Streiks bei der Deutschen Bahn 2007/2008

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Bald erzählt man sich folgendes:
"Was ist der Unterschied zwischen Lokführern der DB und Fußball-Hooligans? - Es gibt keinen."

Ich hab's schon lang kommen sehen. Und bald fallen auch Züge aus, weil gewisse Zf/Zs nicht mehr mit bestimmten Tf arbeiten wollen. Schöne Eisenbahnerfamilie, die da gerne beschwört wird. Früher waren's "Überflieger" oder "Fünfmonatskinder", die mal für blöde Kommentare herhalten mussten, jetzt zerfleischen sich bald alle. Für was? Für Geld. Also wenn das beschriebene nicht der absolute ungezügelte Kapitalismus ist, weiß ich auch nicht mehr. Demnächst liefern sich dann Eisenbahner wilde Schlachten auf'm Bahnsteig? So hoch können die Anforderungen an geistige Reife bei der Eisenbahn doch nicht sein...

Frohen Kampf noch.<_<
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Sascha1974
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Beitrag von Sascha1974 »

Es ist doch so, wie in jedem Konflikt. Die Bosse fangen den Streit an ihrem Schreibtisch an und die kleinen Leute müssen es ausbaden. Wie im Krieg. Regierungschefs fangen Streit an und die Soldaten beider Länder dürfen sich dann abknallen lassen.
[img]http://tgv-fanpage.de/images/sig_eisenbahnforum.jpg[/img] Für einen liberalisierten Fernverkehr in Deutschland!
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Dol-Sbahn
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Beitrag von Dol-Sbahn »

Sascha1974 @ 6 Oct 2007, 23:48 hat geschrieben: Es ist doch so, wie in jedem Konflikt. Die Bosse fangen den Streit an ihrem Schreibtisch an und die kleinen Leute müssen es ausbaden. Wie im Krieg. Regierungschefs fangen Streit an und die Soldaten beider Länder dürfen sich dann abknallen lassen.
Ich sage, die Lokführer sind einfach dumm, wenn die gegenseitig streiten. Die sollen sich zusammen und gegen hohe Person wie Bosse vorgehen.

Dasselbe gilt es bei den Soldaten, nicht gegenseitig abknallen, sondern den Regierungschef knallen!
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Die Bosse fangen den Streit an ihrem Schreibtisch an und die kleinen Leute müssen es ausbaden.
Nein, sie müssen gar nichts. Von einem Marschbefehl weiß ich nichts.

Im Welt-Artikel wird ein Transnet-Mensch zitiert:
Vor diesem Arbeitskampf haben sich 90 Prozent der Lokführer für den ganzen Tarifkram nie interessiert.
In diesem Fall waren sie ganz allein so bescheuert sich derart von vor allem einem Populisten einspannen und verblenden zu lassen, Stichwort Verarsche. Erst als Schell kam waren alle kollektiv unzufrieden und "kampfbereit", vorher hat's ganz offensichtlich keinen wirklich gestört. Erst als Schell alle scharf gemacht hat, ging's los. Für einen vernünftigen Tarifvertrag reicht ein 2 stündiges Gespräch von vernünftigen Vertretern beider Seiten, alles andere ist ein uraltes linkes Schauspiel, das weder Gewerkschafter noch Manager ernst nehmen, das soll nur die etwas primitiveren Leute bei Laune halten, damit sie den Eindruck haben, ein bisschen was getan zu haben. In Berufskreisen, die etwas mehr geistige Reife voraussetzt, kommt sowas ja ungleich seltener vor. Aber genau wegen sowas hasse ich diese Marzialgeblöke von "Wehrt euch!", "Kämpft!" und sowas: Primitive Geister setzen sowas ganz bestimmt auch ganz primitiv um und fangen sich an zu bekriegen.

Was Mehdorn und seine Vorgänger in vielen Jahren nicht wirklich geschafft haben: Zur Zerstörung der "Eisenbahner-Famile" hat Schell nur ein paar Wochen gebraucht! Beim Geld hört halt die beste Freundschaft auf, auch wenn es gar nicht da ist. Gratulation.

Schell sagt ja selber, ein so verantwortungsvoller Job müsse besser bezahlt werden. Da hat er Recht, aber ein so verantwortungsvoller Job jetzt auch ein gewisses Level im Oberstübchen voraus! Wie gesagt, Leute die so'n Zeug machen, gehören einfach raus aus'm Führerstand! :angry:
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

naja, jetzt Schell für alles die Schuld zu geben, halt ich für ein bissel zu einfach sorry. Für mich hat die Bahn mindest genausoviel zu dem Desaster beigetragen.
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Auch interessant:
http://www.welt.de/wirtschaft/article12337...ttackieren.html
naja, jetzt Schell für alles die Schuld zu geben, halt ich für ein bissel zu einfach sorry. Für mich hat die Bahn mindest genausoviel zu dem Desaster beigetragen.
Aha, erläuter' deinen Einzeiler doch mal.
Was hat die Bahn beigetragen, dass die Eisenbahner sich jetzt bekriegen? Wie erklärst du dir, dass es genau zu dem Zeitpunkt anfing, als die GdL aktiv aufgetaucht ist?
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

ich sag nur Streikverbot per Gericht. Ein in Deutschland bisher wirklich einmaliger Vorgang

mal davon abgesehen ist es doch völlig legitim, wenn man sich einer anderen Gwerkschaft anschliesst, weil man sich von der bisherigen net mehr gut vertreten fühlt.
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
hauseltr
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Beitrag von hauseltr »

Lazarus @ 7 Oct 2007, 02:21 hat geschrieben: ich sag nur Streikverbot per Gericht. Ein in Deutschland bisher wirklich einmaliger Vorgang

mal davon abgesehen ist es doch völlig legitim, wenn man sich einer anderen Gwerkschaft anschliesst, weil man sich von der bisherigen net mehr gut vertreten fühlt.
Was die GDL da abzieht, ist in meinen Augen kein Streik, sondern stundenweise Erpressung.
Des Arbeitgebers wie der Kundschaft.
Wenn schon streiken, dann eben einen ganzen Tag, eine Woche oder mehr.
Mit allen Konsequenzen!

Wenn das Modell GDL Schule macht, haben wir bald in Deutschland diverse Kleinstreiks und anschliessend Preiserhöhungen ohne Ende, die weit über den Lohnerhöhungen liegen. WEIT ÜBER :ph34r:

hauseltr
der schon zur Gründung der DB AG sagte, ihr werdet euerer alten DB noch bittere Tränen hinterher weinen.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Schell will Druck erhöhen - Bahn gibt sich kompromisslos

Die GDL konkretisiert ihren Plan, Arbeitsniederlegungen kurzfristig anzukündigen oder diese sogar überhaupt nicht mehr vorher anzukündigen. Damit will die GDL den Druck auf die Deutsche Bahn erhöhen. Prinzipiell könnte die GDL schon Dienstag Nachmittag davon Gebrauch machen, denn läuft das von der GDL gesetzte Ultimatum ab. Konkret erwartet die GDL bis Dienstag, 13 Uhr, ein verbessertes Angebot.

Margret Suckale will aber keine Zugeständnisse machen. Sie lasse sich nicht erpressen, so die Personalchefin. Man hätte schließlich schon 10 % mehr Lohn geboten und 31 % Prozent seien unerfüllbar. Würde man diese 31 % bezahlen, würde die Bahn ihre Wettbewerbsfähigkeit und Aufträge verlieren. Ferner wären 9.000 Arbeitsplätze im Unternehmen gefährdet.

GDL-Chef Manfred Schell überlegt indes, Berufung gegen die Entscheidung des Chemnitzer Arbeitsgerichts einzulegen. Er könne nicht einsehen, so Schell, dass er im Regionalverkehr Arbeitsniederlegungen durchführen dürfe, aber nicht im Fern- und Güterverkehr. Der Bahn liege mehr am klagen als am verhandeln, so Schell, denn die Bahn hätte schon 14 Anträge auf einstweilige Verfügungen gestellt.

Quelle:
http://www.n-tv.de/862522.html

[Edit:]
Montag, 8. Oktober, 17:10 Uhr, ntv: Das Duell - Fr. Suckale gegen Hr. Schell
Ich glaube, das darf ich mir nicht entgehen lassen.
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Heute um 21:45 Uhr bei anne Will: "Chaos auf der Schiene: Streitfall Bahn" u.a. mit Hartmut Mehdorn, Wolfgang Tiefensee. Von Gewrkschaftsseite steht niemand auf der Gästeliste...
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Münchner Kindl
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Beitrag von Münchner Kindl »

Warum werden von der GDL 6,5% denn jetzt hier gefeiert???
-
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Münchner Kindl @ 7 Oct 2007, 12:05 hat geschrieben: Warum werden von der GDL 6,5% denn jetzt hier gefeiert???
Was ist für dich jetzt? Das war vor über nem Jahr...
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Münchner Kindl @ 7 Oct 2007, 12:05 hat geschrieben: Warum werden von der GDL 6,5% denn jetzt hier gefeiert???
Unter "Aktuelles" steht das doch gar nicht. Das ist, soweit ich das hier sehe, ein Link ins Archiv von März 2006.

Oder hast Du den Link irgendwo in einer aktuellen Veröffentlichung gesehen?
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josuav
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Beitrag von josuav »

Oh Gott, irgendwann wird dieser Streit gerichtlich geklärt weil er eskalliert, lest euch den Welt Artikel durch und ihr wisst was ich meine (Morddrohungen...)! :angry:

Dass die Eisenbahner so tief sinken konnten... :( :( :(
konsti
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Beitrag von konsti »

Zuminderst hoffe ich bzw denke ich, dass es ein Streikverbot für Berufsgruppen geben wird, die mit nem Streik einen großen gesamtwirtschaftlichen Schaden verursachen oder das öffentliche Leben lahmlegen.

Ich denke, dass irgendwann nur noch eine "Zwangsschlichtung" kommt. Dabei werden Schlichter von den Tarifparteien ernennt und deren Ergebniss muss von beiden Seiten angenommen werden.

Aber der GDL <=> DB Streit ist ja nur noch ein Kindergarten. Statt das man verhandelt, terrorisiert man lieber das ganze Land (meine beide Seiten)... Auch die Ankündigung, Streiks nicht mehr groß anzukündigen lässt sicher bei den nächsten Umfragen die Zustimmung für die Streiks der GDL bei der Bevölkerung ins Bodenlose sinken.

Irgendwie wie im Sandkasten...

Am Besten ists warscheinlich, man sperrt den Mehdorn und den Schell in eine Kammer und gibt ihnen nur zwei Baseballschläger...
LG
Konsti
hauseltr
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Beitrag von hauseltr »

Wenn das so kommt, nennt man das einen Schuß in den Ofen!

http://www.welt.de/wirtschaft/article12424...gefaehrdet.html

9000 Ex Eisenbahner werden dann der GDL ewig dankbar sein!

hauseltr
Kermit
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Beitrag von Kermit »

hauseltr @ 7 Oct 2007, 08:55 hat geschrieben: Was die GDL da abzieht, ist in meinen Augen kein Streik, sondern stundenweise Erpressung.
Des Arbeitgebers wie der Kundschaft.
Wenn schon streiken, dann eben einen ganzen Tag, eine Woche oder mehr.
Mit allen Konsequenzen!
Sehe ich auch so ähnlich. Diese kurzen Arbeitsniedelegungen sind nichts anderes als eine Anhäufung von Warnsteiks. Dass das scheinbar wenig bringt, sollte der GDL doch langsam klar werden oder anders ausgedrückt: Der Arbeitgeber will doch scheinbar die Eskalation, wenn er sich nicht verhandlungsbereit zeigt!
Jetzt wird es wirklich Zeit für eine zeitlich unbestimmte Arbeitsniederlegung, bis die GDL ihre Forderungen durchgesetzt hat!

Achja: Klar kann man das negativ ausgedrück auch als 'Erpressung' bezeichnen (allerdings berechtigte Erpressung!)! Das ist doch gerade Sinn eines jeden Streiks!
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

hauseltr @ 7 Oct 2007, 13:39 hat geschrieben: Wenn das so kommt, nennt man das einen Schuß in den Ofen!

http://www.welt.de/wirtschaft/article12424...gefaehrdet.html

9000 Ex Eisenbahner werden dann der GDL ewig dankbar sein!
Wie schon einmal hier erwähnt wurde, kann das Unternehmen nicht so einfach 9.000 Arbeitsplätze abbauen. Wenn diese Arbeitsplätze entbehrlich wäre, würde man diese Arbeitsplätze ohnehin abbauen, unabhängig wie hoch die Lohnanpassung ausfällt.

Daher ist das Ganze m.E. eine Drohgebärde.

Um mich nicht falsch zu verstehen: Ich bn auch dafür, dass man jetzt hart und vernünftig verhandelt. Beide Seiten sind hier jetzt gefordert, aufeianander zuzugehen. Das Ganze muss auch mal ein Ende finden.
Kermit
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Beitrag von Kermit »

konsti @ 7 Oct 2007, 12:26 hat geschrieben: Zuminderst hoffe ich bzw denke ich, dass es ein Streikverbot für Berufsgruppen geben wird, die mit nem Streik einen großen gesamtwirtschaftlichen Schaden verursachen oder das öffentliche Leben lahmlegen.

Ich denke, dass irgendwann nur noch eine "Zwangsschlichtung" kommt. Dabei werden Schlichter von den Tarifparteien ernennt und deren Ergebniss muss von beiden Seiten angenommen werden.
Das ist sowas von witzlos: Wenn ein Streik keinen großen Schaden anrichtet, ist er nutzlos (wie man es leider bei der Telekom gesehen hat). Dann kann man das Streikrecht/Tarifautonomie auch gleich abschaffen und sich von der Politik die Löhne diktieren lassen!
Wenn es wirklich zu so einer Zwangsschlichtung kommt, sollen doch bitte alle jetzt streikenden Lokführer einfach kollektiv kündigen! Mal schauen was die Bahn ohne Lokführer macht!
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Sascha1974
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Beitrag von Sascha1974 »

Kermit @ 7 Oct 2007, 13:55 hat geschrieben: Wenn es wirklich zu so einer Zwangsschlichtung kommt, sollen doch bitte alle jetzt streikenden Lokführer einfach kollektiv kündigen! Mal schauen was die Bahn ohne Lokführer macht!
Der wird der Notfahrplan halt eine Dauereinrichtung :lol:

Im Ernst, ich würde solche Spiele nicht treiben, denn wenn dann wirklich TFs danach auf der Straße stehen, gibt es eine Sperre vom Arbeitsamt. Und wenn man ein TF Gehalt nimmt und das dann auf ALG I herunterechnet, dann reichts nicht mal mehr zu sterben...

Grüße
Sascha
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

konsti @ 7 Oct 2007, 13:26 hat geschrieben: Zuminderst hoffe ich bzw denke ich, dass es ein Streikverbot für Berufsgruppen geben wird, die mit nem Streik einen großen gesamtwirtschaftlichen Schaden verursachen oder das öffentliche Leben lahmlegen.
Das geht. Man muß die Leute verbeamten. Nur die Angstellten einer börsennotierten Aktiengesellschaft, die haben nunmal ein Streikrecht, das ist eines der Grundrechte. Man kann einem Angestellten ja auch nicht verbieten, Mitglied einer politischen Partei zu sein oder seine Meinung zu äußern o.a.

@ hauseltr

Es ist gut möglich, daß es bei der DBAG 9.000 "überschüssige" Stellen gibt, die abgebaut werden sollen. Vermutlich hat die DBAG weitaus mehr "Potential" zum Arbeitsplatzabbau. Und es ist natürlich eine Willkommene Begründung, dies mit überzogenen Lokomotivführerlöhnen zu begründen (ein Blick ins europäische Ausland zeigt, daß die Forderungen alles andere als überzogen sind). Die Realität ist eine andere: Die Deutsche Bahn AG, insbesondere wenn sie börsennotiert ist, wird nicht aus Dankbarkeit für geringe Lohnabschlüsse überschüssige Mitarbeiter mit sich rumschleppen. Wenn die überschüssigen Stellen vorhanden sind, werden sie so oder so abgebaut.
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Beitrag von Bat »

Es soll ein Ende haben??? Wie jetzt?! Ihr seid aber ungeduldig. Wir haben doch erst im März diesen Jahres unsere Forderungen auf den Tisch gelegt! Sind doch erst 7 Monate!

Zwangsschlichtung??? Ja bitte!!!

Ich will den Menschen kennen lernen der zugibt, dass Fahrpersonale so wichtig sind, dass sie nicht streiken dürfen und deren Gehalt von einer übergeordneten Stell festgelegt werden muss, nachdem die Beamten (die ja nicht streiken dürfen) bei der Bahn unbedingt abgeschafft werden mussten!!!

Na los Staat, gib schon zu, dass Du Dich mit Deiner Rechnung, in Sachen Eisenbahner als Billiglöhner mit maximaler Verantwortung, voll verrannt hast!!!

Ich bin ganz Ohr!

Was denn, ... Nicht's ??? ... , ja dann halten wir uns an den Ratschlag hier im EF und machen selbst mal was, um unsere Situation zu verbessern! :lol:

Aber soviel Kapitalismus will ja dann auch wieder keiner, da werden wir dann wieder mit der Nase auf unsere Verantwortung gegenüber der Gesellschaft gestoßen!
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

@ Bat

Es ist m.E. schon in Ordnung, daß die Tarifparteien die Löhne machen. Wenn aber eine Tarifpartei die Ergebnisse eine Moderatorenverhandlung einseitig unterläuft, dann gibt es ein Problem.

Unsere jetzige Regierung sagt immer, eine Einmischung sei ein Eingriff in die Tarifautonomie. Dabei hat die Regierung auch eine andere Rolle: Die Bundesregierung ist das ausführende Organ der alleinigen Aktionärin der Deutschen Bahn AG, der Besitzerin aller 430 Millionen Stückaktien der Deutschen Bahn AG, der Bundesrepublik Deutschland. Jeder Großaktionär würde sich in so einer Situation einmischen und beim Vorstand auf den Tisch hauen. Das zeigt aber m.E. klar und deutlich, daß der Staat am Verkehrsträger Schiene kein Interesse mehr hat.
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Beitrag von Bat »

Die Bahn ist nun mal öffentlicher Verantwortungsträger!!!

Dann soll doch der Staat auch seiner Pflicht nachkommen, und die Rahmenbedingungen stimmig gestalten!

edit: Es kann doch nicht sein, dass der Staat uns in der freien Wildbahn aussetzt (Privatisierung) und uns dann die Zähne zieht(Gerichtsurteil zum Streik), damit wir uns nicht wehren können!!!

@Rohrbacher: Entschuldigung, ich rufe schon wieder nach Staat!
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

@ Bat

Meiner Meinung nach hätte der Staat die Deutsche Bundesbahn nie auflösen dürfen, da sind wir vermutlich völlig einer Meinung. Dann wären die Lokomotivführer Beamte und niemand bräuchte sich wegen eines Streiks Sorgen zu machen.

Lokomotivführer haben nunmal einen für unsere Gesellschaft und für unsere Volkswirtschaft so wichtigen Job, daß man sich ernsthaft Gedanken drüber machen muß, ob diese Menschen nicht enger als durch ein Angestelltenverhältnis an ihre Tätigkeit gebunden werden sollen. Denn auch bei den aktuellen Streiks heißt es ja, man will verstärkt Beamte einsetzen - dabei will man doch keine Eisenbahner mehr verbeamten. Oder sollte man das vielleicht doch tun? Sollte man, wie in Südamerika, den ganzen Privatisierungswahn lassen und wieder eine Staatsbahn betreiben? Aktuell werden die Eisenbahnen in Bolivien, Chile und Argentinien wieder verstaatlicht. In Großbritannien wurde die Eisenbahninfrastruktur schon vor ein paar Jahren wieder verstaatlicht, aktuell die U-Bahn Londons. Ist das alles so verkehrt? Gehen all diese Länder einen falschen Weg und nur Deutschland den richtigen?
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Beitrag von Bat »

Wenn ich das wüsste, wäre ich Verkehrs-Guru! B)

Aber genau das ist der springende Punkt!
Bahn sollte staatlich sein, muss aber auf jeden Fall wirtschaftlich sein!
Das ist das Problem!
Und die Konsequenzen der deutschen Lösung kann man so langsam kommen sehen!
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Beitrag von Larry Laffer »

Die Konsquenzen konnte man bereits vor Jahren in Großbritannien sehen, als in Hatfield ein Stück Schiene zu Staub zerfallen ist und ein Zug entgleist ist. Und vor ein paar Monaten kamen fast zeitgleich zwei Meldungen rein:

1) Die Eisenbahninfrastruktur wird immer älter, die Weichen immer weniger, die Verspätung immer mehr, festgestellt durch den Bundesrechnungshof (nicht von "Pro Mecker" oder ähnlichen Vereinen, die König Mehdorn ans Bein pinkeln wollen)

2) Hartmut Mehdorn will, daß die Bundesregierung dem Eisenbahnbundesamt die gesetzliche Grundlage zur Durchführung von Meßfahrten zur Ermittlung der Qualität der Eisenbahninfrastruktur entzieht.

Fragwürdige Parallelen tun sich auf.
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Beitrag von Bat »

hauseltr @ 6 Oct 2007, 16:28 hat geschrieben: Ihr verlangt die Einmischung der Politik?
Vielleicht hat sich die ja schon eingemischt, aber nicht so, wie die GDL sich das erwünscht!
Wer weiß schon, was da hinter den Kulissen abläuft.
Politisch sind kleine Spartengewerkschaften nach meiner Einschätzung nämlich nicht erwünscht!
Da macht schon hinter den Kulissen die Wirtschaft Druck, die will die nämlich auch nicht!
Schon wegen der Signalwirkung auf andere Wirtschaftszweige.
Tja, so gesehen hat er ja dann auch mal Recht! B)

Zumindest aus meiner tiefroten Ecke gesehen ... ! :ph34r:
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Sascha1974
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Beitrag von Sascha1974 »

Ich denke mal nach wie vor, dass es in diesem Tarifkonflitk wichtig ist, Sympatisanten auf seiner Seite zu haben. Wenn aber nun, wie angedroht, ohne Vorwarnung gestreikt werden soll, dann trifft es besonders hart die Fahrgäste und damit die wichtigsten Sympatisanten in diesem Konflikt. Wenn dort die Stimmung kippt, dann wäre das für die DB Mitarbeiter vor Ort, also an den Service Points und Reisezentren fatal, was dann widerrum den Konflikt innerhalb der Bahnbelegschaft anheizt. Das kann dann zur völligen Eskalation führen.

Ich würde als Manfred Schell folgenden Weg gehen. Die 10% Erhöhung der Bahn mitnehmen und erstmal Ruhe geben und dann in 1-2 Jahren erneut ein Erhöhung der Bezahlung anstreben. Somit würde man die Bezahlung Schrittweise verbessern. In einem großen Schritt geht es offenbar nicht. Ich denke mal, am wichtigsten ist erstmal eine höhere Bezahlung. Der eigene Tarifvertrag ist eher ein Zusatz, aber was das Fahrpersonal braucht, ist mehr Bares in der Tasche.

Grüße
Sascha
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Beitrag von Lazarus »

Sascha1974 @ 7 Oct 2007, 17:27 hat geschrieben: Ich denke mal nach wie vor, dass es in diesem Tarifkonflitk wichtig ist, Sympatisanten auf seiner Seite zu haben. Wenn aber nun, wie angedroht, ohne Vorwarnung gestreikt werden soll, dann trifft es besonders hart die Fahrgäste und damit die wichtigsten Sympatisanten in diesem Konflikt. Wenn dort die Stimmung kippt, dann wäre das für die DB Mitarbeiter vor Ort, also an den Service Points und Reisezentren fatal, was dann widerrum den Konflikt innerhalb der Bahnbelegschaft anheizt. Das kann dann zur völligen Eskalation führen.

Ich würde als Manfred Schell folgenden Weg gehen. Die 10% Erhöhung der Bahn mitnehmen und erstmal Ruhe geben und dann in 1-2 Jahren erneut ein Erhöhung der Bezahlung anstreben. Somit würde man die Bezahlung Schrittweise verbessern. In einem großen Schritt geht es offenbar nicht. Ich denke mal, am wichtigsten ist erstmal eine höhere Bezahlung. Der eigene Tarifvertrag ist eher ein Zusatz, aber was das Fahrpersonal braucht, ist mehr Bares in der Tasche.

Grüße
Sascha
ich glaub kaum, das sich Schell und die GDL darauf einlassen werden. Ich denk mal eher, die fechten das jetzt aus
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