Der Transrapid in München

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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 3 May 2007, 22:16 hat geschrieben:
Catracho @ 3 May 2007, 22:02 hat geschrieben: Hatten wir glaube ich hier noch nicht. Einn Gutachter behauptet dass der Transrapid bei einem Stromausfall nicht mehr bremsen könne: http://news.de.msn.com/panorama/Article.as...umentid=4849414
Mfg
Catracho
wieder so ein Gefälligkeitsgutachten, wo sämtliche Beweise fehlen, mehr gibts da net zu sagen
Der Bayerische Rundfunk wird nun zur Abwechslung mal ironisch und meint zurm angeblichen Bremsproblem:

"Der Transrapid ist nicht mehr zu stoppen" und verweist darauf, dass diese Aussage für die Transrapid-Befürworter ja das ist, was sie wollen, aber dann doch nicht in diesem Bezug:

http://www.br-online.de/bayern-heute/artik...rapid/index.xml

Jetzt aber mal ganz im Spaß, Mädels: Kein Hersteller entwickelt jahrzehntelang ein Produkt und vergisst dabei, einen etwaigen Stromausfall zu berücksichtigen.
Der Adler

Beitrag von Der Adler »

Ich glaube sowieso nicht an solche Gutachten, die gegen den Transrapid gerichtet sind. Im Falle eines Stromausfalls wird die Stromversorgung des TR-Zugs in einer gewissen Zeitspanne von den Bordbatterien unterstützt und solange der Strom von den Bordbatterien aufrechterhalten bleibt, kann der Zug bis zum Stillstand abgebremst werden. Im ungünstigsten Fall, wenn die Energie in den Bordbatterien erschöpft sind, würden die Kufen auf dem Fahrweg landen und den Zug unsanft zum Stillstand bringen können.

Daß der TR bei einem Stromausfall nicht bremsen könne, beweist einen Trollhaftigkeit, die Gutachter von sich geben können.
Ein <°)))>< als Abendessen für die Gutachter, die gegen den Transrapid ermittelt haben! Ach ja: Vieregg! Das sagt alles!
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Beitrag von TramPolin »

Hier noch ein Artikel von Ende März (genauer vom 23.03.2007)*:

Huber: Transrapid-Finanzierung bis Ende Mai

http://www.br-online.de/bayern-heute/artik...rapid/index.xml

Artikelzusammenfassung: Laut Erwin Huber soll die Finanzierung des Transrapid bis Ende Mai stehen. Es fehlen noch 350 Millionen EUR. Wenn man das auf drei Jahre streckt, ist das finanzierbar, meint Huber, falls der Wille der Politik vorhanden ist.

Kommentar (böse): So gesehen fehlen lediglich noch 115 Millionen EUR (!). Wenn man die vergrößerten Exportchancen mit einbezieht, fehlt sogar gar nichts mehr.

Aber jetzt wieder im Spaß: Huber legt die Kalkulation sehr optimistisch aus. Da muss Tiefensee bis an die 50 %-Grenze gehen, was er aber nur als Höchstgrenze definiert hat, nicht als verbindliche Zusage. Wenn der Transrapid teurer wird, stimmt das mit den 350 Millionen EUR auch nicht. Zwar sind die Zuschüsse prozentual, aber Hubers absolute Summe von 350 Millionen wäre dann in mehrfacher Hinsicht zu tief gegriffen.

* Vielleicht wurde der Artikel schon mal gepostet** (oder ein ähnlicher Artikel), aber ich habe mir erlaubt, ihn dennoch zu kommentieren, Hubers Aussage animierte mich dazu.

** Man verzeihe es mir dann (hoffentlich), mir ging es um den Kommentar...
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Beitrag von TramPolin »

Die Süddeutsche Zeitung nennt einige Details zum Gutachten der Transrapid-Gegner:

http://www.sueddeutsche.de/,tt4m4/automobi...kel/786/112674/

Laut dem Gutachten würden nach einem Stromausfall die Kufen durch die Reibung auf bis zu 4.400 Grad erhitzt und dann verdampfen. Selbst die Hitzesschutzkacheln des Space Shuttle sind nur bis 1.500 Grad ausgelegt.

Kommentar: Bei solch einem Unsinn überlege ich es mir fast, zu den Strauß-Magneto-Befürwortern überzuwechseln.

Im Artikel wird erklärt, dass der Transrapid zwei völlig unabhängige Bremssysteme aufweist, die so konstruiert sind, dass ein gleichzeitiger Ausfall unmöglich ist. Das eine wird über die Strecke und das andere vom Fahrzeug selbst mit Strom gespeist. Dabei sind in jeder der drei Zugabschnitte vier voneinander unabhängige Energienetze vorhanden.

Also, alles Unsinn, ein Transrapid, der bei einem Stromausfall zum tödlichen Geschoss wird, wäre niemals genehmigt worden - weder im Emsland noch in Schanghai, noch jetzt in München.
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

TramPolin @ 4 May 2007, 18:09 hat geschrieben:Kommentar: Bei solch einem Unsinn überlege ich es mir fast, zu den Strauß-Magneto-Befürwortern überzuwechseln.
Ja, angesichts dieser hanebüchenen Argumentationen muß man sich wirklich schon fast schämen, zu den Gegnern zu gehören. Da scheinen sich einige für keine Peinlichkeit zu schade zu sein. Daß sie den Befürwortern in die Hand spielen, übersehen sie dabei anscheinend.
Der Adler

Beitrag von Der Adler »

Hanebüchener Unsinn gibt es leider immer wieder, auch zu Anfängen der ersten Eisenbahn. Gerade zu Anfängen der ersten Eisenbahn sollten die Ärzte behauptet haben, daß die Fahrgäste durch die hohe Geschwindigkeiten verrückt würden und nicht vertragen könnten. So pflanzt sich der hanebüchner Unsinn auch in der Zeit, wo ein Verkehrsmittel der Zukunft langsam erforderlich wird, fort. In Emsland wird der TR seit Jahrzehnten getestet und erprobt. Ich finde, die Kritiker sollten einmal im Emsland im TVE-Zentrum mit der Magnetbahn fahren, bevor sie solche und herabwürdigende Behauptungen aufstellen.
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Beitrag von MAM »

Da es noch keine Hochgeschwindigkeitsstrecke von München nach Berlin und nur einen S-Bahn-Anschluß am Flughafen München gibt, würde ich den Transrapid vom Münchner Hauptbahnhof zum Flughafen München wie geplant bauen und dann weiter über Regensburg nach Nürnberg - Dresden nach Berlin Hbf.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

MAM @ 4 May 2007, 19:58 hat geschrieben: Da es noch keine Hochgeschwindigkeitsstrecke von München nach Berlin und nur einen S-Bahn-Anschluß am Flughafen München gibt, würde ich den Transrapid vom Münchner Hauptbahnhof zum Flughafen München wie geplant bauen und dann weiter über Regensburg nach Nürnberg - Dresden nach Berlin Hbf.
wie willst du bitte so eine Strecke bezahlen, die ja net grad kurz ist? Sorry, das geht etwas an der Realität vorbei
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 4 May 2007, 20:07 hat geschrieben: wie willst du bitte so eine Strecke bezahlen, die ja net grad kurz ist? Sorry, das geht etwas an der Realität vorbei
Da wird dauert gejammert, dass der Transrapid nur auf Langstrecken seine Stärke ausspielen kann, nun ist es auch wieder nicht recht.

Nach Westen könnte man ja den Transrapid zudem so verlängern: Augsburg - Stuttgart - Paris, von Berlin aus dann nach Moskau. :D
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Sollte der Zug trotz Notstromversorgung zu schweben aufhören, seien die Kufen auf bis zu 140Kilometer Gleiten bei vollem Tempo ausgelegt.
Ich hoffe mal dass der Zug in dem Fall keine 140km gleitet sondern auch gut abbremst.....
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von LugPaj »

TramPolin @ 4 May 2007, 20:15 hat geschrieben: Da wird dauert gejammert, dass der Transrapid nur auf Langstrecken seine Stärke ausspielen kann, nun ist es auch wieder nicht recht.

Nach Westen könnte man ja den Transrapid zudem so verlängern: Augsburg - Stuttgart - Paris, von Berlin aus dann nach Moskau. :D
Nach Westen auf der Strecke Paris-Budapest kommt ja wohl nun mit Sicherheit ein schienengebundenes System. Die einzigste sinnvolle Verlaengerung waere meiner Ansicht nach die Richtung Schweiz/Mailand. Gerade in der Schweiz (von Bregenz -> Zuerich/Bern) koennte ich mir da viele Halte vorstellen, was imho auch ein grosser Vorteil des Transrapids ist, da er halt nach einem Halt wieder schnell auf Geschw. ist. Ausserdem haben sie auch das Geld ;).
Mit einer richtig schnellen Verbindung koennte ich mir vorstellen, das hier die Passagierstroeme recht ansteigen werden. Zum einem rekrutiert aus Flughafenbenutzern, zum andern aber auch aus Stadtbesuchern, die auch mal halt in einer Millionenstadt zB Einkaufen gehen wollen. Eine richtige Millionenstadt fehlt ja nun mal in der Schweiz.

Aber solche Erweiterungsdiskussionen machen erst Sinn, wenn mal diese Strecke hier gebaut ist und gew. Leute auch nicht mehr mit laecherlichsten Methoden die Technik in Verruf bringen koennen, wie ja derzeit gemacht wird. Hier im Forum wird ja - Gott Sei Dank - so etwas erkannt, allerdings denke ich mal, dass viele Menschen solchen "Studien", da sie ja auch ein gewisses Medienecho haben, glauben schenken werden.
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Beitrag von TramPolin »

LugPaj @ 5 May 2007, 13:06 hat geschrieben: Aber solche Erweiterungsdiskussionen machen erst Sinn, wenn mal diese Strecke hier gebaut ist und gew. Leute auch nicht mehr mit laecherlichsten Methoden die Technik in Verruf bringen koennen, wie ja derzeit gemacht wird. Hier im Forum wird ja - Gott Sei Dank - so etwas erkannt, allerdings denke ich mal, dass viele Menschen solchen "Studien", da sie ja auch ein gewisses Medienecho haben, glauben schenken werden.
Auf den ersten Blick klingen ja solche Studien plausibel. Fast jeder erinnert sich an die Columbia-Katastrophe, als beschädigte Hitzekacheln ursächlich dafür waren, dass das Raumschiff beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglühte. Jetzt aber soll ein simpler Stromausfall die Kufen auf die dreifache Temperatur ansteigen lassen, was die Hitzekacheln des Space Shuttles noch aushalten. Der BLÖD-Zeitungsleser denkt sich doch dann, die Wahrscheinlichkeit einer Katastrophe ist nun dreimal höher. Wenn die DB Magnetbahn mal wieder vergessen hat, die Stromrechnung zu begleichen, wird die Energieversorgung abgeschaltet. Als Folge davon wird der Transrapid beim Eintritt ähhh beim Wiederaufsetzen auf den festen Boden der Monoschiene verglühen und in Myriaden kleiner Funken noch für Sekundenbruchteile ein optisches Zeugnis von modernem Gigantismus und übertriebener Technikgläubigkeit in den Himmel spühen.

Ergo, das Teil ist supergefährlich. So werden erfolgreich Ängste geschürt. Dazu der Brand in Schanghai und die schreckliche Katastrophe im Emsland. Egal, was dort die Ursache war, Motorrad fahren ohne Helm und ohne Lederkombi mit gewagten Überholmanövern, erheblich überhöhter Geschwindigkeit, bei Nässe und schlechter Sicht und mit abgefahrenen Reifen scheint harmlos im Vergleich zum Schweeeben mit dem Magnetzug zu sein.

Leider macht ja der Huber auch keine gute Figur. "Unsinn - Schmarren" ruft er, und wenn jemand die standardisierte Bewertung des Transrapids anzweifelt, polter er, diese wäre zu tief gegriffen und in Wahrheit schneidet der Transrapid noch erheblich besser ab. Dazu die dauernden "bis ... ist die Finanzierung"-geklärt-Sprüche. Gut, zwar sind noch einige Monate Zeit, aber langsam sollte die Finanzierung sichergestellt werden oder das Projekt begraben werden. Eine Entscheidung muss her. Es sind zu viele Jahre vergangen. Ich kann mir vorstellen, dass Tiefensee und Steinbrück noch umgestimmt werden , sodass diese an die 50 % Bundeszuschüsse gehen, bis jetzt ist es ja nur eine Absichtserklärung, bis an diese Grenze möglicherweise zu gehen. Der Rest kommt dann aus dem bayerischen Haushalt - verteilt auf mehrere Jahre, sodass es zu schaffen sein könnte.
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Beitrag von LugPaj »

@Trampolin, nicht umsonst ist der Erzeuger solch einer Studie Diplom Psychologe.
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Beitrag von TramPolin »

LugPaj @ 5 May 2007, 14:22 hat geschrieben: @Trampolin, nicht umsonst ist der Erzeuger solch einer Studie Diplom Psychologe.
Das ist mir bekannt.

Nichts gegen Psychologen, aber die Beauftragung eines Technikers wäre hier sinnvoller gewesen. Profaner ausgedrückt, jemand, der sich damit auskennt. Die Aufgabenstellung war ja, den Strauß-Magneto zu untersuchen, nicht die menschliche Psyche. Eine Ausbildung hat er ja nur für Letzteres, oder - oder wie oder was?

Aber, soweit mir bekannt ist, kann jeder als Gutachter auftreten. Ich werde nun auch Gutachter, und zwar für das Spezialgebiet "haltlose Studien".

Anscheinend ist derzeit jedes Mittel recht, den Strauß-Magneto zu verhindern und gleichermaßen durchzuboxen, auch wenn sich dies jetzt widersprüchlich anhört. Das Resultat ist sicherlich die gelungenste Form von Realsatire. Das mag dann zwar furchtbar amüsant sein, lenkt aber von den wahren Verkehrsproblemen ab.
Der Adler

Beitrag von Der Adler »

TramPolin @ 5 May 2007, 14:32 hat geschrieben: Das mag dann zwar furchtbar amüsant sein, lenkt aber von den wahren Verkehrsproblemen ab.
Genau! Und das ließe sich nur dadurch lösen, indem über die neue Verkehrsmitteln nachgedacht werden soll. Wenn z.B. auf der Straße von A nach B 80 Autos unterwegs sind und die Straße könnte dann leerer werden, wenn auf derselben Verbindungspunkt ein Öffentlicher Verkehrsmittel 80 Autofahrer befördert. Mit dem Ergebnis, daß das ein Plus für die Umwelt darstellen kann, weil dann auf der Straße weniger Verkehr dank öffentliche Verkehrsmittel, geben könnte.
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Beitrag von TramPolin »

Bis Ende Juni soll jetzt in Sachen Strauß-Magneto entschieden werden:

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/wir...&em_cnt=1132285
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Beitrag von MVG-Wauwi »

TramPolin @ 10 May 2007, 20:14 hat geschrieben:Bis Ende Juni soll jetzt in Sachen Strauß-Magneto entschieden werden:

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/wir...&em_cnt=1132285
Welchen Jahres ;) ?
Gruß vom Wauwi
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Beitrag von TramPolin »

In 10 Minuten

Bei den Beratungen der Koalitionsspitzen gestern war auch der Strauß-Magneto ein Thema. Dr. Stoiber (CSU) vertrat die Auffassung, dass bis zur Sommerpause (dieses Jahres!) eine Entscheidung fallen müsste. Er tat Zuversicht kund, dass eine Lösung zur Finanzierung des Magnetzugs gefunden wird.

Qualle:
http://www.sueddeutsche.de/,tt1m9/deutschl...kel/331/114217/

Na ja, nicht viel Neues, eher ein Running Gag, dass die Entscheidung immer jeden Monat um einen Monat verschoben wird. Allerdings sprudeln die Steuereinnahmen derzeit so extrem stark, dass ich mir vorstellen kann, dass der Transrapid doch noch finanziert wird. Der Bund zahlt 50 %, Bayern legt noch mal ein paar Hundert Fantastillionen EUR drauf (verteilt auf mehrere Jahre), und der Schwebezustand des Projekts dürfte ein Ende haben (genauer gesagt dann im wahrsten Sinne des Wortes erst beginnen).
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Jean
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Beitrag von Jean »

Also ehrlich gesagt ich sehe keine sprudelnde Einnahmequelle des Staates. Schon mal die über 1000 Milliarden Schulden vergessen? Die müssen ja auch abgesenkt werden.

Was anderes habe ich aber vom Stöiber nicht erwartet. Solange nicht die Klappse angerufen werden muss kann er ja vor sich plapern.
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Beitrag von TramPolin »

Jean @ 15 May 2007, 13:27 hat geschrieben: Also ehrlich gesagt ich sehe keine sprudelnde Einnahmequelle des Staates. Schon mal die über 1000 Milliarden Schulden vergessen? Die müssen ja auch abgesenkt werden.

Was anderes habe ich aber vom Stöiber nicht erwartet. Solange nicht die Klappse angerufen werden muss kann er ja vor sich plapern.
Die Steuereinnahmen sprudeln schon.

Du hast aber insofern recht, dass man auch mal an den Abbau der Schulden nachdenken sollte. Aber statt dessen will man erst 2011 (!) erstmals einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen. Erst daraufhin wird man den ersten Cent zurückzahlen.

Bis 2011 haben wir aber möglicherweise wieder eine Wirtschaftskrise, kann mir nicht vorstellen, dass der Aufschwung so lange anhält.

Daher sehe ich schwarz, dass überhaupt mal was zurückgezahlt wird. Na ja, wenigstens werden nicht mehr so viel neue Schulden gemacht. Schwacher Trost.

Das Thema ist aber: Man kann nicht sagen, man hat für den Transrapid kein Geld. Die gute wirtschaftliche Lage (verbunden mit den entsprechenden Steuermehreinnahmen) und ein Scheitern des finanziellen Projekts sind zusammen kaum vermittelbar. Daher hat der Transrapid zum Flughafen noch eine Chance.
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Beitrag von Jean »

Also wenn so viel Geld vorhanden ist, warum werden immer mehr Ausgaben gekürzt. Warum kürzt Bayern die Subventionen für den ÖPNV. Wenn so viel Geld vorhanden wäre könnte man ja die Subventionen erhöhen! Irgendwie verstehe ich die Welt nicht! :( :( :(
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Beitrag von TramPolin »

Jean @ 15 May 2007, 13:39 hat geschrieben: Also wenn so viel Geld vorhanden ist, warum werden immer mehr Ausgaben gekürzt. Warum kürzt Bayern die Subventionen für den ÖPNV. Wenn so viel Geld vorhanden wäre könnte man ja die Subventionen erhöhen! Irgendwie verstehe ich die Welt nicht! :( :( :(
Politik hat keine Logik.

Obwohl die Steuereinnahmen schneller steigen, als die Schätzer mit ihren Schätzungen nachkommen (es geistert schon das Wort "Wirtschaftswunder 2.0"), führt man neue Steuern ein. Auf Aktiengewinne werden in Kürze auch dann Steuern fällig, wenn es sich nicht um Spekulationsgewinne handelt.

Das bedeutet dann noch mehr Steuern, die man aber nicht den ÖPNV steckt, sondern gewissermaßen aus diesem "herausholt", anders ausgedrückt, die Gelder für diesen kürzt.

Aber, ohne Polemik, im Prinzip ist es richtig, auf einen ausgeglichenen Haushalt hinzuarbeiten und mal endlich was zurückzuzahlen (ab 2011 oder vielleicht auch erst 9999). Diese Schulden kann man nicht einfach so den nachfolgenden Generationen hinterlassen.

Der Transrapid kommt vermutlich dennoch, da er ein Leuchtturm im Technologiestandort Deutschland und Bayern ist - eben "Laptop und Lederhose" oder - Hessen: "Ethernet und Ebbelwei".
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Beitrag von Jean »

Der Transrapid kommt vermutlich dennoch, da er ein Leuchtturm im Technologiestandort Deutschland und Bayern ist - eben "Laptop und Lederhose" oder - Hessen: "Ethernet und Ebbelwei".
Für mich ist er nur ein Leuchturm von politischem Schwachsinn, aber das weißt du ja schon. :rolleyes: :rolleyes:
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Beitrag von TramPolin »

Jean @ 15 May 2007, 14:16 hat geschrieben: Für mich ist er nur ein Leuchturm von politischem Schwachsinn, aber das weißt du ja schon. :rolleyes: :rolleyes:
Dann sollen sie halt Frankfurt Main mit Frankfurt Hahn verbinden, das ergibt mehr Sinn als in München, da zum Strauß-Flughafen bekanntlich schon zwei S-Bahnlinien fahren.

Ach ja, dann sind wir in Hessen.

Also doch "Ethernet und Ebbelwei" - also mit dem "Ebbelwoi-Magneto" (jetzt wird's aber kriminell) mit Ethernetgeschwindigkeit (fast, zumindest) zum Flieger.

Der Vorteil dieser genialen Lösung: Der bayerische Staatshaushalt wird nicht belastet. Ich erspare damit Dr. (Abkürzung für "Dagobert") Stoiber, einen seiner Geldspeicher zu plündern .
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Beitrag von LugPaj »

TramPolin @ 15 May 2007, 13:35 hat geschrieben: Du hast aber insofern recht, dass man auch mal an den Abbau der Schulden nachdenken sollte. Aber statt dessen will man erst 2011 (!)  erstmals einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen. Erst daraufhin wird man den ersten Cent zurückzahlen.
Mit dem ausgeglichenen Haushalt gebe ich dir recht, aber mit dem Zurueckzahlen nicht. Wichtig ist nur, wie hoch der Schuldenberg relativ zum Geldwert ist, nicht der absolute Betrag. Bereits dieses Jahr sollte der Schuldenberg relativ sinken, da die Inflation hoeher sein wird, als der Betrag um den die Schulden ansteigen. Somit hat das Schuldenzurueckzahlen bereits dieses Jahr begonnen.

Weiterhin ist ja vor allem auch der Haushalt Bayerns wichtig, da hier ja wahrscheinlich noch mehr Geld herkommen muesste. Und hier sieht es ja derzeit glaenzend aus. 2006 gab es keine (absolute-gesehene) Neuverschuldung mehr und 2007 sollen sogar Schulden (absolut gesehen) zurueckgezahlt werden.
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Beitrag von LugPaj »

TramPolin @ 15 May 2007, 14:23 hat geschrieben: Ach ja, dann sind wir in Hessen.
Zum groessten Teil Rheinland-Pfalz.
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Beitrag von TramPolin »

LugPaj @ 15 May 2007, 15:04 hat geschrieben: Zum groessten Teil Rheinland-Pfalz.
Ja, weiß ich schon, aber das mit dem Ebbelwei hat so gut gepasst.

Am anderen Endpunkt trinkt man richtigen Wein, aus Trauben, habe ich mir sagen lassen.

So schön die Idee mit dem Ebbelwoi-Express (frei nach dem Spätzle-Express) auch wäre, derzeit kräht leider kein "Hahn" danach.
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Beitrag von TramPolin »

LugPaj @ 15 May 2007, 15:02 hat geschrieben: Wichtig ist nur, wie hoch der Schuldenberg relativ zum Geldwert ist, nicht der absolute Betrag. Bereits dieses Jahr sollte der Schuldenberg relativ sinken, da die Inflation hoeher sein wird, als der Betrag um den die Schulden ansteigen. Somit hat das Schuldenzurueckzahlen bereits dieses Jahr begonnen.
Genial formuliert! :)

Ja, so rechnet man - absolut - steigende Schulden schön und schon wird eine Rückzahlung draus.

Auch wenn Du natürlich so gesehen vermutlich Recht hast, ich find's wirklich schön formuliert. Mal sehen, ob das mal ein Politiker klaut und dann brav in der Talkshow vorträgt, um die Erfolge der Regierung darzustellen.

Übrigens: Ich mein's ernst mit diesem Beitrag - keine Ironie...
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Beitrag von LugPaj »

Ja, stimmt aber ja auch so. Wenn man 0 Euro Neuverschuldung hat, hat man in Wahrheit wohl um die 2% (je nachdem wie hoch die Inflation ist) Schuldenabbau! Die absolute Summe ist da nun mal egal. Schliesslich ist es ja auch ein Unterschied, ob ich 1 Milliarde Euro oder Yen als Schulden habe. Das einzigste Kriterium ist der Geldwert.
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Beitrag von Antares »

Schön wärs ja, mit Nichtstun Schulden abbezahlen. Blöd nur, dass man sich das Geld meist bei vernünftigen, denkenden Menschen geliehen hat, die dafür Zinsen berechnen, und schwupps wird aus der Nicht-Neuverschuldung alias Schuldenverringerung eine Vergrößerung des Schuldenbergs. Angenommen, Ähdmund Stoiber hätte 10.000 € Privatkredit für eine Modell-Magnetschwebebahn aufgenommen, Zinsen 3 % p.a. Die Inflationsrate betrage 2%. Betrachtet man nur die Inflation, wären Ähdis 10.000 € ein Jahr später nur noch 9.800 € des Vorjahres wert. Nimmt man aber die Zinsen dazu, hat unser Dr. h.c. ein Jahr später 10.300 € Schulden, minus 2% Inflation macht das einen Wert der Schulden gemessen am Vorjahr von 10.094 € - nix mit schrumpfendem Schuldenberg. Und dass die Banken so intelligent sind, keine Verluste zu machen, davon kann man wohl ausgehen.

Desweiteren betrifft die Inflation ja nicht nur die Schulden, sondern auch die Einnahmen: Edis Verdienste als Ehrenvorsitzender des Chinchillazüchtervereins Hintertupfingen n.e.V. in Höhe von 1000 € jährlich sind ein Jahr später natürlich auch nur noch 980 € wert. Der Inflationseffekt hebt sich also ohnehin genau auf - sonst bräuchts ja auch nicht ständig höhere Gehälter, wenn zwar die Lebensmittelpreise jährlich zur Inflationskompensation steigen, aber die Löhne auf gleichem Wert blieben...

Wenn ich mich nicht irre, ihihihihi... ;)

(Achja: Nein, ich bin kein Rechtsanwalt, nein, ich studiere weder VWL noch BWL, nein, ich habe kaum wirtschaftliche Bildung - aber rechnen kann ich. Wenn gleich irgendwer um die Ecke kommt und mich belehren will, dass das eigentlich ganz anders läuft - bitte, aber immer schön das Thema im Auge behalten...)
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