsten: Man kann den MIV nicht aus der Innenstadt verbannen. Bei den meisten Leuten wirds wohl eh so sein dass sie nur mit dem Auto in die Stadt fahren wenn sie müssen - aber manchmal muss es eben sein.
Kann alles widerlegt werden - nur eine Frage der richtigen Organisation:
Was macht man z.B. wenn jemand um halb 3 Uhr nachts mit dem Zug ankommt und in einem Stadtteil wohnt, der nicht mit Nachtlinien angebunden ist? Den holt man halt dann mit dem Auto ab. 5km von der nächsten Nachtlinienstation zu laufen kannst dem auch nicht zumuten.
Dichteres Nachtliniennetz - gute Umsteigebeziehungen und das Ganze auch noch mit der S- Bahn im Stundentakt ins Umland und schon kann auch nachts um 3 Uhr auf den kleinen Stinker verzichtet werden.
Oder auch wenn man mal wirklich viele große und schwere Sachen transportieren muss, Zielort irgendwo in der Innenstadt. Das geht einfach nicht per ÖPNV.
Tip: Liefern lassen und das mit Güterverteilzentren, damit die kleinen Elektro-LKW immer schön voll sind.
[img]http://img856.imageshack.us/img856/8064 ... eu2011.png[/img]

Grüße vom Holledauer Tor
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Beitrag von BG »

ubahnfahrn @ 15 Mar 2006, 18:46 hat geschrieben:
BG,15 Mar 2006, 17:11 hat geschrieben:
Tip: Liefern lassen und das mit Güterverteilzentren, damit die kleinen Elektro-LKW immer schön voll sind.
Naja, geht auch nicht wirklich. Das Zeug dann von 4 oder 5 kleinen Elektro-LKWs auf einen großen Laster außerhalb vom mittleren Ring umladen is ja auch blöd.
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Woodpeckar
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Beitrag von Woodpeckar »

ubahnfahrn @ 15 Mar 2006, 18:46 hat geschrieben:
BG @ 15 Mar 2006, 17:11 hat geschrieben:
Ansonsten: Man kann den MIV nicht aus der Innenstadt verbannen. Bei den meisten Leuten wirds wohl eh so sein dass sie nur mit dem Auto in die Stadt fahren wenn sie müssen - aber manchmal muss es eben sein.
Kann alles widerlegt werden - nur eine Frage der richtigen Organisation:

Dichteres Nachtliniennetz - gute Umsteigebeziehungen und das Ganze auch noch mit der S- Bahn im Stundentakt ins Umland und schon kann auch nachts um 3 Uhr auf den kleinen Stinker verzichtet werden.

Tip: Liefern lassen und das mit Güterverteilzentren, damit die kleinen Elektro-LKW immer schön voll sind.
Das heißt also, wir sollen auf eine bestehende Infrastruktur (hier: Individualverkehr) verzichten, weil wir ja stattdessen eine nicht vorhandene Infrastruktur (= erweitertes Nachtliniennetz, Güterverteiltentrum) nutzen könnten?
Lösungsvorschläge sollten bereits realisierte oder zumindest im Ansatz übersehbar realisierbare Möglichkeiten enthalten und nicht auf Wunschvorstellungen basieren.
Die Vorschläge ähneln der Aussage: "Es wäre nicht kalt, wenn es wärmer wäre."
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Jean
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Beitrag von Jean »

München bekommt also doch kein neuen Hauptbahnhof. Wie in den Nachrichten zu hören war, hat die DB kein Geld für einen neuen Hauptbahnhof. Hier der Link zum Artikel der Sueddeutschen
Mein Kommentar:

Die Bahn ist für den Transrapid der ja fast 3 Milliarden kosten wird. Lächerliche 350 Millionen ist sie nicht in der Lage aufzubringen.

Ich hoffe nun, dass wenigstens der Bahnhofsvorplatz umgestaltet wird. Sehr enttäuschend ist das ganze schon.
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
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Beitrag von Rathgeber »

Jean @ 7 May 2007, 09:18 hat geschrieben:Die Bahn ist für den Transrapid der ja fast 3 Milliarden kosten wird. Lächerliche 350 Millionen ist sie nicht in der Lage aufzubringen.
Den Bahnhofsneubau müßte die Bahn alleine stemmen, für den Transrpid gibt es mehrere Geldgeber, so plump stellt sich der Sachverhalt also nicht dar. Vergleicht doch nicht immer Äpfel mit Birnen...
Jean @ 7 May 2007, 09:18 hat geschrieben:Ich hoffe nun, dass wenigstens der Bahnhofsvorplatz umgestaltet wird. Sehr enttäuschend ist das ganze schon.
Meinst Du damit die Fassade und das Vordach, oder den gesamten Bahnhofplatz?

Einerseits ist es wegen der eher unsicheren 2. S-Bahn-Stammstrecke (was nicht das Verschulden der Bahn ist) sinnvoll, den Bau aufzuschieben, andererseits bedauere ich diese Entscheidung.
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Jean
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Beitrag von Jean »

oder den gesamten Bahnhofplatz?
Ich meinte den Bahnhofsplatz. Also nicht die Fassade, sondern die Straße, den Taxistand, und halt das alles dort. Bäume wären nicht schlecht, und mehr Licht.
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Beitrag von Rathgeber »

Jean @ 7 May 2007, 09:40 hat geschrieben: Ich meinte den Bahnhofsplatz. Also nicht die Fassade, sondern die Straße, den Taxistand, und halt das alles dort. Bäume wären nicht schlecht, und mehr Licht.
Hm, fällt das nicht eher ins Ressort der Stadt?

Um eine allzu langlebige Baustellenorgie zu verhindern, hat sich die inzwischen in den Ruhestand gewechselte Stadtbaurätin Christiane Thalgott stets vehement dafür eingesetzt, alles in einem Aufwasch, also innerhalb von etwa fünf Jahren, zu erledigen. Ohnehin müssen für den Einbau der zweiten S-Bahn-Röhre Teile der bestehenden Schalterhalle abgebrochen werden, damit die riesigen Baumaschinen antransportiert werden können.
(aus der SZ)
Ist das vielleicht der Knackpunkt? Fünf Jahre als Vorgabe erscheinen mir sehr knapp bemessen.
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Beitrag von Rohrbacher »

Ich find's gut so, man sollte lieber die jetzige Fassade/Halle mal etwas renovieren, weil im Grunde ist die nämlich ganz nett anzusehen, im Gegensatz zu dem geplanten "Kaufhaus". Den Rest des dann natürlich nie vorhandenen Geldes kann man für sinnvollere Zwecken wie dem einen oder anderen "Dorfbahnhof" verwenden.
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Beitrag von Jean »

Wie Rathgeber schon schrieb: solange nicht klar ist, wann mit dem zweiten S-Bahntunnel begonnen werden kann, solange ist der Umbau unklar. Wobei natürlich mit anderen Bereichen als die Schalterhalle begonnen werden könnte z.B. am Starnberger Flügelbahnhof. Ist echt keine Schönheit. Ein Bahnhof ist nun mal die Visitenkarte der Bahn und der Stadt. Täglich kommen das Tausende von Menschen an.
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Beitrag von MVG-Wauwi »

Wenn es aber so ist, dass beim Bau der 2. Stammstrecke ohnehin Tabula rasa gemacht werden muss, habe ich kein Verständnis für die "originalgetreue Rekonstruktion" des Vorher-Zustandes.
Und auch wenn einige hier den schlichten Zustand des Bahnhofs schätzen - ich finde den Zustand für die Bedeutung der Stadt arg unbefriedigend und auch einfach unangemessen. Die DB wird vom Freistaat doch eigentlich recht gut behandelt und hat sogar einen weißblauen Meinungsträger in ihrem Vorstand. Da wäre ein anderes Signal angebracht.
Gruß vom Wauwi
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Beitrag von Rathgeber »

MVG-Wauwi @ 7 May 2007, 09:51 hat geschrieben:Wenn es aber so ist, dass beim Bau der 2. Stammstrecke ohnehin Tabula rasa gemacht werden muss, habe ich kein Verständnis für die "originalgetreue Rekonstruktion" des Vorher-Zustandes.
Vielleicht fühlt sich die Bahn wegen der Hinhaltetatktik (Stadt, Freistaat) auch einfach nur verarscht und legt die Pläne deshalb auf Eis...
MVG-Wauwi @ 7 May 2007, 09:51 hat geschrieben:Die DB wird vom Freistaat doch eigentlich recht gut behandelt und hat sogar einen weißblauen Meinungsträger in ihrem Vorstand. Da wäre ein anderes Signal angebracht.
Das Problem ist eher, daß Wiesheu nicht mehr bayerischer Verkehrsminister ist. Sein Nachfolger hat sich bisher nicht sonderlich hervorgetan. Da kann auch ein DB-Vorstand Wiesheu wenig ausrichten...
viafierretica
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Beitrag von viafierretica »

Irgendwie alles bisschen komisch: nicht nur die S-bahn, auch den Transrapid bekommt man nicht einfach so - wie OB Ude süffisant meinte - "ins dritte Untergeschoss", ohne oben den halben Bahnhof abzureissen. Nachdem wegen Börsengang die DB ja überhaupt nicht mehr investieren will, verdichtet sich die Vermutung, dass gar nichts kommt: weder neuer Hauptbahnhof, noch Transrapid, noch S-Bahn-Stammstrecke. Man mag dazu stehen wie man will, aber wirklich erfreulich ist das auch nicht, wenn alles so bleibt wie´s ist. Oder die Ankündidung ist ein Druckmittel, dass Vater Staat der DB noch mehr Geld in den Rachen wirft (um noch ein paar Logistik-Unternehmen in China mehr aufkaufen zu können)......
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

naja, solang der 2. Stammtreckentunnel net kommt, hätt sich eh nix geändert und für den siehts momentan eher schlecht aus
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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Jean
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Beitrag von Jean »

Da hat Lazarus wohl leider recht. Entweder alles zusammen oder gar nicht. Zweimal umbauen ist reiner Schmarrn und kostet auch so einiges.
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Beitrag von Rohrbacher »

Hatte nicht Hitler oder einer seiner Kumpanen mal die Idee eines riesigen kuppelförmigen Bahnhofs etwa da wo heute die Friedensheimer Brücke ist? Einfach den neuen Hp zum Hbf aufblasen, dann spart man auch ein paar Meter Transrapid. Wenn schon, dann richtig neu und so richtig "angemessen". Die U-Bahn müsste man dann halt verlegen. :P :lol:
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