Frage zu Bremsstellungen in Frankreich

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jadefalcon
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Beitrag von jadefalcon »

Moin ;) ...

Vielleicht weiß einer der Auslandsexperten das ja: Bei französischen Loks, v.a. etwas älteren Baujahres, sind als Bremsstellungen meist nur "M" und "V" angeschrieben. Ersteres dürfte G ("marchandises" 'Güter') entsprechen, aber bei letzterem bin ich nicht sicher - es müsste P ("voyageurs" 'Personen (-zug)') entsprechen, denke ich?

Danke :) .
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Beitrag von 143 094-1 »

Da wäre ein Blick auf den Bremsstellungswechsel hilfreich.
Wenn man die RIC-Stellung kennt, kann man sich den Rest herleiten: Links von der RIC-Stellung ist die weniger wirksame Bremsstellung, also G, rechts davon sind die wirksameren Bremsstellungen, also R und R+Mg.

Ansonsten denke ich dass du mit deiner Vermutung recht hast. Frankreich ist bahnmäßig überhaupt nicht mein Fall, wir haben hier sicher kompetentere Leute, die das wissen.
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jadefalcon
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Beitrag von jadefalcon »

Plochinger @ 22 Jun 2007, 20:15 hat geschrieben:Da wäre ein Blick auf den Bremsstellungswechsel hilfreich.
Wenn man die RIC-Stellung kennt, kann man sich den Rest herleiten: Links von der RIC-Stellung ist die weniger wirksame Bremsstellung, also G, rechts davon sind die wirksameren Bremsstellungen, also R und R+Mg.
Also verstehe ich dich (indirekt) richtig, dass die RIC-Regeln nur G und P kennen?

Wie die Bremsstellungswechsel bei den fraglichen Baureihen aussehen, weiß ich leider nicht :( .
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Beitrag von 143 094-1 »

jadefalcon @ 22 Jun 2007, 20:21 hat geschrieben: Also verstehe ich dich (indirekt) richtig, dass die RIC-Regeln nur G und P kennen?
Nicht ganz.
Es ist festgelegt, dass die RIC-Stellung von der Wirksamkeit usw. dem entspricht, was bei uns "P" ist.
Der Bremsstellungswechsel ist so aufgebaut, dass die Wirksamkeit von links nach rechts steigt. D. h., wenn eine Bremsstellung links von der RIC vorhanden ist, muss das zwangsläufig G sein. Genauso müssen die Bremsstellungen rechts davon wirksamer sein als RIC, folglich R und R+Mg bei Wagen.

So kann man sich auch leicht ausländische Bremsstellungswechsel begreifbar machen. Denn eine ausländische Bahn mag ihre Bremsstellungen "Q" und "Y" nennen, aber wenn der Wagen den RIC-Bedingungen entspricht, wird sich auch der Bremsstellungswechsel nach diesen Vorgaben aufbauen.

Mal sehn, ob ich ein geeignetes Bild zur Erläuterung habe.

Edit: Bilder eingefügt
Bild
Lastwechsel und Bremsstellungswechsel eines polnischen Kesselwagens (aus der Zeit, wo ich mich noch mit Güterwagen beschäftigt hab B) )
Mit den alten Methoden (Kugelgriff, Kurbelgriff) ist auch mit ausländischen Beschriftungen klar, was was ist (RIC sei dank).
Wirksamkeit steigt von links nach rechts, somit ist "T" die weniger wirksame und "O" die wirksamere Bremsstellung, zu vergleichen mit "G" und "P".

Bild
Bremsstellungswechsel des lieben Bimz 264:

Mitte die RIC-Stellung (P), rechts davon die wirksameren Stellungen (R und R+Mg), links davon die weniger wirksame (G). Wäre so auch ohne Beschriftung klar ;)
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Beitrag von BW Frankfurt 1 »

jadefalcon @ 22 Jun 2007, 20:09 hat geschrieben: Bei französischen Loks, v.a. etwas älteren Baujahres, sind als Bremsstellungen meist nur "M" und "V" angeschrieben. Ersteres dürfte G ("marchandises" 'Güter') entsprechen, aber bei letzterem bin ich nicht sicher - es müsste P ("voyageurs" 'Personen (-zug)') entsprechen, denke ich?
Das was du denkst meine ich ziemlich sicher sogar! So ist es am einfachsten sich eine ähnliche alte Deutsche Lokomotive anzuschauen! Wie nehmen hier das beispiel der Baureihe 141 diese hat die Bremsanschrift KE-GP mZ also auch nur die Bremsstellungen G und P ! Und zum Plochinger sei gesagt bei Lokomotiven befinden sich die Bremsstellungswechsel soweit mir bekannt immer im Maschinenraum und sind nicht immer so schön beschriftet wie auf deinen fotos wie z.b. bei der BR 110 wo man wissen muß wo G und wo R ist! Auch noch als interessantes detail sei erwähnt das die Bremsstellung R Rot von Deutschen Wagen in Frankreich nicht angerechnet werden darf! Die Franzosen kennen nur R weiß und Rechnen auch nur dieses an da es sich bei R rot um ein Prozentuell errechnetes Bremsgewicht handelt!
Matthias1044
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Beitrag von Matthias1044 »

Und zum Plochinger sei gesagt bei Lokomotiven befinden sich die Bremsstellungswechsel soweit mir bekannt immer im Maschinenraum
Nicht immer. Zum Beispiel bei den Baureihen 182/1016/1116 etc. sowie der BR 101 befinden sich der Bremsstellungswechsel im Führerraum 1. Bei den Loks der BR 232 Familie befindet sich der Bremsstellungswechsel außerhalb der Lok zwischen den Drehgestellen.
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Beitrag von drehgestell »

jadefalcon @ 22 Jun 2007, 20:09 hat geschrieben: Moin ;) ...

Vielleicht weiß einer der Auslandsexperten das ja: Bei französischen Loks, v.a. etwas älteren Baujahres, sind als Bremsstellungen meist nur "M" und "V" angeschrieben. Ersteres dürfte G ("marchandises" 'Güter') entsprechen, aber bei letzterem bin ich nicht sicher - es müsste P ("voyageurs" 'Personen (-zug)') entsprechen, denke ich?

Danke :) .
Hallo!

Falls sich in dem Rahmen einer für die Übersetzungen interessiert:
V steht für "Voyageurs", also Reisezüge

Hinter den von Plochinger erwähnten Kürzeln verbirgt sich
T für "towarowy", also Güter(-zug)
O für "osobowy" = Personen(-zug)

Gedanklich muss man sich noch das Wort "Zug" ind er Landessprache hinzudenken, da V,T und O hier nur als Adjektive fungieren.
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Beitrag von 143 094-1 »

T für "towarowy", also Güter(-zug)
Klingt wie "Tohuwabohu", was wohl für die polnischen Güterzüge meist zutrifft ;)

Was die Bremsstellungswechsel bei Lokomotiven angeht: Darüber habe ich mir schlicht und einfach nie Gedanken gemacht, wie der aussieht. Mir reichts bis jetzt voll und ganz zu wissen, wie der Wagenzug einzustellen ist, der Rest interessiert mich einfach net. ;)
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Beitrag von drehgestell »

Plochinger @ 24 Jun 2007, 01:06 hat geschrieben: Was die Bremsstellungswechsel bei Lokomotiven angeht: Darüber habe ich mir schlicht und einfach nie Gedanken gemacht, wie der aussieht.
Interessant in dem Zusammenhang mag vielleicht meine letzte Sichtung einer französischen Lok in Paris Gare de Lyon sein, die BB 88511 der SNCF hat den Bremsstellungswechsel anscheinend aussen (!), man konnte an der Seite die Buchstaben "V" und "M" erblicken, die Anzeige (scheint mechanisch zu sein), per metallenem Pfeil, zeigte auf "M".
MfG, drehgestell

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Beitrag von Stef »

BW Frankfurt 1 @ 23 Jun 2007, 06:11 hat geschrieben: Und zum Plochinger sei gesagt bei Lokomotiven befinden sich die Bremsstellungswechsel soweit mir bekannt immer im Maschinenraum und sind nicht immer so schön beschriftet wie auf deinen fotos wie z.b. bei der BR 110 wo man wissen muß wo G und wo R ist!
Was habt ihr denn für 110er? Auf denen, die ich kenne, ist alles ziemlich ordentlich beschriftet.
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Beitrag von BW Frankfurt 1 »

Matthias1044 @ 24 Jun 2007, 00:01 hat geschrieben: Nicht immer. Zum Beispiel bei den Baureihen 182/1016/1116 etc. sowie der BR 101 befinden sich der Bremsstellungswechsel im Führerraum 1. Bei den Loks der BR 232 Familie befindet sich der Bremsstellungswechsel außerhalb der Lok zwischen den Drehgestellen.
Ok vieleicht hätte ich Formulieren sollen das ich sie nur innerhalb der Lok kenne und nicht ausserhalb! Das mit der 232 war mir nicht bekannt fahre auch keinen diesel! @ Stef die 140 und 110 die ich kenne sind nicht beschriftet dann ist das bei euch ja eine Vorzeige 110er ;) Aber mal im ernst wer nen Prüfungsnachweis über die 110er besitzt, für den sollte der Bremsstellungswechsel auch ohne beschriftung kein Problem darstellen!
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Beitrag von Stef »

@BwFrankfurt1: Eure Karren waren ja schon immer die grottigsten... *duckundwech* :D
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Beitrag von BW Frankfurt 1 »

Stef @ 25 Jun 2007, 12:05 hat geschrieben: @BwFrankfurt1: Eure Karren waren ja schon immer die grottigsten... *duckundwech* :D
Ich weiß ja nicht in welchem BW oder besser in welchem Mobility Lokomotion Standort du bist aber ich kann dir X BW´s nennen wogegen unsere maschinen Gold wert sind!
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