Streiks bei der Deutschen Bahn 2007/2008

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
Antworten
Benutzeravatar
423176
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2631
Registriert: 26 Jan 2004, 17:29
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von 423176 »

Theo @ 28 Jul 2007, 00:34 hat geschrieben: Es würde schon Wirkung erziehlen, wenn nur alle Rangierlokführer und Lokrangierführer (man beachte den "kleinen" Unterschied, den gibt es) ihre Arbeit niederlegen würden.
Gerade diese beiden angesprochenen Berufsgruppen waren doch bis heute die größten Verlierer aller Tarifabschlüsse.

Gerade die LRF´s sind auch im Streckendienst tätig und bekommen dafür
keine Nebenbezüge.
Dafür müssen sie aber die Aufgaben eines Wagenmeisters, Zugvorbereiters, Zugfertigstellers, Rangierers, meinethalben auch Zugführers und nich zuletzt eines Lokführers übernehmen. Habe ich noch was vergessen?
Du hast etwas vergessen:
Stellwerker sind sie zum Teil auch noch...und den ganzen Schreibkram haben se eh. Ich habe es in der Ausbildung richtig mitgemacht - da ist immer etwas los und ich würde es nicht ein Leben lang machen wollen.
Benutzeravatar
423176
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2631
Registriert: 26 Jan 2004, 17:29
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von 423176 »

VT 609 @ 28 Jul 2007, 00:43 hat geschrieben: Es ist zwar :offtopic: , aber der Unterschied würde mich schon interessieren. :) Der Ausdruck "Lokrangierführer" ist mir auch nicht so geläufig.
Der Rangierlokführer bedient nur seine Rangierlok.

Der Lokrangierführer hat folgende Aufgaben:
- Lokführer
- Rangierlokführer
- Rangierbegleiter (kann den aber auch noch zusätzlich dazu bekommen)
- Wagenprüfer
- Bremsprobeberechtigter
- und vieles mehr, was schon in den Beiträgen davor genannt wurde.
Benutzeravatar
Theo
Eroberer
Beiträge: 62
Registriert: 25 Mai 2006, 23:41
Wohnort: Falkenberg/E
Kontaktdaten:

Beitrag von Theo »

VT 609 @ 28 Jul 2007, 00:43 hat geschrieben:Es ist zwar  :offtopic: ,  .........Der Ausdruck "Lokrangierführer" ist mir auch nicht so geläufig.
Ganz einfach.
Der Rangierlokführer fährt Rangierbteilungen von A nach B. Diese werden entweder durch einen Rangierbegleiter (früher Rangierleiter) zusammengestellt und evtl. auch begleitet oder er muß beide Aufgaben übernehmen.
Irgendwann wurde in der Fahrdienstvorschrift mal festgelegt, daß der Tf. die Aufgaben des Rgl. übernimmt.

Der LRF übernimmt stets (Dank Funkfernsteuerung seiner Lok) alle Aufgaben die in Zusammenhang mit der zu erbringenden Rangier- Zugleistung nötigen Aufgaben.
Im Klartext: Kuppeln, wagentechnische Untersuchung, Bremsprobe, Feststellen der Fahrbereitschaft, Einholen der Zustimmung zur Durchführung der Fahrt sowie des Durchführens der Fahrt.

MfG. Theo
VT 609

Beitrag von VT 609 »

Vielen Dank für eure Erklärungen, 423176 und Theo! :)
Bat
Kaiser
Beiträge: 1501
Registriert: 04 Dez 2006, 15:01

Beitrag von Bat »

Neue Klagewelle. Keine vernünftigen Angebote( b.z.w. überhaupt irgendein Angebot erst seit dem das Kind im Brunnen liegt). Arbeitsplatzbewertungen, von externen Gutachtern, die schon seit 2005 erledigt sein sollten. Keine vollen 100% Gehalt. Eine enorme Arbeitsproduktivitätssteigerung auf dem Rücken des Fahrpersonals. Dienstpläne die grundsätzlich am rechtlichen Limit gebaut werden.
Das Kapitalistengejammer von Entlassungen und hohen Preisen( seit wann interessiert so etwas den Unternehmer, jedes P weniger spart Sozialabgaben, sollen sie doch froh sein).

Und jede Menge Leute die meinen Job und mein daraus resultierendes Lokführerleben ja so genau kennen, und daraus natürlich sofort das Recht zu einer Bewertung ableiten ... ! <_<

Im Augenblick bin ich ein wenig "angefressen", also bitte auf dem Bahnsteig keine dummen Fragen stellen!!! :angry: :angry: :angry:
Doofheit und Ignoranz verpflichten nicht zu Postings!
Jann
Doppel-Ass
Beiträge: 112
Registriert: 31 Aug 2005, 10:05
Wohnort: Rosenheim
Kontaktdaten:

Beitrag von Jann »

Bat @ 28 Jul 2007, 15:45 hat geschrieben:Im Augenblick bin ich ein wenig "angefressen", also bitte auf dem Bahnsteig keine dummen Fragen stellen!!! :angry:  :angry:  :angry:
Tschuldigung, fährt der Zug nach Rathenow über Nauen? :unsure:

Sorry, mir war grad danach :ph34r:
Gruß aus [ds100]MRO[/ds100], Jann

[img]http://www.sichtfuzzware.de/banner_klein.jpg[/img]
Ratzi heißt jetzt Jann.
Bat
Kaiser
Beiträge: 1501
Registriert: 04 Dez 2006, 15:01

Beitrag von Bat »

:lol:
Doofheit und Ignoranz verpflichten nicht zu Postings!
Rohrbacher
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14655
Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
Wohnort: ja

Beitrag von Rohrbacher »

In den Bayern3-Nachrichten kam grad, dass die Hubschrauberpiloten des ADAC in den Ferien auch ein bisschen streiken wollen. Die wollen angeblich 20% mehr. :lol:
Benutzeravatar
ubahnfahrn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 5377
Registriert: 18 Sep 2005, 12:47
Wohnort: MMB

Beitrag von ubahnfahrn »

Rohrbacher @ 28 Jul 2007, 17:02 hat geschrieben: In den Bayern3-Nachrichten kam grad, dass die Hubschrauberpiloten des ADAC in den Ferien auch ein bisschen streiken wollen. Die wollen angeblich 20% mehr. :lol:
Jetzt will jeder plötzlich mehr Geld - warum denn das ?

:huh: :o :unsure: :blink:
[img]http://img856.imageshack.us/img856/8064 ... eu2011.png[/img]

Grüße vom Holledauer Tor
ET 423
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13072
Registriert: 23 Okt 2002, 12:34

Beitrag von ET 423 »

ubahnfahrn @ 28 Jul 2007, 17:29 hat geschrieben: Jetzt will jeder plötzlich mehr Geld - warum denn das ?

:huh: :o :unsure: :blink:
Vielleicht, weil schon seit über einem Jahr von einem tollen wirtschaftlichen Aufschwung erzählt wird, es geht ja immer besser usw., Arbeitslosigkeit sinkt stetig, etc. Nur komisch, im Geldbeutel des normalen Bürgers kommt dieser "Aufschwung" nicht an, im Gegenteil. Der bekam durch Märchensteuererhöhung nen ordentlichen Dämpfer verpaßt. :angry:
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Elch
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2052
Registriert: 22 Jun 2004, 13:21

Beitrag von Elch »

Der Adler @ 27 Jul 2007, 15:37 hat geschrieben:Ginge es auch nicht anders, daß die Geringverdiener weniger und Viel- bzw. Gutverdiener mehr Steuern zahlen müßten, die Vielverdiener könnten trotz höheren Einkommenssteuern mehr in der Tasche haben als die Geringverdiener mit niedrigem Steuersatz. Ich denke, daß sowas dem Staat mehr helfen und das Sozialsystem aufrechterhalten könnte. Man muß aber zw. einer gutverdienende Privatperson und einer Firma unterscheiden: Eine Firma zahlt die Grundsteuern pauschal und die Privatpersonen zahlen die Einkommenssteuer, deren höhe von der höhe des Einkommens abhängt.

Das würde so heißen: Wer als Privatperson viel verdient, zahlt entsprechend mehr und wer wenig verdient, zahlt entsprechend gering. Als Beispiel führe ich, daß eine Person, das Brutto 5000 € verdient min. zw 25 und 40% und eine andere Person, das Brutto 2000 € verdient, zw. 5 und 10% Steuern zahlt, auf.
Ist doch längst so. Wir haben in Deutschland einen Linesr-progessiven Steuertarif. Die Steuerlast steigt in Stufen mit jedem zusätzlich verdientem Euro an. So zahlen untere Einkommen wenig Steuer und höhere mehr.
Das Konstrukt hat nur 2 gravierende Nachteile. Das eine ist relativ bekannt und wird unterschiedlich gesehen, je nach dem in welcher Einkommenschicht man liegt, nämlich der gereingere Leistungsanreiz. Da man mit jedem mehr verdienstem Euro mehr Steuern zahlt gilt es als "wenig lohnend" mehr zu verdienen. Der andere Nachteil ist ein weniger bekannter. Nämlich "kalte Steuererhöhungen". Hierbei handelt es sich um einen Konstruktionsfehler des linear-progressiven Tarifs. Da bedingt durch Inflation und Lohnerhöhungen das Einkommensniveau absolut steigt (nicht aber relativ, hier sank es in den vergangenen Jahren sogar) steigt die Steuerlast für alle an, obwohl das Realeinkomen nicht gestiegen ist. In anderen Ländern zB den äußerst kapitalistischen USA ist der Steuersatz daher an den Inflations-Idex gebunden der so die Steurlast gleich hält.
"Lächle, es könnte schlimmer kommen" Ich lächelte [...] und es kam schlimmer [...]
Benutzeravatar
mellertime
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4574
Registriert: 13 Okt 2002, 16:43
Wohnort: MPFF
Kontaktdaten:

Beitrag von mellertime »

Leute, hört auf zu streiken, kauft euch 'ne Lok und macht euch selbstständig! Dann könnt ihr eure eigenen Preise machen.
Sehr geehrte Damen und Herren, ich suche ein Unternehmen, welches mich zum Lokomotivführer ausbilden kann. Gleichwohl möchte ich mich diesem Unternehmen später Kostengünstig freiberuflich anbieten, zumal ich über eine eigene betriebstaugliche Flotte an Lokomotiven in der Leistungsklasse bis etwa V60 verfüge, d.h. ich möchte mich Ihnen dann mit eigener Lok anbieten. Interessant nur für NRW + Niedersachsen.
Stellengesuch gefunden auf Bahnberufe.de
Benutzeravatar
cubex
Mitglied
Beiträge: 26
Registriert: 23 Jul 2007, 21:36
Wohnort: Spandau (bei Berlin)

Beitrag von cubex »

Fragwürdig ist bloß ob man auf diese Art überhaupt Arbeit findet.
hauseltr
König
Beiträge: 829
Registriert: 30 Sep 2006, 22:32

Beitrag von hauseltr »

Benutzeravatar
mellertime
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4574
Registriert: 13 Okt 2002, 16:43
Wohnort: MPFF
Kontaktdaten:

Beitrag von mellertime »

Gdl hat geschrieben:30.07.2007 - „Heute ging der zehnte Antrag auf Erlass einer Einstweiligen Verfügung bei uns sein. Der Bahnvorstand will uns offensichtlich mit Klagen überschwemmen und damit unsere Mitglieder und die Öffentlichkeit verunsichern. Das alles soll im Rahmen einer Zuständigkeitslotterie der Gerichte stattfinden, in der die Bahn auf ein für sie günstiges Los hofft.“ Das erklärte der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), Manfred Schell, heute in Frankfurt.

Die Prozesse erstrecken sich zwischen Flensburg im Norden, Stuttgart im Süden, Düsseldorf im Westen und Chemnitz im Osten. In acht Verfahren verklagt die Bahn die GDL, nicht zu Arbeitskämpfen aufzurufen. Im neunten Verfahren will sie der GDL sogar die Urabstimmung untersagen lassen. Im zehnten Verfahren hat sich das Arbeitsgericht Mainz für örtlich unzuständig erklärt und dieses nach Frankfurt verwiesen. Daraufhin hat die Bahn dieses inhaltsgleich beim Arbeitgericht Hagen neu eingereicht. „Offensichtlich fürchtet die Bahn das einzig örtlich zuständige Arbeitsgericht Frankfurt, an dem die GDL ihren Sitz hat, wie der Teufel das Weihwasser“, so Schell und weiter: „Diese Prozesshanselei ist unerträglich.“

Der Bahnvorstand verbleibt auch noch während der laufenden Urabstimmung bei seiner Devise, dass Klagen offensichtlich besser sei als mit der GDL Tarifverhandlungen zu führen. In dieses unwürdige Szenario passt auch, dass die Bahn offensichtlich heute erklärte, dass sie den Erlass einer Verfügung auf Unterlassung der Urabstimmung zurückgezogen habe. Tatsache ist jedoch, dass ein solches Verfahren immer noch beim Arbeitsgericht Mainz anhängig ist. Abschließend erklärte der GDL-Bundesvorsitzende. „Wir sind guter Dinge, auch diesen Prozessmarathon erfolgreich hinter uns zu bringen.“
Bat
Kaiser
Beiträge: 1501
Registriert: 04 Dez 2006, 15:01

Beitrag von Bat »

Der 10te Antrag ... !!!

Die Rechtsabteilung der DB AG wird bald wegen Überlastung für eine Gehaltserhöhung streiken! :lol:

Was die jetzt so alles machen müssen ... ! :blink:

Ob die jetzt so um die 31% mehr Arbeit haben??? :ph34r:
Doofheit und Ignoranz verpflichten nicht zu Postings!
Rohrbacher
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14655
Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
Wohnort: ja

Beitrag von Rohrbacher »

Das ist alles nur Taktik des Erzfeindes, eures Brötchengebers. Mund halten und verdunkeln...
Ansonsten: Bla bla bla. Jetzt streikt's euch doch endlich in die Herzen der Menschen, ich will das ständige Kindergarten-Gelabere so langsam nicht mehr ertragen müssen! Vielleicht werden dann auch einige irgendwann mal wieder normal.
Bat
Kaiser
Beiträge: 1501
Registriert: 04 Dez 2006, 15:01

Beitrag von Bat »

Rohrbacher @ 30 Jul 2007, 22:58 hat geschrieben: ... . Jetzt streikt's euch doch endlich in die Herzen der Menschen, ich will das ständige Kindergarten-Gelabere so langsam nicht mehr ertragen müssen! ...
Der Eisenbahner handelt mit Raschheit und ohne Überstürzung, da er in erster Linie der sicheren Ausführung der ihm obliegenden Aufgaben verpflichtet ist.

Wenn wir soweit sind, dann werden wir mit Sicherheit handeln! :lol:
Also bitte nicht ungeduldig werden! :P
Doofheit und Ignoranz verpflichten nicht zu Postings!
Benutzeravatar
Theo
Eroberer
Beiträge: 62
Registriert: 25 Mai 2006, 23:41
Wohnort: Falkenberg/E
Kontaktdaten:

Beitrag von Theo »

Rohrbacher @ 30 Jul 2007, 22:58 hat geschrieben:....... ich will das ständige Kindergarten-Gelabere so langsam nicht mehr ertragen müssen! Vielleicht werden dann auch einige irgendwann mal wieder normal.
Dann lies es halt net und halt Dich (wenn es Dich doch so sehr stört) aus der Diskussion raus.

;) Wie würdet ihr in Bayern sagen?:
"Wem´s net anmacht, der braucht´s net lesen (oder schroam) :rolleyes:

:offtopic:
Sorry, normalerweise bin ich ein Gegner solcher sinnfreien Beiträge wie dem eben von mir verfassten.
In diesem Fall aber konnte ich mir diesen aber nicht verkneifen.

MfG. Theo
Bat
Kaiser
Beiträge: 1501
Registriert: 04 Dez 2006, 15:01

Beitrag von Bat »

Doofheit und Ignoranz verpflichten nicht zu Postings!
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

Bat @ 31 Jul 2007, 00:56 hat geschrieben: Lesen !!!

http://www.gdl.de/redaktionssystem/downloa...-broschuere.pdf
Das ist ja der Hammer, dass ein erfahrener Schweizer Lokführer (40 Jahre, 2 Kinder, 17 Jahre Berurfserfahrung) mit Zulagen umgerechnet bis zu 4.985 EUR netto (in Worten fast Fünftausend!) im Monat verdient, in Deutschland sind's nur bis zu 1.928 EUR. Die deutschen Lokführerlöhne sind, wenn man der Broschüre glauben darf, sogar die niedrigsten in ganz Westeuropa.
Bat
Kaiser
Beiträge: 1501
Registriert: 04 Dez 2006, 15:01

Beitrag von Bat »

Jetzt kommt bestimmt gleich wieder irgendwer und rechnet mir vor, daß ja in der Schweiz und dem übrigen Westeuropa alles teurer ist als hier ... ! :lol:

Davon reden wir hier die ganze Zeit :
http://www.gdl.de/redaktionssystem/downloa...-broschuere.pdf

Vielleicht sind ja unsere Forderungen doch gar nicht so unverschämt?! :blink:
Vielleicht sind ja die Forderungen unseres AG unhaltbar??? :blink:
Mal sehen, wann das die Medien merken, und ob sie es merken wollen! :lol: :lol: :lol: :P
Doofheit und Ignoranz verpflichten nicht zu Postings!
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

Bat @ 31 Jul 2007, 01:27 hat geschrieben: Jetzt kommt bestimmt gleich wieder irgendwer und rechnet mir vor, daß ja in der Schweiz und dem übrigen Westeuropa alles teurer ist als hier ... ! :lol:
Ja, vor allem in Spanien und Frankreich dürften die Preise einigermaßen vergleichbar sein mit unseren, die Tf-Löhne sind aber in den erst genanten Ländern erheblich höher. :)

Und in der Schweiz ist zwar sicher alles teurer, aber sicher nicht um 250 %. :)
Der Adler

Beitrag von Der Adler »

TramPolin @ 31 Jul 2007, 01:33 hat geschrieben: Ja, vor allem in Spanien und Frankreich dürften die Preise einigermaßen vergleichbar sein mit unseren, die Tf-Löhne sind aber in den erst genanten Ländern erheblich höher. :)

Und in der Schweiz ist zwar sicher alles teurer, aber sicher nicht um 250 %. :)
Wie wollen die Eisenbahnunternehmen in div. Ländern bei den hohen Löhnen für die Lokführer die Ausgaben für das Personal durch die Fahrgeldeinnahmen decken? Das kann, glaube ich, nur die Schweiz, da ihre Bahn über einen vernünftigen Tarif und gute Taktfahrpläne mit Taktknotenverknüpfung verfügt, so ist es auch kein Wunder, daß die dortige Bahn gute Ergebnisse erzielen kann. Daher meine Frage, kann unsere Bahn (ganz gleich, ob es sich um ein bestellter oder eigenwirtschaftlicher Verkehr handelt) bei ähnlich hohem Gehalt und Fahrplanaufbau sowie der Tarifgestaltung wie in der Schweiz Gewinne erwirtschaften und gute Ergebnisse erzielen?
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Kann ein Apfel, wenn man ihn genug düngt, eine Birne werden?
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

Der Adler @ 31 Jul 2007, 09:00 hat geschrieben: Wie wollen die Eisenbahnunternehmen in div. Ländern bei den hohen Löhnen für die Lokführer die Ausgaben für das Personal durch die Fahrgeldeinnahmen decken? Das kann, glaube ich, nur die Schweiz, da ihre Bahn über einen vernünftigen Tarif und gute Taktfahrpläne mit Taktknotenverknüpfung verfügt, so ist es auch kein Wunder, daß die dortige Bahn gute Ergebnisse erzielen kann. Daher meine Frage, kann unsere Bahn (ganz gleich, ob es sich um ein bestellter oder eigenwirtschaftlicher Verkehr handelt) bei ähnlich hohem Gehalt und Fahrplanaufbau sowie der Tarifgestaltung wie in der Schweiz Gewinne erwirtschaften und gute Ergebnisse erzielen?
Von einer Anhebung an die Schweizer Verhältnisse war ja nie dir Rede, da müsste man ja 250 % fordern, aber es werden ja bis zu 31 % schon von den Arbeitgebern als Frechheit empfunden.

Die Bahn kann sicher Gewinne erzielen und tut es auch, hier aber davon zu sprechen, dass es keine Lohnforderungen oberhalb der Inflationsrate geben darf (wie Du es vor kurzem mal getan hast und es auch Andere tun) , damit die Gewinne nicht gefährdet werden, bedeutet, dass die Gewinnmaximierung auf Kosten der Angestellten stattfindet. Dass schlecht bezahlte Mitarbeiter nicht so toll motiviert sind, sollte man auch mal bedenken. Das Verständnis der Bevölkerung für die Forderungen seitens der Lokführer ist überraschend hoch. Es gibt aber welche, die den Arbeitgebern nach dem Mund reden.
Der Adler

Beitrag von Der Adler »

ChristianMUC @ 31 Jul 2007, 09:14 hat geschrieben:Kann ein Apfel, wenn man ihn genug düngt, eine Birne werden?
Das hast Du in einem anderem Thema auch genau so gemacht, --> Wertmarke vs. SWT und LT!
Außerdem geht es nicht um den Apfel-Birne-Vergleich, sondern um den Gehaltsvergleich inkl. Fahrplan- und Fahrpreisgestaltung. Und wie groß das Land ist, spielt keine Rolle, da die Bevölkerungsdichte in der Schweiz lt. Wikipedia 180,7 Ew./km² und in Deutschland 231 Ew./km² aufweisen, ist es durchaus bedingt vergleichbar aber von der Dichte her, müßte in D. eigentlich höhere Fahrgastaufkommen gegenüber der Schweiz aufweisen können. Ich habe den Eindruck, daß die Schweiz mit ihrem Verkehrspolitik auf dem richtigen Weg ist, von unserem Nachbarland kann unsere Bahn das auch übernehmen.

Übrigens hat die GDL m.E. mit dem Gehaltsvergleich, genau so, Deinem Beitrag passend, gemacht.

@TramPolin: Eine 31%-ige Anhebung eines Lohnes ist für mich selber wirklich viel. Bis 10% geht das noch (wenn die Steuern gesenkt würden). Wenn es in absehbarer Zeit, falls die Verhandlungen bis 06. August scheitern, zu einem großen Streik kommt, dann kann das passieren, daß das Verständnis der Bevölkerung zur Lohnerhöhungsforderung mit der Zeit fällt.

Ah ja: Ich war einmal (vor mehr als 10 Jahren) in der Schweiz, wo ich mit dem R-Zug von Kloten zum Zürcher Hbf gefahren bin, fiel mir der recht ungewöhnlich hohe Fahrpreis auf. Ich vermute, daß dieser Fahrpreis in der Schweiz auf die Personalkosten zurückzuführen ist, anders kann ich mir die hohen Gewinne nicht erklären.
Benutzeravatar
Benicarlo
Routinier
Beiträge: 256
Registriert: 17 Mär 2005, 16:21

Beitrag von Benicarlo »

Das ist ja der Hammer, dass ein erfahrener Schweizer Lokführer (40 Jahre, 2 Kinder, 17 Jahre Berurfserfahrung) mit Zulagen umgerechnet bis zu 4.985 EUR netto (in Worten fast Fünftausend!) im Monat verdient, in Deutschland sind's nur bis zu 1.928 EUR.
Ich will ja nicht unken,aber.... ;)

Ist das nicht so,daß man in der Schweiz quasi das Bruttogehalt ausgezahlt bekommt,sich dafür aber um den ganzen Versicherungskram(kranken-,Arbeitslosen-,usf.) selber kümmern muß? Ich meine mal sowas gehört zu haben. Aber nix Genaues weiß man halt nicht...
Benutzeravatar
423-Treiber
König
Beiträge: 988
Registriert: 27 Mär 2004, 23:28

Beitrag von 423-Treiber »

Benicarlo @ 31 Jul 2007, 09:45 hat geschrieben:
Ich will ja nicht unken,aber.... ;)

Ist das nicht so,daß man in der Schweiz quasi das Bruttogehalt ausgezahlt bekommt,sich dafür aber um den ganzen Versicherungskram(kranken-,Arbeitslosen-,usf.) selber kümmern muß? Ich meine mal sowas gehört zu haben. Aber nix Genaues weiß man halt nicht...
Ich habe mal eine Gehaltsabrechnung von einem Zugbegleiter der SBB in der Hand gehabt und da kommen am Ende 5300 SFR raus, Arbeitslosenversicherung und Pensionskasse sowie die Lohnsteuer waren schon abgezogen, nur die Krankenversicherung musste wohl noch extra bezahlt werden, trotzdem bleibt da ein deutlich höherer Betrag hängen als bei uns, zumal ein Lokführer dort ja noch deutlich mehr verdient als ein Zugbegleiter.
Rohrbacher
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14655
Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
Wohnort: ja

Beitrag von Rohrbacher »

Dann lies es halt net und halt Dich (wenn es Dich doch so sehr stört) aus der Diskussion raus.
Ich meinte nicht nur im EF. Derzeit kann man sich mit keinem über oder in der Eisenbahn unterhalten oder, ohne dass dieses Thema mit der Kettensäge angeschnitten wird. Es reicht ja schon in Bahnthemen bahnfremder Foren irgendwie sachkundig zu wirken: "Ey sach ma, bist du bei der Bahn, ey? Ich find' euern Streik voll daneben und den Mehdorn auch..." Und fast jeden zweiten Tag springt das Thema einen in der Zeitung oder irgendwo anders an, obwohl im Moment eigentlich ja außer mehr oder weniger internem Labern gar nix los wäre, derzeit fahren die Züge ja alle.
Das ist ja der Hammer, dass ein erfahrener Schweizer Lokführer (40 Jahre, 2 Kinder, 17 Jahre Berurfserfahrung) mit Zulagen umgerechnet bis zu 4.985 EUR netto (in Worten fast Fünftausend!) im Monat verdient, in Deutschland sind's nur bis zu 1.928 EUR. Die deutschen Lokführerlöhne sind, wenn man der Broschüre glauben darf, sogar die niedrigsten in ganz Westeuropa.
Aha, also es geht doch. Auswandern. Machen andere hochqualifizierte aber unterbezahlte Fachkräfte ähm... ja... wie Ingenieure auch. Nur die Lokführer ... äh... seltsamerweise nicht. Und die Schweiz ist ein schönes Land wie ich finde. Mit einem tiptop Bahnsystem, im Gegensatz zu Jammer-Deutschland. Noch unverständlicher, da müssten doch alle hinwollen, zumal wenn man da so gut verdient. :rolleyes: :ph34r:
Ist das nicht so,daß man in der Schweiz quasi das Bruttogehalt ausgezahlt bekommt,sich dafür aber um den ganzen Versicherungskram(kranken-,Arbeitslosen-,usf.) selber kümmern muß? Ich meine mal sowas gehört zu haben.
Meine ich auch gehört zu haben. Dennoch scheint sich die Schweiz unter'm Strich zu lohnen. Viele an der Grenze entlang fahren zum Arbeiten rüber und wohnen billig (!) in Deutschland.
Antworten