Larry Laffer @ 7 Jun 2007, 22:23 hat geschrieben:Die sechs Stadler Tango, die jetzt für die U35 ausgeliefert werden, sind natürlich doppeltraktionsfähig, nicht nur untereinander, auch in Kombination mit den B-Wagen. Bestellt wurden sie für die Verlängerung der U35 zur Fachhochschule Bochum, diese Verlängerung wurde ebenfalls abgelehnt, aber auch für eine höhere Fahrzeugreserve. Die Bogestra besitzt 29 B-Wagen, von denen 28 ständig im Einsatz sind (wenn alle Züge in Doppeltraktion verkehren). Wenn einer in Reparatur ist, ein anderer hat vielleicht einen Defekt oder einen Verkehrsunfall (immerhin kreuzt die U35 an zwei Stellen niveaugleich den MIV), dann müssen einzelne Züge auch zur Hauptverkehrszeit in Einzeltraktion fahren. Auf der U35 wird die Lage dadurch entspannt.
Die Variobahnen haben mit Sicherheit eine Abschleppvorrichtung. Ich kann mir nicht vorstellen, daß man sich bei der Bogestra auf Fahrzeuge einläßt, die man nicht abschleppen kann. Was ist denn, wenn ein Fahrzeug nach einem Verkehrsunfall nicht mehr fahrbereit ist? Oder - wie Du sagtest - der Stromabnehmer kaputt ist. Auch wenn ich Dir diese Frage nicht beantworten kann, ich gehe fest davon aus. Und falls das nicht der Fall sein sollte, dann wären die Verantwortlichen bei der Bogestra im falschen Job.
Viele Leute meckern über die Bogestra, aber andererseits wird doch auch vieles gut erledigt. Das Problem ist sicherlich bedacht und gelöst worden. Na ja, irgendwann werden wir schon erfahren, wie es geht.
Was die U35 angeht, so scheint die Bogestra ein Problem zu haben, das dann hoffentlich mit den Tangos gelöst werden wird. Überraschend oft, bedenkt man, wie selten ich die U35 benutze, wird der Kurs nach Riemke Markt als Kurzzug gefahren. Eigentlich sollten tagsüber doch alle Kurse als Doppeltraktion fahren, oder?
Übrigens, auch wenn man es oft anders liest, hat die U35 tatsächlich vier Kreuzungspunkte. Zum einen sind natürlich die Wasserstraße und die Brenscheder Straße, aber da gibt es auch noch die Auf- und Abfahrten zum Nordhausenring. Wer da links abbiegt, kreuzt die Schienen, und das sind dann noch einmal zwei Punkte.
Es wird dauerhaft nur Kurzzüge geben. Allenfalls bei Großveranstaltungen im Ruhrstadion oder auf Schalke wird es anders aussehen. Aber dann muß man natürlich auch ausreichend Fahrzeuge haben. Wenn Dortmund auf Schalke spielt und zeitgleich Bayern in Bochum, dann muß man die Menschenmassen abfertigen können, und zwar auch dann, wenn man (um bei meinem Lieblingsbespiel zu bleiben) morgens zwei Verkehrsunfälle und mittags einen technischen Defekt hatte. Zwischen Gelsenkirchen Hbf und Arena kann man auf der 302 in Doppeltraktion fahren (in Richtung Bochum, gerade in Wattenscheid verkehrt die 302 als klassische Straßenbahn, da wären 60m-Züge im MIV wohl keine gute Idee), und auch zwischen dem Bochumer Hauptbahnhof und der Rampe Ruhrstadion müßte das möglich sein. Ein Problem ist, daß es am Ruhrstadion keine Wendeanlage gibt, sondern nur einen Gleiswechsel. Aber da sowohl die 302 als auch die 308 (und bei Bedarf 318) mit NF6D betrieben werden, die doppeltraktionsfähig sind, wird sich da wohl nichts ändern.
Soweit ich weiß, dürfen Schalke 04 und der VfL niemals zur selben Zeit ein Heimspiel haben. Die Bogestra könnte das Fahrgastaufkommen dann schlicht und einfach nicht mehr bewältigen. Also, entweder wirft sie Personal und Material nach Gelsenkirchen oder nach Bochum, aber niemals beides. Das letzte Auswärtsspiel von Schalke in Bochum hat wohl mal wieder gezeigt, wie problematisch das ist. Die 302 musste trotz normalem Betrieb durch Busse verstärkt werden. Die Straßenbahnen waren hauptsächlich auf der 308 im Einsatz.
Zum Stadionverkehr in Bochum kann ich sagen, dass Doppeltraktionen zwischen Bergmannsheil, vielleicht auch Schauspielhaus, und Ruhrstadion (oder tatsächlich schon RewirPower-Arena?) pendeln, außerdem kurze Verstärkungszüge zwischen Am Röderschacht und Stadion. Ich glaube, dass am Stadion gewendet wird, sicher bin ich mir aber nicht. Der dortige Bahnsteig ist übrigens recht schmal, aber dafür wenigstens ziemlich lang. 90-100 m müsste er schon haben. Die Strecke durch Wattenscheid ist sicherlich nicht doppeltraktionsfähig (Stromversorgung?), aber die Lage dürfte nicht das Hauptproblem sein. Wenn ich mir da die U78 und U79 in Düsseldorf anschaue - da halten Züge aus zwei bis drei Wagen mitten auf der Straße und fahren ihre Klapptrittstufen aus...
Die Verkehrshistorische Arbeitsgemeinschaft der Bogestra besitzt einen GT6 als Partybahn, ein weiterer GT6 ist als Schienenreinigungsfahrzeug nach wie vor in Betrieb. Für den Linienverkehr wären diese Fahrzeuge natürlich nicht mehr geeignet.
Wenn es tatsächlich eine Verstärkung der 310 zwischen Hoentrop und Laer geben sollte (was ja, angesichts der Tatsache, daß die 302 dort alle zehn Minuten wendet, fraglich ist), dann würden die aus der 301 frei werdenden M6 wohl zunächst dort eingesetzt werden, da die Endhaltestelle Hoentrop Kirche erst für Niederflurfahrzeuge umgebaut werden muß. Grundsätzlich ist es sicher wahrscheinlich, daß die Bogestra die frei werdenden M6 solange behält, solange auf der 310 noch welche fahren. Da es für diese Fahrzeuge keine Ersatzteile mehr gibt, eignen sich hervorragend zum Ausschlachten. Auch der Verkauf einzelner Komponenten an benachbarte Betriebe, die ebenfalls noch Fahrzeuge vom Typ M betreiben, wäre denkbar. Sie irgendwann als Entwicklungshilfe ins Ausland zu geben, wäre sicherlich immer noch besser als die Fahrzeuge in der Schrottpresse enden zu lassen. Und eins wird sich die VHAG vermutlich schnappen.
Höntrop Kirche dürfte für die NF6D geeignet sein, solange sich nicht zwei dort begegnen müssen. Ohne Umbau also keinen 10-Minuten-Takt mit langen Fahrzeugen...
Ich bezog mich übrigens nicht auf die GT6-Wagen, die noch in Bochum stehen, sondern auf jeden, die nach Rumänien oder andere Länder verkauft wurden.
Die eingleisige Wendeanlage wurde bislang nur von der 318 alle zwanzig Minuten genutzt. Jetzt kommt alle zehn Minuten die 306 dazu, das kann tatsächlich knapp werden. Eine zweigleisige Wendeanlage wäre da sicher besser, aber als der Tunnel in den 70er Jahren konzipiert wurde, da ging niemand davon aus, daß dort meterspurige Linien enden werden, ein Ausbau des Tunnels wäre jetzt sicher nicht mehr möglich (es hätte ja keinen Zweck, wenn man ihn monatelang sperren müßte), auch aus diesem Grund wäre es eine gute Idee, die 306 zum Ruhrpark zu verlängern. Die eingleisige Wendeanlage im zweiten Kellergeschoß wäre dann wieder der 318 vorbehalten. Und wenn die im Zehnminutentakt verkehren sollte, spätestens dann ist Feierabend. Da macht nicht nur die eingleisige Strecke in Dahlhausen einen Strich durch die Rechnung, sondern auch die Wendeanlage unter dem Bochumer Hauptbahnhof. Das wäre nämlich im Hinblick auf einen möglichst störungsfreien Betrieb nicht mehr zu verantworten.
Auch in der inzwischen stillgelegten eingleisigen Wendeanlage Buddenbergplatz wendeten alle zehn Minuten die 306 und zusätzlich alle zwanzig Minuten die 302. Allerdings hatte man dort auch nicht den Druck, die Gleise möglichst schnell für die ebenfalls alle zehn Minuten verkehrende 308 freizumachen. Ich denke, die 306 zu verlängern und die 318 alle zehn Minuten unter dem Hauptbahnhof enden zu lassen (oder beide Linien abwechselnd zum Ruhrpark fahren zu lassen), das wäre eine gute Sache.
Ich frage mich, ob in der Wendeanlage Platz wäre für 60 m Bahn? Oder reicht es gerade mal für die 50 m, die zur Zeit dort abgestellt werden müssen? Was natürlich gegen einen 10-Minuten-Takt der 318 spricht, dürfte das Ende der Strecke in Gerthe sein. Einen 5-Minuten-Takt packt die vermutlich nicht.
Ich hatte da übrigens schon mal die Idee, in der HVZ die Linie 318 einen fliegenden Linienwechsel durchführen zu lassen und dann als Linie 316, die es meines Erachtens zur Zeit nicht gibt, die 306 Richtung Harpen zu verstärken. Selbst wenn das nur alle 20 Minuten geschehen würde, bekäme man einen ordentlichen Takt zusammen, so wie heute zwischen Linden Mitte und Hbf oder Laer Mitte und Wattenscheider Straße. In der Schwachverkehrszeit könnte man die Linie 316 dann ja immer noch einstellen und wie heute die 318 nach Gerthe schicken. Für die Fahrgäste Richtung Gerthe würde sich zumindest nichts verschlechtern.