Streiks bei der Deutschen Bahn 2007/2008

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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VT 609

Beitrag von VT 609 »

Drum heißt sie ja "Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer", weil sie die Interessen der Tf vertritt. ;) Sie tritt nunmal für eine kräftige Gehaltserhöhung für die Tf ein. Das ist doch als Tf-Gewerkschaft ihr gutes Recht, oder? Und bei Transnet kann man nicht wirklich behaupten, daß sie die Interessen der Tf vertreten.
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

VT 609 @ 6 Jul 2007, 00:06 hat geschrieben: Drum heißt sie ja "Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer", weil sie die Interessen der Tf vertritt. ;) Sie tritt nunmal für eine kräftige Gehaltserhöhung für die Tf ein. Das ist doch als Tf-Gewerkschaft ihr gutes Recht, oder? Und bei Transnet kann man nicht wirklich behaupten, daß sie die Interessen der Tf vertreten.
Richtig - aber er schrieb, es solle einem zu Denken geben, dass die meisten Führungskräfte, sofern sie überhaupt in einer Gewerkschaft sind, bei Transnet organisiert sind. Drum meine Frage: wo sollen sie denn sonst hin?
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francis-braun
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Beitrag von francis-braun »

Bahnangebot abgelehnt
alleine die Schlagzeile im N-TV Bericht heute schon wieder. So wie ich das mitbekommen habe, ging es zwischen GDL und DB heute garnicht um das Angebot von gestern sondern das Angebot an die GDL braucht noch bis nächste Woche Freitag, die Warnstreiks nächste Woche sollen nichtmal annähernd so intensiv sein wie die diese Woche (das meinte er mit "im Interesse der Fahrgäste") aber sollen die Bahn genauso schädigen. sprich besser für Fahrgäste genausop schlecht für DB (bin ja mal gespannt was sie sich ausgedacht haben) und die Streiks nächste Woche sollen nur dazu da sein um zu zeigen, dass die GDL die Mitarbeiter "bei der Stange" hält. So meinte zumindest der GDL-Sprecher. Ferner wurde gesagt dass das ANGEBOT seitens DB an die GDL nächsten Freitag kommt (so habe ich das verstanden)

hab das allerdings heute nur in der tagesschau mitgekriegt.

LG Francis
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Cmbln
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Beitrag von Cmbln »

Ein sehr guter Artikel: Junge Welt

Auch hab ich vorhin in der Tagesschau gesehen, daß laut einer Umfrage, immerhin 70% der Deutschen Verständnis für die Arbeitskampfmaßnahmen der Eisenbahner haben! :)
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francis-braun
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Beitrag von francis-braun »

Ich finde auch, es is ein sehr schöner artikel von der "junge Welt". Die GdL bekommt wohl immer mehr Zuspruch *gg*

LG Francis
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Cmbln
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Beitrag von Cmbln »

Presseinformation der FDP-Bundestagsfraktion Nr. 693
2. Juli 2007
FRIEDRICH:Streiks der Bahngewerkschaft Transnet sind reines
Theater

BERLIN Zu den Meldungen über Warnstreiks der
Eisenbahnergewerkschaft Transnet erklärt der verkehrspolitische Sprecher
der FDP-Bundestagsfraktion Horst FRIEDRICH:
Bahnvorstand und Transnet inszenieren ein durchsichtiges Theater, leider
auf dem Rücken der Bahnkunden. Es ist längst klar, dass es einen hohen
Abschluss zugunsten der Transnet geben wird. Das ist die Gegenleistung
für die Unterstützung des Bahn-Börsengangs durch Gewerkschaftsboss
Norbert Hansen. Ohne Hansen hätte Hartmut Mehdorn niemals die SPD
auf seinen Kurs bekommen. Jetzt muss er Hansen helfen, denn dessen
Haltung zum Bahn-Börsengang versteht niemand an der
Gewerkschaftsbasis. Hansen braucht für den bevorstehenden
Gewerkschaftstag einen Erfolg. Außerdem braucht er einen Erfolg
gegenüber der Konkurrenz der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer
(GDL). Zwischen Bahn und GDL läuft ein ernsthafter Tarifkonflikt. Deshalb
ist völlig klar, was passieren wird: Hansen wird für die Transnet einen
glänzenden Tarifabschluss bekommen. Die Streiks sind reines Nebelwerk
zur Täuschung der Öffentlichkeit und der Gewerkschaftsmitglieder. Dazu
gehören auch die scheinheiligen Appelle von Personalvorstand Margret
Suckale, die Gewerkschaften dürften nicht „blockieren“. Sie weiß genau,
dass sie Hansen bald einen günstigen Abschluss für die Transnet
schenken wird. Gegenüber der GdL hingegen wird der Bahnvorstand
einen harten Kurs fahren. Auch damit hilft Mehdorn seinem Paktbruder
Hansen. Für Rücksicht gegenüber den Kunden ist bei solchem Kalkül kein
Platz – weder bei Hansen noch bei Mehdorn.
Übrigens braucht sich über hohe Tarifforderungen nicht zu wundern, wer
bei seinen Gewinnmeldungen von 2,5 Milliarden Euro EBIT spricht (um die
angebliche Börsenreife zu belegen), seinen Mitarbeitern aber nicht erklärt,
dass dies das Ergebnis vor Zinsen ist.
Temme
Jungspund
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Beitrag von Temme »

Und hier noch ein interessanter Artikel der Jungen Welt zu diesem Arbeitskampf von heute.
mtu

Beitrag von mtu »

Ein weiterer Artikel aus der jungen Welt, der den Nagel auf den Kopf trifft. Noch dazu kommt das Unfallrisiko, dem das Zugpersonal ausgesetzt ist. Das fängt bei Unfällen im Gleisbereich (stolpern, von der Lok stürzen) an und geht bis hin zu Zugunglücken. Der überbezahlte und ohnehin überlüssige Marketingfuzzy kann maximal vom Bürostuhl fallen...
Bat
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Beitrag von Bat »

Ja, es ist schon erstaunlich, wie sich der Imperialismus selbst in's Knie schießt. :lol:

Ich denke, daß bei meinem Bahnchef gerade das Telefon heiß läuft.

Da werden alle Großaktionäre, Kapitalmaximierer, Banken und Industrielle anrufen und betteln, daß er dieses kommunistische Arbeiterschreckgespenst einfangen soll. :lol: :lol: :lol:

"GDL weg! Weil nicht sein kann, was nicht sein darf!"

Vor einer starken Berufssparte, die sich nicht mehr veralbern lässt, haben die doch die größte Angst!

Natürlich hinken die Vergleiche zur Pilotenvereinigung und zum Marburger Bund etwas, aber ganz so weit sind sie eben doch nicht weg.

Und der so plötzlich gefundene Solidaritätsfimmel ist auch nur Theater. Seit wann interessiert es denn den AG, ob alle Mitarbeiter mit einem Tarifvertrag gebunden werden? Doch nur, wenn er damit "Gute" macht.
So wie in unserem Falle! <_<
Doofheit und Ignoranz verpflichten nicht zu Postings!
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Da schreibt doch eine bekannte marktradikale Schmierpostille heute in ihrer Internetausgabe, nicht ohne Häme, Bahn droht mit Abbau von 8000 Stellen. Aha! Es gibt also zwei Möglichkeiten: Entweder, die Beschäftigten geben sich mit einer geringen Lohnerhöhung zufrieden, oder 8000 Stellen werden gestrichen. Lassen wir die arbeitgeberfreundliche Propaganda fragwürdiger "Nachrichtenmagazine" einmal außen vor, stellt sich doch eine ganz andere Frage: Was ist mit diesen 8000 Stellen? Gibt es bei der Deutschen Bahn AG 8000 Stellen, die nicht mehr benötigt werden? Wenn ja, dann werden diese Stellen so oder so abgebaut. Ein Unternehmen fährt nicht dauerhaft mit einem so massiven Stellenüberschuß. Unabhängig vom Ergebnis der Tarifverhandlungen werden diese überschüssigen Stellen so schnell es geht abgeschafft werden. Oder braucht man die Leute etwa doch? Hat man keinen Stellenüberschuß? Wenn dem so ist, dann kann man die Leute auch nicht einfach an die Luft setzen. Also liebe Eisenbahner, laßt Euch von solchen bewußt gestreuten Meldungen, die Euch nervös machen sollen, nicht einschüchtern. Nutzt auch Eure Multiplikatorfunktionen und sagt Euren Kollegen, daß zwischen der Personal- und der Lohnentwicklung kein Wirkungszusammenhang besteht.
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Da sagte mir doch heute (gestern?) abend jemand, die 31% der Lokführer seien unverschämt. Und ich fragte, was diese Person wohl glaubt, was ein Lokführer netto hat. Antwort: "Ich schätze mal so 2.500€."
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Beitrag von ET 423 »

So, mal wieder ich. Zu allererst @Larry Laffer: Danke dir vielmals für dein Verständnis und deine Ausführungen! :)

@Bat: Wie du schon sagtest: Genau für solche Fahrgäste macht man gerne Durchsagen und informiert. Und es sieht wohl so aus, daß 85%+X der Fahrgäste für die Streiks Verständnis zeigen.
Das klammert Elch natürlich aus, denn er hat ja:
Elch @ 29 Jun 2007, 09:12 hat geschrieben: Mietwagen
Elch @ 1 Jul 2007, 17:37 hat geschrieben: Mietwagen
Elch @ 1 Jul 2007, 17:45 hat geschrieben: Jeder Streik-tag wird mich um die 50€ kosten
Mietwagen!
Elch @ 2 Jul 2007, 20:38 hat geschrieben: - Kündigung
- Jobwechsel
- Weiterbildung
- ...
Ja, warum machst du das nicht, um unabhängig von der bösen bestreikten S-Bahn zu sein und um dir die Mietwagen zu sparen, von denen uns du hier pausenlos erzählst? ;)

Ich weiß nicht, ob du Mitleid hier für deine aussichtslose Mietwagenmisere schüren willst. Aber ich gebe dir gerne Folgendes auf den Weg: Alleine die Beantragung der Kreditkarte (die du ja hast und brauchst, um diesen perversen Streik mit Mietwagen zu überstehen) stößt bei nicht wenigen Bankinstituten auf Ablehnung, wenn das ein "dummer" Fahrer unsererseits macht; warum? Die Begründung: Mit dem bißchen Geld, das Ihnen im Monat übrig bleibt, können Sie das doch unmöglich schultern wollen und das können Sie doch auch nicht. Unser Institut wird das wohl (=100% sicher) ablehnen Herr XYZ. Das tut uns zwar leid, aber denken Sie an die vielen überschuldeten Familien.

MfG

Ihre Bank

==> Den Müll mußte ich mir sinngemäß anhören, dabei machte ich in meinem Leben noch nie Schulden. Ich bezahlte meine Rechnungen immer brav und bin auch sonst nie in Rückstand geraten. Mein einziges Vergehen ist, daß ich keinen vierstelligen Betrag im Monat übrig habe und deshalb erlaubt mir meine Bank keine Kreditkarte und dergl. Na, fällt dir was auf? Genau, deine Mietwagenmisere ist nicht die einzige Misere und diese selbige ist noch nicht mal durch einen Streik aktiviert worden.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
TT1
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Beitrag von TT1 »

Aber nicht nur die Kreditkarte.... Finde mal mit dem Gehalt eine ordentliche Wohnung in München oder Umgebung. Vielleicht hätte man für den Erhalt der Bahnwohnungen streiken sollen? Wenn man jetzt sieht, das diese teilweise Bruchbuden, sogar schon über den ortsüblichen Mietspiegel angeboten werden. ;)
Elch
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Beitrag von Elch »

ET 423 @ 8 Jul 2007, 04:23 hat geschrieben:Ja, warum machst du das nicht, um unabhängig von der bösen bestreikten S-Bahn zu sein und um dir die Mietwagen zu sparen, von denen uns du hier pausenlos erzählst? ;)
Ganz einfach: Ich hasse Autofahren. Neben diesem Grund spielt auch nicht zuletzt das Geld das ich mir spare eine entscheidende Rolle.
ET 423 @ 8 Jul 2007, 04:23 hat geschrieben: [...] Aber ich gebe dir gerne Folgendes auf den Weg: Alleine die Beantragung der Kreditkarte (die du ja hast und brauchst, um diesen perversen Streik mit Mietwagen zu überstehen) stößt bei nicht wenigen Bankinstituten auf Ablehnung, wenn das ein "dummer" Fahrer unsererseits macht; warum? Die Begründung: Mit dem bißchen Geld, das Ihnen im Monat übrig bleibt, können Sie das doch unmöglich schultern wollen und das können Sie doch auch nicht. Unser Institut wird das wohl (=100% sicher) ablehnen Herr XYZ. Das tut uns zwar leid, aber denken Sie an die vielen überschuldeten Familien.

MfG

Ihre Bank

==> Den Müll mußte ich mir sinngemäß anhören, dabei machte ich in meinem Leben noch nie Schulden. Ich bezahlte meine Rechnungen immer brav und bin auch sonst nie in Rückstand geraten. Mein einziges Vergehen ist, daß ich keinen vierstelligen Betrag im Monat übrig habe und deshalb erlaubt mir meine Bank keine Kreditkarte und dergl. Na, fällt dir was auf? Genau, deine Mietwagenmisere ist nicht die einzige Misere und diese selbige ist noch nicht mal durch einen Streik aktiviert worden.
Öha. da fällt mir auch nix mehr zu ein. Außer vielleicht das Kreditinstitut zu wechseln. Hört sich ziemlich nach Sparkasse München (die mir auch schon mal vorschreiben wollte wie ich mein Konto zu führen habe (möglichst viel drauf lassen ohne Zinsen dafür zu kriegen) oder Sparda-Bank an. Die sind beide recht "vorsichtig" (manchmal vielleicht zu vorsichtig - was seriöse Kunden verzeifeln lassen kann). Ich hab zB bei der Commerzbank selbst mit magerem Studenten-Einkommen von 450€ im Monat eine Kreditkarte gekriegt. Der Rahmen war nicht sehr groß, aber immerhin.

Laß Dir nur sagen , daß auch ich keinen 4-stellingen €-Betrag im Monat übrig habe. Ich lebe zZt nicht schlecht, aber ich weiß auch wie es sich in München mit sehr wenig Geld lebt nachdem ich hier ohne einen Euro von meinen Eltern studiert habe.

Daß in München günstiger Wohnraum Mangelware ist, ist ja auch bekannt. Der Wegfall der Eisenbahnerwohnungen ist aber auch aus meiner Sicht ein echtes Problem. Damit konnte die Bahn bzw. der Bund ohne großen finanziellen Aufwand den Mitarbeitern mit geringeren Einkommen unter die Arme greifen. Und die Zufriedenheit der Mitarbeiter dürfte auch höher gewesen sein als selbst bei starken Lohnerhöhungen, von denen eh' nur die Hälfte ankommt weil der Rest für Steuern und Sozialversicherungen weggeht).
Nur haben sich leider zu viele Unternehmen "auf ihre Kernkompetenz" zurückgezogen zu der Mitarbeiterwohnungen nicht gehören. Und dann wundern sie sich, warum bei Mitarbeiterbefragungen 2 von 3 Mitarbeitern nicht mit dem Unternehmen verbunden fühlen.
"Lächle, es könnte schlimmer kommen" Ich lächelte [...] und es kam schlimmer [...]
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francis-braun
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Beitrag von francis-braun »

Und ich fragte, was diese Person wohl glaubt, was ein Lokführer netto hat. Antwort: "Ich schätze mal so 2.500€."
Das sind die Leute die ich liebe, sich drüben beschweren aber nicht einmal richtig informiert sein. Das denken jedoch wohl die meisten der Bevölkerung, dass die Lokführer so viel verdienen ^^
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ubahnfahrn
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Beitrag von ubahnfahrn »

Dienstag, 10. Juli 2007, 8:00 - 11:00 soll wieder gestreikt werden, damit die Bahn merkt, daß die Lokführer hinter den Forderungen der GDL stehen.
[img]http://img856.imageshack.us/img856/8064 ... eu2011.png[/img]

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Der Adler

Beitrag von Der Adler »

ubahnfahrn @ 9 Jul 2007, 08:39 hat geschrieben:Dienstag, 10. Juli 2007, 8:00 - 11:00 soll wieder gestreikt werden, damit die Bahn merkt, daß die Lokführer hinter den Forderungen der GDL stehen.
Na, immerhin besser als beim letzten Mal! Aber mal Ehrlich: sind 1200 € Netto eigentlich nicht ausreichend? So teuer sind die Waren, Dienstleistungen etc... nun mal nicht, was (k)eine Lohnerhöhung rechtfertigen würde. Unter anderem schneiden sich die Angestellten bei den Forderungen nach Lohnerhöhung in Zusammenhang mit dem Streik ins eigene Fleisch. Ich denke, das Geld dient nur dazu um, was man zum Leben braucht, kaufen zu können. Für andere Güter, das nicht Lebensnotwendig ist, ist die Lohnerhöhung m.E. nicht notwendig und gerechtfertigt.
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Beitrag von ET 423 »

So viel Frechheiten wie in diesem weiteren Exemplar von nutzloser Blubberei dieses Beitrags...also da bleibt einem echt alles weg. Es gilt nunmal an sich nicht nur der Grundsatz, leben um zu Arbeiten! Und nein überhaupt nicht, sooo teuer ist hier in Deutschland ja nichts, nein. Desweiteren sind 1200EUR Netto ja eine durchaus angemessene Bezahlung für einen solch verantwortungsvollen Job, der noch dazu mit seinem mit sich bringenden Schichtdiensten den Körper ordentlich schlaucht; Stichwort: Tag/Nachtrythmus und unregelmäßige Essenszeiten. Weitere Ausführungen erspare ich mir hier redlich, denn ansonsten würde ich ordentlich ausfallend und beleidigend werden, aber selbst das würdeste wohl nicht schnallen! :angry: :angry:
Meine Fresse, echt... :blink: :( :ph34r: :unsure:
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Beitrag von Elch »

ubahnfahrn @ 9 Jul 2007, 08:39 hat geschrieben: Dienstag, 10. Juli 2007, 8:00 - 11:00 soll wieder gestreikt werden, damit die Bahn merkt, daß die Lokführer hinter den Forderungen der GDL stehen.
So was verste auch ich als "Warnstreik". Kleinere Behinderungen, die sich durch früheres fahren umgehen lassen. Dafür kann ich mit ein wenig Mühe noch verständnis aufbringen. Aber auch Gewerkschaften sind anscheinend manchmal lernfähig. ;)
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ubahnfahrn
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Beitrag von ubahnfahrn »

Elch @ 9 Jul 2007, 09:03 hat geschrieben: So was verste auch ich als "Warnstreik". Kleinere Behinderungen, die sich durch früheres fahren umgehen lassen. Dafür kann ich mit ein wenig Mühe noch verständnis aufbringen. Aber auch Gewerkschaften sind anscheinend manchmal lernfähig. ;)
Die lesen hier ja mit und wollen selbstverständlich auch den "Elch"-test bestehen und nicht gleich umkippen ... :rolleyes:
[img]http://img856.imageshack.us/img856/8064 ... eu2011.png[/img]

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Beitrag von Elch »

ubahnfahrn @ 9 Jul 2007, 09:07 hat geschrieben:Die lesen hier ja mit und wollen selbstverständlich auch den "Elch"-test bestehen und nicht gleich umkippen ...  :rolleyes:
Na dann ist meine Präsenz hier ja direkt zu was gut ;) :P
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Der Adler @ 9 Jul 2007, 08:48 hat geschrieben: Na, immerhin besser als beim letzten Mal! Aber mal Ehrlich: sind 1200 € Netto eigentlich nicht ausreichend? So teuer sind die Waren, Dienstleistungen etc... nun mal nicht, was (k)eine Lohnerhöhung rechtfertigen würde. Unter anderem schneiden sich die Angestellten bei den Forderungen nach Lohnerhöhung in Zusammenhang mit dem Streik ins eigene Fleisch. Ich denke, das Geld dient nur dazu um, was man zum Leben braucht, kaufen zu können. Für andere Güter, das nicht Lebensnotwendig ist, ist die Lohnerhöhung m.E. nicht notwendig und gerechtfertigt.
das ist ja wohl völlig daneben, haste dir schon mal überlegt, wovon die meisten leben sollen, wenn man schon mal leicht 700 - 800 Eur Miete bezahlen muss?

in meinen Augen sind 1200 Euro ein besserer Hungerlohn und werden der Tätigkeit absolut net gerecht
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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Beitrag von Rohrbacher »

das ist ja wohl völlig daneben, haste dir schon mal überlegt, wovon die meisten leben sollen, wenn man schon mal leicht 700 - 800 Eur Miete bezahlen muss?
Das kommt drauf an, WO man lebt, das Leben ist ja nicht überall gleich teuer. Ich könnte mir denken, in einem Brandenburger oder Niedersächsischen Kaff kommt man damit warscheinlich mietmäßig besser über die Runden als in München oder Stuttgart. Vielleicht sollte man noch 'ne ortsspezifische Komponente reinbringen statt einem Einheitslohn!? :unsure:

Falls ich das nicht hier irgendwo übersehen habe: Mich würde mal konkret interessieren, was eigentlich Tf bei den anderen EVU also BOB/Veolia, Dispolok, etc. bekommen und wie sich Lohn/Gehalt da jeweils staffeln?
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autolos
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Beitrag von autolos »

Lazarus @ 9 Jul 2007, 09:51 hat geschrieben: das ist ja wohl völlig daneben, haste dir schon mal überlegt, wovon die meisten leben sollen, wenn man schon mal leicht 700 - 800 Eur Miete bezahlen muss?

in meinen Augen sind 1200 Euro ein besserer Hungerlohn und werden der Tätigkeit absolut net gerecht
Meine Güte, wie schwer es doch fällt, ironische Beiträge als solche zu erkennen, wenn man verblendet ist.

Wenn ein (alleinstehender) Arbeitnehmer 1500 € netto verdient, reicht dies ohne weiteres für ein angenehmes Leben. Damit möchte ich beileibe nicht behaupten, daß es ein angemessener Lohn für welche Tätigkeit auch immer ist, aber das Gejammer geht mir manchmal schon auf die Nerven. Oft werden die 1500 € für einen Alleinstehenden herangezogen zu beweisen, daß man für 1500 € im Monat eine vierköpfige Familie in München nicht durchbringt. Für diese Familie gelten aber die 1500 € nicht. Vielmehr beträgt das Nettoeinkommen einer solchen Familie (bei gleichem Brutto und inkl. Kindergeld) rd. 2100 €. Wenn man natürlich vom ersten Tag seines Berufslebens an immer das gesamte Geld bis auf den letzten Cent ausgibt, kommt man natürlich auf keinen grünen Zweig.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
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Beitrag von ubahnfahrn »

autolos @ 9 Jul 2007, 11:02 hat geschrieben:... Vielmehr beträgt das Nettoeinkommen einer solchen Familie (bei gleichem Brutto und inkl. Kindergeld) rd. 2100 €. ...
Dann rechnen wir mal, was für diese Familie, die in München wohnt, mit einem Monatsnettoeinkommen von 2.100 € herauskommt:

Mietkosten warm (mit Heizung, aber ohne Strom): 13 €/m²
Angemessene Wohnung: 80 m² (dabei haben die Kinder mit gerademal 10 m² weniger Platz als ein PKW mit 12,5 m² laut Stellplatzverordnung 2,5*5 m²)
Mietkosten/Monat: etwa 1.000 €
verbleiben 1.100 € für die ganze Familie, oder 275 €/Familienmitglied
bei 30 Tagen/Monat verbleiben also pro Tag und Familienmitglied: 9,2 €
und davon kann dann bestritten werden:
- drei Mahlzeiten am Tag oder
- Stromkosten oder
- Kleidung oder
- Autofahrt oder ÖPNV-Fahrt oder
- Versicherungen oder
...
[img]http://img856.imageshack.us/img856/8064 ... eu2011.png[/img]

Grüße vom Holledauer Tor
Supertom
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Beitrag von Supertom »

Dienstag, 10. Juli 2007, 8:00 - 11:00 soll wieder gestreikt werden, damit die Bahn merkt, daß die Lokführer hinter den Forderungen der GDL stehen.
8-11 Uhr ist ja gerade noch akzeptabel, auf jeden Fall besser als 5-9 Uhr. So kommt man wenigstens davor noch zur Arbeit. Ich hoffe nur, dass der Bahnverkehr wirklich bis 8 Uhr planmäßig läuft, wir schreiben morgen um 9 Uhr Klausur und bei uns im Kurs sind einige auf die Bahn angewiesen. Ach ja, und ich persönlich hoffe, dass um 11 Uhr wieder alles anläuft, unsere Klausur ist um 10:30 aus und ich wollte den IRE nach Karlsruhe um 10:59 nehmen, um ne kleine Bahntour zu machen. :D
das ist ja wohl völlig daneben, haste dir schon mal überlegt, wovon die meisten leben sollen, wenn man schon mal leicht 700 - 800 Eur Miete bezahlen muss?

in meinen Augen sind 1200 Euro ein besserer Hungerlohn und werden der Tätigkeit absolut net gerecht
Find ich auch, wobei ich dies nicht nur auf die Tf beschränken würde, andere verdienen genauso schlecht. Das heißt aber nicht, dass man die Forderungen nach mehr Geld nicht unterstützen sollte, nur weil andere noch weniger verdienen. Sonst geht die Einkommensspirale nur immer weiter nach unten.
Ich denke, das Geld dient nur dazu um, was man zum Leben braucht, kaufen zu können. Für andere Güter, das nicht Lebensnotwendig ist, ist die Lohnerhöhung m.E. nicht notwendig und gerechtfertigt.
Damit sagst du aus, dass alle Arbeitnehmer, die in dieser Lohnklasse sind (und das sind einige mehr als nur Tfs!), sich Luxusgüter nicht verdient haben. Sprich diejenigen, die für den Erfolg und die Rekordgewinne der Unternehmen Tag und Nacht schuften, sollen nichts davon haben! Es verlangt ja keiner, dass man als Tf ein ausschweifendes Luxusleben führen kann, aber mal ein Urlaub und/oder ein paar normale Luxusgüter (Handys, Laptop, etc.) sollten schon drin sein.
Wenn ein (alleinstehender) Arbeitnehmer 1500 € netto verdient, reicht dies ohne weiteres für ein angenehmes Leben.
Wenn man 1500 euro netto verdienen würde! Mein Einstiegsgehalt ab Oktober liegt zwischen 1200 und 1300 netto (bezahlt nach TVÖD), wohlgemerkt nachdem ich studiert habe und somit am oberen Ende der Skala liege. Das reicht gerade so, aber es gibt ja auch viele, die noch deutlich weniger verdienen. Wo kommen wir in Deutschland hin, wenn man von einem festen Gehalt nicht mehr Leben kann?

Auch wenn ich die Streikzeiten und das Ausmaß (vor allem letzte Woche Dienstag!) nicht gutheißen kann, unterstütze ich doch die Forderung nach mehr Gehalt. Angesichts der Tatsache, dass die Reallöhne die letzten Jahre gesunken sind, sind solche Forderungen nun gerechtfertigt, egal in welcher Branche.

PS: trotz meines (noch!) guten Tonfalls möchte ich darauf hinweisen, dass mir beim Beitrag von "Der Adler" innerlich die Galle hochkommt.
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Beitrag von TramPolin »

autolos @ 9 Jul 2007, 11:02 hat geschrieben:Meine Güte, wie schwer es doch fällt, ironische Beiträge als solche zu erkennen, wenn man verblendet ist.
Ironie erkenne ich in "Der Adler"s-Beitrag nicht unbedingt. Dennoch frage ich, war das Ironie, wohl wissend, dass "Der Adler" in Urlaub ist und fraglich ist, ob er das zeitnah beantworten kann?
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Beitrag von ergster »

Also als ich noch allein gewohnt habe blieb von meinen 1400€ Netto nix über.

Und da ich ich arbeite um zu leben, gönne ich mit halt den Luxus von 2 Autos und möchte auch ab und an (und damit mein ich nicht jede Woche) mal einfach was essen gehen oder mit Freunden in der Kneipe n Bier trinken als jeden Cent zu Sparen.

Und bevor jetzt wer aufschreit wegen 2 Autos, es sind nur ein 14 Jahre altes Golf Cabrio und ein 20 Jahre alter Jetta, und der kostet mich im Jahr vielleicht 900€ zusätzlich incl. der Garage in der er steht. Und da beide Autos seid Jahren keine Werkstatt mehr von innen zu sehen bekommen fahre ich damit sicher billiger als Ottomormalbürger der sein eines Auto regelmäßig in die Inspektion gibt.

Und ja, ich brauche ein Auto und noch dazu fahre ich gerne.

Wenn ich darauf verzichten soll, dann kann ich auch gleich auf Hartz 4 machen und zu hause bleiben, dann Spar ich mir noch die Kosten für den Weg zur Arbeit, nur das würde ich schon allein deshalb nicht tun weil es mir zu Asozial wäre dem Staat und den arbeitenden auf der Tasche zu liegen.

Ich denke jeder der keinen Hilfsarbeiterjob macht sollte genug Geld verdienen, das für ein kleines Hobby und n paar Rücklagen was da ist. Nur so kann einem die Arbeit auf dauer auch Spaß machen und man erledigt seinen Job gut und gerne. Und das gilt insbesondere wenn ein Unternehmen hohe Gewinne einfährt und die Führungsetage sich exorbitant die Taschen voll macht.
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Beitrag von Südostbayer »

TramPolin @ 9 Jul 2007, 12:21 hat geschrieben: Ironie erkenne ich in "Der Adler"s-Beitrag nicht unbedingt.
Zumal man "DT810" schon das ein oder andere Mal die Bedeutung des Wortes "Ironie" erklären musste...
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francis-braun
Haudegen
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Registriert: 27 Jan 2007, 00:52
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Beitrag von francis-braun »

Naja aber ich finde es ist wirklich schon eine Frechheit was er da von sich gibt, er stellt sich hin und sagt "Ach ihr lebt doch um zu arbeiten". Wieso? Weil ich nicht studiert habe? Wenn ich nun meine Ausbildung zum Eisenbahner im Betriebsdiens L/T in Ulm anfange, bekomme ich ca. 450 € Lehrlingsgehalt und 150 € Kindergeld, das für ganze 3 Jahre lang. das sind 600 €, wovon alleine 200 € für die Miete eines wirklich kleinen Zimmers 9 km außerhalb! von Ulm draufgehen. Meine laufenden Kosten habe ich auch noch (Handy, Renten- / Lebensversicherung, Unfallversicherung, etc.). Wobei alleine handy und meine Versicherungen schon ca. 50 € ausmachen. sprich es bleiben mir 350 € zum leben. An ein Auto ist nicht zu denken bei 350 €, hab zwar meinen Führerschein aber allein der Kaufpreis (mein altes wurde erst verschwottet) sowie 1 malig im Jahr Steuern und jeden Monat Versicherung, übersteigt da einfach das machbare (zumindest bis nächstes Jahr). du siehst also, auch ich lebe zumindest mal 3 Jahre lang am Existenzminimum. Auch ich tu 3 Jahre lang "Leben um zu Arbeiten". Wieso soll ich mich dann hinstellen nach meiner Ausbildung und soll sagen "Joa okay ich will immernoch am Existenzminimum leben". Mit sicherheit nicht.
Bahnkilometer 2008: 98736,016 km (Stand 06.11.2008)
Letzte Tour: Berlin Ostbf - Berlin Hbf - Hamburg Hbf - Bremen Hbf - Dortmund Hbf - Ulm Hbf - Herrlingen | 1171,436 km
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