Habe ich Ihnen etwa das Du angeboten? Ich kann mich nicht erinnern, mit Ihnen die Schulbank gedrückt zu haben!Der Adler @ 25 Oct 2007, 21:19 hat geschrieben: So! Damit endet die Kommunkation mit den Siezern!
Ist Postliberalisierung nötig?
BZ-ESTW sind wie ein Computerspiel. Es fehlt nur noch das Fenster "Game over!" wenn sich zwei rote Linien treffen!
Hat das hier jemand getan? Ich weiß zwar nicht, aber ich auf jeden Fall nicht. Für mich sind die Briefträger arme Würstchen!Der Adler @ 25 Oct 2007, 21:01 hat geschrieben: Bevor hier jemand die Briefträger als "Stümper" bezeichnet, sollte man ihnen den Vorwurf erst mal nachweisen.
Sag mal Adler, was sagst du denn dazu dass hier Briefträger zu Löhnen arbeiten die auf HartzIV-Niveau sind? Findest du die Bezahlung etwa gerecht?
PIN könnte auch locker die 9 Euro Mindestlohn finanzieren (steckt ja sowieso Springer dahinter) und hätte keinen Nachteil, weil die anderen den auch zahlen müssen. Bei der Post AG haben die Bestandsbriefträger sowieso noch Gehälter von weit mehr als 9 Euro!
9 Euro ist wirklich nicht viel. Was wollen wir eigentlich? Sollen immer mehr Menschen von ihren Vollzeitjobs nicht mehr leben können? Findest du das auch noch toll, weil wir ja den Anbieter wählen können?
Bei Telekommunikation mag das ja sinnvoll sein, aber Briefe werde ich weiter mit der Post AG schicken, solange sie ihre Mitarbeiter anständig bezahlt.
Hast du eigentlich persönliche Vorteile wenn du hier so für PIN die Werbetrommel rührst? Vielleicht willst du ja gerne mal als PIN-Briefträger arbeiten, vielleicht änderst du dann deine Meinung über die Firma?
Ich sehe keinen Sinn in diesem Wegfall des Briefmonopols, denn gerade für Bürger auf dem Lande bringt das nur Nachteile und den Wegfall der Grundversorgung. Die wenigsten werden trotz Lohndumpings (falls der Mindestlohn dank Lobbyarbeit von Springer & Co. nicht kommt) weniger zahlen, weil sie erst mal weite Strecken bis zum nächsten Briefkasten oder zum nächsten Postshop zurücklegen müssen.
Die großen Gewinner sind nur die Anteilseigner die große Renditen erwarten und dafür die Mitarbeiter klein halten und auspressen. Nach außen die arme Firma spielen die vom Mindestlohn in den Ruin getrieben wird. Und dann gibts Leute die sich auch noch mit sowas identifizieren.
PIN, TNT & Co. sind bei mir so lange unten durch, so lange sie versuchen wollen über Ausbeutung ihrer Mitarbeiter die Renditen zu steigern und nur über Lohndumping Marktanteile gewinnen wollen!
Das kann ich Ausnahmsweise nicht unkommentiert lassen: Dass die Mitarbeiter der PIN-Mail die "Idioten" sind und der PIN ein "Saftladen" ist, musst Du das erstmal beweisen. Frage ist es, wie oft es vorkommt, dass drei!! von vier Briefen bei Dir verloren gingen!? Jede Person arbeitet mehr oder weniger gut. Und diejenige, die ihre Arbeit nicht gut machen, werden von jeder Firma gekündigt oder erhalten weniger Lohn, so ist das halt eben und ich glaube das nicht, dass sie schlechte Leute wollen - auch bei einer zu bezahlendem Mindestlohn, wie KBS 855 es erwähnt hat, besser entlohnt werden die Leute eben nur, wenn sie ihre gute Arbeit vorweisen können (Ergo: Weniger Beschwerden durch die Briefkunden).JeDi @ 25 Oct 2007, 22:03 hat geschrieben:Naja - bei mir hams die Idioten geschafft, 3 von 4 Briefen verloren zu bringen... der wahre (S) aftladen
@KBS 855:
So lange die "schlechte" Bezahlung nur auf Presseberichten stützen, beweist es das Lohndumping div. Briefdienstleister noch lange nicht (Unter anderem handelt es sich um ein Firmeninterna, was die Bezahlung der Mitarbeiter angeht, das weder Privatperson noch Dritten, das genausowenig es denen die Privatsphäre anderer Leute was angeht). Ich habe einmal an anderer Stelle davon gelesen (ich weiß es nicht mehr, wo), wo es behauptet wurde, dass die DPAG in den Niederlanden mit ihren Mitarbeitern trotz den dort vorgeschriebenen, auszuzahlenden Mindestlohn, einen Lohndumping zu betreiben.
Eines kann ich noch zum Beruf sagen: Ich will kein Briefträger werden, die Begründung liegt ganz woanders: PIN-Mail agiert, wie die Post AG auch, Deutschlandweit, im Gegensatz zu ARRIVA zum Beispiel, wo sie die Briefzustellung für die Privatkunden auf den PLZ-Bereich beschränken.
--> KLICK siehe den letzten Text unter "Privatkunden", für die Geschäftskunden besteht da keine Nachteile, da ARRIVA für sie Deutschlandweit die Sendungen zustellen, als für die Privatkunden. Das machen PIN-Mail und Post AG nicht. Es werden noch welche Briefdienstleister geben, die das genau so handhaben, wie ARRIVA.
Übrigens hätte der Monopol bereits vor fünf Jahren fallen sollen, die Aufgrund der Postklage auf heute verschoben wurde. Das ist ein Grund mehr, der Post den Rücken zu kehren. Wer meiner Ansicht nach eine Monopolstellung will oder halten will, der wird den Service auch nicht verbessern wollen (s. Situation DBAG heute).
Übrigens ist das bei der Telekommunikation auch nicht immer das Gelbe vom Ei. Dass die Call-by-call-Verbindung bei bestimmten Empfängern funktioniert, hängt es vom Telekommunikationsanbieter ab.
Ich habe vor fast einem halben Jahr vom Versorgungamt (heutiges Landratsamt Böblingen) eine Sendung, die per Schwabenpost zugestellt wurden, erhalten. Allerdings agiert die Schwabenpost nur für Geschäftskunden, im Moment noch, ob sie nach dem Wegfall des Monopols für die Privatkunden da ist, ist fraglich. Bei der Schwabenpost bezahlen die Kunden per Bankeinzug (also nicht in bar), deswegen es sich für die Einzelsendungen nicht lohnt.
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Ganz einfache Grundrechnung: Man nehme einen Postzusteller. Der stellt einmal täglich zu. Man lasse das Postmonopol fallen und hat dann drei Postzusteller. Jetzt gibts drei Möglichkeiten:
-Jede Post stellt nur noch alle drei Tage zu. IN dem Fall bleiben die Personalkosten gleich
Wenn alle drei Zusteller täglich zustellen:
-Jeder Postzusteller zahlt nur noch 1/3 des Lohns. Auch in dem Fall bleiben die Personalkosten gleich
Wenn alle Zusteller auch weiterhin Tarif zahlen:
-Der Preis steigt, um die höheren Lohnkosten abzufangen.
Ich wüsste jedenfalls nicht wie das anders gehen sollte... Dementsprechend ist meine Meinung von der Geschichte recht schlecht Infrastruktur ist nunmal von der Natur aus eine Monopolsache, und gehört daher auch in staatliche Hand. Man baut ja auch nicht drei Straßennetze nebeneinander auf, und bei dem Anbieter bei dem die Automobilsteuer zahlt darf man dann fahren...
-Jede Post stellt nur noch alle drei Tage zu. IN dem Fall bleiben die Personalkosten gleich
Wenn alle drei Zusteller täglich zustellen:
-Jeder Postzusteller zahlt nur noch 1/3 des Lohns. Auch in dem Fall bleiben die Personalkosten gleich
Wenn alle Zusteller auch weiterhin Tarif zahlen:
-Der Preis steigt, um die höheren Lohnkosten abzufangen.
Ich wüsste jedenfalls nicht wie das anders gehen sollte... Dementsprechend ist meine Meinung von der Geschichte recht schlecht Infrastruktur ist nunmal von der Natur aus eine Monopolsache, und gehört daher auch in staatliche Hand. Man baut ja auch nicht drei Straßennetze nebeneinander auf, und bei dem Anbieter bei dem die Automobilsteuer zahlt darf man dann fahren...
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Dafür, daß PIN nicht an meiner Tür klingelt und schreit "PIN, die grüne Post", gebe ich gerne paar Cent (!) mehr aus.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Abgesehen davon, dass ich "Postzustellung" nicht unter Infrastruktur verbuche, sprichst du damit ein grundsätzliches Problem an: Die Post ist nicht mehr in staatlicher Hand, besitzt aber ein Monopol für die Briefzustellung. Mit welcher Begründung soll dieses Monopol einem Privatunternehmen zustehen?Boris Merath @ 26 Oct 2007, 00:03 hat geschrieben:Infrastruktur ist nunmal von der Natur aus eine Monopolsache, und gehört daher auch in staatliche Hand.
Gilt übrigens analog für die Bahninfrastruktur...
Oje, der Adler. Aha, die Presse lügt also wenn sie über Arbeitsbedingungen bei der privaten Post schreibt? Die haben sicher nieeeeemals Informanten aus dem Mitarbeiterbereich? Alles nur erfunden, PIN-Mitarbeiter leben in Saus und Braus, stimmts?
Muss man jeden Käse liberalisieren, frag ich mich? Viele, wie du, denken einfach zu kurz und sehen nur ein paar Cent die sie in ihrem Geldbeutel einsparen. Im Postbereich ist das wirklich so minimal, dass man es nicht merkt!
Aber der volkswirtschaftliche Schaden der dabei entsteht und die hohen Folgekosten will keiner sehen.
Wem bringt denn die Liberalisierung jetzt etwas? Doch dem Postkunden nicht, schon gar nicht wenn er nicht in einer größeren Stadt wohnt. Wenn man nämlich zum nächsten Briefkasten erst mit dem Auto ein Stück fahren muss oder zur Annahmestelle, dann zahlt man am Ende drauf.
Aber auch die Mitarbeiter, die deutlich weniger verdienen und eigentlich einen Hungerlohn bekommen. Was ja allgemeine Tendenz in Deutschland ist, wir werden ein Volk von Niedriglöhnern, die dann die hohen Renditen und die Gewinnmaximierung für ein paar tausend Menschen finanzieren!
In Großbritannien und anderen Ländern ist der Mindestlohn kein Arbeitsplatzvernichter. Das ist nur wieder Lobbygeschrei der Arbeitgeber, die dann halt weniger Gewinne einfahren. Das ist es doch heute, es geht nur um Gewinnmaximierung. Ein Gewinn alleine reicht nicht mehr, es muss der maximale Gewinn sein und dafür sollen die Mitarbeiter bluten!!!
Und wie schon richtig gesagt wurde, je mehr Postfirmen, desto weniger verdienen die Mitarbeiter, da ja nicht mehr Post versendet wird. Ich werde wütend wenn Leute das noch gut finden, aber das ist purer Egoismus, nach dem Motto: "Solange ich nicht für die paar Cent in der Stunde arbeiten muss und es zu meinem Vorteil ist, ist die Liberalisierung doch toll".
Auch bei der Bahn finde ich das derzeitige Modell im Personenverkehr (im Güterverkehr war die Liberalisierung positiv und hat einen Aufschwung gebracht) nicht gut. Nicht das Vergabemodell an sich, sondern dass hier ausländische Großkonzerne agieren und die sind nicht die Caritas (schon mal darüber nachgedacht???).
Womit ist es zu rechtfertigen dass hier Millionen Euro an deutschen Steuergeldern nach Frankreich (wo es noch keine PV-Öffnung gibt!) oder Großbritannien wandern? Diese Firmen wollen alle hohe Renditen und holen die z. B. über Lohndumping herein.
Aber ist sicher auch wieder alles toll?
Mein Modell wäre ganz klar: Die DB im Wettbewerb mit kommunalen Privatbahnen. Also NE-Bahnen die privatwirtschaftlich betrieben werden, aber Bundesländern, Landkreisen usw. gehören. Diese Unternehmen könnten ohne Renditedruck arbeiten und müssten einfach nur kostendeckend arbeiten und wenn ein Gewinn rausspringt ist es noch besser. So stelle ich mir fairen Wettbewerb, der nicht zu lasten von Mitarbeitern geht.
Für mich sind Menschen, die Liberalisierung auf Teufel komm raus, zum Schaden von Millionen Menschen die dem Lohndumping ausgesetzt werden, einfach Egoisten die Menschenverachtend sind! "Was interessierts mich, bin ja nicht betroffen"!
Eine gerechte Welt sieht anders aus und da bereichern sich nicht einige wenige, während viele andere immer weniger in der Tasche haben. Wir steuern wirklich auf die Anfangszeiten der Industrialisierung zu...
Muss man jeden Käse liberalisieren, frag ich mich? Viele, wie du, denken einfach zu kurz und sehen nur ein paar Cent die sie in ihrem Geldbeutel einsparen. Im Postbereich ist das wirklich so minimal, dass man es nicht merkt!
Aber der volkswirtschaftliche Schaden der dabei entsteht und die hohen Folgekosten will keiner sehen.
Wem bringt denn die Liberalisierung jetzt etwas? Doch dem Postkunden nicht, schon gar nicht wenn er nicht in einer größeren Stadt wohnt. Wenn man nämlich zum nächsten Briefkasten erst mit dem Auto ein Stück fahren muss oder zur Annahmestelle, dann zahlt man am Ende drauf.
Aber auch die Mitarbeiter, die deutlich weniger verdienen und eigentlich einen Hungerlohn bekommen. Was ja allgemeine Tendenz in Deutschland ist, wir werden ein Volk von Niedriglöhnern, die dann die hohen Renditen und die Gewinnmaximierung für ein paar tausend Menschen finanzieren!
In Großbritannien und anderen Ländern ist der Mindestlohn kein Arbeitsplatzvernichter. Das ist nur wieder Lobbygeschrei der Arbeitgeber, die dann halt weniger Gewinne einfahren. Das ist es doch heute, es geht nur um Gewinnmaximierung. Ein Gewinn alleine reicht nicht mehr, es muss der maximale Gewinn sein und dafür sollen die Mitarbeiter bluten!!!
Und wie schon richtig gesagt wurde, je mehr Postfirmen, desto weniger verdienen die Mitarbeiter, da ja nicht mehr Post versendet wird. Ich werde wütend wenn Leute das noch gut finden, aber das ist purer Egoismus, nach dem Motto: "Solange ich nicht für die paar Cent in der Stunde arbeiten muss und es zu meinem Vorteil ist, ist die Liberalisierung doch toll".
Auch bei der Bahn finde ich das derzeitige Modell im Personenverkehr (im Güterverkehr war die Liberalisierung positiv und hat einen Aufschwung gebracht) nicht gut. Nicht das Vergabemodell an sich, sondern dass hier ausländische Großkonzerne agieren und die sind nicht die Caritas (schon mal darüber nachgedacht???).
Womit ist es zu rechtfertigen dass hier Millionen Euro an deutschen Steuergeldern nach Frankreich (wo es noch keine PV-Öffnung gibt!) oder Großbritannien wandern? Diese Firmen wollen alle hohe Renditen und holen die z. B. über Lohndumping herein.
Aber ist sicher auch wieder alles toll?
Mein Modell wäre ganz klar: Die DB im Wettbewerb mit kommunalen Privatbahnen. Also NE-Bahnen die privatwirtschaftlich betrieben werden, aber Bundesländern, Landkreisen usw. gehören. Diese Unternehmen könnten ohne Renditedruck arbeiten und müssten einfach nur kostendeckend arbeiten und wenn ein Gewinn rausspringt ist es noch besser. So stelle ich mir fairen Wettbewerb, der nicht zu lasten von Mitarbeitern geht.
Für mich sind Menschen, die Liberalisierung auf Teufel komm raus, zum Schaden von Millionen Menschen die dem Lohndumping ausgesetzt werden, einfach Egoisten die Menschenverachtend sind! "Was interessierts mich, bin ja nicht betroffen"!
Eine gerechte Welt sieht anders aus und da bereichern sich nicht einige wenige, während viele andere immer weniger in der Tasche haben. Wir steuern wirklich auf die Anfangszeiten der Industrialisierung zu...
Staatsunternehmen sollten privatisiert werden, damit private Geldgeber die Finanzierung der Unternehmen übernehmen können.Südostbayer @ 26 Oct 2007, 15:59 hat geschrieben: Abgesehen davon, dass ich "Postzustellung" nicht unter Infrastruktur verbuche, sprichst du damit ein grundsätzliches Problem an: Die Post ist nicht mehr in staatlicher Hand, besitzt aber ein Monopol für die Briefzustellung. Mit welcher Begründung soll dieses Monopol einem Privatunternehmen zustehen?
Gilt übrigens analog für die Bahninfrastruktur...
Die Öffnung des Marktes für Telekommunikation, Post usw. war keine deutsche, sondern EU-Idee.
Falsch, der Egoist bist anscheinend du. Der normale Mensch arbeitet bei einer Firma und nicht beim Staat und muss immer seinen Lohn am normalen Arbeitsmarkt bestimmen lassen. Wenn einzelne (zu Unrecht Staatsbedienstete) sich hier ausklinken wollen und fuer sich etwas besseres fordern, ist das egoistisch.KBS 855 @ 26 Oct 2007, 17:07 hat geschrieben:Für mich sind Menschen, die Liberalisierung auf Teufel komm raus, zum Schaden von Millionen Menschen die dem Lohndumping ausgesetzt werden, einfach Egoisten die Menschenverachtend sind! "Was interessierts mich, bin ja nicht betroffen"!
Falsch. Das hatten wir schon. Der Kommunismus kann nicht funktionieren. Und die einzige Gerechtigkeit liegt hierin, dass alle arm werden, viel aermer als der Durchschnitt in einer ach so ungerechten Marktwirtschaft.KBS 855 @ 26 Oct 2007, 17:07 hat geschrieben: Eine gerechte Welt sieht anders aus und da bereichern sich nicht einige wenige, während viele andere immer weniger in der Tasche haben. Wir steuern wirklich auf die Anfangszeiten der Industrialisierung zu...
[font=Courier]Für eine Privatisierung der Bahn ohne Netz[/font]
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Das ist keine Begründung dafür, einem Privatunternehmen ein staatlich garantiertes Monopol zu überlassen.elchris @ 26 Oct 2007, 18:01 hat geschrieben:Staatsunternehmen sollten privatisiert werden, damit private Geldgeber die Finanzierung der Unternehmen übernehmen können.Südostbayer @ 26 Oct 2007, 15:59 hat geschrieben: Abgesehen davon, dass ich "Postzustellung" nicht unter Infrastruktur verbuche, sprichst du damit ein grundsätzliches Problem an: Die Post ist nicht mehr in staatlicher Hand, besitzt aber ein Monopol für die Briefzustellung. Mit welcher Begründung soll dieses Monopol einem Privatunternehmen zustehen?
Wer will hier den Kommunismus wieder? Das ist immer das gleiche, wenn man mehr Gerechtigkeit fordert, wird man in die Kommunismusecke gesteckt. Ich halte davon gar nichts, auch nicht von Märchenerzählern wie der Linkspartei.LugPaj @ 26 Oct 2007, 18:01 hat geschrieben: Falsch. Das hatten wir schon. Der Kommunismus kann nicht funktionieren. Und die einzige Gerechtigkeit liegt hierin, dass alle arm werden, viel aermer als der Durchschnitt in einer ach so ungerechten Marktwirtschaft.
Ich bin auch kein neidischer Mensch. Wer an der Spitze einer Firma steht, hat auch eine gute Bezahlung verdient, aber es müssen die Verhältnisse stimmen. Es kann doch nicht sein dass einige wenige immer reicher werden und andere immer ärmer?
Die freie, ungeregelte Marktwirtschaft ist genauso falsch wie der Sozialismus. Und unser derzeitiges System ist nicht gut oder siehst du das anders? Es gab mal die soziale Marktwirtschaft, die hat man nicht modernisiert, sondern sie fast aufgelöst und damit ist diese ungeregelte Marktwirtschaft (wo viele ja hin wollen) nicht besser als der Sozialismus.
Es gibt ja auch in Europa unterschiedliche Auffassungen zur Marktwirtschaft. Da halte ich den französischen Weg z. B. für besser (den wollen dort alle, egal ob Sozialisten oder Konservative!), wo man die eigenen Firmen schützt.
Wir sind dafür zu dumm, sie das VW-Gesetz. Da hat die EU eingegriffen. Die Franzosen müssen das schlauer machen, denn sie bilden nationale Großkonzerne die dann anderswo Betriebe aufkaufen. Man sieht ja wie z. B. Hoechst über den Tisch gezogen wurde.
Alstom war auch vor dem Ruin, doch hat man eine (Teil-)Übernahme durch Siemens erfolgreich verhindert. Wäre Alstom ein dt. Konzern gewesen, wäre er längst aufgekauft und viele Menschen "entsorgt" worden.
Wie soll das gehen? Ich bin doch gar kein Staatsbediensteter, also kann man mir ja keinen Egoismus vorwerfen.Falsch, der Egoist bist anscheinend du. Der normale Mensch arbeitet bei einer Firma und nicht beim Staat und muss immer seinen Lohn am normalen Arbeitsmarkt bestimmen lassen. Wenn einzelne (zu Unrecht Staatsbedienstete) sich hier ausklinken wollen und fuer sich etwas besseres fordern, ist das egoistisch.
Die Post ist doch eh kein Staatsunternehmen mehr, aber das Briefmonopol sichert den Mitarbeitern einen einigermaßen erträglichen Lohn, den sie mit der Liberalisierung nicht mehr haben werden. Man kann Briefträger eben nicht mit Arbeitern in einer Fabrik vergleichen, denn es werden ja nicht auf einmal mehr Briefe geschrieben, das heißt mehr Angestellte die Briefe austragen teilen sich die selbe Anzahl von Briefen. Wie sich das im Lohn niederschlägt, kannst du dir ja denken.
Mir gehts auch nicht darum ob das jetzt staatlich sein muss, mir gehts nur um eine gerechte Bezahlung und wenn der Betrieb privat ist, dann muss man mit Mindestlöhnen dem Dumping einen Riegel vorschieben. Und jeder der sagt, das kostet Arbeitsplätze erzählt Märchen. In Großbritannien sind ja sogar neue Arbeitsplätze entstanden und dass Osteuropäer lieber nach GB oder NL gehen, sollte uns doch zu denken geben. Von den Fachkräften will ich gar nicht erst sprechen, die wissen doch dass Deutschland auf dem Weg zu einem Billiglohnland ist, da es sich an Osteuropa/Asien und nicht an den westlichen Nachbarn orientiert.
Doch, tu ich, da es eine egoistische Forderung ist. Ob da davon profitierst oder nicht, ist dabei meiner Meinung nach zweitrangig.KBS 855 @ 26 Oct 2007, 19:14 hat geschrieben:Wie soll das gehen? Ich bin doch gar kein Staatsbediensteter, also kann man mir ja keinen Egoismus vorwerfen.Falsch, der Egoist bist anscheinend du. Der normale Mensch arbeitet bei einer Firma und nicht beim Staat und muss immer seinen Lohn am normalen Arbeitsmarkt bestimmen lassen. Wenn einzelne (zu Unrecht Staatsbedienstete) sich hier ausklinken wollen und fuer sich etwas besseres fordern, ist das egoistisch.
Jede Arbeit verdient diejenige Bezahlung, die sie nun mal wert ist. Dieser Regel unterwirft sich jeder, der in der freien Wirtschaft arbeitet. Wiso sollte das fuer Postbedienstete nicht gelten? Das ist eine egoistische Forderung.KBS 855 @ 26 Oct 2007, 19:14 hat geschrieben: Die Post ist doch eh kein Staatsunternehmen mehr, aber das Briefmonopol sichert den Mitarbeitern einen einigermaßen erträglichen Lohn, den sie mit der Liberalisierung nicht mehr haben werden. Man kann Briefträger eben nicht mit Arbeitern in einer Fabrik vergleichen, denn es werden ja nicht auf einmal mehr Briefe geschrieben, das heißt mehr Angestellte die Briefe austragen teilen sich die selbe Anzahl von Briefen. Wie sich das im Lohn niederschlägt, kannst du dir ja denken.
Mit der derselben Denkweise, die du an den Tag legst, koennte man fordern, dass nur ein Pizzadienst ein Gebiet beliefern kann, damit dieser durch Monopolstellung seinen Auslieferen einen "einigermaßen erträglichen" Lohn zahlen kann.
Und woher willst du wissen, dass nicht mehr Briefe geschrieben werden? Bei jedem Markt haben Angebot und Nachfrage einen Einfluss. Wenn das Briefporte durch Wettbewerb auf einmal nur noch die Haelfte kostet, wuerden auch mehr Briefe verschickt werden. Analogie zum Telefonmarkt. Hier wird auch telefoniert, wenn die Preise niedriger sind. Und das bei eigentlich selbem Kommunikationsbedarf der Menschen untereinander.
Hmm, ich glaube du verstehst unter Dumping etwas falsches. Dumping bedeutet, dass ein Unternehmen ein Produkt/Leistung unter den Produktionskosten anbietet. So etwas ist jetzt schon illegal.KBS 855 @ 26 Oct 2007, 19:14 hat geschrieben: Mir gehts auch nicht darum ob das jetzt staatlich sein muss, mir gehts nur um eine gerechte Bezahlung und wenn der Betrieb privat ist, dann muss man mit Mindestlöhnen dem Dumping einen Riegel vorschieben. Und jeder der sagt, das kostet Arbeitsplätze erzählt Märchen. In Großbritannien sind ja sogar neue Arbeitsplätze entstanden und dass Osteuropäer lieber nach GB oder NL gehen, sollte uns doch zu denken geben. Von den Fachkräften will ich gar nicht erst sprechen, die wissen doch dass Deutschland auf dem Weg zu einem Billiglohnland ist, da es sich an Osteuropa/Asien und nicht an den westlichen Nachbarn orientiert.
mit geht es darum, dass Monopole unglaublich ungerecht sind, unglaublich wettbewerbsfeindlich, jedigliche Innovation im Keim ersticken lassen und fuer den Endbenutzer zu ueberteuerten Preisen fuehren. Monopole sind ein Uebel, was auf das schaerfste bekaempft werden muss.
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Wenn du das so sehen willst... :rolleyes:Doch, tu ich, da es eine egoistische Forderung ist. Ob da davon profitierst oder nicht, ist dabei meiner Meinung nach zweitrangig.
Was soll daran Egoismus sein? Und die die nur auf Rendite aus sind, sind dann keine Egoisten?Jede Arbeit verdient diejenige Bezahlung, die sie nun mal wert ist. Dieser Regel unterwirft sich jeder, der in der freien Wirtschaft arbeitet. Wiso sollte das fuer Postbedienstete nicht gelten? Das ist eine egoistische Forderung.
Und deine Behauptung ist einfach nur menschenverachtend und zynisch! Ich weiß, das ist freie Marktwirtschaft, aber das kann doch nicht das Ziel sein, genauso wenig wie Sozialismus oder noch schlimmeres.
Findest du es etwa gut, wenn Menschen von ihrem verdienten Geld nicht leben können, obwohl sie Vollzeit arbeiten? Oder Menschen die 3-4 Jobs brauchen?
Du willst eine Leistung die dem Allgemeinwohl dient, die eine gewisse Grundversorgung sicher stellen sollte, doch nicht mit sowas vergleichen?Mit der derselben Denkweise, die du an den Tag legst, koennte man fordern, dass nur ein Pizzadienst ein Gebiet beliefern kann, damit dieser durch Monopolstellung seinen Auslieferen einen "einigermaßen erträglichen" Lohn zahlen kann.
Pizzalieferanten sind meist auch Studenten o. ä. im Nebenjob. Briefträger war einmal ein Vollzeitjob von dem man einigermaßen gut leben konnte.
Wir werden wirklich ein Volk der Billiglöhner und dann kommen Menschen wie du, die das noch gut finden...
Wenn eine Firma eine Produkt unter ihren Produktionskosten anbietet, ist es ihr Pech, das ist mir sowas von egal. Wenn aber eine Firma ihre Mitarbeiter nicht angemessen bezahlt, ist es vielleicht "legal", aber menschlich und moralisch verwerflich!Hmm, ich glaube du verstehst unter Dumping etwas falsches. Dumping bedeutet, dass ein Unternehmen ein Produkt/Leistung unter den Produktionskosten anbietet. So etwas ist jetzt schon illegal.
Aber klar, das zählt in der neoliberalen renditegeilen Welt nichts.
Das ist deine Sichtweise. Volkswirtschaftlich sind Monopole oftmals das sinnvollste, vor allem bei Infrastruktur und Aufgaben die der Grundversorgung und dem Allgemeinwohl dienen.mit geht es darum, dass Monopole unglaublich ungerecht sind, unglaublich wettbewerbsfeindlich, jedigliche Innovation im Keim ersticken lassen und fuer den Endbenutzer zu ueberteuerten Preisen fuehren.
Die bösen Monopole muss man also aufs schärfste bekämpfen, die Ausbeutung vieler Arbeitnehmer durch Firmen die nur an Gewinnmaximierung denken also nicht?Monopole sind ein Uebel, was auf das schaerfste bekaempft werden muss.
Traurig...
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Warum sollten Monopole von Privatunternehmen volkswirtschaftlich sinnvoll sein?KBS 855 @ 27 Oct 2007, 01:06 hat geschrieben:Das ist deine Sichtweise. Volkswirtschaftlich sind Monopole oftmals das sinnvollste, vor allem bei Infrastruktur und Aufgaben die der Grundversorgung und dem Allgemeinwohl dienen.mit geht es darum, dass Monopole unglaublich ungerecht sind, unglaublich wettbewerbsfeindlich, jedigliche Innovation im Keim ersticken lassen und fuer den Endbenutzer zu ueberteuerten Preisen fuehren.
Du gehst offenbar davon aus, dass die Deutsche Post mit der Briefzustellung gerade soviel Geld verdient, dass sie ihren Mitarbeitern den von dir gewünschten Lohn zahlt. Was macht dich so sicher, dass die Post (oder jedes andere Monopolunternehmen) seine Position nicht ausnutzt und durch die Bestimmung von Preis und Leistung unter dem Strich weit mehr volkswirtschaftlichen Schaden anrichtet?
In welchen Bereichen möchtest du denn Monopole einführen, wenn diese "oftmals volkswirtschaftlich das sinnvollste" sind?
Was genau ist an der Behauptung "menschenverachtend und zynisch"? Wo liegt dein Problem mit leistungsgerechter Bezahlung? Was ist deine Alternative? Eine einheitliche Gehaltstabelle, in der festgelegt wird, was jeder Bäcker, Postzusteller, Angestellter, etc. zu verdienen hat?KBS 855 @ 27 Oct 2007, 01:06 hat geschrieben:Und deine Behauptung ist einfach nur menschenverachtend und zynisch!Jede Arbeit verdient diejenige Bezahlung, die sie nun mal wert ist. Dieser Regel unterwirft sich jeder, der in der freien Wirtschaft arbeitet. Wiso sollte das fuer Postbedienstete nicht gelten? Das ist eine egoistische Forderung.
Das, was du vorschlägst ("volkswirtschaftlich sinnvolle Monopole", "Einheitsgehalt" ohne Einfluss von Markt/Leistung, staatliche Einflussnahme gegen "Großkonzerne von außen", "böse Rendite", ...) kommt dem sozialistischen Modell aber schon sehr nahe.KBS 855 @ 27 Oct 2007, 01:06 hat geschrieben:Ich weiß, das ist freie Marktwirtschaft, aber das kann doch nicht das Ziel sein, genauso wenig wie Sozialismus oder noch schlimmeres.
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Er sagte doch: "[...] bei Infrastruktur [...]"
Ich denke auf die Post bezogen ist das vor allem, dass man sich zu 90% darauf verlassen kann, dass ein Brief innerhalb Deutschlands max. 2 Werktage braucht.
Ein andere Beispiel wäre die Bahn. Sie hat als Monopol das Gleisnetz. Hätte sie das nicht, sondern eine Vielzahl von kleinen Unternehmen, hätten wir x-verschiedene Schienennetze, welche nicht miteinander komitabel sind. Daraus würden sich dann wahrscheinlich in München 5 Bahnhöfe von ebensovielen Betreibern ergeben.
Ich denke auf die Post bezogen ist das vor allem, dass man sich zu 90% darauf verlassen kann, dass ein Brief innerhalb Deutschlands max. 2 Werktage braucht.
Ein andere Beispiel wäre die Bahn. Sie hat als Monopol das Gleisnetz. Hätte sie das nicht, sondern eine Vielzahl von kleinen Unternehmen, hätten wir x-verschiedene Schienennetze, welche nicht miteinander komitabel sind. Daraus würden sich dann wahrscheinlich in München 5 Bahnhöfe von ebensovielen Betreibern ergeben.
Ohne Zaster beißt der Mensch ins Straßenpflaster.
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Und? Warum sollten Monopole von Privatunternehmen "[...] bei Infrastruktur [...]" volkswirtschaftlich sinnvoll sein?eightyeight @ 27 Oct 2007, 13:31 hat geschrieben: Er sagte doch: "[...] bei Infrastruktur [...]"
Ist das ein Grund dafür, einem Privatunternehmen ein Monopol zu garantieren? Die Qualität der Zustellung hat im deregulierten Pakettransport übrigens keineswegs abgenommen, im Gegenteil.eightyeight @ 27 Oct 2007, 13:31 hat geschrieben:Ich denke auf die Post bezogen ist das vor allem, dass man sich zu 90% darauf verlassen kann, dass ein Brief innerhalb Deutschlands max. 2 Werktage braucht.
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Nicht? Naja, seh ich anders. GLS, DPD oder wie sie alle heißen bringen schon mal ganz gerne Pakete an die Haustür, die sehen aus als hätte sich ein Elefant darauf gesetzt.Südostbayer @ 27 Oct 2007, 13:33 hat geschrieben: Die Qualität der Zustellung hat im deregulierten Pakettransport übrigens keineswegs abgenommen, im Gegenteil.
Und PIN braucht auch schon mal ganz gerne 5 Tage einen Brief zu zustellen.
Ohne Zaster beißt der Mensch ins Straßenpflaster.
Wer sagt denn was von einem Privatunternehmen? Die Deutsche Post AG müsste ein privatwirtschaftliches Unternehmen sein, dass zu mind. 51% der Bundesregierung gehört.Warum sollten Monopole von Privatunternehmen volkswirtschaftlich sinnvoll sein?
Ich bin nicht generell für Monopole, bitte genau durchlesen und schon gar nicht von privaten Konzernen, aber durchaus von privatwirtschaftlichen Konzernen die dem Staat gehören.
Was ist falsch daran? Die Post AG hätte so zusätzlich Geld um im Ausland zu expandieren und so könnte man einen großen nationalen Konzern schaffen. Frankreich macht es übrigens vor!
Die Post braucht das Geld auch für Auslandsexpansion.Du gehst offenbar davon aus, dass die Deutsche Post mit der Briefzustellung gerade soviel Geld verdient, dass sie ihren Mitarbeitern den von dir gewünschten Lohn zahlt.
Wenn die Post mind. zu 51% dem Bund gehört, dann könnte man sowas erfolgreich verhindern und man eine gewisse Grundversorgung müsste man schon gesetzlich regeln. Die Liberalisierung schadet auf jeden Fall den Bürgern auf dem Land die dadurch höhere Kosten haben. Oder wo wäre die nächste PIN-Filiale in Hinterwalddorf?Was macht dich so sicher, dass die Post (oder jedes andere Monopolunternehmen) seine Position nicht ausnutzt und durch die Bestimmung von Preis und Leistung unter dem Strich weit mehr volkswirtschaftlichen Schaden anrichtet?
Monopol ist eh der falsche Ausdruck. Mir gehts allgemein nur um Infrastruktur und die Grundversorgung der Bevölkerung (und zwar auch für die auf dem Land).In welchen Bereichen möchtest du denn Monopole einführen, wenn diese "oftmals volkswirtschaftlich das sinnvollste" sind?
Das Stromnetz gehört z. B. auch in staatliche Hand. Man sieht ja was man jetzt angerichtet hat und ich weiß nicht ob das derzeitige Oligopol/Gebietskartell der vier Netzbetreiber besser ist?
Ich habe kein Problem mit leistungsgerechter Bezahlung. Aber du wirst doch nicht ernsthaft glauben dass 4-5 Euro pro Stunde für einen Briefträger leistungsgerecht ist?Was genau ist an der Behauptung "menschenverachtend und zynisch"? Wo liegt dein Problem mit leistungsgerechter Bezahlung?
Ein Mindestlohn! Aber der kostet ja Arbeitsplätze, wie z. B. in der sozialistischen Republik Großbritannien, wo es Massenentlassungen gab.Was ist deine Alternative? Eine einheitliche Gehaltstabelle, in der festgelegt wird, was jeder Bäcker, Postzusteller, Angestellter, etc. zu verdienen hat?

Es ist erstaunlich wie viele doch die Arbeitgebermärchen vom bösen Mindestlohn glauben.
Wo habe ich ein Einheitsgehalt gefordert? Das wäre ja noch schöner. Ein Elektriker muss mehr verdienen als eine Bäckereifachverkäuferin. Aber letztere muss von ihrem Gehalt auch leben können. Und wo wäre ein Mindestlohn (9 Euro eben bei der Post) ein Einheitslohn? Es ist auch nicht verboten mehr zu zahlen, denn es wird ja nur die Untergrenze (die für ein menschenwürdiges Leben notwendig ist) geregelt!Das, was du vorschlägst ("volkswirtschaftlich sinnvolle Monopole", "Einheitsgehalt" ohne Einfluss von Markt/Leistung, staatliche Einflussnahme gegen "Großkonzerne von außen", "böse Rendite", ...) kommt dem sozialistischen Modell aber schon sehr nahe.
Was hier also sozialistisch ist, ich weiß es nicht. Zu viel am CSU-Stammtisch gesessen?
Die skandinavischen Länder müssten ja Hochburgen des Kommunismus sein, nach deinem Weltbild.
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Nein, seit Sommer 2005 mehrheitlich privat: http://investorrelations.dpwn.de/de/invest...ktur/index.htmlKBS 855 @ 27 Oct 2007, 13:55 hat geschrieben:Wer sagt denn was von einem Privatunternehmen? Die Deutsche Post AG müsste ein privatwirtschaftliches Unternehmen sein, dass zu mind. 51% der Bundesregierung gehört.Warum sollten Monopole von Privatunternehmen volkswirtschaftlich sinnvoll sein?
Dadurch wird ein Großteil deiner Argumentation hinfällig...
Abgesehen davon, dass die Post durch ihre Anteilsstruktur kein "nationaler Konzern" ist: Warum brauchen wir einen Staatskonzern, der im Ausland aktiv ist? ("XY macht es doch vor" ist keine Begründung!)KBS 855 @ 27 Oct 2007, 13:55 hat geschrieben:Was ist falsch daran? Die Post AG hätte so zusätzlich Geld um im Ausland zu expandieren und so könnte man einen großen nationalen Konzern schaffen.
Das tut sie nicht. Genau das ist der Hintergrund der mittlerweile mehrmals in diesem Thema gestellten Frage, warum einem Privatunternehmen ein staatlich garantiertes Monopol zustehen sollte.KBS 855 @ 27 Oct 2007, 13:55 hat geschrieben:Wenn die Post mind. zu 51% dem Bund gehörtWas macht dich so sicher, dass die Post (oder jedes andere Monopolunternehmen) seine Position nicht ausnutzt und durch die Bestimmung von Preis und Leistung unter dem Strich weit mehr volkswirtschaftlichen Schaden anrichtet?
Das Thema "Mindestlohn" habe ich doch mit keinem Wort erwähnt. Ausgangspunkt war deine sehr vehemente Ablehnung der Aussage "Jede Arbeit verdient diejenige Bezahlung, die sie nun mal wert ist".KBS 855 @ 27 Oct 2007, 13:55 hat geschrieben:Wo habe ich ein Einheitsgehalt gefordert? Das wäre ja noch schöner. Ein Elektriker muss mehr verdienen als eine Bäckereifachverkäuferin. Aber letztere muss von ihrem Gehalt auch leben können. Und wo wäre ein Mindestlohn (9 Euro eben bei der Post) ein Einheitslohn? Es ist auch nicht verboten mehr zu zahlen, denn es wird ja nur die Untergrenze (die für ein menschenwürdiges Leben notwendig ist) geregelt!Das, was du vorschlägst ("volkswirtschaftlich sinnvolle Monopole", "Einheitsgehalt" ohne Einfluss von Markt/Leistung, staatliche Einflussnahme gegen "Großkonzerne von außen", "böse Rendite", ...) kommt dem sozialistischen Modell aber schon sehr nahe.
Ich weiß nicht, wo du den "Kommunismus" herziehst, aber gerade Schweden ist wirtschaftlich gesehen in der Tat ein Land mit gewisser sozialistischer Prägung.KBS 855 @ 27 Oct 2007, 13:55 hat geschrieben:Die skandinavischen Länder müssten ja Hochburgen des Kommunismus sein, nach deinem Weltbild.
Wer sagt denn das sowas nicht rückgängig zu machen ist?Nein, seit Sommer 2005 mehrheitlich privat:
Dadurch wird ein Großteil deiner Argumentation hinfällig...
Es war jedenfalls ein riesiger Fehler die Postmehrheit abzugeben.
Doch, Frankreich ist eine gute Begründung. Das Land schützt "seine" Konzerne vor Übernahmen aus dem Ausland und lässt durch diese Firmen fleißig in anderen Ländern übernehmen. Hoechst wurde doch über den Tisch gezogen z. B.Abgesehen davon, dass die Post durch ihre Anteilsstruktur kein "nationaler Konzern" ist: Warum brauchen wir einen Staatskonzern, der im Ausland aktiv ist? ("XY macht es doch vor" ist keine Begründung!)
Ist es dir lieber wenn alle unsere Firmen irgendwann aufgekauft sind? Da ist das französische Modell besser, sich Konzerne aufzubauen, wo der Staat einen gewissen Einfluss hat und die als Global-Player das Land international vertreten.
Solange es nicht in staatlichem Mehrheitsbesitz ist, gibt es kein Recht darauf, da stimme ich dir zu.Frage, warum einem Privatunternehmen ein staatlich garantiertes Monopol zustehen sollte.
Im Grunde habe ich auch nichts gegen die neue Postkonkurrenz, aber nur wenn sie den Mindestlohn akzeptiert und bezahlt! Wettbewerb auf dem Rücken der Arbeitnehmer darf es nicht geben!
Wo habe ich diese Aussage abgelehnt? Definiere mal die Aussage. Der Briefträgerberuf ist nicht nur 4-5 Euro die Stunde wert, das kann mir keiner erzählen. Er ist natürlich nur so wenig wert, wenn man eine möglichst hohe Rendite haben will, also wieder auf dem Rücken der Arbeitnehmer.Ausgangspunkt war deine sehr vehemente Ablehnung der Aussage "Jede Arbeit verdient diejenige Bezahlung, die sie nun mal wert ist".
Ich wüsste nicht dass Schweden damit schlecht fährt. Sie haben tw. zu hohe Sozialleistungen, aber sonst lebt man in Schweden doch recht ordentlich.Ich weiß nicht, wo du den "Kommunismus" herziehst, aber gerade Schweden ist wirtschaftlich gesehen in der Tat ein Land mit gewisser sozialistischer Prägung.
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Unmöglich ist es nicht. Aber sehr unwahrscheinlich, und damit auch kein Argument zugunsten einer Verlängerung des Briefmonopols.KBS 855 @ 27 Oct 2007, 14:47 hat geschrieben:Wer sagt denn das sowas nicht rückgängig zu machen ist?Nein, seit Sommer 2005 mehrheitlich privat: http://investorrelations.dpwn.de/de/invest...ktur/index.html
Was ich meinte: Grundsätzlich ist "XY macht das" überhaupt keine Begründung, sondern gegebenfalls die Argumente von XY.KBS 855 @ 27 Oct 2007, 14:47 hat geschrieben:Doch, Frankreich ist eine gute Begründung.Abgesehen davon, dass die Post durch ihre Anteilsstruktur kein "nationaler Konzern" ist: Warum brauchen wir einen Staatskonzern, der im Ausland aktiv ist? ("XY macht es doch vor" ist keine Begründung!)
Wie sollte ein System funktionieren, in dem jedes Land "Übernahmen aus dem Ausland" verbietet, aber seinerseits "Übernahmen im Ausland" durchführt?KBS 855 @ 27 Oct 2007, 14:47 hat geschrieben:Das Land schützt "seine" Konzerne vor Übernahmen aus dem Ausland und lässt durch diese Firmen fleißig in anderen Ländern übernehmen. Hoechst wurde doch über den Tisch gezogen z. B.
Ist es dir lieber wenn alle unsere Firmen irgendwann aufgekauft sind? Da ist das französische Modell besser, sich Konzerne aufzubauen, wo der Staat einen gewissen Einfluss hat und die als Global-Player das Land international vertreten.
Warum ist ein Unternehmen pauschal besser, wenn es "unseres" ist?
Es gibt weit mehr und größere deutsche Großkonzerne als französische - und wenn sich die ohne staatliche Hilfe am Markt behaupten ist das doch besser, als Unternehmen aufzubauen, deren Existenz allein durch Steuergelder gesichert wird.
Und abgesehen davon, dass ich nicht weiß, wo Hoechst (nicht Aventis) über den Tisch gezogen wurde, gehören soweit ich weiß 50% des Hoechst-Nachfolgers Sanofi-Aventis "unserer" Wacker Chemie...
Das habe ich nicht als Zustimmung interpretiert:KBS 855 @ 27 Oct 2007, 14:47 hat geschrieben:Wo habe ich diese Aussage abgelehnt?Ausgangspunkt war deine sehr vehemente Ablehnung der Aussage "Jede Arbeit verdient diejenige Bezahlung, die sie nun mal wert ist".
KBS 855 @ 27 Oct 2007, 01:06 hat geschrieben:Und deine Behauptung ist einfach nur menschenverachtend und zynisch! Ich weiß, das ist freie Marktwirtschaft, aber das kann doch nicht das Ziel sein, genauso wenig wie Sozialismus oder noch schlimmeres.
Der Wert von Arbeit bemisst sich primär an der Tätigkeit.KBS 855 @ 27 Oct 2007, 14:47 hat geschrieben:Definiere mal die Aussage.
(Das muss zumindest aus meiner Sicht gewissen Mindeststandards nicht generell widersprechen.)
Das behauptet noch nicht einmal die Post-KonkurrenzKBS 855 @ 27 Oct 2007, 14:47 hat geschrieben:Der Briefträgerberuf ist nicht nur 4-5 Euro die Stunde wert

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Gerade im RTL Nachtjournal gesehen: Die Deutsche Post wird in Zukunft möglicherweise neue Dienstleistungen anbieten, die vom Postboten übernommen werden sollen.
So nimmt der Postbote aufzugebende Briefe mit, aber auch z.B. gebrauchte Batterien oder ganze Handys zum Entsorgen. Ein Pilotversuch läuft bereits.
Wiederholung der Sendung nachher um 03:10.
Edit: Der Beitrag hat mit Postliberalisierung eher weniger zu tun, aber gleich ein neues Thema aufmachen? Der Berührungspunkt ist vielleicht der, dass die Post auf Grund der Postliberalisierung ihren Service verbessern muss.
So nimmt der Postbote aufzugebende Briefe mit, aber auch z.B. gebrauchte Batterien oder ganze Handys zum Entsorgen. Ein Pilotversuch läuft bereits.
Wiederholung der Sendung nachher um 03:10.
Edit: Der Beitrag hat mit Postliberalisierung eher weniger zu tun, aber gleich ein neues Thema aufmachen? Der Berührungspunkt ist vielleicht der, dass die Post auf Grund der Postliberalisierung ihren Service verbessern muss.
Wenn es ihr nicht so ergehen soll, wie der Telekom, dann jaTramPolin @ 4 Jun 2008, 00:34 hat geschrieben: Edit: Der Beitrag hat mit Postliberalisierung eher weniger zu tun, aber gleich ein neues Thema aufmachen? Der Berührungspunkt ist vielleicht der, dass die Post auf Grund der Postliberalisierung ihren Service verbessern muss.

Ach ich weiß icht. Ich bin mir selbst nicht ganz sicher, was von dem privatisierungs"wahn" zu halten ist. Eigentlich bin ich eher der Meinung Leistungen die zur grundversorgung zählen nicht zu 100% den renditerwartungen von einzelnen Unterzuordnen. Wobei das halt auch immer eine Frage der Regulierung ist, die nach einer eventuellen Privatisierung stattfindet. Das kann man gut machen (Telekom) oder schlecht (Energieversorger). Das bei der Post finde ich etwas unehrlich. Sie wird protegiert wie ein Staatsunternehmen, ist aber privat. Natürlich kann man argumentieren, dass eine gewisse Bevorzugung der Deutschen Post schon nötig ist, da sie ja dazu verpflichtet ist die Post überall hin auszutragen, was ja einen nachteil für sie bedeutet grundsätzlich gesehen. Jedoch hätte man sie dann auch gleich staatlich lassen können. Selbst in den USA ist die Post nicht privat, sondern eine Behörde. Und da ist sonst wirklich kaum ein Unternehmen staatlich.