Der Transrapid in München

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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Larry Laffer @ 27 Sep 2007, 18:38 hat geschrieben: Hallo zusammen!

Heute abend um 22:15 bei Berlin-Mitte im ZDF (Gäste: Edmund Stoiber, Ursula von der Leyen und Heiner Geißler) geht es u.a. um den geplanten Transrapid in München.
Dem Transrapid widmete sich nur wenigen Sekunden.

Maybrit Illner fragte am Ende der Sendung, wie denn der Transrapid heißen soll, ob er Stoibers Namen bekommen soll.

Dr. Edmund Stoiber: "Er bekommt nicht meinen Namen."

Maybrit Illner "Wie soll er dann heißen?"

Dr. Edmund Stoiber: "Transrapid."

Ich finde es schade, dass man dem Transrapid nicht mehr Zeit einräumte. Es ging hauptsächlich um Familienpolitik - Elterngeld, Erziehungsgeld, Kindergruppe, Kindergarten...
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Beitrag von LugPaj »

TramPolin @ 27 Sep 2007, 23:23 hat geschrieben: Ich finde es schade, dass man dem Transrapid nicht mehr Zeit einräumte. Es ging hauptsächlich um Familienpolitik - Elterngeld, Erziehungsgeld, Kindergruppe, Kindergarten...
Tja, es gibt halt auch wichtigere Themen, als den Transrapid ;).
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Beitrag von TramPolin »

LugPaj @ 28 Sep 2007, 03:42 hat geschrieben: Tja, es gibt halt auch wichtigere Themen, als den Transrapid ;).
Das schon, aber nachdem das Thema angekündigt war und sich Stoiber seit Jahren für den Transrapid stark einsetzt, hätte ich mehr erwartet als eine ein paar Sekunden. Es scheiterte wie immer an der Sendezeit.

Im ersten Teil verstand Dr. Edmund Stoiber übrigens alle Fragen so, zu betonen, wie erfolgreich doch die CSU und Bayern unter ihm geworden sind. Ein wenig mehr kritisches Nachbohren hätte ich mir von Frau Illner erwartet, aber das macht man offenbar in Talkhows nicht mehr. So wurde es eine reine Selbstdarstellung.

Stoiber hat zugegeben auch einiges geleistet, manche Dinge gehen mir aber gegen den Strich. Nein, nicht der berühmte Ladenschluss, gut, der auch, aber zum Beispiel will bzw. wollte Stoiber noch kurz vor dem Abdankenden den Gotteslästerungsparagraphen verschärfen. Religiöse Verunglimpfung kann dann mit bis zu 3 Jahren Haft bestraft werden, selbst, wenn kein öffentliches Ärgernis vorliegt. Da frag ich mich, muss so was sein? Da bekomme ich eine wahnsinnige Wut. Selbst von Seiten der evangelischen Kirche wünscht man sich keine Verschärfung. Schon einmal wegen solchen Dingen kriegt die CSU meine Stimme nicht. Gut, langsam wird's OT.
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Beitrag von LugPaj »

TramPolin @ 28 Sep 2007, 09:23 hat geschrieben: Nein, nicht der berühmte Ladenschluss, gut, der auch, aber zum Beispiel will bzw. wollte Stoiber noch kurz vor dem Abdankenden den Gotteslästerungsparagraphen verschärfen. Religiöse Verunglimpfung kann dann mit bis zu 3 Jahren Haft bestraft werden, selbst, wenn kein öffentliches Ärgernis vorliegt.
Also die "bis zu 3 Jahre" sind nun keine verschaerfung, die gelten ja jetzt schon (Da in deinem Post unklar formuliert). Allerdings wollte er die Bemessungsgrundlage aendern. Bisher kann der Paragraph ja angewendet werden, wenn der "öffentliche Frieden gefährdet" sei und "Aufruhr" erzeuge. Stoiber wollte da eine Aenderung, dass er auch angewendet werden kann, wenn Leute "bewusst auf den religiösen Empfindungen anderer Menschen herumtrampelen", wie man das gesetzlich formulieren kann, ist wohl fraglich.
Sinnvoll finde ich das nicht, da ich Angst vor einer zu engen Auslegung habe, aber bei den Konservativen kann man da vielleicht noch damit punkten. Oder hatte er die moslemische Waehlergruppe im Visier? :unsure: Oder setzt er sich am Ende seiner "Regentschaft" nun fuer etwas ein, was ihm persoehnlich wichtig ist, parteipolitisch aber nicht sinnvoll? Egal, ein echtes Politikum wird das wohl nicht wirklich werden.
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Beitrag von Larry Laffer »

TramPolin @ 28 Sep 2007, 09:23 hat geschrieben: Ein wenig mehr kritisches Nachbohren hätte ich mir von Frau Illner erwartet, aber das macht man offenbar in Talkhows nicht mehr. So wurde es eine reine Selbstdarstellung.
Die Sabine-Christiansenisierung des politischen Journalismus macht auch vor dem ZDF nicht Halt. Medien sollen nicht mehr eine kritische vierte Gewalt sein, sondern Medien sollen unkritische Stichwortgeber sein und den politisch Verantwortlichen ein Forum zur Selbstdarstellung gewähren. Genau wie es gestern abend passiert ist.

Im übrigen ist die Rolle Heiner Geißlers in meinen Augen nach wie vor sehr, sehr verschwommen.
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Beitrag von TramPolin »

Spitzentreffen Stoiber / Barroso wohl Anfang Oktober

Der bayerische Ministerpräsident* Dr. Edmund Stoiber (CSU) möchte für Anfang Oktober ein Treffen mit dem Kommissionspräsidenten der EU José Manuel Barroso in Brüssel anberaumen. Neben Stoibers neuer Aufgabe, der Leitung einer Expertenkommission zum Bürokratieabbau, sollen auch die EU-Fördergelder für den Transrapid angesprochen werden. Stoiber geht davon aus, dass die EU 50 Millionen EUR bewilligt.

http://www.welt.de/wams_print/article12234...d_sprechen.html

* Noch ist er es ja kommissarisch bis zum 09.10.07

Kommentar: Dies ist auch genau die Summe, die bereits fest für den Transrapid einkalkuliert wurde. Bislang gab es aus Brüssel nur Signale, die auf eine Ablehnung der Fördergelder hindeuten. Daher bin ich mal gespannt, ob Stoiber hier was rausholen kann. Vor kurzem hieß es, dass Frau Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit Barroso verhandeln soll. Nimmt das Stoiber nun selbst in die Hand? Nun gut, ein zusätzliches Treffen Merkel/Barroso ist ja nicht ausgeschlossen.

Interessanterweise ergibt sich jetzt, wie ich anfangs nur spaßeshalber spekuliert hatte, eine Verquickung von Stoibers neuer Aufgabe mit den EU-Fördergeldern. Man will Stoiber für die Expertengruppe zum Bürokratieabbau. Es ist nur schwer vorstellbar, dass Barroso im Gegenzug Stoiber vor den Kopf stoßen wird, indem er mit einer Ablehnung der Fördergelder reagiert. Jedoch wäre es jetzt unfair und der Sache nicht angemessen, zu behaupten, Stoiber hätte das Amt nur angenommen, um den Transrapid von Seiten der EU sicherzustellen. Dafür sind die 50 Millionen EUR einfach ein zu kleiner Anteil.
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Beitrag von KBS 855 »

Transrapid soll deutlich teurer werden!

http://www.focus.de/finanzen/news/transrap...aid_134586.html

Oje, völlig überraschend soll der TR teurer werden und das schon vor Baubeginn, was kommt da erst noch nach Baubeginn raus. Versenkt das Projekt endlich in der Isar. Das Teil dürfte in einem unabhängigen Gutachten, eh nicht mehr über die 1,0 kommen!

Das wird ja mal was werden, die Werbung für 2015:
Es gibt zwei Transrapid-Museen auf der Welt, eines in Shanghai, wo jetzt alle mit der neuen U-Bahn fahren, die viel günstiger und besser ist und eines in München, dessen umstrittener Bau durch die Kostenexplosion zur Stilllegung einiger Bahnlinien und zur Ausdünnung des Bayerntaktes führte. Dafür heißt der TR jetzt "Bayern21" und jeder Fahrgast der die mittlerweile 120 Euro teure Fahrkarte kauft, wird persönlich begrüßt.
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Beitrag von TramPolin »

KBS 855 @ 2 Oct 2007, 15:41 hat geschrieben:Transrapid soll deutlich teurer werden!

http://www.focus.de/finanzen/news/transrap...aid_134586.html

Oje, völlig überraschend soll der TR teurer werden und das schon vor Baubeginn, was kommt da erst noch nach Baubeginn raus. Versenkt das Projekt endlich in der Isar. Das Teil dürfte in einem unabhängigen Gutachten, eh nicht mehr über die 1,0 kommen!
Ich bin einer der erbittertsten Gegner des Transrapids zum Flughafen Franz Josef Strauß.

Dennoch habe ich einen so unsachlichen und mit Halbwahrheiten gespickten Zeitungsartikel gelesen wie diesen. Das, was da drinsteht, ist schon x-mal behauptet worden und nichts Neues. Dass der verlängerte Tunnelanteil nicht in die Schätzung eingeflossen ist, stimmt meines Wissens nicht und wenn es doch wahr wäre, wäre es ein himmelschreiender Skandal.

Ich glaube auch, dass der Transrapid teurer wird und ich verfolge die Festpreis-Diskussion auch kritisch. Ich bin gespannt auf die Kalkulation, die nach Ende des Planfeststellungsverfahrens in Angriff genommen wurde. Ich werde auch nachfragen, ob der Festpreis wirklich "fest'" ist. Wenn da ein paar Klauseln drin sind, etwa der Steuerzahler kommt doch auf, wenn "höhere Gewalt" vorliegt, dann werde ich das entsprechend kritisieren.
KBS 855 @ 2 Oct 2007, 15:41 hat geschrieben:Das wird ja mal was werden, die Werbung für 2015:
Es gibt zwei Transrapid-Museen auf der Welt, eines in Shanghai, wo jetzt alle mit der neuen U-Bahn fahren, die viel günstiger und besser ist und eines in München, dessen umstrittener Bau durch die Kostenexplosion zur Stilllegung einiger Bahnlinien und zur Ausdünnung des Bayerntaktes führte. Dafür heißt der TR jetzt "Bayern21" und jeder Fahrgast der die mittlerweile 120 Euro teure Fahrkarte kauft, wird persönlich begrüßt.
Wenn der Transrapid nicht gut angenommen wird, wird man eher die Fahrpreise senken. Leere Züge kann man sich aus Imagegründen nicht leisten. Ich befürchte aber, dass im Gegenzug (im wahrsten Sinne des Wortes) die S-Bahn zum Flughafen Franz Josef Strauß ausgedünnt oder anderweitig unattraktiver gemacht wird. Sowohl S-Bahn und Strauß-Magneto werden ja von der Deutschen Bahn betrieben.
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Beitrag von KBS 855 »

TramPolin @ 2 Oct 2007, 15:53 hat geschrieben: Wenn der Transrapid nicht gut angenommen wird, wird man eher die Fahrpreise senken. Leere Züge kann man sich aus Imagegründen nicht leisten. Ich befürchte aber, dass im Gegenzug (im wahrsten Sinne des Wortes) die S-Bahn zum Flughafen Franz Josef Strauß ausgedünnt oder anderweitig unattraktiver gemacht wird. Sowohl S-Bahn und Strauß-Magneto werden ja von der Deutschen Bahn betrieben.
Wenn man die Fahrpreise, bei schlecher Inanspruchnahme, aber senkt, denn wird er noch unwirtschaftlicher als eh schon. Die Verluste werden sicher hoch sein. Und aus Ostbayern wird er z. B. gar keine Fahrgäste haben (bis auf die Neugierigen oder die die einmal TR fahren wollen), weil keiner so dumm sein dürfte erst nach München zu fahren um dann wieder rauszufahren.

Du wirst Recht haben, die S-Bahn wird wohl ausgedünnt, wenn der TR nicht den nötigen Erfolg hat. Wer die S-Bahn betreibt ist aber egal, denn das wird ja die BEG bzw. der Freistaat entscheiden, wie oft die S-Bahn fährt.

Und Shanghai sollte man ruhig mal erwähnen! Ich habe in den letzten Tagen erst einen Artikel über den TR in Shanghai gelesen und sonderlich gut genutzt scheint er nicht zu sein. Jetzt wird zum Flughafen aber eine U-Bahn gebaut, die wesentlich günstiger sein wird und ratet mal welches Verkehrsmittel die Bürger dann nutzen?

Also wirds eine Kasperl-Bahn, wie in einem Freizeitpark, für ein paar Manager und Geschäftsreisende die nicht mit der S-Bahn (oder der möglichen Express-S-Bahn) fahren wollen.
Das Argument "Fahrzeitgewinn" ist ja eh ein Witz und kann man für alles was nördlich und östlich des Hbf ist, eh vergessen. Und für den Rest rechtfertigen 5 Minuten nicht die Investition.

Bestellen wird diesen Schrott eh keiner! Wie der TR im Alltagsbetrieb läuft kann man längst beobachten und wer Interesse hätte, der braucht nicht auf MUC warten, denn da läuft der TR auch nicht anders. Aber stimmt, der "TR muss ja erst mal in Deutschland bzw. Bayern laufen und dann kommen die Bestellungen". Ganz, ganz sicher, das hat uns das Christkindl versichert.
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Beitrag von TramPolin »

KBS 855 @ 2 Oct 2007, 18:55 hat geschrieben:Wenn man die Fahrpreise, bei schlecher Inanspruchnahme, aber senkt, denn wird er noch unwirtschaftlicher als eh schon. Die Verluste werden sicher hoch sein.
Nicht generell. Nach einer Preissenkung können bei besserer Auslastung die Gesamteinnahmen durchaus höher sein. Ob man den Preis senkt, bleibt natürlich Spekulation. Auf jeden Fall wird man chronisch schlecht besetzte Züge nicht dulden, schon einmal wegen des Images nicht. Denkbar sind natürlich auch Abkommen mit den Fluggesellschaften, die Kombitickets anbieten. Dann bekommt der Fluggast neben seinem normalen Flug auch den Flug auf Höhe Null dazu. Für die Deutsche Bahn bedeutet das dann keine hohen Einnahmen, da Rabatte gegeben werden müssen, aber zumindest besser ausgelastete Zpge.
KBS 855 @ 2 Oct 2007, 18:55 hat geschrieben:Und aus Ostbayern wird er z. B. gar keine Fahrgäste haben (bis auf die Neugierigen oder die die einmal TR fahren wollen), weil keiner so dumm sein dürfte erst nach München zu fahren um dann wieder rauszufahren.
Für Ostbayern ist der Transrapid auch nicht gedacht. Das sag ich mal ganz neutral. Die Schwäche des zentralistischen Systems Hauptbahnhof <-> Flughafen Franz Josef Strauß wird auch an diesem Punkt deutlich.
KBS 855 @ 2 Oct 2007, 18:55 hat geschrieben:Du wirst Recht haben, die S-Bahn wird wohl ausgedünnt, wenn der TR nicht den nötigen Erfolg hat. Wer die S-Bahn betreibt ist aber egal, denn das wird ja die BEG bzw. der Freistaat entscheiden, wie oft die S-Bahn fährt.
Der Freistaat als Transrapid-Befürworter wird vermutlich einen Kurs fahren (im wahrsten Sinne des Wortes), der dem Transrapid hilft. Die Deutsche Bahn könnte sicher auch Druck ausüben, wenn die Leute S-Bahn fahren und nicht schön brav die Tickets mit dem Magnetstreifen kaufen. Und dann spielt vielleicht doch eine Rolle, wer was betreibt.
KBS 855 @ 2 Oct 2007, 18:55 hat geschrieben:Und Shanghai sollte man ruhig mal erwähnen! Ich habe in den letzten Tagen erst einen Artikel über den TR in Shanghai gelesen und sonderlich gut genutzt scheint er nicht zu sein. Jetzt wird zum Flughafen aber eine U-Bahn gebaut, die wesentlich günstiger sein wird und ratet mal welches Verkehrsmittel die Bürger dann nutzen?
Shanghai kenne ich zu wenig. Ist es wirklich so, dass man da jetzt eine konkurrierende U-Bahn baut und den Transrapid weitgehend überflüssig macht?
KBS 855 @ 2 Oct 2007, 18:55 hat geschrieben: Also wirds eine Kasperl-Bahn, wie in einem Freizeitpark, für ein paar Manager und Geschäftsreisende die nicht mit der S-Bahn (oder der möglichen Express-S-Bahn) fahren wollen.
Das Argument "Fahrzeitgewinn" ist ja eh ein Witz und kann man für alles was nördlich und östlich des Hbf ist, eh vergessen. Und für den Rest rechtfertigen 5 Minuten nicht die Investition.
Der Transrapid ist wirklich nur etwas für Reisende, die mit dem Fernzug zum Flughafen Franz Josef Strauß wollen. Hier könnte der Transrapid eine Brücke bilden. Ob das ausreicht, um ihn wirtschaftlich zu betreiben, bin ich skeptisch. Aus der Argumentation heraus würde eine Rad-Schiene-Fernbahnanbindung des Flughafens Franz Josef Strauß mehr Sinn ergeben, damit die Leute ohne Umsteigen (mit Gepäck) zum Flughafen kommen. Immerhin wird man nach den derzeitigen Transrapid-Plänen mit dem Gepäck schon am Hauptbahnhof einchecken können, sodass die Anreise zum Flughafen Franz Josef Strauß recht komfortabel sein wird. Denn das Gepäck wird dann in speziellen Gepäckabteilen transportiert und man muss sich um nichts kümmern. Im Wesentlichen checkt man ein und fährt mit dem Transrapid, um sein Gate zu suchen. :D
Zurück muss der Fahrgast allerdings sein Gepäck selbst mitschleppen. Dazu erhalten die Züge extra Abstellflächen in den Fahrgastabteilen. Das ist auch etwas, das ich kritisiere: Warum geht das nicht in beide Richtungen? An der Vergabe eines Flughafen-Kürzels für den Hauptbahnhof wird es doch nicht liegen, oder? So haben die Züge das doppelte Volumen für das Gepäck. Das ist nicht ökonomisch.
KBS 855 @ 2 Oct 2007, 18:55 hat geschrieben:Bestellen wird diesen Schrott eh keiner! Wie der TR im Alltagsbetrieb läuft kann man längst beobachten und wer Interesse hätte, der braucht nicht auf MUC warten, denn da läuft der TR auch nicht anders. Aber stimmt, der "TR muss ja erst mal in Deutschland bzw. Bayern laufen und dann kommen die Bestellungen". Ganz, ganz sicher, das hat uns das Christkindl versichert.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass der Strauß-Transrapid auch nur einen Transrapid-Auftrag generiert. Wenn es um die Exportchancen geht, sollte eine kommerzielle Transrapid-Strecke als Referenz doch ausreichen. Das Argument, man könne ja nicht jeden Interessierten in den Flieger nach Schanghai setzen, ist in sich grotesk, da doch genau dies die preisgünstigere Variante wäre.
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Beitrag von 3247 »

KBS 855 @ 2 Oct 2007, 18:55 hat geschrieben:Bestellen wird diesen Schrott eh keiner! Wie der TR im Alltagsbetrieb läuft kann man längst beobachten und wer Interesse hätte, der braucht nicht auf MUC warten, denn da läuft der TR auch nicht anders.
Der Transrapid ist vielleicht zu teuer, aber sicher kein Schrott.

Die hohen Kosten basieren aber auch nur darauf, dass anders als bei anderen Projekten vorhandene Infrastruktur nicht genutzt werden kann. Ein ICE oder eine Express-S-Bahn fahren eben auf den vorhandenen Gleisen in die Innenstadt, der Transrapid kann das nicht. Was der MAEX kosten würde, wenn man keinerlei vorhandene Gleisanlagen nutzen würde, möchte ich lieber nicht wissen.

Das heißt aber auch, dass bei nicht vorhandener Infrastruktur der Transrapid durchaus konkurrenzfähig ist; die Kosten für die Trasse liegen etwa auf dem Niveau konventioneller Schienentechnik -- bei höherer Geschwindigkeit.

Bei Langstrecken ohne vorhandene Hochgeschwindigkeitslinien ist der Transrapid sinnvoll. Da böten sich zum Beispiel Verbindungen von Land zu Land innerhalb Europas - vor allem in Osteuropa - an. Sogar der Transrapid München Hbf. - München-Flughafen wäre als Teil einer Strecke München - Prag - Dresden - Berlin (ca. 600 km, Fahrzeit < 2 h) noch sinnvoll.

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Beitrag von TramPolin »

Transrapid-Dokumentation auf n-tv - zugeliefert von National Geographic

Auf n-tv lief gerade eine Transrapid-Dokumentation. Habe es leider zu spät mitbekommen, um ausdrücklich darauf hinzuweisen.

Es war eine ziemliche Jubel-Dokumentation. Es wurden praktisch keine Argumente gegen den Transrapid genannt. Der Unfall im Emsland wurde zwar erwähnt, dennoch wurde im gleichen Atemzug der Transrapid als das sicherste Verkehrsmittel der Welt bezeichnet. Ist wahrscheinlich nicht falsch, erschien mir aber etwas zynisch.

Der Shanghai-Transrapid wurde als super erfolgreich dargestellt. Es wurde alles so hingestellt, dass der Transrapid super erfolgreich ist und die Leute ihn begeistert benutzen. Kein Wort davon, dass die Züge anfangs fast leer fuhren und erst die Fahrpreise drastisch gesenkt werden mussten.

Hat jemand von euch die Dokumentation gerade gesehen?

Ob es überhaupt eine Dokumentation war? Eher war es ein Werbefilmchen.
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Beitrag von Hot Doc »

3247 @ 2 Oct 2007, 21:06 hat geschrieben: Die hohen Kosten basieren aber auch nur darauf, dass anders als bei anderen Projekten vorhandene Infrastruktur nicht genutzt werden kann. Ein ICE oder eine Express-S-Bahn fahren eben auf den vorhandenen Gleisen in die Innenstadt, der Transrapid kann das nicht. Was der MAEX kosten würde, wenn man keinerlei vorhandene Gleisanlagen nutzen würde, möchte ich lieber nicht wissen.
Beim MAEX war - wenn ich mich recht erinnere - schon eine Tieferlegung und gleichzeiiger Ausbau auf 4 Gleise zwischen S-Bahnwerk und Heizkraftwerk Nord und dann weiter 2-spurig bis hinter Johanneskirchen mit eingerechnet.

Ich erweitere das Projekt noch mit einem Fernzugtunnel von HBF zum OBF und durchgehend 4 Gleisen bis zum Flughafen. Das wird aucc nicht wesentlich teurer als der Transrapid und man könnte die ICEs und ICs und ECs auf der geplanten "Europaroute" Paris-Budapest einfach - mit Halt am Flughafen - durchfahren lassen. DAS gibt neue Flug- und Fahrgäste. Und als kleines Schmakerl können die Züge eben heute schon auf der bestehenden Infrastruktur weiter bis Salzburg etc. fahren. Die Anwohner an der S8 hätten ihren lange ersehnten und versprochenen Lärmschutz und jeder Kunde der Bahn wäre schneller am Flughafen, weil er sich die Umsteigezeit am HBF sparen würde.

Das vergessen ja viele. Beim Umsteigen von z.B. S-Bahn zu Transrapid am HBF kann man mal lockerflockig mit 10 Min. rechnen bis es dann wirklich los geht. Mit den 10 Minuten Fahrzeit wäre man mit dem MAEX (Umsteigen am selben Bahnsteig) schon am Flughafen und wenn das (nach meiner Idee) dann ohne Umsteigen mit Fern- oder auch Regionalzügen funktioniert, dann fällt die Bilanz noch schlechter aus.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

ein Fernzugtunnel wird net teurer als der TR? Das halt ich aber für ein Gerücht, da der 2.Stammtreckentunnel ja schon soviel kostet und der hat nur 2 Gleise....
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Beitrag von Hot Doc »

Mir würden ERSTMAL 2 Gleise reichen.
Im übrigen sind im Projekt 2te Stammstrecke noch einige Umbauten an Bahnhöfen, sowie (je nach Planung) 2-3 neue Unterirdische Bahnhöfe, eine unterirdische Verzweigung etc. geplant. Ich denke, daß diese Punkte das Projekt deutlich verteuern (man bedenke alleine den Aufwand für einen Bahnhof in 40m Tiefe).
Der freigehaltene Korridor für die Fernzüge, verläuft meines Wissens auf einer anderen Strecke ist kürzer und auch lange nicht so tief wie die 2te Stammstrecke.
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Beitrag von Lazarus »

Hot Doc @ 3 Oct 2007, 01:29 hat geschrieben: Mir würden ERSTMAL 2 Gleise reichen.
Im übrigen sind im Projekt 2te Stammstrecke noch einige Umbauten an Bahnhöfen, sowie (je nach Planung) 2-3 neue Unterirdische Bahnhöfe, eine unterirdische Verzweigung etc. geplant. Ich denke, daß diese Punkte das Projekt deutlich verteuern (man bedenke alleine den Aufwand für einen Bahnhof in 40m Tiefe).
Der freigehaltene Korridor für die Fernzüge, verläuft meines Wissens auf einer anderen Strecke ist kürzer und auch lange nicht so tief wie die 2te Stammstrecke.
nur brauchste für die Fernzüge zumindest unterm HBF auch einen Bahnhof . Mal davon abgesehen gibts diese Planung schon, ich sag nur Stichwort München 21
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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Beitrag von Boris Merath »

Aus dem Artikel:
So soll der Tunnel entgegen den ursprünglichen Planungen zwei Kilometer länger werden.
Na so offensichtlich getürkt wird die Kostenrechnung dann auch wieder nicht sein...
Zudem sind durch das Unglück auf der Transrapid-Teststrecke im Emsland auch neue Sicherheitsvorkehrungen nötig geworden.
Welche neuen Sicherheitsvorkehrungen?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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josuav
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Beitrag von josuav »

TramPolin @ 3 Oct 2007, 00:02 hat geschrieben: Transrapid-Dokumentation auf n-tv - zugeliefert von National Geographic

Auf n-tv lief gerade eine Transrapid-Dokumentation. Habe es leider zu spät mitbekommen, um ausdrücklich darauf hinzuweisen.

Es war eine ziemliche Jubel-Dokumentation. Es wurden praktisch keine Argumente gegen den Transrapid genannt. Der Unfall im Emsland wurde zwar erwähnt, dennoch wurde im gleichen Atemzug der Transrapid als das sicherste Verkehrsmittel der Welt bezeichnet. Ist wahrscheinlich nicht falsch, erschien mir aber etwas zynisch.

Der Shanghai-Transrapid wurde als super erfolgreich dargestellt. Es wurde alles so hingestellt, dass der Transrapid super erfolgreich ist und die Leute ihn begeistert benutzen. Kein Wort davon, dass die Züge anfangs fast leer fuhren und erst die Fahrpreise drastisch gesenkt werden mussten.

Hat jemand von euch die Dokumentation gerade gesehen?

Ob es überhaupt eine Dokumentation war? Eher war es ein Werbefilmchen.
Ich hab sie gesehen und hab hier auch darauf (eine Stunde vorher) hingewiesen. Kann aber uahc sein dass du eine Wiederhlung gesehen hast, meine Version ging vor ein paar Tagen um 17:05 Uhr los.
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Beitrag von TramPolin »

josuav @ 3 Oct 2007, 08:51 hat geschrieben: Ich hab sie gesehen und hab hier auch darauf (eine Stunde vorher) hingewiesen. Kann aber uahc sein dass du eine Wiederhlung gesehen hast, meine Version ging vor ein paar Tagen um 17:05 Uhr los.
Ja, es war wohl eine Wiederholung. Deine Ankündigung muss ich übersehen haben.

Generell erfährt man schon ein paar technische interessante Detail, z.B. die Präzision, die beim Bau eingehalten werden muss und die wegen des weichen Untergrundes den Baumeistern in Schanghai einiges Kopfzerbrechen bereitete.

Wer es verpasst hat, die Sendung wird noch einmal wiederholt, allerdings erst in knapp 3 Wochen:

22.10.2007 um 20:05 Uhr auf n-tv
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Beitrag von 3247 »

Hot Doc @ 3 Oct 2007, 01:20 hat geschrieben:Beim MAEX war - wenn ich mich recht erinnere - schon eine Tieferlegung und gleichzeiiger Ausbau auf 4 Gleise zwischen S-Bahnwerk und Heizkraftwerk Nord und dann weiter 2-spurig bis hinter Johanneskirchen mit eingerechnet.
Ja, wenn man das berücksichtigt würden aus 860 Mio. € nur noch 625 Mio. € (Quelle: muenchen.de). Nur sind dann immer noch keine Kosten für die bestehenden bzw. als zweite Stammstrecke ohnehin zu bauenden Strecken Leuchtenbergring-Hauptbahnhof und Unterföhring-Ismaning enthalten; gäbe es diese Gleise noch nicht, käme der MAEX auf dieser Trasse teurer als der Transrapid (alleine der Tunnel durch die Innenstadt...)

Was nur bestätigt, dass das Problem des Transrapid die nicht vorhandene Infrastruktur ist, nicht per se die hohen Baukosten pro km.
Hot Doc @ 3 Oct 2007, 01:29 hat geschrieben:Der freigehaltene Korridor für die Fernzüge, verläuft meines Wissens auf einer anderen Strecke ist kürzer und auch lange nicht so tief wie die 2te Stammstrecke.
M.W. verläuft der Korridor vom Hbf. zum Sendlinger Tor (Regionalbahhof M.-City) und dann etwa am Kolumbusplatz auf den Südring.

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Beitrag von Hot Doc »

Der soganannte "City-Tunnel" (die Steckenführung wurde von dir richtig beschrieben) ist nur 4,5km lang. (Die 2te Stammstrecke soll 8 km lang werden.) Und die Baukosten wurden mit ca. 600Mio. angegeben. Plus die 625 Mio. für den weiteren Ausbau der Strecke zwischen Leuchtenbergring und Unterföring (zwischen Unterföring und Ismaning sehe ich eigentlich keinen Handlungsbedarf, außer vielleicht nen 4-gleisigen Ausbau, der aber oberirdisch recht günstig sein dürfte).
Dazu kommen dann noch ein paar Gleise von Ismaning bis Flughafen und der (im Rohbau fertiggestellte) Bahnhof am Flughafen. Mit den Baumaßnahmen um den Erdinger Ringschluß kommt man zu folgendem Ergebnis:
Nen leistungsfähigen Flughafenzubringer + Fernbahnanschluß + in Zukunft sowieso notwendiger Citytunnel + Ausweichstrecke bei Störungen auf der Stammstrecke für weniger oder maximal gleich viel Asche wie jetzt der Transrapid, der nur eines diesen Probleme löst.
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Beitrag von KBS 855 »

Hot Doc @ 3 Oct 2007, 13:30 hat geschrieben: Mit den Baumaßnahmen um den Erdinger Ringschluß kommt man zu folgendem Ergebnis:
Nen leistungsfähigen Flughafenzubringer + Fernbahnanschluß + in Zukunft sowieso notwendiger Citytunnel + Ausweichstrecke bei Störungen auf der Stammstrecke für weniger oder maximal gleich viel Asche wie jetzt der Transrapid, der nur eines diesen Probleme löst.
Der Transrapid löst gar keine Probleme, er schafft nur welche...
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KBS 855 @ 3 Oct 2007, 15:07 hat geschrieben: Der Transrapid löst gar keine Probleme, er schafft nur welche...
Und welche?

Ich bin zwar strikt gegen den Bau des Transrapids zum Flughafen Franz Josef Strauß, aber plädiere für ernsthafte Argumente. Wie einer der Administratoren schon mal bemerkte, muss man sich als Transrapid-Gegner schon fast schämen, was an Argumenten von anderen Transrapid-Gegnern vorgetragen wird (edit: magnetische Felder, Kollisionen mit Schwänen usw.). Ich meine ausdrücklich nicht Dich damit

Auch ich denke, dass der Transrapid nur sehr wenige Probleme löst. Dass er aber ausschließlich nur neue schafft, halte ich aber für völlig übertrieben.

Eine gewisse Brückenfunktion für Anreisende mit Fernzügen sehe ich schon. Der Münchner hat in den meisten Fällen sehr wenig vom Transrapid, ebenso die Fluggäste aus dem Umland und der Region. Um meinen Grad der Ablehnung noch einmal zu justieren, warte ich jetzt die neue Kostenschätzung ab. Ich bin ja mal gespannt, wo die liegen wird.
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Beitrag von Iarn »

KBS 855 @ 3 Oct 2007, 14:07 hat geschrieben:
Hot Doc @ 3 Oct 2007, 13:30 hat geschrieben: Mit den Baumaßnahmen um den Erdinger Ringschluß kommt man zu folgendem Ergebnis:
Nen leistungsfähigen Flughafenzubringer + Fernbahnanschluß + in Zukunft sowieso notwendiger Citytunnel + Ausweichstrecke bei Störungen auf der Stammstrecke für weniger oder maximal gleich viel Asche wie jetzt der Transrapid, der nur eines diesen Probleme löst.
Der Transrapid löst gar keine Probleme, er schafft nur welche...
Sorry, aber ich kann das "Gott sei bei uns!" wegen dem Transrapid nicht mehr hören! Man kann bezüglich der Kosten, Netzwirung etc dagegen sein, aber wer allen Ernstes behauptet, der Transrapid würde das Flughafenanbindungsproblem in keinster Weise lösen, disqualifiziert sich für mich von jeglicher vernünftigen Diskussion.

Egal wie pessimistisch man den Transrapid sieht, es werden Leute mit ihm fahren und damit S1 und S8 entlasten (beide sind meist rappelvoll und bei jetzigen Gegebenheiten nicht im Takt zu verdichten). Man kann diskutieren, wie viele, aber es wird ein maßgeblicher Anteil sein. Punkt.

Egal welche Fahrwege man konstruiert, es wird Leute geben, für die der Transrapid eine schnellere Flughafenanbindung als heute bietet. Es mag Alternativen geben, die für einen teil dieser Leute und Manche andere, Vorteile bieten, aber ein bedeutender Teil der Fluggäste und Angestellten kann mit Transrapid schneller zum Flughafen als mit Status Quo. Punkt.
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Beitrag von KBS 855 »

Mit den Problemen die der TR schafft, meinte ich die Kostenprobleme und hier wird ein Problem geschaffen. Eine Entlastungsfunktion will ich dem TR nicht absprechen (allerdings trotzdem mit verweis auf bessere Alternativen).
Natürlich hilft der TR mit, den Fahrgaststrom besser zu verteilen, nur rechtfertigt das den Aufwand? Ein Ausbau der Eisenbahnstrecken und die Einrichtung einer Express-S-Bahn sind meiner Meinung nach die bessere Lösung, der TR ist doch nun mal kein Nahverkehrszug!
Und von einem 4gleisigen Ausbau München - Freising profitiert dann nicht nur der Flughafen, sondern eben auch die KBS930. Von einer Einhausung bei Zamdorf profitiert neben der S-Bahn vor allem der Güterverkehr.
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Beitrag von Iarn »

KBS 855, es macht einen deutlichen Unterschied in der Aufnahme Deiner Argumente ob Du das so schreibst wie im letzten Beitrag oder wie im vorletztem. Bei einem nehme ich Dich ernst und teile sogar teilweise Deine Meinung beim anderen eher nicht :)
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Beitrag von LugPaj »

TramPolin @ 2 Oct 2007, 21:50 hat geschrieben: Shanghai kenne ich zu wenig. Ist es wirklich so, dass man da jetzt eine konkurrierende U-Bahn baut und den Transrapid weitgehend überflüssig macht?
Ueberfluessig....
Das waere wohl diesselbe Argumentation, wie wenn der Transrapid in Muenchen schon existieren wuerde und man dann die s1 zum Flughafen baut und dann meint die transrapidstrecke wird dadurch ueberfluessig....


Die Transrapidstrecke in Shanghai hat in meinen Augen allerdings einen grossen Unterschied zum Muenchner Projekt. In Shanghai war der Bau rein vom Protzwillen der Chinesen geleitet. Der Transrapid startet am Flughafen und endet in einem Aussenbezirk in Shanghai, dort wo fast keiner hinwill und auch kein verkehrsknoten war.
In Muenchen werden immerhin die 2 groessten Verkehrsknoten der Stadt miteinander verbunden. Um der Transrapidlinie in Shanghai echtes Leben einzuhauchen, muesste man sie wohl wirklich, wie ja u.U. geplant ueber das Expogelaende zum 2. Flughafen der Stadt verlaengern.
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Beitrag von Hot Doc »

LugPaj @ 5 Oct 2007, 00:01 hat geschrieben: In Shanghai war der Bau rein vom Protzwillen der Chinesen geleitet.
So...und jetzt sag mir einer, dass das hier anders wäre.

Wie schon vorher klargestellt, könnte man fürs gleiche Geld ne Regional und/oder Fernanbindung an den Flughafen bauen und damit den TR komplett ad absurdum führen.

Hauptsache der Stoiber kann sich seinen Sack aufblasen!!!
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Beitrag von TramPolin »

Hot Doc @ 5 Oct 2007, 01:30 hat geschrieben: So...und jetzt sag mir einer, dass das hier anders wäre.

Wie schon vorher klargestellt, könnte man fürs gleiche Geld ne Regional und/oder Fernanbindung an den Flughafen bauen und damit den TR komplett ad absurdum führen.

Hauptsache der Stoiber kann sich seinen Sack aufblasen!!!
Ja, eine Regional- und/oder Fernbahnanbindung wäre ja viel zu profan.

Vorher im TV gesehen: Die Vision einer Transatlantik-Röhre. Mittels leer gepumpten Tunnel könnte man zwischen Europa und New York in einer Stunde pendeln - mit dem Transrapid. Leben in London und arbeiten in New York (oder umgekehrt) - alles kein Problem.

Das wäre doch mal ein Projekt für den Stoiber, die paar Billionen EUR, die das kostet, wird er schon aufbringen - die Finanzierung wird bis (hier Zeitraum einsetzen) sichergestellt. :lol:
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Beitrag von TramPolin »

Der OB-Kandidat der CSU, Josef Schmid, hat erstmals die Forderung aufgestellt, den Transrapid zum Flughafen Franz Josef Strauß im gesamten Münchner Stadtgebiet zu untertunneln. Statt der Tunnelpläne verschichte die CSU aber peinlicherweise einen Liebesbrief im Dateianhang.

http://www.sueddeutsche.de/muenchen/artike...kel/707/136438/

Kommentar: Das mit den Tunnelplänen muss man ja nicht groß kommentieren. Das ist Populismus pur, denn es würde heißen: neues (oder neu zu startendes?) Planfeststellungsverfahren und der Transrapid wird mehrere Hundert Millionen EUR teurer. Ferner ist die sensationelle Fahrzeit von 10 Minuten gefährdet, da es im Tunnel ein Tempolimit von 250 km/h gibt.

OB-Kandidat Josef Schmid hat sich m.E. mit dieser Aktion disqualifiziert. Der Transrapid ist so gut wie fertig geplant und man sollte ihn so bauen, wie es jetzt geplant ist, oder gar nicht.
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