Streiks bei der Deutschen Bahn 2007/2008

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ET 423
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Beitrag von ET 423 »

FloSch @ 29 Jun 2007, 08:45 hat geschrieben: Na ja, jetzt übertreib nicht gleich. Eisenbahner sind nicht allzu üppig bezahlt, aber selbst im Gastro-Bereich liegt man deutlich über dem Hartz IV-Satz.
Nein. Man liegt zwar eventuell noch um paar hundert Euros (so 200EUR) über Hartz IV, muß dafür aber viel und lange arbeiten, elendige Dienstzeiten, überlange Schichten, ständig auf den Beinen, Pausen im Zug, die somit keine sind, usw.. Wer über DB Sklavenhandel dann noch bei Gastro arbeitet und somit nicht festangestellt bei Gastro ist, der verdient u.U. wirklich weniger als Hartz IV, da hier DB Sklavenarbeit noch kräftig von deinem Gehalt abschöpft.

Ergo: FPTV JETZT und Streiks, bis sich die Balken biegen und die Räder an den Schienen festrosten!
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Bat
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Beitrag von Bat »

Rohrbacher @ 28 Jun 2007, 23:04 hat geschrieben: Ich bin bereit. Ab nächster Woche hab' ich'n Auto...
Wahrscheinlich ein 12-Zylinder-Diesel mit 8 l Hubraum, weil der bei 160 km/h nur ganz wenig braucht, weil er ja sonst auch 250 km/h fahren könnte! :P :P :P :lol:

Aber jetzt mal ernst:

Wichtig ist irgendwie jeder Beruf, beim Lokführer fällt es nur halt besonders in's Gewicht, wenn der Job nicht zu 100% erfüllt wird. Das gilt aber bei Krankenschwestern auch. Oder bei Kita-Erziehern. Oder, oder, oder... ! Wenn der Kaufmann im Büro mal eine Zahl verdreht, ist das ärgerlich und u.U. kostenintensiv. Wenn der Lokführer mal eine Zahl verdreht ist das u.U. tödlich.
Aber um die Verantwortung meines Wunschberufes wusste ich vorher!
Was mich ärgert, ist der Umgang der Bahn mit ihren Mitarbeitern im Allgemeinen.
Manchmal habe ich den Eindruck, daß "oben" keiner Ahnung hat, wie Aufwändig Transport in diesen Größenordnungen wirklich ist. Da kann man sicherlich nicht alle Tätigkeiten einer reinen Kosten-Nutzen-Rechnung unterwerfen. (siehe Bismarck-Zitat)

Hier ist aber auch die Politik in der Verantwortung. Wenn die Ausschreibungen nur nach der Geiz-ist-geil Methode entschieden werden, unterstützt die Politik natürlich auch Billiglöhne.
Hier müssen sich die Ministerien schon fragen lassen, was ihnen so ein sicherer Bahnbetrieb wert ist.

Der Lokführer sollte ein geschützter Beruf sein, denke ich.
Bezahlung nach festem Standard, egal bei welcher Firma!
Das ganze nach staatlich überwachten Empfehlungen, denn überwacht werde ich in meiner Tätigkeit ja vom EBA sowieso schon. Dann können die auch gleich eine Lohn-Empfehlung für den Beruf Lokführer herausgeben.

Mein Gehalt liegt, real gesehen, immer noch nicht bei 100%.
Und ich arbeite im effektivsten Regionalbereich des Landes.
Die Summe daraus könnt Ihr Euch selber bilden!
Willkommen in meiner Welt. Hier wird einem immer mehr Tätigkeit in immer kürzerer Zeit aufgebürdet.
Gleichzeitig darf man sich dann bei den Reisenden für alle Probleme der Bahn entschuldigen.
Und vom Status her ist man eben der "Fahrer"!
Und der Chef sagt, mit Schulterzucken: "Sind se froh, daß se'n Job hamm!!!

Da das allen Personalen der Bahn so ergeht, ist jetzt die Kotzgrenze erreicht.
Da sich die 3 Gewerkschaften aber nicht grün sind, machen wir's halt alleine!

FPTV für das Fahrpersonal. Soziale Dienstpläne. Ausgleich der Reallohnverluste.

Alle die mir jetzt mitteilen möchten, daß sie mich für einen arroganten, erpresserischen, dummen, nichtskönnenden, wirtschaftlich ahnungslosen, verantwortungslosen, Idioten halten, mögen das bitte per PM tun, damit dieses Thema nicht gesperrt wird.
Dafür Danke.

mit erhobener Faust

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Beitrag von Elch »

ET 423 @ 29 Jun 2007, 09:02 hat geschrieben: Ergo: FPTV JETZT und Streiks, bis sich die Balken biegen und die Räder an den Schienen festrosten!
Danke.... Das heißt für mich für jeden Tag S-bahn-M-Streik 40-50€ für n'en Mietwagen.

Für Streiks (egal wo) habe ich Null Verständnis.
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FloSch
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Beitrag von FloSch »

ET 423 @ 29 Jun 2007, 09:02 hat geschrieben: Ergo: FPTV JETZT und Streiks, bis sich die Balken biegen und die Räder an den Schienen festrosten!
Na ja, ganz so ausführlich muss der Streik nicht sein. Ich - wie auch viele andere - bin darauf angewiesen, dass ich mit ÖPNV fahren kann. Ich bin zwar dank MVG in der Lage, einen S-Bahn-Ausfall einigermaßen zu kompensieren, aber wirkliche Freudensprünge mach ich deswegen nicht.

Ich kann die Hintergründe des Streiks durchaus verstehen, ich weiß, was ein Lokführer verdient. Nur zweifle ich irgendwie dran, ob die Ziele des FPTV nicht etwas zu hoch gesteckt sind.. Das ist normal, die Verhandlungsposition wäre mies, wenn man weniger fordern würde. Ich vermute allerdings, das irgendwas in der Mitte rauskommen dürfte...
Aber bitte keinen Dauerstreik, dafür hat dann die Bevölkerung irgendwann auch kein Verständnis mehr. Für überschaubare Streiks hingegen meist schon. Wenn's aber zu lang dauert, verspielt man sich alle Sympathien, die man hat.
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Beitrag von ET 423 »

Elch @ 29 Jun 2007, 09:12 hat geschrieben: Danke....
Bitte.
Das heißt für mich für jeden Tag S-bahn-M-Streik 40-50€ für n'en Mietwagen.
Bedank dich bei Chefetagen und Vorständen, die sich selber mit zwei bis dreistelligen prozentualen Gehaltserhöhungen die Taschen füllen , sich mit Milliarden Euros an Gewinnen jährlich schmücken, zu keinen Verhandlungen über anständige Lohnerhöhungen bereit sind und uns mit 50EUR mtl. Prämie abspeisen, die 1. voll versteuert wird und die davor vom Reallohn abgezogen wurde; Rechenbeispiel: Vor der letzten Tarifrunde verdiente ein Tf 2000EUR brutto, dann zog man 50EUR ab und zahlte 50EUR wieder dazu (die aber wg. Prämiensystem anders besteuert werden) und verkauft das Ganze als Gewinnbeteiligung und Lohnerhöhung. Wer sich hier nicht verarscht vorkommt, hat eine lange Leitung...
Für Streiks (egal wo) habe ich Null Verständnis.
Tja, solange man selber nicht streiken muß, um endlich mal gehört zu werden und um eine anständige Bezahlung zu erkämpfen, lassen sich solche inhaltslosen Platitüden gut klopfen, habe ich vollstes Verständnis für...
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Beitrag von Bat »

@FloSch


Tut mir Leid für Dich.

Diesmal: Keine Gnade, keine Spielerei, kein Abservieren!

Und wenn ich zu Weihnachten noch streiken muss ... !

Sympathien sind mir diesmal egal. Es geht um mein Überleben!
Und daran hängt meine Familie!

Und Du möchtest nicht erleben, was ich alles mache um meine Familie zu schützen! :angry:
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Beitrag von ET 423 »

@FloSch: Die Ziele des FPTV sind nicht zu hoch gesteckt. Es geht ja nicht darum, bei jeder Tarifverhandlung gleich mal eben so viel mehr zu fordern. Es geht hier um dieses eine Mal, um endlich mal vom Lohnniveau wieder zuzulegen. Die letzten 15 Jahre etwa ist das Gehalt nicht mehr geworden, aber die uns allseits bekannte Inflation hingegen gibt es jedes Jahr, mal mehr, mal weniger schlimm. Die Verantwortung und die Aufgaben wurden (viel) mehr, die Belastung durch den Schichtdienst wird immer mehr (gerade bei Betrieben, die viel nachts fahren, e.g. Cargo & S-Bahn), etc.. Wäre ich nicht meinerseits vorhin aus der Nachtschicht zurückgekehrt, könnte ich wohl noch mehr Beispiele listen, aber ich belasse es mal bei diesen paar.
Angemessen bezahlt kann das hier schon, vor allem vor dem Auge der Verantwortung, doch niemals sein, daß man ohne Zulagen in LSK I nur mit rund 1100-1200EUR netto nach Hause geht? :mellow: Da verdient jeder ungelernte Hilfsarbeiter mehr :wacko:

Daß natürlich die Fahrgäste für längere Streiks kein Verständnis haben werden, ist mir klar, sieht man ja schon an so paar Leuten hier im Forum ganz anschaulich. Das liegt wohl auch daran, daß die Allermeisten nicht wissen, wie viel wir wirklich verdienen. Es ist natürlich logisch, daß der Arbeitgeber immer wieder in der Öffentlichkeitsarbeit etwas flunkert und von Gehaltserhöhungen und Gewinnbeteiligungen erzählt, die nicht stattfanden. Unterhält man sich so mit Fahrgästen, dann denken die alle, wir verdienen uns da den goldenen Ar*** da vorne. Das ist zwar schmeichelhaft, aber entspricht leider nicht der Realität; zwei Beispiele: Eine Frau meinte auf meine Frage hin, ich ginge so mit 4000EUR netto nach Hause. Da meinte ich nur "nicht mal in D-Mark". Ein anderer Mann meinte "ja so 2500EUR netto?" und ich meinte "ja, das wäre schön, aber selbst mit einem zulagenreichen Monat und Weihnachtsgeld komme ich da nur sehr schwer ran...

/edit: Nen Buchstaben verkauft und nen anderen hinzugekauft.
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FloSch
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Beitrag von FloSch »

Ich seh eure Argumente durchaus ein, mich braucht ihr nicht überzeugen :-D
Streiks bis Weihnachten wünsch ich allerdings keinem von uns...

Wenn ich mich allerdings in die Arbeitgeberseite versetze, würde ich wohl einen Teufel tun und widerspruchslos den FPTV akzeptieren, dafür würde mir der zu sehr die Bilanzen stören (ich wiederhol's: nicht meine Meinung, aber das wird von der anderen Seite ein Argument sein). Daher wird wohl am Ende irgendein mehr oder weniger tragbarer Kompromiss (wir erinnern uns an den aktuellen Telekom-Kompromiss...) rauskommen. Ich wünsch euch, dass er wenigstens überwiegend zu euren Gunsten ausfällt.

Ein Problem bei den Bahnmitarbeitern ist die Zersplitterung in mehrere Gewerkschaften, die sich irgendwie auch absolut nicht leiden können und sich eher noch bekämpfen anstatt an einem Strang zu ziehen. Deswegen hab ich auch so meine Zweifel, ob der Streik zum gewünschten Erfolg führen wird.


Was Gehaltsvorstellungen angeht:
das ist glaub ich ein psychologisches Problem, dass sich jeder grundsätzlich unterbezahlt vorkommt und immer vermutet, dass andere Berufe deutlich mehr verdienen. Dieses Vorurteil trifft mich auch jedes Mal aufs neue, da gemeinhin die Löhne in der IT-Branche in den Himmel geschätzt werden.
Wenn man dann die tatsächliche Lohnabrechnung mal anschaut, stellt man oft ernüchtert fest, dass das doch nicht so viel ist...
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Beitrag von Elch »

Bat @ 29 Jun 2007, 09:36 hat geschrieben:[...]
Sympathien sind mir diesmal egal. Es geht um mein Überleben!
Und daran hängt meine Familie!
[...]
...nur daß Streiks ohne Symathien in der Öffentlichkeit meist nicht unbedingt das gewünschte Ergebnis bringen. Das hat sich schon beim erfolglosen Kampf der IG Metall in Ostdeutschland für die 35-Stunden Woche gezeigt.
Und die Wahrscheinlichkeit daß die Symathie in der Öffentlich keit zumindest bei längeren Streiks wegbricht wüde ich mal auf 100% einschätzen.

Ich weiß nicht so genau was man als TF verdient, ich tippe mal auf Irgendwas um die 2000 EUR bis 2500 EUR brutto. Und so schlecht ist das nun auch wieder nicht auch wenn ich weiß wie teuer München ist. Wenn ich mir anschaue, was die Zeitarbeiter, die mein Brötchengeber neuerdings beschäftigt, verdienen könnte man es sogar als "fürstlich" bezeichnen. Aber das ist eigentlich ein anderes Problem.... <_<
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Beitrag von Elch »

ET 423 @ 29 Jun 2007, 09:36 hat geschrieben:[...]doch niemals sein, daß man ohne Zulagen in LSK I nur mit rund 1100-1200EUR netto nach Hause geht? :mellow: Da verdient jeder ungelernte Hilfsarbeiter mehr :wacko: [...]
Nö, bei uns gibt es Zeitarbeiter die gehen bei einer 45-Stunden Woche mit dieser Summe brutto nach Hause
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Beitrag von Elch »

FloSch @ 29 Jun 2007, 09:48 hat geschrieben: Wenn ich mich allerdings in die Arbeitgeberseite versetze, würde ich wohl einen Teufel tun und widerspruchslos den FPTV akzeptieren, dafür würde mir der zu sehr die Bilanzen stören (ich wiederhol's: nicht meine Meinung, aber das wird von der anderen Seite ein Argument sein). Daher wird wohl am Ende irgendein mehr oder weniger tragbarer Kompromiss (wir erinnern uns an den aktuellen Telekom-Kompromiss...) rauskommen. Ich wünsch euch, dass er wenigstens überwiegend zu euren Gunsten ausfällt.
Hinzu kommt auch noch, daß sehr starke Lohnerhöhungen wohl auch alle Fahrgäste in Form überproportional steigender Fahrpreise betreffen würde.
Was gefragt ist ist einfach ein Abschluß mit Augenmaß. Und der dürfte wohl irgendwo im Bereich zwischen 3% und 5% zu finden sein. Alles was drüber liegt erhöht nur die Gefahr des Aufkommens einer massiven Lohn-Preis-Spirale unter der wir alle mit der dann hohen Inflation zu leiden hätten.
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Beitrag von VT 609 »

Elch @ 29 Jun 2007, 11:05 hat geschrieben: Ich weiß nicht so genau was man als TF verdient, ich tippe mal auf Irgendwas um die 2000 EUR bis 2500 EUR brutto.
Da dürftest du dich nach oben verschätzt haben. ET 423 hat geschrieben:
ET 423 @ 29 Jun 2007, 09:36 hat geschrieben:Angemessen bezahlt kann das hier schon, vor allem vor dem Auge der Verantwortung, doch niemals sein, daß man ohne Zulagen in LSK I nur mit rund 1100-1200EUR netto nach Hause geht?
Für die Verantwortung, die ein Tf hat, und die Leistung, die er erbringen muß (völlig unregelmäßige Dienstzeiten, Schichten von bis zu 12 Stunden...), ist das extrem wenig. Daher habe ich vollstes Verständnis für die Streiks und die Forderungen der GDL.
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Beitrag von ALK »

ET 423 @ 29 Jun 2007, 09:36 hat geschrieben: Die letzten 15 Jahre etwa ist das Gehalt nicht mehr geworden, aber die uns allseits bekannte Inflation hingegen gibt es jedes Jahr, mal mehr, mal weniger schlimm.
Wenn du die Reallohnverluste aufführst, dann zeige doch bitte auch gleich auf in welchen Branchen es dieselben nicht gibt?
Angemessen bezahlt kann das hier schon, vor allem vor dem Auge der Verantwortung, doch niemals sein, daß man ohne Zulagen in LSK I nur mit rund 1100-1200EUR netto nach Hause geht? Da verdient jeder ungelernte Hilfsarbeiter mehr
Ich habe ja kein Problem mit vergleichen, aber dann schreibe hier bitte auch das du mit durchschnittlichen Zulagen auf 1600 - 1800€ netto kommst. Nur als vergleich, ein ausgelernter Elektroinstallateur verdient in deutschland laut Lohnspiegel 1700€ Brutto. Man kann sich ja die Hilfsarbeiter Jobs raussuchen, aber belastbar sollte das dann auch sein. 1100 - 1200 € ist ein ganz normaler Facharbeiter Lohn, die besonderen Arbeitsbedingungen des Lokführers werden ja durch die Zulagen ausgeglichen. Klar habe ich leicht reden weil ich ein paar Euro mehr verdiene, aber sagt doch einfach die Tf bei TXL, SBB Cargo und so weiter bekommen auch 2000€ Netto, das wollen wir auch. Ich möchte hier nicht bestreiten das Maurer, Zimmerleute oder auch Gerüstbauer mehr verdienen, aber die direkte Konkurenz liegt auf der Straße und da bekommt ein Berufskraftfahrer bei 40h Woche auf nichtmal 1500€ brutto (0-5Jahre Berufserfahrung), ohne Zulagen.
Daß natürlich die Fahrgäste für längere Streiks kein Verständnis haben werden, ist mir klar, sieht man ja schon an so paar Leuten hier im Forum ganz anschaulich. Das liegt wohl auch daran, daß die Allermeisten nicht wissen, wie viel wir wirklich verdienen. Es ist natürlich logisch, daß der Arbeitgeber immer wieder in der Öffentlichkeitsarbeit etwas flunkert und von Gehaltserhöhungen und Gewinnbeteiligungen erzählt, die nicht stattfanden. Unterhält man sich so mit Fahrgästen, dann denken die alle, wir verdienen uns da den goldenen Ar*** da vorne. Das ist zwar schmeichelhaft, aber entspricht leider nicht der Realität; zwei Beispiele: Eine Frau meinte auf meine Frage hin, ich ginge so mit 4000EUR netto nach Hause. Da meinte ich nur "nicht mal in D-Mark". Ein anderer Mann meinte "ja so 2500EUR netto?" und ich meinte "ja, das wäre schön, aber selbst mit einem zulagenreichen Monat und Weihnachtsgeld komme ich da nur sehr schwer ran...
Tja wenn die Leute so falsch über das Gehalt informiert sind braucht man sich aber nicht wundern das den Leuten 30% als ein bisschen viel vorkommt. Wenn man von Seiten der GDL sagen würde, unser Leute verdienen jetzt xy€, dazu kommt x und y an Zulagen am Ende sind se bei 1800€ netto. Wir wollen jetzt diese und diese Zulage streichen das Gesamtgehalt um soviel anheben, dass wir am ende auf 2000€ Netto kommen, würde die Akzeptanz von Streiks wahrscheinlich viel höher sein. So Lässt die GDL aber in allen Medien die 30% unwiedersprochen stehen und damit sinkt die Akzeptanz. Zu guter letzt wird, falls er überhaupt kommt, natürlich auch der Fahrpersonaltarivfertrag nicht 1:1 umgesetzt, aber das wird man dann ja sehen! Ich schätze mit einem Einstiegsgehalt von brutto 2000 - 2100€ (ohne gesetzliche Zulagen) wäre man schon nicht so schlecht dabei.
Mfg ALK
Streiks bitte erst nach 8Uhr! ;)
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

ALK @ 29 Jun 2007, 16:33 hat geschrieben: Ich habe ja kein Problem mit vergleichen, aber dann schreibe hier bitte auch das du mit durchschnittlichen Zulagen auf 1600 - 1800€ netto kommst.
Möchte mal wissen woher du diese Zahlen hast und du so sicher bist?
Ich hatte in diesem Jahr noch keinen Monat, in dem auf meinem Lohnzettel als zweite Zahl mehr als eine 5 stand. Ach nee, jetzt lüge ich. Im Juni waren es jetzt etwas mehr. Da waren die 400€ brutto Urlaubsgeld dabei.
Also bis zu 1900€ oder auch mal 2000€ netto hatte ich zuletzt 2004 und 2005. Da waren die ganzen Bauarbeiten, ich hatte ca 70% Nachtschichtanteil und hab Überstunden massenhaft gemacht.
Nur als vergleich, ein ausgelernter Elektroinstallateur verdient in deutschland laut Lohnspiegel 1700€ Brutto.
Sowas kannst du getrost vergessen! Diese Lohnspiegel sind Angaben von Industriearbeitern! Ich hatte als Elektroinstallateur 1998 ausgelernt. Als Lohn erhielt ich umgerechnet ca 900€! Das ist zwar schon etwa 9 Jahre her, aber ich glaube nicht, daß sich in dieser Zeit die Entlohnung fast verdoppelt hat.
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Theo
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Beitrag von Theo »

QUOTE (FloSch @ 29 Jun 2007, 08:45)
Na ja, jetzt übertreib nicht gleich. Eisenbahner sind nicht allzu üppig bezahlt, aber selbst im Gastro-Bereich liegt man deutlich über dem Hartz IV-Satz.

Nein. Man liegt zwar eventuell noch um paar hundert Euros (so 200EUR) über Hartz IV, muß dafür aber viel und lange arbeiten, elendige Dienstzeiten, überlange Schichten, ständig auf den Beinen, Pausen im Zug, die somit keine sind, usw.. Wer über DB Sklavenhandel dann noch bei Gastro arbeitet und somit nicht festangestellt bei Gastro ist, der verdient u.U. wirklich weniger als Hartz IV, da hier DB Sklavenarbeit noch kräftig von deinem Gehalt abschöpft.

Ergo: FPTV JETZT und Streiks, bis sich die Balken biegen und die Räder an den Schienen festrosten!
Dann noch ca. 350 € für Sprittgeld jeden Monat ausgeben um überhaupt seinen Arbeitsort zu erreichen und dafür tgl. mindestens 4 Stunden Zeit zusätzlich aufbringen.
Wer lebt nun besser?

Im übrigen sind die Nebenbezüge nicht mal sicher.
Da wir bei uns in der Einsatzstelle auch jede Menge Warmhalter/ Vorbereiter-Schichten machen müssen bzw. auch noch die Drehscheibe bedienen müssen, haben wir jede Menge Schichten in denen es nix an Nebenbezügen gibt.

Wenn man den Diensteinteiler mal :huh: verärgert hast und er dir in einem Monat sehr viele solcher Schichten zuweist, dann gehst du evtl. mit weniger als Hartz4 nach hause.
Auf den Punkt gebracht: der Lohn wird weniger aber die Ausgaben um diesen zu bekommen bleiben oder steigen sogar (siehe die steigenden Sprittpreise). Oder soll ich tgl. 160 km mit dem Fahrrad zurücklegen? ÖPNV kann man in unserer Gegend zu unseren Dienstzeiten vergessen.
Und nun sage blos keiner was von Lohnsteuerjahresausgleich. Der ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Hatte Vergessen zu erwähnen, daß auch noch 2 Durchsichten für den PKW im Jahr fällig werden.


MfG. Theo
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Beitrag von Zeuge eines Quietschi' »

ACHTUNG ARBEITGEBER: Die Friedenspflicht endet in spätestens 24 Stunden. Danach ist Schicht im Schacht.
Die Lokführer sind dem Kampf gewappnet, unterschätzt uns nicht, sonst stehen die Räder still.
Signatur musste verändert werden. Danke VT609

GDL (Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer) Homepage

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Beitrag von Elch »

VT 609 @ 29 Jun 2007, 13:52 hat geschrieben:Da dürftest du dich nach oben verschätzt haben. ET 423 hat geschrieben:
[...]
wohlgemerkt 1100-1200€ ohne Zulagen. Doch irgendwelche Zulagen wird wohl jeder haben... Seinen es nun Schicht, Spät- Sonntags- oder Nachtzulagen. Und Zumindest von Nacht- und Sonntagszulagen bleibt so einiges mehr netto übrig als gerne zugegeben wird und sich "normale" Arbeitnehmer ohne solche Zulagen träumen lassen. Das ist auch der Grund, warum ein Lackierer bei uns der in der Nachtschicht arbeieitet mehr netto verdient als ich mit abbgeschlossenem Diplom-Studium mit drei Jahren Berufs- und Auslandserfahrung.
Aber gut, der Gesetzgeber weiß was er tut. Ich möchte nicht zu diesen Zeiten arbeiten und beneide keinen der es muß. Man darf aber auch nicht verschweigen, daß von den Nacht- und Sonntagszulagen fast 100% Netto auf dem Lohnzettel aufschlagen.
Von daher sollte man auch mal netto mit netto vergleichen und ich bleibe dabei, daß maximal 5 Prozent Plus angemessen sind. Wenn ein Arbeitgeber dies erreichen will, datf er am Anfang nicht mehr als 2 Prozent bieten.... Ist leider so, sonst besteht kein Spielraum mehr nach oben. Das Tarifgeschacher erinnerert mich irgendwie eh' immer an einen orientalischen Basar......
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Beitrag von ET 423 »

Elch @ 29 Jun 2007, 11:09 hat geschrieben: Nö, bei uns gibt es Zeitarbeiter die gehen bei einer 45-Stunden Woche mit dieser Summe brutto nach Hause
Bei unseren Zeitarbeitsfirmen kommt das schon auch hin. Und, ist das gerecht? Nein. Kämpft jemand für bessere Bezahlung? Ja, jetzt ja, denn es reicht.
Elch @ 29 Jun 2007, 11:16 hat geschrieben: Hinzu kommt auch noch, daß sehr starke Lohnerhöhungen wohl auch alle Fahrgäste in Form überproportional steigender Fahrpreise betreffen würde.
Was gefragt ist ist einfach ein Abschluß mit Augenmaß. Und der dürfte wohl irgendwo im Bereich zwischen 3% und 5% zu finden sein. Alles was drüber liegt erhöht nur die Gefahr des Aufkommens einer massiven Lohn-Preis-Spirale unter der wir alle mit der dann hohen Inflation zu leiden hätten.
Bei einer Firma, die im Jahr ca. 2,5Milliarden Euro Gewinn macht und die es sich leisten kann, ihre Vorstände und Aufsichtsräte zu Millionären zu machen, halte ich das eher für unwahrscheinlich. Aber du hast insofern recht, als daß neue Preiserhöhungen dann natürlich auf die Gehaltserhöhungen des Fahrpersonals geschoben werden, das ist klar.
ALK @ 29 Jun 2007, 16:33 hat geschrieben: Ich habe ja kein Problem mit vergleichen, aber dann schreibe hier bitte auch das du mit durchschnittlichen Zulagen auf 1600 - 1800€ netto kommst.
:lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: Das würde ich schon tun, wenn es denn so wäre! Auf 600EUR Zulagen (1800 - 1200 = 600EUR) in einem Monat durch Nacht- und Sonntagsarbeit kam ich bisher nur einmal und das war, als ich fast nur Nachtschichten und an die 40 Überstunden in einem Monat machte und jeden Sonntag in der Arbeit war (war August 2006).
ALK @ 29 Jun 2007, 16:33 hat geschrieben: aber sagt doch einfach die Tf bei TXL, SBB Cargo und so weiter bekommen auch 2000€ Netto, das wollen wir auch
Siehste, das weiß ich wiederum nicht genau, was die verdienen. Wenns so ist, ist es noch ein Grund mehr, dafür zu streiken. ;)
ALK @ 29 Jun 2007, 16:33 hat geschrieben: Tja wenn die Leute so falsch über das Gehalt informiert sind braucht man sich aber nicht wundern das den Leuten 30% als ein bisschen viel vorkommt.
Genau und darum habe ich mir ja gestern noch ein bißchen mehr Zeit genommen, die 30% und das drumrum mal ein bißchen ins rechte Licht zu rücken.

Den Rest haben mellertime, Theo und Zeuge noch gut veranschaulicht, im Übrigen noch danke an VT609 fürs Verständnis :) und ich sage hier an der Stelle mal gute Nacht. :)

:quietsch:
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Dol-Sbahn
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Beitrag von Dol-Sbahn »

Als BahnCard-Inhaber wurde ich vor Streik am 1.Juli per Email aus DB gewarnt!

Jetzt meine Frage, wie schaut das Jubiläums der 35-jährige-S-Bahn morgen aus, kommt S8 Richtung Ostbahnhof überhaupt? Fährt überhaupt Pendelshuttle zwischen Ostbahnhof und Steinhausen?

Danke für kurze Aufklärung, weil DB im Email selbst zugibt noch keine Information zu wissen.
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FloSch
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Beitrag von FloSch »

Am Wochenende wird nicht gestreikt, denn da gibt's ja Wochenendzuschläge :D

Ich gehe davon aus, dass morgen zum Fest noch alles normal läuft, also die S1 wie immer bis Steinhausen fährt.
Streiks dann wohl ab Montag...
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Den Bayern3-Nachrichten zu Folge soll's ab Montag losgehen. Die Bahn habe wohl schon Service-Telefonnummern eingerichtet. Tickets, die wegen eines Streiks nicht genutzt werden können, können kostenfrei zurückgegeben werden. Kam nicht in den Nachrichten, würde aber zu meinen Erfahrungen passen: Dauerkarteninhaber schauen warscheinlich trotzdem blöd - wie so oft...
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Meteorologe
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Beitrag von Meteorologe »

Findet der Streik in ganz Duetschland und in allen Zugarten (Nahverkehr, S-Bahn etc.) statt?
Der Inhalt meiner Beiträge beruht auf meiner persönlichen Meinung und meinen persönlichen Eindrücken und somit nicht zwangsweise auf Tatsachen.
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ubahnfahrn
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Beitrag von ubahnfahrn »

Also ich bin ja dafür, daß endlich mal wieder ordentlich gestreikt wird. Über einen längeren Zeitraum und nicht nur wenige Stunden am Tag.
Das hilft vielleicht, daß sich die Gesellschaft und vor allem die Anschaffer ganz oben wieder bewußt werden, daß es so nicht weiter gehen kann und daß es irgendwann vorbei ist mit der Ausbeuterei.
[img]http://img856.imageshack.us/img856/8064 ... eu2011.png[/img]

Grüße vom Holledauer Tor
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Eisenbahn Alex
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Beitrag von Eisenbahn Alex »

Wie es aussieht ja, weil bei S-Bahn München haben sie einen neue Spalte wegen dem Streik auf gemacht. Das Gute (noch) ist das bis jetzt keine Meldungen vorliegen wo es Störungen gibt.
Wir würden uns freuen sie bald wieder bei uns begrüßen zu dürfen. Ihre MVG U-Bahn, Bus und Tram für München
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Benicarlo
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Beitrag von Benicarlo »

Geplant sind erst einmal Warnstreiks.Diese werden zeitlich auf wenige Stunden begrenzt sein.Wann und wo wird von der Streikleitung erst kurz vorher bekannt gegeben.Sollten diese Aktionen nicht dazu führen,daß der Arbeitgeber ein verhandelbares Angebot vorlegt,wird es eine Urabstimmung geben.Erst dann wird richtig gestreikt.Es ist also sinnlos sich im Moment Gedanken zu machen,weil noch [/B]niemand genaues weiß.Es stehen also noch keine Infos zur Verfügung!
Supertom
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Beitrag von Supertom »

Wann und wo [gestreikt wird] wird von der Streikleitung erst kurz vorher bekannt gegeben.
Ja ganz toll, damit die Fahrgäste die nächsten Wochen überhaupt nicht mehr Bahn fahren, weil sie ständig Angst haben müssen, dass sie an irgendnem Provinzbahnhof für ein paar Stunden stranden? :blink: :blink: :blink: Für Streiks und die berechtigte Forderung nach Lohnerhöhungen hab ich zwar Verständnis, aber nicht dafür, den Reisenden nach dem Zufallsprinzip ein paar Stunden Zeit zu stehlen. Somit wirbt man nicht gerade für Akzeptanz. Besser wäre es aus meiner Sicht, einen Tag davor anzukündigen wo, wann und wie lange gestreikt werden soll. Auch dann wird die Bahn mit Einnahmeverlusten zu kämpfen haben und den Fahrgästen wird vor Augen geführt, dass der Zug nicht von selber fährt. Ferner ist es mir ein Rätsel, warum gleich so scharfe Geschütze aufgefahren werden. Würde es nicht erstmal reichen, zu drohen und sich solche Maßnahmen aufzuheben für den Fall, dass keine Bewegung in die Sache kommt?
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

ALK @ 29 Jun 2007, 16:33 hat geschrieben: Wenn du die Reallohnverluste aufführst, dann zeige doch bitte auch gleich auf in welchen Branchen es dieselben nicht gibt?
Damit haben wir einen ganz wichtigen Punkt erreicht. Ich habe Reallohnverluste, also mußt Du sie auch haben. Ich muß umsonst Überstunden kloppen, also mußt Du das auch machen. Die Arbeitgeber reiben sich die Hände, daß die Arbeitnehmer sich gegenseitig bekämpfen. Was wir erleben ist Klassenkampf von oben, und die Arbeitgeber freuen sich riesig. Die Gegenseite merkt nicht, daß sie bekämpft wird. Nur weil es in anderen Branchen Lohnverluste gab, rechtfertigt das keine Lohnverluste bei Eisenbahnern. Ganz im Gegenteil: Sagen die Meinungsführer nicht immer, Leistungs müsse sich lohnen? Gilt das nur für die Ackermänner und Schremps dieser Nation? Gilt das nicht für die normalen Leute, die sich abrackern und immer weniger in der Tasche haben?

Ich fürchte allerdings, daß sich die Lokführer nach drei Wochen Streik wirklich mit fünf Prozent zufriedengeben - mit Mininmalzuwächsen, wie so oft in den letzten Jahrzehnten in sovielen Branchen. "Abschluß mit Augenmaß" ein Arbeitgeberspruch der hier schon gefallen ist, auch Begriffe wie "Lohnzurückhaltung" oder "maßvolle Abschlüsse", das klingt gut, Maß halten und zurückhalten, das sind ehrenwerte Eigenschaften. Daß es hier aber um die Existenz vieler Menschen geht, daß hier Familienväter statt 1.300€ am Ende des Monats 1.700€ in der Tasche haben wollen, das erwähnt keiner.
Kunden - Ein bei der DBAG völlig unbekannter Begriff für "Beförderungsfälle"
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Jojo423
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Beitrag von Jojo423 »

Was fällt eigentlich nächste Woche bei sbm aus?
Viele Grüße
Jojo423
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ubahnfahrn
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Beitrag von ubahnfahrn »

Nachdem wir ja hier einige Bahner in diesem unserem Eisenbahnforum haben:

Wird das dann auch bestreikt ?

:unsure:
[img]http://img856.imageshack.us/img856/8064 ... eu2011.png[/img]

Grüße vom Holledauer Tor
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Froschkönig
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Beitrag von Froschkönig »

ubahnfahrn @ 30 Jun 2007, 17:26 hat geschrieben: Nachdem wir ja hier einige Bahner in diesem unserem Eisenbahnforum haben:

Wird das dann auch bestreikt ?

:unsure:
Nach allem, was die Gerüchteküche hergibt, soll die S-Bahn München ein Streikschwerpunkt werden.
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