Streiks bei der Deutschen Bahn 2007/2008

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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Fiescher1978 @ 1 Oct 2007, 10:02 hat geschrieben: @ Larry Lafer

Du hast nicht unrecht und beim Börsengang wird es ja einen großen Investor bei der DB AG geben, und ich denke die werden auf jeden Fall mitreden.

Und sich dann von den Russen, reinreden zu lassen. Der Investor, der bereitsteht, ist nämlich "Gazprom".

Denn wer sitzt denn dort im Aufsichtsrat??? Richtig Mehdorn´s Duzfreund und liebster Freund: Gerhard Schröder....
Gazprom ist einer von mehreren teilweise sehr fragwürdigen Investoren, die ein Interesse an einem Großeinstieg bei der Deutschen Bahn AG angekündigt haben, auch diverse fragwürdige US-amerikanische Pensionsfonds haben Interesse angekündigt. Um die Sache nochmal auf den SPFV zu beziehen: Wir können davon ausgehen, daß sich weder Gazprom noch ein US-amerikanischer Pensionsfond noch eine Investmentfirma vom Schlage Blackstone mit einer Eigenkapitalrendite von 5% zufriedengeben wird. Hier wird der SPFV auf Dauer gewaltig ausbluten, und zwar sehr viel stärker als das bereits passiert ist.

Insbesondere wenn es nach dem Börsengang eine ähnlich katastrophale Kursentwicklung gibt wie bei der Deutschen Telekom AG ist die Wahrscheinlichkeit, daß sich fragwürdige Investoren einkaufen, sehr hoch.
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MichaelS
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Beitrag von MichaelS »

Ich freue mich zwar sehr, somit heute Nachmittag in den Zug steigen zu können und mein Ziel ohne Problem zu erreichen, auf der anderen Seite hätte die GDL vielleicht trotzdem kurzfristig streiken sollen, denn jetzt hat der AG der Marke "Geiz ist Geil" bis Freitag Zeit, seine "Notfallpläne" weiter auszuarbeiten und sei es in Form von Einstweiligen Verfügungen. So ganz spotan zu streiken läßt dem AG weniger Gegenmaßnahmen.

Michael
mrj
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Beitrag von mrj »

Der Bund wird in der vorgesehenen struktur immer mehr als 50% an der Bahn halten müssen. Ein Blick auf die aktuelle Grundgesetzlage hätte zu dieser Erkenntnis genügt. Die richtige Aussage ist als: "Die Politik will, daß der Bund die Mehrheit der Anteile behält."
Das ist so nicht richtig - die aktuelle Gesetzeslage die Du hier anführst gilt nur für das Netz, nicht für den Gesamtkonzern. Und die Konstruktion sieht ja wohl so aus, dass das Netz eine unternehmerisch gesehen Tochter der Holding bleibt, die lediglich von den Besitzverhältnissen etwa zu 49% der Holding und zu 51% dem Bund gehört. Unternehmerisch ist sie aber weiter integraler Teil des Konzerns.
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autolos
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Beitrag von autolos »

mrj @ 1 Oct 2007, 16:49 hat geschrieben:
Das ist so nicht richtig - die aktuelle Gesetzeslage die Du hier anführst gilt nur für das Netz, nicht für den Gesamtkonzern. Und die Konstruktion sieht ja wohl so aus, dass das Netz eine unternehmerisch gesehen Tochter der Holding bleibt, die lediglich von den Besitzverhältnissen etwa zu 49% der Holding und zu 51% dem Bund gehört. Unternehmerisch ist sie aber weiter integraler Teil des Konzerns.
Solange das Netz zur DB AG gehört, darf die DB AG nur bis zu 49 % verkauft werden. Da das Netz zu 100% wirtschaftlich der DB AG zugerechnet werden soll, dürfte auch die DB AG nur zu 49 % verkauft werden.
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

Schutzschrift eingereicht
01.10.2007 - Die GDL hat heute an alle deutschen Arbeitsgerichte eine Schutzschrift versandt. Mit der Schutzschrift will sie erreichen, dass sie rechtzeitig rechtliches Gehör findet, sollte die Deutsche Bahn im Vorfeld des für Freitag, dem 5. Oktober 2007, angekündigen Streiks einstweilige Verfügungen zur Verhinderung dieses Streiks beantragen.

@alle Ungläubigen und Besserwisser: Lest euch einfach mal die Schutzschrift durch! Dann wird alles klar.
Schutzschrift
mtu

Beitrag von mtu »

mellertime @ 1 Oct 2007, 23:16 hat geschrieben: @alle Ungläubigen und Besserwisser: Lest euch einfach mal die Schutzschrift durch! Dann wird alles klar.
Vor allem müsste jetzt auch wirklich dem Letztem klar werden, wer das Moderatorenergebnis wirklich unterlaufen hat... :rolleyes:
Bat
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Beitrag von Bat »

Wir können argumentieren bis uns der Ar... platzt, die begreifen unsere Situation doch nicht! <_<
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Guten Morgen!

Ich hätte da mal eine Frage zu den Dienstplänen: Es heißt ja, mal will GDL-Mitgliedern am Freitag sowieso dienstfrei geben und soweit es geht Beamte und Nicht-GDL-Mitglieder einsetzen. Jetzt tut sich mir eine Frage auf: Woher weiß die DB, welcher Lokomotivführer in der GDL ist und welcher nicht? Es besteht selbstverständlich keinerlei Pflicht des Arbeitnehmers, dem Arbeitgeber mitzuteilen, in welchen Organisationen und Vereinen er Mitglied ist. Woher will also ein Dienstplan-Macher wissen, ob er den Angestellten Lokführer Lukas einsetzen kann, weil er nicht in der GDL ist, oder ob er ihn nicht einsetzen kann, weil er in der GDL ist?

Oder rücken die anderen beiden Gewerkschaften Transnet und GDBA etwa Listen ihrer Mitglieder raus?
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Elch
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Beitrag von Elch »

Bat @ 1 Oct 2007, 23:45 hat geschrieben:Wir können argumentieren bis uns der Ar... platzt, die begreifen unsere Situation doch nicht! <_<
Stimmt, ich versteh' die GDL echt nicht (die Bahn-Seite aber auch nicht). Auch wenn ich mich in letzter Zeit hier sehr zurückgehalten habe.

Ich plädiere dafür Mehdorn und Schell in einen Raum zu Sperren, jedem eine Keule zu geben und wer als letzter noch steht darf das Tarifergebnis felstlegen ;)

..wäre für alle Beteiligten die einfachste Lösung.
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Der Adler

Beitrag von Der Adler »

Elch @ 2 Oct 2007, 07:19 hat geschrieben:Ich plädiere dafür Mehdorn und Schell in einen Raum zu Sperren, jedem eine Keule zu geben und wer als letzter noch steht darf das Tarifergebnis felstlegen  ;)
Wie in der Steinzeit! :P Eine gute Idee. :)
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Larry Laffer @ 2 Oct 2007, 03:02 hat geschrieben: Oder rücken die anderen beiden Gewerkschaften Transnet und GDBA etwa Listen ihrer Mitglieder raus?
kann ich mir net vorstellen, denn Hansen hat schon mehrfach in Fernseh-Interviews lautstark kundgetan, das sich seine Mitglieder net als Streikbrecher missbrauchen lassen.

Ich denk mal eher, die Bahnaussagen sollen lediglich die Fahrgäste bei Laune halten und vom Umstieg aufs Auto abgehalten werden
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autolos
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Beitrag von autolos »

Larry Laffer @ 2 Oct 2007, 03:02 hat geschrieben: Woher weiß die DB, welcher Lokomotivführer in der GDL ist und welcher nicht?
Ganz einfach: Vor rd. zwei Monaten sollten die Mitarbeiter unterschreiben, ob sie dem Ergebnis der Tarifverhandlungen zustimmen. Wer unterschrieben hat, darf nicht streiken.
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Benicarlo
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Beitrag von Benicarlo »

Ich hätte da mal eine Frage zu den Dienstplänen: Es heißt ja, mal will GDL-Mitgliedern am Freitag sowieso dienstfrei geben und soweit es geht Beamte und Nicht-GDL-Mitglieder einsetzen. Jetzt tut sich mir eine Frage auf: Woher weiß die DB, welcher Lokomotivführer in der GDL ist und welcher nicht?
Man sollte in dieser Hinsicht eines immer im Auge behalten: Solcherlei Äußerungen sind für die breite Öffentlichkeit bestimmt,die naturgemäß nur wenig Ahnung vom Eisenbahnbetrieb hat*.Es mag gut klingen,wenn man vor laufender Kamera behauptet,man hätte 800 zusätzliche Kräfte und würde im übrigen auf beamtete Mitarbeiter zurückgreifen,was man aber verschweigt, ist die Tatsache,daß dies nur sehr bedingt umsetzbar ist.Meines Wissens gibt es im Gebiet der ehem. DR,mithin in den neuen Ländern, kaum oder gar keine beamtete Lokführer.Einen 3-stündigen Streik,wie er angekündigt wurde,kann man vielleicht abfedern,aber längere Arbeitskampfmaßnahmen würde man so nicht durchhalten.
Zu Deiner Frage speziell:Die DB muß das gar nicht wissen,es reicht,wenn die Leitungsebene vor Ort Kenntnis von der Gewerkschaftszugehörigkeit hat,und das hat sie in gewissem Umfang auch.Man redet ja mit-und übereinander,schließlich sind wir alle eine große Familie :P

*In diesem Licht sind auch Äußerungen zu betrachten,wie
-der Lokführer kann keine Fehler machen,das verhindert die Technik
-man wolle ausländische Tf einsetzen,um die möglichen Ausfälle abzufangen
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Genau darauf wollte ich hinaus. Ich kann mir nicht vorstellen, daß 50% der Züge fahren. Dazu kommt natürlich auch, daß das Blockieren einiger weniger Knoten für bundesweites Chaos sorgen wird. Und die Aufsplitterung der DB Holding AG in zahlreiche Eisenbahnverkehrsunternehmen, die dafür sorgt, daß ein bei Lokführer der DB Regio AG eben nicht einen Zug wegfahren darf, wenn der Lokführer von R&T streikt.

Irgendwo hier im Thread schrieb jemand, er würde einen streikenden Lokführer anzeigen, wenn diese auf freier Strecke seinen Streik beginnen würde. Aber das ist nicht das Problem. Ich kann mir nicht vorstellen, daß irgendein Lokführer auf freier Strecke anhält und sagt "Ätsch, ich streike", sondern das Problem ist eher, daß die Bahnhöfe blockiert sein werden, so daß die Züge, die reinwollen, nicht rein können.
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Die DB hat wieder einstweilige Verfügungen beantragt. Gut daß die GDL die Schutzschrift hinterlegt hat, am Donnerstag gibt es vermutlich die Entscheidungen darüber.
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120 160-7
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Beitrag von 120 160-7 »

Der GDL-Anwalt hat offenbar die ersten Details verraten:

www.spiegel.de

Wird also wohl wieder eher etwas, das die Lokführer ihrer Gewerkschaft als belangloses Streikchen vorwerfen könnten, oder das ich als verhältnismäßigen Streik bezeichnen würde.
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Ist doch ganz einfach: Erstens will Schell nicht zu viel Geld verpulvern und zweitens hat die GdL Angst davor "zu erfolgreich" zu sein und den im zitierten Spiegel-Beitrag erwähnten "politischen Druck" zu spüren. Wie so oft bei den selbsternannten plötzlich aus dem Nichts auftauchenden Anwälten der kleinen Leute, Frustrierten oder was auch immer ist das Gebrabbel größer als die dann doch nicht ganz so tollen Taten, die sie zu leisten auch tatsächlich im Stande wären. Nach zwei Wochen Totalstreik wäre die GdL wohl einfach pleite... Das sieht doch ein Blinder. Und das mit dem Fingerspitzengefühl, wo kommt das plötzlich her. Gibt's 'n Update der GdL-Software?^^

Hey, ich will jetzt den großen Kampf der Gerechtigkeit auch endlich mal sehen, der hier ständig gebetsmühlenartig gepredigt wurde! Ich will, dass die GdL den Bahnverkehr über mehrere Tage gezielt und völlig lahmlegt und dass Mehdorn nur so winselt! Kein Streikchen, dass von den Auswirkungen her weit hinter den Auswirkungen eines kleinen Windchens oder der alltäglichen Bombtranztechnik zurückbleibt und es so gar keiner merkt. Drohungen sollte man wahrmachen, ansonsten lacht sich der böse große Arbeitgeber doch nur schlapp und nimmt die stümperhaften Eisenbahnspieler von der GdL demnächst gar nicht mehr für voll. Auch die Öffentlichkeit erwartet das jetzt irgendwie. Oder nicht? Rein wie's da beim Spiegel steht, käme ich mir jetzt verschaukelt vor oder glaubt hier jemand, die DB lässt sich nach so langer Zeit von sowas noch beeindrucken?

"Schließlich handele es sich nur um einen befristeten Streik von zunächst einem Tag, der hoffentlich reichen werde, um die Deutsche Bahn zum Einlenken zu bewegen."

:rolleyes:
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Sascha1974
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Beitrag von Sascha1974 »

Also mit hat man hier im Kollegenkreis gesagt, der Streik solle über das ganze Wochenende andauern, also ab Freitag bis Montag morgen. Dazu habe ich jedoch keine Quellen gefunden, glaube aber, dass eine Arbeitsniederlegung dieser Größenordnung im jeden Fall zum Erfolg führen sollte, denn ein komplettes Wochenende Stillstand wird immense Kritik hervorbringen und Druck auf die DB auslösen.

Grüße
Sascha
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Elch
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Beitrag von Elch »

Sascha1974 @ 2 Oct 2007, 22:33 hat geschrieben: [...] der Streik solle über das ganze Wochenende andauern, also ab Freitag bis Montag morgen. Dazu habe ich jedoch keine Quellen gefunden, glaube aber, dass eine Arbeitsniederlegung dieser Größenordnung im jeden Fall zum Erfolg führen sollte, denn ein komplettes Wochenende Stillstand wird immense Kritik hervorbringen und Druck auf die DB auslösen.
Oder auf die GDL, und die Entwicklung auf wen der Parntner sich der "Volkszorn" entlädt wird meiner meinung nach auch den Tarifstreit entscheiden.
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Wenn das ganze Wochenende der Bahnverkehr lahmliegt, dann werden Herr Mehdorn und Frau Suckale am Montagmorgen einen Anruf kriegen, daß sie sich innerhalb von 60 Minuten im Bundeskanzleramt einzufinden haben, und dann werden Frau Merkel und Herr Tiefensee die Verhandlungen persönlich übernehmen bzw. sich einschalten. Das muß nicht an die große Glocke gehängt werden, aber ich halte es dann für sehr wahrscheinlich, daß die Regierung erstmals seit dem Ziel, die Bahn "börsenfähig" zu machen, ihre Möglichkeiten als alleiniger Aktionär ausnutzt.
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Tequila
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Beitrag von Tequila »

Du meinst, wie Merkel, die jetzt höchstpersönlich zu Baroso gereist ist, um den Deal mit den Transrapidmilliönchen EU-Fördermittel clearzumachen?

Mein Credo ist klar - es muß einmal kräftig krachen in der Eisenbahnwelt (einen oder zwei Tage Streik an neuralgischen Punkten; die ADAC-Bahn Münster - Lünen bei den ersten Warnstreiks war da wohl ziemlich effektiv - so effektiv, daß man den Tf gleich mit Kündigung und Arbeitsgerichtsverfahren überziehen mußte, was wohl zweifelsohne von Höchster Stelle motiviert wurde als Exempel). Danach _ordentliche_ Verhandlungen, am besten mitten auf einem Frankfurter oder Leipziger Bahnsteig mit 10m Radius um den Veranstaltungsplatz: zwei Stühle und ein Tisch und ringsrum die Fahrgäste, am besten noch mitten im Berufsverkehr. Dann sollten die Verhandlungen zügigst ablaufen ^^
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Verbeamtete Lokführer und die Mitglieder der anderen Gewerkschaften wollen sich net als Streikbrecher missbrauchen lassen

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,509230,00.html
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Sascha1974
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Beitrag von Sascha1974 »

Na wenn man sich den Spiegelartikel durchliest, dann werden am Freitag wohl nicht viele Züge fahren :rolleyes:

Vermutlich glaubt Herr Schell deshalb, dass dieser Streiktag reichen sollte, um ausreichenden Druck auf die Bahn auszuüben. Weil der Notfallplan scheitern wird.

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Beitrag von Andre_HD »

Also ein Streik über das ganze Wochenende wäre garantiert wirksamer gewesen! Aber vielleicht entscheidet man das noch kurzfristig. Dann wäre es am Montag garantiert ausgestanden. Überlegt nur mal, welche Tumulte es an den Bahnhöfen geben täte, da ja noch Oktoberfest usw. ist. Das würde den Druck auf die Bahn extrem erhöhen.

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Beitrag von Rathgeber »

Andre_HD @ 3 Oct 2007, 18:50 hat geschrieben: Das würde den Druck auf die Bahn extrem erhöhen.
...aber auch den auf die GDL...
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Beitrag von Sascha1974 »

Ich glaube der Druck erhöht sich eher auf die Bahn, weil für deren Vorgehensweise mittlerweile keiner mehr Verständnis hat. Allerdings halte ich "Tumulte" an Bahnhöfen für keine schöne Vorstellung, denn es trifft die falschen, nämlich das Personal an den Service Points und auf dem Bahnsteig. In deren Haut möchte ich am Freitag nicht stecken, insbesondere wegen der von dir genannten "Oktoberfest-Clientel" die im Rausch dann alles möglichen anrichten mögen. Man sollte vielleicht an den besagten Bahnhöfen, wo diese Clientel zu erwarten sind, gleich auch Polizeikräfte bereit halten, dass wenn sie anfangen, den Bahnhof auseinanderzunehmen, gleich gestoppt werden können.

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Beitrag von Woodpeckar »

Sascha1974 @ 3 Oct 2007, 19:01 hat geschrieben:Ich glaube der Druck erhöht sich eher auf die Bahn, weil für deren Vorgehensweise mittlerweile keiner mehr Verständnis hat.
Die Bahn versucht, ihren Betrieb so weit wie möglich aufrecht zu erhalten. Warum sollte man dafür kein Verständnis haben.
Interessanter finde ich da schon den verhandlungstechnischen Zick-Zack-Kurs der GDL, die wie einstmals Rumpelstilzchen ums Lagerfeuer springt: "Ach wie gut, dass niemand zählt, wieviel Forderungen ich schon stellt'."
Und so wie bereits jetzt wieder die Spekulationen hochkochen, mit strategischem Einsatz den Schienenverkehr tagelang stillzulegen, sehe ich auch die Differenzen in der vom Rechtsvertreter der GDL hinterlegten Schutzschrift, nach der die im Juli/August geplanten Streiks 2-3-stündige Arbeitsniederlegungen sein sollten, man aber auch damals nach außen die Prognose schickte, den Schienenverkehr wenn nötig wochenlang stillzulegen, bis die Fahrzeuge an den Schienen festgerostet sind.

Wer Verhandlungen, die zu einem Ergebnis führen sollen, fordert, muss auch selber bereit sein, dem Verhandlungspartner entgegenzukommen. Nach derzeitigem Forderungsstand ist man bei der GDL aber mittlerweile wieder genau am Anfang der Auseinandersetzungen angelangt. Mit Stillstand kommt man nicht weiter.

Die Bahn mag zwar aufmerksam beobachtet werden, es wird sich sicher auch der eine oder andere finden, der auf die Zugeständnisse der Bahn Einfluss nehmen will, aber einen Erfolgsdruck hat die Bahn in Sache Forderungen der GDL nicht, da aus Unternehmersicht kein Handlungsbedarf besteht.
Hier lastet der Druck ausschließlich bei der GDL und je länger und unbeweglicher die Entwicklung ist, desto größer wird dieser Druck.

Dazu kommt die extreme Wechselmöglichkeit der "öffentlichen Meinung". Mag man sich als Beobachter durchaus auf die Seite der Streikenden stellen, ist die Gefahr groß, bei unmittelbarer Betroffenheit (z.B. irgendwo in der Pampa festzusitzen) sehr schnell die Arbeitsniederlegungen als Erpressung zu empfinden.
In diesen festgefahrenen Pfaden wird am Ende keiner den "glücklichen Gewinner" geben können.

Um nicht falsch verstanden zu werden, diese Betrachtung bezieht sich ausdrücklich nicht auf die Inhalte der Forderungen der GDL.
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Beitrag von Lazarus »

@ woodpeckar

aus unternehmerischer Sicht hat die Bahn vielleicht keinen Druck, da geb ich dir recht. Nur dürfte aber der Druck von Seiten der Politik auch auf die Bahn wachsen, den Konflikt endlich zu lösen. Ich kann mir net vorstellen, das die da noch wochenlang oder gar Monate zusehen werden
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Beitrag von Rohrbacher »

Lazarus @ 3 Oct 2007, 20:07 hat geschrieben: aus unternehmerischer Sicht hat die Bahn vielleicht keinen Druck, da geb ich dir recht. Nur dürfte aber der Druck von Seiten der Politik auch auf die Bahn wachsen, den Konflikt endlich zu lösen. Ich kann mir net vorstellen, das die da noch wochenlang oder gar Monate zusehen werden
Ja schon. Aber denen, die den Konflikt gelöst haben wollen, unterstelle ich, dass sie wenig Interesse am Lösungsvorschlag der GdL haben. Und das könnte wie ich schon hundertmal sagte gerade für die unangenehm werden, die eigentlich einen Vorteil aus der ganzen Aktion ziehen sollten. Nicht dass ich diesen diesen Vorteil nicht gönnen würde, aber da draußen wird grad "Wer wird Millionär" nach den neuen Regeln gespielt und da kann man leider schnell bei der Millionenfrage auf 500 Euro zurückfallen...
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

n-tv meldet gerade: Morgen soll von 8 bis 11 Uhr gestreikt werden.

Allerdings steht die Entscheidung des Arbeitsgerichts Chemnitz, ob der Streik zulässig ist, noch aus.

Die Deutsche Bahn will mit 1.000 zusätzlichen Mitarbeitern sowie einem Notfallplan die Folgen des Streiks abmildern.
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