Streiks bei der Deutschen Bahn 2007/2008

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Danke für die Erläuterung, Fischkutter. Ich hab's bis dato auch nicht verstanden.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Bahn verliert vor Gericht - streikende Lokführer dürfen im Regelfall nicht mehr zum Notdienst verpflichtet werden

Gilt bereits ab morgen.

http://www.n-tv.de/870202.html
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Zwischen Fango und Kräutertee findet der GDL-Vorsitzende noch Zeit: Schell legt Suckale Rücktritt nahe (Süddeutsche Zeitung)
Bat
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Beitrag von Bat »

TramPolin @ 24 Oct 2007, 18:57 hat geschrieben: Bahn verliert vor Gericht - streikende Lokführer dürfen im Regelfall nicht mehr zum Notdienst verpflichtet werden
Womit ich dann nachher den sich bei mir in die Streikliste eintragenden Kollegen ein Lächeln in das Gesicht zaubern werde! B)
Doofheit und Ignoranz verpflichten nicht zu Postings!
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Dann wird das alles eben nicht als Regelfall definiert... :lol:
BR_480
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Beitrag von BR_480 »

Was soll der morgige Streik? Die Bahn wird deswegen eh nicht weiter entgegenkommen. Befristete Streiks im Nahverkehr nützen nichts, damit schadet man nur den Fahrgästen!

Warum wartet man nicht erstmal ab, was das Chemnitzer Gericht entscheidet, und streikt dann im Güterverkehr?

Jeder Streiktag führt zu mehr Unverständnis unter den Fahrgästen, das morgen ist ein unnötiges Risiko!
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eightyeight
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Beitrag von eightyeight »

Das ist eine neue Imagekampagne der Lokführer. Man will sich bei den Fahrgästen beliebter machen und lässt daher die sonst verspäteten Zügen gleich ganz ausfallen. Also ca. 80%. Dennoch hat sich ein sturer Teil von Bahnbeschäftiten das Zeil gesetzt, morgen 50% der Züge fahren zu lassen.
Mal im Ernst. Ich verstehe es auch nicht. Zuerst sagt der zu früh aktiv gewordene Faschingsverein GdL, dass man nicht unbedingt auf Kosten der Pendler streiken wolle. Aber siehe da: Schon ein paar Tage später, hat sich die GdL ihre lustige rote Nase aufgesetzt und schon streikt man 30 Stunden, welche 3 HVZ's enthalten und sagt den Pendlern, dass der Fasching schon vor dem 11.11 beginnt. Man streikt also doch wieder auf Kosten der Pendler und verliert somit wieder Smypathien bei den Pendlern, die für den Streik Verständnis hatten.
Der Bahn tut man auf diese Weise auch wieder nicht wirklich weh, da - wie bereits ein paar mal gesagt - die meisten Pendler eine Monantskarte ect. haben und schon im vorraus gezahlt haben.
Ohne Zaster beißt der Mensch ins Straßenpflaster.
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Fischkutter
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Beitrag von Fischkutter »

@eightyeight
Man streikt also doch wieder auf Kosten der Pendler und verliert somit wieder Smypathien bei den Pendlern, die für den Streik Verständnis hatten.
Der Bahn tut man auf diese Weise auch wieder nicht wirklich weh, da - wie bereits ein paar mal gesagt - die meisten Pendler eine Monantskarte ect. haben und schon im vorraus gezahlt haben.
Wie bitte sollen Mitarbeiter eines Transportunternehmens für ihre Interessen kämpfen, wenn nicht damit, dass sie den zu erbringenden Transport verweigern???

Mir tut jeder Reisende leid, der davon betroffen ist, auch im Hinblick auf die Zeit und die zusätzlichen Kosten. Im Ernst! Aber bitte nennt mir eine wirkungsvolle Handlungsalternative.

Ob man einem staatsalimentierten Unternehmen mit Milliardenumsätzen weh tun kann, ist doch überhaupt nicht die Frage. Hier geht es doch um die Signalwirkung. Wenn dem Vorstand nichts mehr einfällt, schließen sie den geforderten Tarifvertrag ab. Im schlimmsten Fall fallen unter fadenscheinigen Gründen der größte Teil der Lokführerarbeitsplätze weg, um dann in neu gegründeten Personalunternehmen, bzw. wenn man sich noch nicht einmal diese Mühe machen will bei DB-Zeitarbeit, wieder "aufzuerstehen". Selbstverständlich zu sehr viel schlechteren Konditionen. Auch die Lokführer können mit dem Spatzen in der Hand besser leben, als mit der Taube auf dem Dach, aber wo soll das hinführen? :angry:

Die Frage ist doch, wie behandelt dieses Unternehmen sein Fahrpersonal!! Unter ähnlichen Androhungen sind in der Vergangenheit schon einige Kröten verabreicht worden - und was hat sich geändert? - Seid froh, dass ihr Arbeit habt!! Tolle Aussicht. :wacko:
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Wenn das Streikverbot im Fern- und Güterverkehr fällt könnte ich mir gut vorstellen, daß die GDL den Streikschwerpunkt dahin verschiebt. Insbesondere auch weil die hier mehrfach angemerkte Tatsache, daß der wirtschaftliche Druck durch Bestreikung des SPNV gar nicht so groß ist. Die Länder bezahlen zwar die nicht erbrachten Leistungen nicht, ob sie aber in der Lage sein werden, Konventionalstrafen für Zugausfälle einzufordern ist fraglich. Das Bestreiken eigenwirtschaftlicher Fernzüge, für deren Ausfall man Fahrgelder zurückzahlen muß, aber auch eigenwirtschaftliche Güterzüge. Auf der anderen Seite muß man natürlich sagen, daß der SPFV insbesondere seit der Abschaffung des InterRegio nur ein Nieschenprodukt ist, von fünf Millionen Menschen, die pro Tag mit dem Zug fahren, fahren nur vierhunderttausend mit den Fernzügen. Dazu kommt daß der Geschäftsbereich DB Regio im Geschäftsjahr 2006 mehr Geld verdient hat als die vermeintlichen "Sahnestücke" des Konzerns Railion, Stinnes und Schenker zusammen. Insofern könnte ich mir schon vorstelle, daß ein Streik bei Regio der DB schadet. Man muß gucken, wie sich das weiterentwickelt.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

die Streiks bei DB Regio könnten auch in sofern Auswirkung haben, das sich manche Länder überlegen werden, ob man net bei neuen Ausschreibungen Private bevorzugt. Denn dort wird wohl net so gestreikt
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Mir tut jeder Reisende leid, der davon betroffen ist, auch im Hinblick auf die Zeit und die zusätzlichen Kosten. Im Ernst! Aber bitte nennt mir eine wirkungsvolle Handlungsalternative.
"Wir bitten um Ihr Verständnis!" Von allen Seiten wird man bombardiert, man soll für alles und jeden Verständnis haben, aber die Tickets werden ständig teuer, der Service weniger und Herbst/Winter bringt man immer noch nicht in den Griff. Ne, so geht das nicht. Von mir gibt's allmählich rein gar kein Verständnis mehr für rein gar nichts! Erst trampelt die Bahn auf uns rum und dann kommt auch noch deren Personal. Es ist mir langsam sch*** egal, wie die Bahn die Jahreszeiten geregelt bekommt und wir ihr eure Tarifprobleme löst, aber ich hab' so langsam die Schnauze voll.

Ich hab' eigentlich für vieles Verständnis, mit mir kann man über alles reden, aber allmählich kotzt es mich an, als so 'ne Art inoffizieller lokaler "Eisenbahnbeauftragter" Ersatzfahrpläne, Streiktermine und den ganzen Kram weitergeben zu müssen. Die Leute haben es satt, denen ist es scheiß egal wie ihr eure Probleme löst, die wollen einfach selber schauen, dass sie ihre Brötchen in trockene Tücher bekommen! Die wollen keine Entschuldigungen oder Erkärungen mehr hören, die sind stocksauer. Das überträgt sich auch auf Leute wie mich, die hier quasi in Sachen Schienennahverkehr Missionsarbeit machen. Ich hab' das Gefühl, dass das was die letzten Jahre in den Köpfen der Leute hier mühsam erreicht wurde, schlagartig alles zerdeppert wurde und jetzt alle nur noch von der blöden Bundesbahn und den blöden Eisenbahnern reden ("die wollen mehr Geld haben, ich arbeite aber viel mehr, bekomme weniger und kann nicht streiken"). Man muss dann immer sagen, dass man nicht bei der Bahn arbeitet, sondern sich ehrenamtlich engagiert. Die Antwort "So blöd muss man erst mal sein!", die man neuerdings so oder so ähnlich bekommt, die tut weh und da will ich von Verständnis nichts mehr hören. Im Ernst, mir persönlich ist es fast wurscht, ich hab' ein Auto zur Verfügung, ich kann im Moment auch viele Tage von zu Hause arbeiten und es gibt auch andere "Hobbies", bei denen man sich weniger unbeliebt macht, aber dann passiert in Gegenden, wo die zuständigen Leute Eisenbahn als was rückständiges für arme Leute sehen, warscheinlich bald gar nichts mehr! Aber ich muss ja nicht davon leben, mir könnt's ja wurscht sein und ich bin langsam nicht mehr weit davon entfernt.

Gute Nacht und ich bitte nochmals um Verständnis, dass ich keins mehr habe. <_<
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Rohrbacher @ 25 Oct 2007, 01:55 hat geschrieben: ("die wollen mehr Geld haben, ich arbeite aber viel mehr, bekomme weniger und kann nicht streiken")
Sozialneid! :P :lol:

Abseits davon: Wie sonst soll man es machen? Wenn gestreikt, ergo nicht gearbeitet, wird, dann werden eben Dienstleistungen etc. nicht stattfinden. Wie sonst soll man denn etwas erreichen?

/edit: Um nochmal auf "ich arbeite aber viel mehr" zu kommen - woher wollen "die" denn wissen, wie viel "die" arbeiten? Ich nehme mal meine Woche als Beispiel, nur um mal bißchen aufzuzeigen, was "wir" an sich leisten:
  • Mo: Schicht von 13:04 bis 20:35Uhr, macht 7:31h
  • Di: geteilter Dienst (aka Doppelbau); erster Teil von 05:58 bis 08:56Uhr, zweiter Teil von 14:09 bis 18:41Uhr, insgesamt somit 7:30h (und das ist ein kleiner Doppelbau!)
  • Mi: Schicht von 13:33 bis 00:02Uhr, macht 10:29h
  • Do: Ruhe
  • Fr: Schicht von 20:39 bis 05:11Uhr, macht 8:32h
  • Sa: Schicht von 16:33 bis 00:41Uhr, macht 8:28h
  • So: Schicht von 17:53 bis 05:13Uhr, macht 11:20h
Unterm Strich sind das also in einer Woche (wenn ich mich nicht verrechnet habe) 53:50h und das ist bei vielen Kollegen keine Seltenheit in einer Woche. Wie man auch sieht, ist alles in der Woche dabei: Spätdienste, späte Spätdienste, Frühbeginne mit geteiltem Dienst, Nachtschichten; alles kunterbunt gemischt. Und wer sich auch wundert, daß zwischen Dienstende am Montag und Dienstbeginn am Dienstag gerade mal 9:23h Zeit sind, oder ich am Sa aus der Nachtschicht komme und 11:01h später schon wieder weitermache: Das ist nicht selten in dem Job und zwischen zwei Schichten müssen mindestens 9h sogenannter "Übergang" sein. Ist also, wie unschwer zu erkennen ist, eine 6-Tage-Woche. Und obwohl das ziemlich schlaucht und belastet, versuch ich dennoch das alles mit Humor zu nehmen und in der Arbeit immer nett und freundlich rüberzukommen... :rolleyes:
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Ach nix.
BW Frankfurt 1
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Beitrag von BW Frankfurt 1 »

Ich habe mich bisher eher wenig an den Streitereien hier beteiligt und werde es auch zukünftig nicht mehr tun! Wie meine Meinung ist steht klar in der Signatur und das sagt alles! Ich möchte aber alle die von unserem Beruf ein bisschen wissen oder Gar keine Ahnung haben 2 Filme nahe legen!
Zu einem Der Lokführer Ein werbe film der Deutschen Bundesbahn in dem lediglich die Stellwerks Technik , Die Beamten Laufbahn und die Bezahlung nicht mehr Stimmt! Ansonsten sind immer noch 90 Prozent zutreffend!
Und dem Film Emotion der von der ÖBB Stammt!
Schon Schlaue Leute in der Vergangenheit Sagten mal: Wenn man es jedem recht machen könnte würde der Mensch aufhören zu leben und nur noch Funktionieren!
Elch
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Beitrag von Elch »

ET 423 @ 25 Oct 2007, 02:04 hat geschrieben: /edit: Um nochmal auf "ich arbeite aber viel mehr" zu kommen - woher wollen "die" denn wissen, wie viel "die" arbeiten? Ich nehme mal meine Woche als Beispiel, nur um mal bißchen aufzuzeigen, was "wir" an sich leisten:
  • Mo: Schicht von 13:04 bis 20:35Uhr, macht 7:31h
  • Di: geteilter Dienst (aka Doppelbau); erster Teil von 05:58 bis 08:56Uhr, zweiter Teil von 14:09 bis 18:41Uhr, insgesamt somit 7:30h (und das ist ein kleiner Doppelbau!)
  • Mi: Schicht von 13:33 bis 00:02Uhr, macht 10:29h
  • Do: Ruhe
  • Fr: Schicht von 20:39 bis 05:11Uhr, macht 8:32h
  • Sa: Schicht von 16:33 bis 00:41Uhr, macht 8:28h
  • So: Schicht von 17:53 bis 05:13Uhr, macht 11:20h
Unterm Strich sind das also in einer Woche (wenn ich mich nicht verrechnet habe) 53:50h und das ist bei vielen Kollegen keine Seltenheit in einer Woche. Wie man auch sieht, ist alles in der Woche dabei: Spätdienste, späte Spätdienste, Frühbeginne mit geteiltem Dienst, Nachtschichten; alles kunterbunt gemischt. Und wer sich auch wundert, daß zwischen Dienstende am Montag und Dienstbeginn am Dienstag gerade mal 9:23h Zeit sind, oder ich am Sa aus der Nachtschicht komme und 11:01h später schon wieder weitermache: Das ist nicht selten in dem Job und zwischen zwei Schichten müssen mindestens 9h sogenannter "Übergang" sein. Ist also, wie unschwer zu erkennen ist, eine 6-Tage-Woche. Und obwohl das ziemlich schlaucht und belastet, versuch ich dennoch das alles mit Humor zu nehmen und in der Arbeit immer nett und freundlich rüberzukommen... :rolleyes:
Mal abgesehen von meiner grundsätzlich ablehnenden Haltung gegen das Anliegen der GDL:

Ich unterstütze jedes Ansinnen von Euch bessere und verlässlichere Schichtzeiten zu bakommen. Bei uns wird teilweise auch in 3 Schichten gearbeitet und wir haben hier mit etwas "Hirnschmalz" und gutem Willen auch geschafft den Mitarbeitern mehr Kontinuität und Planbarbeit zu ermöglichen.
Oft liegen schlechte Arbeitszeiten (vor allem die geteilten Dienste) mehr an "mäßiger" Planung als an zwingenden Grünen.
"Lächle, es könnte schlimmer kommen" Ich lächelte [...] und es kam schlimmer [...]
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eightyeight
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Beitrag von eightyeight »

Wie bitte sollen Mitarbeiter eines Transportunternehmens für ihre Interessen kämpfen, wenn nicht damit, dass sie den zu erbringenden Transport verweigern???
Das ist mir auch klar, dass sie streiken müssen. Da ab ich auch volles Verständnis dafür, denn anders wird es schwer werden die gewünschten Forderungen durch zu setzen.
Was mich viel mehr stört ist die Inkonsequenz der GdL. Wie ich ein vor ein paar Tage schon mal erklärt hab. Diesmal ist es fast das selbe. Zuerst sagt man, man wolle Pendler schonen und sie nicht unbedingt belasten. Und ein paar Tage später streikt man so, dass sie fast nicht betroffen sind. Außer diesen lächerlichen 3 Male in 1 1/2 Tagen.
Ansonsten sollen die Lokführer streiken was das Zeug hält.
Ohne Zaster beißt der Mensch ins Straßenpflaster.
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autolos
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Beitrag von autolos »

Lazarus @ 25 Oct 2007, 01:17 hat geschrieben: die Streiks bei DB Regio könnten auch in sofern Auswirkung haben, das sich manche Länder überlegen werden, ob man net bei neuen Ausschreibungen Private bevorzugt. Denn dort wird wohl net so gestreikt
Genau, vor allem weil sie auch billiger sind, da sie nicht die hohen, erstreikten Lohnkosten zahlen müssen und die Arbeitszeit großzügiger regeln können und werden, als dies der DB möglich ist, nachdem die GdL sich durchgesetzt hat.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
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Benicarlo
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Beitrag von Benicarlo »

Wie bitte sollen Mitarbeiter eines Transportunternehmens für ihre Interessen kämpfen, wenn nicht damit, dass sie den zu erbringenden Transport verweigern???

Mir tut jeder Reisende leid, der davon betroffen ist, auch im Hinblick auf die Zeit und die zusätzlichen Kosten. Im Ernst! Aber bitte nennt mir eine wirkungsvolle Handlungsalternative.
Ironie an#Ganz einfach!Füße stillhalten und alles hinnehmen#Ironie aus
Im schlimmsten Fall fallen unter fadenscheinigen Gründen der größte Teil der Lokführerarbeitsplätze weg, um dann in neu gegründeten Personalunternehmen, bzw. wenn man sich noch nicht einmal diese Mühe machen will bei DB-Zeitarbeit, wieder "aufzuerstehen". Selbstverständlich zu sehr viel schlechteren Konditionen.
Das kommt sowieso,wenn die Bahn erst an der Börse ist und die Heuschrecken das Sagen haben.Siehe Telekom.
QUOTE (Lazarus @ 25 Oct 2007, 01:17)
die Streiks bei DB Regio könnten auch in sofern Auswirkung haben, das sich manche Länder überlegen werden, ob man net bei neuen Ausschreibungen Private bevorzugt. Denn dort wird wohl net so gestreikt 

Genau, vor allem weil sie auch billiger sind, da sie nicht die hohen, erstreikten Lohnkosten zahlen müssen und die Arbeitszeit großzügiger regeln können und werden, als dies der DB möglich ist, nachdem die GdL sich durchgesetzt hat.
Jaja,die GDL ist schuld! Vorschlag zum Ausgleich der entstehenden Mehrkosten:Der Vorstand sollte mal das sog.Overhead-zu deutsch Wasserkopf :P- aufräumen,da gibt es mit Sicherheit etliche hoch dotierte und vollkommen zwecklose Pöstchen...


Im Übrigen bedankt euch bei dem Chemnitzer Richter,der Streiks im Fern-und Güterverkehr verboten hat unter Mißachtung des Grundgesetzes.Denn wenn andere Gesetze bzw. Verordnungen höher zu bewerten sind,als das Grundgesetz,ist dieses nicht mehr wert als das Papier,auf dem es geschrieben steht!!!

Aber auch dann hätte wahrscheinlich jemand hier gejammert,weil er 4Wochen länger auf seinen neuen Audi warten muß. :ph34r:
elba

Beitrag von elba »

Ganz interessante Analyse, warum das alles so verfahren ist: "Verhandeln wie bei einer Geiselnahme"

Edmund
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Im Übrigen bedankt euch bei dem Chemnitzer Richter,der Streiks im Fern-und Güterverkehr verboten hat unter Mißachtung des Grundgesetzes.
Das Grundgesetz hat mehr als nur einen Artikel.
Aber auch dann hätte wahrscheinlich jemand hier gejammert,weil er 4Wochen länger auf seinen neuen Audi warten muß.
Ich weiß nicht wie das andere machen, aber ich hol mir die jede Woche frisch immer direkt in Ingolstadt ab - wegen dem gratis O-Saft. :lol:
Übrigens wären bei dieser Firma nach kurzer Zeit die Aufträge für Railion einfach weg. Streiks oder andere Probleme bei Zulieferern oder anderen Externen waren noch nie interessant. Im Gegensatz zu uns Pendlern haben solche Firmen wirklich einen liberalisierten Bahnmarkt!
Ganz interessante Analyse, warum das alles so verfahren ist: "Verhandeln wie bei einer Geiselnahme"
So komm' ich mir vor.
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Rohrbacher @ 25 Oct 2007, 13:44 hat geschrieben: Übrigens wären bei dieser Firma nach kurzer Zeit die Aufträge für Railion einfach weg. Streiks oder andere Probleme bei Zulieferern oder anderen Externen waren noch nie interessant. Im Gegensatz zu uns Pendlern haben solche Firmen wirklich einen liberalisierten Bahnmarkt!
Das ist grundsätzlich sicherlich richtig (wobei man natürlich beachten muß, daß Railion nach wie vor den großen Löwenanteil des Schienengüterverkehrs bestreitet), man darf aber nicht vergessen, daß auch bei Rail4Chem, Veolia Cargo oder sonst einem güterzugbetreibenden EVU Streiks möglich sind. Und ob man von heute auf morgen große Aufträge, wie sie z.B. von Audi oder Daimler-Benz vergeben werden, an ein anderes EVU geben kann ist fraglich. Genauso wie man Aufträge mit SPNV nicht ab morgen weitergeben kann. Ich erinnere daran, daß allein für ein Wochenende Love Parade im Ruhrgebiet Rollmaterial aus ganz Deutschland zusammengezogen werden mußte, weil die DB die Sonderzüge nicht gefahren ist.
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

LEUTE, HÖRT AUF ZU STREIKEN!

Wir verdienen doch schon genug!
Nach Darstellung des Konzerns lag ihr Bruttostundenlohn zwischen 19,60 Euro (für einen unverheirateten Lokführer von 27 Jahren, ohne Kinder und mit einer einjährigen Berufserfahrung im Unternehmen) und 21,77 Euro (für einen verheirateten Lokführer von 50 Jahren, mit einem Kind und 26jährier Berufserfahrung im Konzern).

"Dabei handelt es sich um die tariflich vereinbarten Löhne; die tatsächlichen Zahlungen können wegen Überstunden höher ausfallen", heißt es in dem Bericht.
Die Bahn hat für eine Studie das Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) bezahlt.

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/wir...?em_cnt=1232179

Über 3200€ brutto? Wow, dann hab ich aber viele Abzuüge... :lol:


Die Propaganda der Bahn nimmt ja langsam Ausmaße an, die man schon krimminell nennen könnte! Und ich kann der Gdl nur raten, gegen solche Lügen vorzugehen.
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Fischkutter
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Beitrag von Fischkutter »

Die Bahn hat für eine Studie das Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) bezahlt.

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/wir...?em_cnt=1232179

Über 3200€ brutto? Wow, dann hab ich aber viele Abzuüge... 
Ich würde sagen, wir stoppen den Streik und klagen auf Auszahlung der bisher nicht ausgezahlten Beträge!!! :D :D :D
nachtgedanke
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Beitrag von nachtgedanke »

VT 609

Beitrag von VT 609 »

GDL-Streik verursacht Schaden in Millionenhöhe (Stand 15.30 Uhr)

DB-Vorstand Dr. Rausch: Ersatzfahrplan funktioniert, führt aber zu finanziellen Einbußen / Aktionen der GDL dauern noch bis Freitagmorgen / Fern- und Güterverkehr ohne Beeinträchtigungen

(Berlin, 25. Oktober 2007) Die Deutsche Bahn AG muss infolge der Streikaktionen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) erhebliche Einbußen hinnehmen. Dr. Karl-Friedrich Rausch, Vorstand Personenverkehr, sagte heute bei einer Zwischenbilanz nach 15 Stunden Streik in Berlin: „Allein an einem Streiktag wie heute verzeichnet die DB AG einen Schaden von zehn Millionen Euro. Und da sind weitere Verluste, die durch die anhaltende Verunsicherung unserer Kunden entstehen, noch gar nicht eingerechnet.“ Die Halbierung des Angebotes im Nahverkehr führt zum Rückgang der Fahrkarteneinnahmen im Nah- und Fernverkehr. Außerdem erhält die DB für Züge, die nicht fahren, keine Bestellerentgelte, mit denen die Länder den Nahverkehr finanzieren. 

Die um 2 Uhr begonnenen Streikaktionen der GDL haben bislang zu erheblichen Beeinträchtigungen im Regional- und S-Bahn-Verkehr geführt. Bundesweit sind 50 Prozent der Regionalzüge und S-Bahnen nicht gefahren. Der DB-Fern- und Güterverkehr, der laut Gerichtsbeschlüssen nicht bestreikt werden darf, ist nach Plan gefahren.

Rund 1.700 Mitglieder der GDL beteiligen sich bislang an dem Ausstand. Am stärksten betroffen sind die östlichen Bundesländer. Dort ist der Zugverkehr fast zum Erliegen gekommen.
  • In Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern fuhren bisher nur etwa zehn Prozent der Regionalzüge. Die S-Bahnen in Leipzig fahren nicht, in Dresden kann nur eine S-Bahn-Linie bedient werden. Zwischen Halle/Saale und Leipzig fahren die Züge alle 60 Minuten.
  • In Rostock ersetzen Busse die S-Bahn-Züge.
  • Die Züge der Berliner S-Bahn fahren im Innenstadtbereich alle zehn Minuten, auf den Außenstrecken alle 20 bis 40 Minuten.
  • Bei der Hamburger S-Bahn werden die Strecken im 20-Minuten-Takt bedient.
  • Bei der S-Bahn München fahren die Züge im Stundentakt, zwischen Pasing und Flughafen München alle 20 Minuten.
  • Die S-Bahn Rhein-Ruhr fährt im 30-Minuten-Takt.
  • Die S-Bahn Frankfurt am Main fährt im Stundentakt.
  • In Stuttgart werden nur drei der sechs S-Bahn-Linien bedient.
Aktuelle Informationen zum Zugverkehr finden Reisende im Internet unter www.bahn.de/aktuell. Außerdem ist rund um die Uhr eine kostenlose Service-Hotline unter der Telefonnummer 08000 996633 geschaltet. 

Hinweis für Hörfunkredaktionen:

Ein aktueller Audio-O-Ton von Dr. Karl-Friedrich Rausch steht ab 16 Uhr unter www.db.de/audio in der Rubrik Mediathek zur Verfügung.

Herausgeber: Deutsche Bahn AG
Potsdamer Platz 2, 10785 Berlin, Deutschland
Verantwortlich für den Inhalt: Konzernsprecher/
Leiter Unternehmenskommunikation
Oliver Schumacher
Quelle: Deutsche Bahn AG
nachtgedanke
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Beitrag von nachtgedanke »

ET 423 @ 25 Oct 2007, 02:04 hat geschrieben:
  • Mo: Schicht von 13:04 bis 20:35Uhr, macht 7:31h
  • Di: geteilter Dienst (aka Doppelbau); erster Teil von 05:58 bis 08:56Uhr, zweiter Teil von 14:09 bis 18:41Uhr, insgesamt somit 7:30h (und das ist ein kleiner Doppelbau!)
  • Mi: Schicht von 13:33 bis 00:02Uhr, macht 10:29h
  • Do: Ruhe
  • Fr: Schicht von 20:39 bis 05:11Uhr, macht 8:32h
  • Sa: Schicht von 16:33 bis 00:41Uhr, macht 8:28h
  • So: Schicht von 17:53 bis 05:13Uhr, macht 11:20h
Unterm Strich sind das also in einer Woche (wenn ich mich nicht verrechnet habe) 53:50h und das ist bei vielen Kollegen keine Seltenheit in einer Woche. Wie man auch sieht, ist alles in der Woche dabei: Spätdienste, späte Spätdienste, Frühbeginne mit geteiltem Dienst, Nachtschichten; alles kunterbunt gemischt. Und wer sich auch wundert, daß zwischen Dienstende am Montag und Dienstbeginn am Dienstag gerade mal 9:23h Zeit sind, oder ich am Sa aus der Nachtschicht komme und 11:01h später schon wieder weitermache: Das ist nicht selten in dem Job und zwischen zwei Schichten müssen mindestens 9h sogenannter "Übergang" sein. Ist also, wie unschwer zu erkennen ist, eine 6-Tage-Woche. Und obwohl das ziemlich schlaucht und belastet, versuch ich dennoch das alles mit Humor zu nehmen und in der Arbeit immer nett und freundlich rüberzukommen... :rolleyes:
Nur, um mal wirkliche Vergleichbarkeit herzubringen und damit jeder für sich entscheiden kann, wie er Deinen Dienstplan bewertet:
- die Arbeitspausen werden bezahlt bzw. zählen als Arbeitszeit?
- wieviele Tage Urlaub hast Du?

Und dann poste doch mal bitte einen Dienstplan nicht nur von einer Woche, sondern von vier Wochen.
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

nachtgedanke @ 25 Oct 2007, 18:23 hat geschrieben: - die Arbeitspausen werden bezahlt bzw. zählen als Arbeitszeit?
- Wenn Arbeitspausen nicht schutzwürdig sind, werden sie bezahlt (z.B. die rund 20min, die ich am Gleis 3/4 warte, bis die nächste S5/S6 kommt, die ich wiederum ablöse)
nachtgedanke @ 25 Oct 2007, 18:23 hat geschrieben: - wieviele Tage Urlaub hast Du?
25
nachtgedanke @ 25 Oct 2007, 18:23 hat geschrieben: Und dann poste doch mal bitte einen Dienstplan nicht nur von einer Woche, sondern von vier Wochen.
Kein Problem, sobald dieser Monat rum ist, mache ich das.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von Rathgeber »

ET 423 @ 25 Oct 2007, 18:51 hat geschrieben: 25
*schluck* Das ist wirklich verdammt wenig...
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