KBS 855 @ 2 Oct 2007, 18:55 hat geschrieben:Wenn man die Fahrpreise, bei schlecher Inanspruchnahme, aber senkt, denn wird er noch unwirtschaftlicher als eh schon. Die Verluste werden sicher hoch sein.
Nicht generell. Nach einer Preissenkung können bei besserer Auslastung die Gesamteinnahmen durchaus höher sein. Ob man den Preis senkt, bleibt natürlich Spekulation. Auf jeden Fall wird man chronisch schlecht besetzte Züge nicht dulden, schon einmal wegen des Images nicht. Denkbar sind natürlich auch Abkommen mit den Fluggesellschaften, die Kombitickets anbieten. Dann bekommt der Fluggast neben seinem normalen Flug auch den Flug auf Höhe Null dazu. Für die Deutsche Bahn bedeutet das dann keine hohen Einnahmen, da Rabatte gegeben werden müssen, aber zumindest besser ausgelastete Zpge.
KBS 855 @ 2 Oct 2007, 18:55 hat geschrieben:Und aus Ostbayern wird er z. B. gar keine Fahrgäste haben (bis auf die Neugierigen oder die die einmal TR fahren wollen), weil keiner so dumm sein dürfte erst nach München zu fahren um dann wieder rauszufahren.
Für Ostbayern ist der Transrapid auch nicht gedacht. Das sag ich mal ganz neutral. Die Schwäche des zentralistischen Systems Hauptbahnhof <-> Flughafen Franz Josef Strauß wird auch an diesem Punkt deutlich.
KBS 855 @ 2 Oct 2007, 18:55 hat geschrieben:Du wirst Recht haben, die S-Bahn wird wohl ausgedünnt, wenn der TR nicht den nötigen Erfolg hat. Wer die S-Bahn betreibt ist aber egal, denn das wird ja die BEG bzw. der Freistaat entscheiden, wie oft die S-Bahn fährt.
Der Freistaat als Transrapid-Befürworter wird vermutlich einen Kurs fahren (im wahrsten Sinne des Wortes), der dem Transrapid hilft. Die Deutsche Bahn könnte sicher auch Druck ausüben, wenn die Leute S-Bahn fahren und nicht schön brav die Tickets mit dem Magnetstreifen kaufen. Und dann spielt vielleicht doch eine Rolle, wer was betreibt.
KBS 855 @ 2 Oct 2007, 18:55 hat geschrieben:Und Shanghai sollte man ruhig mal erwähnen! Ich habe in den letzten Tagen erst einen Artikel über den TR in Shanghai gelesen und sonderlich gut genutzt scheint er nicht zu sein. Jetzt wird zum Flughafen aber eine U-Bahn gebaut, die wesentlich günstiger sein wird und ratet mal welches Verkehrsmittel die Bürger dann nutzen?
Shanghai kenne ich zu wenig. Ist es wirklich so, dass man da jetzt eine konkurrierende U-Bahn baut und den Transrapid weitgehend überflüssig macht?
KBS 855 @ 2 Oct 2007, 18:55 hat geschrieben: Also wirds eine Kasperl-Bahn, wie in einem Freizeitpark, für ein paar Manager und Geschäftsreisende die nicht mit der S-Bahn (oder der möglichen Express-S-Bahn) fahren wollen.
Das Argument "Fahrzeitgewinn" ist ja eh ein Witz und kann man für alles was nördlich und östlich des Hbf ist, eh vergessen. Und für den Rest rechtfertigen 5 Minuten nicht die Investition.
Der Transrapid ist wirklich nur etwas für Reisende, die mit dem Fernzug zum Flughafen Franz Josef Strauß wollen. Hier könnte der Transrapid eine Brücke bilden. Ob das ausreicht, um ihn wirtschaftlich zu betreiben, bin ich skeptisch. Aus der Argumentation heraus würde eine Rad-Schiene-Fernbahnanbindung des Flughafens Franz Josef Strauß mehr Sinn ergeben, damit die Leute ohne Umsteigen (mit Gepäck) zum Flughafen kommen. Immerhin wird man nach den derzeitigen Transrapid-Plänen mit dem Gepäck schon am Hauptbahnhof einchecken können, sodass die Anreise zum Flughafen Franz Josef Strauß recht komfortabel sein wird. Denn das Gepäck wird dann in speziellen Gepäckabteilen transportiert und man muss sich um nichts kümmern. Im Wesentlichen checkt man ein und fährt mit dem Transrapid, um sein Gate zu suchen.

Zurück muss der Fahrgast allerdings sein Gepäck selbst mitschleppen. Dazu erhalten die Züge extra Abstellflächen in den Fahrgastabteilen. Das ist auch etwas, das ich kritisiere: Warum geht das nicht in beide Richtungen? An der Vergabe eines Flughafen-Kürzels für den Hauptbahnhof wird es doch nicht liegen, oder? So haben die Züge das doppelte Volumen für das Gepäck. Das ist nicht ökonomisch.
KBS 855 @ 2 Oct 2007, 18:55 hat geschrieben:Bestellen wird diesen Schrott eh keiner! Wie der TR im Alltagsbetrieb läuft kann man längst beobachten und wer Interesse hätte, der braucht nicht auf MUC warten, denn da läuft der TR auch nicht anders. Aber stimmt, der "TR muss ja erst mal in Deutschland bzw. Bayern laufen und dann kommen die Bestellungen". Ganz, ganz sicher, das hat uns das Christkindl versichert.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass der Strauß-Transrapid auch nur einen Transrapid-Auftrag generiert. Wenn es um die Exportchancen geht, sollte eine kommerzielle Transrapid-Strecke als Referenz doch ausreichen. Das Argument, man könne ja nicht jeden Interessierten in den Flieger nach Schanghai setzen, ist in sich grotesk, da doch genau dies die preisgünstigere Variante wäre.