Streiks bei der Deutschen Bahn 2007/2008

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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vzinn
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Beitrag von vzinn »

hauseltr @ 27 Oct 2007, 17:58 hat geschrieben:Hallo GDL: Wie wäre es denn z.B. damit:

Verzicht auf einen eigenen Tarifvertag bis 2010.

Dafür Forderung:

Höhergruppierung um je eine Gruppe für die Personale im Fahrdienst.

40 Stunden Woche ab 01.01.2008 bis 31.12. 2008 mit Lohnausgleich zum heutigen Tarif lt. TG
dann 38 Stunden Woche mit vollem Lohnausgleich + später ausgehandelte Lohnerhöhungen.
Pausenregelung: 1. Stunde 100 % immer, ab der 2. Stunde 50 % bei Pausen außerhalb der Dienststelle.
Zwischen zwei Schichten müssen mindestens 12 Stunden liegen. In Ausnahmefällen müssen für jede angefangene Stunde innerhalb der 12 Stundenregelung 100 % zusätzlich bezahlt (nicht angerechnet) werden.

Die Verschiebung von zugesagten Schichten innerhalb von 3 Tagen beinhaltet eine Sonderzahlung von 25,00 € für die erste Schicht.

Zuschlag für Schichten über 12 Stunden 25,00 €.

Eine zusätzliche Erhöhung für Bedienstete mit über 10 Jahren, also eine weitere Lohnstufe, um den Betrag X.

hauseltr
Wenn die DBAG etwas ähnliches anbieten würde, wären die Streiks wahrscheinlich schnell beendet. Die verarschen aber lieber die Lokführer mit einer 43 h Woche, wobei sie ja dann noch Überstundenzuschläge einsparen würde. Das ist schon ein gutes Angebot, aber nur für die DBAG.

Volker
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Fischkutter
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Beitrag von Fischkutter »

@hauseltr
Höhergruppierung um je eine Gruppe für die Personale im Fahrdienst.

40 Stunden Woche ab 01.01.2008 bis 31.12. 2008 mit Lohnausgleich zum heutigen Tarif lt. TG
dann 38 Stunden Woche mit vollem Lohnausgleich + später ausgehandelte Lohnerhöhungen.
Pausenregelung: 1. Stunde 100 % immer, ab der 2. Stunde 50 % bei Pausen außerhalb der Dienststelle.
Zwischen zwei Schichten müssen mindestens 12 Stunden liegen. In Ausnahmefällen müssen für jede angefangene Stunde innerhalb der 12 Stundenregelung 100 % zusätzlich bezahlt (nicht angerechnet) werden.

Die Verschiebung von zugesagten Schichten innerhalb von 3 Tagen beinhaltet eine Sonderzahlung von 25,00 € für die erste Schicht.

Zuschlag für Schichten über 12 Stunden 25,00 €.

Eine zusätzliche Erhöhung für Bedienstete mit über 10 Jahren, also eine weitere Lohnstufe, um den Betrag X.
Sicher gut gemeint. In Teilen auch schon mal gültig in der DDV, beschränken sich Ihre Forderungen jedoch ausschließlich auf finanzielle "Entschädigung" von (kurzfristigen) Schichtveränderungen.
Die von der GDL erhobenen Forderungen, was die Zahl und Länge der Ruhen angeht, haben Sie nicht berücksichtigt. Auch die maximale Dauer der Schichten bleibt unerwähnt. Das aber sind die für das Familienleben und die Freizeitgestaltung elementar wichtigen Themen.
Außerdem wichtig ist die sog. Schichtsymmetrie, bei der Beginn und Ende an verschiedenen Orten verhindert werden sollen. Fällt dieser Grundsatz, hätte das weitreichende Folgen u.A. für die Bereitstellung von Sozialräumen, auch in Bezug auf den Aufbewahrungsort der Dienstkleidung.

Die einfache Höhergruppierung lässt auch keine langristige Lohnperspektive zu, die indirekt eine Motivation steigernde, bzw. erhaltende Komponente ausdrücken würde. Damit wären Alter und Erfahrung auch nicht honoriert. Im Übrigen wird ja gerade eine in die entgegengesetzte Richtung statt findende Eingruppierung praktiziert. Will sagen, bei Ausschreibungen wird eine Gehaltsstufe tiefer angeboten. (Vielleicht findet sich ja ein Dummer)

Außerdem ist bei der DBAG jeder Gehaltsstufe ein bestimmtes Mitarbeiter- bzw. Beschäftigungsprofil zugeordnet. Also wird die DBAG doch nicht einfach die Belastung und Verantwortung der Mitarbeiter des Fahrpersonals mit denen von höherwertig (?) ausgebildeten Mitarbeitern in höherwertigen (?) "Normal"diensten (sprich Tagelöhner) gleichsetzen.

Sicherlich sind die Forderungen für viele, vor Allem die Öffentlichkeit, ein scheinbarer Paukenschlag. Sicher wird man sich auch mit weit weniger einigen können (müssen). Aber der eigenständige TV ist hier das Wesentliche, weil man von Vereinbarungen, die nachteilig für das Fahrpersonal sind, unabhängig sein möchte und auch, um sich von den anderen Gewerkschaften abzugrenzen. Das "gemeinsam sind wir stark" ist doch nur wirksam, wenn man auch die gleichen Interessen verfolgt.

Außerdem fände ich eine Zusammenfassung aller Tarifregelungen in einem eigenständigen TV allemal besser, als es derzeit in, wenn ich richtig gezählt habe, 14 TVen der Fall ist.

Alles in Allem ist dieser Tarifstreit also wesentlich komplexer, als ihn auf eine einfache Lohnforderung reduzieren zu wollen.
hauseltr
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Beitrag von hauseltr »

Ich habe bewusst geschrieben:
nur mal als Denkanstoß!

Was kommt an Argumenten?

Sorry, aber nicht viel vernünftiges.

Ich habe auch keine Forderungen aufgestellt!

Dafür kommt: Das aber sind die für das Familienleben und die Freizeitgestaltung elementar wichtigen Themen!
Ich kann dazu sagen: In gut 35 Jahren Wechseldienst habe ich die Erfahrung gemacht: Ich habe mehr von meiner Familie gehabt, als wenn ich"Normaldienst" gehabt hätte. Ich war zu Haus, wenn andere Leute arbeiteten. Meine Kinder haben mehr von mir gehabt, als wenn ich "normale Arbeitszeiten" gehabt hätte.
Meine Kinder kamen nach Haus und ich war oft da! Wenn auch manchmal ziemlich müde! Aber die Kinder haben mich gesehen. War ich an Wochenenden nicht da, war ich in der Woche da. Ich hatte dadurch oft mehr von meinen Kindern, als "Otto Normalzeitarbeiter"!

Das Dienstbeginn und Dienstende am gleichen Ort zu erfolgen haben, steht für mich außerhalb jeder Diskussion.
Dafür brauche ich aber keinen eigenständigen Tarifvertrag!

Das kann jeder sehen wie er will.

hauseltr
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Fischkutter
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Beitrag von Fischkutter »

@hauseltr
Was kommt an Argumenten?

Sorry, aber nicht viel vernünftiges.
Warum so aggressiv? Ich wollte Sie nicht angreifen, oder Ihren Vorschlag kleinreden.

Ich bin mir sehr wohl auch der Vorzüge des Wechseldienstes bewusst. Allerdings ist in den letzten Jahren eine fortwährende Verschlechterung in den Arbeitszeitbedingungen zu verzeichnen, die eine Korrektur zum Besseren (oder schon-mal-da-gewesenen?) geradezu erforderlich macht.

Ich kann mich erinnern, dass noch vor ein paar Jahren üblich war, dass auf einen Nachtdienst ein Ruhetag folgte, der im Allgemeinen mit "vN" (von Nacht) bezeichnet war. Erst darauf folgte der eigentliche Ruhetag. Damit war erstens die körperliche Erholung gewährleistet und andererseits die Präsenz in der Familie gesichert.

Heute ist allein entscheidend, dass die Schichten durch mindestens 9 Stunden getrennt sind. Das ist zwar die Untergrenze (11 h sind die Regel) aber macht doch bei sog. kurzen Wechsel eine Erholung, geschweige denn einen bewussten Aufenthalt in der Familie (ich muss mich ja schließlich für die nächste Schicht ausschlafen) unmöglich.

Ich gönne Ihnen von Herzen Ihren Ruhestand und dass Sie diese Ausreizung der gesetzlichen Möglichkeiten bis an die Belastungsgrenze der Mitarbeiter nicht mehr mitmachen müssen.

Was an diesen Kommentaren "unvernünftig" ist, müssten Sie mir bitte erklären.
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

hauseltr @ 27 Oct 2007, 11:26 hat geschrieben: Wenn es denn so lange dauert, heißt es für einige nach 1 Jahr = Hartz 4.
Denn dann kommen die Entlassungen schneller, als es sich manch einer vorstellt.
Donnerwetter, aber wenigsten gestreikt.
Na klar! Die Bahn hat jetzt schon zu wenig Lokführer und dann werden sicherlich in zukunft haufenweise entlassen... :blink:
Ach hoch doch endlich mal auf, solchen Quatsch zu schreiben! <_<
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

hauseltr @ 27 Oct 2007, 15:03 hat geschrieben: Die GDL streikt für mehr Geld, aber gegen die Interessen ihr Mitglieder: nämlich gesicherte Arbeit!
hauseltr
Noch son Blödsinn! Was nutzt einem 'ne sichere Arbeit, wenn man kaum seine Miete bezahlen kann. <_<
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

Rohrbacher @ 27 Oct 2007, 15:19 hat geschrieben: Wie immer und überall: Verwaltung, Vorstand, etc.
Ein sündhaftteures Corporate Design kann ich allerdings ausschließen. ;)
Ja ja, und der Schell fährt 'nen Maybach... oh man... <_<
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

hauseltr @ 27 Oct 2007, 23:11 hat geschrieben: In gut 35 Jahren Wechseldienst habe ich die Erfahrung gemacht: Ich habe mehr von meiner Familie gehabt, als wenn ich"Normaldienst" gehabt hätte. Ich war zu Haus, wenn andere Leute arbeiteten. Meine Kinder haben mehr von mir gehabt, als wenn ich "normale Arbeitszeiten" gehabt hätte.
Meine Kinder kamen nach Haus und ich war oft da! Wenn auch manchmal ziemlich müde! Aber die Kinder haben mich gesehen. War ich an Wochenenden nicht da, war ich in der Woche da. Ich hatte dadurch oft mehr von meinen Kindern, als "Otto Normalzeitarbeiter"!

Das Dienstbeginn und Dienstende am gleichen Ort zu erfolgen haben, steht für mich außerhalb jeder Diskussion.
Dafür brauche ich aber keinen eigenständigen Tarifvertrag!

Das kann jeder sehen wie er will.

hauseltr
Blödsinn hoch drei. Wenn man Nachtschicht hat ist man zwar zu Hause, aber die Kinder haben trotzdem nichts davon. Irgendwann muss man auch noch schlafen. Ich kenne das zur Genüge. Mein Vater war auch Tf und ich hatte nicht viel von ihm. Spielen durften wir nur im Wohnzimmer und auch da hieß es immer: Psst, Vati schläft! Weihnachten, Silvester, Geburtstage alleine gefeiert. Super! Toll!
hauseltr
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Beitrag von hauseltr »

@ Mellertime

Hätte mich aber auch sehr gewundert, wenn von Dir mal was Postives gekommen wäre.

Ach ja, der Schell fährt ja wohl Mercedes, nachdem er seinen Ferrari zersägt hat :D

Aber behaupte weiter, andere Leute schreiben Blödsinn. Das sind all die Leute, die nicht Deiner Meinung sind!

hauseltr
nachtgedanke
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Beitrag von nachtgedanke »

Fischkutter @ 27 Oct 2007, 18:36 hat geschrieben: Das niemand mehr verdienen kann, als das Unternehmen in der Lage ist zu bezahlen, wird jedem einleuchten. Doch wessen Interessen werden in diese Kampagne verfolgt? Doch bestimmt nicht die, der die Gewinne erwirtschaftenden Mitarbeiter des Fahrpersonals.
Ach, nur und ausschließlich das Fahrpersonal erwirtschaftet die Gewinne? Mit solchen Aussagen macht man sich bei den restlichen Mitarbeitern bestimmt Freunde.
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

@mellertime: Ich fahr' jetzt mit meinem Maybach erstmal auf Kur und in einer Woche schau' ma mal, ob oder was bis dahin passiert ist. Falls du dir bis dahin die Wohnung nicht mehr leisten kann, die DB hat glaub' ich die eine Wohnung im Rohrbacher Bahnhof immer noch nicht vermieten können... :ph34r:
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Beitrag von ALK »

Fischkutter @ 27 Oct 2007, 18:36 hat geschrieben: Doch bestimmt nicht die, der die Gewinne erwirtschaftenden Mitarbeiter des Fahrpersonals.
Denk darüber bitte nochmal nach!

Als Fahrpersonal kannst du noch so viel fahren, solange der Vertrieb nen schlechten Vertrag gemacht hast gibt es keinen Gewinn!

Wer ist also für die Gewinne verantwortlich?
Als Fahrpersonal steht man bei der Bahn in einer Kette von sehr vielen Zahnrädern, fällt eines aus geht nichts mehr. Also sollten doch alle und nicht nur die Lokführer an diesem Gewinn beteiligt werden?
Mfg ALK
Streiks bitte erst nach 8Uhr! ;)
hauseltr
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Beitrag von hauseltr »

mellertime @ 28 Oct 2007, 05:38 hat geschrieben:
Was nutzt einem 'ne sichere Arbeit, wenn man kaum seine Miete bezahlen kann. <_<
Zelt kaufen?

(Vorsicht: Ironie)

Viele Leute jammern auf hohem Niveau!

Mein liebes Töchterlein und ihr Gemahl kommen mit dem Geld man auch immer mal so gerade rum.
Die Miete frißt uns auf!
Nicht die zwei Autos!
Nicht die zwei Motorräder!
Man hat Freifahrt bei der Straßenbahn, fährt aber mit dem Auto zur Arbeit.
Den Unkostenfaktor rauchen haben sie aufgegeben, immerhin!

Nur mal so als Beispiel!

hauseltr
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Beitrag von 423-Treiber »

Oh Mann, bei diesen ganzen Beiträgen kommt einem doch echt das grosse Kotzen!! Ich glaube kaum dass man sich als Lokführer vor den Forumsbesserwissern für bessere Entlohnung und Arbeitszeiten rechtfertigen muss, das geht nur alleine die Beteiligten was an. Vielleicht sollte man eher einen Mecker-Thread aufmachen "Warum sind die Lokführer so assozial und raffgierig??"!
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

hauseltr @ 28 Oct 2007, 09:27 hat geschrieben: Hätte mich aber auch sehr gewundert, wenn von Dir mal was Postives gekommen wäre.
Positives kommt erst, wenn ich meine 31% kriege! :lol:
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eightyeight
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Beitrag von eightyeight »

423-Treiber @ 28 Oct 2007, 11:34 hat geschrieben: Oh Mann, bei diesen ganzen Beiträgen kommt einem doch echt das grosse Kotzen!! Ich glaube kaum dass man sich als Lokführer vor den Forumsbesserwissern für bessere Entlohnung und Arbeitszeiten rechtfertigen muss, das geht nur alleine die Beteiligten was an. Vielleicht sollte man eher einen Mecker-Thread aufmachen "Warum sind die Lokführer so assozial und raffgierig??"!
Hm... sind die Fahrgäste neuerdings nicht mehr am Streik beteiligt?
Ohne Zaster beißt der Mensch ins Straßenpflaster.
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

423-Treiber @ 28 Oct 2007, 12:34 hat geschrieben: den Forumsbesserwissern
Die nehme ich doch schon lange nicht mehr ernst.
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Fischkutter
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Beitrag von Fischkutter »

@nachtgedanke
Ach, nur und ausschließlich das Fahrpersonal erwirtschaftet die Gewinne? Mit solchen Aussagen macht man sich bei den restlichen Mitarbeitern bestimmt Freunde.
Ich hatte bereits Verständnis für ebenfalls durch den Wechseldienst höher belastete Mitarbeiter im Stellwerksdienst geäußert. Im Übrigen ist es ja leider üblich, dass die produzierenden Mitarbeiter eines Unternehmens schlechter bezahlt sind, als die die Produktion verwaltenden... <_<

@ALK
Als Fahrpersonal kannst du noch so viel fahren, solange der Vertrieb nen schlechten Vertrag gemacht hast gibt es keinen Gewinn!

Wer ist also für die Gewinne verantwortlich?
Als Fahrpersonal steht man bei der Bahn in einer Kette von sehr vielen Zahnrädern, fällt eines aus geht nichts mehr. Also sollten doch alle und nicht nur die Lokführer an diesem Gewinn beteiligt werden?
Richtig, aber hier geht es ja nicht nur um eine Beteiligung an den Gewinnen, sondern um eine höhere Gewichtung der Mitarbeiter des Fahrpersonals im Verhältnis zu den Restlichen, aus Gründen, die hier schon sehr oft dargelegt wurden. Dass das von allen Kollegen, die nicht zu dieser Mitarbeitergruppe gehören, nicht mit Freude aufgenommen wird, ist doch logisch. Niemand wird freiwillig auf Lohn verzichten. Außerdem mal ganz ehrlich - die Mitarbeiter, die die Verträge machen (Kundenberater?) haben mit Sicherheit eine Gehaltsstufe, die ihre Wertschöpfung möglicherweise schon in Frage stellen muss.
hauseltr
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Beitrag von hauseltr »

@ Fischkutter
Ich wäre lieber ein verbeamteter Lokführer und würde inklusive aller Zulagen, die es nur für Beamte/Angestellte im öffentlichen Dienst gibt, fast das Doppelte meines derzeitigen Einkommens haben. (Nein, ich werde das hier nicht im Einzelnen offenlegen!! Aber jeder Beamte weiß sehr genau, was er am Monatsende ausbezahlt bekommt)

Tarifkraft (West) nach 4 Jahren
E 6 1737,11 €
E 7 1849,57 €
E 8 2102,53 €
abzuzüglich Steuern und Sozialabgaben

Beamter (West) in Besoldungstufe 3 (6 Jahre)
A 7 1739,75 € + 99,24 € + 16,22 €
A 8 1832,51 € + 99,24 € + 16,22 € (Endstufe 2351,26 € in Stufe 11)
A 9 1948,17 € + 99,24 € + 63,45 €
(99.24 € = Familienzuschlag, verheiratet, kein Kind)
A 9 erreicht nicht jeder Lokführer, muß man gleich dazusagen und selbst von A 8 träumen viele.

Abzüglich Krankenversorgung (KVB)
abzüglich Steuern (höherer Steuersatz als Lohnbedienstete bei gleichem Brutto)

Zuzahlung bei Arztbehandlung zwischen 10 und 20% des Rechnungsbetrages + Medikamentenzuzahlung + Praxisgebühr

Die Beamtenbezüge steigen allerdings im 2 - 3 - 4 Jahresrythmus.
Aber das kann jeder selber nachlesen.

hauseltr
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Sascha1974
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Beitrag von Sascha1974 »

mellertime @ 28 Oct 2007, 12:50 hat geschrieben: Positives kommt erst, wenn ich meine 31% kriege! :lol:
Vergiss es! Du bekommst vielleicht 10%, mehr aber nicht. Dafür aber mit Chance einen eigenen TV. Das hat nicht jeder... ;)
[img]http://tgv-fanpage.de/images/sig_eisenbahnforum.jpg[/img] Für einen liberalisierten Fernverkehr in Deutschland!
Paul
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Beitrag von Paul »

nachtgedanke @ 28 Oct 2007, 10:48 hat geschrieben: Ach, nur und ausschließlich das Fahrpersonal erwirtschaftet die Gewinne? Mit solchen Aussagen macht man sich bei den restlichen Mitarbeitern bestimmt Freunde.
mal abgesehen davon, dass ich das nicht so gelesen habe, dass ausschließlich das Fahrpersonal die Gewinne erwirtschaftet - die Beschäftigten welche bei Hansennet organisiert sind, hat keiner gezwungen dem Freundschaftstarifvertrag zwischen Mehdorn und Hansen zuzustimmen. Hätten ja auch mal der eigenen Tarifkommission Druck machen können die Kollegen.

Paul
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423-Treiber
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Beitrag von 423-Treiber »

eightyeight @ 28 Oct 2007, 12:56 hat geschrieben: Hm... sind die Fahrgäste neuerdings nicht mehr am Streik beteiligt?
Beteiligt sind sie nicht, sie sind wohl eher die Betroffenen.
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Fischkutter
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Beitrag von Fischkutter »

@hauseltr

..danke für die detaillierte Aufstellung. Ich habe wohl etwas übertrieben und den Fehler gemacht, die Nettoeinkommen zu vergleichen. Auch noch unter der Bedingung mehrerer Kinder, was heute absolut singulär zu sein scheint...

Der Vergleich ist ohnehin nur bedingt zulässig. Der Beamtenstatus ist von dem der Angestellten zu verschieden.

Im Übrigen geht es hier auch gar nicht um die Beamten.

P.S. Die von Ihnen aufgeführten Zuzahlungen in der KV sind einerseits vom gewählten Tarif in der PKV abhängig und andererseits von Allen zu begleichen. ;)
Viele Leute jammern auf hohem Niveau!
Mag sein, aber wenn es danach geht, haben alle mit Harz 4 genug Kleidung und Essen und die Wohnung bekommen sie auch bezahlt! Und von der vielen Freizeit will ich gar nicht erst anfangen!! :angry: :angry:

Und neuerdings darf man sogar auch ein Auto haben! - Schlaraffenland pur! :lol: :lol:
Die Miete frißt uns auf!
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Nicht die zwei Motorräder!
Wäre mal ein eigenes Thema wert! Was ist in den letzten Jahren am meisten gestiegen? Die Nebenkosten. Mit welchem Recht sich hier kommunale Unternehmen bedienen, ist schon mehr als fragwürdig... aber das nur am äußersten Rande...
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Fischkutter
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Beitrag von Fischkutter »

um zum Thema Streik zurückzukommen:

hier ein sehr interessanter, aber vor Allem sehr ausführlicher Artikel: Fakten zum Tarifkonflikt
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Dol-Sbahn
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Beitrag von Dol-Sbahn »

Achja, da habe ich keine Zugriffrechte um diese Fakten zu lesen, wenn ich GDL-Forderung zustimmen kann. In diesem Forum wird oft verlangt, dass die Bevölkerung darüber erfahren soll und wir aber keine Zugriff haben... also wieder Pluspunkt für Bahn.
Bat
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Beitrag von Bat »

Werte Fahrgäste,
hiermit möchte ich mich mal bei meinen Fahrgästen aus Berlin/Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt, mit denen ich in den letzten Tagen viele Gespräche und Diskussionen geführt habe, bedanken!
Zuerst einmal freut es mich sehr, dass Sie nicht auf die billige Propaganda hereinfallen, sondern die Hintergründe unserer Streikaktionen hinterfragen.
Außerdem freut mich Ihr knapp 50%iges Verständnis. Von solch einer hohen Zustimmung kann nicht jede streikende Gewerkschaft reden!
Ihren mehrfach geäußerten Wunsch, den Streik komplett durchzuziehen, damit es bald ein Ende hat habe ich gerne weitergetragen!
Hiermit möchte ich auch mein Bedauern darüber, dass es (auf Grund der Gerichtsentscheidung) Sie als Pendler trifft, noch einmal zum Ausdruck bringen!

Bitte informieren Sie sich weiter so gut und reden Sie weiterhin mit uns!

Ihr Tf im Regionalverkehr Nord/Ost
Doofheit und Ignoranz verpflichten nicht zu Postings!
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

B5 aktuell meldet, das es bis einschliesslich Sonntag keine neuen Streiks geben soll
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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Dol-Sbahn
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Beitrag von Dol-Sbahn »

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,514199,00.html

Quelle: Spiegel

/Edit:
Scheint so zu sein, dass GDL auf richtige Kurs liegt.

/Edit2:
Ich bemerke schon, dass ihr spezielle Funktion bekommt um mein Post unsichtbar zu bleiben oder einfach ignorieren. :(
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Fischkutter
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Beitrag von Fischkutter »

@Dol-Sbahn
sorry - keinen Zugriff auf´s Bahnerforum?

hier der Link noch einmal direkt von der GDL Fakten zum Tarifkonflikt

MfG der Fischkutter
VT 609

Beitrag von VT 609 »

Bevor es hier zu unübersichtlich wird, habe ich die Beiträge, die sich mit dem Börsengang der DB beschäftigen, hierhin verschoben.
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