Das mit den einstweiligen Verfügungen ist voll daneben - ich kann den Ärger darüber verstehen. Aber die Reaktion darauf ist ebenso voll daneben.ruhri @ 8 Aug 2007, 20:02 hat geschrieben: Ich sehe das aber auch so, dass dieser olle Kommisskopp in Berlin Schuld daran hat, wenn jetzt ohne Vorwarnung gestreikt wird. Man kann von den Forderungen der GdL nun halten was man will, ob Lokführer z.B. ein Gehalt anstreben, das mancher Studierte nicht bekommt oder auch die prinzipielle Besserbehandlung des fahrenden Personals, aber das hätte dem Vorstand klar sein müssen, dass einstweilige Verfügungen auf Dauer nichts bringen können. In anderen Wirtschaftszweigen gibt es das schließlich auch nicht, dass ein Streik Wochen vorher beim Gericht beantragt werden muss, oder?
Die Gerichtsentscheide deuten nicht auf Prozesshanselei - wenn es im wahrsten Sinne um soviel geht, ist es normal, daß juristische Möglichkeiten ausgenutzt werden. Daß diese juristischen Möglichkeiten bestehen, ist das Problem. Dies deutet nämlich auf eine Schwäche des Gesamtsystems her. Und letztlich ist auch der Fakt, daß eine Gewerkschaft mit 10% der Mitarbeiter 100% der Firma lahmlegen kann und will auch kein Pluspunkt für das bundesdeutsche Tarifsystem. Das was gerade passiert, wird dieses System langfristig schwächen. Und es ist nicht Mehdorn, für den das schlecht ist.
Edmund Lauterbach